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GeoHealth Centre Hitzewellen und Menschen im Alter Stand der Forschung zu Verhalten, Wahrnehmung und Wissen von Menschen im Alter Juliane Kemen GeoHealth Centre, IHPH, Uni Bonn

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Hitzewellen und Menschen im Alter Stand der Forschung zu Verhalten, Wahrnehmung und Wissen

von Menschen im Alter

Juliane Kemen

GeoHealth Centre, IHPH, Uni Bonn

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Hitzewellen

Anzahl der Hitzewellen in Europa, Sommer 2018 (Quelle:

https://www.dwd.de/DE/leistungen/rcccm/int/rcccm_int_hkw.ht

ml?nn=16102)

Temperaturverlauf in Frankfurt a.M. – 2003,

Tagesmitteltemperatur und Halbstunden-Maximal und –

Minimalwerte in °C (Quelle: verändert nach Heudorf & Meyer)

1. Definition eines Schwellenwerts

2. Definition eines Zeitraums

3. Definition eines Gebiets

Deutscher Wetterdienst (DWD):

Kombination aus Temperatur >28°C,

Überschreitung des 98-Perzentils an drei

aufeinander folgenden Tagen

Eigenschaften von Hitzewellen in Deutschland

Anzahl pro Jahr 2,7

Mittlere Dauer 4,9 Tage

Anzahl

Hitzewellentage/Jahr

13,2

Effekt auf die Mortalität + 9,7%

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Temperaturanomalien der Monate April – Juli in Deutschland (Quelle: http://cdn3.spiegel.de/images/image-1323686-860_poster_16x9-dodt-1323686.jpg)

Stärkste Temperaturanomalie in 2018

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Hitzewellen in ausgewählten deutschen Großstädten (Quelle:

https://www.dwd.de/DE/klimaumwelt/klimawandel/_functions/aktuellemeld

ungen/150702_hitzewelle_erste_einschaetzung.html)

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Mortalität durch Hitze

Zusammenhang zwischen Temperaturindex

(Tageshöchsttemperatur minus optimale Temperatur)

und relativer Sterblichkeit bei Personen über 65

Jahren (Quelle: Hales et al. 2014, S. 19)

Prozentuale Veränderung der Mortalität während Hitzewellen im

Zeitraum 1971-2000, Tag 0 entspricht dem ersten Tag der

Hitzewelle (Quelle: Zacharias und Koppe 2015, S. 73)

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Vulnerable Gruppen

• Ältere Menschen

• Säuglinge und Kleinkinder

• Chronisch kranke Menschen

• Menschen mit bestimmter medikamentöser

Behandlung

• Menschen mit Gedächtnisstörungen

• Menschen mit Fieber

• Konsumenten von Alkohol und Drogen

• Menschen mit bekannten Störungen der

Hitzeanpassung

• behinderte Menschen

• Menschen, die im Freien arbeiten sowie

Sportler

Im Fokus unseres

Projekts:

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Standorte von Forschung zu Hitze und Gesundheit weltweit 1967-2017 (Quelle: Campbell et al. 2018)

Hitzewellen in der Gesundheitsforschung

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Dissertation: Hitze und Menschen im Alter

• Systematisches Review: Heat and the elderly – What do we know about behavior, percepetion

and knowledge of elderly people during episodes of heat?

• Darstellung des Stands der Forschung im Bereich

qualitativer und quantitativer Studien

• Datenbanken: Pubmed & Web of Knowledge (titles),

Sciencedirect (titles, abstracts & keywords)

• Zeitraum: 2000-2018

• Durchführung: Mai 2018 mit Screening-Programm

Covidence

• Suchwörter: weather OR temperature OR climate OR heat OR hot wave OR hot

temperature) AND (death* OR morbid* OR hospital* OR behavior OR elder* OR risk* OR health* OR

prevent* OR vulnerab* OR senior* OR aged

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22 Studien

15 quantitative Untersuchungen

5 qualitative Studien

2 Mixed-Method Studien

Quantitative Untersuchungen:

• 10 Querschnittstudien

• 1 Längsschnittstudie

• 3 Interventionsstudien

(Quelle: C

am

pbell e

t al. 2

018

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Ergänzung der Themenbereiche

Verhalten

Wissen & Information

Anpassungs-barrieren

Soziale Teilhabe &

Hilfe

Wahrnehmung

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Wissen und Information

• Generelles Wissen über Hitze

ist bei den meisten Befragten

vorhanden

• Es fehlt aber an speziellen

Information (Vorerkrankungen,

Medikamente)

