Strahlentherapie (Seite 6) Schlaganfall (Seite 12 ... · nach der Methode „Swiss Dolor Cast“...

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Strahlentherapie (Seite 6) Positive Bilanz nach 18 Monaten Bauabschnitt (Seite 9) Das Klinikum Kulmbach investiert 12,5 Millionen Euro Schlaganfall (Seite 12) Die „Stroke Unit“ ist jetzt zertifiziert Coagu-Check (Seite 22) Angelika Liebschwager verhilft Patienten zu mehr Freiheit AUSGABE 49 · MAI 2012

Transcript of Strahlentherapie (Seite 6) Schlaganfall (Seite 12 ... · nach der Methode „Swiss Dolor Cast“...

Strahlentherapie (Seite 6)Positive Bilanz nach 18 Monaten

Bauabschnitt (Seite 9)Das Klinikum Kulmbach investiert12,5 Millionen Euro

Schlaganfall (Seite 12)Die „Stroke Unit“ ist jetzt zertifiziert

Coagu-Check (Seite 22)Angelika Liebschwager verhilft Patientenzu mehr Freiheit

A U S G A B E 4 9 · M A I 2 0 1 2

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E D I T O R I A L

Die Arbeiten am 7. Bauabschnitt des

Klinikums Kulmbach sind noch nicht

vollständig abgeschlossen, da geht

schon der 8. Bauabschnitt an den

Start. Weitere 12,5 Millionen Euro in-

vestiert das Klinikum Kulmbach in ein

ganzes Bündel von Neuerungen und

Erweiterungen (siehe auch ausführli-

chen Artikel auf Seite 9 dieser Aus-

gabe) und fasst mit einem stattlichen

Millionenbetrag auch wieder in die

eigene Tasche, um für Patienten und

Mitarbeiter noch bessere Bedingun-

gen zu schaffen.

Eine neue weitere Intensivstation, ein

völlig neues Pathologisches Institut, neue

Räume für die Urologie, ein neues Schla-

flabor mit sechs Plätzen und nicht zuletzt

ein zweiter Linksherzkathetermessplatz

für die Kardiologie sind die wesentlichen

Eckpunkte dieser millionenschweren In-

vestition. Unisono sprechen sowohl Land-

rat Klaus Peter Söllner als auch Oberbür-

germeister Henry Schramm als Verant-

wortliche im Verbandsrat und natürlich

Geschäftsführer Herbert Schmidt von ei-

nem weiteren großen Schritt für das Klini-

kum Kulmbach, das in den vergangenen

Jahren eine schier unglaubliche Entwick-

lung genommen hat und längst größter

Arbeitgeber im Landkreis ist.

Doch nicht nur in Kulmbach tut sich eine

Menge. Auch an der Fachklinik Stadtstei-

nach sind die Arbeiten für den Erweite-

rungsbau voll im Gang. Für jeden Fach-

bereich eine eigene Ebene und einige

Betten mehr für die Orthopädische Reha-

bilitation – das ist das Ziel in Stadtstei-

nach, das schon bald erreicht sein soll.

Auch dafür fasst die Klinik Millionen-

beträge an und wird durch große Nach-

frage von Patienten belohnt.

Die kommen übrigens immer häufiger

auch schon mal ambulant nach Stadtstei-

nach, um dort Behandlungen zu bekom-

men. Dazu gehört die Stoßwellenthera-

pie, mit der Leitende Ärztin Dr. Ute Mo-

reth vielen schmerzgeplagten Patienten

deutliche Linderung verschafft und die zu

den alternativen Heilmethoden zählt. Ob

nun eine Kalkschulter oder ein Fersen-

sporn, Phantomschmerz nach einer Am-

putation oder Tennis-, respektive Golfell-

bogen:Wenige Therapiesitzungen von nur

einigen Minuten Dauer haben vielen

schon zu neuer Mobilität und vor allem

zu Schmerzfreiheit verholfen (siehe Be-

richt auf Seite 5).

Ob es nun medizinische Großgeräte sind

oder alternative Medizin: Am Klinikum

Kulmbach stehen der Mensch und das

ehrliche Bemühen um die Gesundheit im

Vordergrund. Das gilt für die Verbands-

spitze ebenso wie für die gesamte Beleg-

schaft. Alle zusammen tun alles men-

schenmögliche, um das Klinikum und die

Fachklinik auf dem guten Kurs zu halten,

den es schon seit Jahren einhält.

Herzlich Ihre

Melitta Burger

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Liebe Leserin, lieber Leser!

I N H A L T / V E R M I S C H T E S

INHALTStrahlentherapie – Positive Bilanz nach 18 Monaten . . . . . . . . . . . .6

Erweiterung –

Das Klinikum Kulmbach geht an den nächsten Bauabschnitt . . . . . . .9

Schlaganfall – Die Stroke Unit ist zertifiziert . . . . . . . . . . . . . . . . .12

Ehrungen –

Das Klinikum Kulmbach ehrt und verabschiedet Mitarbeiter . . . . . . .14

Erste-Hilfe-Tipp –

So versorgt man verunglückte Motorradfahrer . . . . . . . . . . . . . . . . .21

Coagu-Check –

Angelika Liebschwager verhilft Patienten zu mehr Freiheit . . . . . . . .22

Darmzentrum –

Ein wichtiges Projekt geht in die entscheidende Phase . . . . . . . . . . .25

Berufsfachschule – Schüler lernen an historischen Orten . . . . . . . .29

Personalforum – Neue Mitarbeiter stellen sich vor . . . . . . . . . . . . .30

Service – Wissenswertes rund um das Klinikum Kulmbach . . . . . . .34

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Hautkrebserkrankungennehmen immer mehr zu

Junge Erwachsene erkranken heute häufiger an schwarzem Haut-

krebs als noch vor 40 Jahren. Vor allem junge Frauen zwischen 20

und 30 Jahren haben ein höheres Risiko dafür. Zu diesem Ergebnis

sind amerikanische Forscher der Mayo Clinic in Rochester, Minnesota,

gekommen. Ein Lichtblick: Viele Patienten kommen mit dem Schrecken

davon, denn die Sterberate hat sich der Studie zufolge verringert. Die

Wissenschaftler hatten Daten untersucht, die über mehrere Jahrzehnte

im Rahmen des Rochester Epidemiology Project in Olmsted County,

Minnesota, gesammelt worden waren. Im Vergleich stieg die Wahr-

scheinlichkeit, ein sogenanntes malignes Melanom zu entwickeln, wäh-

rend des Zeitraums von 1970 bis 2009 für junge Männer um das Vier-

fache, für junge Frauen sogar um das Achtfache. Im Alter ändert sich die

Lage dann: Das Risiko bei älteren Männern sei höher als bei älteren

Frauen, sagt Dr. Brewer von der Mayo-Klinik. Die Wissenschaftler hatten

zwar mit einem Anstieg gerechnet, doch übertraf ihre Auswertung sogar

die Berichte des amerikanischen National Cancer Institute. Die Forscher

vermuten einen Zusammenhang mit der immer noch weit verbreiteten

Nutzung von Solarien. Auch Sonnenbrand in der Kindheit und zu starke

UV-Exposition im Erwachsenenalter können vermehrt zu schwarzem

Hautkrebs führen.

S T O S S W E L L E N T H E R A P I E

Wer je unter Kalkablagerungen in derSchulter gelitten hat oder unter ei-nem Fersensporn, der weiß, welcheungeheuerlichen Schmerzen damitverbunden sind. Linderung ist nichtzwangsläufig mit einer Operationverbunden. Leitende Ärztin Dr. UteMoreth aus der Fachklinik Stadtstei-nach erzielt mit „Radialer Stoßwel-lentherapie“ seit Jahren beste Erfol-ge. Patienten sind oft nach nur einerBehandlung in deutlich besserer Ver-fassung und schwärmen in höchstenTönen von dieser Behandlung, dierein äußerlich angewendet wird.

Eine „Kalkschulter“, auch unter dem Be-griff „Frozen Shoulder“ bekannt, verur-sacht zum Teil extrem schmerzhafteBewegungseinschränkungen der Schulteram Sehnenansatz. Viele Menschen leidenoft jahrelang unter erheblichen Schmer-zen und können ihren Arm kaum be-wegen. Auch der sogenannte „Tennisell-bogen“ oder auch der „Golfellbogen“lassen Menschen leiden. Nicht wenigerder Fersensporn, eine meist chronische,schmerzhafte Entzündung unter dem Fer-

senbein. Bei manchen Patienten kommtes nach einem Knochenbruch zu Hei-lungsverzögerungen. Amputationspa-tienten quälen sich mit Phantomschmer-zen. In all diesen Fällen und noch einigenmehr können Stoßwellen für bemerkens-wert schnelle Linderungen sorgen.

