Standortporträt Waldkirch

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Die wichtigsten Manager der Stadt im Gespräch: Sick-Chef Robert Bauer und Daniel Keesman, geschäftsführender Gesellschafter von August Faller, sprechen über ihre Stadt. Es eint sie der Kampf gegen einen unmöglichen Plan aus dem Regierungspräsidium

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econo 1/2010 · 23 . Dezember 2009 Foto: Jigal Fichtner

Robert Bauer (li.) ist Vorstands-chef von Sick, Daniel Keesman leitet August Faller

80 Politik • Standort Waldkirch

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1/2010 · 23 . Dezember 2009 econo

Die wichtigsten Manager der Stadt im Gespräch: Sick-Chef Robert Bauer und Daniel Keesman,

geschäftsführender Gesellschafter von August Faller, sprechen über ihre Stadt.

Es eint sie der Kampf gegen einen unmöglichen Plan aus dem Regierungspräsidium

Waldkirch ohne Tunnelblick

Die beiden Manager kennen sich. Daniel Keesman, Chef des Verpackungsmit-

tel-Spezialisten August Faller, ist zu Fuß zum Spitzengesprach ge-kommen. Das Treffen im Hause des Sensorherstellers Sick ist nur wenige Schritte vom Faller-Werk entfernt. „Wir pflegen kurze We-ge“, sagt Robert Bauer, Gastgeber und Vorstandschef von Waldkirchs größtem Arbeitgeber. Die beiden Top-Manager haben in diesen Ta-gen ähnliche Sorgen. Schrumpfende Umsätze, gelegentlich Kurzarbeit und noch etwas. Die ursprüngli-chen Pläne des Regierungspräsidi-ums, den Hugenwaldtunnel für eine Sanierung acht Monate voll zu sperren, haben Faller und Sick zu Brüdern im Kampfe gemacht. Bauer sieht sogar den Standort Waldkirch in Gefahr.Herr Bauer, Herr Keesman, wann werden ihre Unterneh-men wieder wachsen?➤ Daniel Keesman: Wir gehen davon aus, dass wir ausgehend vom Umsatz 2009 auch in 2010 noch ein Jahr der Stagnation ha-ben werden und dann 2011 wie-der leicht wachsen. Wir erwarten hier zweieinhalb bis drei Prozent. Falls die wirtschaftlichen Umstän-de sich bessern sollten, wovon man heute aber nicht sicher aus-

gehen kann, könnten wir auch stärker wachsen, da wir im Ver-gleich zu unseren Wettbewerbern sehr stark aufgestellt sind.➤ Robert Bauer: In den Monats-scheiben wachsen wir bereits wieder. 2010 erwarten wir dann auch für das ganze Jahr wieder ein moderates Wachstum. Wann werden Sie denn wieder

auf dem Niveau von 2007/08 ankommen?➤ Bauer: Nach unserer mittelfris-tigen Planung sind wir in 2012 wieder auf diesem Niveau.Sick erwartet 2009 ein Umsatz-minus von mehr als 20 Pro-zent.➤ Bauer: Im Moment stehen wir bei minus 20 bis 22 Prozent.Und Faller?➤ Keesman: Wir gehen von ei-nem Minus von bis zu acht Pro-zent aus. Das heißt, wir geben das Wachstum, dass wir 2008 erreicht haben, wieder ab und fallen auf das Niveau von 2007 zurück.Auf dem Markt, auf dem Faller sich bewegt, gibt es deutliche

Überkapazitäten. Auch die Nachfrage nach Arzneimitteln ist teilweise rückläufig. Spielt Ihnen da etwas wie die Schwei-negrippe in die Hand oder ist das am Ende der Bilanz ein ver-schwindend geringer Aspekt?➤ Keesman: Die Schweinegrippe spielt uns tatsächlich in die Hand. Im zweiten Quartal hatten wir

noch einen deutlichen Umsatzein-bruch und mussten auch im Som-mer für einen Monat kurzarbeiten. Doch kaum hatten wir das organi-siert, zogen die Aufträge wieder an.Das war die Schweinegrippe?➤ Keesman: Richtig. Und von diesem sehr dynamischen Trend profitieren wir. Aber deswegen ist es auch nur ein kurzfristiger Effekt, weil viele Firmen jetzt Mittel zur Impfung oder Bekämpfung der Schweinegrippe herstellen.Sick hat sich früh und sehr of-fensiv zum Thema Kurzarbeit bekannt. Hat das Ihren Mitarbei-tern Sicherheit gegeben?➤ Bauer:  Auf jeden Fall. Die

