Staunen - Akademie für Logotherapie und … · aquarium und über schillerndendes...

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Akademie für Logotherapie Leitung: Prof. Dr. Randolph Ochsmann [email protected]  / www.logotherapie-mainz.de  c/o Volkshochschule Mainz e.V. Karmeliterplatz 1  Postfach 4064  55030 Mainz Informationen rund um die Mainzer Akademie AUSGABE 32 März 2012 Staunen 1

Transcript of Staunen - Akademie für Logotherapie und … · aquarium und über schillerndendes...

Akademie für Logotherapie Leitung: Prof. Dr. Randolph Ochsmann

logotherapie@vhs­mainz.de / www.logotherapie­mainz.de c/o Volkshochschule Mainz e.V. 

Karmeliterplatz 1   Postfach 4064   55030 Mainz● ●

Informationen rund um die Mainzer Akademie

AUSGABE 32 März 2012

Staunen

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VorwortDas Staunen ist der Anfang der Erkenntnis (Platon)

Staunen kann man eigentlich über alles: Über die Farbenvielfalt in einem Meeres­aquarium und über schillerndendes Pfauenfedernblau; darüber, dass die Pyramiden nach Tausenden von Jahren immer noch stehen, während mancher Betonbau nach 30 Jahren abgerissen werden muss; über die Neugierde und Ausdauer, mit der klei­ne Kinder ihre Welt erobern; über Artisten, die atemberaubende Kunststücke beherr­schen; über Pinguine, die in arktischen Gegenden mit den Füßen auf dem blanken Eis stehen können, über Dürers filigrane Kupferstiche.....

Staunen hat etwas zu tun mit präsent sein, da­sein, jetzt da sein.

Staunen hat etwas zu tun mit dem Von­mir­absehen­Können: Wenn sich meine Ge­danken vorwiegend oder gar ausschließlich um mich, meine Bedürfnisse und Befind­lichkeiten drehen, um To­do­Listen und Karrieresprünge, dann ist mir der Bereich des Staunens verschlossen.

Staunen hat etwas zu tun mit Aufmerksamkeit, mit Offenheit für das, was um mich herum ist und um mich herum geschieht.

Staunen hat etwas zu tun mit Neugier. Nicht umsonst werden immer die "staunenden Kinderaugen" zitiert: Kindern ist vieles (noch) nicht so selbstverständlich wie uns Er­wachsenen.

Staunen hat etwas zu tun mit Lebendigkeit, auch wenn es nicht jeder so drastisch ausdrücken würde wie Albert Einstein: "Wer nicht mehr staunen kann, der ist sozusa­gen tot."

Frühling­ eine gute Jahreszeit, um das Staunen zu üben. Sehen Sie sich um, Sie werden viel Staunenswertes entdecken!

Was Ihnen diese Ausgabe bietet?

Margit Kobold hat den Leitartikel verfasst und führt uns ins Staunen aus der Sicht Karl Jaspers ein.

Ulrike Kalkowski (von der auch die Anregung zu diesem Thema stammt) und Helga Lier­Bernsee haben ihren ganz persönlichen Zugang zum Staunen beschrieben.

Mehrere Veranstaltungen seien Ihnen ans Herz gelegt:Für den Frühsommer: 

Der Kongress der DLGE in WürzburgDas Sinn­Wochenende in Gnadenthal

Für den Spätsommer:Meditatives Wandern rund um das Kloster VolkenrodaDer Studientag bei Kaup am Rhein

Lese­ und Fernsehtipps runden das März­Heft ab.

Viel Freude beim Lesen wünscht IhnenAnneliese Handel

Das Staunen ist die Sehnsucht nach Wissen. (Thomas von Aquin)

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Die staunende Kinderfrage bei Jaspers als Spur der Sinn­suche(von Margit Kobold)