Bei der Radialen „Stoßwellentherapie“nach der Methode „Swiss Dolor Cast“werden Stoßwellen hoher Energie er-zeugt und über die Hautoberfläche in dasGewebe übertragen. Es ist ein bisschenwie ein Presslufthammer, der mit unüber-hörbaren Geräuschen auf die Haut klopft.Dabei werden die körpereigenen Selbst-heilungskräfte in den Schmerzzonen akti-viert. Einfach ausgedrückt bedeutet das:Dank stärkerer Durchblutung und derBildung von neuen Blutgefäßen kommt eszu einer verbesserten Stoffwechseltätig-keit und bewirkt beispielsweise die Auf-lösung der Kalkdepots, die Betroffene oftüber Jahre plagen, schwere Schmerzenverursachen und die Bewegungsmöglich-keiten massiv einschränken.

Die Stoßwellentherapie zählt, wie Dr. UteMoreth informiert, zu den alternativen

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Stoßwellen schaffen neue BeweglichkeitEine einfache Behandlungsmethode aus der alternativen Medizin bewirkt erstaunliche Erfolge

Dr. Ute Moreth

Auch bei Fersenspornen ist Stoßwel-lentherapie oft sehr erfolgreich.

Wie ein kleiner Presslufthammer ar-beitet das Stoßwellen-Gerät. Die The-rapie weist erstaunliche Erfolge auf.

Heilmethoden. Damit das genaue Be-handlungsgebiet eingegrenzt werdenkann, sollten Patienten ein Röntgenbildmitbringen und das Bewusstsein, dass dieeinige Minuten dauernde Behandlungselbst durchaus schmerzhaft sein kann.Allerdings nehmen das die Betroffenenmeist nach der ersten Anwendung gern inKauf, sobald sie die Linderung spüren:„Eine deutliche Verbesserung der Beweg-lichkeit spüren die meisten Patientenmeist nach er ersten, spätestens abernach der zweiten Behandlung“, weiß Dr.Moreth. Drei Therapiesitzungen sindmeist die Regel. In besonders hartnäcki-gen Fällen können auch fünf „Stoßwel-lensitzungen“ nötig sein. Ergänzend zuder Behandlung empfiehlt Dr. Moreth dieEinnahme von Vitamin E. Das unterstütztden zügigen Abbau von Kalkablagerun-gen.Diese Therapie ist nicht generell vonden Krankenkassen anerkannt. Zuschüsseauf Antrag sind aber möglich.

Weitere Informationen über die Stoß-wellentherapie in der Fachklinik Stadt-steinach gibt es im Internet unterwww.fachklinik-stadtsteinach.deoder telefonisch unter 09225/88-0.

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Durch MRT (unten können Risikoorgane deutlich besser geschont werden als durchStandardtechniken (oben) – bei gleicher Dosis im Tumor.

Seit 18 Monaten ist die neue Strah-lentherapie am Klinikum Kulmbachnun in Betrieb. Als am 08. November2011 der erste Patient behandeltwurde, wusste natürlich niemand,wie diese Zweigstelle der MED-zentren Klinikum Bayreuth GmbH sicham Kulmbacher Klinikum entwickelnwürde. Das Vorzeigeobjekt für diegelungene Zusammenarbeit der bei-den Kliniken hat sich mittlerweileaber etabliert und bewährt. DiePatienten aus dem Kulmbacher Raumsind offensichtlich froh, dass sie nundie Möglichkeit haben, heimatnahmit modernster Technik behandelt zuwerden.

Die Ärzte im Klinikum Kulmbach könnennun die oft schwerkranken Patienten inbewährter Zusammenarbeit mit den Bay-reuther Strahlenexperten (Fr. Dr. ClaudiaAnhut, Prof. Dr. Ludwig Keilholz und PDDr. Jochen Willner) vor Ort behandeln las-sen, ohne beschwerliche Transporte mitdem Krankenwagen in Kauf nehmen zumüssen.

Durch die enge Kooperation mit der Strah-lentherapie konnten Projekte wie Darm-zentrum und Brustzentrum am KlinikumKulmbach in Angriff genommen werden.Doch auch Patienten ohne Krebs profitie-ren von der neuen Behandlungsmöglich-keit in Kulmbach. So wird das Gerät auch

häufig für Patienten mit chronischenSchmerzen bei degenerativen Erkrankun-gen (Schulterschmerz, Tennisellenbogen,Fersensporn) genutzt. Auch Sehnenver-härtungen der Hand (Morbus Dupuytren)gehören bereits fest zum Behandlungs-spektrum der Abteilung. Auch die Bay-reuther Strahlentherapie profitiert, kannsie doch nun mit dem Kulmbacher Gerätfür ihre Patienten eine baugleiche Ersatz-maschine anbieten, die im Falle einerWartung oder eines unerwarteten Ausfallsdie kontinuierliche Behandlung sicherstelltund umgekehrt steht natürlich im „Fall desFalles“ für die Kulmbacher Patienten einAusfallskonzept in Bayreuth zur Verfü-gung.

18 Monate Strahlentherapie in KulmbachDie Millioneninvestition hat sich mehr als gelohnt: 353 Patienten erhielten 2011 eine Strahlenbehandlung.

Strahlentherapie –Was ist das?

Die Strahlentherapie, auch Radio-therapie genannt, ist das medizini-sche Fachgebiet, das mit Hilfe derAnwendung von ionisierendenStrahlen am Menschen Krankheitenheilen kann oder lindern hilft.

Es kommen dabei unterschiedlicheStrahlenarten zur Anwendung, meisthandelt es sich um sogenannte Pho-tonen oder spezielle Röntgen-strahlung.

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Nach 18 Monaten ist inzwischen klar, dassdie Erwartungen erfüllt wurden. Allein imJahr 2011 wurden in der KulmbacherStrahlentherapie 353 Bestrahlungsserienabgeschlossen. 223 Krebspatienten, vorallem mit Brustkrebs und Darmkrebs und130 Patienten mit gutartigen Erkrank-ungen begaben sich in die erfahrenenHände von Oberärztin Dr. Claudia Anhutoder ihren Vertretern Prof. Dr. LudwigKeilholz, PD Dr. Jochen Willner und Dr.Burkhard Maier. Insgesamt 5 Mal konnteden Patienten in dieser Zeit in Kulmbachoder Bayreuth eine unnötige Verzögerungihrer Behandlung dadurch erspart werden,dass sie am jeweils anderen Standort be-handelt werden konnten, als ihr „Stamm-gerät“ einer Wartung unterzogen werdenmußte.

Dadurch, dass in der nagelneuen Abteilungin Kulmbach von Anfang an erfahrenesund aufeinander eingespieltes Personalzum Einsatz kam, konnten den Patientensowohl hohe Qualität als auch modernsteBestrahlungstechniken angeboten wer-den, wie sonst in einer neuen Abteilungnicht gleich zu Beginn möglich. Die Bay-reuther Medizinphysiker um den leitendenPhysiker Mathias Dierl stimmten z.B. be-reits während der Installationsphase denKulmbacher Linearbeschleuniger so genauauf sein Bayreuther Gegenstück ab undprüften das Gerät auf „Herz und Nieren“.Mit regelmässigen Checks wird die ordent-liche Funktionsweise des Gerätes vonihnen ständig überwacht.

Nach vielen Stunden Justierung, Dosis-messungen und Erarbeitung verschiedenerComputermodelle machten sie den Be-schleuniger fit für die neuesten Bestrah-lungstechniken, wie z.B. die intensitäts-modulierte Strahlentherapie (IMRT) – einebesonders schonende und gleichzeitigeffektive Form der Strahlentherapie.

Die herausragende Qualität der neuenAbteilung erkannte auch die ärztlicheStelle Strahlentherapie an, die im Auftragder Landesärztekammer alle Abteilungenfür Strahlentherapie regelmäßig vor Ortüberprüft und die der Abteilung im Jahr2011 die Bestnote 1a sowohl für dieQualität im Medizinischen als auch imphysikalischen Bereich verlieh.

Wie wirken dieStrahlen?

Die zur Krebstherapie verwendetenStrahlen entfalten ihre Wirkungdurch eine direkte Beeinflussung derVermehrungsfähigkeit der Zellen.Besonders empfindlich reagierenwachsende (sich teilende) Zellen(z.B. Zellen bösartiger Tumore) aufdie Bestrahlung.

Durch Strahlung getroffene Krebs-zellen sterben im Lauf der Zeit abund werden vom Körper abgebaut.Normale Körperzellen können Strah-lung bis zu einem gewissen Gradverarbeiten. Durch die Bündelung(Fokussierung) der Strahlen auf daskrankhafte Gewebe und die Be-strahlung in kleinen Portionen(Fraktionen) kann somit das gesundeGewebe geschont werden, währendkrankhaftes Gewebe abgetötet wird.

