Steiler Weg an die Spitze - SBB · Abonnementspreise Schweiz: CHF 35.– (10 Ausgaben / 1 Jahr),...

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September | 2019 Steiler Weg an die Spitze Die 32-jährige Nina Caprez ist eine der besten Kletterinnen der Welt. Wie sie abseits des Wettkampfsports ihren Weg nach ganz oben fand. Im Reich der Pilze «via» begleitet zwei Kenner bei der Pilzsuche. Zurück ins Tal Die schönsten Alpabzüge der Schweiz.

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September | 2019

Steiler Weg an die Spitze

Die 32-jährige Nina Caprez ist eine der besten Kletterinnen der Welt. Wie sie abseits des Wettkampfsports

ihren Weg nach ganz oben fand.

Im Reich der Pilze

«via» begleitet zwei Kenner bei der Pilzsuche.

Zurück ins Tal

Die schönsten Alpabzüge der Schweiz.

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«via» gibt es auch als Hörversion, und es kann als DAISY-Hörzeit-schrift bei der SBS, Schweizerische Bibliothek für Blinde, Seh- und Lesebehinderte, bestellt werden.sbs.ch

Impressum

Inhalt

16 Im Reich der Pilze Steht der Herbst vor der Tür, laden die

Wälder zum Pilzesammeln ein – auch in

der Region Unterägeri im Kanton Zug.

«via» hat zwei Kenner bei der Suche

begleitet und mit ihnen den Korb gefüllt.

06 Ende der WeidezeitAlpabzüge haben in der Schweiz eine

lange Tradition. Wenn die Sennen mit ihren

Herden die Alp verlassen, wird im Tal

gefeiert – mit buntem Blumenschmuck,

Glockengeläut und frischen Käselaiben.

4Postauto

verpassen in …

5 Aufgefallen

12

Besser wissen

14 Top Ten

21 Zu Tisch

22 Delikat essen

32Erfahren & profitieren

34SBB Design

38Rätsel

06

24

24 Vielfältiger HerbstKeine andere Jahreszeit hat wohl so viel

zu bieten wie der Herbst. Unter Kastanien-

bäumen eine Polenta essen, golfen auf

1900 Metern über Meer, an Freiburger Kühen

vorbeiwandern: Tipps für goldene Tage. 16

Herausgegeben von der SBB, Kommunikation, in Zusammenarbeit mit dem Verband öffentlicher Verkehr ( VöV ). Erscheint zehnmal jährlich in Deutsch und Französisch | Redaktionsrat SBB / VöV Roger Baumann, Gerry Flückiger, Oliver Schörlin, Rahel Meile, Sarah Stämpfli | Realisation Infel AG, Redaktion: Simona Marty (Chefredaktorin), Manuel Bühlmann, Christine Spirig | Gestaltung: Beni Spirig, Angélique El Morabit | Sekretariat / Redaktionsassistenz: Selina Engeli | Titelbild: Stefan Kürzi | Redaktionsadresse Infel AG, Redaktion «via», Löwenstrasse 30, 8001 Zürich, T 044 299 41 41, E-Mail [email protected] | Übersetzung UGZ, Übersetzer Gruppe Zürich GmbH | Korrektorat Lektorama, Zürich | «via»-Abonnemente und -Adressänderungen Abo-Service «via», Postfach, 4600 Olten, T 041 329 23 51, E-Mail [email protected] Abonnementspreise Schweiz: CHF 35.– (10 Ausgaben / 1 Jahr), CHF 68.– (20 Ausgaben / 2 Jahre); Ausland: CHF 45.– (10 Ausgaben / 1 Jahr), CHF 87.– (20 Ausgaben / 2 Jahre) | Anzeigenmarketing /Anzeigenverwaltung Daniel Baer, Fachmedien – Zürichsee Werbe AG, Laubisrütistrasse 44, 8712 Stäfa, T 079 338 89 18 | Druck Stark Druck GmbH + Co. KG, D-75181 Pforzheim ISSN: 1422-6499

28 Sie kennt kein LimitDie Bündnerin Nina Caprez gehört zu

den besten Kletterinnen der Welt. Warum

sie dem Wettkampfsport abgeschworen

hat und trotzdem kein Limit kennt, erzählt

die 32-Jährige im Interview.

28

Ein Teil der «via»-Auflage ist in eine PE-Folie eingeschweisst. Die Verpackungsfolie aus Polyethylen ist deutlich ökologischer als eine Verpackung aus Biofolie oder Recyclingpapier. Bitte entsorgen Sie sie korrekt mit dem Kehricht.

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Das Berner Oberland ist schön. Nicht nur das Vogellisi weiss, weshalb es gern in Adelboden ist. Das idyllische Bergdorf ist besonders im Frühherbst einen Besuch wert.

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Abtauchen mit Ausblick

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Auf 800 Quadratmetern verteilen

sich verschiedene Poolanlagen,

eine finnische Sauna, ein

Dampfbad, eine Erlebnisdusche

und ein Kneippbecken. Wenn

Sie mögen, haben Sie sogar

die Möglichkeit, sich vorher im

Fitnessbereich auszupowern.

Den einmaligen Ausblick auf

die Schweizer Bergwelt gibt es

kostenlos dazu. thecambrianadelboden.com

Mal wieder Kind sein

Ein besonderes Erlebnis wartet

auf dem VogellisiBerg. Mieten

Sie sich an einer der vier

Aus gabestellen ein Trottinett

und flitzen Sie damit auf einer

von sieben verschiedenen

Strecken den Berg hinunter. Der

VogellisiBerg bietet auch

zahlreiche Wanderungen für

jedes Niveau. Vom Blumenweg

über die Höhenwanderung bis

zum neu eröffneten Vogellisi-

Erlebnisweg: Adelboden ist

definitiv ein Wanderparadies. vogellisiberg.ch

ÜBRIGENS

In die Pedale treten können Sie am

21. und 22. September 2019 am

eBike your Life Festival in Adel-

boden, Lenk und Kandersteg. Inter-

essierte haben die Möglichkeit,

Testbikes auszuprobieren, an Work-

shops teilzunehmen und die

eigene Geschicklichkeit in Test-

parcours unter Beweis zu stellen.

An verschiedenen Genussstationen

entlang der Strecken können

die Energiereserven aufgestockt

werden.adelboden.ch

Postauto verpassen in …

In der Heimat von Vogellisi

Adelboden

4

Berner Oberland

à la française

In der Brasserie 3715 werden

traditionelle Gerichte der

«Grande Nation» modern inter-

pretiert. Das «Bœuf Wolowina»

wird mit Süsskartoffelpommes

serviert und der «Chèvre chaud»

mit eingelegten Melonen.

Egal, wofür Sie sich entschei-

den, die Speisen überzeugen

nicht nur in ihrem Geschmack,

sie sind auch optisch ein wahres

chef-d’œuvre! brasserie3715.ch

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September | 2019

Aufgefallen

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Aufgefallen

Genuss pur Bereits zum 18. Mal findet die Genusswoche in der Schweiz

schon statt, dieses Jahr wurde Montreux zur Genussstadt auserwählt.

Der Anlass soll der Schweizer Bevölkerung zeigen, wie schmackhaft

einheimische Produkte sein können. Die diesjährige Ausgabe

stellt das Brot ins Zentrum des Genusses. Lassen Sie sich treiben und

geniessen Sie an den zahlreichen Events Köstlichkeiten der

heimischen Küche.

Vom 12. bis 22. September 2019

gout.ch

Tag der offenen Tür in Biel

Haben Sie gewusst, dass der SBB Servicestandort Biel jüngst

für rund 45 Millionen Franken modernisiert wurde, damit die InterCity-

Neigezüge hier ihren Boxenstopp machen können? Interessieren

Sie sich für historische Fahrzeuge oder das SBB Energiesparprogramm?

Oder möchten Sie wissen, wie die Transportpolizei ihre Spürhunde

trainiert? Die SBB lädt Jung und Alt ein, am Samstag, 21. September,

einen Blick hinter die Kulissen der SBB zu werfen.

Samstag, 21. September 2019, 8.45 bis 16.30 Uhr, SBB Serviceanlage Biel;

zwischen dem Bahnhof Biel und dem Servicestandort verkehren Shuttlebusse.

Vor Ort stehen keine Parkplätze zur Verfügung.

sbb.ch/erleben

Farben im öffentlichen Raum Am 14. und 15. September 2019 finden die Europäischen Tage

des Denkmals 2019 mit dem Motto «Farben – Couleurs – Colori –

Colurs» statt. Unter dem Patronat von Bundesrat Alain Berset laden

die Denkmaltage in der ganzen Schweiz an 1000 kostenlosen Führun-

gen, Spaziergängen, Ateliers oder Gesprächsrunden dazu ein, das

baukulturelle Erbe der Schweiz in all seinen Farben und Formen zu

entdecken.

14. und 15. September 2019, diverse Orte

nike-kulturerbe.ch

5

Neuauflage des 1980 erschienenen Hand-buchs «Visuelles Informationssystem in

Bahnhöfen und Stationen» von Josef Müller-Brockmann, der

damals den Grundstein für ein einheitliches Erscheinungsbild der SBB legte.

«Fahrgastinformationssytem FIS: Gestaltungshandbuch für die Schweizerischen

Bundesbahnen – Design Manual for the Swiss Federal Railways».

Josef Müller-Brockmann, aufbereitet durch das Museum für Gestaltung Zürich,

Shizuko Yoshikawa und Josef Müller-Brockmann Stiftung,

222 Seiten und 324 Illustrationen, 50 Franken.

Das Buch ist erhältlich auf sbb-shop.ch

oder in den Reisezentren Zürich HB, Bern, Basel, Luzern und ab Mitte September

in den SBB Shops in Winterthur und Zürich Flughafen.

