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Gruleiseminar Orientieren, Karte & Kompaß 1v 13 Bö ´01 VCP JB Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder Stamm Jadeburg Kastanienallee 2 26349 Jaderberg Tel. 04454 - 948020 Fax: 04454 - 948021 www.jadeburg.de [email protected] Workshop Karte - Kompass Legende lesen Maßstäbe Karte einnorden Bauteile und Funktion des Kompaß Peilen per Grad - Gradzahl ermitteln Peilen per Kompaß - Gradzahl vorgegeben Kreuzpeilung Orientieren ohne Kompaß Sonnenuhr - Winkelmessung - Schattenuhr - Monduhr Material: - Kartenmaterial - Kartentasche - Bleistifte - Lineal, ggf, Geodreieck - Kompanten - Karteikarten mit Kartenzeichen - Unterlagen, ggf. Folien für Proki Unterlagen: - Skizze Kompaß, Anpeilen (Sippe Schwalbe), Unterlagen JupfiAusb. Trupp Lohengrin - Orientierung Höhenlinien, Orientierung ohne Kompaß (Handbuch für Pfadfinder) - AG Karte Kompaß (Landkarte, K-Zeichen, Hindernisumgehung, Kompaß, Rose, Umgang Karte Kompaß) (Sippe Schwalbe, Stamm Parzival SFT 92) - Orientieren mit und ohne Kompaß, Handzettel Staionausb. und Geländedst. (Bw, LAR Holzdorf, Ausb. InfObjS) Workshop: 3-4 Leute pro Gruppe, Zeitansatz etwa 2 Stunden auch im Sippenrahmen durchführbar [email protected] (Workshop Feuer- & Pflanzenkunde, SR-Fahrt 6.-8.April 2001 Jade) Umgang mit der Karte... Legende Lesen - Kartenzeichen Die Landkarte Für Fahrt und Lager benutzt man eine topographische Karte. Auf ihr sind die Straßen, Häuser, Flüsse, Fußballfelder und Wälder durch Symbole dargestellt. Dadurch wird sie viel übersichtlicher zu lesen als eine Luftaufnahme des betreffenden Gebietes. Neben der Karte sind in einer Legende die Symbole mit Erklärungen aufgeführt, dort findet man auch Angaben über die Höhen- und Tiefenlinien. Sie stellen auf der Karte Berge und Täler dar, nach denen man sich, mit etwas Übung, in der Landschaft orientieren kann.

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Gruleiseminar Orientieren, Karte & Kompaß 1v 13

Bö ´01 VCP JB

Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder

Stamm Jadeburg Kastanienallee 2

26349 Jaderberg

Tel. 04454 - 948020

Fax: 04454 - 948021

www.jadeburg.de

[email protected]

Workshop

Karte - Kompass

• Legende lesen • Maßstäbe

• Karte einnorden • Bauteile und Funktion des Kompaß • Peilen per Grad - Gradzahl ermitteln

• Peilen per Kompaß - Gradzahl vorgegeben • Kreuzpeilung

• Orientieren ohne Kompaß • Sonnenuhr - Winkelmessung - Schattenuhr - Monduhr

Material: - Kartenmaterial - Kartentasche - Bleistifte - Lineal, ggf, Geodreieck - Kompanten - Karteikarten mit Kartenzeichen - Unterlagen, ggf. Folien für Proki

Unterlagen: - Skizze Kompaß, Anpeilen (Sippe Schwalbe), Unterlagen JupfiAusb. Trupp Lohengrin - Orientierung Höhenlinien, Orientierung ohne Kompaß (Handbuch für Pfadfinder) - AG Karte Kompaß (Landkarte, K-Zeichen, Hindernisumgehung, Kompaß, Rose, Umgang Karte Kompaß) (Sippe

Schwalbe, Stamm Parzival SFT 92)

- Orientieren mit und ohne Kompaß, Handzettel Staionausb. und Geländedst. (Bw, LAR Holzdorf, Ausb. InfObjS)

Workshop: 3-4 Leute pro Gruppe, Zeitansatz etwa 2 Stunden auch im Sippenrahmen durchführbar

[email protected] (Workshop Feuer- & Pflanzenkunde, SR-Fahrt 6.-8.April 2001 Jade)

Umgang mit der Karte...

