Stadtteilzeitung für Tempelhof-Schöneberg THEMA : Radverkehr … · Verkehrsteilnehmer*innen zur...

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Berlin wird sicherer, sauberer und leiser Du bist selber viel mit dem Fahrrad unterwegs. Was be- deutet Radfahren für dich? Mit dem Rad bin ich schnell und pünktlich. Außerdem lerne ich den Bezirk mit dem Rad gut kennen. Dein Arbeitsplatz liegt di- rekt am Tempelhofer Damm, wo mit dem Verkehrsversuch das größte Radverkehrs- projekt im Bezirk liegt. Wie läuft ein solcher Planungs- prozess ab? Der Planungsprozess für den T-Damm umfasst vier vernetzte Projekte: die geschützte Radspur, die Bürgerbeteiligung, die Parkraumbewirtschaftung und ein Lieferkonzept mit Lastenrädern. Der Prozess muss insgesamt gut koordiniert werden, verläuft aber bislang reibungslos. Welche Rolle spielte die Zusammenarbeit mit den Initiativen und der Zivilgesellschaft bei dem Tempelhofer Damm? THEMA : Radverkehr Stadtteilzeitung für Tempelhof-Schöneberg Der Verkehrsversuch Tempelhofer Damm setzt einen BVV-Beschluss um, der auf ei- nem Einwohnerantrag basiert. Dafür haben die Radverkehrsverbände die Öffentlichkeit mobilisiert. Aus diesem Beteiligungsprozess Grüner Radfahrstreifen in der Rheinstraße – Foto © Claudia Thiele Interview mit Christiane Heiß %H]LUNVVWDGWU¦WLQ I¾U 6WUD¡HQ XQG *U¾Qˊ¦FKHQ

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Page 1: Stadtteilzeitung für Tempelhof-Schöneberg THEMA : Radverkehr … · Verkehrsteilnehmer*innen zur Verfügung stehen. Dieser Raum sollte dem Wohle aller Anwohnenden dienen. Temporäre

Berlin wird sicherer, sauberer und leiser

Du bist selber viel mit dem Fahrrad unterwegs. Was be-deutet Radfahren für dich?Mit dem Rad bin ich schnell und pünktlich. Außerdem lerne ich den Bezirk mit dem Rad gut kennen.Dein Arbeitsplatz liegt di-rekt am Tempelhofer Damm, wo mit dem Verkehrsversuch das größte Radverkehrs-projekt im Bezirk liegt. Wie läuft ein solcher Planungs-prozess ab?Der Planungsprozess für den T-Damm umfasst vier vernetzte Projekte: die geschützte Radspur, die Bürgerbeteiligung, die Parkraumbewirtschaftung und ein Lieferkonzept mit Lastenrädern. Der Prozess muss insgesamt gut koordiniert werden, verläuft aber bislang reibungslos.Welche Rolle spielte die Zusammenarbeit mit den Initiativen und der Zivilgesellschaft bei dem Tempelhofer Damm?

THEMA : Radverkehr

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Stadtteilzeitung für Tempelhof-SchönebergNachbarschafts- und Spielstraßen als Kiezprojektvon Frank Schmuntzsch• Mitglied der AG Radverkehr,

B‘90/GRÜNE Tempelhof-Schöneberg

Der Verkehrsversuch Tempelhofer Damm setzt einen BVV-Beschluss um, der auf ei-nem Einwohnerantrag basiert. Dafür haben die Radverkehrsverbände die Öffentlichkeit mobilisiert. Aus diesem Beteiligungsprozess

Grüner Radfahrstreifen in der Rheinstraße – Foto © Claudia Thiele

Wie können Straßen im Kiez zu temporären Spiel- oder Nachbar-schaftsstraßen umgestaltet werden? Darum geht’s im Kiezla-bor von INLOVE. Gemeinsam mit euch und INLOVE wollen wir konkrete Ideen für die lokale Verkehrswende entwickeln und erproben. Anhand praktischer Konzeptarbeit und spielerischer Kreativmethoden wollen wir erarbeiten, wie solche temporären $NWLRQHQ�XPJHVHW]W�ZHUGHQ�N¸QQHQ�XQG�ZDV�GRUW�VWDWWˉQGHQ�kann. Habt ihr Lust, an einem Kiezlabor zum Thema Nachbar-VFKDIWVVWUD¡H�PLW]XPDFKHQ"�'DQQ�VFKUHLEW�HLQH�0DLO�DQ�[email protected]

Der Weg zum Kiezprojekt

Wie wäre es mit einem Sommer- oder Kinderfest mitten auf der Straße direkt vor der Haustür? Öffentliche Straßen müs-VHQ�QLFKW�]ZDQJVO¦XˉJ�QXU�PRWRULVLHUWHQ�Verkehrsteilnehmer*innen zur Verfügung stehen. Dieser Raum sollte dem Wohle aller Anwohnenden dienen.

Temporäre Nachbarschafts- und Spiel-straßen sind hier eine gute und einfache Möglichkeit. An einzelnen Tagen lassen sich bestimmte Nebenstraßen für den Auto-verkehr sperren, um sie als Begegnungsort zu nutzen. Vom Kaffeekränzchen in Park-buchten über Gummihüpfen mitten auf der Fahrbahn oder dem Streetsoccer-Turnier vor der Haustür ist alles denkbar.