Welche Erkrankungenkönnen mit Strahlenbehandelt werden?

In der überwiegenden Anzahl derFälle wird die Strahlenbehandlungzur Krebstherapie eingesetzt undwird dann auch Radioonkologiegenannt. Unsere Geräteausstattungerlaubt mit modernsten Linearbe-schleunigern die Therapie allerKrebsarten. Dabei wird die Bestrah-lung alleine oder in Kombination mitMedikamenten (z.B. Chemothe-rapie) angewandt.

In vielen Fällen können Krebserkran-kung geheilt werden. Auch in unheil-baren Fällen kann man mit Hilfeeiner Bestrahlung eine gute undschnelle Linderung von Beschwer-den erreichen.

In aller Regel ist die Strahlenbe-handlung ambulant möglich. Fallsdoch notwendig, können Patientenauch stationär versorgen.

Neben der Krebstherapie setzen wirdie Strahlentherapie auch zur Be-handlung einer Reihe gutartigerErkrankungen erfolgreich ein, wiez.B. bei schmerzhaften entzünd-lichen Gelenkbeschwerden (Schulter,Ellenbogen, Hüfte, Knie oder Ferse).

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Seit rund 18 Monatenkönnen Strahlenpatientenihre Therapie wohnortnahauch in Kulmbacherhalten.

Das ist für die krankenMenschen eine großeErleichterung.

Der Kulmbacher Linearbeschleuniger

Linearbeschleunigervom Typ „Synergy“

In Kulmbach wird ein Linearbe-schleuniger vom Typ „Synergy“der Firma Elekta verwendet. Eswerden hier Elektronen mittelseiner wählbaren Spannung aufeiner geraden Strecke beschleu-nigt und auf ein Metallobjekt ausWolfram gelenkt.

Beim Auftreffen entsteht die zurBehandlung verwendete Photonen-strahlen mit einer wählbaren Energievon bis zu 15 000 000 Volt. Das Be-strahlungsfeld wird durch 80 moto-risch fahrbare Metalllamellen indivi-duell auf die Tumorform angepasst.Ein wie ein Röntgenbildwandlerfunktionierender Detektor aus amor-phem Silizium fängt die Strahlunghinter dem Patienten auf und er-zeugt röntgenbild ähnliche Bilder,die den behandelnden Ärzten dieKontrolle erlaubt, ob die Bestrahlungkorrekt appliziert wurde.

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So wird der Anbau aussehen, wenn die Bauarbeiten abgeschlossen sind.

Noch steht ein Kran vor dem Eingangund der Zugang zur neuen Notauf-nahme ist noch gesperrt.

Die letzte einer langen Kette von Ent-scheidungen ist gefallen: Der Ver-bandsrat des Klinikums Kulmbach hatin seiner jüngsten Sitzung grünes Lichtfür den Start des 8. Bauabschnitts ge-geben. Zum Teil sind die Arbeiten be-reits angelaufen, für weitere Gewerkestehen nun die Ausschreibungen an.Insgesamt 12,5 Millionen Euro wirddas Klinikum in diesen Bauabschnittinvestieren, davon sind 3,6 MillionenEuro Eigenmittel. Entstehen wird eineneue Intensivstation mit zehn Bettenfür die Medizinische Klinik, weiteresechs Betten werden für eine neue„Intermediate Care“ Station, also eineÜberwachungsstation, geschaffen.Außerdem entsteht ein neues Patholo-

Klinikum investiert erneut MillionenIm 8. Bauabschnitt entstehen unter anderem eine weitere neue Intensivstation,ein neues Pathologisches Institut und ein Beratungszentrum für Patienten

gisches Institut, ein Schlaflabor mitsechs Betten und auch ein zweiterLinksherzkathetermessplatz wird ein-gerichtet. „Damit ist nochmals einweiterer großer Schritt in der Ver-besserung der Patientenversorgungunseres Klinikums erreicht“, freut sichGeschäftsführer Herbert Schmidt.

2003 ist die von zwölf auf 17 Betten er-weiterte und sanierte, interdisziplinär füralle medizinischen Fachbereiche betriebe-ne Intensivstation am Klinikum in Betriebgegangen. Allein im Zeitraum zwischen2006 und 2008 nahm die Belegung vorallem durch den starken Anstieg der Pa-tienten auf der Überwachungsstation umrund 45 Prozent zu. Zusätzlich wurde über-gangsweise eine Überwachungsstation fürSchlaganfallpatienten eingerichtet, weileine Aufnahme in der Intensivpflege we-gen der hohen Auslastung nicht mehrmöglich war. Trotzdem reichte auch damitdie Kapazität nicht aus.

Geschäftsführer Herbert Schmidt siehtmit dem 8. Bauabschnitt einen weiterengroßen Schritt nach vorne für das Klini-kum Kulmbach.

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Die Konsequenz war klar: Die Intensivsta-tion muss nochmals deutlich erweitertwerden. In dem sich direkt an die Pforteanschließenden Flur, in dem bislang dieunfallchirurgische Ambulanz und die Bürosder Leitenden Ärzte lagen, wird umgebaut.Dort soll die neue Intensivstation mit vierZweibettzimmern und zwei Einbettzim-mern entstehen, die um einen zentralenPflegestützpunkt herum gruppiert.

Auch die beengte Situation des Pathologi-schen Instituts, das ebenfalls aus allenNähten platzt, wird bald der Vergangen-heit angehören. Im dritten Geschoss desNeubaus werden die Pathologen künftigihre Arbeitsplätze und Labors haben. „DieEntwicklung der pathologischen Leistun-gen hat eine Erweiterung zwingend not-wendig gemacht“, erklärt GeschäftsführerHerbert Schmidt dazu. „Vor allem die La-borflächen haben sich auf Grund dererheblichen Kapazitätsausweitung als zugering erwiesen.“

Schon jetzt freuen sich Leitender OberarztDr. Herbert Mädl und sein Team auf dasneue Schlaflabor. Das bisherige, mit vierBetten, ist provisorisch auf einer Kranken-pflegestation eingerichtet und wird nunebenfalls im dritten Stock des Neubausnicht nur ganz neue Räume erhalten, son-dern auch zwei zusätzliche Betten. SechsPatienten können dann künftig dortgleichzeitig untersucht werden. Eine deut-liche Verbesserung, denn die Wartezeitenauf einen Platz im Schlaflabor betragenderzeit durchaus einige Monate.

Auch für die Urologische Klinik wird dieZeit der Improvisation bald ein Endehaben. Diese Klinik bezieht nach einemgründlichen Umbau die bisherigen Räumedes pathologischen Instituts im zweitenUntergeschoss, die neben allen notwendi-gen Untersuchungs- und Behandlungsräu-men auch mit einem urologischen Rönt-gen- und Eingriffsraum sowie einemSonografieraum ausgestattet werden.

Landrat Söllner:

Eine herausragendeEntwicklung

Landrat Klaus Peter Söllner kom-mentiert den 8. Bauabschnitt mitzahlreichen Verbesserungen invielen Bereichen als einen weite-ren Baustein einer „wirklich her-ausragenden Entwicklung unse-res Klinikums“.

Die Verantwortlichen für das Klini-kum, die Beschäftigten, aber sicherauch die Patienten könnten hochzu-frieden sein mit dem, was nun miteiner zweistelligen Millionensummenochmals neu am Klinikum entste-hen wird, sagte Söllner. „Das ist ein-fach eine tolle Geschichte, wennman die Entwicklung unseres Hau-ses betrachtet und sieht, was wirhier geschaffen haben. Sowohl mitder Qualität, der Beschäftigtenzahlvon jetzt mehr als 1200 als auch mitden breit aufgestellten Möglichkei-ten der medizinischen Behandlungkönnen wir mehr als zufrieden sein.Natürlich sind wir auch weiterhinbestrebt, unser Haus ständig nachvorne zu entwickeln“, betonte derLandrat.

Klaus Peter Söllner ist darüber hin-aus erfreut, dass frei werdende Räu-me in Patientenstationen nun aufKosten des Klinikums in Kranken-zimmer umgewandelt werden, umden Engpässen entgegentreten zukönnen. Trotz aller Bemühungen seidas Haus immer noch zeitweiseüberbelegt. In diesem Bereich wolleman nun nochmals für eine weitereEntlastung sorgen.

Ansicht von hinten: Der Anbau ist ein mächtiges Gebäude geworden. Ein neues Patho-logisches Institut wird unter anderem dort einziehen.