Legende Lesen - Kartenzeichen

Die Landkarte

Für Fahrt und Lager benutzt man eine topographische Karte. Auf ihr sind die Straßen, Häuser, Flüsse, Fußballfelder und Wälder durch Symbole dargestellt. Dadurch wird sie viel übersichtlicher zu lesen als eine Luftaufnahme des betreffenden Gebietes. Neben der Karte sind in einer Legende die Symbole mit Erklärungen aufgeführt, dort findet man auch Angaben über die Höhen- und Tiefenlinien. Sie stellen auf der Karte Berge und Täler dar, nach denen man sich, mit etwas Übung, in der Landschaft orientieren kann.

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(Kursmappe SFT 92)

Schlagt einmal eine Landkarte auf und versucht an Hand der Legende einzelne Kartenzeichen zu erklären. Hierzu eignet sich auch eine Art Memoriespiel mit Karteikarten, auf denen einzelnen Kartenzeichen gemalen sind, um die Sippe auf der Sippenstunde mit den Kartenzeichen vertraut zu machen...

Die Höhenlinien spiegeln die in der Natur vorhandenen Gegebenheiten wieder. Je enger die Höhenlinien sind, um so steiler ist der Höhenunterschied in der Natur. Das sollte man beim aussuchen einer Wanderroute unbedingt berücksichtigen. Die Linien sind meist bräunlich dargestellt und mit Zahlen (Höhenangaben über NN = NormalNull = mittlerer Meerwasserstand in Amsterdamm) versehen.

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Maßstäbe Nimmt Euch einmal Euren Schulatlas vor und schlagt die Seite "Mitteleuropa" auf. Zugegeben, damit kannst Du gar nichts anfangen. Denn deine Heimatstadt ist vielleicht noch nicht einmal eingezeichnet. Der Maßstab ist viel zu klein. Für deine Zwecke auf der Wanderung kommen sog. "Topographische Karten" in den Maßstäben 1:25000, 1:50000 und 1:100000 in Frage. In einer Karte müssen alle natürlichen (Berge, Täler, Seen, Wälder) und künstlichen Gegebenheiten (Häuser, Straßen, Kanäle, Eisenbahnschienen) eingezeichnet sein. Siehe dazu -> Kartenzeichen. Landkarten können mehr oder weniger genau sein, je kleiner der dargestellte Maßstab ist, desto genauer können die Details plazieret werden. Bei sehr großen Ausschnitten fallen auch immer mehr Komponenten raus, um die Übersichtlichkeit der Karte zu erhalten. Der Maßstab gibt die Genauigkeit einer Karte in Form eines Grössenverhältnisses an. Ein Meßtischblatt hat z.B. den Maßstab 1:25.000. Das bedeutet: 1cm auf der Karte entsprechen 25.000 cm in der Natur; das wären umgerechnet 250 m. Ein gutes Gefühl für Entfernungen und bereits zurückgelegte Wegstrecken bekommt man, wenn man sich ein übersichtliches Wegstück einmal auf der Karte und in Natura ansieht und die Proportionen vergleicht. Folgende Maßstäbe sind für die Fahrt geeignet und allgemein gebräuchlich: 1:25.000, heißt 1 cm = 250 m (für Wanderfahrten) 1:50.000, heißt 1 cm = 500 m (für Wanderfahrten) 1:100.000, heißt 1 cm = 1000 m = 1 km (für Fahrradtouren)

(z.T. aus: Ausb. Karte Kompaß, Scoutnet; InfObjS; Kursmappe SFT 92)

