STA – Schulungen: Informationsveranstaltung für Behörden (Ort und Termin) Modul 2: Nachhaltige...
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STA – Schulungen: Informationsveranstaltung für Behörden(Ort und Termin)
Modul 2: Nachhaltige HolzprodukteModul 2: Nachhaltige Holzprodukte
Sustainable Timber Action in EuropeSustainable Timber Action in EuropeSchulung für öffentliche Einrichtungen
ÜBERSICHT:ÜBERSICHT:
1.1. Ökologische, sozialeÖkologische, soziale und und ökonomische Folgen ökonomische Folgen illegaler
und nicht nachhaltiger Forstwirtschaft
2.2. Legale Legale Holzwaren
3.3. NachhaltigeNachhaltige Holzwaren und
ProduktkettenzertifizierungProduktkettenzertifizierung
4.4. Fairer Handel Fairer Handel in der Holzbranche
1 – Kennen Sie die Herkunft 1 – Kennen Sie die Herkunft Ihrer Holzprodukte?Ihrer Holzprodukte?
2 – Glauben Sie, dass auf 2 – Glauben Sie, dass auf nationaler Ebene nationaler Ebene angebotene Holzwaren aus angebotene Holzwaren aus tropischen Ländern tropischen Ländern stammen könnten?stammen könnten?
- 1 -- 1 - Ökologische, soziale und Ökologische, soziale und
wirtschaftliche Folgen wirtschaftliche Folgen illegaler und nicht nachhaltiger
Forstwirtschaft
® FSC, A.C. Alle Rechte vorbehalten. FSC-SECR-0051 Präsentation April 11, 2023 · 5
50 Mio. Indigener Völker
2/3 aller lebenden Arten
Wichtiges CO2 -Senken
Abholzung im Wert von
über 100 Mrd. US$ /Jahr
Der Wert der Wälder
Entwaldung
Ökologische Folgen
Umnutzung von Land
Ökologische Folgen
Degradation von Wäldern
Schädlingsbefall, Windbruch, Waldbrände...
Ökologische Folgen
Wirtschaftliche Folgen
• Zahlreich, komplex und häufig verbunden mit sozialen Auswirkungen.
• Verlust von staatlichen Einkünften im Erzeugerland (z.B. Tansania) Marktverzerrung + fehlende Mittel zur Armutsbekämpfung.
• Nicht nachhaltige Waldbewirtschaftung kann die Produktivität von Wäldern mindern Schädigung der Schatten- und Subsistenzwirtschaft.
Quelle: 2011, FAO – FRA 2010
• Die Lage hat sich im Vergleich zu vor 10 Jahren verbessert, wobei Abholzung teilweise durch Aufforstung ausgeglichen wird.
• Waldschädigung (und Wertverluste) wurden nicht berücksichtigt.
Wirtschaftliche Folgen
Soziale Aspekte
• Mehr als 25% der Weltbevölkerung, inkl. 50 Mio
indigene Völker, sind von Waldressourcen (auch Nicht-Holz-
Produkte) abhängig.
• Wichtige kulturelle und soziale Rolle des Waldes in vielen
Ländern
• Kommerzielle Abholzung vertreibt Menschen aus ihrem
Lebensraum
• Verstöße gegen Arbeitnehmerrechte und Arbeitsschutz
entlang der Lieferkette
- - 2 - 2 - ‚Legale‘ ‚Legale‘
HolzprodukteHolzprodukte
The illegal timber
A general definition:
‘‘Illegal logging takes place when timber isIllegal logging takes place when timber isharvested, transported, bought or sold inharvested, transported, bought or sold in
violation of national laws’violation of national laws’
Examples of illegality in the forest sector:• Logging without license (wood theft)• Violation of forest regulations (species, quota)• Corruption in obtaining licenses
Impact of illegality in the forest sector
• Revenues from illegal logging have fuelled fuelled armed conflicts armed conflicts (Liberia, RD Congo).
• Illegality in the forest sector is often linked to criminal activities involving corruption, violence and money laundering
• Low concern for labor rights, health and safety along the supply chain
• The diffusion of illegal timber at low cost hinders improvement of forest management practices.
• Illegality in the forest sector creates unfair conditions of competition in the market.
Legal = sustainable?
Logging without compliance with laws
Non-sustainable management of forests
Forest management in contrast with equity and justice criteria
?
Concepts not always connected
Illegalität in der Holzbranche
BAD NEWS: BAD NEWS:
• Every 2 seconds, across the world, an area of forest the size of a football field is clear-cut by illegal loggers -> degradation and destruction o 5 Mio ha forests/y
• The illegal logs still being cut each year, laid end to end, would stretch ten times around the Earth .
GOOD NEWS:GOOD NEWS:
• While illegal logging remains a major problem, the impact of the response has been considerable. Illegal logging is estimated to have fallen during the last decade by:
• 50 % in Cameroon• by between 50 and 75 % in the Brazilian Amazon• by 75 % in Indonesia, • Imports to major consumer and processing countries dropped by 30 % from their peak
(Source: Chatham House 2010)
EU responsibilities in illegality
2003, EU15: import 82,24 Mm3 of illegal timber (~ 20%)(EC and WWF UK, 2004)
(country data can be provided):
• EU Timber Regulation (EUTR) (from March 2013) prohibits the first placing of illegally harvested timber and timber products on the EU market. The legislation will require that due diligence is applied by companies that first place timber products on the EU market.