Unser Engagement für den Radverkehr

Die Temporäre Spielstraße in der Böckhstraße – Foto © Cornelia Dittrich

Dass solche Kiezprojekte funktionieren und Spaß machen, hat die temporäre Spielstraße in der Kreuzberger Böckhstraße gezeigt. In einer wachsenden Stadt, in der sich im-mer mehr Menschen immer weniger Raum

teilen müssen, wollen wir für eine gerechtere Vertei-lung und Nutzung sorgen. Das Konzept der temporären Spielstraße ist ein kleiner Schritt in diese Richtung. Ein aktueller Beschluss der Bezirksverord-netenversammlung bildet hierzu die Grundlage.

Die AG Radverkehr: Wer sind wir?

Stimmen aus der AG: Warum engagieren wir uns?

von Sarah Ribbert• Sprecherin der AG Radverkehr,

B‘90/GRÜNE Tempelhof-Schöneberg

In der AG Radverkehr setzen wir uns dafür ein, die Fahrradsituation in Tempelhof-Schö-neberg zu verbessern. Dafür diskutieren wir mit Expert*innen und beteiligen uns in verschiedenen Gremien z.B. im Verkehrs-ausschuss und im FahrRat. So stehen wir in Kontakt mit den Entscheidungsträger*innen der bezirklichen Verkehrspolitik. Wir vernet-

zen uns mit anderen Berliner Verkehrs-AGs und Fahrradinitiativen, planen und setzen konkrete Projekte um. Wir treffen uns monatlich, sind eine buntge-mischte Gruppe und freuen uns immer über neue Gesichter. Komm(t) einfach vorbei!

Regelmäßige Termine:

Weil ich gefahrlos Fahrrad fahren möchte.Anna, 36

Weil ich mir einen öffentlichen Raum wünsche, in dem alle Verkehrsteilnehmenden gleichberechtigt sind.Claudia, 51

Weil die Verkehrs- und Fahrradwende er-fahrbar werden müssen.Norbert, 61

Weil es um konkrete Projekte vor der Haustür geht.Christian, 54

Weil ich beim Radfah-ren sicherer unterwegs sein und mich weniger über die schlechten Bedingungen ärgern möchte.Christoph, 28

• AG Radverkehr: 1x monatlich

• Ausschuss für Straßen, Verkehr, Grün und Umwelt: i.d.R. am letzten Montag im Monat

• FahrRat: ca. alle zwei Monate

• Kiez erFahren: verschiedene, siehe https://kiezerfahren.berlin/

Einige der AG Mitglieder – Foto © SR

Interview mit Christiane Heiß %H]LUNVVWDGWU¦WLQ�I¾U�6WUD¡HQ��XQG�*U¾Qˊ¦FKHQ

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Die Mobilitätswende: auch den Fußverkehr mitdenken!

Der Weg zum fahrradfreundlichen Bezirk

Fortsetzung Interview mit Christiane Heiß

ist eine Leitliniengruppe entstanden, 1 An-sprüche an die Straße von Senior*innen bis zu den Unternehmen vertritt und an seiner Umsetzung mitarbeitet. Der T-Damm ist 2020 das wichtigste Radverkehrsprojekt im Bezirk. Was sind deiner Meinung nach die wichtigsten Maßnahmen für eine Verbesserung der Rad-verkehrssituation?1. Verwaltungsreform: Wir brauchen schlan-kere Prozesse bei der Planung und mehr Eigenverantwortung der Bezirke.2. Ein Ende des Personalkannibalismus zwi-schen Senat und Bezirken: Ziel muss sein, die Konkurrenz zu beenden und die Bezirke zu unterstützen.3. Bessere Technik: Digitalisierung und leis-tungsfähige PC. Welche weiteren Radverkehrsprojekte möch-test du dieses Jahr noch auf die Straße brin-gen im Bezirk?Wir haben mit der Senatsverwaltung verein-bart, dass in 2020 drei Straßenabschnitte an Hauptverkehrsstraßen umgesetzt werden: Tempelhofer Damm, Kolonnenstraße und Boelckestraße. Darüber hinaus haben wir 32 Radverkehrsprojekte in der Planung, bei denen wir uns noch mit SenUVK auf eine Vorrangliste einigen müssen. Mein Wunsch-projekt bei diesen ist die Rampe am Pries-terweg. Das ist ein schlimmes Nadelöhr.

Die Freude und die Erwartungen nach dem Senatsbeschluss für das richtungsweisende Mobilitätsgesetz waren auch in unserer Fraktion groß. Leider hat sich die Sorge bestätigt, dass auch in unserem Bezirk die sichtbaren Veränderungen länger dauern, als viele sich das vorgestellt haben. Die Strukturen in der Verwaltung sind auf die Umsetzung der Verkehrswende nicht vorbereitet, denn es fehlt an Fachkräften, an der tech-nischen Ausstattung und an den Ausführungsvorschriften für das Gesetz. Auch muss die Verwaltung für den Bau jeder Radverkehrsanlage Fördermit-

Berlin soll sicherer, sauberer, leiser und klimafreundlicher werden. Das sind die ambitionierten Ziele des Berliner Mobili-tätsgesetzes. Was bedeutet das für den Bezirk? Maßnahmen müssen aus Sicht der schwächsten Verkehrsteilnehmer*innen ge-plant werden. Dies gilt für Schulwege und alle anderen zu Fuß zurückgelegten Wege. Dazu gehört auch die Verbesserung der

von Ulrich Hauschild• verkehrspolitischer Sprecher der BVV-Fraktion, B‘90/GRÜNE Tempelhof-Schöneberg

tel beim Senat beantragen, so dass von der Planung bis zur Umsetzung eines Projekts bis zu vier Jahre vergehen können. Hier fordern wir vom Senat mehr Unterstützung für die Bezirke. Dies ist auch nötig, um die zahlreichen Anträge aus der Bezirksver-ordnetenversammlung (BVV) zu bearbeiten. Hier liegen im Bereich Straßen und Verkehr weit über 100 Anträge vor.Unsere GRÜNE Fraktion hat sich dennoch gemeinsam mit unserer Stadträtin Chris-tiane Heiß für positive Maßnahmen und Erfolge eingesetzt:

