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HOISTEN – DIE STADTTEILE – STÜCK FÜR STÜCK NEUSS NEUSS STADT

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HOISTEN

– DIE STADTTEILE –STÜCK FÜR STÜCK NEUSS

TADT NEUSNEUSSSTADT

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Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger in Hoisten,

Hoisten zählt zu den ältesten Ansiedlungen im heutigenStadtgebiet von Neuss und sicherlich von der Wohnlageher auch zu den attraktivsten. Wer hier lebt, wohnt im Grü-nen und hat vielfältige Möglichkeiten, die Natur zu ge-nießen. Das Gebiet der Hummelbachaue ist ein beliebtesErholungsareal und der Gohrer Berg bietet einer Vielzahlvon Vögeln und Insekten eine ideale Lebensgrundlage.

Dabei verfügt Hoisten über eine gute Nahversorgung durchmehrere Lebensmittelgeschäfte und Discounter. Selbst derWunsch nach der erneuten Bereitstellung eines Postservice-angebots ging im letzten Jahr für die Hoistener in Erfüllung.Zusammenhalt und Tradition sind in Hoisten keine leerenWorte, sondern Werte, die besonders von Schützen undHeimatfreunden gelebt werden.

Mit dieser Broschüre möchten wir die Bürgerinnen und Bür-ger in Hoisten über ihren Stadtteil informieren, überGeschichte und Gegenwart, aber auch über zukünftige Pla-nungen. Es würde mich freuen, wenn das Heft zur weiterenIdentifikation der Hoistener Bürger mit ihrem Stadtteil beitra-gen würde.

Herbert Napp Bürgermeister

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Die Vergangenheit

Schaber und Klingen, Besenbinder undPfeifenbäcker

Obwohl Hoisten durch die kommunale Neugliederung von1975 mit zu den jüngsten Neusser Stadteil-Kindern zählt,braucht es – was seine eigene Geschichte betrifft – nichthinter dem auf römischen Fundamenten thronenden Novae-sium zurückzustehen. Einige tausend Jahre vor den imperia-len römischen Legionären, die ihre Jahrhunderte währendeMacht am Rhein kurz vor der Zeitenwende hier zwischenKöln und Neuss manifestierten, legten steinzeitliche Samm-ler und Jäger bereits auf der Altrheinkante zwischen Hois-ten und Gohr ihre Spuren. Am sogenannten Gohrer Bergspürte Albert Rückriem den Artefakten aus dem Neolithikumnach. Sehr erfolgreich, wie zahlreiche Fundstücke unddaraus folgende Publikationen belegen.

Neben Schabern und Klingen sowohl als Einzelstücke wieauch auf ausgemachten vermutlichen Herstellungsplätzenist ein Fund aus der Bronzezeit von herausragender Bedeu-tung. Die 7,8 Zentimeter messende Lanzenspitze, gefundenEin seltener Fund in diesem Gebiet: Die Lanzenspitze wurde beiHoisten gefunden und stammt aus der Bronzezeit.

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etwa 150 Meter westlich des Hagelkreuzes zwischenWeckhoven und Hoisten, stammt aus der Sammlung AlbertRückriem. Für Stadtarchäologin Sabine Sauer ist dies einbesonders wichtiger Beleg aus der Zeit etwa um 1200 vorChristus, eine Periode, aus der am Niederrhein nur ganzwenig Material vorhanden ist.

Nach dem zweiten Weltkrieg bearbeiteten Kreisarchäolo-gin Dr. Johanna Brandt und ihr Mitarbeiter Heinz-WalterGerresheim, der Mann mit dem untrüglichen „Steinzeit-blick“, systematisch die Oberflächen des Kreisgebietes.Auch Josef Zillikens, Pächter auf dem Norfer Hof, hat mit sei-nen zahlreichen Funden von Werkzeugen und Münzendazu beigetragen, Geschichte an Erft, Norf und Hummel-bach an Bodendenkmälern festzumachen. Ende der 50erJahre belegte der Archäologe Gustav Müller für das Rhei-nische Landesmuseum die Präsenz der Römer in der heuti-gen Ortslage Hoisten. Im Ausgrabungsbericht 1959, veröf-fentlicht in den Bonner Jahrbüchern, Band 160/1960, wirdein Baugrubenfund mit römischer Terra Sigillata und Firnis-ware vorgestellt, der im Dezember 1958 bei Ausschach-tungsarbeiten am Friedhofsweg in Hoisten an einer Gara-genauffahrt zu Tage gekommen war. Gustav Müller hat diein etwa 80 Zentimeter Tiefe entdeckten Gefäße als Beiga-

Die Karte zeigt Fundstellen der Mittel- und Frühen Jungsteinzeit imBereich von Hoisten und am Gohrer Berg.

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be eines römischen Grabes zu Anfang des 3. nachchristli-chen Jahrhunderts datiert. Grundlegende Information zurarchäologischen Aufnahme des Altertums bis zur Jungstein-zeit liefert (auch für den Bereich Hoisten) der 1982 imRheinland-Verlag Köln erschienene Band 4 „Archäologi-sche Funde und Denkmäler des Rheinlandes, Kreis Neuss“.

In der frühen römischen Kaiserzeit gewann eine Verkehrs-achse an Bedeutung, die später unter dem Namen KasterStraße eine direkte Verbindung zwischen dem herzoglichenbeziehungsweise kurfürstlichen Hof zu Düsseldorf und demalten Kaster bei Bedburg kennzeichnet. Nach dem Rhein-übergang bei Grimlinghausen nahm die Trasse Kurs auf denDerikumer Hof, kam nördlich von Norf in das heutige Golf-platzgelände der Hummelbach-Aue und querte am Hagel-kreuz die Verbindung Hoisten-Weckhoven, um dann überdie Specker Stöck via Haus Leusch und Allrath zum Witwen-Sitz der Jülicher Herrscher nach Kaster zu führen. Währendder Bataveraufstände im sechsten Jahrzent nach Christussollen auf dieser Route die aufständischen Legionäre in dieGefangenschaft geführt worden sein.

Mit dem Zusammenbruch der römischen Rheinfront im vier-ten und fünften nachchristlichen Jahrhundert beginnt für

Die Territorien um 1789. Eingebettet als Enklaven im Gebiet des Kur-fürstentums Köln (rot) sind die Jülicher Enklaven Grimlinghausen, Hois-ten, Gohr und Dormagen (grün) erkennbar.

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Archäologen und Geschichtsforschung die „dunkle“ Zeit, indie nur spärliche Erfolge von Bodendenkmalforschung undUrkundendeutung für das frühe Mittelalter erhellende Lich-ter setzen können. Eine etwa 1950 im Hoistener Schulgar-ten entdeckte byzantinische Kupfermünze (Follis) des oströ-mischen Kaisers Heraclius (610-641 nach Christus) ist fürdie Zeitstellung nur insoweit beweiskräftig, als dass sie dortnicht vor 612 verbracht worden sein kann, denn die Münzewird von der Numismatikerin Ursula Hagen in die Jahre612/13 datiert. Sie zeigt auf der Vorderseite die Büste desKaisers. Die Rückseite des 11,7 Gramm schweren und 30Millimeter Durchmesser haltenden Geldstückes nennt Nico-demia als Ort der Emission.

