Statistik und - webarchiv.ethz.ch

35
Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung Statistik und Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung Prof. Dr. Michael Havbro Faber 14.04.2010 1

Transcript of Statistik und - webarchiv.ethz.ch

Page 1: Statistik und - webarchiv.ethz.ch

Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung

Statistik undStatistik undWahrscheinlichkeitsrechnung

Prof. Dr. Michael Havbro Faber

14.04.2010 1

Page 2: Statistik und - webarchiv.ethz.ch

Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung

Am nächsten Dienstag (20. April)g pfindet keine Vorlesung statt!

S d ÜbStattdessen Übung:Start 8:00 Uhr, Raumaufteilung:

Übung von Markus: HIL E 1Übung von Markus:  HIL E 1 Übung von Mathias:  HIL E 6 Üb G h d HCI D 8Übung von Gerhard: HCI D 8Übung von Katharina: HCI D 2

14.04.2010 2

Page 3: Statistik und - webarchiv.ethz.ch

Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung

Der Enscheidungskontext!Wieso Unsicherheitenmodellierung?

Unsichere Phänomene

ModellbildungDaten

ZufallsvariablenZufallsprozesse

Probabilistisches Modell

Wahrscheinlichkeit von Ereignissen

Konsequenzen von Ereignissen

Risiken

14.04.2010 3Entscheidungsfindung

Page 4: Statistik und - webarchiv.ethz.ch

Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung

Inhalt der heutigen Vorlesung

Zufallsprozesse

Poissonprozess Exponentialverteilung Gammaverteilung Exponentialverteilung, Gammaverteilung  Normalprozess Stationarität und ErgodizitätStationarität und Ergodizität Kontinuierlicher Zufallsprozess Extreme von Zufallsprozessenp

14.04.2010 4

Page 5: Statistik und - webarchiv.ethz.ch

Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung

Zufallsvariablen und ZufallsprozesseWi h b Z f ll i bl i füh t fälli b i h E i iWir haben Zufallsvariablen eingeführt um zufällige bzw. unsichere Ereignisse abzubilden, z.B. Eigenschaften von Objekten, Autos welche abbiegen usw.

Wenn wir Ereignisse über die Zeit betrachten sprechen wir von Zufallsprozessen.

Mit Hilfe von Modellen für Zufallsprozesse können wir die Wahrscheinlichkeit von zufälligen Ereignissen in der Zukunft abschätzen. 

Beispiele: Erdbeben mit einer Wiederkehrperiode von 475 Jahren Erdbeben mit einer Wiederkehrperiode von 475 Jahren 100 jähriges Hochwasser Maximale Lasten während der Lebensdauer eines Bauwerks

14.04.2010 5

Page 6: Statistik und - webarchiv.ethz.ch

Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung

Zufallsvariablen und Zufallsprozessel f d f ll

Hochwasserereignis (diskret)

Für viele Ingenieurfragen müssen wir die zufälligen Schwankungen über die Zeit spezifischer erfassen können:

Diskreter Zufallsprozess:Das zufällige Eintreten von Ereignissen zu  diskreten Zeitpunkten (Unfälle, Steinschlag, Erdbeben, Stau,Zeitpunkten (Unfälle, Steinschlag, Erdbeben, Stau, Versagen, usw.)Poissonprozess, Exponentialverteilung, Gammaverteilung Belastungsschwankungen Gammaverteilung

Kontinuierlicher Zufallsprozess:Di fälli A ä E i i l h

aufgrund Wellen (kontinuierlich) 

Die zufälligen Ausprägungen von Ereignissen, welche kontinuierlich über  die Zeit eintreten (Winddruck, Wellendruck, Temperaturen, usw.)

14.04.2010 6

(Normalprozess) 

Page 7: Statistik und - webarchiv.ethz.ch

Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung

Zufallsvariablen und ZufallsprozesseW i h t äh b t ht llWas wir heute näher betrachten wollen:

Zufallssequenzen: Poissonprozess

Wartezeit zwischen zwei Ereignissen: Exponentialverteilung, Gammaverteilung g

Kontinuierliche Zufallsprozesse: Normalprozess

Kriterien für das Extrapolieren von Extremen: Stationarität und Ergodizität

14.04.2010 7

Page 8: Statistik und - webarchiv.ethz.ch

Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung

Zufallssequenzen: Poissonprozessd h f d l Der Poissonprozess ist eine der am häufigsten verwendeten Verteilungs‐

familien von Wahrscheinlichkeitsverteilungen in der Zuverlässigkeitstheorie.

