Steckbrief Mozart

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Steckbrief Wer kennt diesen Mann? Familienname Mozart Vornamen Wolfgang Theophilus/Gottlieb (heute genannt: Amadeus) geboren am 27. Januar 1756 Geburtsort Salzburg, Getreidegasse 9 Wohnorte Salzburg und Wien besondere Kennzeichen oft auf Reisen; immer gut gelaunt und zu Späßen aufgelegt; dichtet gerne in Musik und Sprache; Lieblingsfarbe rot Beruf Wunderkind, Pianist, Komponist Vater Leopold Mozart, Vizekapellmeister des Fürsterzbischofs in Salzburg Mutter Anna Maria Mozart, geborene Pertl, Hausfrau Geschwister eine Schwester: Maria Anna Mozart, genannt „Nannerl“, Pianistin, fünf Jahre älter als Wolfgang Haustier einen Hund, genannt „Pimperl“ Familienstand seit 1782 verheiratet mit Constanze, geborene Weber Kinder zwei Söhne: Carl Thomas und Franz Xaver gestorben am 5. Dezember 1791 in Wien, Rauhensteingasse Erbschaft mindestens 626 Kompositionen auf etwa 8 Kilometern Notenpapier, berühmte Werke „Eine kleine Nachtmusik“ „Die Zauberflöte“ „Die Entführung aus dem Serail“ und vieles, vieles, vieles und noch mehr!!!

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Steckbrief

Wer kennt diesen Mann? Familienname Mozart Vornamen Wolfgang Theophilus/Gottlieb (heute genannt: Amadeus) geboren am 27. Januar 1756 Geburtsort Salzburg, Getreidegasse 9 Wohnorte Salzburg und Wien besondere Kennzeichen oft auf Reisen; immer gut gelaunt und zu Späßen aufgelegt; dichtet gerne in Musik und Sprache; Lieblingsfarbe rot Beruf Wunderkind, Pianist, Komponist Vater Leopold Mozart, Vizekapellmeister des Fürsterzbischofs in Salzburg Mutter Anna Maria Mozart, geborene Pertl, Hausfrau Geschwister eine Schwester: Maria Anna Mozart, genannt „Nannerl“, Pianistin, fünf Jahre älter als Wolfgang Haustier einen Hund, genannt „Pimperl“ Familienstand seit 1782 verheiratet mit Constanze, geborene Weber Kinder zwei Söhne: Carl Thomas und Franz Xaver gestorben am 5. Dezember 1791 in Wien, Rauhensteingasse Erbschaft mindestens 626 Kompositionen auf etwa 8 Kilometern Notenpapier, berühmte Werke „Eine kleine Nachtmusik“ „Die Zauberflöte“ „Die Entführung aus dem Serail“ und vieles, vieles, vieles und noch mehr!!!

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Wie Mozart zu seinem Namen kam Heute kennen wir diesen berühmten Musiker als „Wolfgang Amadeus Mozart“. Der wichtigste Taufname ist Wolfgang. So nennen ihn seine Freunde und seine Familie. Als kleiner Bub wird er aber meistens Wolferl gerufen. Sein Vater schreibt nach der Geburt seines kleinen Sohnes an einen Freund nach Augsburg: „...er heißt Joannes, Chrysostomus, Wolfgang, Gottlieb“. Im Taufbuch der Kirche steht allerdings die griechische Übersetzung von Gottlieb, nämlich Theophilus. Der kleine Wolferl wird im Frühjahr 1756 also auf den Namen Wolfgang Theophilus getauft. Theophilus auf Lateinisch heißt „Amadeus“. Daher kommt also der ganze Name Wolfgang Amadeus Mozart. Mozart selbst hat seine Briefe meistens mit Wolfgang Amadé Mozart unterschrieben. Das ist die französische Aussprache von Amadeus. Hast du gut aufgepasst? Jetzt sind schon vier Sprachen in seinen Namen verwickelt: Griechisch, Latein, Französisch - und natürlich Deutsch. Mozart macht für sein Leben gern Späße. So kommt es, dass er seinen sowieso schon komplizierten Namen oft noch abkürzt oder verändert. Bei seiner Hochzeit im Jahr 1782 unterschreibt er die Urkunde zum Beispiel mit Wolfgang Adam Mozart! Bei vielen Briefen unterschreibt er mit Trazom. Weißt du, was das heißt? Natürlich Mozart - nur rückwärts! Probier doch mal, deinen Namen rückwärts zu schreiben!

