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STADT PFORZHEIM Dezernat I Amt für Öffentlich- keitsarbeit, Rats- und Europaangelegenheiten Pressereferent Tel: 07231-39 1425 Fax: 07231-39-2303 presse@stadt- pforzheim.de Rede von Oberbürgermeister Gert Hager anlässlich des Neujahrsempfangs der Stadt Pforzheim am Sonntag, 10. Januar 2010, um 11 Uhr im CCP ____________________________________________________ Liebe Pforzheimerinnen, Liebe Pforzheimer ! Sehr geehrte Gäste aus nah und fern, Ich begrüße Sie beim Neujahrsempfang der Stadt Pforzheim im noch jungen Jahr 2010 sehr herzlich ! Es ist mir eine große Freude, Sie so zahlreich auch im Namen meiner Kollegen im Bürgermeisteramt Roger Heidt und Alexander Uhlig im CongressCentrum Pforzheim willkommen heißen zu dürfen. Ein ereignisreiches Jahr liegt hinter uns ... Das Neue Jahr 2010, mit all seinen Aufgaben, vielen alten aus der Vergangenheit mit genommen aber auch mit zahlreichen neuen, Herausforderungen, jedoch auch mit enorm vielen Chancen und aussichtsreichen Perspektiven liegt vor uns.

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STADT PFORZHEIM

Dezernat I

Amt für Öffentlich- keitsarbeit, Rats- und Europaangelegenheiten Pressereferent

Tel: 07231-39 1425 Fax: 07231-39-2303 [email protected]

Rede von Oberbürgermeister Gert Hager anlässlich des

Neujahrsempfangs der Stadt Pforzheim am Sonntag, 10.

Januar 2010, um 11 Uhr im CCP

____________________________________________________

Liebe Pforzheimerinnen,

Liebe Pforzheimer !

Sehr geehrte Gäste aus nah und fern,

Ich begrüße Sie beim Neujahrsempfang der Stadt Pforzheim im

noch jungen Jahr 2010 sehr herzlich !

Es ist mir eine große Freude, Sie so zahlreich auch im Namen

meiner Kollegen im Bürgermeisteramt Roger Heidt und

Alexander Uhlig im CongressCentrum Pforzheim willkommen

heißen zu dürfen.

Ein ereignisreiches Jahr liegt hinter uns ...

Das Neue Jahr 2010, mit all seinen Aufgaben, vielen alten aus

der Vergangenheit mit genommen aber auch mit zahlreichen

neuen, Herausforderungen, jedoch auch mit enorm vielen

Chancen und aussichtsreichen Perspektiven liegt vor uns.

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Sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

Sie wissen es:

unsere Stadt hat eine große, markante Geschichte, sie verfügt

über eine großartige Bürgerschaft, sie hat herausragende

Potentiale in Bildung, Kultur, Natur, Wirtschaft und im sozialen

Zusammenleben.

Pforzheim kann und wird aus diesen Potentialen etwas Positives

machen !

An unterschiedlichen Orten und in vielfältigen Arten

bürgerschaftlichen Engagements, mit freiwilliger Mitarbeit und

bürgerschaftlichem Einsatz stärken viele Menschen unsere

Gesellschaft. Das reicht von der Betreuung werdenden Lebens

bis hin zur Begleitung schwerkranker und sterbender Menschen.

Ich danke allen engagierten Frauen, Männern, Jugendlichen und

Kindern für Ihr tätiges Mitwirken im Rahmen ihrer persönlichen

Möglichkeiten.

In diesem Zusammenhang möchte ich Sie, sehr geehrte Damen

und Herren, schon jetzt auf die Empfänger unserer

Spendensammlung im Foyer hinweisen:

es sind die Ambulanten und Stationären

Hospizdienste in Pforzheim.

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Sehr geehrte Damen und Herren,

es ist mir eine besondere Ehre, zahlreiche Ehrengäste unter uns

begrüßen zu dürfen. Ich bitte nun Sie, verehrte Anwesende, Ihren

Applaus nicht einzeln zu geben, sondern am Schluss umso

kräftiger zu applaudieren !!

Unsere Stadt hat seit der letzten Bundestagswahl nicht mehr nur

zwei sondern immerhin fünf Bundestags-Abgeordnete !

Ich freue mich über die Anwesenheit der Mitglieder des

Deutschen Bundestags, Frau Annette Groth, Frau Katja Mast

sowie der Herren Gunther Krichbaum und Professor Doktor Eric

Schweickert.

Ebenso herzlich begrüße ich den noch Fraktionsvorsitzenden der

CDU im Landtag Baden-Württemberg, Herrn Stefan Mappus

und den Vorsitzenden der FDP-Fraktion im Landtag Baden-

Württemberg, Herrn Doktor Hans-Ulrich Rülke.

Dass heute auch der designierte Ministerpräsident Baden-

Württembergs unter uns weilt, ehrt uns in besonderem Maße.

Ich begrüße beim Neujahrsempfang 2010 meine Vorgänger im

Amt, Frau Christel Augenstein und Herrn Doktor Joachim

Becker.

Die gutnachbarschaftlichen Beziehungen zwischen Stadt

Pforzheim und Enzkreis unterstreicht der Besuch des Ersten

Landesbeamten, Herrn Wolfgang Herz,

der Herrn Landrat Karl Röckinger vertritt. Ich freue mich

darüber, dass auch die beiden Landräte a.D., Herr Dr. Heinz

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Reichert und Herr Werner Burckhart unsere treuen Gäste sind!

Besonders herzliche Willkommensgrüße verbunden mit den

besten Wünschen gelten dem neuen Oberbürgermeister der

Großen Kreisstadt Mühlacker, Herrn Frank Schneider, der seit

Anfang des Jahres die Geschicke Mühlackers lenkt. Meine

Grüße gelten gleichzeitig den aktiven und ehemaligen

Bürgermeisterkollegen aus der Pforzheim umgebenden

Nachbarschaft.

Hohe Vertreter staatlicher Behörden, des Handwerks, der

Wirtschaft, der Gewerkschaften und zahlreicher

Bildungseinrichtungen, von Verbänden, Organisationen und

Vereinigungen haben unsere Einladung angenommen.

Stellvertretend begrüße ich den Präsidenten der Industrie- und

Handelskammer Nordschwarzwald, Herrn Burkhard Thost,

den Vizepräsidenten des Handelsverbands Deutschland und

Präsidenten des Einzelhandelsverbands Baden-Württemberg,

Herrn Horst Lenk, Herrn Kreishandwerksmeister Rolf Nagel,

den Bezirksgeschäftsführer von ver.di-Mittelbaden-

Nordschwarzwald, Herrn Jürgen Ziegler, den Vorsitzenden der

Geschäftsleitung der Arbeitsagentur Pforzheim, Herrn Walter

Reiber, den Leiter der Staatsanwaltschaft Pforzheim, Herrn

Oberstaatsanwalt

Dr. Christoph Reichert, den Rektor der Hochschule Pforzheim,

Herrn Professor Martin Erhardt, Herrn Geschäftsführenden

Schulleiter Oberstudiendirektor Doktor Thomas Paeffgen und

den Vorsitzenden des Sportkreises Pforzheim-Enzkreis Herrn

Gerhard Drautz. Seien Sie alle herzlich willkommen!