Der Prozess N(t), welcher die Anzahl Ereignisse in einem (Zeit)Intervall (t t+t[ bezeichnet wird Poissonprozess genannt wenn folgende(t,t+t[ bezeichnet, wird Poissonprozess genannt wenn folgende Bedingungen erfüllt sind: 

1) Die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses im Intervall (t,t+t[ istasymptotisch proportional zu t.

2) Die Wahrscheinlichkeit von mehr als einem Ereignis im Intervall (t t+t[ ist2) Die Wahrscheinlichkeit von mehr als einem Ereignis im Intervall (t,t+t[ isteine Funktion höherer Ordnung von t für t→0.

3) Ereignisse in disjunkten (sich nicht überlappenden) Intervallen sindbhä i

14.04.2010 8

unabhängig. 

Page 9: Statistik und - webarchiv.ethz.ch

Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung

Zufallssequenzen: Poissonprozess Der Poissonprozess kann durch seine Intensität         beschrieben 

werden: 1( ) lim (ein Ereignis in )t P t t t

v t

wenn        = konstant, dann ist es ein homogener Poissonprozess, 

0

( ) lim (ein Ereignis in , )t

t P t t tt

v t , g p ,ansonsten ist es ein inhomogener Poissonprozess. 

h h l hk ll ( [

Die Wahrscheinlichkeit von n Ereignissen im Zeitintervall (0,t[ ist:

nt

0

( )exp ( )

!

t

t

n

dP t d

n

exp

!

n

ntP t tn

14.04.2010 9

0!n

Für den inhomogenen Poissonprozess. Für den homogenen Poissonprozess.

Page 10: Statistik und - webarchiv.ethz.ch

Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung

Zufallssequenzen: PoissonprozessD Mi l d di V i d Z f ll i bl N l hDer Mittelwert und die Varianz der Zufallsvariable N, welche die Anzahl Ereignisse in einem bestimmten Intervall (0,t[ bezeichnet sind wie folgt gegeben:bezeichnet, sind wie folgt gegeben: 

t

d( ) ( ) ( )

E N V N( ) ( )

0

E N t Var N t d ( ) ( ) ( ) Für den inhomogenen Poissonprozess.

E N t Var N t t ( ) ( ) Für den homogenen Poissonprozess.

14.04.2010 10

Page 11: Statistik und - webarchiv.ethz.ch

Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung

Zufallssequenzen: ExponentialverteilungDie Wahrscheinlichkeit von keinem Ereignis in einem gegebenen Zeitintervall (0,t[ ist sehr oft von Interesse in Ingenieurproblemen.Kein ernsthafter Sturm in 10 Jahren Kein ernsthafter Sturm in 10 Jahren. 

Kein Strukturversagen in 100 Jahren.  Kein Erdbeben nächstes JahrKein Erdbeben nächstes Jahr.

Diese Wahrscheinlichkeit wird folgendermassen erhalten: 0t

0

00

( )exp ( )

0!

t

td

P t d

00

p ( )0!

exp ( )t

d

0 expP t t

14.04.2010 11

0

exp ( )d

Für den homogenen Poissonprozess.Für den inhomogenen Poissonprozess.

Page 12: Statistik und - webarchiv.ethz.ch

Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung

Zufallssequenzen: Exponentialverteilung( ) Die kumulative Wahrscheinlichkeitsverteilungsfunktion der (Warte‐) 

Zeit bis zum ersten Ereignis T1 kann leicht hergeleitet werden. Wenn die Wahrscheinlichkeit von T1 > t grösser ist als P0(t) dann erhaltendie Wahrscheinlichkeit von T1  t grösser ist als P0(t) dann erhalten wir:

Für den homogenen PoissonprozessFür den inhomogenen Poissonprozess

1 1( ) 1 exp( )TF t t

Exponentiale kumulative Verteilungsfunktion1 1 0 1( ) 1 ( )

1 ( ( ) )

T

t

F t P t

d

Exponentiale Verteilungsdichtefunktion

0

1 exp( ( ) )d

14.04.2010 121 1( ) exp( )Tf t t

Page 13: Statistik und - webarchiv.ethz.ch

Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung

Poissonprozess ‐ ExponentialverteilungExponentialverteilung:Die Wahrscheinlichkeit von einem Ereignis in Abhängigkeit von (der Wartezeit) t(der Wartezeit) t.