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OberbürgermeisterHenry Schramm:

Wir halten weiter Schritt

Oberbürgermeister HenrySchramm freut sich, dass wiedereinmal eine deutliche Verbesse-rung für das Klinikum auf denWeg gebracht werden konnte:„Diese Erweiterung war nötig,denn nur wer Schritt hält, kannsich auch auf Dauer auf demMarkt behaupten. Wir wollenund werden auch künftig großar-tiges know how bieten und aufdem neuestens Tand sein, damitwir unseren Patienten bestmögli-che Versorgung gewährleistenkönnen. Der 8. Bauabschnittbringt sowohl für die Patientenals auch für unsere BeschäftigtenVerbesserungen.“

Erfreut zeigt sich der OB, dass durchdie hohe staatliche Förderung, 8,9Millionen Euro, erneut deutlich wer-de, dass man auch in München dieLeistungsfähigkeit des Gesundheits-standorts Kulmbach sehe und würdi-ge. „Dafür möchte ich mich auch andieser Stelle noch einmal ausdrück-lich bedanken.“

Die Verantwortlichen für das Klini-kum werden, verspricht Schramm,auch künftig auf weiteren Ausbausetzen und machte darauf aufmerk-sam, dass durch die Erweiterungenin den vergangenen Jahren alleinrund 200 neue Arbeitsplätze amKlinikum geschaffen werden konn-ten und damit mehr als 1200 Men-schen dort ihr Auskommen haben.

Siebenstellige Kosten fallen für die Schaf-fung eines zweiten Linksherzkatheter-messplatzes an. Erst 2007 ist der erstePlatz in der Kardiologischen Klinik einge-richtet worden. Die ständig steigendenPatientenzahlen können mit einem Gerätnicht mehr abgedeckt werden.

Große Verbesserungen versprechen sichdie Verantwortlichen des Klinikums auchvon dem völlig neuen Patienten-Bera-tungs-Zentrum, das in den bisherigen Ver-waltungsräumen am Rande der Eingangs-halle seinen neuen Platz finden wird. DieVerwaltung benötigt ohnedies mehr Platzund wird daher die zentral gelegenen Bü-ros für die Beratungszentrale freimachen.

Entlassmanagement, Wundmanagement,die Beratung und Vermittlung in SachenAnschlussheilbehandlung und Pflege-überleitung, der Sozialdienst und alles,was sonst den Patienten vor, während undnach ihrem Aufenthalt wichtig ist, warenbislang verstreut über mehrere Etagenuntergebracht.

Wenn der 8. Bauabschnitt voraussichtlichEnde 2013 abgeschlossen sein wird, fin-den Patienten und Angehörige Rat undHilfe zentral an einer Stelle. Insgesamtsechs Arbeitsplätze samt abgeschlossenenBeratungsräumen für Patientengesprächewerden entstehen.

Der Linksherzkathetermessplatz ist ständig ausgebucht. Jetzt wird ein zweites,Millionen teures, Gerät angeschafft. Die Räumlichkeiten dafür sind ebenfalls im 8.Bauabschnitt enthalten.

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Schlaganfallpatienten werden am Klinikum Kulmbach aufwendig und interdiszi-plinär betreut, um bestmögliche Heilungschancen zu gewährleisten. Mit derZertifizierung der „Stroke Unit“ ist das Kulmbacher Haus eines von nur vier inOberfranken, die diese hohe Anerkennung erreicht haben. Die beiden LeitendenOberärzte Dr. Christian Könhäuser (rechts) und Dr. Herbert Mädl (Zweiter vonrechts) freuen sich über diesen wichtigen Schritt.

Nur etwa 200 Kliniken in ganzDeutschland sind als sogenannte„Stroke Unit“ nach dem Qualitäts-standard der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft und der Stiftung Deut-sche Schlaganfall-Hilfe zertifiziert. InOberfranken ist jetzt neben Bayreuth,Hof und Bamberg mit dem KlinikumKulmbach ein weiteres Klinikum mitdieser hohen Qualitätsauszeichnungbedacht worden. Die regionale„Stroke Unit“ in Kulmbach bietet aku-ten Schlaganfallpatienten damit Dia-gnostik und Therapie auf höchstemNiveau.

Ein Team aus Intensivmedizinern, Kardio-logen, Neurologen und – wenn nötig –auch Neurochirurgen gewährleistet zu-sammen mit speziell geschultem Pflege-personal, Physiotherapeuten, Ergothera-peuten und Logopäden bestmögliche Ver-sorgung nach einem Schlaganfall.Auch dieDiagnostik am Klinikum Kulmbach hat mitihrer radiologischen Abteilung mit Kern-spintomographie und Computertomogra-phie großen Anteil daran, dass Menschennach einem Schlaganfall schnellstmöglichund umfassend behandelt werden könn-nen. Auf diese Weise wird, wie die für dieKulmbacher „Stroke Unit“ verantwort-lichen Leitenden Oberärzte Dr. HerbertMädl und Dr. Christian Konhäuser beto-nen, die Perspektive für Patienten nacheinem Schlaganfall deutlich verbessert.Schon während der Akutbehandlungarbeitet das Klinikum eng mit der örtlichenSchlaganfall-Selbsthilfegruppe zusammenund natürlich werden schon während desstationären Aufenthalts auch anschließen-de Heilbehandlungen und Rehabilitatio-nen geplant.

Schlaganfall-Einheit zertifiziert Die „Stroke Unit“ des Klinikums Kulmbach ist eine von nur vier oberfränkischen Einrichtungmit bestätigt hohem Behandlungsstandard. Entsprechend groß ist die Freude.

Wer einen Schlaganfall erleidet, hat besse-re Aussichten auf völlige oder mindestensweitgehende Heilung, wenn er erstensschnellstmöglich in klinische Behandlungkommt und wenn die behandelnde Klinikdarüber hinaus über ein multiprofessio-nelles Team verfügt, das alle Behandlungs-möglichkeiten zur Verfügung hat und spe-ziell geschult ist. „Studien haben klargezeigt, dass die Behandlung in einer„Stroke Unit“ ganz klar die Chancen aufweitgehende Wiederherstellung einesSchlaganfall-Patienten verbessert“, betontDr. Herbert Mädl, der die KulmbacherSchlaganfall-Einheit mit aufgebaut undzusammen mit Dr. Christian Konhäuserund dem gesamten Team dieser Abteilung

jetzt durch die Zertifizierung gebracht hat.419 Schlaganfallpatienten sind im vergan-genen Jahr am Klinikum Kulmbach behan-delt worden, berichten die beiden Fach-ärzte. Die Tendenz zeigt dabei klar nachoben. Die Menschen selbst werden immerälter und es gibt immer mehr ältereMenschen. Auch wenn durchaus immerwieder junge Leute von Schlaganfällenbetroffen sind, ist die Mehrzahl derPatienten älter als 65 Jahre.

Seit Jahren ist das Klinikum KulmbachMitglied im „STENO-Netzwerk“ (Schlag-anfallnetzwerk für Telemedizin in Nord-bayern). Unter der Koordination durch dasUniklinikum Erlangen sind 13 Kranken-

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häuser in Mittel- und Oberfranken sowie inThüringen vernetzt, die interdisziplinäreBehandlungsteams rund um die Uhr zurVerfügung haben. Im „STENO-Netzwerk“verpflichten sich die Teilnehmer nicht nurzur regelmäßigen Fortbildung, sondern esstehen in den Schlaganfallzentren auchjederzeit Experten für eine telemedizini-sche Konsultation zur Verfügung. Für dieZertifzierung als „Stroke Unit“ hat sich dasKlinikum Kulmbach auch nochmals ärztlichverstärkt: Jörg Richter ist als weitererFacharzt in dieses spezielle Behandlungs-team gekommen.

Zitat:Die Behandlung in einer Stroke Unitverbessert die Heilungschancen.

Dr. Herbert Mädl

Ein Schlaganfall ist immer ein akuterNotfall, der sofort ärztlich behandeltwerden muss. Bei einem Schlaganfallkommt es zu einem plötzlichen Ver-schluss eines Blutgefäßes oder zu einerBlutung im Gehirn. Dabei werden in derFolge Nervenzellen zerstört.

Der Patient verspürt Ausfall-erscheinungen wie halbseitige Lähmungserscheinungen und/oder TaubheitsgefühlKribbeln auf einer Körperseiteherabhängende MundwinkelSprach- und SprechstörungenUnfähigkeit, Gesprocheneszu verstehen

Sehstörungen (einäugige Blindheit oder Gesichtsfeldausfälle oder Doppelbilder)Schwindel, Übelkeit, ErbrechenGang- und Standunsicherheitplötzliche heftige Kopfschmerzen

Wenn solche Symptome auftreten,sollte sofort der Rettungsdienst un-ter der Nummer 19222 alarmiertwerden. Auch dann, wenn die Symp-tome zunächst wieder verschwinden.Je früher nach dem Eintreten desSchlaganfalls eine Behandlung er-folgt, desto besser sind die Aus-sichten des Patienten auf eine völligeoder weitgehende Heilung.