Das Kirchenpatronat des Apostelfürsten Petrus in Hoistenweist auf eine sehr frühe Gründung des Ortes hin. Das„Land des hl. Petrus“, erwähnt in einer Urkunde zu einerGrundstücksübertragung an das Kloster Werden aus demJahre 818 nach Christus, in Verbindung mit einer gleicharti-gen, auch urkundlich überlieferten Landübertragung ausdem Jahr zuvor für den heiligen Andreas, sind für Professor

Schon im 14. Jahrhundert ist Hoisten als Pfarre belegt. Schon damalswar die Kirche dem heiligen Petrus geweiht. Die heutige Kirche ist ver-mutlich der siebente Bau.

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Dr. Hans Georg Kirchhoff Indizien. Beweise auch dafür,dass es sich hierbei um St. Peter Hoisten und St. Andreas imbenachbarten Norf handelt. In seinem Beitrag „Hoisten imMittelalter“, veröffentlicht im Jahrbuch für den Kreis Neuss2001, setzt der Historiker Grenzpflöcke zu einem Dauer-brenner in der Auseinandersetzung um die Namens-Her-kunft des alten Dorfes Hoisten, das auf einer Ähnlichkeit mit„Hochstaden“ herrühren solle, dem Sitz der Herren undGrafen von Ho(ch)staden bei Frimmersdorf an der Erft; dortunter dem „Husterknupp“ nach umfangreichen archäologi-schen Grabungen von Dr. Adolf Herrnbrodt zwischen 1949und 1951 archäologisch und aus dem Urkundenbestandbelegt.

Hoisten als Stammsitz derer von Hochstaden, geschmücktmit großen Namen wie beispielsweise dem des Kölner Erz-bischofs Konrad von Hochstaden. So sieht es nach wie vordie Hoistener Heimatforscherin Marianne Philipp. Zusam-men mit ihrem Bruder Richard Helten hatte sie schon 1985in einer Festschrift der örtlichen Feuerwehr eine Fülle vonDokumenten veröffentlicht. Vor gerade fünf Jahren hat siemit großem persönlichen Engagement den „ehemaligenDynastensitz Hoistadensis bei Neuss“ in einer 262seitigenDokumentation im Eigenverlag als einen „Beitrag zur histo-rischen Diskussion“ vorgestellt.

Das Haus der Familie Peter Ehl an der Hochstadenstraße/In der Höttwurde in den siebziger Jahren abgerissen. „Pieffebäckisch Pitter“ wareiner der letzten, der dem Gewerbe des Pfeifenbackens nachging.

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„Die älteren Nennungen des Dorfes im 13. Jahrhundertbelegen eindeutig, dass sich der Name aus Hovesteden,also Hofstätte, entwickelt hat“, sind sich mit Professor Dr.Kirchhoff der langjährige geschäftsführende Direktor desClemens-Sels-Museums Neuss, Dr. Max Tauch, und der Lei-ter des Kreisarchivs, Dr. Karl Emsbach, sicher. In ihrem Buch„Kirchen, Klöster und Kapellen im Kreis Neuss“, 1986 alsBand 13 der Schriftenreihe des Kreises erschienen, legtensie, eingebettet in die Territorialgeschichte, ihren Beitrag zuSt. Peter in Hoisten vor. Danach war der Herrenhof und einTeil der Gerichtshoheit des Ortes zunächst in den Händender an der Erft ansässigen Herren von Helpenstein. Um dieMitte des 14. Jahrhunderts gelangte Hoisten in den Besitzder Herren von Blankenheim, die es 1415 an die Herzögevon Jülich verkauften. Erste Erwähnung findet die HoistenerSt.-Peter-Kirche im sogenannten Liber Valoris um das Jahr1300. Der Ort war jedoch nicht solitär zu sehen, denn zurkatholischen Kirchengemeinde zählten außer Hoisten auchdie Ortschaften Weckhoven, Helpenstein und halb Speck.Das heute nicht mehr vorhandene Rüblinghoven wird alsalte Siedlung belegt. Laut Urkundenbuch von Lacombletübertrug der Franke Sigewin 793 dem Priester Ludger einenzur Villa Hrotberdingahova gehörigen Kothen mit seinerWasser- und Waldgerechtigkeit. Dieses Rüblinghoven

Die Sühnekapelle an der Ortsausfahrt Richtung Norf.

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(11. Jahrhundert Rutbrachtinghoue) gehörte bis 1437 denHerren von Norprath.Über Ort und Pfarrei Hoisten berichtet ausführlich HeinrichHubert Giersberg in seiner „Geschichte der Pfarreien desDekanates Grevenbroich“. Der Landdechant und Pfarrer inBedburdyck stützt sich in seinem 1883 bei Bachem in Kölnverlegten Werk größtenteils auf die Aufzeichnungen desHoistener Pfarrers Anton Joseph Friedrich Stein (1869–1889). Bevölkerung und Pfarre, die bis zum heutigen Tagihren siebten Um- oder Neubau der St.-Peter-Kirche präsen-tieren, hatten – wie fast alle unbefestigten Ansiedlungen –schon immer unter den Drangsalen der Kriege zu leiden. Sowaren an einem Tag des Jahres 1660 „80 Reiter zu perdt“einquartiert. Die Bewohner flüchteten in die Gebüsche undgaben alles preis. Das erbarmte offenbar selbst die hartge-sottene Soldateska, die wünschte, dass der Pastor um Verle-gung der Truppen petitioniere. Das hatte, so Giersberg,auch Erfolg. Denn die Soldaten wurden nach Grimlinghau-sen abkommandiert. „Die Hoistener“, heißt es weiter in derChronik, „mußten immer mehr verarmen und den Muth füreine bessere Zukunft verlieren.“ Aber auch das schien wich-tig im katholischen Dorf: „Zum Glück konnten reformatori-sche Bestrebungen bei den meist seeleneifrigen Pastoren inHoisten nicht Platz greifen.“

Zu den landschaftlich schönsten Gegenden der Stadt Neuss gehörtdie Gillbachaue, die sich auch auf Hoistener Gebiet erstreckt.

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Erwähnt werden müssen auch die alten Hofstellen: Schlu-chenhaus, Hoistener Hof, Wiedenhof. Sie bildeten überviele Jahrhunderte nicht nur das wirtschaftliche, sonderndurch prädestinierte Stellung ihrer Eigner oder Pächter auchein politisches Rückgrat für den Ort Hoisten.