Ich begrüße stellvertretend als Vertreter örtlicher Kreditinstitute

Herrn Direktor Stephan Scholl von der Sparkasse Pforzheim-

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Calw und das Mitglied des Vorstands der Volksbank Pforzheim,

Herrn Jürgen Zachmann.

Mein Willkommensgruß gilt Herrn Dekan Doktor Hendrik

Stössel von der evangelischen Kirche in Pforzheim, Herrn Rolf

Constantin als Vertreter des katholischen Dekanats sowie dem

Vorsitzenden der Israelitischen Kultusgemeinde Pforzheim,

Herrn Rami Suliman.

Für alle anwesenden Vertreter der Medien, heiße ich

stellvertretend den Verleger der Pforzheimer Zeitung, Herrn

Albert Esslinger-Kiefer, herzlich willkommen.

Ich freue mich über die Anwesenheit des Trägers des Ehrenrings

der Stadt Pforzheim, Herrn Altstadtrat Hermann Leicht sowie

über den Besuch zahlreicher Empfänger der Bürgermedaille aus

den letzten Jahren.

Ich begrüße alle anwesenden Mitglieder des Gemeinderats der

Stadt Pforzheim, zahlreiche ehemalige Stadträte und viele

Ortschaftsräte und Ortsvorsteher aus Pforzheims Stadtteilen

Büchenbronn, Eutingen, Hohenwart, Huchenfeld und Würm.

Sehr geehrte Damen und Herren,

wie Sie wissen liegt die Altersgrenze für das aktive Wahlrecht

bei 18 Jahren.

Ich freue mich, heute in recht großer Zahl junge Frauen und

Männer mit ihren Familien und Freunden beim

Neujahrsempfang herzlich willkommen heißen zu dürfen. Sie

haben im Jahr 2009 das achtzehnte Lebensjahr vollendet und

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sind, wie man früher sagte „volljährig“ geworden.

Sie Alle, liebe junge Mitbürgerinnen und Mitbürger, beweisen

durch Ihre Anwesenheit Ihr Interesse an Stadt und Gesellschaft.

Sie sind eingeladen, aktiv und engagiert in und für Pforzheim

sowie in dessen gesellschaftlichem, kulturellem, sozialem und

sportlichem Leben tätig zu werden.

Abschließend aber umso herzlicher begrüße ich mit Frau Christa

Mann, Herrn Gerhard Vögele und Herrn Jürgen Wahner die

Empfänger der Bürgermedaillen 2010 und ihre Familien und

Freunde.

Ich heiße Sie Alle, liebe Gäste des Neujahrsempfangs 2010,

herzlich willkommen !

Und nun bitte ich Sie um einen herzlichen Applaus.

„Neustart Pforzheim“

Liebe Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt Pforzheim!

Meine sehr geehrte Damen und Herren,

ich danke Ihnen sehr herzlich, dass Sie hier sind und der

Einladung unserer Stadt gefolgt sind, gemeinsam das neue Jahr

zu beginnen und gemeinsam einen Blick darauf zu werfen, was

es bringen wird, was es bringen kann und was es für uns in

Pforzheim bringen soll.

Wir alle haben das neue Jahr im Kreis der Familien oder mit

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Freunden und Nachbarn begonnen und uns dieses Jahr vielleicht

mehr als sonst mit einiger Skepsis gefragt, ob es ein gutes Jahr

werden wird. Wir haben uns deshalb besonders innig ein gutes

Jahr gewünscht.

Auch ich wünsche Ihnen, Ihren Familien, Ihren Kolleginnen und

Kollegen, Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein gutes

Jahr, Glück und Gesundheit.

Insbesondere für die, für die unsere Stadt Pforzheim Heimat ist,

die sich unserer Stadt verbunden und verpflichtet fühlen und die

für sie einstehen. Die für Pforzheim, wo auch immer, in welcher

Funktion auch immer, die Stange und die Fahne hoch halten –

auch dann, wenn es schwierig, brenzlig und unbequem ist.

Bürgerinnen und Bürger, sie alle wissen, dass wir in einer

schwierigen, brenzligen und unbequemen Zeit leben.

- Ich denke dabei an den Familienvater oder

die Alleinerziehende, die den Arbeitsplatz verloren haben oder

Angst haben, ihn zu verlieren.

- Ich denke an den Handwerker, den Unter-

nehmer, die Freiberuflerin, die sich fragen, ob sie Arbeitsplätze

abbauen müssen und welche sie halten können.

- Ich denke an die Jüngeren, die sich nicht si-

cher sind, ob sie einen guten Arbeitsplatz bekommen.

- Und ich denke natürlich an das, was mich in

den vergangenen Wochen und Monaten einen Großteil meiner

Zeit und meiner Arbeitskraft gekostet hat: Dies sind die Hundert

Millionen Euro, die uns in diesem und im nächsten Jahr für den

Ausgleich des Haushalts in unserer Stadt jeweils fehlen werden.

Und ich muss daran denken, dass zu allem Übel auch

noch die Derivatgeschäfte und ihre finanziellen

Risiken ab 2014 wie eine dunkle Wolke über unserer Stadt

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hängen.

Wir haben mit einer Haushaltskrise zu kämpfen, wie es sie bei

uns noch nie gegeben hat. Nur wenig tröstlich ist dabei der

Gedanke, dass es anderen Städten nicht viel besser geht. Wenig

tröstlich deshalb, weil bei uns – im Gegensatz zu anderen

Städten – die Rücklagen aus dem Teilverkauf der Stadtwerke

vollständig aufgebraucht sein werden, weil das Tafelsilber

bereits in der Vergangenheit verkauft worden ist und weil

zahlreiche Konsolidierungsmaßnahmen schon seit Beginn der

90er Jahr jeden Speck von den Rippen weggeschnitten haben.

Ein derart großes Loch von jeweils Einhundert Millionen Euro –

vielleicht muss man besser von einem Krater sprechen – ist

durch Einsparungen allein nicht annähernd zu decken. Damit

droht ein starker Anstieg der Verschuldung der Stadt Pforzheim.

Dies ist alles andere als eine schöne Aussicht,

vor der aber niemand davonlaufen kann, der wir uns vielmehr

gemeinsam stellen müssen.

Es wäre aber völlig falsch nun in eine Art Schockstarre zu ver-

fallen. Das hätte zwei fatale Konsequenzen:

- Wir müssten massiv in die Substanz der

Stadt eingreifen mit unüberblickbaren Schäden für unser aller

Zukunft.

- Wir würden es versäumen, Grundlagen und

die Saat zu legen für eine bessere Zukunft Pforzheims in den

nächsten Jahren.

Nein, das ist keine Alternative für uns. Ich wiederhole mich:

Pforzheim kann mehr!