2.50.91

( )Tf t ( )TF t2

1 v t tTF t e 1.5

2

0.50.60.70.8

( ) e t tTf t t 0.5

1

0.10.20.30.4

00 1 2 3 4

0

( )f t

14.04.2010 13

( )Tf t( )TF t

Page 14: Statistik und - webarchiv.ethz.ch

Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung

i i l il i d f b i

Zufallssequenzen: ExponentialverteilungDie Exponentialverteilung wird oft benutzt, um Wartezeiten zu modellieren: 

Zeit bis zu einem Versagen Zeit bis zum nächsten Erdbeben ( ) e t t

Tf t t Zeit bis zum nächsten Erdbeben Zeit bis zum nächsten Unfall

( )Tf

Der Erwartungswert und die Varianz einer exponentiell verteilten Zufallsvariable T sind gegeben als: 

1E T Var T /

14.04.2010 14

Page 15: Statistik und - webarchiv.ethz.ch

Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung

Zufallssequenzen: Gammaverteilungf h d bOft ist auch die Zeit T bis zum n ‐ten Ereignis von Interesse im 

Ingenieurwesen:  Überschwemmungsereignisse

ff h k Eintreffen von Fahrzeugen an einer Strassenkreuzung Zeit bis zu notwendigen Unterhaltsarbeiten

W T i 1 2 bhä i ti ll t ilt W t it i d dWenn Ti, i=1,2,..n unabhängige, exponentiell verteilte Wartezeiten sind, dann folgt ihre Summe T 

T T T T T

einer Gammaverteilung

1 2 1... n nT T T T T

Diese folgt aus der wiederholten ( -1)( ) exp( )( )( 1)!

n

Tt tf t

n

gAnwendung des Resultats der Verteilung der Summe aus zwei 

14.04.2010 15

Zufallsvariablen. 

Page 16: Statistik und - webarchiv.ethz.ch

Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung

Zufallssequenzen: Gammaverteilung

Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion der Gammaverteilung

2.5 n=1( )Tf t 2

1.5

2 n=4

Exponential

0.5

1p

Gamma

00 0.5 1 1.5 2 2.5 3 3.5 4 4.5 5

t

14.04.2010 16

Page 17: Statistik und - webarchiv.ethz.ch

Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung

ZufallsprozesseKontinuierlicher Zufallsprozess 

Mit einem kontinuierlichen Zufallsprozess werdenMit einem kontinuierlichen Zufallsprozess werden Zufallsgrössen beschrieben, die sich über die Zeit  kontinuierlich realisieren. 

Variationen von: 

Pegelständen Windgeschwindigkeiten

H f Herzfrequenzen Geschwindigkeiten von Objekten

18.03.2008 17

….

Page 18: Statistik und - webarchiv.ethz.ch

Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung

ZufallsprozesseRealisation eines kontinuierlichen Zufallsprozesses

– Pegel, Abfluss und Temperatur der Limmat bei Baden.

18.03.2008 18

Page 19: Statistik und - webarchiv.ethz.ch

Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung

Zufallsprozesse

Kontinuierlicher stochastischer Prozess  Der Mittelwert der möglichen Realisation des Zufallsprozesses ist gegeben mit:

( ) ( ) ( ; )X Xt E X t x f x t dx

Funktion der Zeit!

Die Autokorrelation zwischen den Realisationen an zwei 

Funktion der Zeit!

Zeitpunkten ist gegeben mit:

( ) ( ) ( ) ( )R E X X f d d

18.03.2008 19

1 2 1 2 1 2 1 2 1 2 1 2( , ) ( ) ( ) ( , ; , )XX XXR t t E X t X t x x f x x t t dx dx

Page 20: Statistik und - webarchiv.ethz.ch

Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung

Zufallsprozesse

Kontinuierlicher stochastischer Prozess  Die Auto‐Kovarianz‐Funktion ist definiert als:

1 2 1 1 2 2( , ) ( ( ) ( ))( ( ) ( ))XX X XC t t E X t t X t t

1 1 2 2 1 2 1 2 1 2( ( )) ( ( )) ( , ; , )X X XXx t x t f x x t t dx dx

für                     wird die Auto‐Kovarianz‐Funktion zur Kovarianz 1 2t t t

Funktion: )t()t,t(R)t,t(C)t( XXXXXX22

( )X t “Standardabweichungs Funktion”