Buchtipp

Die Sprache des Gesichts

Auf der Strasse, in Zeitungen oder auf dem Bildschirm – in Gesichter

blicken wir nicht nur bei persönlichen Begegnungen. Auch in der

Medienwelt sind sie allgegenwärtig. Aber was kann das Gesicht

tatsächlich über uns aussagen? Wie viel unserer Mimik können wir

kontrollieren? Und wem gehört unser Antlitz im Zeitalter der digitalen

Medien? Die Ausstellung «Faszination Gesicht» im Vögele Kultur

Zentrum beleuchtet eindrücklich, welche Rolle das Gesicht im

täglichen Miteinander übernimmt. Eine Ausstellung, die anregt, das

Gegenüber bewusster wahrzunehmen.

Bis 22. September 2019 im Vögele Kultur Zentrum Pfäffikon SZ

voegelekultur.ch

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Panorama: Alpabzug

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September | 2019

Panorama: Alpabzug

7September | 2019

Nach dem Sommer in den Bergen kehren die Herden ins Tal zurück.

Ob Kühe, Schafe oder Lamas: Der Alpabzug hat in der Schweiz

eine jahrhundertelange Tradition. Gefeiert werden das Ende

der Weide- und der Beginn der Herbstzeit –

mit buntem Blumenschmuck, Glocken-

geläut und frischen Käselaiben.

Text: Simona Marty

Zurück ins Tal

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Panorama: Alpabzug

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Blumen geschmückt.

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Panorama: Alpabzug

Bevor die Älpler ihre Kühe den

Sustenpass hinunter nach Wassen treiben,

müssen Käselaibe eingepackt und Glocken

verteilt werden. Im Tal warten hunderte Besucher

von nah und fern, um das Ende der Weidezeit zu feiern.

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Die schönsten Alpabzüge im September

Panorama: Alpabzug

7. September 2019

Alpabzug Täschalp Täsch VS

Alpfest mit Gottesdienst, Käse- und

Zigerverkauf sowie musikalischer

Unterhaltung.

14. September 2019

Alpabzug Wassen UR

In Wassen gibt es neben einem

Älpler-, Bauern- und Handwerksmarkt

auch eine Freiluft-Schaukäserei und

einen Streichelzoo.

14. September 2019

Alpabfahrt und Bauernmarkt

Urnäsch AR

Festwirtschaft, Spiele, Säulirennen

und viel Musik.

14. September 2019

Alpabzug Alp Mora, Müstair GR

Grosses Fest mit musikalischer

Unterhaltung im schönen Müstair.

14. September 2019

La grande désalpe mixte de

Caux VD

Mit Alphorn, Tiervorführungen,

Kunsthandwerksmarkt, Kinderspielen

und Verpflegungsständen.

14. September 2019

Alpabzug in Gryon VD

Ab Mittag wird in Gryon mit Raclette

und Bratwürsten sowie einem

Ländlerkonzert gefeiert.

16. September 2019

Schafscheid und Alpabzug

Jaun FR

Ein traditionelles Fest mit über

50 Marktständen und volkstümlicher

Musik.

20. September 2019

Chästeilet bei den Spychern im

Justistal BE

Festwirtschaft, Verkauf von regionalen

Produkten und Unterhaltung im Dorf

Sigriswil.

21. September 2019

Alpabzug Plaffeien FR

Volksfest mit traditioneller Musik und

feinen Spezialitäten aus der Region.

28. September 2019

Ziegenalpabzug in Obersaxen

Mundaun GR

Feiern mit Treichlern, Schellnern und

Alphornbläsern.

28. September 2019

Grosse Alpabfahrt in Kerns OW

In Kerns erwartet Sie neben

den zahlreichen Marktständen

ein Fest mit Alphornbläsern und

Fahnenschwingern.

Mit seinen über 130 Lamas und Alpakas

verlässt Züchter Arnold Luginbühl

die Gorneren und die Griesalp im

Berner Kiental. Dies ist wohl

der exotischste Alpabzug

der Schweiz.

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September | 2019

Panorama: AlpabzugPUBLIREPORTAGE

JURA & DREI-SEEN-LAND

FRANKREICH

Delémont

Le Noirmont

Montfaucon

Saignelégier

Saint-Ursanne

Porrentruy

SAINT-URSANNEDas mittelalterliche Städtchen St-Ursanne, am Ufer des Doubs, auch Perle des Juras genannt, ist ein absolutes Muss. Streifen Sie durch die kleinen Gassen, besuchen Sie die Stiftskirche mit ihrem historischen Kreuzgang und entdecken Sie die Geschichte des Städtchens. Verschiedene Kunstgale-rien, Antiquitätenhändler, Restaurants und Hotel säumen den Weg.www.juratourisme.ch/st-ursanne

Ô VERGERS D’AJOIEIn Porrentruy enthüllt das Schweizerische Museum für Obst und Destillation die Geheimnisse der Frucht, vom Baum bis zum Teller und die bewegte Geschichte der Stills. All dies durch eine Reihe von interaktiven und multisenso-rischen Aktivitäten.www.overgersdajoie.ch

TROTTINETTFAHRTWas könnte origineller sein, als die Freiberge mit dem Trottinett zu erkunden? Von Saignelégier bis Glovelier erwartet Sie eine verrückte und amüsante Abfahrt durch prächtige Landschaften.www.les-cj.ch/Offres/Loisirs/A-trottinette

FOXTRAIL JURAVon Delémont aus geht es auf eine spannende Schatz-suche durch die Jurahauptstadt und deren Region.www.foxtrail.ch

ÉTANG DE LA GRUÈREEin absolutes Muss ist der Besuch des Etang de la Gruère, nur wenige Minuten mit dem Bus ab Saignelégier. Eine Oase der Ruhe und eines der Juwelen der Freiberge. Die Wanderung um den Moorsee (ca. 45 Minuten) ermöglicht Ihnen, dieses aussergewöhn-liche Naturschutzgebiet zu entdecken. www.juratourisme.ch/gruere

TOUS EN SELLEExklusiv im Kanton Jura,

geniessen Sie ab 2 Übernachtungen

einen kostenlosen Ausritt! Dank dem JURA-PASS pro-fitieren Sie auch von zahlreichen Rabatten auf mehr

als 26 Aktivitäten. www.juratourisme.ch/

tousenselle

KÄSEREI DER FREIBERGEEntdecken Sie durch die interak-tive Präsentation das Leben der Milchbauern sowie die verschiede-nen Etappen der Käseherstellung. Darunter auch der berühmten Tête de Moine PDO. Danach fahren Sie mit einem geschmackvollen Souve-nir weiter. www.fdfm.ch

WO SCHLAFEN?REKA Feriendorf

MontfauconDas

REKA-Dorf mit seinen charmanten kleinen

Häusern und allen möglichen

Aktivitäten, im Herzen der Freiberge gelegen, ist der ideale Ort für Familien.www.reka.ch

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48 STUNDENIM KANTON JURA

WO SCHLAFEN?Auberge du Mouton***

PorrentruyDie Auberge du Mouton, ein kleines Juwel im Herzen der Altstadt von Porrentruy, ist ein

Swiss Historic Hotel und bietet in seinem

Restaurant raffinierte Gerichte.www.dumouton.ch

DEN JURA ZUM GÜNSTIGEN PREIS ENTDECKENMit dem JURA-PASS, den Sie bei Ihrer Ankunft von Ihrem Gastgeber bekommen, reisen Sie kostenlos im ganzen Kanton und profitieren von Rabatten auf mehr als 26 Freizeitaktivitäten. Ausserdem wird Ih-nen ab 2 Nächten ein Gratis-Ausritt angeboten!

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Der Wagenpark besteht aus 140

Anhängern. Davon werden 70

Wagen auf 45 Waggons in zwei Extrazügen der

SBB transportiert. 

2016 GING DIE FAMILIE KNIE ZUM ERSTEN

MAL OHNE ELEFANTEN AUF TOURNEE.

Die rund 100 Zirkustiere fressen ganze 700 KILO-GRAMM Stroh

am Tag.

Im Knie-Zirkuszelt haben maximal 2344 Zuschauer Platz. Rund 340 Vorstellungen

werden jährlich durchgeführt. 800 000 Be- sucherinnen

und Besucher sehen die Zirkus-

show jährlich.

100 Jahre Zirkusgeschichte

Die Knie-Dynastie gehört zu den ältesten Zirkusunternehmen Europas. Vor 100 Jahren feierte

der Circus Knie auf der Schützenmatte in Bern Premiere. Spannende Fakten zum Jubiläum.

Illustration: Martin Burgdorff Text: Selina Engeli

AN PFINGSTEN 1962 WIRD KNIES

KINDERZOO IN RAPPERSWIL

ERÖFFNET. 349 TIERE GIBT ES HEUTE DORT

ZU BESTAUNEN.

Die 230 Tourneemitarbeiter gastieren an insgesamt 41 Standorten. An der

Aufführung sind im Schnitt 56 Artisten pro Tournee

beteiligt.

Nachdem die Knies 1938 bei einem Gastspiel in Deutschland die Hakenkreuzfahne weggelassen hatten, kam der Zirkus bei den Nationalsozialisten auf eine schwarze Liste.

IN SIEBEN BIS ACHT STUNDEN IST DAS ZIRKUS-ZELT AUF- UND

GENAUSO SCHNELL WIEDER

ABGEBAUT.

Für die Jubilä-umstour reist der Circus Knie rund

2433 Bahnkilome-ter. Das entspricht

der Distanz Schweiz–Island.