- Einrichtung eines geschützten Radfahr-streifens, Kolonnenstraße/Hauptstraße- Grüneinfärbung von Radstreifen in der Rheinstraße- Aufstellung von bisher 1000 Fahrradbü-geln und weiterer 375 noch in diesem Jahr - vom Senat und dem Bezirk priorisierte Umsetzung von Radwegen auf dem Tem-pelhofer Damm, in der Kolonnen- und der Boelckestraße in 2020/21

Diese und über 30 weitere Maßnahmen sind Beiträge für eines unserer wichtigsten ver-kehrspolitischen Ziele: einen fahrradfreund-lichen Bezirk.

von $QQDEHOOH�:ROIVWXUP���$VWULGb%LDOOXFK�/LX• beide Mitglied in der BVV-Fraktion, B‘90/GRÜNE Tempelhof-Schöneberg

Aufenthaltsqualität für die Menschen auf Straßen und Plätzen. Eine Planung, die sich an den Bedürfnissen der Kinder, Senior*in-nen und Menschen mit Behinderungen orientiert, ist ein Gewinn für alle. In Tem-pelhof-Schöneberg denken wir weiter. Über das Mobilitätsgesetz hinaus haben wir uns mit der Unterzeichnung der Charta für Ver-NHKUVVLFKHUKHLW�YHUSˊLFKWHW��HQWVSUHFKHQGH�Maßnahmen umzusetzen. Das bedeutet: mutige neue Wege beschreiten und Ver-kehrsversuche wagen, z.B. mit temporären Straßensperrungen vor Schulen.

Impressum:

HerausgeberKreisvorstand von Bündnis 90/Die Grünen Tempelhof-Schöneberg, BerlinKolonnenstraße 53, 10829 Berlin

KontaktKolonnenstraße 5310829 BerlinTel.: 030 - 9152 0086E-Mail: [email protected]

V.i.S.d.P.Sarah Ribbert

Gestaltungwww.oliverdix.de

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Druckereilaser-line.de

Namentlich gekennzeichnete Beiträge werden von den Autor*innen selbst verantwortet und geben nicht immer die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich vor, Beiträge zu kürzen. Bildmaterial unterliegt dem Urheberrecht.

Nr. 237 | Thema Radverkehr

Wenn du Tempelhof-Schöneberg von heute auf morgen umbauen könntest, wie sähen dann die Straßen aus?Der Verkehr wäre leise, die Luft sauber und das Miteinander angstfrei. Fahrzeuge stehen nur in Parkhäusern und -zonen. Straßen-bäume beschirmen uns und die Gehsteige gehören dem Fußverkehr.

Vielen Dank für das Gespräch!

Das Gespräch führte Sarah Ribbert• Sprecherin der AG Radverkehr, B‘90/GRÜNE Tempelhof-Schöneberg

Christiane Heiß, unterwegs mit dem Rad – Foto © SR

Radfahrstreifen an der Kolonnenstraße – Foto © Claudia Thiele

Astrid Bialluch-Liu Foto © SR

Annabelle Wolfssturm Foto © SR

Ulrich Hauschild Foto © SR

Foto © Laurence Chaperon

Warum eine andere Rad- und Verkehrspolitik?von Renate Künast• MdB, B‘90/GRÜNETempelhof-Schöneberg

Der Verkehr ist für ein Fünftel der CO2-Emis-sionen in Deutschland verantwortlich, Tendenz steigend. Das ist in Zeiten der Klimakrise, die vor Berlin keinen Halt macht, untragbar. Die GRÜNEN im Senat haben eine Verkehrswende für Berlin 2016 maßgeblich angestoßen. Damit können wir erreichen, dass immer mehr Berliner*innen auf das Rad umsteigen und auf das Auto verzichten. Mit dem bundesweit ersten Mobilitätsgesetz

bekommen Radfahrer*innen mehr Platz auf der Straße. Die Nutzung von Lastenrädern ]XP�7UDQVSRUW�ZLUG�JHI¸UGHUW��YHUSˊLFKWHQGH�Abbiegeassistenten schützen Radfahrende besser vor Unfällen, die gefährlichsten Kreu-zungen werden verkehrssicher umgebaut. Und bei Regenwetter: Seit Ende 2017 fährt die Berliner S-Bahn zu 100 Prozent mit Öko-strom. Anders mobil zu sein, geht also. Es tut der eigenen Gesundheit und dem Klima gut.

„Wir brauchen schlankere Prozesse bei der Planung und mehr Eigenverantwor-tung der Bezirke“

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Die Mobilitätswende: auch den Fußverkehr mitdenken!