1 2

18.03.2008 20

X g

Page 21: Statistik und - webarchiv.ethz.ch

Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung

Zufallsprozesse

Kontinuierlicher stochastischer Prozess  Ein vektorwertiger Prozess ist ein Zufallsprozess mit zwei oder 

h Kmehr Komponenten:

1 2( ) ( ( ), ( ),..., ( ))Tnt X t X t X tX

mit Kovarianz Funktion:

1 2( , )i jX XC t t ji Auto‐Kovarianz Funktion

1 1 2 2( ( ) ( ))( ( ) ( ))i ji X j XE X t t X t t

ji Kreuz‐Kovarianz Funktion

Die Korrelationskoeffizienten Funktion ist definiert mit:

1 2( , )( ) ( ) i jX XC t t

X t X t

18.03.2008 21

1 21 2

( ), ( )( ) ( )

i j

i jX X

X t X tt t

Page 22: Statistik und - webarchiv.ethz.ch

Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung

Zufallsprozesse

Normal oder Gauss Prozess Ein Zufallsprozess          wird als Normal bezeichnet, wenn: X t

für beliebige;

1 2 3, , ,..., jX t X t X t X t

die gemeinsame Wahrscheinlichkeits‐Verteilung von 

die Normalverteilung ist.

1 2 3, , ,..., jX t X t X t X t

g

18.03.2008 22

Page 23: Statistik und - webarchiv.ethz.ch

Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung

Zufallsprozesse

Stationarität und Ergodizität

Ein Zufallsprozess wird als streng stationär bezeichnet, wenn alle seine Momente invariant sind über die Zeit. 

Ein Zufallsprozess wird als schwach stationär bezeichnet, wenn seine zwei ersten Momente also der Mittelwert undwenn seine zwei ersten Momente, also der Mittelwert und die Autokorrelationsfunktion, invariant sind über die Zeit. 

( )X t cst Schwach stationär

18.03.2008 23

1 2 2 1( , ) ( )XXR t t f t t Schwach stationär

Page 24: Statistik und - webarchiv.ethz.ch

Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung

Zufallsprozesse

Stationarität und Ergodizität

Ein Zufallsprozess wird als streng ergodisch bezeichnet, wenn er streng stationär ist und zusätzlich alle seine Momente aufgrund einer Realisation des Prozesses bestimmt werden können. 

Ein Zufallsprozess wird als schwach ergodisch bezeichnet, wenn er schwach stationär ist und zusätzlich seine zwei ersten Momente aufgrund einer Realisation des Prozesses bestimmt werden können. 

18.03.2008 24

Page 25: Statistik und - webarchiv.ethz.ch

Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung

Zufallsprozesse

Stationarität und Ergodizität

Wieso sind Annahmen bezüglich Stationarität und Ergodizität nützlich im Ingenieurwesen?

Wenn ein Zufallsprozess ergodisch ist, dann können wir probabilistische Modelle von Extremereignissenwir probabilistische Modelle von Extremereignissen aus kurzen Referenzperioden für längere Referenzperioden extrapolieren.

18.03.2008 25

Page 26: Statistik und - webarchiv.ethz.ch

Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung

Extremwertverteilungenh l h lBei Extremwerten handelt es sich jeweils um den grössten, oder um den 

kleinsten Wert einer bestimmten Grösse innerhalb eines gegebenen Zeitintervalls:  Grösstes Erdbeben in einem Jahr Höchste Welle in einer Winterperiode Grösste Niederschlagsmenge in 100 Jahren

oder um den grössten oder kleinsten Wert einer bestimmten Grösse…oder um den grössten oder kleinsten Wert einer bestimmten Grösse innerhalb einer bestimmten Fläche oder Volumen:  Die grösste Konzentration von Pestiziden in einem Kubikmeter Boden Das schwächste Glied in einer Kette Die kleinste Betonüberdeckung 

18.03.2008 26

Page 27: Statistik und - webarchiv.ethz.ch

Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung

Extremwertverteilungen

Beobachtete 6‐monatlicheExtremwerte

B b ht t jäh li hBeobachtete jährlicheExtremwerte

Beobachtete 5‐JahresBeobachtete 5‐JahresExtremwerte

18.03.2008 27

Page 28: Statistik und - webarchiv.ethz.ch

Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung

Extremwertverteilungen

Beobachtete Extremwerte 10 Tage Intervalle

Beobachtete Extremwerte 5 Tage Intervalle

18.03.2008 28

Page 29: Statistik und - webarchiv.ethz.ch

Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung

Extremwertverteilungend h lb d d hWenn die Extremwerte innerhalb einer Periode T eines ergodischen 