Das Leben des Wolfgang Amadé Mozart Wolfgang ist ein Wunderkind Der kleine Wolfgang kann als Baby in seiner Wiege laut und lange schreien. Am schnellsten beruhigt er sich, wenn sein Papa auf der Geige zu spielen beginnt. Als Krabbelkind zieht er nicht, wie andere Kinder es tun (frag doch mal deine Eltern!), an Tischdecken und allem, was er erreichen kann, sondern er versucht, mit seinen Fingern die Tasten des Klaviers zu erreichen, auf dem seine große Schwester Nannerl immer übt. Der Papa nimmt das Wolferl auf den Schoß und lässt ihn spielen - und kommt schon bald aus dem Staunen nicht mehr heraus, weil der kleine Wolfgang so schnell lernt. Mit fünf Jahren komponiert Wolfgang zwei kleine Stücke, die er stolz dem Vater eigenhändig vorspielt. Der Wolferl hat zusammen mit seinem Papa ein Gutenachtlied erfunden, mit Wörtern, die es in keiner Sprache gibt. Jeden Abend vor dem Bettgehen singen die beiden dieses Spaßlied. Komponiere doch auch einmal mit Worten ein Unsinnlied! Ein guter Freund von Papa Mozart, Herr Schachtner, kommt oft zu Besuch. Die Erwachsenen üben miteinander Konzerte für Geigen. Bald bekommt Wolfgang auch eine kleine Geige. Wolfgang ist bei jeder Probe dabei. Einmal bettelt er so lange, bis er auf seiner kleinen Geige die zweite Stimme mitspielen darf - die Erwachsenen sind verblüfft!

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Das Reisen mit der Kutsche Der Vater will seine beiden „Wunderkinder“ Nannerl und Wolferl in der Welt berühmt machen. Deshalb macht die Familie Mozart viele lange, anstrengende Reisen. Das ist nicht so, wie wenn wir heute im bequemen Auto in den Urlaub fahren! Die Familie muss sich in eine enge Kutsche zwängen, mit allem Gepäck, oft bricht ein Reifen, oder man kann auf den schlechten Straßen nicht mehr weiterfahren. Durch die Kutschentür pfeift beständig der Wind, es holpert und ruckelt. Für Wolfgang und Nannerl ist das ziemlich anstrengend. Dann, wenn sie endlich am Ziel angekommen sind, müssen sie oft gleich den berühmten Leuten - zum Beispiel der österreichischen Kaiserin - vorspielen! Wolfgang und die Kaiserin von Österreich Die Kaiserin Maria Theresia und ihre Familie sind begeistert von den beiden Mozart-Kindern. Der Kaiser will den kleinen Mozart prüfen: Er lässt die Tasten des Klaviers verdecken, Wolfgang muss spielen, ohne auf die Tasten zu blicken. Das ist leicht für ihn! Auch Melodien kann er, nachdem er sie gehört hat, mit Leichtigkeit nachspielen. Schließlich bringt ihm der Klavierlehrer der Kaiserin, Herr Wagenseil, Noten von einem Konzert, das er gerade aufgeschrieben hat. Wolferl kann diese Noten also nicht zuvor gesehen haben - doch er spielt alles fehlerfrei! Der kleine Bub freut sich sehr, weil ihm die Kaiserin so lange und begeistert zuhört. Aus Dankbarkeit klettert er auf ihren Schoß und drückt ihr einen dicken Kuss auf die Backe. Die Kaiserin, die Kinder gerne mag und selbst viele Kinder hat, schenkt Wolfgang und Nannerl festliche Kleider. Die beiden sind so stolz darauf, dass sie sich in diesen Kleidern malen lassen! Wolfgang ist viel unterwegs Der Vater reist mit seinen Kindern quer durch Europa. Oft werden die beiden Kinder krank, denn es ist anstrengend. Einmal weiß der Papa nicht, ob das Nannerl und der Wolferl wieder gesund werden. Aber schließlich erholen sich beide von dem schlimmen Fieber. Von unterwegs dichtet Wolfgang einen Brief an seine Mutter: Madame Mutter! Ich esse gerne Butter. Wir sind Gottlob und Dank Gesund und gar nicht krank. Wir fahren durch die Welt, Haben aber nit viel Geld;... à dieu Mamma Trazom Das Wunderkind beim Papst in Rom Besonders gerne ist Wolfgang in Italien. Dort scheint immer die Sonne. Die Menschen lachen. Dort kann er viel über die Kunst Musik zu schreiben, zu Komponieren erfahren und lernt berühmte Musiker kennen. Auch von der italienischen Musik ist er begeistert.