Wer die Gelegenheit hat und sich die Zeit nimmt, Kinder zu beobachten, bewundert oder bestaunt ihre Ausdauer und ihr neugieriges Staunen, wenn sie etwa ein Spiel­zeugauto, einen Luftballon, Sand, Wasser oder einen anderen Gegenstand betrach­ten und ausprobieren. Ihr staunendes "Oh!" malt sich auch wortlos auf ihren Gesich­tern ab. Kinder sind Weltneulinge, Reisende in einem für sie fremden, faszinierenden und bedrohlichen Land. Für sie gibt es eine Menge zu sehen, zu hören, zu schme­cken, zu fühlen, zu tasten und zu fragen, um sich in der Welt zurechtzufinden und in ihr einen Sinn zu erspüren. Die Bedeutung des kindlichen Staunens für die Sinnsu­che betont auch der Psychiater und Existenzphilosoph Karl Jaspers (1883­1969). Während sich Erwachsene vielfach selbstvergessen in der gut funktionierenden Welt eingerichtet und die Sinnfrage abschließend beantwortet, und das heißt oft auch, als sinnlos abgetan haben, sind Kinder als Weltneulinge noch neugierig und zum Stau­nen über Unverstandenes und Ungewöhnliches fähig. Im Staunen von Kindern oder im kindlichen Staunen jenseits eingespielter Sprach­ und Denkmuster sieht Jaspers in seiner "Einführung in die Philosophie" den Anfang der Sinnfrage enthalten, wenn auch keineswegs bereits als Sinnfrage in ihrer existenziellen Tiefe.

In der Äußerung eines Kindes beispielsweise "Ich versuche immer zu denken, ich sei ein anderer und bin doch immer wieder ich" sieht Jaspers die Frage nach dem "Seinsbewusstsein im Selbstbewusstsein"; die Frage zur biblischen Schöpfungsge­schichte ferner "Was war denn vor dem Anfang?" bedeutet für ihn die Erfahrung der "Endlosigkeit des Weiterfragens"; in der Behauptung "Wenn er (Gott) nicht wäre, dann wären wir doch gar nicht da" drücke sich das "Erstaunen des Daseins" aus; und die Bemerkung schließlich "Aber es muss doch etwas Festes geben können ... dass ich jetzt hier die Treppe zur Tante hinaufgehe, das will ich behalten" versteht Jaspers als "hilflosen Ausweg" aus der "universalen Vergänglichkeit". Derartige Kinderfragen sind nach Jaspers Beleg für eine "Kinderphilosophie" im Sinne einer genuinen Philo­sophie von Kindern, die nicht herablassend als Philosophie für Kinder betrachtet wer­den kann: "Wer sammeln würde, könnte eine reiche Kinderphilosophie berichten. (...) Kinder besitzen oft eine Genialität, die im Erwachsenwerden verlorengeht. Es ist, als ob wir mit den Jahren in das Gefängnis von Konventionen und Meinungen, der Ver­deckungen und Unbefragtheiten eintreten, wobei wir die Unbefangenheit des Kindes verlieren."

Allerdings fügt Jaspers dem Staunen als dem erstem Schritt aus dem "Gefängnis der Konventionen" oder aus Platons "Höhle" weitere Schritte hinzu, die zu einem existen­ziellen Philosophieren führen. Zum Staunen komme der "methodische Zweifel" eines Descartes hinzu, der alle scheinbaren Gewissheiten einer kritischen Prüfung unter­ziehe und – wenn auch vergeblich – nach letzter Gewissheit des Erkennens suche. Der "tiefere Ursprung" der Philosophie aber ist nach Jaspers die "Erschütterung des Menschen" in "Grenzsituationen": "ich muss sterben, ich muss leiden, ich muss kämpfen, ich bin dem Zufall unterworfen, ich verstricke mich unausweichlich in Schuld." Im normalen Alltag "vergessen" wir unsere höchst fragile menschliche Situa­tion, und wenn wir sie wirklich erfassen und durchleben, verzweifeln wir nahezu. Erst 

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im Zustand der Verzweiflung aber ist die "Wiederherstellung" eines ursprünglichen, fraglosen Zustands möglich. In der "Kommunikation (...) von Existenz zu Existenz" schließlich könne der Mensch zu sich selbst kommen. In ihr können wir das "Umgreifende" jenseits einer Spaltung der Welt in lebendige Subjekte und leblose Objekte erfahren, auch jenseits einer Spaltung der Menschen untereinander und einer Zerrissenheit in ihnen selbst.