Seit November 2018 sind zum 100-Jahr-Geburtstag zwei Knie-

Lokomotiven auf dem SBB Netz unterwegs. Auch Sondermünzen

und -briefmarken wurden aus Anlass des Jubiläums gedruckt.

Besser wissen

12

Gründer Friedrich Knie studierte ursprünglich

Medizin. Er verliebte sich 19-jährig in die Kunstreiterin

Wilma und gründete ein Seiltänzer- und Künstler-

unternehmen.

Die Gesamtfläche von Zirkus,

Zoo und Wagenpark

entspricht etwa der Fläche von 2,5 Fussball-

feldern.

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September | 2019

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Top Ten

1414

Hotels am WaldrandWenn sich die Blätter goldgelb färben,

die Kastanien aus ihrer Hülle springen

und Eichhörnchen fleissig Nüsse

sammeln, sind die Schweizer Wälder

besonders mystisch – und eine Oase

der Erholung.

Sils-Maria: Hotel Waldhaus Sils*****

Die Lage ist ein Traum – auf einem

bewaldeten Felsbuckel gelegen,

mit Blick auf den Silsersee. Das

geschichtsträchtige Hotel wird noch

heute von der Gründerfamilie geführt

und entzückt Geniesser, Gourmets,

Kinder, Künstler und Naturliebhaber.

waldhaus-sils.ch

St-Luc:

Grand Hôtel Bella Tola & St-Luc****

Fantastisch auf 1650 Metern Höhe

gelegen mit Blick auf die Walliser

4000er, inmitten eines alpinen Wander-

und Skiparadieses. Im historischen

Hotel aus dem Jahr 1859 ist der Gast

der Natur ganz nah und geniesst

authentische Küche mit erstklassiger

Walliser Weinauswahl.

bellatola.ch

Mehr Hotels finden Sie auf

MySwitzerland.com/historisch

Kulinarische Herbstfreuden Saisonale Spezialitäten, bunte Bauernmärkte, fröhliche Winzerfeste –

zehn Erlebnisse, die nicht nur Ihre Geschmacksknospen verzücken.

Viele weitere Ausflugstipps

finden Sie unter

MySwitzerland.com/via

1 Autunno Gastronomico

Frisch zubereitete Herbstmenus

geniessen? Das können

Gäste vom 10. September bis

20. Oktober 2019 in der ganzen

Region Ascona-Locarno.

Über 50 Restaurants machen mit

– auch das Al Ritrovo.

MySwitzerland.com/herbsttessin

2 Bénichon-Kilbi

Die Bénichon ist ein traditionel-

les Freiburger Erntedankfest, wo

viel gegessen und wild gefeiert

wird. Unbedingt probieren: das

typisches Safranbrot mit

Kilbi-Senf.

Bis Mitte Oktober findet das Volksfest

an diversen Orten in der Region

Fribourg statt.

MySwitzerland.com/herbstfreiburg

3 Gourmet-Bike-Tour

Auf der Gourmet-Bike-Tour von

Oberwald nach Fiesch wird

nicht nur gestrampelt, sondern

auch geschlemmt: In drei

Etappen werden drei Gänge von

Gommer Gastronomiebetrieben

serviert.

Mit dem Zug bis Oberwald.

MySwitzerland.com/herbstwallis

8 Herbstfeste

im Schaffhauserland

Im Blauburgunderland geht es

an den Herbstsonntagen rund

zu und her. Etliche Dörfer feiern

ihre Weintradition. So zum

Beispiel Osterfingen vom 12. bis

13. Oktober 2019.

Vom Bahnhof Wilchingen-Hallau mit

dem Bus nach Osterfingen.

MySwitzerland.com/

herbstostschweiz

9 Wildschiff

Auf dem Vierwaldstättersee

tuckern, frisch zubereitete

Wilddelikatessen geniessen und

Spannendes über die Wildzeit

erfahren.

Vom Bahnhof Luzern zu Fuss zur

Schiffsanlegestelle.

MySwitzerland.com/herbstluzern

10 Kulinarischer Höhenflug

Die Alp Grüm südlich der

Bernina-Passhöhe ist der

perfekte Ort für einen kulinari-

schen Zwischenstopp – atem-

beraubende Aussicht inklusive.

Die Alp ist zu Fuss, mit dem Bike oder

der Bahn zu erreichen.

MySwitzerland.com/herbstengadin

4 Herbstmarkt

Am 7. Oktober 2019 findet der

«Grindelwald Märt» statt. Bunte

Marktstände verkaufen Lecke-

reien und allerlei Krimskrams.

Ab Bahnhof zu Fuss in die Altstadt.

MySwitzerland.com/herbstbern

5 Kastanienfest

Vom 28. September bis

20. Oktober 2019 dreht sich im

Bergell alles um die leckere

Nussfrucht. Es gibt Führungen

und kulinarische Events.

Veranstaltungen im ganzen Tal.

MySwitzerland.com/

herbstgraubuenden

6 Ligerzer Läset-Sunntige

In Ligerz feiern Einheimische

und Gäste an zwei September-

Wochenenden den Höhepunkt

des Winzerjahres: den Läset, die

Ernte der Trauben.

Per Zug oder Schiff nach Ligerz.

MySwitzerland.com/herbstjura

7 AlpKultur Tage Lenk

In Lenk wird die lokale Alpkultur

noch ausgiebig zelebriert. Etwa

während der AlpKultur Tage

vom 5. bis 19. Oktober 2019.

Vom Bahnhof Lenk im Simmental zu

Fuss ins Zentrum.

MySwitzerland.com/herbstbern

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Grotto Al Ritrovo

hoch über dem

Lago Maggiore.

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Reisen Schweiz: Pilzesammeln

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Ein Stück Glück am WegrandSteht der Herbst vor der Tür, laden die Wälder

wieder zum Pilzesammeln ein – auch in der Region Unterägeri im Kanton Zug. Und was gibt es Schöneres,

als zwei echte Liebhaber auf ihrer Suche zu begleiten? Text: Michelle Russi Fotos: Matthias Jurt

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September | 2019

Blum. Sie, die vor drei Jahren mit ihrem Vater einen

Pilzkurs absolviert und sofort Gefallen am neuen Hob-

by gefunden hat, will alles ganz genau wissen. «Was

ist das für einer?», fragt die Luzernerin und hält Fi-

scher einen gelblich-braunen Pilz hin. Ein Blick ge-

nügt: «Ein Milchling, den kannst du nicht essen.»

Beim nächsten Exemplar, einem Pilz aus der Familie

der Täublinge, erklärt Fischer der Studentin, anhand

welcher Merkmale sie den Pilz bestimmen kann. Far-

be, Grösse und Aussehen von Hut und Stiel sind eben-

so wichtig wie die Konsistenz des Fruchtfleisches oder

die Art der Lamellen. «Wichtig ist, dass man sich hun-

dertprozentig sicher ist», sagt Fischer, «man sollte nie

verallgemeinern und zum Beispiel annehmen, alle Pil-

ze einer Familie seien geniessbar.»

Tatsächlich landen ungeniessbare Pilze regelmässig

im Sammelkorb, wie die Statistik zeigt: Auf der Kon-

trollstelle des Kantons Zug waren in den Jahren 2000

bis 2018 durchschnittlich knapp 9 Prozent aller

17

Reisen Schweiz: Pilzesammeln

Die erste Lektion an diesem Tag ist schnell gelernt:

Unter wahren Pilzesammlern spricht niemand vom

«Pilzeln gehen». Vielmehr heisst es da: «Ich gehe in

die Pilze» oder «Ich bin in den Pilzen gewesen». So

weit, so gut. Auch die zweite Lektion lässt nicht lange

auf sich warten. «Ein wahnsinniges Bild», ruft Josef

«Sepp» Fischer bereits nach wenigen Metern und

strahlt. Zwölf feurig-rote Fliegenpilze strecken am

Wegrand ihre gepunkteten Häupter in den Himmel.

Ein solcher Anblick – dies die zweite Lektion – lässt

den Puls eines jeden Pilzliebhabers in die Höhe schnel-

len. «Da habe ich Freude», betont Fischer, und auch

die 21-jährige Dagmar Blum ist fasziniert von den

giftigen Exemplaren. Die junge Studentin geht regel-

mässig in die Pilze, für gewöhnlich mit ihrem Vater

oder mit Kolleginnen.

Wir sind im Hürital unterwegs, oberhalb von Unter-

ägeri im Kanton Zug. Wo genau, wird nicht verraten,

altes Pilzsammler-Geheimnis. Sanft abfallende Hügel

und märchenhafte Wälder mit moosbewachsenen

Böden prägen die Landschaft. Und obwohl das nächste

Dorf nicht weit entfernt liegt, wähnen wir uns fast ein

bisschen in einer anderen Welt, so still und unberührt

ist es hier. Kein Wunder, halten die Sammler einen Ort

wie diesen geheim. Doch Fischer nennt noch einen

anderen Grund:

«Wenn du einen guten Standort entdeckst, erzählst du es nicht weiter, sonst sind beim nächsten Mal sicher andere vor dir dort gewesen.»

Einer wie er muss es wissen. Der 76-jährige gebürtige

Luzerner geht in die Pilze, seit er fünf Jahre alt war. Im

Kanton Zug sorgte er als ehemaliger Pilzkontrolleur zu-

dem 33 Jahre lang dafür, dass die Sammler nur mit ge-

niessbaren Exemplaren nach Hause gingen. In all die-

sen Jahren habe sich nie jemand über Übelkeit oder

Bauchschmerzen beklagt, erzählt der Experte stolz.

Wissen und wissen wollen

Von Fischers immenser Erfahrung profitiert an die-

sem spätsommerlichen Nachmittag auch Dagmar

1

Wer sucht, der

findet: Pilze sind

manchmal ganz

schön versteckt.