Kurzarbeit war das einzige Mittel um diese großen Schwankungen zu überbrücken und den Mitarbei-tern eine Perspektive zu geben. Unsere Mitarbeiter haben da per-fekt mitgespielt. Die Kurzarbeit wird bei uns so flexibel eingesetzt, dass der Kunde nie etwas davon merkt.➤ Keesman: Für uns war Sick ein großes Vorbild, wie man in der Kommunikation mit dem Thema umgeht. Als es bei uns so weit war, haben wir dann auch den offensi-ven Weg gewählt.Sprechen wir über Waldkirch. Herr Bauer, wenn Sie im War of talents sind, misst Sick sich mit Siemens, Bosch oder Daimler. Wie holt man da die guten Inge-nieure ins Elztal?➤ Bauer: Durch die Marke Sick. Die Kandidaten müssen das Fach-gebiet und die Marktplatzierung verstehen und für gut befinden. Dann hat der Standort im Süd-schwarzwald auch große Vorteile, in Verbindung mit der Natur und der Nähe zu Freiburg.➤ Keesman: Wir haben nicht so einen hohen Bedarf an Hochquali-fizierten, wir suchen eher Fachar-beiter. Da geht das Einzugsgebiet aber auch bis Stuttgart, Karlsruhe und nach Basel. Da fällt der Wohn-ortwechsel nicht ganz so

Bauer: „Wir werden erst 2012 wieder auf dem Niveau von 2008 zurück sein“

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Fischer Mechanische Werkstätte ist seit fast 50 Jahren

ein zuverlässiger Partner des Maschinenbaus im Südwesten

Die beste Lösung

Martin Fischer steht in der Fertigungshalle sei-nes Betriebes und erklärt, was besonders an seinem Unternehmen ist. „Große Bauteile

können auf unseren modernen CNC-gesteuerten Fünf-Achs-Bearbeitungszentren in hoher Präzision wirt-schaftlich gefertigt werden.“ Einzelteile und Klein-serien, große Teile, hohe Qualität – das zeichnetFischer seit Jahrzehnten aus.

„Auf unseren Maschinen können wir Werkstücke bis zu einer Größe von drei Metern fräsen“, sagt Fi- scher. „Drehen können wir sogar bis zu einer Länge von sieben Metern und einem Durchmesser von 1,10 Me- tern.“ Dank eines erfahrenen Teams von 20 Mitarbei-tern und langjähriger Zu-sammenarbeit mit externen Partnern ist Fischer in der Lage, dem Kunden vom komplexen Einzelteil bis zur kompletten Sonder-maschine Gesamtlösungen zu bieten. Der Nutzen des Kunden ist garantierte Qualität, reibungslose Ab-läufe, Schnelligkeit und Flexibilität im eigenen Pro-jektmanagement.

Martin Fischer führt das 1962 gegründete Unter-nehmen in zweiter Gene-

ration. Sein Vater reparierte einst Landmaschinen. Dann kamen erste Anfragen für den Sondermaschi-nenbau. „Kürzlich haben wir eine hoch komplexe Anlage zur Härtung und Vergütung von Rundstahl gebaut.“ Binnen acht Monaten war die Anlage fertig.

Auch das Thema Ausbildung ist Fischer wichtig. „Wir bilden Feinwerkmechaniker aus. Unsere Lehrlin-ge sind oft unter den Kammersiegern“, sagt er stolz. „Ein Mitarbeiter hat jetzt seine Meisterprüfung sogar als Jahrgangsbester bestanden.“

Ein weiterer Geschäftsbereich ist die Bäckerei- und Lebensmitteltechnik. „Wir liefern moderne Maschinen und fortschrittliche Technik für Bäckereien und Betrie-

be der Backindustrie. Au-ßerdem übernehmen wir das komplette Reparatur-management, von der Ko-ordination der Handwerker über die Kontrolle bis zur übersichtlichen Kostenaus-wertung.“ So lässt dieNeuenburger Großbäckerei K&U das gesamte Repara-turmanagement ihrer 730 Filialen von Fischer steu-ern. Tritt in einer K&U- Filiale eine Störung auf, garantiert der Service von Fischer rasche Hilfe.