Der Weg zum fahrradfreundlichen Bezirk

Fortsetzung Interview mit Christiane Heiß

ist eine Leitliniengruppe entstanden, 1 An-sprüche an die Straße von Senior*innen bis zu den Unternehmen vertritt und an seiner Umsetzung mitarbeitet. Der T-Damm ist 2020 das wichtigste Radverkehrsprojekt im Bezirk. Was sind deiner Meinung nach die wichtigsten Maßnahmen für eine Verbesserung der Rad-verkehrssituation?1. Verwaltungsreform: Wir brauchen schlan-kere Prozesse bei der Planung und mehr Eigenverantwortung der Bezirke.2. Ein Ende des Personalkannibalismus zwi-schen Senat und Bezirken: Ziel muss sein, die Konkurrenz zu beenden und die Bezirke zu unterstützen.3. Bessere Technik: Digitalisierung und leis-tungsfähige PC. Welche weiteren Radverkehrsprojekte möch-test du dieses Jahr noch auf die Straße brin-gen im Bezirk?Wir haben mit der Senatsverwaltung verein-bart, dass in 2020 drei Straßenabschnitte an Hauptverkehrsstraßen umgesetzt werden: Tempelhofer Damm, Kolonnenstraße und Boelckestraße. Darüber hinaus haben wir 32 Radverkehrsprojekte in der Planung, bei denen wir uns noch mit SenUVK auf eine Vorrangliste einigen müssen. Mein Wunsch-projekt bei diesen ist die Rampe am Pries-terweg. Das ist ein schlimmes Nadelöhr.

Die Freude und die Erwartungen nach dem Senatsbeschluss für das richtungsweisende Mobilitätsgesetz waren auch in unserer Fraktion groß. Leider hat sich die Sorge bestätigt, dass auch in unserem Bezirk die sichtbaren Veränderungen länger dauern, als viele sich das vorgestellt haben. Die Strukturen in der Verwaltung sind auf die Umsetzung der Verkehrswende nicht vorbereitet, denn es fehlt an Fachkräften, an der tech-nischen Ausstattung und an den Ausführungsvorschriften für das Gesetz. Auch muss die Verwaltung für den Bau jeder Radverkehrsanlage Fördermit-

Berlin soll sicherer, sauberer, leiser und klimafreundlicher werden. Das sind die ambitionierten Ziele des Berliner Mobili-tätsgesetzes. Was bedeutet das für den Bezirk? Maßnahmen müssen aus Sicht der schwächsten Verkehrsteilnehmer*innen ge-plant werden. Dies gilt für Schulwege und alle anderen zu Fuß zurückgelegten Wege. Dazu gehört auch die Verbesserung der

von Ulrich Hauschild• verkehrspolitischer Sprecher der BVV-Fraktion, B‘90/GRÜNE Tempelhof-Schöneberg

tel beim Senat beantragen, so dass von der Planung bis zur Umsetzung eines Projekts bis zu vier Jahre vergehen können. Hier fordern wir vom Senat mehr Unterstützung für die Bezirke. Dies ist auch nötig, um die zahlreichen Anträge aus der Bezirksver-ordnetenversammlung (BVV) zu bearbeiten. Hier liegen im Bereich Straßen und Verkehr weit über 100 Anträge vor.Unsere GRÜNE Fraktion hat sich dennoch gemeinsam mit unserer Stadträtin Chris-tiane Heiß für positive Maßnahmen und Erfolge eingesetzt:

- Einrichtung eines geschützten Radfahr-streifens, Kolonnenstraße/Hauptstraße- Grüneinfärbung von Radstreifen in der Rheinstraße- Aufstellung von bisher 1000 Fahrradbü-geln und weiterer 375 noch in diesem Jahr - vom Senat und dem Bezirk priorisierte Umsetzung von Radwegen auf dem Tem-pelhofer Damm, in der Kolonnen- und der Boelckestraße in 2020/21

Diese und über 30 weitere Maßnahmen sind Beiträge für eines unserer wichtigsten ver-kehrspolitischen Ziele: einen fahrradfreund-lichen Bezirk.

von $QQDEHOOH�:ROIVWXUP���$VWULGb%LDOOXFK�/LX• beide Mitglied in der BVV-Fraktion, B‘90/GRÜNE Tempelhof-Schöneberg

Aufenthaltsqualität für die Menschen auf Straßen und Plätzen. Eine Planung, die sich an den Bedürfnissen der Kinder, Senior*in-nen und Menschen mit Behinderungen orientiert, ist ein Gewinn für alle. In Tem-pelhof-Schöneberg denken wir weiter. Über das Mobilitätsgesetz hinaus haben wir uns mit der Unterzeichnung der Charta für Ver-NHKUVVLFKHUKHLW�YHUSˊLFKWHW��HQWVSUHFKHQGH�Maßnahmen umzusetzen. Das bedeutet: mutige neue Wege beschreiten und Ver-kehrsversuche wagen, z.B. mit temporären Straßensperrungen vor Schulen.

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HerausgeberKreisvorstand von Bündnis 90/Die Grünen Tempelhof-Schöneberg, BerlinKolonnenstraße 53, 10829 Berlin

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Namentlich gekennzeichnete Beiträge werden von den Autor*innen selbst verantwortet und geben nicht immer die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich vor, Beiträge zu kürzen. Bildmaterial unterliegt dem Urheberrecht.

Nr. 237 | Thema Radverkehr

Wenn du Tempelhof-Schöneberg von heute auf morgen umbauen könntest, wie sähen dann die Straßen aus?Der Verkehr wäre leise, die Luft sauber und das Miteinander angstfrei. Fahrzeuge stehen nur in Parkhäusern und -zonen. Straßen-bäume beschirmen uns und die Gehsteige gehören dem Fußverkehr.

Vielen Dank für das Gespräch!