2

Wie im Märchen:

Die Wälder im

Hürital erinnern an

die Geschichten der

Brüder Grimm.

3

Der ehemalige

Pilzkontrolleur Sepp

Fischer erklärt

Studentin Dagmar

Blum, wie sie Pilze

bestimmen kann.

«Wenn du einen guten Standort entdeckst, erzählst du es nicht weiter, sonst sind beim nächsten Mal sicher andere vor dir dort gewesen.»

3

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Reisen Schweiz: Pilzesammeln

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September | 2019

19

1

Neben Farbe, Form

und Grösse sind

auch die Lamellen

ein wichtiges

Erkennungsmerkmal.

2

Nie verallgemeinern:

Es sind nicht

zwingend alle Pilze

einer Familie

geniessbar.

3

Auf einen solchen

«Berg» an Hallima-

schen treffen selbst

eingefleischte

Pilzsammler nicht

jeden Tag.

4

Müde vom vielen

Gehen: Der

76-jährige Sepp

Fischer gönnt sich

eine kurze Pause.

5

Nur für die Augen:

Fliegenpilze sind

echte Hingucker,

essen soll man sie

bekanntlich nicht.

vorbeigebrachten Pilze ungeniessbar. Der Anteil

giftiger Pilze lag im selben Zeitraum allerdings unter

1 Prozent. Laut Dina Matter, die als Projektleiterin der

Abteilung Umwelt und Energie für die Organisation

der Kontrollstelle zuständig ist, werden im Durch-

schnitt 500 Kilogramm Pilze pro Jahr kontrolliert. Im

Gegensatz zu anderen Kantonen gibt es in Zug keine

offiziellen Pilzvorschriften wie Schonzeiten oder

Mengenbegrenzungen. Matter betont: «In Zug wird

anders als etwa in Grenzkantonen keine exzessive

Pilzsammlung betrieben, die durchschnittlich

kontrollierte Menge pro Person lag in der letzen Saison

bei 1,5 Kilogramm.» Zudem schade es den Pilzen nicht,

wenn man sie pflücke, sondern trage eher zu deren

Verbreitung bei.

Suchen, verarbeiten, essen

Das nehmen sich Dagmar Blum und Sepp Fischer zu

Herzen. Ihre Körbe füllen sich, wie sie durch den Wald

streifen, den Blick stets auf den moosigen Boden ge-

senkt. Die Suche hat etwas Entspannendes, einzig das

Rascheln der Blätter ist zu hören. Immer wieder hal-

ten die beiden inne, tauschen sich aus. Fischer fühlt

sich wohl in der Rolle des «Lehrers», stellt seinerseits

Fragen und lobt Blum, wenn sie die Antwort kennt.

Was gefällt der jungen Frau am Pilzesammeln?

«Ich mag den Wald und finde es toll, hier etwas zu suchen. Wenn ich die Pilze danach zu Hause geniessen kann, ist es wie eine Belohnung.»

Wie für Fischer, der seine Funde stets selber verarbeitet

und mit den Kollegen aus dem Pilzverein gerne mal

einen Steinpilzrisotto für 400 Personen kocht, gehört

die Zubereitung der Pilze auch für Blum dazu. «Ich esse

die Pilze meistens noch am gleichen Abend.»

Kaum gesagt, taucht vor uns eine riesige Ansammlung

an Hallimaschen auf. Die kleinen, honiggelben Pilze

scheinen direkt aus den vielen Baumstümpfen in die-

sem Teil des Waldes herauszuwachsen. Der Halli-

masch, klärt Fischer auf, sei eigentlich ein Parasit, der

gesunde Bäume anfalle und ihnen die Nährstoffe ent-

ziehe. «Aber er lässt sich sehr gut konservieren und

schmeckt besonders im Risotto hervorragend.» Fi-

Pilzwissen

• Pilze lieben Moos, aber kein

Unkraut. Sie wachsen oft direkt

am Wegrand.

• Steinpilze stehen gern in der Nähe

von Eichen.

• Ein Wasserrinnsal kann eine wahre

«Goldgrube» sein.

• Ernte: herausdrehen oder schnei-

den. In beiden Fällen müssen die

Löcher wieder vorsichtig zuge-

deckt werden. Denn das eigentli-

che Organ des Pilzes (das Myzel)

lebt unter der Erde und ist

lichtempfindlich.

• Den gröbsten Dreck am besten

sofort mit einer kleinen Bürste

entfernen, das spätere Pilzeputzen

ist mühsam genug.

• Putzen: Mit einem Pinsel die Erde

und mit einem Küchenmesser die

unschönen Stellen entfernen.

• Pilze niemals ins Wasser legen, sie

saugen sich schnell voll und

verlieren ihren Geschmack.

Ausnahmen: Morcheln, Totentrom-

peten, Krause Glucken müssen mit

Wasser gewaschen werden.

• Pilze kann man maximal drei Tage

(mit einem Tuch bedeckt) im

Kühlschrank aufbewahren.

• Aufwärmen ist erlaubt.

Steinpilz, Herrenpilz Herbsttrompete Pfifferling, Eierschwamm Sommertrüffel Schopftintling Illu

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«Ich mag den Wald und finde es toll, hier etwas zu suchen. Wenn ich die Pilze danach zu Hause geniessen kann, ist es wie eine Belohnung.»

Beliebte Speisepilze

Reisen Schweiz: Pilzesammeln

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Reisen Schweiz: Pilzesammeln

1

Daniel Kühne vom

Gasthaus Hirschen

in Oberägeri kocht

gerne mit Pilzen.

2

Der verdiente Lohn:

Zum Znacht gibt es

Nüdeli an Pilzrahm-

sauce.

scher und Blum zücken ihre Pilzmesser, schneiden je

eine Handvoll Hallimasche ab und putzen diese

sorgfältig mit dem feinen integrierten Pinsel. Ein Blick

auf die Uhr: Knapp drei Stunden sind wir unterwegs,

schlendern durch den Wald und geniessen vom Wald-

rand aus den Blick auf den Wildspitz, den beliebten

Ausflugsberg und höchsten Punkt im Kanton Zug.

Es ist warm an diesem Tag, Fischer wischt sich den

Schweiss von der Stirn: «Zeit für eine Pause.»

Kochen, was gewünscht wird

Wir werden in Oberägeri im Gasthaus Hirschen

erwartet. Gastgeber Daniel Kühne höchstpersönlich

empfängt uns. Der gelernte Koch führt das traditions-

reiche Hotel mitten im Dorf gemeinsam mit seiner

Frau bereits in vierter Generation. Während der 54-

Jährige erzählt, sortiert er die mitgebrachten Pilze un-

ter strengster Beobachtung von Pilzkontrolleur Fi-

scher. Selber gehe er nicht in die Pilze, sagt Kühne,

doch er koche gerne damit. «Aber weisst du: Was der

Koch gerne macht, ist nicht relevant. Es zählt nur, was

die Gäste wollen.» Er lacht herzhaft.

Ausnahmsweise dürfen die Gäste dem Koch an die-

sem Nachmittag dabei zusehen, wie er im Nu ein fei-

nes Znacht aus den Pilzen zaubert. Kühne gibt die flo-

ckenstieligen Hexenröhrlinge und ihre Artgenossen

in eine Bratpfanne. Öl, etwas Butter und Salz, mehr

braucht es vorerst nicht.

«Der Trick ist, die Pilze von Anfang an zu salzen, dann entfalten sie ihren Geschmack.» Und ganz wichtig: die Pilze nie waschen, sondern nur mit einem Messer putzen, weil sie sonst Wasser aufnehmen und ihr Aroma verlieren.

Ausserdem betont Kühne, der «einfache Kombinati-

onen» bevorzugt, man solle generell möglichst weni-

ge Zutaten zu den Pilzen geben. So kommen lediglich

noch Knoblauch, Petersilie, Peperoncini und ein biss-

chen Rahm in die Pfanne.

Die Belohnung geniessen

Im Restaurant wartet Sepp Fischer gespannt auf das

Abendessen. Der fünffache Vater und dreifache Gross-

vater wird nicht müde, über seine Passion zu sprechen.

Im Gegenteil: Da gab es diesen einen Fund, den Fi-

scher niemals vergisst: «Auf einer Tour entdeckte ich

einen sogenannten Tintenfischpilz, den ich davor noch

nie gefunden hatte. Später im Auto begann es plötzlich

fürchterlich zu stinken, und ich dachte, eines meiner

Kinder hätte etwas an den Schuhen.» Fischer erzählt,

wie er erst die Schuhe inspizierte und dann realisierte,

dass der Gestank von seinem besonderen Fund

ausging. «Leider musste ich den Pilz wegwerfen.

Schade, denn er war wirklich schön zum Anschauen»,

erinnert sich Fischer und lächelt.

Ein ähnlich schöner Anblick, dieses Mal jedoch in Kom-

bination mit einem köstlichen Duft, bietet sich dem

langjährigen Pilzkontrolleur nur Augenblicke später:

Daniel Kühne stellt einen Teller mit hausgemachten

Nüdeli an Pilzrahmsauce vor uns auf den Tisch. Das ist

sie also, die Belohnung – und was für eine!

«Der Trick ist, die Pilze von Anfang an zu salzen, dann entfalten sie ihren Geschmack. Und ganz wichtig: die Pilze nie waschen, sondern nur mit einem Messer putzen, weil sie sonst Wasser auf-nehmen und ihr Aroma verlieren.»