Otto Fischer e.K.Mechanische WerkstätteAdolf-Ruth-Str. 379183 Waldkirchinfo@fi scher-waldkirch.dewww.fi scher-waldkirch.deTelefon: 0 76 81/4 74 94-0Telefax: 0 76 81/4 74 94-19

UnternehmenDie Mechanische WerkstätteOtto Fischer produziert seit47 Jahren Maschinenteile und Sondermaschinen für verschie-dene Industrie- und Produk-tionsbetriebe, etwa für Auto-mobilzulieferer und Sägewerke.Fischer konstruiert und baut Sondermaschinen nach beste-henden Zeichnungen oder er-arbeitet diese mit den Kunden zusammen, um so die besteLösung zu fi nden.

StärkenDie besondere Stärke liegt inder Fertigung von großenWerkstücken, als Einzelteil oder in Kleinserien, inkl. Schweiß-konstruktionen und Oberfl ächen-behandlung. Zudem ist Fischer Handels- und Servicepartner von Maschinen aus der Bäckerei- und Lebensmitteltechnik, von der Brotschneidemaschine in der Filiale bis zur Produktionsanlage einer Bäckerei.

ServiceFischer steht seinen Kunden in puncto Reparatur und Service rund um die Uhr zur Seite. Für ver-schiedene Fabrikate ist Fischer of-fi zieller Servicepartner im Südwes-ten und übernimmt die Betreuung für die komplette Technik in der Produktion und den Filialen bis zum vollständigen Reparatur-management. So laufen alle Stör-meldungen an einer Stelle auf – es gibt keine Doppelbeauftragung – der Kunde hat einen Ansprechpart-ner für alle Fragen und Probleme.

Diese von Fischer gebaute Härte- und Vergütungsanla-ge für Rundstahl hat eine Länge von 80 Metern

Kontakt

Martin Fischer hat Lösungen. Von der Komponente bis hin zur

komplexen Sondermaschine

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dramatisch aus. Als mittel-ständisches Familienunternehmen mit soliden Zahlen sind wir da für viele eine echte Alternative.Sie sind beide zugereist. Wie nehmen Sie den Standort wahr?➤ Keesman: Südbaden und Wald-kirch sind einfach von der Lebens-qualität sehr attraktiv, gerade für junge Familien. Freiburg ist in der Nähe, die Infrastruktur stimmt. Und die Stadt bemüht sich um ihre Unternehmen. Hier wird versucht, die Standortqualität so zu verbes-sern, dass die Arbeitsplätze gehal-ten oder ausgebaut werden. Natür-lich ist auch die Ausstrahlung einer Firma Sick ein Anreiz.Faller strukturiert gerade neu. Waldkirch wird bei Ihnen das Faltschachtelzentrum. Deswe-gen gab es auch Überlegungen für einen Neubau, was ist daraus geworden?➤ Keesman: Wir haben durch den Erwerb des Unternehmens Göppert ja zwei Werke in Wald-kirch. Das sind natürlich zusätzli-che Kosten für Transport und Lo-gistik. Deshalb gibt es schon seit Jahren Überlegungen, beide Wer-ke in einem zusammenzufassen. Bedingt durch die neue Struktur ist unser Raumbedarf aber nicht mehr ganz so groß. Wir überlegen jetzt, das alte Göppert-Werk zu erweitern. Dazu würden wir aber Grundstücksanteile der Anrainer benötigen. Da suchen wir gerade eine Lösung. Die Alternative wäre ein Neubau auf der Gerbermatte. Aber natürlich würde die Stadt es lieber sehen, eine Industriebrache zu sanieren, als etwas auf der grü-nen Wiese zu machen. Das Land

hat ja das Ziel ausgegeben, eher alte Flächen zu nutzen. Wir wol-len im nächsten halben Jahr eine Entscheidung.Kann Sick denn in Waldkirch noch erweitern?➤ Bauer: Wir haben vor einem Jahr die Tennisplätze des TC Rot-Weiß gekauft. Seit zehn Jahren haben wir da zusammen mit der Stadt und dem Club eine Lösung gesucht. Dank des starken Engage-ments der Stadt hat das jetzt end-lich geklappt. Heute steht auf un-