• Wissen in der höheren

Altersgruppe z.T. niedriger als

bei Jüngeren

• Sozialkontakte mit falschen

Informationen können sich als

schädlich herausstellen

Wissen & Information

Kanadische Studie:

„If after a hot day, temperature remains high

at night, it has a worse effect on health“ → 86%

„Heat waves have a greater effect on

people‘s health when they occur earlier in summer“→ 12%

(Kosatzky et al. 2009)

Chinesische Studie:

„Can some medicines increase the risk of heatstroke?“→ 84%

„Can green plants play a role in cooling?“→83,8% (Li et al. 2016)

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Wahrnehmung

• Ob Hitze als belastend empfunden wird, variiert sehr stark

• Teilweise leiden die Befragten sehr stark unter der Hitze, andere spüren sie kaum

• Ältere nehmen sich häufig nicht als alt oder Zugehörig zu einer vulnerablen Gruppe wahr

Australische Studien:

„I come from [an outback town] –

perhabs it‘s genetic [to not feel the

heat]“ (Banwell et al. 2012)

Some to major concerns about heat

(51,4%)

No to little concern (46,8 %)

More at risk than person of the same

age (13,7%) (Nitschke et al. 2013)

USA:

„ I am not personally afraid of heat“ (Lane et al. 2014)

Wahrnehmung

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Verhalten Verhalten

Anpassungen

der Umgebung

Änderung der

täglichen Routinen

Sonnenschutz und

kühlendes Verhalten

Änderung der

Ernährung

Reduktion

körperlicher Aktivität

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Anpassungen der Umgebung

• Fensterläden oder Vorhänge geschlossen halten (Abrahamson et al. 2009; Banwell et al. 2012; Lindemann et al. 2017; Loughnan et al. 2015; Nitschke et al. 2013; Wanka et al. 2014)

• Fenster (nachts) öffnen bzw. Lüften (Kosatsky et al. 2009; Lee und Shaman 2017; Nitschke et al. 2017; van Loenhout et al. 2016; White-Newsome et al. 2011Lindemann et al. 2017; Nitschke et al. 2013),

• Fenster (tagsüber) schließen (Lee und Shaman 2017; Wanka et al. 2014)

• Durchzug in der Wohnung schaffen (Abrahamson et al. 2009; Banwell et al. 2012, 2012)

• Klimaanlage anschaffen bzw. nutzen (Abrahamson et al. 2009; Banwell et al. 2012; Kondo et al. 2013; Kosatsky et al. 2009; Lane et al. 2014; Lee und Shaman 2017; Loughnan et al. 2015; Nitschke et al. 2013; Nitschke et al. 2017; Wanka et al. 2014; White-Newsome et al. 2011)

• (Decken-) Ventilatoren nutzen (Lee und Shaman 2017; Lindemann et al. 2017; Loughnan et al. 2015; Mattern et al. 2000; van Loenhout et al. 2016; White-Newsome et al. 2011, Banwell et al. 2012)

• Dämmung des Daches oder Hauses (Banwell et al. 2012; Loughnan et al. 2015, Nitschke et al. 2013)

“We only have [air-

conditioning] on at very

limited times, because in the

afternoon in the summer

there is a lovely breeze“ (Banwell et al. 2012)

Verhalten

„As we got older we

found we need it and

we put in reverse cycle

air-conditioning“ (Banwell et al. 2012)

“I think it’s only three

month of summer here

in New York, so three or

four days it’s really hot.

Nothing happens“ (Lane et al. 2014)

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Änderung der täglichen Routinen

• Frühes Schlafengehen (Abrahamson et al. 2009)

• Aktivitäten früh morgens oder

spät abends durchführen (Wanka et al. 2014; Abrahamson et al. 2009; Banwell et al.

2012; Wolf et al. 2010b)

• Zuhause oder in Gebäuden

bleiben (Nitschke et al. 2017,Liu et al. 2013; Wanka et al. 2014)

• raus gehen (van Loenhout et al. 2016; Wanka et al. 2014)

• Verreisen in andere Städte (Banwell et al. 2012)

“Like usually I wake up

early, but if it’s hot I don’t

go out .. so I do some

paperwork. I tidy up and

then I just stay indoors” (Banwell et al. 2012)

“I cut the

hedges when it’s

cooler” (Abrahamson et al. 2009)

„I go to shops

early, if it’s going

to be hot“ (Abrahamson et al. 2009)