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September | 2019

Juni | 2019

Zu Tisch: Pilze

Rez

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Nüdeli an Pilzrahmsauce

Das braucht es

500 g Teigwaren

(z.B. Nudeln)

250 g gemischte Pilze

1 Knoblauchzehe

2 EL Butter

1 EL Mehl

1,5 dl Gemüsebouillon

1,5 dl Weisswein oder

½ TL Zitronensaft

1 dl Rahm

Salz

Pfeffer

Thymian

So wird es gemacht

• Teigwaren al dente kochen,

abtropfen.

• Pilze rüsten, Sandrückstände

entfernen. Je nach Grösse

vierteln oder achteln.

• Knoblauch pressen und in der

Butter bei kleiner Hitze kurz

dünsten. Pilze und Thymian

dazugeben und bei mittlerer

Hitze zirka 2 Minuten

mitdünsten.

• Alles mit Mehl bestäuben.

• Bouillon und Wein oder

Zitronensaft beigeben.

• Sauce zirka 10 Minuten köcheln

lassen.

• Thymian entfernen.

• Rahm beigeben und die Sauce

zirka 3 Minuten sämig ein-

kochen lassen. Mit Salz und

Pfeffer würzen.

Pilze – schnell und

einfachEine Sauce ist wie

ein Lied: Entweder ist sie ein Hit oder ein Flop.

So kann nichts schiefgehen.

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Delikat essen

Gommer Cholera vom Ofenhorn

Im schmucken Belle-Époque-Hotel im Gommer Landschafts- park Binntal gehört der bekannte Walliser Gemüsekuchen zu den

Lieblingsspeisen der Gäste. Text: Dominik Flammer Fotos: Samuel Trümpy

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September | 2019

Delikat essen

«Die Cholera steht bei unseren Gästen hoch im Kurs», schwärmt

Robin Raboud, Chefkoch im Hotel Ofenhorn, das über dem Dörf-

chen Binn thront, seit es in der Blütezeit der neu entstehenden

Schweizer Alpenhotellerie im Jahr 1883 erbaut wurde. Ins Binn-

tal ist Raboud 2017 gekommen, gleichzeitig mit Hotelchefin Re-

gula Hüppi. Inzwischen haben die beiden einiges umgekrempelt.

Hüppi sorgt im Winter, wenn das Hotel geschlossen ist, persön-

lich für die notwendige Pflege der Alpkäse, eine wichtige Zutat

für das Lieblingsgericht ihrer Gäste. «Mit diesem bekannten

Gommer Gemüsekuchen wollen wir an die Traditionen anknüp-

fen, unsere Gäste wollen schliesslich den Landschaftspark Binn-

tal und seine Eigenheiten schmecken.» Ausnahmen machen Ra-

boud und Hüppi bei den Zutaten nur für einige Produkte aus dem

nahen Piemont. In der Tat finden sich in alten Chroniken Erzäh-

lungen, dass hier schon früher als in anderen Gegenden der

Schweiz nebst italienischen Weinen auch Polenta und Reis auf

den Tisch kamen. Säumer brachten die Ware über den nahen Al-

brunpass, der heute nur noch von Wanderern begangen wird.

Die Gesichter hinter dem Erfolg: Hotelchefin Regula Hüppi und

Chefkoch Robin Raboud.

23

Verborgene Schätze im Landschaftspark Binntal

Das Binntal wird nicht umsonst

«das Tal der verborgenen Schät-

ze» genannt. Ganze 270 Minera-

lien sind in den Gesteinen der

Region versteckt. Diese zu fin-

den ist zwar Glückssache, eine

Wanderung im Landschaftspark

Binntal lohnt sich aber ohnehin.

Wenn Sie vom Campingplatz

Giessen starten, marschieren

Sie auf einer fünfstündigen

Rundwanderung an den ein-

drücklichsten Landschaften des

Parks vorbei. Ein steiler Pfad

führt Sie zunächst zum Mässer-

see. Die Aussicht auf das glas-

klare Wasser lässt Sie jegliche

Anstrengung vergessen.

Schwimmen im See ist übrigens

erlaubt. Nach einem weiteren

Abschnitt wartet ein zweites Ge-

wässer, der wunderschöne

Geisspfadsee. Fische suchen Sie

im Wasser vergebens, dafür füh-

len sich Murmeltiere in der steini-

gen Umgebung besonders wohl.

Vom Hochplateau des Geiss-

pfadsees geht es wieder hinab

durch das Geröllfeld zum maleri-

schen Ort Maniboden. Der weite-

re Abstieg erfolgt durch einen

Waldweg zum Ausgangspunkt

zurück.

landschaftspark-binntal.ch

www.kleineweltwunder.ch

Doch in grossen Mengen konnte sich die Bevölkerung die Import-

ware nicht leisten, in den Vorratskammern dominierte die Selbst-

versorgung. Mehl vom selber angebauten Roggen, Käse von der

Alp, Lauch und Kartoffeln aus dem eigenen Garten und Obst, das

man im unteren Wallis im Herbst gegen Käse eingetauscht hatte.

All die Zutaten eben, die es für eine währschafte Gommer Cho-

lera braucht.

Dominik Flammer (52) ist Buch- und Drehbuchautor sowie

Foodscout und beschäftigt sich seit 30 Jahren mit der

Geschichte der Ernährung. Im Mittelpunkt seiner Arbeit steht

das kulinarische Erbe des Alpenraums. publichistory.ch

Korrigendum: In der letzten «via»-Ausgabe haben wir geschrieben,

dass es in Mümliswil seit Kurzem keine Metzgerei mehr gebe.

Diese Information ist nicht korrekt. Mit der «Chesi & Metzg im Guldental»

besitzt der Ort nach wie vor eine Metzgerei.

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Ab Basel 3 Stunden 24 Minuten

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Herausgepickt

Blick vom Rebberg auf Spiez BE.

Herbst in der SchweizKeine andere Jahreszeit hat so viel zu bieten, keine andere macht es einem so leicht, das Leben

mit allen Sinnen auszukosten. Entdecke jetzt den Schweizer Herbst!

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September | 2019

Herbstwärts Einsteigen, Fenster auf und los geht’s!

Der Herbst ist die schönste Jahreszeit für

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Wälder und bunt gefärbte Rebberge.

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Schweiz beim bewussteren Umgang mit Res-

sourcen und Energie. Informationen, Tipps und

Quizze findest du auf der Energy Challenge App.

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Herbstfeste Jetzt ist Zeit zum Festen! Landauf und landab

prägen traditionelle Alpabzüge, Chästeilete,

Wein- und Marronifeste den Veranstaltungs-

kalender. Sie laden ein zum Zuschauen,

Degustieren oder Mitmachen.

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Fass oder mitten in den Weinbergen des

UNESCO-Welterbes Lavaux – in der Schweiz

gibt es eine bunte Auswahl an Übernachtungs-

möglichkeiten in den Rebbergen.

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25

Herausgepickt

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S HÄT SOLANG’S

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5 BellinzonaDas Restaurant Grotto Milani im sonnigen

Bleniotal ist etwas ganz Besonderes. Hoch

oben in der Baumkrone geniesst man köstliche

Herbstspezialitäten. Ein Genuss für Augen und

Gaumen.

6 Mendrisiotto

Der Monte Generoso mit der «Fiore di pietra»

des Architekten Mario Botta gehört zu den

schönsten Aussichtsbergen im Tessin. Von

Capolago am Luganersee geht’s mit der

gemütlichen Zahnradbahn hoch.

MySwitzerland.com/herbsttessin

7 UNESCO Biosphäre Entlebuch Wer von der Marbachegg nach Kemmeriboden-

bad zu den leckeren «Merängge» wandert, sollte

unbedingt bei der Alp Imbrig eine Pause

einlegen und den leckeren Alpkäse probieren.

MySwitzerland.com/herbstluzern

3 SchwarzseeDie von Gletschern geformte Urlandschaft

Breccaschlund ist atemberaubend. Eine schöne

Rundwanderung führt ab der Riggisalp an den

Fuss imposanter Kalksteinwände und vorbei an

diversen Alpbeizli zurück ins Tal.

4 La Gruyère Der Berg Moléson ist das Wahrzeichen

Freiburgs. Eine Wanderung führt ab Moléson-

sur-Gruyères hoch durch kurze Waldab-

schnitte und vorbei an Freiburger Kühen und

traditionellen Chalets.

MySwitzerland.com/herbstfreiburg

1 Naturpark GantrischIm Naherholungsgebiet der Städte Bern,

Fribourg und Thun wandert es sich auf dem

Gantrisch-Panoramaweg besonders schön:

Natur pur und die Berner Voralpen zum Greifen

nah.

2 Adelboden

Auf der idyllischen Engstligenalp bietet der

höchste 18-Loch-Pop-up-Golfplatz Europas

eine einmalige Szenerie für den perfekten

Abschlag. Hoch geht’s von Adelboden bequem

per Gondelbahn.

MySwitzerland.com/herbstbern

Tipps für goldene Herbsttage

Herausgepickt

Unter Kastanienbäumen eine typische Polenta essen, auf über 1900 Metern über Meer golfen, an Freiburger Kühen vorbeiwandern oder Walliser Wein degustieren –

diese 13 Tipps sind ein Genuss für alle Sinne. MySwitzerland.com/herbstgeschichten

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Page 27: Steiler Weg an die Spitze - SBB · Abonnementspreise Schweiz: CHF 35.– (10 Ausgaben / 1 Jahr), CHF 68.– (20 Ausgaben / 2 Jahre); Ausland: ... und Alpakas der Schweiz. Fotos: Keystone/Urs

27September | 2019

12 EngadinWer genüsslich von St. Moritz zum pittoresken

Lej da Staz gelangen möchte, setzt sich in

eine Pferdekutsche und lässt sich durch den

duftenden Arvenwald bis zum glitzernden

Moorsee ziehen.