Umgang mit der Karte - Karte einnorden

Teil 3 Umgang mit der Karte 1 Bleistifte,Karten,Papptafeln 10 Min Einleitung Karte lesen: Karte, Legende, UTM-Gitter, Gradzahlen, (-> siehe Kartenzeichen, Maßstäbe) Erster Schritt: Karte einnorden. Obere Kante -> Norden, Ortsnamen von West nach Ost, UTM-Gitter Bestimmen des Standpunktes: Durch Anlegen der Karte an markanten Merkmalen z.B. Eisenbahnschienen, großen geradlinigverlaufenden Straßen etc. oder durch Kreuzpeilung mit markanten Punkten läßt sich die Karte einnorden bzw. der Standpunkt bestimmen. (siehe folgende Kapitel)

(aus: Bö, InfObjS, Rekrutenausb. Orientierung mit Karte und Kompaß)

Die Karte einnorden...

Der Erdball ist (in der Theorie) mit einem Gitternetz umzogen (vgl. UTM-Gitter). Durch die Angaben von Grad und Minuten nach den Längen- und Breiten-graden kann man zweidimensional jeden Punkt auf der Erde genau bestimmen. Dieses Gitter findet man nicht nur im

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Atlas wieder, sondern solche Gitter sind auch auf den Ladnkarten eingezeichnet. Die Gradangaben (weltweit) sind dabei meist nur klein am rand vermerkt. Viele Karten z.B. Stadtpläne haben lokale Unterteilungen und kleinere Gitter, in denen man z.B. durch G7 (vergl. Spiel Schiffeversenken) eine bestimmte Karte in einer großen Stadt wie Hamburg oder Oldenburg wiederfindet... Die Gitter sind auf Karten so angelegt, daß die obere Kante der Karte immer gen Norden zeigt. Auch die Unterlinien von West nach Ost, sowie Ortsnamen und Landkreisnamen sind immer parallel von Ost nach West geschrieben, so daß man unter ihnen eine gedachte Linie zeichnen kann und rechtwinklig nach oben genau Norden ermitteln kann.

Zum Einnorden der Karte kann man also den (Karten)komaß entweder an die obere Kante, an ein Ost-West-Gitter oder unter einen Ortsnamen anlegen. Dann dreht man die Karte solange, bis die Kompaßnadel auf der Kompaßrose mit der Nordmarke auf dem Kompaß übereinstimmt. Stimmen Norden auf dem Kompaß und Norden auf der Karte überein, ist die Karte eingenordet. Zur Hilfe: einige Karten haben in der Legende auch einen exakten Nordpfeil. Man kann eine Karte auch ohne Kompaß einnorden:

Legt man die Karte (vorausgesetzt man kennt seinen ungefähren Standpunkt) parallel z.B. auf geradlinig verlaufenen markante Merkmale z.B. ganz gerade verlaufenen Straßen, Eisenbahnschienen etc., kann man eine Karte auch so drehen, daß die Punkte in der Natur mit denene auf der Karte übereinstimmen. Man kann auch das Prinzip der Kreuzpeilung hier anwenden, in dem man sich an markenaten Punkten wie Kirchentürmen etc. orientiert und danach die Karte ungefähr auslegt. Man beachte insgesamt dabei, daß der geographische Nordpol nicht immer mit dem magneteischen Nordpol übereinstimmt, da letzterer m Laufe der Jahre "wandert". Standartgemäß gibt es eine leichte Abweichung von 5° Grad. Normalerweise ist dies aber immer bei Angaben in etwa berücksichtigt, so daß man die Karte nach den magneteischen Nordpol (mit Hilfe des Kompasses) einnorden kann.