Im Notfall schnell und richtig handeln

E H R U N G E N

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Gleich fünf 40. Dienstjubiläen und ein 25. waren im März Anlass für eine Feierstunde am Klinikum Kulmbach. Die Aufnahme zeigtRudolf Neumann, Gudrun Hücherig, Christine Ott, Gerda Utz und Anita Seiferth sowie Jürgen Wiesel zusammen mit ihrenVorgesetzten und den Verantwortlichen des Klinikums Kulmbach, Landrat Klaus Peter Söllner, OB Henry Schramm undGeschäftsführer Herbert Schmidt.

40 Jahre Dienst am Nächsten Die Leitung des Klinikums dankt fünf Mitarbeitern für langjähriges Engagement in vielen Bereichen.Ohne engagiertes Personal wäre der Erfolg nicht möglich, betont Landrat Söllner.

40 Jahre in einem Betrieb, das ist einrecht seltenes Jubiläum. Am KlinikumKulmbach haben Landrat Klaus PeterSöllner, OB Henry Schramm, Ge-schäftsführer Herbert Schmidt undPersonalratsvorsitzender Frank Wilzokim März gleich fünf Mitarbeitern fürvier Jahrzehnte Einsatz und Leistunggedankt. Unter den Geehrten warauch Rudolf Neumann, den in Stadt-steinach wohl jeder kennt und der bisvor wenigen Jahren zu den Urgestei-nen des OP-Bereichs an der FachklinikStadtsteinach gehört hat.

Seit 2007 ist Rudolf Neumann nun nach 35Jahren als Krankenpfleger in der Anästhe-sie in Stadtsteinach nach Kulmbach ans

Klinikum gewechselt. „Für 40 Jahre Dienstam Nächsten, auf die er stolz zurückblik-ken kann, sprechen wir heute unserenDank aus“, betonte Landrat Klaus PeterSöllner und erinnerte daran, dass RudolfNeumann als Allrounder im OP in Stadt-steinach mit seinen familiär geprägtenStrukturen nicht wegzudenken gewesensei. Der Wechsel nach Kulmbach seizwangsläufig notwendig geworden, nach-dem die Chirurgie in der Fachklinik einge-stellt worden war.

Wertvolle Arbeit geleistet

Ebenfalls seit 40 Jahren im Dienst derFachklinik Stadtsteinach steht GudrunHücherig, die als Hausgehilfin und Reini-

gungskraft wertvolle Arbeit leistet und imLaufe der Jahrzehnte große Veränderun-gen miterlebt habe. So waren zu Beginnihrer Anstellung in Stadtsteinach nochOrdensschwestern in der Pflege aktiv, dasEssen kam nicht auf Tabletts in fertigenPortionen, sondern wurde von denHausgehilfinnen in großen Töpfen direktauf der Station auf die Teller verteilt.

Ebenfalls seit 40 Jahren ist die Kranken-schwester Christine Ott aus Stadtsteinachan der Fachklinik in ihrer Heimatstadtbeschäftigt. Angefangen hat Christine Ottzunächst als Krankenpflegehelferin undsich dann 20 Jahre nach ihrem Berufsstartfür die Ausbildung zur Krankenschwesterentschieden.

E H R U N G E N

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Karl-Heinz Priessmann, Anita Ernst, Agnes Rummer und Helmut Limmer gehen in denRuhestand. Ihre Vorgesetzten, die Verbandsspitze und natürlich Geschäftsführung undPersonalrat verabschiedeten die vier langjährigen Mitarbeiter im Rahmen einer kleinenFeier, bei der natürlich nochmals ausführlich auf die Leistungen und Einsatzgebietejedes Einzelnen eingegangen worden ist.

Klinikum verabschiedetMitarbeiter Karl-Heinz Priessmann, Anita Ernst, Agnes Rummer undHelmut Limmer gehen in den Ruhestand

Gerda Utz aus Presseck hat ihren Dienstals Stationshilfe am damaligen Kreiskran-kenhaus Stadtsteinach im Alter von 16Jahren angetreten und ist 40 Jahre späternoch heute als Hausgehilfin aktiv. DieZeiten waren streng, als Gerda Utz in ihrenBeruf startete: Sie erinnert sich, dass manerst nach Hause gehen durfte, wenn dieOrdensschwestern keine Aufträge mehrhatten. „Heute wäre das völlig undenk-bar“, macht Landrat Söllner den enormenWandel während dieser vier Jahrzehntedeutlich.

Anita Seiferth aus Neudrossenfeld ist seit40 Jahren in der Klinikumsküche diejenige,die für den leckeren Nachtisch undSüßspeisen verantwortlich zeichnet. Auchim Verwaltungsrat kennen die Mitgliedervielleicht nicht direkt Anita Seiferth, aberjeder kennt und schätzt ihr Müsli.

Hilfe für Menschen

Hans-Jürgen Wiesel aus Guttenberg warder einzige Mitarbeiter, dem im Rahmendieser Feier für 25 Jahre Mitarbeit amKlinikum gedankt wurde. Wiesel hat zu-nächst als Krankenpfleger im Intensiv-bereich gearbeitet, wechselte dann alsPraxisanleiter in die Ausbildung und istseit 1998 nach einer weiteren Ausbildungan der Hans-Weinberger-Akademie inMünchen als Lehrer für Pflegeberufe ander Berufsfachschule für Krankenpflegebeschäftigt. Sein hohes Fachwissen undsein analytisches Urteilsvermögen werdenvon Kollegen wie Schülern gleichermaßengeschätzt.

Bei der Feier betonten Landrat Söllner undOB Schramm den großen Anteil des enga-gierten Teams an der Erfolgsgeschichte desKlinikums Kulmbach. Die Menschen ausdem Landkreis und darüber hinaus könnendarauf vertrauen, dass ihnen geholfenwerde und dabei auch das Menschlichenicht zu kurz komme.

Vier langjährige Mitarbeiter habenLandrat Klaus Peter Söllner, Oberbür-germeister Henry Schramm, Ge-schäftsführer Herbert Schmidt undPersonalratsvorsitzender Frank Wilzokim Rahmen einer Feierstunde im Märzin den Ruhestand verabschiedet. Allenvieren dankten die Verantwortlichendes Klinikums für ihre langjährigeMitarbeit und ihr großes Engagementund wünschten den frischgebackenenRuheständlern alles Gute in ihremneuen Lebensabschnitt.

Mehr als 30 Jahre war Karl-Heinz Priess-mann als EDV-Sachbearbeiter der erstenStunde am Klinikum beschäftigt. Dabei

erlebte Karl-Heinz Priessmann sowohl dieZeiten des Großrechners wie auch denWechsel auf eine PC-Struktur. Fehlen wirder ganz sicher allen, die sich beiDruckerproblemen an ihn gewandthaben: Es gab keinen Drucker, den Karl-Heinz Priessmann nicht wieder zumLaufen brachte.

Seit 1965war Anita Ernst zuerst als Haus-gehilfin, dann als Krankenschwester inder Unfallchirurgie und Orthopädie dabeiund verbrachte mit Ausnahme der Kin-dererziehungszeiten ihre gesamte berufli-che Laufbahn am Klinikum Kulmbach.Dem Menschen galt dabei immer dieFürsorge der verantwortungsbewussten

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Krankenschwester, die sich trotz allerBelastungen immer einen gesundenHumor bewahrt hat. Ebenfalls mehr als40 Jahre arbeitete Agnes Rummer alsStationshilfe in der Fachklinik Stadtstei-nach. Sie hat in den vielen Jahren ihrerDienstzeit auf große Entwicklungen undviele Veränderungen zurückblicken, diesie alle gemeistert hat. Agnes Rummer

25 Jahre engagiert dabei Am Klinikum Kulmbach erhielten gleich acht langjährige Mitarbeiter Urkunden und Geschenkefür ihren großen Einsatz in verschiedensten Bereichen.