MySwitzerland.com/herbstengadin

13 NeuenburgBahn frei für eine spannende Schnitzeljagd, bei

der die Teilnehmenden im historischen Zentrum

von Neuenburg verborgene Belle-Époque-

Fresken aufspüren.

MySwitzerland.com/herbstjura

10 ThurgauBei der Kartause Ittingen beginnt die idyllische

Velotour durch die Rheinlandschaft nach

Diessenhofen. Tipp: Sich im Klosterladen mit

den hausgemachten Spezialitäten ein Picknick

zusammenstellen.

MySwitzerland.com/herbstostschweiz

11 Parc ElaAuf dem Wasserweg wandert man an Ge-

wässern aller Geschwindigkeit vorbei:

rauschenden Wasserfällen, plätschernden

Gebirgsbächen und stehenden Auen.

Für eine Pause sind die Ranch Farsox oder

der Biohof Las Sorts goldrichtig.

MySwitzerland.com/herbstgraubuenden

8 LötschentalVon der Fafleralp geht es in nur zwei Stunden

durch das wildromantische Tal hoch zur

imposanten Anenhütte. Hier wählen Wanderer

zwischen einfachen Hüttenbetten oder

Alpensuiten.

w

9 Martigny

Mit dem Velo radelt man auf dem Weinweg sanft

auf und ab durch die Walliser Weinbaugebiete

von Martigny nach Sion.

MySwitzerland.com/herbstwallis

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Herausgepickt

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Die Bündnerin Nina Caprez gehört zu den besten Kletterinnen der Welt. Warum sie dem Wettkampfsport mit Anfang zwanzig den Rücken kehrte und wie sie ihren ganz eigenen Weg

zum Profisport fand, erzählt die 32-Jährige im Interview.

«Je höher ich klettere, desto wohler fühle ich mich»

Text: Simona Marty Fotos: Stefan Kürzi, Raffael Waldner

Vor wenigen Wochen ist Ihnen die Begehung der

anspruchsvollen Mehrseillängenroute Voie Petit im

Mont-Blanc-Gebiet gelungen. Gratulation!

Danke, es war unglaublich. Wir hatten am Anfang et-

was Wetterpech, doch beim zweiten Versuch gelang

der Aufstieg. Solch schwierige Bergrouten klettere ich

am allerliebsten. Der Fels ist für mich ein Kraftort.

Wenn ich Stein berühre, dann passiert etwas in mir.

Das ist auch der Grund, weshalb mich Wettkämpfe in

der Halle nie richtig gepackt haben. Die Energie ist

eine ganz andere.

Nach vier Jahren im Nationalkader haben Sie dem

Wettkampfsport mit 23 Jahren bereits wieder ab-

geschworen …

Der Wettbewerb und die Leistungsorientierung haben

mich eingeengt. In der Halle konnte ich nicht ans

Limit gehen. Und es hat mich gestört, dass ich im

Nationalkader nie so richtig gut war. Eine Schulter-

verletzung zwang mich zu einer Trainingspause und

half mir, aus dem Korsett auszubrechen. Mein Umfeld

hatte wenig Verständnis. In der Schweiz zählt nun mal

Leistung – ich musste mich häufig erklären. Also bin

ich mit 22 Jahren nach Frankreich ausgewandert, wo

die Einstellung zum Leben und Arbeiten etwas ent-

spannter ist. Hier fühle ich mich wohl.

Für Ihre alpinen Touren reisen Sie auf der ganzen

Welt umher. Mexiko, Kirgistan, Argentinien. Wie

wählen Sie Ihre Routen aus?

Ich wähle die Touren nie aus, sie kommen immer auf

mich zu. Die Zeit muss reif sein, das Wetter und der

Partner stimmen, dann passiert es fast von alleine.

Vergangenen Oktober sind Sie mit der 57-jährigen

amerikanischen Kletterlegende Lynn Hill The

Nose im Yosemite-Nationalpark geklettert, eine

der schwierigsten Bigwall-Routen der Welt. Wie

kam diese Tour auf Sie zu?

Ein Jahr zuvor versuchte ich mich mit meinem dama-

ligen Freund bereits einmal an diesem Felsen – erfolg-

los. Mein Ehrgeiz war geweckt, ich wollte unbedingt

zurück und fragte meine Freundin Lynn Hill, die ge-

nau 25 Jahre zuvor als Erste die Route frei geklettert

war. Ihr gefiel die Idee. Zu ihrem Jubiläum machten

wir uns erneut auf.

The Nose ist eine 1000 Meter lange Kletterroute am

El Capitan in Kalifornien mit teilweise senkrecht

abfallenden Flanken. Worin liegt für Sie der Reiz,

solch schwere Routen frei zu klettern?

Ich liebe es, ans Limit zu gehen und so zu klettern, als

würde ein Sturz den Tod bedeuten. Wenn die Hände

blutig sind, die Beine schmerzen und ich am Ende mei-

ner Kräfte bin, dann fühle ich mich lebendig. Diese

Gefühle sind so echt. An der Wand kann man sich

nichts vorspielen, es gibt keine Lügen. Je extremer die

Bedingungen, desto mehr erfährt man über sich selbst.

Bei den Touren sind Sie immer zu zweit unterwegs.

Welche Rolle spielt der Partner?

Er ist extrem wichtig und trägt mindestens die Hälfte

zum Gelingen bei. Es braucht hundertprozentiges

Vertrauen und auch eine persönliche Verbindung.

Wenn dich dein Partner vom Portaledge, dem Hänge-

zelt, ein paar Meter abseilt, damit du dein Geschäft

verrichten kannst, dann sind Schamgefühle fehl am

Platz. An der Wand erlebt man viele intime Situatio-

nen. Es entstehen tiefe Gespräch, Emotionen kommen

hoch. Das sind Momente des Zusammenhalts, die im-

mer bleiben. Was an der Wand passiert, bleibt an der

Wand.

Zur Person

Die 32-jährige Nina Caprez

wuchs im bündnerischen

Küblis mit zwei älteren

Geschwistern auf. Mit

13 kam sie erstmals mit

dem Klettersport in

Berührung, mit 17 entdeckte

sie das Sportklettern, mit

19 wurde sie Mitglied der

Nationalmannschaft. 2006

holte sie sich zwei nationale

Meistertitel (Speed und

Bouldern). Nur zwei Jahre

später entschied sie sich,

aus dem Nati-Kader

auszutreten und künftig auf

Wettkämpfe zu verzichten.

Im Sportklettern bewältigte

sie schon mehrere Male den

Schwierigkeitsgrad 8c, am

Fels auf alpinen Routen den

Grad 8b+. Zu ihren

spektakulärsten Begehun-

gen zählen etwa die

Acht-Seillängen-Tour Ali

Baba in Aiglun in Südfrank-

reich, die dritte Begehung

der Fünf-Seillängen-Route

Delicatessen auf Korsika

oder die Silbergeier-Route

an der Vierten Kirchlispitze

im Rätikon.

Interview: Nina Caprez

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Interview: Nina Caprez

29

«Beim Klettern ist immer alles in Bewegung. Man klettert hoch, fällt runter, wird stärker. So ist das auch im Leben. Klettern ist die beste Lebensschule.»

29

Nina Caprez gelingt 2018 als dritter

Person die Begehung der

260 Meter langen Mehrseillängen-

tour Headless Children an der

Schijenfluh im Rätikon.

September | 2019

via_07_2019_d.indb 29 19.08.19 12:50

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Gibt es Momente der Angst?

Angst ist das falsche Wort. Wenn ich neue Routen klet-

tere, dann spüre ich ein Kribbeln, eine positive Auf-

geregtheit, die mich antreibt. Schon damals, als ich

mit 13 zum Klettern kam, hat mich dieser Kitzel faszi-

niert. Ich wusste sofort, ich habe meine Leidenschaft

gefunden.

Hand aufs Herz: Sind Sie total schwindelfrei?

Total, ja. Höhenangst ist etwas Subjektives, es passiert

nur in deinem Kopf. Objektiv aber besteht keine Ge-

fahr. Ich gehe am Berg kein Risiko ein. Wenn ich an der

Wand bin, weit weg von der Zivilisation, und die Vögel

um mich fliegen, dann bin ich einfach zufrieden. Je

höher ich klettere, desto wohler fühl ich mich. Ich liebe

auch den Sturz ins Seil. Es ist ein Gefühl von Freiheit.

Wenn ich falle, dann weiss ich, ich habe alles gegeben.

Ihr Leben finanzieren Sie sich neben Sponsoring-

aufträgen vor allem mit Vorträgen und Workshops.

Welchen Rat haben Sie für junge Kletterinnen und

Kletterer?

Vorträge sind eine gute Einnahmequelle, aber sie bie-

ten mir vor allem die Möglichkeit, eigene Erfahrungen

weiterzugeben. Ich gehe im Klettern meinen ganz ei-

genen Weg, das möchte ich auch den Jungen vermit-

teln. Jeder ist selbst verantwortlich für sein Leben und

sollte es so gestalten, wie es für ihn stimmt. Gleich-

zeitig braucht es Mut, die Richtung zu wechseln, soll-

te es nicht mehr passen. Beim Klettern ist immer alles

in Bewegung. Man klettert hoch, fällt runter, wird stär-

ker. So ist das auch im Leben. Klettern ist die beste Le-

bensschule.

Gibt es eine Nina Caprez ohne Klettern?