Bürgerinnen und Bürger, verehrte Anwesende, bei meiner

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Antrittsrede Ende Juli habe ich Ihnen keinen Rosengarten

versprochen. Wir waren schon mittendrin in der schwersten

Wirtschaftskrise seit dem zweiten Weltkrieg. Sie trifft unsere

Stadt besonders hart, weil

Pforzheim die einzige Großstadt in Baden-Württemberg ist,

welche in den letzten 20 Jahren Arbeitsplätze abgebaut hat und

dies in großem Stil: Mitte bzw. Ende der 80-er Jahre hatte die

Stadt noch rund 60.000 Arbeitsplätze, heute sind es noch etwas

mehr als 46.000.

Angesichts dieser schweren Strukturkrise, deren Ausmaß und

Tiefe durch die Finanzmarktkrise noch potenziert wird, ist es

bemerkenswert mit welcher Ruhe und mit welchem Weitblick

die Arbeitgeber und die Arbeitsnehmervertretungen auf die für

viele Unternehmer existenziellen Bedrohungen reagiert haben.

Massenentlassungen hat es bislang bei uns nicht gegeben.

Vielmehr ist alles versucht worden, um qualifizierte Mitarbeiter

in den Unternehmen zu halten. Dies stimmt hoffnungsfroh, denn

es zeigt, dass viele unserer Unternehmen für sich eine gute

Zukunft sehen und sich jetzt – gerade in der Krise neu aufstellen

mit innovativen Ideen. Dabei ist in den Unternehmensführungen

unumstritten, dass gute, motivierte und qualifizierte

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das wichtigste Kapital sind.

Ich danke den Arbeitnehmervertretungen und den Unternehmen

in unserer Region für die besonnene Politik in den vergangenen

Monaten im Namen der Stadt Pforzheim und mit der herzlichen

Bitte: „Weiter so!“.

Bürgerinnen und Bürger, verehrte Anwesende, dieses

beispielhafte Verhalten in einem extrem schwierigen Umfeld

macht Mut und bestätigt, was wir alle wissen:

- Unsere Stadt Pforzheim hat viele tüchtige

Menschen.

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- Unsere Unternehmen haben auf den Welt-

märkten etwas zu bieten.

- Pforzheim ist ein starker Wirtschaftsstandort,

wenn wir gemeinsam anpacken und uns von niemand den

Schneid abkaufen lassen.

Die Stadt wird sich weiter im interkommunalen Wettbewerb mit

ihren Stärken positionieren und für Investoren aus Nah und Fern

attraktiv sein. Die bereits eingeleitete Neupositionierung der

städtischen Wirtschaftsförderung ist darauf ausgerichtet: Auf der

einen Seite werden wir die „Goldstadt“ als Marke beibehalten.

Pforzheim wäre schlecht beraten, wenn dieses

Alleinstellungsmerkmal ohne Not aufgegeben werden würde. In

vielen Bereichen ist es gut einsetzbar, zum Beispiel in der

Imagewerbung oder in der Touristikwerbung. Nicht vergessen

werden darf auch, dass die Schmuck- und Uhrenbranche nach

wie vor noch einige Tausend Arbeitsplätze aufweist.

Die wahren wirtschaftlichen Stärken Pforzheims liegen aber

inzwischen in anderen Bereichen.

In erster Linie ausgebaut werden muss die „Präzisionstechnik“.

Dazu gehören Unternehmen der Feinwerkmechanik, des

Maschinen- und Werkzeugbaus, der Stanztechnik, der

Medizintechnik und Mikrosystem- bzw. Nanotechnologie.

Hier wollen wir bereits vor Ort befindlichen Unternehmen alle

Chancen geben zu erweitern und auszubauen.

Einen weiteren Schwerpunkt bildet „Design- und

Kreativwirtschaft“.

Bundesweit inzwischen zum drittstärksten Wirtschaftszweig

aufgestiegen bieten sich hier Chancen für die Zukunft, welche in

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Pforzheim bisher weitgehend ungenutzt geblieben sind.

Für beide Bereiche ist die Hochschule Pforzheim ein absoluter

Glücksfall. Nicht nur, dass der Technikbereich in den

kommenden drei Jahren weitere rund 1.000 Studienplätze im

Ingenieur- und Technikbereich bekommen wird, auch der

Design- und Kreativbereich ist mit der Fakultät für Gestaltung

bundesweit in vielen Teilbereichen mit führend. Die neue und

aktive Zusammenarbeit mit der Hochschule bietet ein

wunderbares Potential – ja es ist ein Schatz, der jetzt erst

gehoben wird! Ich bin der Hochschulleitung – und hier vor allem

Herrn Rektor Professor Erhardt sowie den Dekanen der

Fakultäten sehr dankbar, dass sie gemeinsam mit der Stadt

Pforzheim entsprechende Zukunftsvisionen entwickeln und dann

auch realisieren.

Bürgerinnen und Bürger, verehrte Anwesende, einen solchen

Neustart braucht Pforzheim nicht nur im Bereich von Arbeit und

Wirtschaft. Wir wissen doch alle aus der alltäglichen

praktischen, nicht nur aus der kommunalpolitischen Erfahrung:

Bildung, Verkehr, Soziale Integration und die Gestalt von

Innenstadt und Stadtteilen, das Kultur- und Vereinsleben,

machen den Charakter, die Stärken, die Attraktivität und die

Qualität einer Stadt aus. Alles was in diesen Bereichen geschieht

– oder auch nicht geschieht - hat positive oder negative

Konsequenzen für die jeweils anderen Bereiche. Das

Zusammenspielen oder nicht Zusammenspielen, das Initiieren

und Ergänzen oder das Nichtinitiieren und das aneinander

Vorbeileben entscheiden darüber, ob der Neustart oder wie die

Ökonomen sagen, der „Take off“ bei uns in Pforzheim gelingt.

Deshalb ist es ja so besonders wertvoll, wenn Unternehmer

Berufsbildungsbotschafter in die Schulen schicken, wenn

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Sportvereine Menschen unterschiedlicher Herkunft

zusammenführen und ausbilden, wenn sich die Hochschule um

Existenzgründer kümmert – kurz gesagt: Wenn jeder über seinen

eigenen Tellerrand hinausschaut und überlegt, was könnte für

andere und damit für die ganze Stadt Sinn machen.

Sie wissen so gut wie ich, dass eine Stadt kein himmlisches

Elysium sein kann. Ich glaube, wir alle wissen um Interessen und

Unterschiede in einer Stadt, die sie ja erst spannend und

interessant machen. Aber wie diese Unterschiede und

unterschiedlichen Interessen gelebt und ausbalanciert werden,

das macht die Lebensqualität und Entwicklungsdynamik einer

Stadt aus.