How the EU deals with illegality:
• EU-Aktionsplan Rechtsdurchsetzung, Politik und Handel im Forstsektor (FLEGT), der zur Bekämpfung des illegalen Holzhandels auf freiwillige Partnerschaftsabkommen (Voluntary Partnership Agreements, VPA) zwischen der EU und einzelnen Holz erzeugenden Ländern setzt.
• Seit Februar 2012 gibt es Partnerschaftsabkommen der EU mit Kamerun, der Zentralafrikanischen Republik, Ghana, Indonesien, Liberia und der Republik Kongo.
• Im Wesentlichen gilt Holz, das im Rahmen des FLEGT-Aktionsplans zertifiziert ist, als legal im Sinne der EU-Holzverordnung.
Sonstige Schutzinitiativen:
- 3 - - 3 - Nachhaltige Nachhaltige
Holzprodukte Holzprodukte und und ihre ihre Zertifizierung Zertifizierung
(CoC)(CoC)
Was ist nachhaltiges Holz?
„Nachhaltige Waldwirtschaft ist eine dynamische und wandelbare Bewegung mit dem Ziel, den wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Wert von Wäldern zum Wohl heutiger und künftiger Generationen zu bewahren und zu steigern“. (UN, 2007)
•Rechtmäßigkeit – der Eigentümer bzw. Bewirtschafter der Waldfläche besitzt die Rechte an der Ernte und das Holz wird gemäß internationaler, nationaler und regionaler Gesetze geschlagen, verarbeitet und gehandelt.
•Umweltverträglichkeit – der Wald wird so bewirtschaftet, dass die Gesundheit des Waldes für künftige Generationen erhalten bleibt
•Soziale Nachhaltigkeit – Einschlag, Verarbeitung und Handel von Holz werden unter Berücksichtigung der Rechte und Arbeitsbedingungen derer betrieben, die davon direkt betroffen sind.
Die nachhaltige Bewirtschaft von Wäldern umfasst drei wichtige Punkte:
Die Kriterien von Forest Europe für nachhaltige Forstwirtschaft
ASPEKTE KRITERIENUmweltaspekte 1. Erhalt und Verbesserung der Waldflächen und ihrer Rolle im
globalen Kohlenstoffkreislauf
2. Erhalt von Gesundheit und Dynamik des Ökosystems Wald
3. Erhalt und Verbesserung der Artenvielfalt im Ökosystem Wald
4. Erhalt und Verbesserung der Schutzfunktionen der Waldbewirtschaftung (insbesondere Boden und Wasser)
Wirtschaftliche Aspekte
5. Erhalt und Förderung der Produktivität von Wäldern (Holz- und Nichtholzerzeugnisse)
Soziale Aspekte 6. Erhalt der sonstigen sozioökonomischen Funktionen
Gewähr von Nachhaltigkeit
Zertifizierung
Ein Zertifizierungssystem für nachhaltige Waldbewirtschaftung:
•fordert die Einhaltung der Prinzipien der Rechtmäßigkeit, Umweltverträglichkeit und sozialen Nachhaltigkeit.
•bietet eine unabhängige Überprüfung durch Dritte, dass das Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammt.
•beinhalten Mechanismen zur Nachverfolgung von Produkten vom Ursprungswald über die Stationen der Lieferkette bis zum Endverbraucher, auch Chain auf Custody (COC) genannt.
Wie wird die Nachhaltigkeit “vom Baum zum Endprodukt” gewährleistet?
Es gibt zwei wichtige internationale Waldzertifizierungssysteme:
•Forest Stewardship Council (FSC) – www.fsc.org
•Programm für die Anerkennung von Waldzertifizierungssystemen (PEFC) - www.pefc.org
Bei den meisten Richtlinien zur nachhaltigen Beschaffung von Holzerzeugnissen gelten beide Siegel als Nachweis der Einhaltung von Nachhaltigkeitskriterien.
Zertifizierung
Was ist die COC-Zertifizierung?
• Chain of Custody (CoC) Chain of Custody (CoC) Systeme zielen darauf ab, Quellen, Mengenbilanzen und Materialflüsse für eine gegebene Lieferkette zu kontrollieren
• CoC erfordert eine InformationsketteInformationskette sowie einen Prozess der MaterialtrennungMaterialtrennung von einer identifizierten Quelle bis zu einem definierten Punkt in der Wertschöpfungskette.