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Am Karfreitag, dem Freitag vor Ostern, wird in Rom, der Hauptstadt Italiens, ein besonderer Gottesdienst in der Sixtinischen Kapelle gefeiert: Der Papst (damals war das Clemens XIV) lässt ein Musikstück aufführen, von dem nur die päpstlichen Musiker die Noten haben dürfen. Es ist ein kompliziertes Stück von einem Herrn Allegri, Miserere heißt es, zwei Chöre singen gleichzeitig neun Stimmen. Wolfgang nimmt sich vor, bei dieser Musik ganz genau aufzupassen, und als er nach Hause kommt - schreibt er alles auswendig auf! Und es stimmt haargenau, jede Note. Der Papst ist darüber so erstaunt, dass er ihm einen echten Orden verleiht: Wolfgang darf sich ab sofort "Ritter vom Goldenen Sporn" nennen. Wie es mit dem Wunderkind weitergeht Mit 26 Jahren heiratet Wolfgang Constanze Weber. Sie bekommen zwei Kinder. Wolfgang gibt viel Klavierunterricht und komponiert, manchmal Tag und Nacht. Doch mit dem Geld kann die junge Familie Mozart nicht umgehen - oft haben sie Schulden oder müssen eine kleinere Wohnung suchen, weil sie die Miete nicht mehr bezahlen können. Aber Wolfgang wird sehr berühmt. Die Zauberflöte ist seine letzte Oper, die er schreibt. Sie wird ein toller Erfolg. Sein Freund, Herr Schikaneder, besitzt ein eigenes Theater. Dort wird die Oper oft aufgeführt. Wolfgang dirigiert meistens das Orchester, Herr Schikaneder spielt eine der Hauptrollen in der Zauberflöte, den Papageno, den du in der nächsten Geschichte noch besser kennenlernen kannst...

Am 5. Dezember 1791, mit 35 Jahren, stirbt Wolfgang Amadeus Mozart, und wird in einem Armengrab beerdigt. Was uns Menschen heute bleibt, ist die Freude an seiner unsterblichen Musik!

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Zeittafel zu Mozarts Leben

27. Januar 1756 Wolfgang Amadé Mozart wird in Salzburg geboren. Seine Eltern sind der Hofkapellgeiger

Leopold Mozart und Anna Maria Mozart, geborene Pertl.

1761 Mozarts erste Kompositionen entstehen. Vielleicht kennt ihr das Menuett KV (Köchel

Verzeichnis) 1.

Ludwig Ritter von Köchel (1800-1877) hat von Mozarts Werken ein chronologisches

Werkverzeichnis angelegt, darum tragen die Mozarts Kompositionen in den

Konzertprogrammen auch oft eine „KV“-Nummer. Die Zauberflöte ist KV 620.

1762 Erste Konzertreise nach München.

Es folgen noch viele Reisen nach Wien, 1763 eine Westeuropa-Tournee mit Vater und

Mutter und der Schwester Maria Anna, dem Nannerl.

Mozart lernt Paris kennen, 1764 ist er in Versailles und in London.

1770 Mozart lernt Italien kennen. Er sieht viele italienische Städte, beispielsweise Verona,

Mailand, Bologna, Florenz, Rom, Neapel, Venedig und er hört viel neue italienische

Musik.

Seine ernste italienische Oper, eine opera seria, Mitridate, Re di Ponto – Mithridates, König

von Pontus KV 87, wird in Mailand am 26. Dezember aufgeführt.

1781 Am 29. Januar wird die ernste italienische Oper Idomeneo KV 366 in München aufgeführt.

Mit dem seinem Dienstherren, dem Salzburger Erzbischof Hieronymus von Colloredo,

beginnen Streitigkeiten. Mozart geht nach Wien und kündigt am 8. Juni den Salzburger

Dienst auf.

1782 Am 16. Juli wird das deutsche Singspiel Die Entführung aus dem Serail KV 384 in Wien

aufgeführt. Am 4. August heiraten Mozart und Constanze Weber.

Mozart hat in den folgenden Jahren viele Konzertverpflichtungen. In Wien ist er mit Joseph

Haydn gut befreundet, dem er sechs Streichquartette widmet (1785).

1786 Die komische italienische Oper Le nozze di Figaro – die Hochzeit des Figaro – KV 492

wird am 1. Mai in Wien aufgeführt.

1787 Mozart reist nach Prag.

Uraufführung der Sinfonie D-Dur KV 504.

Am 29. Oktober wird in Prag Don Giovanni KV 527 gespielt.

Mozart wir zum k. u. k. Kammermusikus am 7. Dezember ernannt.

1788 Das Jahr der drei großen Sinfonien: Sinfonie g-Moll KV 543, Sinfonie Es-Dur KV 550 und

Sinfonie C-Dur KV 551

1790 Am 26. Januar wird die komische italienische Oper Così fan tutte - So machen es alle

(Frauen) KV 588 in Wien aufgeführt.

1791 Am 6. September wird die ernste italienische Oper La clemenza di Tito KV 621 in Prag

aufgeführt.

Am 30. September wird Die Zauberflöte KV 620 in Emanuel Schikaneders Theater im

Freihaus auf der Wieden aufgeführt.

Mozart arbeitet am Requiem (KV 626), das er selbst nicht mehr fertig stellen kann. Er stirbt

am 5. Dezember.

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