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Bauteile und Funktion des Kompaß

Teil 4 Einweisung Kompaß Folien,Kompanten 10 Min

Kompaß: Bauteile Marschkompaß: Kimme, Korn, Spiegel, Visierstrich, Skala (drehbar), Ablesemarke, Magnetnadel, West-Ost-Band, Öldämpfung, Leuchtstoff, Anlegekante, Richtungspfeil, Nullmarke, Gehäuse

Die Magnetnadel (Phosphorisierende Seite) zeigt Richtung Norden (magnet. Nordpol leichte Abweichung vom geo- graphischen Nordpol)

Ein Kompass besteht aus einem kleinen Magneten, der auf einer Nadel möglichst

reibungsfrei gelagert ist. Dieser Magnet richtet sich nach dem Magnetfeld der Erde

aus, welches vom Nordpol zum Südpol weist. Auf unserer Seite der Weltkugel zeigt

der Kompass immer nach Norden. Weil das so ist, kann man sich durch Einteilen der

Himmelsrichtungen in Gradzahlen ein sehr exaktes Navigationsinstrument bauen. Es

gibt unterschiedliche Einteilungen der Himmelsrichtungen:

360 Grad

64 Strich

60 Grad/Minuten

Die Kompaßrose und Funktion des Kompaß...

Zur Richtungsbestimmung

Schon die Griechen und Römer konnten sich in der Natur orientieren. Sie verwendeten die Sterne und die Sonne, um die Richtung zu bestimmen, denn sie kannten den magnetischen Norden noch nicht.

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Du kennst heute als Hilfsmittel den Kompass. Mit ihm kannst du die Nordrichtung auch im Nebel bestimmen. Zudem ist es möglich, mit einem Winkel zur Nordrichtung jede beliebige Richtung anzugeben. Das Azimut (Winkel) Den Winkel zwischen der Nordrichtung und der gesuchten Richtung nennen wir Azimut. Das Azimut wird immer im Uhrzeigersinn gemessen (wie deine Uhr). Kreiseinteilung: Für das Azimut (Winkel zur Nordrichtung) gibt es zwei Masssysteme: Die Gradeinteilung und die Artilleriepromilleeinteilung. Bei der Gradeinteilung wurde der Kreis in 360 gleich grosse Stücke eingeteilt, bei der Artilleriepromilleeinteilung in 6400 Stücke. In der Pfadi verwenden wir normalerweise den Recta-Kompass mit der Artilleriepromille-Einteilung.

Die Kompaßrose:

Himmelsrichtung: Strich: MKZ: Grad: N 0000=6400- 0=64 0=360° O / E 1600- 16 90° S 3200- 32 180° W 4800- 48 270°

Für Theorerische Einweisung in Karte/Kompaß: -> Folien

Umrechnung: 6400 A/°° entsprechen demnach 360° und 0°, also Norden! Allgemein gültige Formel für Umrechnung von Grad in Artilleriepromille: Beispiel: Wievielen Artilleriepromillen entsprechen 10° ? 18 á 10° = 180 A/Mill. Die Umrechnung zwischen den Einteilungen klappt problemlos, indem man die gesuchte Einteilung durch die

Gegebene teilt und mit der gegebenen Kompasszahl multipliziert. Wenn man z.B. einen Kompass mit 360

Gradeinteilung hat, aber eine Kompasszahl in 64 Stricheinteilung von 38 Strich, so rechnet man im Dreisatz:

360° / 64 Strich * 38 Strich = 213,75° . Jetzt kann man an seinem Gradkompass 213,75 einstellen und erhält

damit die gleiche Richtung wie mit einem Strichkompass.

Anwendung des Kompaß - Peilen per Grad & Peilen per Kompaß

Mit dem Kompass kannst du die Nordrichtung bestimmen. Mit einem Winkel, dem in Artilleriepromille gemessenen Azimut, kannst du also jede andere Richtung beschreiben. Gebrauchsregeln Halte den Kompass immer waagrecht, damit die Magnetnadel frei drehen kann. Der rote (o. andere Farbe) Teil der Magnetnadel zeigt nach Norden, der weisse Teil daher nach Süden. Halte deinen Kompass fern von Metall und elektrischem Strom. Sonst wird die Magnetnadel dadurch abgelenkt. Nicht unter Hochspannungsleitungen, auf Motorhauben oder Stahltischen (wie beim PPL geschehen!) mit dem Kompaß arbeiten. Auf dem Kompass sind nur immer die ersten Ziffern angegeben, z.B. 48 für 4800 A/Mill. oder 9 für 90°!