Ich glaube, für unseren Neustart in Pforzheim, in dem wir ja

schon mittendrin sind, denken Sie an den Generalverkehrsplan

oder an die Cityentwicklung oder an ein Existenzgründerzentrum

an der Hochschule –

bei allem was wir im Rahmen unseres Neustarts in Pforzheim

tun, müssen wir immer vier Gesichtspunkte im Auge behalten:

- Der erste Gesichtspunkt ist, dass wir den

Aufbruchsgeist, den ich überall wo ich hinkomme spüre, den

„Spirit“, am Leben erhalten, auch wenn mal etwas schief geht.

Und wir wissen ja: Es geht immer auch irgendetwas schief.

- Der zweite ist, dass wir als erstes immer fra-

gen, was können wir selber machen, wie ermuntern und befähi-

gen wir zur Eigeninitiative und Selbstorganisation. Die finanziel-

le Situation wird erzwingen, dass wir bevorzugt dafür die extrem

knappen Mittel der Stadt einsetzen.

- Der dritte Gesichtspunkt muss sein, alles so

zu tun, dass soziale und ethnische Integration, vor allem bei den

Jüngeren gelingt, dass die „Pforzheimer Mischung“ zu einem

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positiven Faktor für die Stadt und nicht zu einer Entwicklungs-

bremse wird.

- Der vierte Gesichtspunkt, der über Gelingen

oder Misslingen unseres Neustarts entscheiden wird, ist die Ver-

netzung und damit gegenseitige Verstärkung der vielfältigen Ini-

tiativen und Aktivitäten in der Stadt. Es ist eine Illusion zu glau-

ben, ein Amt, eine Behörde oder eine Person allein könnte das

leisten – dafür stecken wir schon viel zu weit im Computerzeital-

ter drin, wo es wunderbare Instrumente und Foren gibt, mit den

Selbstentwicklungsprozesse unterstützt und koordiniert werden

können.

Speziell was diesen Punkt angeht, setze ich auf die Kreativität

der jüngeren Generation, die mit Computern und dem Internet

groß geworden ist. Und ich setze auch auf die Hochschule mit

den einschlägigen Fachbereichen, von denen ich mir dazu

Vorschläge und praktische Hilfen erbitte.

Verkehr

Der vom Gemeinderat mit sehr großer Mehrheit verabschiedete

Verkehrsentwicklungsplan ist eines der zentralen Projekte

unseres Neustarts in Pforzheim. Bei ihm wird der ganz enge

Zusammenhang zwischen der Lösung unserer Verkehrsprobleme

und der wirtschaftlichen Entwicklung sowie der Zukunft unserer

Innenstadt besonders deutlich.

Bei einer großangelegten Unternehmensbefragung in Pforzheim

im vergangenen Jahr sind die Verkehrsprobleme als eines der

drei Haupthindernisse – neben der Steuerbelastung und der

Außendarstellung der Stadt – genannt worden. Jeder sieht, dass

unsere Stadt unter dem schlecht fließenden Verkehr leidet, dass

Radwege fehlen. So kann es nicht weitergehen und so wird es

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nicht weitergehen.

Natürlich brauchen wir die Westtangente – der Bau des Knotens

an der Autobahn-Ausfahrt nährt die Hoffnung, dass es jetzt voran

geht.

Aber viele Hindernisse und Probleme im Verkehr sind auch

hausgemacht. Projekte wie Vorrangstraßen, Innenstadtring und

Parkring, ein

noch höherwertigeres Bussystem oder ein funktionierendes

Radwegenetz – dies alles muss in den kommenden Jahren

umgesetzt werden. Letztendlich hängen aber all diese

Maßnahmen miteinander zusammen. Wir müssen und wir

werden davon wegkommen, einzelne Verkehrsmaßnahmen

immer nur isoliert zu betrachten.

Vieles davon erfordert keine Millionen-Beträge, dafür aber einen

entschlossenen und eisernen politischen Willen. Ich will, dass die

Verkehrsprobleme in Pforzheim angegangen werden und der

Gemeinderat will es auch !!!

Der vom Gemeinderat mit sehr großer Mehrheit verabschiedete

Verkehrsentwicklungsplan ist eine Blaupause für die Zukunft, an

die wir uns alle halten müssen.

City/Innenstadt-Rand

Zu unserem Neustart gehört auch, dass wir unsere City

attraktiver machen. Aus bekannten Gründen kann Pforzheim

keine heimelige Altstadtatmosphäre bieten wie Heidelberg,

Tübingen oder Freiburg. Anstatt wehmütig in die Vergangenheit

zu schauen, müssen wir das Vorhandene annehmen und das

Beste daraus machen.

Da gibt es einiges zu tun: Inhabergeführte Fachgeschäfte müssen

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eine echte Chance haben, im Wettbewerb bestehen zu können,

Leerstände müssen möglichst rasch beseitigt werden, Billigläden

sollten systematisch zurückgedrängt werden, an der baulichen

Präsentation kann einiges verbessert werden. Die

Verkehrssituation auf dem Leopoldplatz muss bereinigt werden.

Pforzheim soll als Einkaufsstadt auch für die Menschen im

Umland wieder attraktiv werden.

Dies sind nur einige Stichworte für die Aufgaben welche vor uns

liegen:

- Ich will, dass Pforzheim wieder als Ober-

zentrum im Umland wahrgenommen wird.

- Ich will, dass die Pforzheimer Innenstadt

eine attraktive Einkaufs- und Flaniermeile wird.

Konzepte dafür können aber nur gemeinsam mit dem

Einzelhandel und mit der Bürgerschaft entwickelt werden.

Wichtige Grundlagen dafür sind in den vergangenen Wochen

und Monaten gelegt worden. Auch in diesem Zusammenhang hat

der Verkehrsentwicklungsplan eine wichtige Funktion, genauso

wie für die Innenstadt-Randgebiete.

Bildung/Integration

Der Zusammenhang zwischen Bildung und gelingender

Integration in der Stadtgesellschaft ist für uns in Pforzheim eine

Existenzfrage.

- Wir können es uns nicht weiter leisten, eine

hohe Zahl von Schulabbrechern zu haben.

- Wir können es uns nicht leisten, eine hohe

Zahl an Erwachsenen ohne berufliche Qualifikation zu haben.

- Denn vor allem daraus resultieren die hohen

Sozialkosten, unter deren Last die Stadt Pforzheim schwer leidet.

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Was sollen wir tun ? Nun, wir müssen die gefährdeten Familien

möglichst früh stärken und begleiten. Kaum ein Elternteil will

nicht das Beste für sein Kind. Und dennoch ist es leider so, dass

Erziehung und Bildung in einem Teil der Familien nicht mehr

oder nur noch unzureichend vermittelt wird. Hier müssen wir

ansetzen:

Jedes Pforzheimer Kind soll nach seinem individuellen

Vermögen das Beste erreichen können.

Und dabei geht es keineswegs nur um die dringend notwendige

Senkung der Soziallasten. Nein, es geht um viel mehr: mit Blick

auf die demografische Entwicklung werden wir in Deutschland –

auch in Pforzheim – jede und jeden am Arbeitsmarkt brauchen:

wir können es uns nicht leisten so weiterzumachen wie bisher !