Das Gespräch führte Sarah Ribbert• Sprecherin der AG Radverkehr, B‘90/GRÜNE Tempelhof-Schöneberg

Christiane Heiß, unterwegs mit dem Rad – Foto © SR

Radfahrstreifen an der Kolonnenstraße – Foto © Claudia Thiele

Astrid Bialluch-Liu Foto © SR

Annabelle Wolfssturm Foto © SR

Ulrich Hauschild Foto © SR

Foto © Laurence Chaperon

Warum eine andere Rad- und Verkehrspolitik?von Renate Künast• MdB, B‘90/GRÜNETempelhof-Schöneberg

Der Verkehr ist für ein Fünftel der CO2-Emis-sionen in Deutschland verantwortlich, Tendenz steigend. Das ist in Zeiten der Klimakrise, die vor Berlin keinen Halt macht, untragbar. Die GRÜNEN im Senat haben eine Verkehrswende für Berlin 2016 maßgeblich angestoßen. Damit können wir erreichen, dass immer mehr Berliner*innen auf das Rad umsteigen und auf das Auto verzichten. Mit dem bundesweit ersten Mobilitätsgesetz

bekommen Radfahrer*innen mehr Platz auf der Straße. Die Nutzung von Lastenrädern ]XP�7UDQVSRUW�ZLUG�JHI¸UGHUW��YHUSˊLFKWHQGH�Abbiegeassistenten schützen Radfahrende besser vor Unfällen, die gefährlichsten Kreu-zungen werden verkehrssicher umgebaut. Und bei Regenwetter: Seit Ende 2017 fährt die Berliner S-Bahn zu 100 Prozent mit Öko-strom. Anders mobil zu sein, geht also. Es tut der eigenen Gesundheit und dem Klima gut.

„Wir brauchen schlankere Prozesse bei der Planung und mehr Eigenverantwor-tung der Bezirke“

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Die Mobilitätswende: auch den Fußverkehr mitdenken!

Der Weg zum fahrradfreundlichen Bezirk

Fortsetzung Interview mit Christiane Heiß

ist eine Leitliniengruppe entstanden, 1 An-sprüche an die Straße von Senior*innen bis zu den Unternehmen vertritt und an seiner Umsetzung mitarbeitet. Der T-Damm ist 2020 das wichtigste Radverkehrsprojekt im Bezirk. Was sind deiner Meinung nach die wichtigsten Maßnahmen für eine Verbesserung der Rad-verkehrssituation?1. Verwaltungsreform: Wir brauchen schlan-kere Prozesse bei der Planung und mehr Eigenverantwortung der Bezirke.2. Ein Ende des Personalkannibalismus zwi-schen Senat und Bezirken: Ziel muss sein, die Konkurrenz zu beenden und die Bezirke zu unterstützen.3. Bessere Technik: Digitalisierung und leis-tungsfähige PC. Welche weiteren Radverkehrsprojekte möch-test du dieses Jahr noch auf die Straße brin-gen im Bezirk?Wir haben mit der Senatsverwaltung verein-bart, dass in 2020 drei Straßenabschnitte an Hauptverkehrsstraßen umgesetzt werden: Tempelhofer Damm, Kolonnenstraße und Boelckestraße. Darüber hinaus haben wir 32 Radverkehrsprojekte in der Planung, bei denen wir uns noch mit SenUVK auf eine Vorrangliste einigen müssen. Mein Wunsch-projekt bei diesen ist die Rampe am Pries-terweg. Das ist ein schlimmes Nadelöhr.

Die Freude und die Erwartungen nach dem Senatsbeschluss für das richtungsweisende Mobilitätsgesetz waren auch in unserer Fraktion groß. Leider hat sich die Sorge bestätigt, dass auch in unserem Bezirk die sichtbaren Veränderungen länger dauern, als viele sich das vorgestellt haben. Die Strukturen in der Verwaltung sind auf die Umsetzung der Verkehrswende nicht vorbereitet, denn es fehlt an Fachkräften, an der tech-nischen Ausstattung und an den Ausführungsvorschriften für das Gesetz. Auch muss die Verwaltung für den Bau jeder Radverkehrsanlage Fördermit-

Berlin soll sicherer, sauberer, leiser und klimafreundlicher werden. Das sind die ambitionierten Ziele des Berliner Mobili-tätsgesetzes. Was bedeutet das für den Bezirk? Maßnahmen müssen aus Sicht der schwächsten Verkehrsteilnehmer*innen ge-plant werden. Dies gilt für Schulwege und alle anderen zu Fuß zurückgelegten Wege. Dazu gehört auch die Verbesserung der

von Ulrich Hauschild• verkehrspolitischer Sprecher der BVV-Fraktion, B‘90/GRÜNE Tempelhof-Schöneberg

tel beim Senat beantragen, so dass von der Planung bis zur Umsetzung eines Projekts bis zu vier Jahre vergehen können. Hier fordern wir vom Senat mehr Unterstützung für die Bezirke. Dies ist auch nötig, um die zahlreichen Anträge aus der Bezirksver-ordnetenversammlung (BVV) zu bearbeiten. Hier liegen im Bereich Straßen und Verkehr weit über 100 Anträge vor.Unsere GRÜNE Fraktion hat sich dennoch gemeinsam mit unserer Stadträtin Chris-tiane Heiß für positive Maßnahmen und Erfolge eingesetzt:

- Einrichtung eines geschützten Radfahr-streifens, Kolonnenstraße/Hauptstraße- Grüneinfärbung von Radstreifen in der Rheinstraße- Aufstellung von bisher 1000 Fahrradbü-geln und weiterer 375 noch in diesem Jahr - vom Senat und dem Bezirk priorisierte Umsetzung von Radwegen auf dem Tem-pelhofer Damm, in der Kolonnen- und der Boelckestraße in 2020/21