serem Grundstück ein Container-dorf. Sobald die wirtschaftlichen Verhältnisse es zulassen, werden wir dann auf dem ehemaligen Tennis-Grundstück bauen. Der genaue Zeitplan ist noch offen.Der Hugenwaldtunnel soll für zehn Wochen voll gesperrt wer-den. Was bedeutet das für sie?➤ Bauer: Der erste Entwurf hatte noch eine Vollsperrung von acht Monaten vorgesehen. Das hätte zu einem totalen Verkehrschaos geführt. Der gesamte Verkehr hät-te durch die verkehrsberuhigte Stadt Waldkirch gemusst. Der Stau wäre unendlich gewesen. Sick hat hier sein Euro-Logistikzentrum und beliefert ganz Europa inner-halb von 24 Stunden. Das muss im 15-Minuten-Takt abgewickelt wer-den, sonst werden die Anschlüsse nicht erreicht.➤ Keesman:  Ein alternatives Gutachten, das die Stadt in Auf-

trag gegeben hat, geht davon aus, dass man den Rettungsstollen so erweitern könnte, dass der Ver-kehr zumindest einspurig durch-fließen könnte. Das wäre etwas teurer, weshalb es beim Regie-rungspräsidium nicht so angenom-men wurde. Dort hielt man lange an den ersten Plänen mit der Voll-sperrung fest. Deswegen haben wir dagegen geklagt.

„Wir“ heißt?➤ Bauer: Gemeinsam abgespro-chen haben wir einzeln geklagt.

Die Stadt, die Firma Sick, die Fir-ma Faller.➤ Keesman: Wäre der Bau so durchgeführt worden, wäre das ein Super-Gau gewesen. Das sehr optimistische Gutachten für diesen Weg geht allein von einem Rück-stau von drei bis vier Kilometern aus – in beide Richtungen. Faller produziert mit 17 000 Tonnen Kar-ton. Der muss per Sattelzug rein und raus. Wenn die Lkw da stun-denlang stehen, entsteht ein er-heblicher wirtschaftlicher Schaden. Also haben wir uns mit allem was wir haben gewehrt.Wie kann dann eine solche Pla-nung überhaupt entstehen?➤ Bauer: Das ist eine gute Frage, die wir uns auch gestellt haben. Leider sitzt niemand am Tisch, der diese Frage beantworten kann.Jetzt reden wir also noch von zehn Wochen Vollsperrung. Ei-ne erträgliche Lösung?

➤ Bauer: Wir sind froh über den Kurswechsel des Regierungspräsi-diums. Dennoch sind zehn Wo-chen Vollsperrung eine erhebliche Belastung für unseren Warenver-kehr.Herr Bauer, warum ist die Logis-tik denn so wichtig für Sie?➤ Bauer:  Sensorik lebt davon, dass der Kundenwunsch innerhalb von 24 Stunden erfüllt wird. Wir produzieren 5000 verschiedene Varianten und 60 000 Ausprägun-gen – da können wir nichts über Lagerhaltung machen. Wenn die Tunnelsperrung kommt, bleibt uns nur, die Produktion zu verlagern. Nach Ungarn oder Amerika. Weg von Waldkirch, weg aus Baden-Württemberg.Und welchen Vorteil bringt bei der Logistik der Standort Wald-kirch?➤ Bauer: Das ist die Nähe Rich-tung Süden, nach Frankreich und Italien. Und auch der Abstand zu den Flughäfen Frankfurt, Basel und Straßburg ist überschaubar.Ist es denn denkbar, dass die Unternehmen sich an der Finan-zierung der teureren Lösung beteiligen?➤ Bauer: Wir gehen davon aus, dass wir mit unserem Steuerauf-kommen schon genug bereitstel-len. Immerhin reden wir hier vom Ausbau einer Bundesstraße. Das darf nicht an ein paar Millionen scheitern. Philipp Peters

www.august-faller.dewww.sick.comwww.stadt-waldkirch.de

Keesman: „Acht Monate Tunnelsperrung wären ein Super-Gau gewesen“

Robert Bauer, 49, ist seit drei Jah-ren Vorstandschef des wichtigsten Unternehmens in Waldkirch. Die Sick AG ist einer der bedeutends-ten Hersteller von Sensoren. Das Unternehmen hat knapp 5000 Mitarbeiter und erlöste 2008 ei-nen Umsatz von 737 Millionen Euro. Der promovierte Elektrophy-siker Bauer ist seit 16 Jahren im Unternehmen und seit zehn Jahren im Vorstand. Er ist verheira-tet und hat drei Kinder.