In der Festschrift zum 125jährigen Bestehen der St.-Huber-tus-Schützenbruderschaft hat sich 1978 Josef Schikarski mitder Hoistener Geschichte auseinandergesetzt. Danachbefand sich im Jülich-Clevischen Erbfolgestreit 1609 dieOrtschaft „Haesten“ zwischen den streitenden Parteien. DerAutor spielt auf das Kuriosum an, das nach der Besitznah-me durch die Jülicher Herzöge entstanden war. „Die Häu-ser gehörten zu Jülich, die Ländereien aber zu Kurköln.“Schikarski: „Der Herzog von Jülich-Berg nahm sich als unab-hängiger Territorialherr die Gerichtsbarkeit über den Hois-tener Hof, seine Ländereien und die zugehörigen Häuser.Damit hatte Hoisten zwei Vaterländer, Kurköln und Jülich-Berg.“ Hans Georg Kirchhoff belegt dies aus zwei Weis-tümern der Hülchrather Schöffen. „Das erste von 1604 stelltfest, dass, . . . bemelt dorf Haisten Gulisch were, aber baus-sen bezirk des dorfes gar keine gerechtigkeit hette, sundernungezweifelt Cöllnisch were‘.“ Diese Besonderheit geltesogar für den Mühlenweg, der von Gohr durch Hoisten

Vom Gohrerberg ausgehend kann ein entspannender Spaziergangdurch eine grüne Naturlandschaft unternommen werden.

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nach Erprath führte. Letzteres, so Kirchhoff, sei eine wichti-ge Aussage für den öffentlichen Charakter dieser alten Stra-ße, der durch den Jülicher Erwerb Hoistens nicht verdunkeltwerden durfte.

Dass die Hoistener Bruderschaft, 1978 mit ihrem 125jähri-gen Bestehen an die Öffentlichkeit getreten, 25 Jahre spä-ter bereits ein Alter von 400 Jahren erreicht hatte, ist sicherein Verdienst von Wilhelm Handke. Der langjährige Schrift-führer und Pressewart der Brauchtumshüter unter demNamen des heiligen Hubertus hatte zwischenzeitlich ent-deckt, dass am 8. Januar 1653 einem Heinrich Creutzerseine Mitgliedschaft zur Hoistener Bruderschaft bescheinigtwurde. Dass es sich bei der hier erwähnten Vereinigung tat-sächlich um eine Schützenbruderschaft gehandelt hat, liestHandke aus einem Bericht des damaligen Pastors Michae-le Goerges, dass es in deren Tradition 1762 „einen Vogel-schuss, die Würde eines Schützenkönigs und einen Schüt-zenumzug gab“.

Wer Mitglied der Bruderschaft war, wollte – das war Ehren-sache – auch einmal Schützenkönig werden. Um dieKönigsschilde, deren Silbergehalt von Amts wegen festge-legt war, entbrannte ein Streit um die Frage, wer Eigentümer

Heimatverbundenheit und Dorfgemeinschaft zeigen sich ganz beson-ders beim Hoistener Schützenfest.

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dieser Embleme war. Erst 1853 kam es zu einer Neu-organisation. Mit ihren überlieferten Namen erklärten 109Mitglieder, das Schützenfest „für immer und erblich“ zuerhalten.

Eine interessante Untersuchung der Bevölkerung und ihrerStruktur zur Zeit der französischen Besatzung unter Napo-leon hat Wilhelm Handke aus den offiziellen Einwohnerlis-ten des Jahres 1799 erarbeitet. Diese Volkszählung nachHausnummer, Name der über Zwölfjährigen, Alter, Standoder Beruf, Jahr des Zuzuges, der Wohndauer im Ort unddie Anzahl der Kinder unter zwölf Jahren war erste Pflichteines Agenten. Für Hoisten, das zum Kanton Elsen im Roer-Departement zählte, übernahm Joan Strerath diese Funkti-on, wobei in der Einwohnerliste „Bemerkungen oder Beob-achtungen“ durchaus erwünscht waren.

Die Gesamtzahl der Häuser wurde Anno 1799 für Hoistenmit 92 angegeben. Die Gesamt-Einwohnerzahl von 375gliederte sich in 236 über zwölf, 139 unter zwölf Jahren.Das entspricht einer statistischen Belegung von vier Perso-nen pro Wohnplatz. Mit 25 Prozent Anteil war die Gruppeder 31- bis 40jährigen am stärksten vertreten (29 Personen).In der Gruppe der 61- bis 70jährigen fanden sich immerhin

Auf Hoistener Kirmes freuen sich nicht nur die Erwachsenen, auch derNachwuchs übt sich schon einmal als Bleifuß-Pilot.

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noch elf Bewohner, wobei 1799 nur eine Person mehr als80 Jahre zählte. Unter 17 Prozent lag dabei der Anteil derGruppe zwischen zwölf und 20 Jahren, die mit 20 ermitteltworden ist.

Für eine starke Zuwanderung in den Jahren 1749 bis 1799(51 Personen) führt Handke die Attraktivität des Ortes an,erklärt aber auch ein „Mißverhältnis“ zwischen Frauen undMännern, da bei den zugewanderten Neubürgern allein31 Männer gezählt wurden. In Hoisten lebten zur Zeit derVolkszählung 45 Tagelöhner, gefolgt von 32 Landwirten,drei Dachdeckern, zwei Förstern, zwei Schmieden. Jeweilseinmal vertreten waren Agenten, Bierbrauer, Küster, Land-messer, Lanzenträger und Schneider. Zu den Berufsanga-ben kommt Wilhelm Handke zu folgender Erkenntnis: „Auchin Hoisten ist die Zahl der handwerklich Tätigen nur gering(elf Personen). Aus Steuerlisten läßt sich auch ersehen, dassTagelöhner oftmals ein höheres Einkommen zu versteuernhatten als etwa Handwerker. Außerdem ging ein großer Teilder Hoistener Bevölkerung während der Wintermonatedem Nebenerwerb des Besenbindens und Pfeifenbackensnach.“

Das Pferdegespann der Familie Schillings diente zum Wareneinkaufund zur Auslieferung Anfang des 20. Jahrhunderts.

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Der in den Einwohnerlisten von Hoisten genannte Küsterhatte dabei ebenfalls eine „Nebentätigkeit“, er war Lehrer.Beide Ämter waren von jeher stets miteinander verbundenund standen unter Aufsicht des Pfarrers. Seine Anstellungwurde öffentlich in der Kirche (per plurima vota, also mit derMehrheit der Stimmen) vollzogen. Sein Einkommen im Jahre1828: Wohnung und kleiner Garten, 21/2 Morgen Land,1/2 Morgen Wiese, 41/8 Malter Sackrenten an Korn,1/8 Malter Hafer, 30 Korn- und 26 Hafergarben sowie52 Brote zu sieben Pfund. Die Hoistener jedoch drücktensich vor dem Bezahlen, außerdem waren durch die Säkula-risation Besitzverhältnisse verändert. Auch über das Aus-bleiben des Schulgeldes, das von acht auf 16 Stüber erhöhtworden war, mussten Küster und Pfarre ständig Klage füh-ren. Die Kirche sollte nämlich nach den Bestimmungen derpreußischen Regierung, zu deren Einflußbereich das Rhein-land seit 1816 gehörte (Hoisten in der BürgermeistereiHülchrath), jene Ausfälle decken, „wozu dieselbe aber nichtwillens und auch nicht im Stande war“, heißt es bei Giers-berg.