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Arbeiten mit dem Kompaß: MKZ (MarschKompaßZahl) MKZ an der Ablesemarke einstellen, Kompaß drehen bis N- Pfeil Richtung Norden zeigt, Peilen, Gegenstand/ Gelände- punkt bestimmen.

Peilen: Geländepunkt anvisieren, Nordpfeil und Norden stimmen dabei überein (Skala drehen bis N - Norden übereinstimmen)

Zu beachten: Nordpfeil und Norden müssen übereistimmen (im Spiegel kontrollieren), Visieren über Kimme und Korn.

Peilen per Grad: Aufgaben: Die Sipperlinge sollen die Gradzahl bestimmer markanter Punkte z.B. Kirchturm, Strommast, einzel stehender Baum etc. bestimmen und nennen. Beachte, dabei nicht den Standpunkt verändern! Dazu wird die Nordmarke an der Skale mit der dem Nordpfeil übereingebracht. Stimmen Nordmarke und Nordpfeil überein (im Spiegel kontrollieren), kann an der Ableisemarke (beim Korn) die Gradzahl abgelsene werden... Peilen per Kompaß: Der Sippenführer gibt eine Gradzahl vor. Der Sippling stellt diese am Kompaß ein, idem die geforderte Zahl bei der Ablesemarke eingestellt ist (Skala der Dose drehen) (siehe MKZ) und dreht sich solange, bis der Nordpfeil mit der Nordmarke auf dem Kompaß übereinstimmen. Dann bennent er den Gegenstand. Natrülich sollte der Sippenführer vorher überprüft haben, ob es dort überhaupt etwas zu bennen gibt. Standort nicht wechseln! Bei einem Postenlauf kann man dazu z.B. einen kleinen Parkur vorbereiten: Die Gruppe bekommt

einen Zettel mit mehrer Gradangaben und Schrittzahlen und muß auf dieser Weise z.B. einen Schatz

o.ä. finden...

Kreuzpeilung - Seinen Standpunkt bestimmen

Ihr seid auf dem Hajk und wißt nicht mehr genau, wo ihr Euch genau gefindet. Das Prinzip der Kreuzpeilung ist eine ideale Möglichkeit, seinen Standpunkt zu finden. Kreuzpeilung - Sie dient dazu um einen genauen Punkt auf der Karte zu bestimmen. Man kann entweder aus selbst ermittelten Gradzahlen (siehe Anpeilen) die eigene Position ermitteln, oder aus gegebenen Punkten mit Gradzahlen einen Zielpunkt anpeilen. Man braucht zwei Punkte auf der Karte, die genau mit dem Kompass angelegt werden können (Seen eigenen sich also nicht).

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Zu jedem Punkt gehört eine bestimmte Gradzahl. Diese wird nun auf der Rosette eingestellt und der Kompass an den betreffenden Punkt angelegt. Der Kompass wird so gedreht, daß die Nadel wieder auf N zeigt. Jetzt wird mit einem Lineal eine Linie gezogen, die genau durch den Punkt geht und an den Kompass anliegt. Beim zweiten Punkt verfährt man analog. Die beiden Linien müssen sich irgendwo schneiden, dort befindet sich der angepeilte Punkt.

Das Prinzip der Kreuzpeilung:

Zwei markante Punkte im Gelände anpeile: die Gradzahl zu diesen Punkten entsprechend auf

die eingenordete Karte mit Bleistift übertragen und z.B. längs der Anlegekante eine Linie

ziehen. Wo sich die beiden Linien kreuzen ist der eigene Standpunkt...

Streckenpeilung Das funktioniert nach dem selben Prinzip wie oben, nur das man jetzt nur einen Punkt mit Gradzahl hat, sowie eine Streckenangabe. Man verfährt wie oben, zieht jetzt aber die Linie vom Punkt aus nur bis zu der angegebenen Entfernung (zur Umrechnung von Strecke auf Maßstab siehe Landkarten "Maßstäbe").