Daniel Keesman, 47, ist seit einem Jahr geschäftsführender Gesell-schafter des auf Pharma-Produkte spezialisierten Verpackungsmittel-herstellers August Faller. Zuvor war er dort bereits zwei Jahre Geschäftsführer. Faller erlöste mit 820 Mitarbeitern zuletzt 93 Millio-nen Euro. Der promovierte Chemi-ker hat lange in den USA gearbei-tet, ehe er über Heidelberg und Basel nach Waldkirch kam. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.

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Fischer Mechanische Werkstätte ist seit fast 50 Jahren

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Die beste Lösung

Martin Fischer steht in der Fertigungshalle sei-nes Betriebes und erklärt, was besonders an seinem Unternehmen ist. „Große Bauteile

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„Auf unseren Maschinen können wir Werkstücke bis zu einer Größe von drei Metern fräsen“, sagt Fi- scher. „Drehen können wir sogar bis zu einer Länge von sieben Metern und einem Durchmesser von 1,10 Me- tern.“ Dank eines erfahrenen Teams von 20 Mitarbei-tern und langjähriger Zu-sammenarbeit mit externen Partnern ist Fischer in der Lage, dem Kunden vom komplexen Einzelteil bis zur kompletten Sonder-maschine Gesamtlösungen zu bieten. Der Nutzen des Kunden ist garantierte Qualität, reibungslose Ab-läufe, Schnelligkeit und Flexibilität im eigenen Pro-jektmanagement.

Martin Fischer führt das 1962 gegründete Unter-nehmen in zweiter Gene-

ration. Sein Vater reparierte einst Landmaschinen. Dann kamen erste Anfragen für den Sondermaschi-nenbau. „Kürzlich haben wir eine hoch komplexe Anlage zur Härtung und Vergütung von Rundstahl gebaut.“ Binnen acht Monaten war die Anlage fertig.

Auch das Thema Ausbildung ist Fischer wichtig. „Wir bilden Feinwerkmechaniker aus. Unsere Lehrlin-ge sind oft unter den Kammersiegern“, sagt er stolz. „Ein Mitarbeiter hat jetzt seine Meisterprüfung sogar als Jahrgangsbester bestanden.“

Ein weiterer Geschäftsbereich ist die Bäckerei- und Lebensmitteltechnik. „Wir liefern moderne Maschinen und fortschrittliche Technik für Bäckereien und Betrie-

be der Backindustrie. Au-ßerdem übernehmen wir das komplette Reparatur-management, von der Ko-ordination der Handwerker über die Kontrolle bis zur übersichtlichen Kostenaus-wertung.“ So lässt dieNeuenburger Großbäckerei K&U das gesamte Repara-turmanagement ihrer 730 Filialen von Fischer steu-ern. Tritt in einer K&U- Filiale eine Störung auf, garantiert der Service von Fischer rasche Hilfe.

Otto Fischer e.K.Mechanische WerkstätteAdolf-Ruth-Str. 379183 Waldkirchinfo@fi scher-waldkirch.dewww.fi scher-waldkirch.deTelefon: 0 76 81/4 74 94-0Telefax: 0 76 81/4 74 94-19

UnternehmenDie Mechanische WerkstätteOtto Fischer produziert seit47 Jahren Maschinenteile und Sondermaschinen für verschie-dene Industrie- und Produk-tionsbetriebe, etwa für Auto-mobilzulieferer und Sägewerke.Fischer konstruiert und baut Sondermaschinen nach beste-henden Zeichnungen oder er-arbeitet diese mit den Kunden zusammen, um so die besteLösung zu fi nden.

StärkenDie besondere Stärke liegt inder Fertigung von großenWerkstücken, als Einzelteil oder in Kleinserien, inkl. Schweiß-konstruktionen und Oberfl ächen-behandlung. Zudem ist Fischer Handels- und Servicepartner von Maschinen aus der Bäckerei- und Lebensmitteltechnik, von der Brotschneidemaschine in der Filiale bis zur Produktionsanlage einer Bäckerei.

ServiceFischer steht seinen Kunden in puncto Reparatur und Service rund um die Uhr zur Seite. Für ver-schiedene Fabrikate ist Fischer of-fi zieller Servicepartner im Südwes-ten und übernimmt die Betreuung für die komplette Technik in der Produktion und den Filialen bis zum vollständigen Reparatur-management. So laufen alle Stör-meldungen an einer Stelle auf – es gibt keine Doppelbeauftragung – der Kunde hat einen Ansprechpart-ner für alle Fragen und Probleme.