Acht Beschäftigte des Klinikums Kulm-bach und der Fachklinik Stadtsteinachsind von Landrat Klaus Peter Söllner,Oberbürgermeister Henry Schrammund Geschäftsführer Herbert Schmidtfür 25-jährige engagierte Mitarbeitausgezeichnet worden. Die Verant-wortlichen für das Klinikum, mit rund1200 Mitarbeitern größter Arbeitge-

ber im gesamten Landkreis, betonten,dass alle Planungen vergebens wären,wenn die Mannschaft nicht mitziehtund dass die Belegschaft einen erheb-lichen Anteil an dem großen Erfolg derbeiden Häuser in Kulmbach undStadtsteinach habe.Ein viertel Jahrhundert ist Douglas Ham-mond als Chiropraktiker und Physiothera-

peut am Klinikum Kulmbach. Der gebürti-ge Amerikaner mit Wohnsitz in Azendorfist vielen Kulmbachern, die schon einmalunter akuten Rückenschmerzen litten, einBegriff. Ulrike Löffler aus Trebgast ist alsMedizinisch-Technische-Radiologieassis-tentin seit 25 Jahren in der Radiologie be-schäftigt. Sie ist für ihren großen Einsatzund ihre Motivation besonders geschätzt

Acht Beschäftigte des Klinikums Kulmbach sind von Landrat Klaus Peter Söllner, OB Henry Schramm und Geschäftsführer Herbert Schmidtfür 25-jährige engagierte Mitarbeit ausgezeichnet worden: Douglas Hammond, Ulrike Löffler, Helmut Konrad, Andrea Backer, Ingrid Müller,Anette Kilic, Kurt Rauscher und Oberarzt Michael Ebeling.

galt als Leistungsträgerin in derFachklinik, die das Wesentliche erkannteund danach handelte.

Helmut Limmer hat immerhin 38 Jahre alstechnischer Facharbeiter am Klinikumgewirkt, bevor er jetzt in den verdientenRuhestand eintreten kann. Die längstnicht mehr betriebene Müllverbren-

nungsanlage war einst die Domäne vonHelmut Limmer, der später vor allem imBereich Sanitär und Heizung Reparaturenim gesamten Haus durchführte und alsgelernter Stahlbauschlosser seine Fach-kenntnisse gut einbringen konnte. Auchder Personalrat schloss sich den gutenWünschen der Klinikleitung für die vierRuheständler an.

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und weiß Patienten die Angst vor denUntersuchungen zu nehmen. Das kommtihr besonders bei ihrer Tätigkeit alsMammographie-Fachkraft zugute.

Auf die gleiche Zeit bringt es HelmutKonrad aus Thurnau, der als „Urgestein“des Hol- und Bringdienstes dafür sorgt,dass alles am richtigen Platz ankommt.Besonders dankbar ist die gesamte Mann-schaft des Klinikums für den beherztenEinsatz beim Brand in der Küche derEntbindungsstation im Jahr 2003. HelmutKonrad war es, der schnell das Richtige tatund so größeren Schaden verhindernkonnte.

Andrea Backer aus Ludwigschorgast berätals Diätassistentin an der Fachklinik Pa-tienten in allen Diät- und Kostformen undist als Teilzeitmitarbeiterin in der FachklinikStadtsteinach eingesetzt. Andrea Backer

ist ein Bindeglied zwischen Küche undStation. Die Krankenschwester IngridMüller aus Thurnau ist seit vielen Jahrenauf der unfallchirurgischen Station einge-setzt und gilt dort als echte Stütze. Unteranderem ausgeprägtes Pflichtbewusstseinund gutes Urteilsvermögen haben sie zueiner wichtigen Mitarbeiterin gemacht.

Die Stadtsteinacherin Anette Kilic ist nachmehreren unterschiedlichen Stationen amKlinikum jetzt in der Bettenzentrale tätigund zuständig für die Aufbereitung derBetten. Aber auch in der Eigenreinigungwie in der Textilpflege war sie bereitserfolgreich tätig.

Kurt Rauscher aus Kulmbach leistet alsKrankenpfleger auf der Intensivstationeinen wichtigen Dienst und ist zudem alsUmwelttrainer am Klinikum aktiv. Auch somancher Verbesserungsvorschlag stammt

aus seiner Feder. So hat er ein Programmfür die Einsatzplanung der Krankenpfle-geschüler selbst entwickelt, das in vollemUmfang von der Schule genutzt wird.

Und auch Michael Ebeling, Oberarzt an derFrauenklinik, ist seit 25 Jahren dabei. Ihmgalt ein besonderer Dank des Führungs-teams für seinen großen Einsatz und vorallem seine Bereitschaft, in der Über-gangszeit während des Chefarztwechselsgemeinsam mit Dr. Gabriele Stenglein denBetrieb trotz des personellen Engpassesungeschmälert aufrecht zu erhalten.Michael Ebeling gilt Leitendem Arzt Dr.Benno Lex als große Stütze und über-nimmt mit hervorragender Fachkompetenzvor allem die Hauptverantwortung für dieGeburtshilfe am Klinikum. Er ist darüberhinaus maßgeblich an den Vorbereitungenzur Zertifizierung „Babyfreundliches Kran-kenhaus“ beteiligt.

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Wie eine zweite GeburtDer Bundestag hat eine Organspende-Reform verabschiedet, Sie soll die Spendenbereitschaft erhöhen.Das wünschen sich auch Kulmbachs Ärzte.

Etwa 12 000 Menschen in Deutschlandwarten auf ein Spenderorgan. JedenTag sterben drei, weil sie vergeblichwarten. „Laut Umfragen wären 70 bis80 Prozent der Deutschen nach ihremTod zur Organspende bereit, doch nurzehn bis 20 Prozent besitzen den nöti-gen Ausweis“, sagt Dr. Thomas Brei-denbach, der Geschäftsführende Arztder Deutschen Stiftung Organtrans-plantation (DSO) Region Bayern.

Die Politik will mit einer Reform die Spen-denbereitschaft erhöhen: Unter anderemsollen die Krankenkassen verpflichtetwerden, ihren Versicherten regelmäßigInformationen und einen Spendenaus-weis zuzuschicken. Außerdem soll jedesKrankenhaus einen Transplantations-beauftragten einstellen. Im Klinikum

Kulmbach übernimmt diese Aufgabeschon seit vielen Jahren Oberarzt Dr.Herbert Mädl. Er kümmert sich um dieÖffentlichkeitsarbeit, schult Mitarbeiterund klärt bei Hirntoten, ob ein Organ-spendeausweis vorliegt. Falls nicht, gehtes darum, ob die Angehörigen mit einerOrganspende einverstanden sind. Falls ja,nimmt er Kontakt mit der DSO auf.

Breidenbacher erklärt: „Wir schickendann ein Transplantationsteam ins Kran-kenhaus, das die Organe entnimmt. An-schließend kommen sie in das Transplan-tationszentrum, wo der Empfänger seinOrgan erhält.“ In Kulmbach kommt esjährlich nur zu etwa zwei bis dreiOrganentnahmen. „Deshalb sind wirfroh, dass die Politik jetzt gehandelt hat“,sagt Dr. Thomas Banse, leitender Arzt mit

dem Schwerpunkt Nephrologie undDialyse am Klinikum Kulmbach. Ein Grundfür die seltenen Organspenden sei, dassdie Angehörigen, wenn kein Spenden-ausweis vorliegt, mit der Entscheidungüberfordert sind: „Sie trauen sich in die-ser Ausnahmesituation, die schon schwergenug für sie ist, nicht zu, das zu ent-scheiden. Sie wollen dem Verstorbenennichts Unrechtes tun.“ Also entscheidensich viele Angehörige gegen eineOrganspende. Deshalb sei es wichtig,dass jeder für sich selbst rechtzeitig dieEntscheidung trifft. Damit nehme manseinen Angehörigen eine große Last vonden Schultern. „Aber niemand beschäf-tigt sich gern mit dem Tod. Deshalb müss-sen durch Aufklärungsarbeit Unsicher-heiten und Vorurteile beseitigt werden“,sagt Banse. Eine verbreitete Befürchtung

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sei, dass für Organspender im Kranken-haus nicht alles getan wird, um ihr Lebenzu retten. „Dabei werden sie ebenso gutumsorgt, weil nur so ihre Organe intaktbleiben“, erklärt Banse. Auch werde manals Organspender nicht schneller für toterklärt. Zwei voneinander unabhängigeÄrzte müssen den Hirntod feststellen. DieLeiche sehe nach der Organentnahmenicht entstellt aus, nur eine kleine Narbesei zu sehen. Der kleine Schritt, sich einenOrganspendeausweis zu holen, kann imTodesfall mehrere Leben auf einmal ret-ten. „Mit seinen intakten Organen kannjeder Mensch etwa zehn Personen helfen,

die ein Organ brauchen“, erklärt Mädl.Neben den Nieren könnten unter ande-rem auch Herz, Lunge, Leber und Bauch-speicheldrüse transplantiert werden. Unddie Erfolgsquote ist hoch. „Über 90 Pro-zent überleben im ersten Jahr, in dennächsten fünf Jahren funktionieren nochbei 70 bis 80 Prozent die jeweiligen Or-gane“, so Breidenbach. Bei Nierentrans-plantierten seien die Zahlen noch besser,

sie würden auch länger leben als Dia-lysepatienten: „Ich habe schon so ofterlebt, wie die Patienten nach einerTransplantation ins Leben zurückkehren.“Aber auch Angehörige von Organspen-dern könnten profitieren: „Vor allemEltern, die ein Kind verloren haben, findenTrost in der Organspende. So bewirkt dersinnlose Tod zumindest noch etwasGutes.“

Jeder kann plötzlich einneues Organ benötigen

„Die Wahrscheinlichkeit, in seinemLeben ein fremdes Organ zu benöti-gen, ist drei Mal so hoch wie die,Spender zu werden“, sagt Dr.Thomas Breidenbach. Von heute aufmorgen könne bei jedem durch einebanale Erkrankung wie Grippe zumBeispiel der Herzmuskel so sehrbeschädigt werden, dass man einneues Herz braucht. „Das passiert inKulmbach jedes Jahr vier bis fünfPersonen“, sagt Dr. Herbert Mädl.Virusinfektionen und chronischeErkrankungen können auch andereOrgane dauerhaft schädigen undeine Transplantation nötig machen.Oft kommt es zu Nierenversagen.„Deshalb müssen bei uns vielePatienten an die Dialyse und wartenauf eine neue Niere“, sagt Mädl.