Allerdings behauptet Jaspers nicht, dass wir mit der Erfahrung des "Umgreifenden" eine fraglose, durch nichts zu erschütternde Ruhe besitzen könnten. Das Staunen als Sinnsuche beginnt mit den Fragen der Kinder und hört auch mit den Lösungsver­suchen der gelehrten Philosophie nicht auf. Als Irritation unserer selbstverständlichen Sicht­ und Lebensweisen ist das Staunen aber Voraussetzung für das lebenslange Loslassen von Scheinlösungen unserer existenziellen Erschütterung im Alltäglichen und in außerordentlichen Grenzsituationen und hält die Suche nach Sinn wach. Was die "Kommunikation" oder das "Umgreifende" genauer ist, lässt sich nach Jaspers al­lerdings nur indirekt oder in Chiffren wie "Liebe" oder "Glaube" umschreiben, ver­gleichbar der Sprache der Mystik oder dem Stufenweg in Platons "Symposion". Es lässt sich in Jaspers' im weiten Sinne religiöser Existenzphilosophie letztlich ebenso wenig in Begriffe fassen oder durch Denken begründen wie der "Sprung" zum christ­lichen Glauben bei Kierkegaard, das "Sein" bei Heidegger, die "Absurdität" bei Camus oder der "Ekel" bei Sartre.

Als Fazit aus der siebten Staunens­Station ergibt sich: die sprichwörtlich "staunen­den Kinderaugen" lassen sich als Beginn der Sinnsuche lesen, die schließlich erst in den existenziellen "Grenzsituationen" an Tiefe gewinnen.

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Drosophila(von Ulrike Kalkowski)

Die großen Werbetafeln an der Straße verheißen: "Aus Staunen wird........": (Ich weiß nicht mehr was).

Zu Hause lese ich Dorothee Sölle1, und wieder begegnet mir Staunen.

Dann steht das Wort im Satz eines Buches.

STAUNEN – das Wort gehört nicht zu meinem täglichen Sprachgebrauch. Aber als es in wenigen Tagen zum dritten Mal auftaucht, nehme ich es, drehe und wende es:staunen, erstaunen, sich wundern, Wunder.

Wann staune ich?Wenn mir etwas Unbekanntes, Neues, Spannendes begegnet, wenn mich etwas überwältigt, ich mit etwas nicht gerechnet habe.

Ich erinnere mich an ein Staunen:

Zu Beginn meiner Tätigkeit in Mainz – ich habe mit den kleinen Fruchtfliegen zu tun, die einem lästig sind, wenn sie die Obstschale bevölkern – also, in diesen ersten Ta­gen saß ich an einem Abend noch lange an einer Lupe und beobachtete eine schlüp­fende Drosophila:

Vor mir lag hellgrauer Samt, kunstvoll plissiert. In kleinen Bögen schmiegte er sich als Flügel an den kleinen Körper, damit alles zusammen in die Puppenhülle passte. Es dauerte. Zuerst farblos, später Perlmutt, in allen Regenbogenfarben schillernd, fili­grane Linien. Und dann, als würde man einen Schirm aufspannen, prall, hauchdünn und doch in der Lage einen ganzen Körper zu tragen, die Flügel in ganzer Pracht, so klein und ein solches Wunderwerk!

Ich bin überwältigt.

Kann man sich sein Staunen bewahren, vielleicht sogar intensivieren? Die Antenne fürs Staunen ist auf Empfang gestellt. Häufiger als früher lösen Natur­phänomene, neues Wissen, überraschende Situationen es aus. Es gibt so viel zum Staunen.

Worüber staunst Du?

1 Im Jahre 2003 ist die evangelische Theologin und Autorin Dorothee Sölle (geb. 1929) gestorben. Am Vorabend ihres Todes hielt sie einen viel beachteten Vortrag über das Glück. Glück ist für sie ein Grundgefühl, das sich zeigt im Staunen über die kleinen und großen Wunder des Alltags, im Loslassen des scheinbar Selbstverständlichen und im Widerstand gegen die zunehmende Ab­stumpfung. Staunen, loslassen und widerstehen sind für Dorothee Sölle die drei wichtigsten Statio­nen auf dem mystischen Weg zum Glück."Staunen heißt, wie Gott die Welt nach dem 6. Tag wahrnehmen. – Also sagen können: Es ist gut!  Die Musik stürzte sie in jubelndes Staunen, die Natur, das Erwachen des Frühlings. Ein Mensch,  der so des Lobens und des Staunens fähig ist, ist zugleich des Schmerzes und des Zornes fähig,  wo sie die Feinde des Lebens sah." (Aus: Fulbert Steffensky/Nachwort zu einem Leben)

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Das Weltall zum Staunen(von Helga Lier­Bernsee)

Angeregt hat mich eine Fernsehsendung von www.planet­wissen.de zum Thema Weltall. Ich zitiere2:

Die Erde ist nur ein kleiner Krümel in einem unendlichen Kosmos, dessen Erfor­schung ständig neue Fragen aufwirft: Wie entstehen Sterne? Was hat es mit der Dunklen Energie auf sich? Woraus besteht die Dunkle Materie? Und wie wird das Weltall eines Tages enden? 