Die Trennung des Lehramtes vom Küsterdienst erfolgte1830. Fürs Erste wurde ein neuer Schulsaal erbaut, da dasbisherige Zimmer in der Küsterei zu klein war. Dagegen soll-

Dieses Klassenfoto stammt aus dem Jahr 1924 und entstand an deralten Schule an der heutigen Schützenstraße. Rechts sitzend PastorKörwer, der von 1923 bis 1928 Pfarrer in Hoisten war.

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te die Küsterei als Lehrerwohnung dienen. Da die Küstereiaber Eigentum der Kirche war, wurde sogleich protestiert.Die Eingabe des Kirchenvorstands hatte nach sechs JahrenErfolg. Für das Jahr der Drucklegung seiner „Geschichte derPfarreien des Dekanates Grevenbroich“ registrierte Giers-berg für Hoisten eine zweiklassige und für Weckhoven eineeinklassige Schule.

In relativ kurzer Zeitfolge entstanden in Hoisten neue Kir-chenbauten. Die ursprünglich einschiffige Kirche erhielt um1660 ein Seitenschiff. Nach längeren Verhandlungen, soinformieren die Autoren von „Kirchen, Klöster und Kapellenim Kreis Neuss“, Emsbach und Tauch, wurde 1788 die Kir-che abgebrochen und ein Neubau nach Plänen des Hof-baumeisters Wauters von den Bauunternehmern Peter Dan-ner und Johann Cremer errichtet. Die nur etwa zwölf Meterlange einschiffige Backsteinkirche (Baukosten 4800 Taler)hatte drei Altäre und wurde 1807 mit einer Orgel aus demKölner Dom ausgestattet. Nur 21 Jahre nach der Renovie-rung im Jahre 1864, bei der das Langhaus mit sechs neuenFenstern versehen worden war, fiel das Gotteshaus in derNacht vom 27. zum 28. Dezember 1885 einem Brand zumOpfer. Gerettet wurden nur einige Statuen und Messgerätesowie die alte Kirchenglocke von 1510. Sie hatte allerdings

Die Schankwirtschaft und Bäckerei Hermann Josef Langen ist heuteunter dem Namen „Op de Eck“ bekannt.

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einen mächtigen Sprung mitbekommen, der nach damali-ger Glockengießertechnik nicht mehr reparabel war. Vondiesem alten Neusser Guss sind Teile, vor allem mit dem aufder Glocke mitgegossenen Quirinus-Pilgerzeichen, nochheute im Clemens-Sels-Museum vorhanden. Ihre Umschriftlautete: „Sand Peter heißen ich, in die ehr Gotz lüden ich,den Düvel verdriewen ich, Reynart van Nuys goys mych.“

Erst ein Machtwort des Oberpräsidenten der Rheinprovinzentschied 1886, für den Neubau der Kirche den altenStandort zu behalten. Die Weckhovener Pfarrgenossen hat-ten sich nämlich für einen Platz am Hagelkreuz, auf derGrenze der beiden Orte, stark gemacht. Das neue Gottes-haus wurde dann 1887/88 nach den Plänen des NeusserBaumeisters Julius Busch errichtet, als „neuromanische Basi-lika mit viergeschossigem Westturm und den beiden Zwil-lingstürmchen zu beiden Seiten des Chores“ (Emsbach/Tauch). Sieben Jahre nach der Konsekration der neuenHoistener Kirche am 2. September 1888 entstand an derheutigen Straße nach Norf 1895 die noch vorhandeneSühnekapelle. Nach einem Einbruch in die neue St.-Peter-Kirche, so schildert es Marianne Philipp in ihrem Buch „Hois-tadensis . . .“, „fanden Schulkinder . . . die gesegneten Hos-tien unversehrt dort unter einem Dornbusch wieder, jedoch

Das historische Bild zeigt zwei Hoistener Mädchen bei ihrer Erstkom-munion im Jahr 1918.

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ohne den goldenen Kelch“ – der Anlass für den Bau derKapelle, für die der neue Heimatverein erst kürzlich denDenkmalschutz erwirkt hat.Inzwischen hatten sich in Hoisten die Schützen 1853 neuformiert: „Sollten Streitigkeiten unter den Mitgliedern entste-hen oder sonst etwas, es ist einerlei, dieses Fest kann nichtzersplittert werden, auch kein Geld kann getheilt werden, imgeringsten nichts, wenn Ihrer nur noch fünf Mann da sind,dieser Verein ist und besteht.“ Das sind starke Worte in derSatzung. Und so wurden den Mitgliedern auch drei Talerabverlangt für die unantastbare Vereinsrücklage. Unter denersten Mitgliedern sind viele alte Hoistener Familien zu fin-den, zum Beispiel Joseph Limburg, Gottfried Schmitz, Chris-tian Brüggen, Cornelius Schillings, Matthias Schillings,Hubert Simons, Michel Brüggen, Johann Gärtner, ReinerBrings, Wilhelm Königs, Peter Ehl, Mathias Cluth, WilhelmJonen, Johann Stübben, Johann Helten, Heinrich Wiehrich,Wilhelm Lück sowie Peter Cemper. Auch die Namen derKönige sind, bis auf die Ausfälle wegen Krieg oder Besat-zung, seit 1853 erhalten. Ebenso die Präsidenten bezie-hungsweise Brudermeister von Schmitz über Erlenkamp,Wolf, Maaßen, Helten, Klerings bis Welter, wobei Willi Hel-ten viele Jahre lang das Amt des Bundesmeisters im BezirkNeuss der Historischen Deutschen Schützenbruderschafteninne hatte. Die Namen Bongartz, Brüggen, Giesen undWolf stehen für die Regiments-Chefs, deren Bedeutung sichbis zum Titel General-Oberst steigerte. Hoisten im 20. Jahrhundert, das heißt für den Ortsteil in derBürgermeisterei Hülchrath (später mit Rathaus und Gemein-deverwaltung in Neukirchen) zunächst zögerliche, nach

Die Sühnekapelle wurde vermutlich im Jahr 1896 fertig gestellt. Grunddes Baus: An dieser Stelle wurde ein dem Pfarrer entwendeter Gold-kelch wiedergefunden.

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dem zweiten Weltkrieg jedoch stetige Entwicklung. DerWiederaufbau der Kirche, die noch in den letzten Kriegsta-gen unter starken Artilleriebeschuss geraten war, zog sichbis 1954 hin. Dabei wurde an St. Peter bereits 1948 derbeschädigte lange Helm durch den heute noch vorhande-nen stumpfen, um sechs Meter kürzeren, ersetzt. 1953erhielt der Turm eine umlaufende Galerie. Parallel zurAnschaffung der neuen Portaltüren durch den NeusserKünstler Heinz Gilges erfolgte 1954 eine vollständigeInnenrestaurierung. Eine neue Orgel (Theodor Strunk) undneue Fenster des Wuppertaler Glasmalers Werner Eckgoldkamen hinzu. Sie zeigen einen Motiv-Zyklus aus den zwölfMonaten des Jahres.