Keine Altersgrenze

„Auch Ältere Menschen, es gibtkeine Altersgrenze. Es spricht nichtsdagegen, wenn ein 78-Jähriger voneiner etwa gleichaltrigen Person zumBeispiel eine Leber bekommt", sagtMädl. Am Klinikum Kulmbach kannman sich kostenlos einen Organ-spendeausweise abholen. Auch invielen Arztpraxen oder Apotheken ister erhältlich. Eine weitere Möglich-keit ist der Download im Internet,zum Beispiel unter:

www.organspendeausweis.org

Fast jeder kannOrgane spenden

Von 12 000 Menschen, die in Deutsch-land auf ein Organ warten, brauchen8000 eine Niere. Sie führt die Liste derbenötigten Organe mit Abstand an. „DieZahl der Menschen, die wegen Nieren-schwäche zur Dialyse müssen, steigtständig. Allein am Kulmbacher Klinikumführen wir jährlich 3000 Dialysebehand-lungen durch", erklärt Dr. Thomas Banse,leitender Arzt mit dem SchwerpunktNephrologie und Dialyse am KlinikumKulmbach. Nach der Niere folgen auf derListe Leber, Herz und Lunge. Außerdemkönnen Bauchspeicheldrüse, Teile desDarms, Bindehaut, Knochenmark undGliedmaßen gespendet werden. Jeder, dersich einen Organspendeausweis holt,kann angeben, welche Organe er trans-plantieren möchte, und welche nicht.

Einschränkungenmöglich

„Die meisten Spender machen allerdingskeine Einschränkung. Sie sind bereit, alleOrgane zu spenden. Nur zehn bis 20Prozent möchten zum Beispiel aus religi-ösen Gründen vor allem die Augen undihr Herz behalten“, erklärt Banse.Im vergangenen Jahr ist die Zahl derjeni-gen, die zur Organspende bereit sind, um7,4 Prozent gesunken. Der Bedarf istwesentlich höher als die Organe, die zurTransplantation zur Verfügung stehen.Dabei wären die meisten Menschen alsOrganspender geeignet. „Ausgeschlos-sen sind Personen, die eine ansteckende

Krankheit haben, eine Infektion, zumBeispiel Hepatitis oder AIDS. Auch Krebs-kranke sind nicht geeignet“, erklärt Dr.Herbert Mädl, Transplantationsbeauf-tragter und Oberarzt am KulmbacherKlinikum. Aber ansonsten könne jederOrganspender werden.

Dr. Herbert Mädl

Dr. Thomas Banse

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So hilft man nach einem Motorradunfall

Ein eventuell vorhandener Aufkleber wie„Helm darf nur vom Arzt abgenommenwerden“ oder ähnliche hat im Notfall kei-nerlei rechtliche Bedeutung.

Im Idealfall wird der Helm durch zweiHelfer abgenommen; wer alleine ErsteHilfe leistet, muss und kann die Helm-

abnahme aber auch alleine durchführen.Das ideale Vorgehen kann in einem Erste-Hilfe-Kurs unter fachgerechter Anleitungerlernt und geübt werden.

Wenn ein verunfallter Motorradfahrer aufAnsprache reagiert, erfolgt eine derSituation entsprechende Hilfeleistung.

Die Motorradsaison steht vor der Tür,sie wird auch bei uns in Kulmbach mitder Motorrad – Sternfahrt jedes Jahraufs Neue eingeläutet. Deshalbmöchten wir heute das Thema – DieHelmabnahme im Notfall – für sieaufbereiten.

Ist ein Motorradfahrer nach einem Unfallbewusstlos, so muss zur korrekten Durch-führung weiterer Maßnahmen zunächstder Helm abgenommen werden. Ein Helmerschwert oder verhindert die Kontrollevon Bewusstsein, Atmung und Kreislaufund die Durchführung lebensrettenderSofortmaßnahmen wie des lebensretten-den Handgriffs oder der stabilenSeitenlage. Dies gilt auch für Jet- undKlapphelme, da auch diese verhindern,dass in der stabilen Seitenlage derMundwinkel der tiefste Punkt des Körpersist.

Daher gilt der Grundsatz: „Jedem be-wusstlosen Helmträger wird derHelm abgenommen.“

Häufig besteht die Befürchtung, dassdurch unsachgemäßes Hantieren demVerletzten zusätzlicher Schaden zugefügtwerden könnte. Diese Angst ist jedochweitgehend unbegründet: Die Verletz-ungsgefahr ist als wesentlich geringereinzuschätzen als das Risiko, in Rücken-lage an Blut, Mageninhalt oder derzurückfallenden Zunge zu ersticken. Es istauch davon auszugehen, dass die durchdie Helmabnahme verursachten Bewe-gungen in keinem Verhältnis zu denKräften steht, die beim vorhergehendenUnfall auf den Patienten eingewirkthaben.

Die Durchführung der Helmabnahme:

Helfer 1:

Kopf mit Helm fixierenHalswirbelsäule stabilisieren

Helfer 2:

Visier öffnenKinnriemen öffnen

Helfer 1:

Helm vorsichtig nachhinten kippen und abnehmen.

Helfer 2:

Stabilisierung aufrechterhalten übernehmen

Helfer 1:

übernimmt den Kopf unddie Stabilisierung

Helfer 2:

übernimmt in Absprache mitHelfer 1 die Durchführung derstabile Seitenlage.

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Angelika Liebschwager schult mehrfach im Jahr Herzpatienten, Thrombosepatienten oder auch Menschen mit angeborenenBlutgerinnungsstörungen, wie sie ihre Blutwerte selbst überprüfen können und damit unabhängiger werden.

Ein Piks schafft FreiheitWer auf blutverdünnende Mittel angewiesen ist, hängt von engmaschigen Arztbesuchen ab.Am Klinikum Kulmbach können diese Patienten lernen, wie sie ihre Blutwerte selbst bestimmen können.

Angelika Liebschwagers jüngsterPatient war fünf Jahre alt. Natürlichhaben seine Eltern den Kurs gemacht,um ihrem Sohn zu helfen. Der Jungehatte eine Herzoperation. Der zweit-jüngste Patient der erfahrenen Ge-sundheits- und Krankenpflegerin warein 20-Jähriger. Er leidet unter einerangeborenen Gerinnungsstörung. An-gelika Liebschwagers Patienten kom-men aus allen Altersschichten, wennauch die Jüngeren seltener und dieÄlteren häufiger vorkommen. Alle

haben eins gemeinsam: Sie müssenmeist ihr Leben lang blutverdünnendeMedikamente nehmen, beispielsweiseMarkumar.

Auf diese wichtige Therapie sind sie ange-wiesen, weil sie unter Vorhofflimmern lei-den, eine Thrombose oder eine Lungen-embolie hinter sich haben oder an einererblichen Gerinnungsstörung erkranktsind. Das Medikament hält all dieseMenschen am Leben. Es verdünnt das Blut.Das zieht aber die Verpflichtung zu häufi-

gen Arztbesuchen nach sich. Wer sich aus-bilden lässt, seine Blutwerte selbst zu be-stimmen, kann sich das ersparen. AngelikaLiebschwager zeigt den Betroffenen, wiees geht, schult sie und trägt damit dazubei, den Patienten wieder zu mehr Freiheitzu verhelfen. „Coagu Check“ heißt dasZauberwort. Mit dieser Untersuchung, zuder man einen kleinen, knapp tausendEuro teuren Apparat benötigt, kontrollie-ren Markumar-Patienten ihre Blutgerinn-ungswerte. Wer das nicht selbst kann,muss meist einmal wöchentlich zum Arzt.