Der Autor der Sendung: Prof. Dr. Bruno Deiss.Die Astronomie ist seine Leidenschaft – und auch sein Beruf. Prof. Dr. Bruno Deiss ist Astrophysiker und lehrt an der Frankfurter Goethe­Universität. Hier beschäftigt ihn unter anderem die Frage, wie Systeme außerhalb der Milchstraße aussehen. Gleich­zeitig leitet Bruno Deiss den Physikalischen Verein als Wissenschaftlicher Direktor. Der Physikalische Verein betreibt die Volkssternwarte in Frankfurt – der Ort, an dem auch Liebhaber den Sternen ganz nah sein können. 

Entfernungen und Dimensionen im Weltall3

• Die mittlere Entfernung von Erde und Mond beträgt ca. 1,3 Lichtsekunden. 

• Die Erde ist von der Sonne im Mittel ca. 500 Lichtsekunden bzw. 8,3 Lichtmi­nuten entfernt. 

• Die mittlere Entfernung zwischen Sonne und Neptun beträgt ca. 4,17 Licht­stunden. 

• Der sonnennächste Stern, Proxima Centauri, ist ca. 4,2 Lichtjahre entfernt. 

• Der Durchmesser unserer Galaxie, der Milchstraße, beträgt ca. 100.000 Licht­jahre. 

• Die Entfernung zur nächsten größeren Galaxie, dem Andromedanebel, beträgt ca. 2,4–2,7 Millionen Lichtjahre. 

• die Raumsonde Voyager 1, die 1977 startete, erreichte 2011 einen Abstand zur Erde von ca. 17 Milliarden Kilometern, das entspricht etwa 16 Lichtstun­den, und verließ 2011 die Helios 

Analog zum Lichtjahr sind die Einheiten Lichtsekunde, Lichtminute, Lichtstunde und Lichttag definiert. Diese sind über die Lichtgeschwindigkeit (beziehungsweise die De­finition des Meters im Internationalen Einheitensystem) exakt festgelegt. Damit ent­spricht

• eine Lichtsekunde (1 Ls) 299 792,458 km ~ 300 Millionen Meter ~ 300.000 km 

• eine Lichtminute (1 Lm) 17 987 547,48 km ~ 18 Milliarden Meter ~ 18.000.000 km 

• eine Lichtstunde (1 Lh) 1 079 252 848,8 km ~ 1,1 Billionen Meter ~ 1.100.000.000 km 

2 Aus: http://www.planet­wissen.de/sendungen/2012/03/02_wetall.jsp3 Aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Lichtjahr

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• ein Lichttag (1 Ld) 25 902 068 371,2 km ~ 26 Billionen Meter ~ 26.000.000.000 km 

• ein Lichtjahr (1 Lj) (365,25 Tage) 9.460.730.472.580,8 km ~ 9,5 Billiarden Me­ter ~ 9,5 Billionen km

Ich stehe im Dunkeln und schaue den klaren Nachthimmel und sehe die funkelnden Sterne und ahne die Zeit und die Weite im Weltall und bin fasziniert und staune und staune.

Wer ist der Mensch? Und wozu lebt der Mensch?

Gedicht

Staunen

Bäume und Grasgrüne Augenweide

Tagsüber die Stimmenvon Laub und Fontänenachts Grillengesang

Machen wir unsmit den Sternen

vertraut

Wir Stäubchenstaunen

Spiel oder Traum

So unfassbar einfachist alles

so vielstimmigspricht das

Märchen Lebenuns an

rose ausländer

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Staunen über Staunen (von Helga Lier­Bernsee)

Mein erster Garten war eine Wiese mit Klatschmohn, welcher feuerrote, kunstvoll ge­faltete Blütenblätter hatte und später runde Kapseln mit schmeckbaren nussartigen Körnern bekam – da war ich drei Jahre alt und der Himmel war so blau.