Der breite Fächer der Vereinsaktivitäten in Hoisten wirdgeprägt von Schützenwesen und Sport. Die 1853 wiedererstarkte Formation, damals unter dem Namen Gesell-schaft, kam 1955 nach Beschluss der Generalversammlungwieder zur alten Tradition zurück und nennt sich seitdem St.-Hubertus-Schützenbruderschaft Hoisten. Hier sei nurdaran erinnert, dass es ein Jülicher Herzog war, der nach

Im Februar 1945 hatte die Kirche noch ihre alte Spitze. Sie wurde beimEinmarsch der Amerikaner am 3. März 1945 von einem Panzer abge-schossen.

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der erfolgreichen Schlacht gegen geldrische Eindringlingeam Hubertustag des Jahres 1444 bei Linnich, den heutenoch in Bayern populären Hubertus-Orden begründet hat.Die DJK Germania Hoisten konnte sich schon mit Goldlor-beer schmücken. Germania nennt sich auch das örtlicheTambourkorps, das für viele Jahre mit dem Namen Wolf alsBatalliöner verbunden war. Freiwillige Feuerwehr, der Kir-chenchor Cäcilia und der Gartenbauverein sind weitereIntegrationsfaktoren am Ort. Nicht zu vergessen die kirch-lich organisierten Vertretungen.

In der Zeit der Autobahnplanungen zwischen Weckhovenund Hoisten (Alternativwünsche an den südlichen Randvon Hoisten) war der Ort für eine gute Weile zweigeteilt.Nicht nur durch die Landstraße 142, die später eine Rollespielte in der Abwehr des Neubaues der Kreisstraße 30unter der Initiative Pro Hoisten. Um die Trasse einer Span-ge der Autobahn 46 zwischen der Abfahrt Holzheim unddem Anschluss an die Fleher Brücke zu verhindern, argu-mentierte die Gemeinschaft Hoisten Nord gegen Süd(oder umgekehrt). Gott sei Dank musste es nicht zumSchwur kommen. Die Autobahnplanungen sind auf Eisgelegt. Anders die jüngst wieder in die Diskussion gekom-mene direkte Verbindung zwischen Weckhoven/Hoisten

Wohnen mitten im Grünen – für viele Hoistener ist der Traum vom eige-nen Häuschen in einem schönen Ortsteil in Erfüllung gegangen.

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und Norf, die bei der Aktion Hummelbach-Aue aktuell fürGesprächsstoff sorgt.

In den letzten Jahrzehnten – auch das ist ein Teil der Hois-tener Geschichte – hat sich der Ort mächtig weiterentwi-ckelt. Neubaugebiete westlich der Hochstadenstraße, dazuin jüngster Zeit das Gewerbegebiet Am Hummelbach undan der Straße Am Hagelkreuz sowie die WohnbebauungSchluchenhausstraße, zeugen vom Wandel der Infrastruk-tur. Der Sportplatz ist an die westliche Peripherie gewech-selt, ebenso der Friedhof.

Hoisten zählt mit zehn öffentlichen Kinderspielplätzen zu den von derZahl her sehr gut versorgten Stadtteilen.

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Die Gegenwart

Attraktives Wohnen zwischen Gillbach undHummelbachaue

Statistischer Bezirk Nummer 25 – so lautet die korrekteAmtsbezeichnung für den Stadtteil Hoisten. Der Ort imNeusser Süden umfasst eine Fläche von 2,63 Quadratkilo-metern und gehört damit zu den kleineren Stadtteilen vonNeuss. Im Norden hat Hoisten seine Grenze zum StadtteilWeckhoven, im Süden schließt sich das Territorium derStadt Grevenbroich an. Der westliche Teil Hoistens verläuftentlang des Gillbachs und des Ortsteiles Speck-Wehl – undim Osten bilden der Hummelbach und Bettikum denAbschluss Hoistener Gebietes.

Interessant sind die Zahlen zur Hoistener Bevölkerung –denn in einigen Punkten weichen sie deutlich vom NeusserDurchschnitt ab. Zum 31. Dezember 2004 wohnten in Hois-ten 3304 Einwohner. Tendenziell ist die Einwohnerzahlleicht rückläufig und nur in den Jahren 1994 (plus 132 Per-sonen) und 1997 (plus 21) nennenswert angestiegen. Inden letzten Jahren hat sich die Bevölkerungszahl bei knapp

Schöne Villen mit großen, gepflegten Gärten machen Hoisten zueinem ansehnlichen Stadtteil.

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über 3300 Personen stabilisiert. Die BevölkerungsstrukturHoistens unterscheidet sich deutlich von derjenigen derGesamtstadt. Auffällig ist der weit unterdurchschnittlicheAusländeranteil von nur 2,7 Prozent (Stadt Neuss insge-samt: 13,2 Prozent). Hoisten ist ein Stadtteil mit einem über-durchschnittlichen Anteil älterer Menschen. So beträgt zumBeispiel der Anteil der 45- bis unter 65-Jährigen 29,1 Pro-zent, in der Stadt Neuss insgesamt dagegen 26,4 Prozent.In Hoisten ist jeder fünfte Einwohner 65 Jahre und älter(20,7 Prozent); in der Stadt Neuss sind 18,2 Prozent derEinwohner in dieser Altersgruppe.

Das relativ hohe durchschnittliche Alter der Hoistener lässtsich auch mit dem Wohnungsbau erklären: Denn in den ver-gangenen Jahren und Jahrzehnten sind in Hoisten zwarneue Häuser gebaut worden – allerdings nicht in so großemMaße wie zum Beispiel in Grimlinghausen. Wo viel gebautwird, sinkt in der Regel der Altersdurchschnitt – weil nämlichoft junge Familien ein Häuschen im Grünen bauen. Wenndann Kinder geboren werden, sinkt der Altersdurchschnittnoch einmal nach unten. In Hoisten liegt die Zeit größerenWohnungsbaus schon ein wenig zurück. Insbesondere1994 und 1995 hat es in Hoisten Wohnungsbaufertigstel-lungen von 32 bis 43 Wohneinheiten pro Jahr gegeben.

Zum gemütlichen Biertrinken gibt es in Hoisten gleich mehrere Gast-stätten als Anlaufpunkte.

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Dies dürfte der Grund für die Stabilisierung der Einwohner-zahl sein. Zusätzlich gab es jedes Jahr eine Zahl von Bau-fertigstellungen im einstelligen Bereich. Der Bauüberhang –das sind genehmigte, aber noch nicht fertig gestellte Wohn-gebäude und Wohnungen – weist für Hoisten lediglich fünfWohngebäude mit zwölf Wohnungen aus. Das bedeutet:Die Hoistener können auf lange Sicht sicher sein, dass ihrOrtsteil gemütlich und überschaubar bleibt, eine extremeVergrößerung wie vor einigen Jahren in Allerheiligen wirdes in Hoisten nicht geben. So wird es im Wesentlichen beimaktuellen Stand bleiben: Ende 2004 gab es in Hoisten 992Wohngebäude und 1423 Wohnungen.