Denn das was bisher in guten wirtschaftlichen Zeiten immer

wieder als „Fachkräfteproblem“ aufgetaucht ist, ist nur ein laues

Lüftchen im Vergleich zu dem Sturm, der durch den Altersaufbau

der Bevölkerung bedingt auf unser Land, auf unsere Region, auf

unsere lokale Wirtschaft und auch auf die Verwaltung der Stadt

zukommen wird.

Wir müssen hier aktiv werden, denn unsere städtische

Gesellschaft verändert sich schneller als uns bewusst ist: in den

Geburtenjahrgängen 2006 – 2008 kommen bereits über 70 % der

Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund. Allein diese

Tatsache wird unsere Stadt in den kommenden 10 – 20 Jahren

massiv verändern. Wir haben es in der Hand, dass die

„Pforzheimer Mischung“ zu einem positiven Entwicklungsfaktor

und zur Bereicherung unserer Stadt wird.

Bürgersinn

Die Stadt hat kein Geld – ab und zu erfahre ich im Gespräch mit

Bürgerinnen und Bürgern, dass sie dies nicht mehr hören

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können. Leider wird sich daran jedoch so rasch nichts ändern.

Viel Notwendiges und Nützliches wird sich die Stadt in der

kommenden Zeit aus dem städtischen Haushalt nicht mehr

leisten können. Daran kommen wir nicht vorbei !

Umso mehr brauchen wir die Tatkraft der Bürgerinnen und Bürger.

Organisationen wie „Pforzheim Mitgestalten“ oder die

Bürgervereine tun hier mit ihren segensreichen Aktivitäten schon

sehr viel. Dafür danke ich namens der Stadt aber auch persönlich

sehr herzlich! Pforzheim braucht aber noch mehr aktive Bürger.

Bürgerinnen und Bürger wie sie in Sportvereinen,

Kulturinstitutionen, im sozialen Bereich oder im Umweltschutz

aktiv sind.

Hier kann noch viel mehr getan werden, sei es durch Spenden für

wichtige Projekte oder durch entsprechende Tatkraft. Jede und

jeder ist aufgerufen mitzuhelfen, damit der Neustart von

Pforzheim gelingt. Gemeinsam werden wir es schaffen, das

angeschlagene Schiff „Stadt Pforzheim“ wieder flott zu machen.

Gemeinsam schaffen wir es !

Es gibt weitere Bereiche, die für die Entwicklung unserer Stadt

wichtig sind: Stellvertretend sei dafür der Sport genannt – eine

der größten Bürgerbewegungen überhaupt. Der Sport bringt

Tugenden bei wie Disziplin, Leistungswillen und Fairness. Bei

den Jugendlichen findet im Übungsbetrieb soziales Lernen, also

Sozialarbeit im besten Sinne statt.

Oder was wäre eine Stadt wie Pforzheim ohne die Kultur ? Es

wäre eine graue Stadt ohne Gesicht, ohne die bunten Tupfer,

welche eine Stadt lebens- und liebenswert machen.

Oder nehmen Sie den großen Bereich der sozialen Arbeit. Wie

kalt und armselig wäre unsere Gesellschaft ohne das soziale,

caritative und kirchliche Engagement vieler Mitbürger !

Ohne ihr Tun würden viele Menschen keinen Zugang zu unserer

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Gesellschaft finden.

Ich danke allen – ob haupt- oder ehrenamtlich tätig - für ihr

großes Engagement zugunsten unserer Heimatstadt. Bitte

machen Sie so weiter, wir brauchen Sie! Und – wenn es möglich

ist – überzeugen Sie noch mehr Nachbarn, Verwandte und

Bekannte davon, wie wichtig es ist sich für Pforzheim aktiv

einzusetzen.

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

verehrte Anwesende,

ich danke Ihnen für Ihr Kommen und für Ihre Aufmerksamkeit

für meinen Blick aufs neue Jahr in Pforzheim.

Wir haben, soviel ist gewiss, kein leichtes Jahr und keine

leichten Jahre vor uns.

Aber, und auch das sollten wir uns immer wieder klar machen,

wie viel leichter haben wir es, als zum Beispiel die Generation

unserer Großeltern, die in einer ausgebombten Stadt überlebt und

sie wieder aufgebaut haben.

An ihrem Lebenswillen, an ihrer Ausdauer und an ihrer

Begeisterung Neues in Pforzheim zu schaffen, können wir uns

bei unserem Neustart in Pforzheim durchaus orientieren.

Wir haben heute andere Aufgaben zu lösen.

Wir müssen auch deshalb heute vieles anders machen.

Wir leben heute in einer anderen Welt.

Aber eines, verehrte Anwesende, liebe Bürgerinnen und Bürger,

bleibt gleich: Wir in Pforzheim werden es schaffen. Wir werden

gemeinsam wieder nach vorn kommen und unsere Stadt blühen

lassen !

Ich danke Ihnen !

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Laudatio Christa Mann / Gerhard Vögele / Jürgen Wahner

Sehr geehrte Frau Mann,

in der Hauptstadt des früheren Landes Baden, in Karlsruhe,

geboren und aufgewachsen sind Sie schon seit über 40 Jahren in der ehemals

badisch markgräflichen Residenz zu Hause – unserer Stadt Pforzheim.

Aufgewachsen in einem christlich geprägten Elternhaus,

hatten Sie schon in jungen Jahren – ob in der Jungschar oder im Mädchenkreis

- ganz selbstverständliche Kontakte zu Ihrer Kirchengemeinde.

Ihr damals sehnlichster Wunsch, als

Kinderkrankenschwester zu Albert Schweitzer in das afrikanische

Lambarene zu gehen, ging zwar nicht wirklich in Erfüllung - er wies

aber schon früh auf Ihre persönliche Bereitschaft hin, für andere

Menschen hilfreich da zu sein.

Nach Ihrer Ausbildung an der Fachhochschule Freiburg

kamen Sie 1963 in unsere Stadt und arbeiteten schon mit 22 Jahren als

Gemeinde-diakonin in der Melanchthon-Pfarrei Pforzheim.

1966 haben Sie geheiratet, sind Mutter von zwei Söhnen und

können stolz sein auf fünf Enkelkinder.

Von 1974 bis 1993 haben Sie als nebenberufliche

Religionslehrerin gearbeitet. Ihrer Berufstätigkeit schließt sich, sehr geehrte, liebe

Frau Mann, eine imposante, enorm vielfältige Liste ehrenamtlicher Tätigkeiten

an.

Diese Liste liest sich wie ein „Handbuch des ehrenamtlichen

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Engagements in der Evangelischen Kirche“…

Mitglied im Bezirkskirchenrat, in der Bezirkssynode, im

Kuratorium des Begegnungszentrums Hohenwart-Forum…

Mitarbeit bei Visitationen von Kirchengemeinden, im

Leitungskreis der Evangelischen Erwachsenenbildung, im Trägerkreis

Schlossbergzentrum, beim Internationalen Frauenkaffee im Diakonischen Werk…

Nun sind wir schon fast „in medias res“ – denn seit rund zehn

Jahren sind Sie, sehr geehrte Frau Mann, Bezirksbeauftragte der Evangelischen

Kirche Pforzheim für interreligiösen Dialog und Migration.