Diese und über 30 weitere Maßnahmen sind Beiträge für eines unserer wichtigsten ver-kehrspolitischen Ziele: einen fahrradfreund-lichen Bezirk.

von $QQDEHOOH�:ROIVWXUP���$VWULGb%LDOOXFK�/LX• beide Mitglied in der BVV-Fraktion, B‘90/GRÜNE Tempelhof-Schöneberg

Aufenthaltsqualität für die Menschen auf Straßen und Plätzen. Eine Planung, die sich an den Bedürfnissen der Kinder, Senior*in-nen und Menschen mit Behinderungen orientiert, ist ein Gewinn für alle. In Tem-pelhof-Schöneberg denken wir weiter. Über das Mobilitätsgesetz hinaus haben wir uns mit der Unterzeichnung der Charta für Ver-NHKUVVLFKHUKHLW�YHUSˊLFKWHW��HQWVSUHFKHQGH�Maßnahmen umzusetzen. Das bedeutet: mutige neue Wege beschreiten und Ver-kehrsversuche wagen, z.B. mit temporären Straßensperrungen vor Schulen.

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HerausgeberKreisvorstand von Bündnis 90/Die Grünen Tempelhof-Schöneberg, BerlinKolonnenstraße 53, 10829 Berlin

KontaktKolonnenstraße 5310829 BerlinTel.: 030 - 9152 0086E-Mail: [email protected]

V.i.S.d.P.Sarah Ribbert

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Namentlich gekennzeichnete Beiträge werden von den Autor*innen selbst verantwortet und geben nicht immer die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich vor, Beiträge zu kürzen. Bildmaterial unterliegt dem Urheberrecht.

Nr. 237 | Thema Radverkehr

Wenn du Tempelhof-Schöneberg von heute auf morgen umbauen könntest, wie sähen dann die Straßen aus?Der Verkehr wäre leise, die Luft sauber und das Miteinander angstfrei. Fahrzeuge stehen nur in Parkhäusern und -zonen. Straßen-bäume beschirmen uns und die Gehsteige gehören dem Fußverkehr.

Vielen Dank für das Gespräch!

Das Gespräch führte Sarah Ribbert• Sprecherin der AG Radverkehr, B‘90/GRÜNE Tempelhof-Schöneberg

Christiane Heiß, unterwegs mit dem Rad – Foto © SR

Radfahrstreifen an der Kolonnenstraße – Foto © Claudia Thiele

Astrid Bialluch-Liu Foto © SR

Annabelle Wolfssturm Foto © SR

Ulrich Hauschild Foto © SR

Foto © Laurence Chaperon

Warum eine andere Rad- und Verkehrspolitik?von Renate Künast• MdB, B‘90/GRÜNETempelhof-Schöneberg

Der Verkehr ist für ein Fünftel der CO2-Emis-sionen in Deutschland verantwortlich, Tendenz steigend. Das ist in Zeiten der Klimakrise, die vor Berlin keinen Halt macht, untragbar. Die GRÜNEN im Senat haben eine Verkehrswende für Berlin 2016 maßgeblich angestoßen. Damit können wir erreichen, dass immer mehr Berliner*innen auf das Rad umsteigen und auf das Auto verzichten. Mit dem bundesweit ersten Mobilitätsgesetz

bekommen Radfahrer*innen mehr Platz auf der Straße. Die Nutzung von Lastenrädern ]XP�7UDQVSRUW�ZLUG�JHI¸UGHUW��YHUSˊLFKWHQGH�Abbiegeassistenten schützen Radfahrende besser vor Unfällen, die gefährlichsten Kreu-zungen werden verkehrssicher umgebaut. Und bei Regenwetter: Seit Ende 2017 fährt die Berliner S-Bahn zu 100 Prozent mit Öko-strom. Anders mobil zu sein, geht also. Es tut der eigenen Gesundheit und dem Klima gut.

„Wir brauchen schlankere Prozesse bei der Planung und mehr Eigenverantwor-tung der Bezirke“

Page 5: Stadtteilzeitung für Tempelhof-Schöneberg THEMA : Radverkehr … · Verkehrsteilnehmer*innen zur Verfügung stehen. Dieser Raum sollte dem Wohle aller Anwohnenden dienen. Temporäre

Berlin wird sicherer, sauberer und leiser

Du bist selber viel mit dem Fahrrad unterwegs. Was be-deutet Radfahren für dich?Mit dem Rad bin ich schnell und pünktlich. Außerdem lerne ich den Bezirk mit dem Rad gut kennen.Dein Arbeitsplatz liegt di-rekt am Tempelhofer Damm, wo mit dem Verkehrsversuch das größte Radverkehrs-projekt im Bezirk liegt. Wie läuft ein solcher Planungs-prozess ab?Der Planungsprozess für den T-Damm umfasst vier vernetzte Projekte: die geschützte Radspur, die Bürgerbeteiligung, die Parkraumbewirtschaftung und ein Lieferkonzept mit Lastenrädern. Der Prozess muss insgesamt gut koordiniert werden, verläuft aber bislang reibungslos.Welche Rolle spielte die Zusammenarbeit mit den Initiativen und der Zivilgesellschaft bei dem Tempelhofer Damm?