Mental wäre ich heute wohl nur halb so weit, hätte ich

das Klettern nicht. Aber ja, es gibt eine Nina Caprez

ohne Klettern. Ich bin sehr kreativ und arbeite gerne

mit den Händen. Ich habe schon zwei Wohnungen sel-

ber totalrenoviert, so etwa auch mein aktuelles Zu-

hause in Grenoble. Die meiste Zeit aber verbringe ich

schon draussen in der Natur. Nicht nur beim Klettern,

auch im Wald oder im Wasser. Ich lebe ein simples Zi-

geunerleben. Habe mein Auto und darin alles, was ich

zum Leben brauche.

Wie oft fahren Sie in die Schweiz?

Ich komme vor allem her, um meine Familie und

Freunde in Graubünden zu besuchen. Es ist ein schö-

nes Ankommen, hier leben möchte ich aber nicht

mehr. Viel zu sehr sehne ich mich nach Freiheit. Das

Klettern ist wohl mein einziger roter Faden im Leben.

Es kann passieren, was will. Das ist eine Liebe, die seit

20 Jahren konstant ist und an der ich mich immer fest-

halten kann.

Wohin führt Sie diese Liebe als Nächstes?

Im Herbst gehe ich zurück an die Nose, mit dieser

Wand habe ich noch eine Rechnung offen. Es lässt mir

keine Ruhe, bis ich die Strecke frei geklettert bin. Dann

gibt es noch einige weitere Projekt auf der Liste, die

Eigernordwand etwa. Doch wie gesagt, die Routen

kommen, wenn die Zeit reif ist.

Interview: Nina Caprez

3030

Wenn Nina Caprez klettert,

müssen Kopf, Kraft und

Material stimmen: «Am Berg

gehe ich kein Risiko ein.»

Kletterarten

Beim Freiklettern werden nur

Hände und Füsse zur Fortbewe-

gung benutzt. Seil und

technische Hilfsmittel dienen

lediglich als Absicherung.

Sportklettern heisst Freiklettern

an mit Bohrhaken abgesicherten

Routen. Sportklettern kann man

am Fels (Klettergärten) oder in

Anlagen (Kletterhallen).

Alpinklettern unterscheidet sich

vom Freiklettern durch die Länge

und die Art der Absicherung:

Das Ziel ist meist der Durchstieg

grosser Wände (Mehrseillängen-

tour). Kletterer müssen ihre

Sicherungen oft selbst legen.

Bigwall-Klettern bedeutet das

Klettern an den ganz grossen

Wänden – wie dem El Capitan im

Yosemite-Nationalpark. Solche

Touren dauern oft mehrere Tage.

via_07_2019_d.indb 30 19.08.19 12:50

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September | 2019

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Die Jubiläums-Armbanduhr

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Die Lokomotive Ce 6/8 II, im Volksmund als Krokodil bekannt, war über Generati-onen hin, im In- und Ausland, die Schweizer Lok schlechthin. Sie zählt zu einer der leistungsstärksten und optisch beeindruckendsten elektrischen Lokomotiven und gilt seit jeher als das Sinnbild leidenschaftlicher Schweizer Ingenieurskunst. 2019 feiert diese legendäre Eisenbahn ihr 100-jähriges Jubiläum.

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in Anlehnung an den Führerstand einer Ce 6/8 II entworfen. Ebenso ist die Silhouette der Ce 6/8 II Bestandteil des Zifferblattes.

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PRÄSENTATIONS-SCHATULLE:Die Armbanduhr wird in einer gediegenen Präsentations-Schatulle und einem nummerierten Echtheits-Zertifikat geliefert

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Ja, ich bestelle die Armbanduhr „Ce 6/8 II Krokodil“Bitte gewünschte Zahlungsart ankreuzenIch wünsche eine Gesamtrechnung Monatsraten

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Datenschutz: Detaillierte Informationen zum Datenschutz fin-den Sie unter www.bradford.ch/datenschutz. Wir werden Ihnen keine Angebote von The Bradford Exchange per E-Mail,Telefon oder SMS-Nachricht zukommen lassen. Sie können Ihre Kontaktpräferenzen jederzeit ändern, indem Sie uns unter nebenste-hender Adresse bzw. Telefonnummer kontaktieren. Bitte teilen Sie uns per Telefon, E-Mail oder schriftlich mit, falls Sie keine brieflichen Angebote erhalten möchten.

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Durchmesser: ca. 4 cm

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Erfahren & profitieren

32

Einmal Inspiration tanken bitte? Mit dem Zug landet man entspannt mitten in Europas aufregendsten Städten. Vier nachhaltige Empfehlungen, nicht nur für Umwelt-, sondern auch für Preisbewusste.

Europa zum Eco-Preis

Entdecken hat immer Saison, doch im Herbst

warten die farbenfrohsten Erlebnisse. So glänzt

Frankfurt mit Skyline und Geschichte, Mailand

schillert in den kommenden Modefarben und

Paris bezaubert durch die rosarote Brille. Eine

Farbe haben dabei alle Wochenendtrips und

Tagesausflüge mit dem Zug gemeinsam: Grün

– für die Rücksicht auf unsere Umwelt.

Savoir-vivre in Paris.Ob Jardin du Luxembourg, Tuilerien oder Bois

de Vincennes – mit ihren üppigen Blumenbee-

ten, bunten Alleen und Blätterteppichen flirtet

Paris im Herbst wie kaum eine Stadt mit ihren

Besuchern. Die farbenprächtige französische

Hauptstadt erreicht man von Basel aus bereits

in drei Stunden, von Zürich aus in vier. Bucht

man früh, erhält man für diese Strecken auch

Sparbillette. Geschäftsreisende schätzen den

Komfort der neuen Business 1ère mit eigenem

Ruhewagen, Service am Platz und vielen

weiteren Annehmlichkeiten.Fo

to: i

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Innovation und Geschichte in Frankfurt.Dank der modernen Silhouette wird Frankfurt

am Main auch «Mainhattan» genannt. Hinter der

Fassade schlägt ein Herz voller Tradition, wovon

die wunderbar rekonstruierten mittelalterlichen

Fachwerkhäuser in der «Neuen Altstadt»

zeugen. Kulturliebhaber kommen beim

Spaziergang am Museumsufer auf ihre Kosten.

Wer es individuell und nachhaltig mag, erkundet

per Velotaxi den Stadtteil Bockenheim – mit

Kuchen-Stopp im Zero-Waste-Café. Empfeh-

lung für alle: den Tag mit Apfelwein und Blick

auf die Skyline ausklingen lassen. Reisen Sie

beispielsweise ab Bern und Zürich mehrmals

täglich direkt in diese pulsierende Stadt.

Weltstadt Mailand.Modemetropole, Stadt der Museen, Kirchen,

Künste und der Kulinarik. Die Hauptstadt der

Lombardei ist an Vielfalt kaum zu überbieten.

Und dabei liegt sie quasi um die Ecke. Ab Bern,

Basel, Zürich und Genf gibt es täglich

total 16 Verbindungen nach Mailand. Ab Zürich

reist man in etwas mehr als dreieinhalb Stunden

mitten ins Zentrum. Hat man ein Billett für den

EuroCity, erhält man auch gleich noch 20

Prozent Rabatt auf die Hop-on-hop-off-Busse

und kann sich bequem den ganzen Tag durch

die Stadt chauffieren lassen.

Wien für Ausgeschlafene. Von Zürich aus fährt alle zwei Stunden ein Zug

in die österreichische Hauptstadt. Im Railjet gibt

es kostenlos WLAN, zudem geniesst man neu

die regionalen und frischen Schmankerl des

Bahncaterers DoN. Wer eine Nacht im Hotel

sparen will, reist im ÖBB Nightjet und kommt

am Morgen ausgeruht an.

sbb.ch/europareisen

Paris, Jardin du Luxembourg.

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September | 2019

Erfahren & profitieren

Die Mainmetropole Frankfurt ist vor allem für ihr Banken- viertel bekannt. Doch auch abseits des geschäftigen Treibens

hat die Finanzstadt am Main einiges zu bieten.

Das New York Europas

Mehr als 400 000 Medien Für Leseratten ist ein Besuch in Frankfurt im

Herbst ein absolutes Muss. Die im Oktober

stattfindende Buchmesse ist die weltweit

grösste ihrer Art. Über 7000 Aussteller aus

über 100 Ländern präsentieren ihre Bücher,

Landkarten und auch digitalen Medien wie

Hörbücher und E-Books. Zusätzlich zum

Literaturprogramm organisiert das Gastland

Norwegen ein vielfältiges Kulturprogramm

mit bildender Kunst, Musik, Film und

Architektur.

buchmesse.de

Abtauchen über den DächernEntspannen über den Dächern von Frank-

furt: Das können Sie im Meridian Skyline

Plaza. Der Wellnessbereich umfasst den

Pool unter der Glaskuppel, verschiedene

Saunen, Whirlpools und ein Kneippbecken.

Von der 1500 Quadratmeter grossen

Terrasse haben Sie einen traumhaften Aus-

blick auf die Skyline von Frankfurt. Ein

herrlicher Ausgleich zum geschäftigen Trei-

ben der Finanzmetropole!

meridianspa.de

Einfach schlemmen Wie heisst es doch so schön: Ein leckeres

Frühstück versüsst den Start in den Tag.