Die Bedeutung dieses Themas hat in den vergangenen Jahren

im Zusammenhang mit Globalisierung und dem Zuzug vieler Menschen aus

unterschiedlichsten Ländern der Welt sehr zugenommen.

Ich erinnere an das „Projekt Weltethos“ des katholischen

Theologen Hans Küng, der den Versuch macht, die Gemeinsamkeiten der

Weltreligionen zu beschreiben und ein knappes Regelwerk aus nur wenigen

Grundforderungen aufzustellen, welches von allen akzeptiert wird.

Sie, sehr geehrte Frau Mann, haben sich schon seit 1987

intensiv der Arbeit mit Asylbewerber-Familien in der Stadtkirchen-Gemeinde

Pforzheim und darüber hinaus gewidmet.

Das waren und sind oft ganz konkrete Aufgaben:

Die Begleitung der oft noch nicht deutsch

sprechenden Menschen zu Ämtern, Anwälten, Ärzten und Schulen

oder aber die Vermittlung von Lebensgewohnheiten und Regeln in

einer für Asylbewerber fremden Umgebung.

Mit großem persönlichen Einsatz und – das darf

ich wohl sagen – auch mit der erforderlichen Hartnäckigkeit

haben Sie sich für Menschen eingesetzt, die nicht freiwillig

sondern in der Regel unter Zwang ihr Land verlassen mussten.

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Auch wenn ich als Chef der Stadtverwaltung

gesetzliche Vorgaben zu Asyl und Abschiebung zu beachten habe

möchte ich besonders Ihre Aktivitäten bei der Organisation und

Betreuung eines immerhin neun Monate dauernden Kirchenasyls

und die Begleitung von Asylbewerbern bei den menschlich oft

traurigen Abschiebungen betonen.

Teilweise in Abstimmung mit dem Diakonischen

Werk Pforzheim, zum Teil aber auch in Eigeninitiative haben Sie

mit anderen Menschen im „Forum Asyl“ während des

Balkankriegs in den neunziger Jahren Transporte von Hilfsgütern

organisiert.

Sie haben auch, sehr geehrte Frau Mann,

Familien, welche wieder nach Hause zurück gekehrt sind, in der

„Initiative Tuszla / Brizko“ tatkräftig unterstützt und ihnen den

Neu-Start in der alten Heimat erleichtert.

In all Ihren Aktivitäten werden Sie von Ihrem

Mann vorbehaltlos und mit Energie unterstützt. Sie wissen, dass

Sie sich auf ich verlassen können und dass er Ihnen den Rücken

stärkt

Deshalb gilt auch Ihnen, sehr geehrter Herr

Mann unser Dank und unsere Anerkennung.

Auch die umfangreiche Liste Ihrer aktiven

Mitgliedschaften in unterschiedlichen Vereinigungen zeichnet markante

Aktivitäten des Dialogs und des Ausgleichs zwischen Völkern und

Religionen und beweist Ihre breit gestreuten Interessen, für die Sie sich seit

langem einsetzen.

Zu nennen sind unter anderem:

- Der Verein Pro Synagoge,

- die Deutsch-Polnische Gesellschaft,

- die Christlich-Islamische Gesellschaft,

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o die Fachgruppe Islam der Badischen

Landeskirche,

- der Flüchtlingsrat Baden-Württemberg,

- die Initiative gegen Rechts,

- der Förderkreis Kindergarten Stadtkirche und

- der Förderverein Kulturhaus Osterfeld.

Ihre regelmäßige Teilnahme am Fastenbrechen

der muslimischen Gemeinde sei nur beispielhaft für Ihr aktives

Eintreten zugunsten einer brüderlichen und geschwisterlichen

Stadtgemeinschaft genannt.

Sehr geehrte Frau Mann, auch wenn Ihre Arbeit

und Ihr Engagement gelegentlich belastend und manchmal sogar

traurig waren und sind, hat sich Ihr Mädchen-Wunsch „… bei

Albert Schweitzer in Lambarene zu arbeiten…“,

insoweit erfüllt, dass Sie mit vielen Menschen aus

verschiedenen Ländern und Kulturen zusammentreffen und dabei nicht

nur Freude erfahren sondern auch noch immer viel lernen dürfen und

vor allem den Menschen helfen können.

Sehr geehrte Frau Mann,

in Anerkennung Ihrer langjährigen, vielfältigen

Verdienste um die Integration von Menschen sowie um den

kulturellen und interreligiösen Dialog verleiht Ihnen die Stadt

Pforzheim heute die Bürgermedaille !

Sehr geehrter Herr Vögele,

es ist schon etwas Besonderes, dass Ihr Familienname und

Ihr besonderes ehrenamtliches Engagement so treffend übereinstimmen

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Denn Sie, sehr geehrter Herr Vögele, haben sich seit über

vierzig Jahren für den Umwelt- und Naturschutz in Ihrer Heimatstadt

Pforzheim und in der Region sowie für die Erhaltung der Lebensräume

von Fauna und Flora engagiert und eingesetzt. Ihre besondere Aufmerk-

samkeit galt dabei dem Schutz der heimischen Vögel.

Man könnte Sie auch einen "68-er" nennen, denn seit

1968 sind Sie, sehr geehrter Herr Vögele, aktiver Naturschützer - damals

noch beim Deutschen Bund für Vogelschutz DBV. In all den Jahren Ihres

Engagements waren Sie unter anderem Jugendleiter und Schriftführer aber

auch Vorsitzender der Ortsgruppe des Naturschutzbundes Pforzheim-

Enzkreis.

Heute sind Sie Ehrenvorsitzender der mit rund 1.700 Mitgliedern größten

NABU-Ortsgruppe in Baden-Württemberg.

Sie sind, sehr geehrter Herr Vögele als Leiter des Arbeits-

kreises "Vögel allgemein" im örtlichen NABU zu allen Fragen, welche die

Vogelwelt

- vor allem unserer Heimat - betreffen, als kompetenter

Experte weit bekannt und stets ansprechbar. Schließlich führen Sie auch seit

Anfang der siebziger Jahre im Raum Pforzheim-

Enzkreis ein kontinuierliches Vogel-Monitoring, also eine

qualifizierte Beobachtung der Lebensräume und der Population der Vögel

durch.

Sie waren und sind Autor aktueller Presseberichte mit Bezug zu den gefie-

derten Geschöpfen und Sie sind, sehr geehrter Herr Vögele, Verfasser zahl-

reicher Artikel, welche im Widerstreit der Interessen der objektiveren Be-

trachtung und einer sachlicheren Diskussion über einzelne Vogelarten die-

nen.

Dies gilt insbesondere für einen ganz bestimmten und oft

verkannten Vogel .....

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Liebe Pforzheimerinnen und Pforzheimer, ich vermute, es

gibt nicht all zu viele unter Ihnen, die wissen, welcher Vogel sich hinter

"Phalacrocorax carbo" verbirgt.