Danach locken die Rheinböschungen mit süß schmeckendem rotem Klee, lila Lun­genkraut, hellgelben Hornveilchen, wildem Sauerampfer: Blumen, die sich ständig veränderten, aufblühten und verblühten. Hummeln, die schwer schaukelten und Schmetterlinge, die nie zu fassen waren. 

Wo ist die blaue Blume? Ist es die Wegwarte, die strahlend blau am Wegrand steht? Sie fördert als Bach­Blüte Chicory die selbstlose Liebe. Oder ist es die blaue Schwertlilie, die dreiblättrig wunderbare Blüten treibt und sich an Mauernecken durch die Erde drückt.Staunen über Staunen.

Mit sechs Jahren besuchten wir den Frankfurter Zoo und nahmen Karotten mit, weil die Tiere im Zoo riesigen Hunger hatten. Affen rissen uns die Früchte aus den Hän­den. Löwen brüllten, dass es uns durch Mark und Bein ging.Erst viel später sah ich die elegant schwimmenden Delphine, am liebsten wäre ich mit ihnen geschwommen und hätte mit ihnen gespielt. Jahre danach winkten sie uns auf den Azoren beim Sprung in die Luft mit den Flos­sen zu. Staunen über Staunen.

Bäume reizten zum Klettern, doch ich war ja ein Mädchen mit Kleid, da hieß es nur zusehen. Nein, es gab auch den starken Duft der Kiefern und Fichten. Und die Blü­tenkerzen der Kastanien – jedes Jahr ein Blütenfest! 

Rote Kastanien – Red Chestnut – Thema: Gelassenheit und Vertrauen. Wie hat Dr. Edward Bach das Geheimnis der Pflanzen erschlossen? Staunen über Staunen.

Die winzigen Samen der Brennessel, der Akelei, der Walderdbeere, des Lebensbau­mes, und all dies wächst mit Erde, Wasser und Luft: Wie geht das – und dann viel­leicht noch meterhoch? Staunen über Staunen.

Jeden Tag sammelte ich viele Samen und es war Glück, sie zu finden. Und dann endlich: ein Garten zum Säen. Gießen. Warten. Hacken, Schmecken, Kos­ten, Kochen – Sattwerden – welch ein Glück! Selbst gezogener Spinat, Kartoffeln, Radieschen, Feuerbohnen und Zuckererbsen. Staunen über Staunen.

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Gibt es nicht noch andere Samen – die der Liebe? Dem anderen etwas Gutes sagen, zuhören und Freude schenken: Was passiert dann? Winzige Sterne sprühen aus den Augen – Es kommt zurück! Das Glück kommt zurück. Staunen über Staunen.

Rosen blühen einfach so – sie duften und sind wunderschön – einfach so …Staunen über Staunen.

Der Blaue Morphofalter ist schön – einfach so …Staunen über Staunen.

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Akademie für Logotherapie und Existenzanalyse

Prof. Dr. Randolph Ochsmann

Volkshochschule Mainz e.V.5. Sinn­Wochenende in Gnadenthal

01. ­ 03. Juni 2012Liebe Freundinnen und Freunde der Akademie!

Wie in den letzten Jahren bietet die Akademie – in Zusammenarbeit mit der "Jesus­Bruderschaft" (Sr. Michaela Klodmann) – wieder ein "besinnliches" Wochenende im "Haus der Stille" in Gnadenthal (Taunus) an, und zwar für alle, die bereits die Logo­Ausbildung in Mainz durchlaufen haben (Hamburger Modell, Grundbildung, Logo I) oder derzeit durchlaufen.

Es soll wieder Zeit und Raum sein für Treffen der einzelnen Abschlussjahrgänge, für Einzelgespräche, für Diskussionen in kleinen und großen Gruppen. Es soll wieder Zeit und Raum sein vor allem für die innere Einkehr, für die Arbeit an der "Geistigen Person", wozu auch gehören kann, dass wir an dem spirituellen Leben der Kommuni­tät Gnadenthal teilnehmen.

Ich hoffe auf eine rege Teilnahme und bitte um Anmeldung bis zum 15. April 2012, und zwar wieder bei Frau Franziska Paffrath, die das "Haus der Stille" leitet.