Diese von Fischer gebaute Härte- und Vergütungsanla-ge für Rundstahl hat eine Länge von 80 Metern

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Der große Farbklecks mit-tem auf dem Fußboden des Büros stört Michael

Ganter nicht. Und das obschon der geschäftsführende Gesell-schafter des Ladenbauers Ganter Interior normalerweise sehr ge-nau hinschaut. Doch den Klecks nimmt er hin.

Im Gegenteil: Er soll da sein. „Wir wollten den Charakter und die Geschichte des Gebäudes res-pektieren und erhalten“, sagt Ganter beim Gang durch das alte Kraftwerk. Und eben an jener Stelle war mal eine Künstlerwerk-statt untergebracht.

Vor einem guten Jahrzehnt hat Ganter das Gebäude gekauft, das Teil einer alten Spinnerei und We-berei im Stadtteil Kollnau war.

Heute ist daraus eine der prägnan-testen Bauten der Stadt geworden. Drum herum ist ein vielfältiger Gewerbepark entstanden, in dem von der Werbeagentur bis zum Secondhand-Kaufhaus so ziemlich alles zu finden ist.

Nur wenige hundert Meter Luftlinie entfernt gibt es ein ähn-liches Projekt. Auch die Fabrik Sonntag ist eine ehemalige Textil-fabrik, die ihre Blütezeit zu Be-ginn des 20. Jahrhunderts erlebte. Heute hat die Erbengemeinschaft das Areal am Rande Kollnaus in einen modernen Dienstleistungs-park umgewandelt. Die alten Ge-bäude sind saniert und einige Neubauten hinzugekommen. Derzeit sind rund 30 Firmen auf

dem Gelände ansässig. Das Areal der ehemaligen, 1862 gegründe-ten Florettseidenspinnerei ist zu einem modernen Wirtschafts-standort geworden.

Waldkirch hat somit schon mal vorgemacht, was das Land jetzt von allen Städten und Gemeinde verlangt. Bevor auf grünen Wie-sen am Reißbrett neue Gewerbe-siedlungen entworfen werden, muss man erst mal mit dem Be-stand arbeiten. „Es war immer das erklärte Ziel, die vorhandenen Gebäude und Potenziale so zu nutzen, dass ein Ort geschaffen wird, der die Chance bietet, Ar-beit und Leben als sich ergänzen-

den Bereich zu begrei-fen“, heißt es in

der Philoso-

phie der Fabrik Sonntag. Dass die ersten Altbauten saniert wurden, ist mittlerweile mehr als zwei Jahrzehnte her. Doch auch in den Neubauten, dem Gründerzent-rum und dem städtischen Notari-at, weht immer noch der Geist der Geschichte.

Das gilt auch für das Kraftwerk, in dem Ganter sitzt. Streng ge-nommen ist das Gebäude kein Kraftwerk und war auch nie eins. Es war vielmehr zentraler Sitz der Produktion der Kollnauer Spinne-rei & Weberei (KSW). In seiner Klarheit und Größe ragt das histo-rische Bauwerk deutlich aus dem Gesamt areal heraus.

Michael Ganter, dem auch die Immobilie gehört, war früher selbst mal Mieter in der Fabrik

Waldkirch macht es vor: Aus zwei ehemaligen Textilfabriken

in der Stadt sind moderne Gewerbeparks entstanden.

Vor allem durch die Initiative der ansässigen Unternehmer

Klecks mit Geschichte

Moderner Farbtupfer:das Gründerzentrum auf dem Areal der Fabrik Sonntag

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Einwohner 20 638davon weiblich 10 703Ausländer 2086Haushalte 9770

BeschäftigungArbeitsplätze 6756Produz. Gewerbe 4309Dienstleister 1682Handel/Verkehr 751

Einpendler 4299Auspendler 4461

FinanzenGewerbesteuer 350Grundsteuer A 330Grundsteuer B 340Schulden je Einwohner 211 EuroSteuerkraftsumme 19,9 Mio. Euro

Sonntag. Doch jetzt ist sein Un-ternehmen der Struktur des Nachbarn entwachsen. Im Kraft-werk findet neben Ganter nur noch ein kleines Architekturbüro Unterschlupf.

Den authentischen Industrie-charakter des Kraftwerks hat Ganter beim Umbau erhalten. Der alte Steuerungsraum etwa, von dem der Schichtleiter auf die Fertigung hinabsah, ist heute ein Versammlungsraum. Philipp Peters

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