Er ist übrigens der "Vogel des Jahres 2010" – und Herr

Vögele weiß es längst - es ist der Kormoran! Sehr geehrter Herr Vögele,

schon seit 1992, dies war übrigens das Jahr der Landesgartenschau in

Pforzheim, sind Sie als ehrenamtlicher Naturschutzwart in den Enzauen und

in Büchenbronn aktiv.

Sie arbeiten eng mit unserem städtischen Amt für Um-

weltschutz zusammen. - Ihre Fachkenntnis ist allseits anerkannt !

Es kennzeichnet Ihr Engagement, Herr Vögele, dass Sie

sich ohne Rücksicht auf die eine oder andere – ich möchte fast sagen „na-

türliche“ - Kontroverse aus persönlicher Überzeugung und fachlich qualifi-

zierter Sachkenntnis für den

Schutz der letzten Refugien für Pflanzen und Tiere im

Ballungsraum Pforzheim eingesetzt haben und dies – auch im Interesse der

Menschen - seit nunmehr über vierzig Jahren tun.

Als begeisterter Naturfotograf sind Ihre Fotos und Texte

in vielen Büchern, Kalendern und Zeitschriften erschienen und tragen auf

diese Weise zu mehr Verständnis der Menschen für die oft vielfältig be-

drohte Flora und Fauna bei.

Die selben Ziele erfüllen übrigens auch Ihre regelmäßigen

Führungen zur Vogelwelt des „Biotops Hauptfriedhof Pforzheim“, die Sie

schon seit den siebziger Jahren regelmäßig durchführen.

Unzähligen Pforzheimerinnen und Pforzheimern haben

Sie auch an unseren Flüssen die Natur näher gebracht.

In den letzten drei Jahren haben Sie und Ihre Freunde vom

NABU - das kann auch der interessierte Besucher des Friedhofs auf der

Schanz an zahlreichen Nistkästen feststellen –

die Lebensbedingungen der Vögel verbessert und

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Vogelbeobachtungen zu allen Jahreszeiten intensiviert.

Sehr geehrter Herr Vögele,

zu den "Perlen der Goldstadt" gehört – auch in unserer auf Wachstum ange-

legten Gesellschaft - ein Grünland-Anteil von 50 Prozent unserer

Pforzheimer Gemarkungsfläche.

Es ist auch einer Ihrer Verdienste, den Artenreichtum und die Überlebens-

bedingungen der Tier- und Pflanzenwelt unserer Heimat zu schützen und

das Bewusstsein für dessen Erhaltung auch im politischen Raum zu stärken.

Sehr geehrter Herr Vögele,

ich weiß, dass Sie Wert darauf legen, nicht als Einzel-

kämpfer sondern als Teil Ihrer gesamten Naturschutzorganisation betrachtet

zu werden.

Dies zeichnet Sie als verantwortungsbewussten Menschen aus, der über den

Horizont des eigenen Lebens zu denken und auch folgende Generationen

einzubeziehen in der Lage ist.

In Anerkennung Ihrer vielfältigen Verdienste um Natur-

und Umweltschutz verleihe ich Ihnen die Bürgermedaille der Stadt

Pforzheim !

Sehr geehrter Herr Wahner, wenn man bedenkt, dass der Apostel Petrus in seinem zweiten Brief schreibt, „vor dem Herrn seien Tausend Jahre wie ein Tag und ein Tag wie Tausend Jahre…“ - dann wird durch diese biblische Sicht eine für unsere Verhältnisse schon ziemlich lange währende Geschichte zeitlich relativiert. Betrachten wir den Gegenstand Ihres persönlich lang anhaltenden

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Engagements allerdings unter heutigen Aspekten, dann wird deutlich, dass Ausdauer, Begeisterungsfähigkeit und konsequentes Verfolgen von Zielen zu Ihren Stärken zählen ! Im vorletzten Kriegsjahr in Pforzheim geboren war für Sie, Herr Wahner, die schwer zerstörte Stadt – und natürlich auch die mit „strengstem Zutrittsverbot“ versehene jedoch offenbar durch einen Hintereingang noch betretbare zerstörte Schlosskirche eine Fläche der Spiele Ihrer Nachkriegs- Kindheit … Seit den sechziger Jahren, - Sie waren noch ein ziemlich junger Mann -, gab es in Pforzheim Bemühungen, die „Freunde der Schlosskirche Pforzheim“ als Verein wieder zu gründen, nachdem die gleichnamige Stiftung aufgelöst worden war. Es dauerte letztlich nahezu dreißig Jahre, bis die für das „Steinerne Geschichtsbuch unserer Stadt“ so wichtige Gründung des Vereins „Freunde der Schlosskirche“ tatsächlich erfolgte. Anfang der neunziger Jahre wurden Sie, sehr geehrter Herr Wahner, inzwischen beruflich als Bilanzbuchhalter einer bekannten Pforzheimer Firma, - übrigens der ältesten Gold- und Silberscheideanstalt Deutschlands - und ehrenamtlich als Ältester an der Schlosskirche und Kirchengemeinderat für die Michaelsgemeinde tätig, zu einer vom damaligen Kulturamtsleiter, Dr. Alfred Hübner anberaumten Zusammenkunft in das Reuchlinhaus Pforzheim eingeladen.

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Nach einigen Anstrengungen und zahlreichen Gesprächen mit Repräsentanten von Verwaltung, Presse, Geschäftsleben und Kirche gelang es Ihnen, meinen Vorvorgänger im Amt, Herrn Dr. Joachim Becker, als erstes Mitglied des „Vereins der Freunde der Schlosskirche e.V.“ aufzunehmen. Der damalige Erste Bürgermeister Siegbert Frank, Kulturbürgermeister Hermann Kling und zahlreiche sehr markante Persönlichkeiten unserer Stadt folgten als Mitglieder. Schon bald hatte der Verein, dessen Vorsitzender Sie nunmehr seit 1993 sind, einhundert Mitglieder, zu denen selbstverständlich auch der damalige Pfarrer Dr. Gerhard Hager gehörte. Ihre Fähigkeit, kaufmännisches Wissen mit erforderlicher Akribie einzusetzen und Ihre Begeisterungsfähigkeit sowie soziale Netzwerke in Ihre Ziele einzubinden prädestinierten Sie, Herr Wahner, regelrecht für das ausdrückliche Ziel des Vereins:

den „Wiederaufbau des Reuchlin-Kollegs“. Das Ziel, in unserem fast zweitausend Jahre alten und dennoch bislang kaum als „alte Stadt PORTUS“ erkennbaren Pforzheim die Zeugen auch der mittelalterlichen Vergangenheit zu erhalten, konnte inzwischen an verschiedenen Stellen des Stadtgebiets mit zahlreichen markanten Beispielen weiter verfolgt werden. Das im September 2008 eröffnete Reuchlin-Kolleg als „Museum Johannes Reuchlin“ vereint die Historie der Schlosskirche mit baulicher Moderne zu einer