In Hoisten zu wohnen bedeutet, im Grünen zu wohnen undtrotzdem eine gute Nahversorgung zu haben. Allerdings istder Einzelhandel nicht über das gesamte Ortsgebiet ver-streut, sondern hat sich fast komplett im ausgewiesenenGewerbegebiet im Bereich Am Hagelkreuz/Am Hummel-bach angesiedelt. Dort befinden sich rund 50 Unternehmenmit etwa 300 Mitarbeitern. Der Schwerpunkt liegt aufHandwerksbetrieben wie Kfz-Werkstätten, Schlossereien,Heizungsbauern und Tischlereien. Es befinden sich aberauch eine Baufirma, Dienstleister wie Vermögensberaterund mehrere Speditionen in diesem Gebiet. Warum konnte

Viele Jahre hatte Hoisten eine eigene Post, jetzt wird die Versorgungvon einer Postagentur übernommen.

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sich dieses Gebiet zum zentralen Versorgungsbereich entwi-ckeln? Die Erklärung ist einleuchtend: Die relativ geringeEinwohnerzahl von Hoisten hat zusammen mit dem seitmehr als 20 Jahren am Rande des Gewerbegebietes ange-siedelten großflächigen Spar-Markt (früher Famka) dazugeführt, dass sich außerhalb des Gewerbegebietes nurwenig Geschäftsbesatz entwickeln konnte. Am Nierholz,unmittelbar am Eingang zum alten Ortskern, entstand einkleiner Geschäftsbereich; im alten Ortskern von Hoisten ver-blieb als versorgungsrelevanter Einzelhandel nur noch eineMetzgerei in der Kreuzstraße. Nachdem Mitte der 90erJahre im Zuge der Postprivatisierung die Postfiliale in derKreuzstraße geschlossen worden war, gehörte die erneuteBereitstellung eines Postangebotes bei Befragungen zu denregelmäßig geäußerten Wünschen der Hoistener Bevölke-rung. Mit der Eröffnung einer Postservicestelle Am Nierholzwurde dieser Wunsch im vergangenen Jahr endlich erfüllt,und es besteht Grund zur Hoffnung, dass der Geschäftsbe-reich Am Nierholz hierdurch insgesamt eine nachhaltigeStärkung erfährt. Im vergangenen Jahr gab es aber auchbeim Einzelhandel im Gewerbegebiet wesentliche Ände-rungen: In unmittelbarer Nähe des Spar-Marktes siedeltensich die Discounter Plus und Lidl an. Für die Hoistener einkomfortabler Zustand – denn nicht wenige Orte wären froh,

Da, wo heute der Spar-Markt Schardt ist, war früher der einzige Ein-kaufsmarkt in Hoisten – der Famka-Markt – ansässig.

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wenn sich wenigstens ein einziger Supermarkt ansiedelte.Außerdem eröffneten ein Bastelgeschäft und ein Blumenla-den, ergänzend zu dem im Gewerbegebiet bereits vorhan-denen sonstigen Einzelhandel, der insbesondere ausMöbel- und Gartenmöbelanbietern besteht.

Das Versorgungsgebiet des Hoistener Einzelhandels insge-samt umfasste in der Vergangenheit insbesondere den eige-nen Ortsteil – knapp die Hälfte aller Kunden kamen ausHoisten. Aber auch Weckhovener kamen nach Hoisten zumEinkaufen – sie machten bislang etwa ein Viertel aller Kun-den in Hoisten aus. Es ist davon auszugehen, dass sich dasVersorgungsgebiet des Hoistener Einzelhandels durch dieAnsiedlung der beiden Discounter im Gewerbegebiet Hois-ten ausgeweitet hat; konkrete Aussagen über die Verände-rungen können allerdings erst nach der nächsten Passanten-befragung gemacht werden, die für 2006 geplant ist.

Wer in Hoisten wohnt, wohnt in einem attraktiven Stadtteil.Nach Feierabend lassen sich am Gohrerberg erholsameAbendspaziergänge unternehmen. Und Hoisten wird immergrüner. So hat die Stadt 2004 entlang der Welderstraßezwischen Ortsrand und Friedhof 55 neue Spitzahornbäumegepflanzt. Damit ist eine alleeartige Grünverbindung bis zur

Das Gewerbegebiet ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen.Auch ein Blumenladen hat sich in Hoisten angesiedelt.

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Sportanlage entstanden. Das Gebiet der Hummelbachaue,aber auch die fast endlosen Felder und Wege im SüdenHoistens sind ein Paradies für Fahrradfahrer und Inline-Freunde. Wer dagegen eher auf Tennis oder Fußball steht,kann die Bezirkssportanlage an der Welderstraße aufsu-chen. Mit dem Bus ist eine Anbindung an die Neusser Innen-stadt gegeben – und über die schnell zu erreichende Auto-bahn sind auch Düsseldorf oder Köln nicht weit. Zusammen-halt und Tradition werden in Hoisten groß geschrieben –dafür sorgen Schützen und Heimatfreunde.

Seit 1998 wirkt der Heimatverein Hoisten e.V. Seine Reprä-sentanten Roland Wierig, Sascha Stein, Paul Schütz, GeorgSchmitz und das weitere Vorstands-Team sehen in ihrerArbeit keine Konkurrenz zu bestehenden Aktivitäten. Mitihren inzwischen mehr als 300 Mitgliedern bemühen siesich um die Bewahrung und Sichtbarmachung von Kulturgutund Geschichte. Dem nach rechts sehenden schwarzenAdler derer von Hochstaden und Are auf rotem Grund istihr, ausdrücklich als Emblem und nicht als Wappen dekla-riertes Vereinsschild, an die Seite getreten. Es erinnert mitgekreuzten Tonpfeifen an die Pfeifenbäckerzeit, mit demsenkrecht ins Bild gestellten Besen an die Arbeit der Hoiste-ner Besenbinder und mit den drei aufrecht stehenden Ähren

Vereinsschild Hoisten

Hoisten

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an die Landwirtschaft zwischen Gillbach und Hummelbach-Aue. Das Besenbinder-Denkmal auf dem neuen Dorfplatzan der Welderstraße, der blau lackierte Ein-Schar-Wende-pflug und der prächtige Ständebaum an der Nord-Süd-Durchfahrt lenken schon jetzt verstärkt den Blick auf Hois-tens Vergangenheit. Übrigens: Der Ideen-Motor der Heimat-freunde, die sich mittlerweile alljährlich mit den Freundenaus Weckhoven an der Ortsgrenze am Hagelkreuz einfriedliches Stelldichein geben, befindet sich erst in der Auf-wärmphase.

Der Ständebaum gibt einen Hinweis auf ein vielfältiges Handwerks-und Geschäftsleben im Ortsteil Hoisten.