(Karte Kompaß: z.T. aus: Jupfiausb. Lohengrin; Orientieren InfObjS, Kursmappe SFT 92; Scoutnet; 1996 Pfadi Flamberg Zürich; Truppkurs 2000; Foliensatz Bö; Sippe Schwalbe ´91)

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(Logo Trupphajk)

Wegroute abstechen...

Man peilt markante Punkte (Kirchen, Türme, Berge), die auf der Karte eingezeichnet sind, in der Landschaft mit dem Kompass an, um die Richtung zu erfahren, in der sie von dem eigenen Standort aus liegen. Man ließt z.B. die 270° ab; das bedeutet, daß das Objekt, also die Kirche, in 270° (sprich im Westen) liegt. In ähnlicher Weise kann man auch die Gradzahlen zwischen zwei Punkten auf einer Karte ermitteln (vgl. Kreuzpeilung), da Norden auf der Karte fest vorgegeben ist (obere Kante). Man kann also für eine Wegstrecke die entsprechenden Gradzahlen und Entfernungen gem. Maßstab ermitteln (vgl. Streckenpeilung).

Was, wenn auf einer gerade Wanderstrecke ein Hindernis auftaucht? Auf der Karte kann man natürlich einfach über ein Hindernis hinwegpeilen und eine Strecke abstechen, in der Natur aber ist es z.B. notwendig, einen See oder steilen berg zu umgehen. Dazu rechnet man zu aktuellen Gradzahl (z.B. Wegstrecke o. Ziel in 25° ) je nach Richtung 90° dazu bzw. ab (z.B. 115°) und umschreitet rechtwinklich das Hindernis. Wichtig dabei: In der Natur die Schritte zählen. Ist man am Hindernis vorbei, rechnet man die 90° zurück (ursprünglicher MKZ). Dann geht man am Hindernis vorbei. Liegt das Hindernis hinter einem, rechnet man entgegengesetzt die 90° ab bzw. dazu und schreitet die Strecke gem der gezählten Schrittzahl zurück. Hat man die gleiche Schrittzahl zurückgelegt, befindet man sich wieder auf der exakten Linie wie vorher. Entsprechend 90° abgezogen bis dazu addiert, ist man wieder auf dem alten Kurs (25°).

Umgehen von Hindernissen

(Skizze, Bö Sippe Schwalbe 1991)

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Orientierung ohne Kompaß Teil 2 Feststellen der Himmelsrichtung mit Hilfsmitteln: Folien 15 Min

Analog-Uhr: Winkelhalbierende des kleineren Winkel zwischen dem Stundenzeiger auf d. Sonne/Vollmond gerichtet und "12" ist Richtung Süden (auf der Nordhalbkugel).

Digital-Uhr: Sonnenstand: 0500Z 0600A 0700B Osten 0800Z 0900A 1000B Südosten 1100Z 1200A 1300B Süden 1400Z 1500A 1600B Südwesten 1700Z 1800A 1900B Westen alte Kirchen, Grabsteine: bei alten Kirchen zeigt der Altar Richtung Osten, der Turm Richtung Westen, alte Grabsteine sind zum Osten ausgerichtet.

Bäume: Moos ist bei einzelstehenden Bäumen an der Wetterseite (N-W) Bäume sind in Hauptwindrichtung geneigt, Äste länger (S-O) Jahresringe an gefällten Bäumen zeigen ebenfalls die Neigung der Bäume in d. Hauptwindrichtung auf (S-O)

Sterne: Der Polarstern an der Achse des Kleines Wagen (an der 5- fachen Verlängerung vom Großen Wagen/Bär zeigt Richtung Norden

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Für Südhalbkugel: Schnittpunkt der 4 1/2-fachen Verlänger- ung des Kreuz des Südens und der Halbierenden des Zeigers (Sternbild) bildet einen Imaginären Punkt, welcher Richtung Süden weist

Übung: Die Gruppe wird in Kleingruppen unterteilt, bekommt einen

Sternenkartenausschnitt und sucht hierauf den Polarstern.