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interessanten Rekonstruktion. Das im Krieg zerstörte „Reuchlin-Kolleg“ wurde als moderner Anbau technisch anspruchsvoll und für die Besucher attraktiv wieder hergestellt. Dass Sie als Vorsitzender des Vereins „Freunde der Schlosskirche“ schon seit 18 Jahren zahlreiche markante Führungen durch die Schlosskirche anbieten, die immer wieder lesenswerte Zeitschrift „Blickpunkt Schlosskirche“ federführend herausgeben, deren aktuelles Vorwort übrigens vom katholischen Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch stammt und „so ganz nebenbei“ auch noch ehrenamtlich im Neuen „Museum Johannes Reuchlin“ Aufsicht führen, sei nur am Rande bemerkt. Einen Eintrag im Gästebuch des neuen Museums finde ich so bemerkenswert, dass ich ihn gerne zitieren möchte: „It’s nice to see the memory of Johannes Reuchlin so well looked after. Wir kommen schnell wieder.” Der Eintrag stammt übrigens von Jan Willem Reuchlin aus den Niederlanden, der sich darüber freut, dass die Erinnerung an das Werk seines Vorfahren so hervorragend wach gehalten wird. In der Schlosskirche, im Verein „Freunde der Schlosskirche“ sowie im „Museum Johannes Reuchlin“ wurde und wird – mit vereinten Kräften und über konfessionelle Grenzen hinweg – in einer Kirche, welche die Zeit der Reformation quasi am eigenen Gemäuer „erlebt“ hat, Ökumene greifbar gelebt. In guter Schlosskirchen-Tradition hat hier der ökumenische „C-Punkt“ seinen Sitz und lädt Besucherinnen und Besucher regelmäßig zum Innehalten

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mitten in der Stadt in die dann offene Kirche ein. Der 2011 anstehende fünfhundertste Jahrestag der Herausgabe des berühmten Reuchlin-Werks „Augenspiegel“ wird sicher viele hochinteressante Aspekte des von Bildung, Toleranz und Verständnis für die hebräische Sprache als Sprache der Bibel geprägten Wirkens des großen Sohnes unserer Stadt in den Vordergrund rücken. Ein primäres Ziel Ihrer Arbeit und derjenigen Ihrer zahlreichen Mitglieder und Förderer war selbstverständlich der Wiederaufbau des Reuchlin-Kollegs. Das ging nicht ohne Geld ! Sehr geehrter Herr Wahner, Sie haben sich einiges zur Finanzierung des großen Ziels einfallen lassen. Mit Ausdauer, Engagement und Kreativität zogen Sie oft aus dem Hintergrund die erforderlichen Fäden, welche es ermöglichten, viele kleine und zahlreiche große Spenden der Förderer zugunsten des von vielen Pforzheimerinnen und Pforzheimern gewünschten und mitgetragenen Wiederaufbaus des Reuchlin- Kollegs zu sammeln. Die Palette der fördernden Bausteine für den Wiederaufbau des Reuchlinkollegs an der Schlosskirche Sankt Michael reicht unter anderem von Altgold-Aktionen über die legendären Konzerte des führenden Dresdner Trompetenvirtuosen Ludwig Güttler bis hin zum Verkauf der ganz besonders bemerkenswerten Schlosskirchen-Uhren.

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Viele Hände, Köpfe und Einrichtungen aus unserer Stadt und darüber hinaus haben hier dankenswerterweise mitgewirkt. Ich möchte allerdings den Anfang Ihrer „uneigennützigen Kollekte“ nicht unerwähnt lassen: der stellvertretende Vorsitzende des Vereins „Freunde der Schlosskirche“, unser städtischer Denkmalpfleger Dr. Christoph Timm legte mit der Spende eines Honorars von 200 DM (Deutschen Mark) den Grundstock für die glücklicherweise schließlich so erfolgreiche Sammlungsaktion. Sehr geehrter Herr Wahner,

in Anerkennung Ihrer langjährigen, vielfältigen Verdienste um unsere Stadt und ihre Kultur verleihe ich Ihnen heute die Bürgermedaille der Stadt Pforzheim !

Liebe Pforzheimerinnen,

Liebe Pforzheimer !

Über Ihren zahlreichen Besuch unseres

Pforzheimer Neujahrsempfangs 2010 freue ich

mich sehr.

Ich möchte Ihnen für zahlreiche ermutigende

Zeichen der Unterstützung und Sympathie im

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vergangenen Jahr und aus Anlass des

Jahreswechsels herzlich danken!

Pforzheim ist unser aller Engagement wert !

Ich danke allen Beteiligten, welche auf und hinter der

Bühne sowie an zahlreichen Arbeitsplätzen diesen

Neujahrsempfang vorbereitet und ermöglicht haben.

Hier danke ich insbesondere meinen Mitarbeitern

Herrn Norbert Echle und Herrn Hansjürgen

Remer.

Für die musikalische Begleitung danke ich dem

Goldstadtfanfarenzug unter der Leitung von

Herrn Michael Bonnet, dem Gitarren-Ensemble

der Jugendmusikschule Pforzheim unter der

Leitung von Herrn Hans-Peter Wössner und den

Musikern des Stadttheaters Pforzheim

Katja Bördner, Marie-Kristin Schäfer und Tobias

Leppert.

Ich danke Herrn Bezirksschornsteinfegermeister

Harald Stotz und Kollegen für die symbolischen

kleinen schwarzen Glücksbringer, welche sie im

Foyer gleich verteilen werden.

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Appropos Foyer: eine Neuerung gibt es !

In diesem Jahr wird es erstmals keinen Wein

beim Empfang und der Begegnung im Foyer

geben.

Mit Blick auf die finanzielle Lage der Stadt habe

ich gebeten darauf zu verzichten. Ebenso kann

es nicht sein, dass wir von der Stadt aus Anti-

Drogen und Anti-Alkohol-Maßnahmen

finanzieren und gleichzeitig beim

Bürgerempfang zu Beginn des Jahres Wein

ausschenken. Ich hoffe auf Ihr Verständnis. Aber ich

meine, man kann sich auch gut begegnen und gute

Gespräche führen bei Saft und Mineralwasser !

Ebenfalls im Foyer finden Sie

Informationsstände des Naturschutzbundes,

der Freunde der Schlosskirche und

der Pforzheimer Hospizdienste – die

Spendensammlung am Ausgang darf ich Ihnen

nochmals ausdrücklich an’s Herz legen!

Am Informationsstand des Stadttheaters

Pforzheim erhalten unsere Jungbürgerinnen und

Jungbürger den in meiner Einladung bereits

angekündigten Theater-Gutschein, wahlweise

für Musiktheater oder Schauspiel.

Liebe Pforzheimerinnen, liebe Pforzheimer,

verehrte Gäste,

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Nun darf ich Sie einladen zur Begegnung

im Foyer - Ihnen allen wünsche ich ein gutes

Neues Jahr 2010 !

- Es gilt das gesprochene Wort -