Das Café Glauburg hat verschiedene

Variationen à la carte für Sie parat. Sonn-

tags können Sie bis 15 Uhr am Buffet

brunchen. Wer lieber zu Mittag oder am

Nachmittag vorbeikommt, hat die Wahl

zwischen hausgemachten Kuchen,

selbstgeschmierten Sandwichs oder

frischen Salaten.

glauburg-cafe.de

Zwei Fliegen aufs MalIm hippen Sachsenhausen herrscht eine

entspannte Atmosphäre. Beim Spaziergang

durch Alt-Sachsenhausen fühlen Sie sich

wie im Mittelalter. Hier kommt der berühmte

«Ebbelwei» – oder anders gesagt der

Apfelwein – her. Unbedingt probieren! Im

legendären Apfelweinlokal Frau Rauscher

wird Ihnen in urchigem Ambiente ein gutes

Glas davon serviert. Bestellen Sie ihn aber

auf keinen Fall süss gespritzt, das ist in

Frankfurt ein absolutes No-Go!

frau-rauscher.com

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SPASS UND ACTION FÜR GRUPPEN.Bis 31. Dezember 2019

Entfliehen Sie dem Alltag und entdecken

Sie unsere unterhaltsamen und spannenden

Ausflüge für Firmen, Vereine und Freunde.

sbb.ch/gruppen-spass

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GOTTHARD PANORAMA EXPRESS.Bis 20. Oktober 2019

Luzern–Flüelen–Gotthard–Lugano

Hier verbinden sich nicht nur Schiff und Zug,

sondern auch zwei der schönsten Regionen der

Schweiz. «Erfahren» Sie die historische

Gotthardstrecke.

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MYTHENRUNDREISE.Bis 4. November 2019

Geniessen Sie den Ausblick über den Schwyzer

Talkessel. Die dreieinhalbstündige Panorama-

wanderung führt Sie entlang der Mythen ins

Familienparadies Sattel-Hochstuckli.

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Wegen der Silhouette wird Frankfurt am Main auch «Mainhattan» genannt.

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SBB Design

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«Für das Publikum wird es interessant zu sehen sein, dass die SBB als nationales Unternehmen

eine reiche Designgeschichte besitzt.» Andres Janser, Kurator

via_07_2019_d.indb 34 19.08.19 12:50

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September | 2019

Von Polstersesseln aus der 1. Klasse bis hin zu Fahr-

plänen und historischen Werbeplakaten: Die SBB ist

bekannt für ihr ausgezeichnetes Design. Dieses kön-

nen Interessierte seit August erstmals in einer Aus-

stellung entdecken. «Die Schau zum Design der SBB

ist seit Jahrzehnten überfällig», erzählt Kurator And-

res Janser bei unserem Besuch im Museum für Gestal-

tung. Schon seit Jahren bestehe die Idee, nun endlich

habe es geklappt. «Die Ausstellung ist ein absolutes

Novum und zeigt am Beispiel SBB die Vielfältigkeit

der Schweizer Designgeschichte», sagt Janser und

freut sich, mit dem Museum für Gestaltung einen

geeigneten Ausstellungsort gefunden zu haben. Seit

1875 widmet sich das Museum wichtigen Design- und

Illustrationssträngen der Schweizer Geschichte. Das

unter Denkmalschutz stehende Gebäude an der

Ausstellungsstrasse, einst von Adolf Steger und Karl

Egender entworfen, eigne sich mit dem grossen Aus-

stellungsraum perfekt für die SBB Ausstellung.

Historische Meilensteine

«Der Ausstellungsraum ist so ausgelegt, dass die Be-

sucherinnen und Besucher das Gefühl erhalten, in

einer Bahnhofshalle zu stehen. Insgesamt gibt es vier

thematische Hauptstränge», erzählt Janser. Diese sind

den gestalterischen Bereichen Servicedesign, Plaka-

te, Bahnhof und Stadt sowie Industriedesign gewid-

met. Das sei sehr spannend, denn abgesehen von

Roll material, Zügen und Bahnhöfen sei ein wenig in

Vergessenheit geraten, wie mannigfaltig und vielsei-

tig die visuelle Kommunikation und somit auch die

Plakate bei der SBB waren. «Für das Publikum wird es

inte ressant sein zu sehen, dass die SBB als nationales

SBB Design

35

Unternehmen eine reiche Designgeschichte besitzt»,

so der Grafik-, Architektur- und Filmhistoriker. Dass

es überhaupt eine Ausstellung zum Design der SBB

gebe, sei vielen historischen Entwicklungen zu verdan-

ken. Janser verweist auf den verhältnismässig frühen

Andres Janser ist Kurator im Museum für Gestaltung Zürich. Dort ist seit August 2019 erstmalig das Design der SBB in einer Gesamtausstellung thematisiert. Das Design bei der SBB ist der visuelle und virtuelle Klebstoff, der dem Unternehmen nachhaltig ein Gesicht verleiht. Text: Sarah Schmidlin Fotos: Anouk Ilg

«Diese SBB Ausstellung ist seit Jahrzehnten überfällig»

Kurator Andres Janser

dokumentiert im Museum für

Gestaltung die Design-

geschichte der SBB seit ihren

Anfängen im Jahr 1902.

via_07_2019_d.indb 35 19.08.19 12:50

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SBB Design

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37September | 2019

SBB Design

Einsatz elektrischer Lokomotiven in der Schweiz oder

die Einführung des Taktfahrplans 1982. Einen weite-

ren Meilenstein sieht Janser in der Entscheidung, das

Halbtax-Abo Ende der 1980er-Jahre ausserordentlich

preiswert anzubieten. Das lockte damals – und auch

heute noch – viele Leute auf die Schiene und trug dazu

bei, dass die SBB das national angesehene Reiseunter-

nehmen wurde, das sie bis heute geblieben ist. «Das

ist eine immaterielle Form von Design.»

Mehr als nur Plakate und Werbung

Was aber macht das Design der SBB so erfolgreich?

Janser glaubt: «Bei einem Verkehrsunternehmen wie

der SBB ist Design vielfach dann gut, wenn es nicht

mehr wahrgenommen wird.» Darunter fällt etwa

das Signaletiksystem mit den kleinen blauen Pikto-

grammen, die einen einheitlich Rahmen und Wieder-

erkennungseffekt schaffen. Das gilt auch für die Ergo-

nomie eines Sitzes: Der ist dann bequem, wenn nichts

zu spüren ist ausser Komfort. Ausserdem ist und war

Design stets auch ein Marketinginstrument. Die SBB

besitze eine lange und äusserst starke Illustrations-

und Werbegeschichte. Darin lag laut Janser auch eine

der grössten Herausforderungen bei der Konzeption

der Ausstellung. «Wir wollten Sachen zeigen, von de-

nen wir wussten, dass sie existierten, die aber heute

schwierig zu finden sind.» An Ausstellungsgegenstän-

den mangelte es Janser trotzdem nicht, im Gegenteil:

«Es gibt sehr viele Menschen, sowohl bei der SBB als

auch Aussenstehende, die viel Wissen und zahlreiche

Objekte angesammelt haben. Hier hatten wir die Qual

der Wahl und mussten aus einem grossen Fundus an

möglichen Themen entscheiden, welche Aspekte wir

in die Ausstellung einbringen wollten.»

Blick in die Zukunft

Zum Schluss noch eine Frage, die sowohl die SBB

als auch Andres Janser als Kurator der ersten

schweizweiten Ausstellung über das SBB Design

beschäftigt: Wird das Zugfahren in der Schweiz auch

künftig seinen hohen Stellenwert beibehalten? Andres

Janser ist sich sicher:

«Das Massentransportmittel Eisenbahn wird immer

wichtig bleiben. Die schnelle und bequeme Reise von

A nach B funktioniert in der Schweiz nun mal am bes-

ten mit dem öffentlichen Verkehr.» Sicherlich würden

auch Neuerungen kommen. «Beispielsweise wird wei-

ter an der Mobilitätskette, an der Kombination von

verschiedensten Verkehrsmitteln, gearbeitet.» Was

aber gewiss sei: «Bahnfahren wird auch in 50 Jahren

hochaktuell sein.»

Ausstellung «SBB CFF FFS»

Bis 5. Januar 2020

Museum für Gestaltung Zürich, Ausstellungsstrasse 60, Zürich

museum-gestaltung.ch

Fotografien, Plakate,

Illustrationen, Klang- und

Videoinstallationen –

rund die Hälfte der Objekte

der Ausstellung über das

SBB Design stammen von

SBB Historic, der Stiftung,

die das historische Erbe

der SBB verwaltet.

«Bahnfahren wird auch in 50 Jahren hochaktuell sein.» Andres Janser, Kurator

via_07_2019_d.indb 37 19.08.19 12:50

Page 38: Steiler Weg an die Spitze - SBB · Abonnementspreise Schweiz: CHF 35.– (10 Ausgaben / 1 Jahr), CHF 68.– (20 Ausgaben / 2 Jahre); Ausland: ... und Alpakas der Schweiz. Fotos: Keystone/Urs

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38

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So nehmen Sie an der Verlosung teil Online unter via.ch/raetselPer Telefon unter 0901 800 777 (90 Rp. pro Anruf) und sagen Sie nach dem Signalton die Lösung, Namen und Adresse.Per Postkarte an Infel AG, Redaktion «via», Rätsel, Postfach 1618, 8021 Zürich.Per SMS mit via (Abstand) Lösungswort und Ihrer Adresse an die Zielnummer 3113 (90 Rp. pro SMS).Per E-Mail an [email protected]: 30. September 2019Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Keine Barauszahlung. Mitarbeitende von SBB, VöV und Infel sind von der Verlosung ausge-schlossen.

BinoxxoEs dürfen nicht mehr als zwei aufeinanderfolgende X und O in einer Zeile oder Spalte vorkommen. Pro Zeile und Spalte hat es je vier X und O. Keine Zeile oder Spalte ist genau gleich.

SudokuFüllen Sie die leeren Felder mit den Zahlen von 1 bis 9. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile und jeder Spalte nur ein Mal vor kom men.

Die Lösungen der beiden Sudokus und des Binoxxos finden Sie auf via.ch.

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September | 2019

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«Der knackigste Tag des Jahres?»

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