Stippvisite

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Stippvisite Ein Besuch bei Dr. Marion Ruisinger Deutsches Medizinhistorisches Museum

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Stippvisite im Museum

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Stippvisite Ein Besuch bei Dr. Marion Ruisinger

Deutsches Medizinhistorisches Museum

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Nach einer kurzen „Verjüngungskur“ hat das Deutsche Medizinhisto-rische Museum Wieder geöffnet. Wir besuchten Dr. Marion Ruisinger, die Direktorin; sie zeigte uns bei einem kurzen Rundgang einige be-merkenswerte Exponate.

Dr. Marion Ruisinger

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Im Jahre 1628 wurde erstmals der Blutkreislauf beschrieben. Nun-mehr musste man also, dass das Blut durch den ganzen Körper zir-kuliert. Da kann man auf die Idee, dass man den ganzen Körper be-einflussen kann, indem man beispielsweise Medikamente ins Blut gibt oder das Blut eines anderen Lebewesens. Sollte einmal „lammfromm“ werden, so erhielt er mittels Transfusion das Blut eines Lammes. Übrigens: ein Chirurg beschreibt, dass er das Verfahren viermal ange-wandt hat und alle Empfänger des Tierblutes überlebten.

Bluttransfusion

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Umfangreiche Tätigkeiten wurden in den Baderstuben verrichtet. Auf dem Kupferstich ist zu erkennen: im Hintergrund wird tatsächlich gebadet. In der Baderstube wurden aber auch Männer rasiert. Einer älteren Frau werden Schröpfgläser im oberen Rückenbereich ange-bracht. Einem alten Mann wird dessen offenes Bein behandelt.

Baderstube

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Wer stemmt denn da rechts im Bild einen Maßkrug? Es ist eine Hebamme, die hier mit anderen Frauen zusammen in der Wochen-bettstube feiert. Während die Wöchnerin im Prunkbett liegt und eine Verwandte das Kind badet, geht bei der Hebamme und ihren Freun-dinnen „die Post so richtig ab.“ Es gab nach der Geburt regelrechte Trinkgelage, die bis zu 14 Tage dauern konnten. Dabei kam es zu derartigen Ausschweifungen, dass an manchen Orten solche „Veran-staltungen“ verboten wurden. Um das Verbot durchzusetzen, wurden manchmal sogar Polizisten vor der Tür eines Hauses postiert, indem eine Schwangere entbunden hatte. Mancherorts mussten die Hebam-men in ihrem Amtseid schwören, sich des Trunkes zu enthalten. Ein derartiger Schwur war offensichtlich nötig, fruchtete aber nicht immer.

Wochenbettstube

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Der Arzt Santorio Santorio war Medizinprofessor. Bei einem Selbstver-such setzte er sich über 30 Jahre lang täglich viele Stunden auf eine Waage. Dabei notierte er sein Körpergewicht, die Menge der Nahrung und die der Exkremente. Schließlich lag das Ergebnis vor: bei tägli-cher Aufnahme von acht Pfund Nahrung, werden etwa drei Pfund wie-der ausgeschieden. Der Rest verlässt den Körper Mittels „unsichtba-rer Atmung“ über die Haut. Heute weiß man, dass es Körperflüssigkeit ist, die über die Haut und durch die Atmung ausgeschieden wird.

Auf der Waage

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Schon im 18. Jahrhundert liebte man es, sich im warmen Wasser auf-zuhalten. Besonders geschätzt war damals schon Bad-Aachen. Auf dem Kupferstich sieht man, wie ein Badegast Gerade geschröpft wird und andere Badegäste vergnügt zuschauen. Dieses Bild stammt nicht aus einem medizinischen Werk, sondern aus einem Reiseführer.

Thermalbad

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Schon zu früheren Zeiten wurde auch heißer Dampf eingesetzt. Da manche die Kurgäste den heißen Dampf nicht so gut vertrugen, konn-te man sich schon damals die heilsamen Dämpfe der Aachener Quel-le gezielt zu führen. Eine Vorrichtung verfügte über mehrere Düsen in verschiedenen Höhen. Man konnte über bestimmte Klappen die Stär-ke des Dampfauslasses selbst regulieren und individuell anpassen und vor allem auf den leidenden Körperteil richten. Anschließend, wie im Bild links zu sehen, sollte man sich zur Ruhe legen.

Dampfanwendungen

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Anfang des 19. Jahrhunderts befand sich die Medizin in einer Krise. Manche Mediziner denken ihren Beruf an den Nagel und anderes sucht nach neuen Methoden der Behandlung. Samuel Hahnemann war es, der um 1800 eine neue Heilmethode entwickelte: die Homöo-pathie. In der Vitrine sieht man einen „Hauskoffer“. Es handelt sich um eine homöopathische Hausapotheke. Der artige Hausapotheken leisteten sich Vereine. Dann konnten sich die Vereinsmitglieder daraus bedienen. Allerdings waren oft auch Ärzte mit dabei.

Hausapotheke

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In der Moulagen-Sammlung gibt es gar schauerliche Exponate. Diese Objekte stammen aus der Haunerschen Kinderklinik in München. Es sind Körperteile von Kindern dargestellt, die im Mutterleib von Syphilis angesteckt wurden.

Moulagen-Sammlung

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