• Sie stellt die Verbindung her zwischen dem Verbindung her zwischen dem Ursprungs-Wald und der Aussage zur Ursprungs-Wald und der Aussage zur Waldherkunft Waldherkunft auf dem Endprodukt
CoC – wesentliche Aspekte
1. Formale Schnittstelle zwischen CoC Unternehmen
standardisierte Information in Verkaufs- und Lieferdokumenten2. Verfahren zur Materialtrennung und -
bilanzierung innerhalb eines UnternehmersDokumentierte, umgesetzte und über-wachte
Routinen und Verantwortlichkeiten
CoC Managementsysteme müssen:• Herkunft, Mengen und Materialfluss von
eingesetzten Materialien identifizieren und dokumentieren
• zertifizierte und nicht-zertifizierte Materialien getrennt halten bzw. nur nach Standardvorgaben mischen
• kontroverse Quellen vermeidenDies erfordet:
Das Überprüfungssystem:
International durch ASI
National durch
Zertifizierung
Bedeutung der Produktkette (COC):• Alle Glieder der Lieferkette müssen über eine
gültige COC-Zertifizierung des FSC verfügen• Dieser Grundsatz gilt für FSC und PEFC• Wesentlich durch Marktkräfte angetrieben
Zertifizierung
Bedeutung der Label (FSC)FSC-Holz
FSC-kontrolliert
Recycelt
FSC 100%: 100% FSC-zertifiziertes Material.
FSC Mix: FSC-zertifiziertes Material + Material aus kontrollierten Quellen + recyceltes Material (Mindestgehalt von 70% an zertifiziertem Material, für einige Produkte ausnahmsweise 50%).
FSC Recycelt: Recycelt aus Verbrauchsabfällen (mindestens 85%) und Produktionsabfällen.
Weitere Informationen in den Standards FSC-STD-40-004 V2-1 und FSC-STD-50-001 V2-0
Bedeutung der Label (PEFC)PEFC-Holz
Unproblematische Quelle
Recycelt
PEFC zertifiziert & recycelt: recycelte Verbrauchs- oder Produktionsabfälle und zertifiziertes Material(mind. 70% zertifizierte und recycelte Materialien).
PEFC zertifiziert: neues, recyeltes und „unproblematisches“ Material (mind. 70% zertifiziertes Material).
Weitere Informationen unter www.pefc.org/standards/logo-use
• Im Mai 2012 waren weltweit 394 Mio. ha Wald zertifiziert
• + 4% (14,8 Mio. Hektar) seit Mai 2011
• Weltweit sind knapp 10% aller Waldflächen zertifiziert
Quelle: UNECE FAO 2012
Nachhaltige Waldbewirtschaftung
- 4 – - 4 – Fairer HandelFairer Handel
von nachhaltigem Holzvon nachhaltigem Holz
Fairer Handel
„Fairer Handel ist eine Handelspartnerschaft, die auf Dialog, Transparenz und Respekt beruht und nach mehr Gerechtigkeit im internationalen Handel strebt. Durch bessere Handelsbedingungen und die Sicherung sozialer Rechte für benachteiligte Produzenten und Arbeiter – insbesondere in den Ländern des Südens – leistet der Faire Handel einen Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung“ [Definition des Fairen Handels, auf den sich Fairtrade Labelling International (FLO) und die World Fair Trade Organization (WFTO) geeinigt haben]
1Schaffung von Chancen für wirtschaftlich benachteiligte Produzenten (Armutsbekämpfung)
2 Transparenz und Verantwortung (Beteiligung der Hersteller an Entscheidungen)
3Faire Handelsbedingungen (Vorfinanzierung, langfristige Verträge und Geschäftsbeziehungen)
4 Zahlung eines fairen Preises
5 Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit (UN-Kinderrechtskonvention)
6 Kampf gegen Diskriminierung, für die Gleichstellung der Frau und Vereinigungsfreiheit
7 Schaffung angemessener Arbeitsbedingungen (ILO-Kernarbeitsnormen)
8 Kapazitätsaufbau für Arbeitnehmer- und Herstellerverbände
9 Werbung für fairen Handel (Informationskampagnen)
10 Umweltschutz
Grundprinzipien des Fairen Handels
Fairer Handel
Fairer Handel und die Holzbranche:
• Rund 10 Mio. Menschen weltweit sind in der Forstwirtschaft tätig (FAO, 2010).
• Viele weitere beziehen ihren Lebensunterhalt direkt aus der Waldbewirtschaftung.
• Arbeitsplätze in der Forstwirtschaft sind oft informell Forstwirtschaft ist sehr wichtig für den Lebensunterhalt in ländlichen Gebieten (FAO, 2010).
• In einigen Regionen (Lateinamerika und Afrika) nimmt die Beschäftigung in der Forstwirtschaft leicht zu, weil die Holzproduktion schneller wächst als die Arbeitsproduktivität.
• Keine Verbesserung der Arbeits- und Sozialbedingungen, mit direkten Folgen für lokale Lebensbedingungen.
Fairer Handel
Parkett (FSC/PEFC/Fair
trade)
Möbel (FSC&Fairtrad
e)
Gummibälle
Nachhaltiges & faires Holz – ein Traum?
(Noch) Kleiner Markt, große Wirkung
Weitere Initiativen mit
Doppelzertifizierung
Chile – SSC Wood Technologies
Honduras - COATLHAL
Bolivien – Multiagro, Santa Fe