TP: Trigonometische Punkte, die Seite mit TP zeigt in d. Süden

Linke Abb.: TP Rechte Abb.: Printip Kreuzpeilung

Orientierung nach Karte

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Sonnenuhr - Winkelmessung - Schatten Schatten: Sonnen-Uhr-Methode, Methode der gleichen Schatten, Schattenspitzenmethode (-> Folie Unterr./Vortrag Orientierung)

Sonnenstand: 0500Z 0600A 0700B Osten 0800Z 0900A 1000B Südosten 1100Z 1200A 1300B Süden 1400Z 1500A 1600B Südwesten 1700Z 1800A 1900B Westen

(z.T. aus: Bö, Truppkurs 2000; InfObjS OSLw; Lohengrin)

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Bestimmen der Himmelsrichtung mit Hilfe von Mond und Uhrzeit wie man die himmelsrichtung mit uhr und sonne bestimmt, weiß jeder: kleinen zeiger (uhr in "winterzeit") auf die sonne richten; süden ist dann in der mitte des kleineren winkels zwischen dem stundenzeiger und der 12. bei vollmond geht das mit dem mond ganz genauso. etwas schwieriger wird es, wenn der mond nicht voll ist: erst einmal stellt ihr fest, ob der mond gerade ab- oder zunimmt:

Abnehmender Mond - Zunehmender Mond

anschliessend schätzt ihr ab, wieviele zwölftel der mondscheibe zu sehen sind. mit ein wenig übung geht das ganz gut. bei abnehmendem mond wird nun der zähler des geschätzten bruches in stunden zu der aktuellen (winter-) uhrzeit dazugezählt, bei zunehmendem mond wird er abgezogen. die so ermittelte "behelfsuhrzeit" malt ihr euch am besten als uhrzeigerbild auf ein stück papier. nun dreht ihr den kleinen zeiger auf den mond. süden ist dann in der mitte zwischen der 12 und dem kleinen zeiger. dabei ist jedoch zu beachten, daß vor mitternacht (echtzeit) süden auf der winkelhalbierenden entgegen dem uhzeigersinn (vom zeiger aus) liegt, nach mitternacht hingegen auf der winkelhalbierenden mit dem uhzeigersinn (vom zeiger aus). süden kann also auch in der mitte des stumpfen winkels sein.

beispiel 1: es ist sommer, 2.00 uhr nachts. ihr habt geschätzt, daß 5/12 der mondscheibe zu sehen sind. es ist zunehmender mond. ihr rechnet nun folgendermaßen: 2.00 uhr (sommerzeit) - 1 stunde = 1.00 uhr winterzeit. 1.00 uhr - 5 stunden (zähler des bruchs) = 8.00 uhr behelfszeit. ihr richtet die 8 eurer uhr auf den mond. da es nach mitternacht ist, liegt süden auf der mitte zwischen 8 und 12 im uhrzeigersinn, also bei der 10.

beispiel 2: es ist winter, 10.00 uhr abends. ihr habt geschätzt, daß 1/12 der mondscheibe zu sehen ist. es ist abnehmender mond. ihr rechnet also folgendermaßen: 10.00 uhr + 1 stunde (zähler des bruchs) = 11.00 uhr behelfszeit. ihr richtet die 11 eurer uhr auf den mond. da es vor mitternacht ist, liegt süden auf der mitte zwischen 11 und 12 gegen den uhrzeigersinn, also bei halb sechs.

keine panik, das ganze ist beim ausprobieren längst nicht so kompliziert wie beim lesen. (aus:Scoutnet)

Orientieren

Die Monduhr

Zeit 0 - 3 - 6 - 9 12 + 9 + 6 + 3 030 N NW W SW S SO O NO 330 NO N NW W SW S SO O 630 O NO N NW W SW S SO 930 SO O NO N NW W SW S

1230 S SO O NO N NW W SW 1530 SW S SO O NO N NW W 1830 W SW S SO O NO N NW 2130 NW W SW S SO O NO N

zunehmend voll abnehmend

(aus: Orientieren, Logbuch, Trupp Lohengrin, Christian Demandt)