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Die Zukunft

Neue Fahrradwege und ein Fußballfeld auf der Matthias-Ehl-Sportanlage

Pläne für das Liebertz-Grundstück an der KreuzstraßeDer Bereich der Hochstadenstraße zwischen Kreuzstraßeund nördlicher Bushaltestelle ist heute aus verkehrs- undstadtgestalterischer Sicht unbefriedigend. Aufgrund derräumlichen Situation sind jedoch bisher alle Überlegungenzur Verbesserung verworfen worden, insbesondere, da sichdie hierfür erforderlichen Flächen in privatem Besitz befin-den. Vor allem das Liebertz-Grundstück an der Kreuzstraßeist hier zu nennen. Durch einen Erbfall besteht nun doch dieMöglichkeit, Flächen in diesem Bereich zu erwerben. DieVerwaltung befasst sich mit Planungen, die unter anderemfolgende verkehrsplanerischen und städtebaulichen Aspek-te beinhaltet: Die Führung der Kreuzstraße soll verbessertwerden. Die Buslinien 844 (Neusserfurth – Hoisten) und878 (von / nach Grevenbroich) erhalten eine sinnvolleneue Wendemöglichkeit. Dadurch sollen die Kreuzstraßeund der Platzbereich entlastet werden. Der Platzbereich

Die Wendeschleife an der Kreuzstraße wird vielleicht schon bald neugestaltet werden. Die Stadt plant gerade, wie dieser Bereich aussehenkönnte.

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Kreuzstraße wird dabei durch eine ansprechende Gestal-tung aufgewertet. Auf den verbleibenden Flächen sollenWohnungen gebaut werden.

Neuer Radweg entlang der Kreisstraße 7Der bereits vorhandene Radweg zwischen Weckhoven undHoisten wird vom Rhein-Kreis Neuss ergänzt, sodass künftigauf beiden Seiten der Straße ein Radweg vorhanden ist.

Ein Radweg entlang der Landstraße 142 (Villestraße)Der für den Bau und die Unterhaltung der Landstraßezuständige Landesbetrieb Straßenbau NRW plant hier dieAnlage eines Radwegs auf der Südseite der Villestraße.Langfristig ist ein Radwegenetzschluss zwischen der B477bis zur K30 geplant.

Kreisverkehr im Bereich Hochstadenstraße/VillestraßeDer Landesbetrieb Straßenbau NRW plant derzeit, dieHochstadenstraße durch einen Kreisverkehr an die Villestra-ße anzubinden. Diese Planung steht im Zusammenhang mitdem geplanten Bau eines Radweges entlang der Villestra-ße.

In Hoisten sollen weitere Radwege gebaut werden – zum Beispiel inRichtung Weckhoven.

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Ortsumgehung Hoisten wird geprüftIn Verbindung mit dem Verkehrsentwicklungsplan der StadtNeuss hat der Rat beschlossen, eine Umgehungsstraße fürHoisten zu planen/zu prüfen. Wegen der erheblichen Ein-griffe in den Landschaftsraum und der möglichen Trassen-varianten bedarf es noch einiger Vorklärungen. Sicher ist,dass eine Ortsumgehung allenfalls langfristig gebaut wer-den kann.

Erweiterung und Sanierung der Richard-Schirrmann-Schule An der Richard-Schirrmann-Schule werden für die offeneGanztagsgrundschule Räume für drei Betreuungsgrup-pen geschaffen. In diesem Zusammenhang wird die Schu-le nach dem Musterraumprogramm für eine zweizügigeGrundschule mit Verbesserungen im Verwaltungsbereichausgebaut. Zudem werden die erforderlichen Brand-schutzmaßnahmen und Sanierungsarbeiten am bestehen-den Schulgebäude einschließlich Turnhalle ausgeführt.Als Erweiterung ist ein zweigeschossiger Anbau auf derhinteren Grünfläche geplant. Die Anbindung an das vor-handene Schulgebäude erfolgt über einen verglastenVerbindungsgang. Um der vorhandenen Schule sowieder Nachbarbebauung an der Lohstraße keine volle

Die Straße nach Weckhoven ist heute eine Straße in einen befreunde-ten Stadtteil – in früheren Jahrzehnten führte sie in „Feindesland“.

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Zweigeschossigkeit gegenüberzustellen, ist der geplanteAnbau höhenmäßig um ein halbes Geschoss versetzt.Das Außengelände wird entsprechend abgeböscht. ImErdgeschoss ist der Betreuungstrakt mit drei Betreuungs-räumen, der Küche sowie zugehörigen Nebenräumengeplant. Im Obergeschoss werden zwei Klassenräume,der Mehrzweckraum und Nebenräume angeordnet. DerMehrzweckraum kann über eine Mobiltrennwand zueinem pädagogischen Zentrum erweitert werden. DerErweiterungsbau wird in konventioneller Bauart erstelltund erhält eine bewusst eigenständige Gestaltung mit far-bigen Fassadentafeln. Im Altbau wird der Verwaltungsbe-reich an einer Stelle des Schulgebäudes konzentriert underhält ein ausreichend großes Lehrerzimmer. Zudem wirdfür die Schule ein zentraler Eingangsbereich und eineinnen liegende Verbindung zur Verwaltung geschaffen.Nach Fertigstellung der Erweiterung wird der ebenfallsauf der hinteren Grünfläche befindliche, desolate Zwei-Klassen-Pavillon abgerissen und eine separate Spielflä-che für den Betreuungsbereich angelegt. Die voraussicht-lichen Umbau- und Erweiterungskosten betragen2 913 000 Euro, der geplante Fertigstellungstermin ist derSchuljahresbeginn 2006/2007.

An der Richard-Schirrmann-Schule werden für die offene Ganztags-grundschule Räume für drei Betreuungsgruppen geschaffen.

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Kunstrasen-Fußballfeld für die Matthias-Ehl-SportanlageGemäß Beschluss des Sportausschusses soll die Matthias-Ehl-Sportanlage um ein Kunstrasen-Fußballfeld mit Trai-ningsbeleuchtungsanlage erweitert werden. Im städtischenHaushalt stehen entsprechende Mittel für die Jahre 2008und 2009 bereit.

Fahrbahnböschung am Gohrerberg wird saniertNoch in diesem Jahr soll die Fahrbahnböschung in derStraße Gohrerberg saniert werden. Voraussichtliche Kos-ten: 20000 Euro.

Hummelbachaue wird renaturiertDie Hummelbachaue ist der prägendste Landschaftsbe-standteil von Hoisten. Mehrere Ausgleichsflächen sollendurch ihre ökologische Aufwertung die Renaturierung derAue und den Biotopverbund verbessern. Durch die Erftwas-sereinleitung in die Bachaue unterhalb von Hoisten durchden Erftverband entwickelt sich die Hummelbachaue wie-der zu dem ehemals wertvollen Feuchtgebiet. Da dasGrundwasser wieder steigt, werden diese ökologischenStützungsmaßnahmen mittelfristig entbehrlich.

Auf dem Gelände der Sportanlage soll in einigen Jahren ein neuerRasenplatz für Fußball gebaut werden.

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Kanalverlegung zwischen der Gereonstraße und derWelderstraße Der Mischwasserkanal im Bereich Karlstraße soll vergrößertwerden. In diesem Zusammenhang müssen rund 85 MeterKanal zwischen der Gereonstraße und der Welderstraßeverlegt werden. Vorgesehener Baubeginn ist Anfang 2006.Die Baukosten betragen voraussichtlich 85000 Euro.