Zufallsprozesses X(t) unabhängig sind und der Verteilung

)(max xFfolgen, dann werden die Extremwerte des gleichen Prozesses innerhalb der Periode 

)(, xF TX

folgender Verteilung folgen:

Tn folgender Verteilung folgen:

max max( ) ( )n

X T X TF x F x , ,( ) ( )X nT X Tx x

18.03.2008 29

Page 30: Statistik und - webarchiv.ethz.ch

Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung

Extremwertverteilungenh d l bh k dVerschieden Typen von Extremwertverteilungen in Abhängigkeit von der 

Form der Dichteverteilung der Variablen in den ‚Extremen‘.

Typ I: Oberer Bereich fällt exponentiell ab ‐> z.B. Gumbel max.

Typ II: nach unten begrenzt + Abfall im oberen Bereich

1 ‐> z.B. Frechetmax.

kX x

xF )1(1)(

Typ III: nach unten begrenzt bei     und Abfall im unteren Bereich  

B W ib ll i( ) ( )kF x c x

18.03.2008 30

‐> z.B. Weibull min

Page 31: Statistik und - webarchiv.ethz.ch

Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung

Extremwertverteilungen: Gumbel MaxWenn der obere Schwanz der Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion exponentiell abfällt (Exponential‐, Normal‐ und Gammaverteilung) dann wird das Maximum im Zeitintervall TGammaverteilung), dann wird das Maximum im Zeitintervall T als Typ I extremverteilt bezeichnet.  

)))(()(()(maxf )))(exp()(exp()(max, uxuxxf TX

)))(exp(exp()(max uxxF TX )))(p(p()(,TX

max

0.577216TX

u u

Für zunehmende Zeitintervalle ist die Varianz konstant, aber der Mittelwert 

max

6

T

T

X

X

)ln(6

maxmaxmax nXXX

wird grösser:

18.03.2008 31

6 )(maxmaxmaxTTnT XXX

Page 32: Statistik und - webarchiv.ethz.ch

Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung

Extremwertverteilungen: Frechet MaxWenn eine Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion unten bei Null begrenzt ist, und in ihrem oberen Ende abfällt in der Form

kX x

xF )1(1)(

dann wird das Maximum im Zeitintervall T als Typ II extremverteilt bezeichnet. 

)exp()(max,

k

TX xuxF

1

Mittelwert und Standardabweichung

)exp()(1

max,

kk

TX xu

xu

ukxf

)11()21(

)11(

222

max

u

ku

TX

18.03.2008 32

xxu )1()1(max

kku

TX

Page 33: Statistik und - webarchiv.ethz.ch

Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung

Extremwertverteilungen: Weibull MinWenn eine Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion unten bei εbegrenzt ist, und das untere Ende zu ε hin abfällt in der Form

dann wird das Maximum im Zeitintervall T als 

kxcxF )()(

Typ III extremverteilt bezeichnet. 

k

TX uxxF

exp1)(min

,

1

Mittelwert und Standardabweichung

kk

TXxxkxf exp)(

1min

)11()21()(

)11()(

222min

min

u

ku

TX

18.03.2008 33

TX uuu

f

p)(, )1()1()(min

kku

TX

Page 34: Statistik und - webarchiv.ethz.ch

Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung

Wiederkehrperioded k h d f d d f lDie Wiederkehrperiode für Extremereignisse TR wird definiert als: 

max( ( ))RT n T TF

= ⋅ =1

1

Beispiel: 

max,( ( ))R

X TF x-1

pNehmen wir an, dass gemäss der kumulativen Wahrscheinlichkeits‐verteilungsfunktion des jährlichen Maximums der Verkehrslasten, die jährliche Wahrscheinlichkeit einer Verkehrslast grösser als 100 Tonnendie jährliche Wahrscheinlichkeit einer Verkehrslast grösser als 100 Tonnen gleich 0.02 ist ‐ dann ist die Wiederkehrperiode einer solchen Last:

1 11 1 50 Jahre0.02 0.02RT n T

18.03.2008 34

T=1 (jährliche Wahrscheinlichkeit)

Page 35: Statistik und - webarchiv.ethz.ch

Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung

Statistik undStatistik undWahrscheinlichkeitsrechnung

Prof. Dr. Michael Havbro Faber

14.04.2010 35