THEMA : Radverkehr

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Stadtteilzeitung für Tempelhof-SchönebergNachbarschafts- und Spielstraßen als Kiezprojektvon Frank Schmuntzsch• Mitglied der AG Radverkehr,

B‘90/GRÜNE Tempelhof-Schöneberg

Der Verkehrsversuch Tempelhofer Damm setzt einen BVV-Beschluss um, der auf ei-nem Einwohnerantrag basiert. Dafür haben die Radverkehrsverbände die Öffentlichkeit mobilisiert. Aus diesem Beteiligungsprozess

Grüner Radfahrstreifen in der Rheinstraße – Foto © Claudia Thiele

Wie können Straßen im Kiez zu temporären Spiel- oder Nachbar-schaftsstraßen umgestaltet werden? Darum geht’s im Kiezla-bor von INLOVE. Gemeinsam mit euch und INLOVE wollen wir konkrete Ideen für die lokale Verkehrswende entwickeln und erproben. Anhand praktischer Konzeptarbeit und spielerischer Kreativmethoden wollen wir erarbeiten, wie solche temporären $NWLRQHQ�XPJHVHW]W�ZHUGHQ�N¸QQHQ�XQG�ZDV�GRUW�VWDWWˉQGHQ�kann. Habt ihr Lust, an einem Kiezlabor zum Thema Nachbar-VFKDIWVVWUD¡H�PLW]XPDFKHQ"�'DQQ�VFKUHLEW�HLQH�0DLO�DQ�[email protected]

Der Weg zum Kiezprojekt

Wie wäre es mit einem Sommer- oder Kinderfest mitten auf der Straße direkt vor der Haustür? Öffentliche Straßen müs-VHQ�QLFKW�]ZDQJVO¦XˉJ�QXU�PRWRULVLHUWHQ�Verkehrsteilnehmer*innen zur Verfügung stehen. Dieser Raum sollte dem Wohle aller Anwohnenden dienen.

Temporäre Nachbarschafts- und Spiel-straßen sind hier eine gute und einfache Möglichkeit. An einzelnen Tagen lassen sich bestimmte Nebenstraßen für den Auto-verkehr sperren, um sie als Begegnungsort zu nutzen. Vom Kaffeekränzchen in Park-buchten über Gummihüpfen mitten auf der Fahrbahn oder dem Streetsoccer-Turnier vor der Haustür ist alles denkbar.

Unser Engagement für den Radverkehr

Die Temporäre Spielstraße in der Böckhstraße – Foto © Cornelia Dittrich

Dass solche Kiezprojekte funktionieren und Spaß machen, hat die temporäre Spielstraße in der Kreuzberger Böckhstraße gezeigt. In einer wachsenden Stadt, in der sich im-mer mehr Menschen immer weniger Raum

teilen müssen, wollen wir für eine gerechtere Vertei-lung und Nutzung sorgen. Das Konzept der temporären Spielstraße ist ein kleiner Schritt in diese Richtung. Ein aktueller Beschluss der Bezirksverord-netenversammlung bildet hierzu die Grundlage.

Die AG Radverkehr: Wer sind wir?

Stimmen aus der AG: Warum engagieren wir uns?

von Sarah Ribbert• Sprecherin der AG Radverkehr,

B‘90/GRÜNE Tempelhof-Schöneberg

In der AG Radverkehr setzen wir uns dafür ein, die Fahrradsituation in Tempelhof-Schö-neberg zu verbessern. Dafür diskutieren wir mit Expert*innen und beteiligen uns in verschiedenen Gremien z.B. im Verkehrs-ausschuss und im FahrRat. So stehen wir in Kontakt mit den Entscheidungsträger*innen der bezirklichen Verkehrspolitik. Wir vernet-

zen uns mit anderen Berliner Verkehrs-AGs und Fahrradinitiativen, planen und setzen konkrete Projekte um. Wir treffen uns monatlich, sind eine buntge-mischte Gruppe und freuen uns immer über neue Gesichter. Komm(t) einfach vorbei!

Regelmäßige Termine:

Weil ich gefahrlos Fahrrad fahren möchte.Anna, 36

Weil ich mir einen öffentlichen Raum wünsche, in dem alle Verkehrsteilnehmenden gleichberechtigt sind.Claudia, 51

Weil die Verkehrs- und Fahrradwende er-fahrbar werden müssen.Norbert, 61

Weil es um konkrete Projekte vor der Haustür geht.Christian, 54

Weil ich beim Radfah-ren sicherer unterwegs sein und mich weniger über die schlechten Bedingungen ärgern möchte.Christoph, 28

• AG Radverkehr: 1x monatlich

• Ausschuss für Straßen, Verkehr, Grün und Umwelt: i.d.R. am letzten Montag im Monat

• FahrRat: ca. alle zwei Monate

• Kiez erFahren: verschiedene, siehe https://kiezerfahren.berlin/

Einige der AG Mitglieder – Foto © SR

Interview mit Christiane Heiß %H]LUNVVWDGWU¦WLQ�I¾U�6WUD¡HQ��XQG�*U¾Qˊ¦FKHQ

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Berlin wird sicherer, sauberer und leiser

Du bist selber viel mit dem Fahrrad unterwegs. Was be-deutet Radfahren für dich?Mit dem Rad bin ich schnell und pünktlich. Außerdem lerne ich den Bezirk mit dem Rad gut kennen.Dein Arbeitsplatz liegt di-rekt am Tempelhofer Damm, wo mit dem Verkehrsversuch das größte Radverkehrs-projekt im Bezirk liegt. Wie läuft ein solcher Planungs-prozess ab?Der Planungsprozess für den T-Damm umfasst vier vernetzte Projekte: die geschützte Radspur, die Bürgerbeteiligung, die Parkraumbewirtschaftung und ein Lieferkonzept mit Lastenrädern. Der Prozess muss insgesamt gut koordiniert werden, verläuft aber bislang reibungslos.Welche Rolle spielte die Zusammenarbeit mit den Initiativen und der Zivilgesellschaft bei dem Tempelhofer Damm?