Bitte bei der Anmeldung auf Absolvent(in) hinweisen und den Zimmerwunsch ange­ben. Im "Haus der Stille" stehen nur 28 Betten zur Verfügung, zusätzliche Zimmer können aber in einem zweiten Gästehaus belegt werden. So können gut 35 bis 40 Personen untergebracht werden. Eine Bestätigung der Anmeldung erhalten Sie di­rekt aus Gnadenthal!

Die Auseinandersetzung mit der "Geistigen Person" werden Sr. Michaela und ich wieder mit kurzen Beiträgen (Impulsreferaten) anregen. Hoch erwünscht sind Beiträ­ge von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern! Wer sich an der Gestaltung der Sit­zungen aktiv beteiligen möchte, der teile mir dies bis zum 15. April 2012 mit

Veranstaltungsplan:Freitag:bis  17.30 Uhr Anreise, 

18.00 Uhr Gottesdienst (optional),19.00 Uhr Abendessen, danach informelles Zusammensein

Wenn sich die Teilnehmer(innen) der einzelnen Ausbildungskurse treffen möchten, dann sollten sie im Vorfeld untereinander den Kontakt suchen!

Samstag:09.00­18.00 Uhr Seminar "Mensch sein und Person werden: 

Beschäftigungen mit der geistigen Dimension"

Das Tagesseminar wird in die zeitlichen Abläufe der Kommunität eingebettet. Am Samstagabend feiert die Jesus Bruderschaft immer ganz bewusst den Beginn des 

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Sonntags mit einer kleinen Liturgie und festlichem Essen und danach einigen Beiträ­gen, z. B. Geschichten, Musik o.ä.

Sonntagvormittag:10.00 Uhr Gottesdienst (optional),

Wandern, freie Natur,12.00 Uhr Mittagessen und Abschluss

Mit freundlichen GrüßenR. Ochsmann

Anmeldung zum WochenendeAnmeldung bei Frau Paffrath bis zum 15. April 2012

Franziska PaffrathHaus der StilleJesus­Bruderschaft e.V.Hof Gnadenthal 1465597 HünfeldenTel.: 06438/ 81­370Fax.: 06438/ 81­365mail: haus­der­stille@jesus­bruderschaft.dewww.jesus­bruderschaft.de

Übernachtung und VerpflegungÜbernachtung + Vollpension(einschl. Kaffee/Kuchen am Nachmittag des Freitag und Samstag, Festessen am Samstagabend zur Begrüßung des Sonntags) 

pro Person im:

  EZ mit Du/WC:  173,00 Euro

  DZ mit Du/WC: 170,00 Euro

  EZ mit fl. w/k Wasser: 145,00 Euro

Anmeldung von BeiträgenAnmeldung von Beiträgen bei Prof. Ochsmann bis 15. April 2012

  logotherapie@vhs­mainz.de / Telefon 0151­25701569.

JahrgangstreffenJahrgangstreffen bitte selbst organisieren!

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Termine

Kongress der DGLE:

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Meditatives Wandern 23.­26.08.2012Volkenroda, ein 180­Seelen­Dorf, liegt in Thüringen, mitten in einer abwechslungsrei­chen Landschaft. Sie finden hier ein größeres Waldgebiet, aber auch Feldwege mit weitem Blick ins Thüringer Becken.

Ausgehend vom Kloster Volkenroda wandern wir morgens und nachmittags je etwa eine Stunde schweigend in dieser beeindruckenden Landschaft, mit kurzen Gedan­kenanstößen zum Thema "Kraftquellen". Es gibt die Möglichkeit, an den 3 Gebetszei­ten der Gemeinschaft teilzunehmen und alleine noch mehr zu laufen.

Kosten für Übernachtung mit Vollpension:  83.­€  Pilgerherberge141.­€  DZ195.­€   EZ

Kursgebühr: 20.­ Euro

Leitung: Sr. Johanna Panzer (Absolventin der Mainzer Akademie)www. kloster­volkenroda.de

Studientag am 8.September 2012Nach vielen wunderbaren Wanderungen rund um den Donnersberg, die das Ehepaar Hoffmann organisiert hat, hat nun Helga Lier­Bernsee eine andere Region für unsere Studientage entdeckt: Das Rheintal.

Die genauen Informationen werden in den Juni­News zu finden sein.