Regenrückhaltebecken wird an der Villestraße/Hummel-bachaue gebautDie aktuellen Berechnungen des Generalentwässerungs-planes für die Ortslage Neuss-Hoisten haben ergeben, dassein Regenrückhaltebecken im Bereich Villestraße / AmHummelbach gebaut werden muss. Als Standort ist der Fest-und Bolzplatz Hoisten vorgesehen. Errichtet wird dasgeplante Regenrückhaltebecken in Form eines Stauraumka-nals in einer Länge von rund 45 Metern bei einem Durch-messer von 3,60 Metern. Das Nutzvolumen beträgt rund450 Kubikmeter. Zur Ableitung des gespeicherten Abwas-sers in den weiterführenden Kanal in der Straße „Am Hum-melbach“ ist der Bau einer Pumpstation nötig. VorgesehenerBaubeginn ist Anfang 2006. Voraussichtliche Baukosten:1,6 Millionen Euro.

Familien und Sportler nutzen die Felder rings um Hoisten für Radtou-ren in landschaftlich ansprechender Umgebung.

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Einrichtungen und Adressen in Hoisten

KINDERTAGESEINRICHTUNG

KKiinnddeerrggaarrtteenn SStt.. PPeetteerr➝ Kirchengemeinde und kirchliche Einrichtungen

SCHULE

GGeemmeeiinnsscchhaaffttssggrruunnddsscchhuullee RRiicchhaarrdd--SScchhiirrrrmmaannnn--SScchhuulleeHoistener Schulstraße 13–15, Telefon (02137) 6377

KIRCHENGEMEINDE UND KIRCHLICHEEINRICHTUNGEN

KKaatthhoolliisscchhee KKiirrcchheennggeemmeeiinnddee SStt.. PPeetteerr

SeelsorgerPfarrer/Dechant Wolfgang VossenMaximilian-Kolbe-Straße 4, Telefon 470395

Katholische Kirche St. Peter

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Kaplan Joseph VadakkekaraSchützenstraße 8, Telefon (02137) 7874675Pastoralreferent Frank ZielinskiMaximilian-Kolbe-Straße 6, Telefon 470854

GottesdiensteDienstag 18 UhrMittwoch 8.15 Uhr, Schulgottesdienst 9.30 Uhr, jeder ersteMittwoch im Monat FrauengemeinschaftsmesseFreitag 18 Uhr, Samstag 18.30 Uhr,Sonntag 9.30 Uhr, jeder zweite Sonntag im Monat Famili-engottesdienst

PfarrbüroFrau Urbanik, Pfarrbücherei (vorübergehend), Schützenstraße 6, Telefon (02137) 7874671Öffnungszeiten: Mittwoch 9–12 Uhr, Freitag 15–18 Uhr

PfarrbüchereiSchützenstraße 6, Telefon (02137) 7874671Öffnungszeiten: Dienstag 11–13 Uhr, Mittwoch 16–19 Uhr, Sonntag 10.15–12 Uhr, jeden ersten Samstag im Monat19–19.45 Uhr

Kindergarten St. PeterLeitung Frau KnoppSchützenstraße 6, Telefon (02137) 6297

GemeindegremienFrauengemeinschaft Hoisten, Vorsitzende Frau Helga SturmKirchenchor, Chorleiter Herr Andreas ReußKirchenvorstand,

Vorsitzender Herr Dechant Wolfgang VossenPfarrgemeinderat, Vorsitzender Herr Hans Theo Bongartz

FRIEDHOF

FFrriieeddhhooff HHooiisstteenn,, Welderstraße, Telefon (02131) 662030

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SPORTEINRICHTUNGEN

BezirkssportanlageMMaatttthhiiaass--EEhhll--SSppoorrttaannllaaggee,, Welderstraße 42, Telefon (02137) 70605

TTeennnniissaannllaaggee HHooiisstteenn,, Welderstraße 42➝ DJK Germania Hoisten 1924 e.V. (Vereine/Einrichtun-

gen)

POLIZEI

PPoolliizzeeiiddiieennssttsstteellllee NNoorrff,, Vellbrüggener Straße 29, Telefon(Kreispolizeibehörde Neuss) (02131) 300-0

FEUERWEHR

FFrreeiiwwiilllliiggee FFeeuueerrwweehhrr – Löschzug Hoisten, Pilgramstraße 2,Telefon (02137) 2071

Wer in Hoisten das Tennis-Racket schwingen will, braucht seinenWohnort nicht zu verlassen. Es gibt einen Tennisplatz vor der Tür.

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VEREINE/EINRICHTUNGEN

DDJJKK GGeerrmmaanniiaa HHooiisstteenn 11992244 ee..VV.. Welderstraße 42, Frau Beate Wierig, Telefon (02137)786477

GGaarrtteennbbaauuvveerreeiinn HHooiisstteennVorsitzende Frau Karin Kilb, Telefon (02131) 470594

HHeeiimmaattffrreeuunnddee HHooiisstteenn 11999988 ee.. VV..Herr Paul Schütz, Am Rohlesbusch 8a, Telefon (02137) 6966Archiv, Schützenstraße 2, Herr Georg Schmitz, Telefon(02137) 70767

IInntteerreesssseennggeemmeeiinnsscchhaafftt GGeewweerrbbeeggeebbiieett HHooiisstteennPressewart Herr Axel Küppers, Telefon (02137) 78960

LLaannddffrraauueenn HHooiisstteennVorsitzende Frau Adele Ehl, Telefon (02137) 5337

MMaaiiggeesseellllsscchhaaffttVorsitzender Herr Dieter Neukirchen, Telefon (02137) 70605

OOrrttssbbaauueerrnnsscchhaaffttOrtslandwirt Herr Friedrich-Wilhelm Lutter, Telefon (02137) 6431

PPrroo HHooiisstteenn ee.. VV..Vorsitzender Herr Hans Mauel, Telefon (02137) 6233

SStt..--HHuubbeerrttuuss--BBrruuddeerrsscchhaaffttBrudermeister Herr Heinz Welter, Tel. (02137) 5598

SStt..--MMaarrttiinn--KKoommiitteeeeVorsitzender Herr Michael Petzold, Telefon (02137) 60715

TTaammbboouurrkkoorrppss GGeerrmmaanniiaa HHooiisstteenn 11991199Vorsitzender Herr Heinz Schellen, Telefon (02137) 6971

SCHIEDSMÄNNER/-FRAUEN

Elisabeth Halffter und Dirk HalffterFranz-Leuninger-Straße 46, 41466 Neuss (Weckhoven),Telefon (02131) 47034

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IMPRESSUM

Herausgeber: Stadt Neuss, Der BürgermeisterPresse- und ÖffentlichkeitsarbeitVerantwortlich im Sinne des Pressegesetzes:Hans Mietzen

Redaktion: Dr. Christoph PützBert PützMichael Kloppenburg

Fotos: Lothar BernsDruck: Meinke GmbH, Print Media PartnerStand: Oktober 2005

Der Ständebaum in Hoisten

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