Verhalten

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Sonnenschutz und kühlendes

Verhalten • täglich zusätzlich duschen oder mit

Wasser kühlen (Abrahamson et al. 2009; Banwell et al. 2012; Kosatsky et al. 2009; Lee und Shaman 2017; Lindemann et al. 2017; Nitschke et al. 2013; Nitschke et al. 2017; Wanka et al. 2014; White-Newsome et al. 2011; Wolf et al. 2010b)

• den Swimming-Pool häufiger nutzen/schwimmen gehen (Banwell et al. 2012; Lindemann et al. 2017; Nitschke et al. 2017; Wanka et al. 2014)

• sich Nachts nur leicht zudecken (Abrahamson et

al. 2009; Lee und Shaman 2017)

• sich leicht kleiden bzw. den Körper schützend bedecken (Lane et al. 2014; Abrahamson et al. 2009; Lee und Shaman 2017; Lindemann et al. 2017; Nitschke et al. 2013; Nitschke et al. 2017; Wanka et al. 2014; White-Newsome et al. 2011; Wolf et al. 2010a)

• Nasse Kleidung oder Handtücher nutzen (Kosatsky et al. 2009; Lindemann et al. 2017, Lee und Shaman 2017; Nitschke et al. 2013; Nitschke et al. 2017)

• Aufsuchen gekühlter Umgebungen (Kosatsky et al. 2009; Wanka et al. 2014, Nitschke et al. 2013)

“You have to cover

everything … so you

don’t get sunstroke“ (Abrahamson et al. 2009)

Verhalten

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Sonnenschutz und kühlendes

Verhalten • an einen öffentlichen klimatisierten Ort

gehen (Liu et al. 2013)

• Schatten aufsuchen/im Schatten ausruhen (Liu et al. 2013, Nitschke et al. 2017)

• schattige Pflanzen nutzen/in den Garten

gehen (Loughnan et al. 2015, White-Newsome et al. 2011)

• in den Keller gehen (White-Newsome et al. 2011)

• das Haus verlassen (White-Newsome et al. 2011)

• direkte Sonne vermeiden (Wolf et al. 2010b)

New Yorker Cooling Center

Air-conditioned mall-

walking (Banwell et al.

2012)

Verhalten

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Änderung der Ernährung

• Ausreichend oder mehr Wasser trinken (Abrahamson et al. 2009; Banwell et al. 2012; Lane et al. 2014; Lee

und Shaman 2017; Lindemann et al. 2017; Nitschke et al. 2013;

Nitschke et al. 2017; Takahashi et al. 2015; van Loenhout et al.

2016; Wanka et al. 2014, 2014; Wolf et al. 2010a; Wolf et al. 2010b,

Kosatzky 2009)

• Leichte oder kühle Gerichte zu sich

nehmen (Abrahamson et al. 2009; Lindemann et al. 2017; Wanka et al.

2014, Banwell et al. 2012; Kosatsky et al. 2009; Lee und Shaman

2017; Wolf et al. 2010a)

• Weniger heiße und scharfe Gerichte (Kosatsky et al. 2009)

• Weniger Alkohol trinken (Banwell et al. 2012)

• Weniger koffeinhaltige Getränke (Kosatzky et al. 2009)

Verhalten

Deutsche Studie:

Die Trinkmenge steigt linear mit

dem Anstieg der Temperatur,

bleibt aber unter der

empfohlenen Trinkmenge. (Lindemann et al. 2017)

Chinesische Studie:

Wassermenge zwar erhöht, aber

anteilig weniger als in anderen

Altersgruppen (Liu et al. 2013)

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Reduktion körperlicher Aktivität

• Weniger/keinen Sport machen (Lindemann et al. 2017; Banwell et al. 2012)

• Zeitpunkt des Sports verschieben (Banwell et al. 2012)

• Reduktion körperlich anstrengender

Aktivitäten (Kosatsky et al. 2009

• Weniger Aktivitäten draußen (Li et al. 2016)

• Pausen machen und mehr Schlafen (Takahashi et al. 2015; Wanka et al. 2014)

Verhalten

In mehreren Studien zeigt sich,

dass die Älteren nicht auf die

körperliche Aktivität verzichten

möchten. Sie verschieben dann

Gartenpflege, Spaziergänge oder

Hausarbeit auf die frühen

Morgenstunden (Banwell et al. 2012)

bzw. behalten eine geringe

Aktivität auch draußen bei (Wanka et

al. 2014)

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Sozialverhalten & Hilfe

• Soziale Teilhabe älterer

Menschen geht während

Hitzeperioden zurück

• In Australien reduzierte sich

auch der persönliche Kontakt,

Kontakt übers Telefon blieb aber

erhalten

• Während der Hitzewelle sind

Ältere oft einsamer und dadurch

auch schutzloser

Soziale Teilhabe & Hilfe

Deutsche Studie:

Steigende Temperaturen haben einen

negativen Effekt auf Teilnahme am

sozialen Leben. Dieser

Zusammenhang war stärker bei

Personen mit Einschränkungen der

Mobilität und in Stadtzentrumsnähe. (Lindemann et al. 2017)

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Anpassungsbarrieren

• Fehlendes Wissen oder

Verunsicherung über korrekte

Anwendung von Maßnahmen

• Sicherheitsbedenken

• Kein Interesse an sozialem

Kontakt

• Klimaanlagen: hohe Kosten,

Umweltbedenken

• Gärten oder Parks sind

entweder nicht vorhanden oder

bieten keinen Schutz vor Sonne

Anpassungs-

barrieren

„Some people say shut all

doors and draw all the

curtains … other people

say open everything“ (Abrahamson et al. 2009)

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Fazit

Verhalten

Wissen & Information

Anpassungs-barrieren

Soziale Teilhabe &

Hilfe

Wahrnehmung

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Literatur I • Abrahamson, Vanessa; Wolf, Johanna; Lorenzoni, Irene; Fenn, Bridget; Kovats, Sari; Wilkinson, Paul et al. (2009): Perceptions of heatwave risks to health:

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10.1093/pubmed/fdn102.

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health and climate change adaptation. In: Global health action 5. DOI: 10.3402/gha.v5i0.19277.

• Campbell, Sharon; Remenyi, Tomas A.; White, Christopher J.; Johnston, Fay H. (2018): Heatwave and health impact research. A global review. In: Health &

place 53, S. 210–218. DOI: 10.1016/j.healthplace.2018.08.017.

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• Kondo, Masahide; Ono, Masaji; Nakazawa, Kouichi; Kayaba, Momoko; Minakuchi, Emiko; Sugimoto, Kazutoshi; Honda, Yasushi (2013): Population at high-

risk of indoor heatstroke. The usage of cooling appliances among urban elderlies in Japan. In: Environmental health and preventive medicine 18 (3), S. 251–

257. DOI: 10.1007/s12199-012-0313-7.

• Kosatsky, Tom; Dufresne, Julie; Richard, Lucie, Renouf, Annie; Gianetti, Nadia; Bourbeau, Jean; Julien, Marcel et al. (2009): Heat Awareness and Response

among Montreal Residents with Chronic Cardiac and Pulmonary Disease. In: Canadian Journal of Public Health 100 (3), S. 237–240.

• Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) (Hg.) (2018): Klimaanalyse Nordrhein-Westfalen. Hitzebelastung der Bevölkerung.

Recklinghausen.

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Literatur II • Mattern, J.; Garrigan, S.; Kennedy, S. B. (2000): A community-based assessment of heat-related morbidity in North Philadelphia. In: Environmental research

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• Nitschke, Monika; Krackowizer, Antoinette; Hansen, Alana L.; Bi, Peng; Tucker, Graeme R. (2017): Heat Health Messages. A Randomized Controlled Trial of a

Preventative Messages Tool in the Older Population of South Australia. In: Int. J. Environ. Res. Public Health 14 (9). DOI: 10.3390/ijerph14090992.

• Takahashi, Noriko; Nakao, Rieko; Ueda, Kayo; Ono, Masaji; Kondo, Masahide; Honda, Yasushi; Hashizume, Masahiro (2015): Community trial on heat

related-illness prevention behaviors and knowledge for the elderly. In: Int. J. Environ. Res. Public Health 12 (3), S. 3188–3214. DOI: 10.3390/ijerph120303188.

• Umweltbundesamt (UBA); Deutscher Wetterdienst (DWD) (Hg.) (2008): Klimawandel und Gesundheit. Informationen zu gesundheitlichen Auswirkungen

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Gerontologie und Geriatrie 47 (6), S. 468–474. DOI: 10.1007/s00391-014-0674-1.

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behaviors among older, urban-dwelling adults. In: Maturitas 70 (1), S. 85–91. DOI: 10.1016/j.maturitas.2011.06.015.

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climate change adaptation. An empirical study of two UK cities. In: Global Environmental Change 20 (1), S. 44–52. DOI: 10.1016/j.gloenvcha.2009.09.004.

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• Zacharias, Stefan; Koppe, Christina (2015): Einfluss des Klimawandels auf die Biotropie des Wetters und die Gesundheit bzw. die Leistungsfähigkeit der

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