So viel aber vorab, damit Sie sich diesen Tag freihalten können:

Studientag  08.09.2012

Treffpunkt:  CVJM Gästehaus Elsenburg56349 Kaub, Adolfstr.1410.00 Uhr

Lesetipps

Ursel Bühring:Blütenküche (Verlag Ulmer, 7.90€)

Lavendelsorbet, Safran­Rosenbutter, Majorankartoffeln, Gänseblümchenbrot....Hübsch anzusehen und bestimmt interessant zu essen...

(Empfehlung von Helga Lier­Bernsee)

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Gian Domenico Borasio:Über das SterbenUntertitel: Was wir wissen­Was wir tun können­Wie wir uns darauf einstellen.(Verlag Beck, 17,95€)

Das klar und verständlich geschriebene Buch bietet eine Fülle von Informationen, ohne dabei zu schulmeistern. Juristische, ethische, medizinische und spirituelle Fra­gen werden aufgegriffen, Ängste gemildert. Ein hilfreiches Buch für alle, die Sterben­de gut begleiten wollen. Und ein Buch, das Mut macht, sich mit der eigenen Endlich­keit auseinander zu setzen.

(Empfehlung von Anneliese Handel)

ach! Das kleine Buch vom großen Staunen(Verlag: Andere Zeiten e.v.); nur mehr als Restposten oder antiquarisch erhältlich!

"Andere Zeiten" gibt jährlich einen Adventskalender heraus. Im Büchlein "ach!" sind die besten Texte aus 12 Jahren gesammelt. Kurze Gedan­kenanstöße, Information zu den Festtagen, Gedichte, Bilder – eine kleine Fundgrube!

(Empfehlung von Ulrike Kalkowski)

Fernsehtipp(von Helga Lier­Bersee)

Erstaunen:

http://videos.arte.tv/de/videos/philosophie_erstaunen­6399586.html

Hier die Ankündigung des Senders :Das Erstaunen steht am Anfang einer Philosophie, die auf der Fähigkeit beruht, das Selbstverständliche für geheimnisvoll und unergründlich zu halten. Doch worüber ge­rät man in Erstaunen? Und wie?

Wundert man sich nur über etwas, worauf man nicht gefasst ist? Oder im Gegenteil vielmehr darüber, dass die Dinge so sind, wie sie sind? Kann man noch über Sach­verhalte staunen, für die es eine Erklärung gibt? Und könnte man das Erstaunen als eine Schule der Uneigennützigkeit bezeichnen, welche uns lehrt, die Welt losgelöst von Nützlichkeitsbestrebungen zu betrachten?

Über diese Fragen spricht Raphaël Enthoven mit seinem Gast, dem Philosophen Bertrand Vergely, der ein Buch "Retour à l'émerveillement" (2010), über die Kunst, sich zu wundern, geschrieben hat.

Bertrand Vergely, geboren 1953, ist ein französischer Philosoph und Theologe. Der Absolvent der Elitehochschule ENS Saint­Cloud lehrte am Pariser Institut für Politik­wissenschaft (Sciences Po) und unterrichtet am Institut für orthodoxe Theologie Saint­Serge sowie am Lycée Pothier. Neben der französischen Übersetzung von "The Myth of the State" von Ernst Cassirer ("Le mythe de l'État", 1993) veröffentlichte er unter anderem "Le Dictionnaire de philosophie" (1998), "La Mort interdite" (2001), 

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"Heidegger ou l'exigence de la pensée et Petite philosophie du bonheur" (2001) so­wie "La Foi ou la Nostalgie de l'admirable" (2002). Kürzlich erschienen von ihm zu­dem "Le chemin de l'homme selon la Bible: essai d'anthropologie judéo­chrétienne" (2009), "Retour à l'émerveillement" (2010) und "Une vie pour se mettre au monde" (2010).

AusblickDie nächsten Logo­News erscheinen im Juni 2012. Das Thema der nächsten Ausgabe lautet: "Leichtigkeit".

Beiträge bitte bis Ende Mai an:E­Mail: [email protected]

Mitarbeit, Kritik und Anregungen sind ausdrücklich erwünscht!

Mit herzlichen Wünschen für eine gute Osterzeit grüßt das Redaktionsteam:Anneliese Handel (Text) und Klaus­Dieter Handel (Technik)

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