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Stadtteilzeitung für Tempelhof-SchönebergNachbarschafts- und Spielstraßen als Kiezprojektvon Frank Schmuntzsch• Mitglied der AG Radverkehr,

B‘90/GRÜNE Tempelhof-Schöneberg

Der Verkehrsversuch Tempelhofer Damm setzt einen BVV-Beschluss um, der auf ei-nem Einwohnerantrag basiert. Dafür haben die Radverkehrsverbände die Öffentlichkeit mobilisiert. Aus diesem Beteiligungsprozess

Grüner Radfahrstreifen in der Rheinstraße – Foto © Claudia Thiele

Wie können Straßen im Kiez zu temporären Spiel- oder Nachbar-schaftsstraßen umgestaltet werden? Darum geht’s im Kiezla-bor von INLOVE. Gemeinsam mit euch und INLOVE wollen wir konkrete Ideen für die lokale Verkehrswende entwickeln und erproben. Anhand praktischer Konzeptarbeit und spielerischer Kreativmethoden wollen wir erarbeiten, wie solche temporären $NWLRQHQ�XPJHVHW]W�ZHUGHQ�N¸QQHQ�XQG�ZDV�GRUW�VWDWWˉQGHQ�kann. Habt ihr Lust, an einem Kiezlabor zum Thema Nachbar-VFKDIWVVWUD¡H�PLW]XPDFKHQ"�'DQQ�VFKUHLEW�HLQH�0DLO�DQ�[email protected]

Der Weg zum Kiezprojekt

Wie wäre es mit einem Sommer- oder Kinderfest mitten auf der Straße direkt vor der Haustür? Öffentliche Straßen müs-VHQ�QLFKW�]ZDQJVO¦XˉJ�QXU�PRWRULVLHUWHQ�Verkehrsteilnehmer*innen zur Verfügung stehen. Dieser Raum sollte dem Wohle aller Anwohnenden dienen.

Temporäre Nachbarschafts- und Spiel-straßen sind hier eine gute und einfache Möglichkeit. An einzelnen Tagen lassen sich bestimmte Nebenstraßen für den Auto-verkehr sperren, um sie als Begegnungsort zu nutzen. Vom Kaffeekränzchen in Park-buchten über Gummihüpfen mitten auf der Fahrbahn oder dem Streetsoccer-Turnier vor der Haustür ist alles denkbar.

Unser Engagement für den Radverkehr

Die Temporäre Spielstraße in der Böckhstraße – Foto © Cornelia Dittrich

Dass solche Kiezprojekte funktionieren und Spaß machen, hat die temporäre Spielstraße in der Kreuzberger Böckhstraße gezeigt. In einer wachsenden Stadt, in der sich im-mer mehr Menschen immer weniger Raum

teilen müssen, wollen wir für eine gerechtere Vertei-lung und Nutzung sorgen. Das Konzept der temporären Spielstraße ist ein kleiner Schritt in diese Richtung. Ein aktueller Beschluss der Bezirksverord-netenversammlung bildet hierzu die Grundlage.

Die AG Radverkehr: Wer sind wir?

Stimmen aus der AG: Warum engagieren wir uns?

von Sarah Ribbert• Sprecherin der AG Radverkehr,

B‘90/GRÜNE Tempelhof-Schöneberg

In der AG Radverkehr setzen wir uns dafür ein, die Fahrradsituation in Tempelhof-Schö-neberg zu verbessern. Dafür diskutieren wir mit Expert*innen und beteiligen uns in verschiedenen Gremien z.B. im Verkehrs-ausschuss und im FahrRat. So stehen wir in Kontakt mit den Entscheidungsträger*innen der bezirklichen Verkehrspolitik. Wir vernet-

zen uns mit anderen Berliner Verkehrs-AGs und Fahrradinitiativen, planen und setzen konkrete Projekte um. Wir treffen uns monatlich, sind eine buntge-mischte Gruppe und freuen uns immer über neue Gesichter. Komm(t) einfach vorbei!

Regelmäßige Termine:

Weil ich gefahrlos Fahrrad fahren möchte.Anna, 36

Weil ich mir einen öffentlichen Raum wünsche, in dem alle Verkehrsteilnehmenden gleichberechtigt sind.Claudia, 51

Weil die Verkehrs- und Fahrradwende er-fahrbar werden müssen.Norbert, 61

Weil es um konkrete Projekte vor der Haustür geht.Christian, 54

Weil ich beim Radfah-ren sicherer unterwegs sein und mich weniger über die schlechten Bedingungen ärgern möchte.Christoph, 28

• AG Radverkehr: 1x monatlich

• Ausschuss für Straßen, Verkehr, Grün und Umwelt: i.d.R. am letzten Montag im Monat

• FahrRat: ca. alle zwei Monate

• Kiez erFahren: verschiedene, siehe https://kiezerfahren.berlin/

Einige der AG Mitglieder – Foto © SR

Interview mit Christiane Heiß %H]LUNVVWDGWU¦WLQ�I¾U�6WUD¡HQ��XQG�*U¾Qˊ¦FKHQ