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Das ist für Berufstätige nicht einfach, aberauch für ältere Menschen auf dem Landnicht. Und wer als Markumar-Patient fürein paar Wochen in Urlaub fahren möchte,steht vor echten Problemen. Der „Quick-Test“ ist wichtig. Mit ihm erfahren dieKranken, ob ihre Werte stimmen undsomit, ob die Medikation ausreicht.

Mit dem kleinen Gerät, das die Patientenbei ihrer Krankenkasse beantragen müss-sen, können sie die Werte selbstbestimmtnehmen und sind damit zeitlich sehr vielunabhängiger. Allerdings ist dafür zwin-gend eine Schulung vorgeschrieben.Angelika Liebschwager ist dafür ausgebil-

det. Das Klinikum Kulmbach bietet dieKurse kostenlos an. Etwa fünfmal im Jahrkommen bis zu fünf Betroffene zurSchulung, um zu lernen, wie man zu Hausesein Blut selbst checkt. „Die Menschenwerden dadurch unabhängig“, weißAngelika Liebschwager. Sehr häufigeArztbesuche sind für viele eine Belastung.Herzrhythmusstörungen, Vorhofflimmern,Patienten mit Herzklappenoperationen,mit Thrombosen oder angeborenen Gerin-nungsstörungen sind das klassische Klien-tel für das Medikament Markumar.

Zahl der Betroffenensteigt ständig

Die Zahl der Betroffenen wächst ständig,was auch mit der Altersspirale zu tun hat.Die Menschen werden älter und die Zahlder Senioren insgesamt steigt ebenfalls.Dr. Andreas Brugger, Leitender Arzt derKardiologie am Klinikum, kennt dieZahlen: Zehn Prozent der über 80-Jähri-gen, fünf Prozent der über 70-Jährigen undimmerhin zwei bis drei Prozent der jünge-ren Menschen müssen Markumar einneh-men. „Das sind schon ziemlich viel“, er-zählt die Kursleiterin und berichtet auch,dass es nicht viele Orte gibt, wo „CoaguCheck-Schulungen“ angeboten werden.Insgesamt wird die Zahl der Betroffenen inDeutschland auf mehr als eine halbeMillion beziffert.

Die Patienten reagieren sehr positiv auf dieneu gewonnene Freiheit, erzählt AngelikaLiebschwager: „Die Leute sind selbststän-diger, sie müssen nicht immer zum Arzt, siekönnen sich ihr Leben wieder viel freiereinteilen.“ Nicht nur im Fall des fünfjähri-gen Herzpatienten, dessen Eltern sich fürdie Untersuchung schulen ließen, kommenauch viele Angehörige zu AngelikaLiebschwager. Auch für Senioren, die zuHause von Angehörigen gepflegt werden,kommen ihre Betreuer. Sie sparen sich sehrviel Zeit, wenn sie die kleine, aber wichtigeUntersuchung zu Hause selbst machenkönnen und nicht immer wieder ihreMutter oder den Vater zum Arzt bringenmüssen.

Selbstbestimmung und Selbsttherapie sindfür chronisch Kranke in vielen Bereichendurchaus üblich. Beispielsweise testen undspritzen sich auch Diabetes-Kranke viel-fach selbst. Ein kleiner Piks mit einemGerät in den Finger – und schon ist mit Hil-fe eines Teststreifens der Blutwert be-stimmt. Neben mehr Freiheit gibt derEigentest vielen Patienten auch wiedermehr Selbstwertgefühl, sagt AngelikaLiebschwager. „Die Menschen sind einfachnicht mehr so abgängig. Das macht schonviel aus.“

Schulungen fürHerzpatienten undAsthmatiker

Angelika Liebschwager ist eine er-fahrene Gesundheits- und Kranken-pflegerin, die inzwischen für dasEntlassungsmanagement am Klini-kum freigestellt ist. Sie schult Dia-betiker, ist zuständig für den „CoaguChek“, gibt Hypertonie-Schulungenund schult im Bereich der chroni-schen Bronchitis und bei Asthma.

Wer sich für eine „Coagu Check-Schulung“ bei Angelika Lieb-schwager im Klinikum Kulmbachinteressiert, kann sich telefo-nisch unter 09221/98-0 mit ihr inVerbindung setzen.

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GESCHENKGUTSCHEINEIM KLINIKUMERHÄLTLICH!

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Sie gehören zum Darmzentrum des Klinikums Kulmbach (von links): Leitender Arzt Dr. Detlef Thomschke, Stomatherapeutin MargotSchütz, der Leiter der ILCO-Selbsthilfegruppe, Stefan Kohl, und Leitender Arzt Dr. Markus Ewald.

Klinikum gründet Darmzentrum Die Zertifizierung soll schon bald abgeschlossen sein. Dann können Patienten mit Darmkrebs und künstlichemAusgang noch besser betreut werden. Geplant ist auch eine Selbsthilfegruppe.

Das Klinikum Kulmbach steht in denletzten Vorbereitungen zur Zertifizie-rung eines neuen Darmzentrums. Dasberichtete Leitender Arzt Dr. MarkusEwald bei einer Patientenveranstal-tung für Menschen mit einem künst-lichen Darmausgang und von Darm-krebs Betroffenen. Dabei ging esauch um die Gründung einer eigenen,vom Klinikum und dem deutschland-weit organisierten Selbsthilfever-band „Deutsche ILCO“ unterstütztenSelbsthilfegruppe für Betroffene ausStadt und Landkreis Kulmbach. Dr.

Ewald, der Leitende Arzt Dr. DetlefThomschke, Stomatherapeutin Mar-got Schütz und Selbsthilfegruppen-leiter Stefan Kohl informierten dierund 50 Gäste des Patiententreffensüber das neue Darmzentrum ebensowie über Behandlungsmöglichkeitenund die Vorteile, die eine Selbsthilfe-gruppe Betroffenen bietet.

Wer durch Krebs, andere Erkrankungenoder durch einen Unfall vorübergehendoder für immer einen künstlichen Darm-ausgang braucht, ist nicht nur körperlich

beeinträchtigt. Auch die Psyche derBetroffenen ist meist stark angeschlagen,wissen Chirurgen, behandelnde Ärzte,Stomatherapeuten und natürlich auch dieBetreuer der Selbsthilfegruppen. DasStoma, wie es in der Fachsprache heißt,verändert das ganze Leben derBetroffenen und ihrer Familien. „Auf einStoma angewiesen zu sein, ist erst einmalein großer Schock“, berichtet Stefan Kohl,der selbst seit mehr als 20 Jahren miteinem künstlichen Darmausgang lebt undseit Jahren in der Selbsthilfe engagiert ist.„Die Selbsthilfegruppe ist kein Jammer-

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verein“, betont Kohl und klärt auf, dassbei der deutschen ILCO der Erfahrungs-austausch an oberster Stelle steht. Esgehe darum, Betroffenen beizustehenund ihnen zu zeigen, dass sie auch miteinem künstlichen Ausgang ein qualifi-ziertes Leben führen können.Vielfach gin-gen die Stomaträger nicht mehr unterMenschen, zögen sich aus der Öffentlich-keit zurück. In der Selbsthilfegruppekönne man Selbstvertrauen zurückge-winnen und auch viele Tipps erhalten, wieman trotz des künstlichen Ausgangs amöffentlichen Leben teilnehmen und auchseine Hobbies weitgehend weiterpflegenkönne.

„Auf ein Stoma angewiesen zu sein,ist erst einmal ein großer Schock“.

Stefan Kohl, Deutsche ILCO

Seit Jahren bestehe in Bayreuth bereitseine Gruppe dieser Art. Allerdings sindnach den Erkenntnissen von Stefan Kohlaus den verschiedensten Gründen nurganz wenige Patienten aus Kulmbach undUmgebung bereit, so weit zu fahren.Deswegen habe man sich nun zu demSchritt entschlossen, eine solche Einrich-tung auch für die betroffenen Menschenin Kulmbach anzubieten.

Auch das Klinikum selbst hat mit derEinrichtung eines Darmzentrums einengroßen Schritt zugunsten einer nochbesseren Patientenversorgung getan,betonten beide verantwortlichen leiten-den Ärzte, Dr. Markus Ewald und Dr.Detlef Thomschke. Der berichtete ausführ-lich über die Gründe, warum künstlicheDarmausgänge gelegt werden müssen.

Die meisten der Betroffenen sind anDarmkrebs erkrankt. Aber auch infolgeeines Unfalls kann ein Stoma notwendigwerden. In den meisten Fällen werden dieAusgänge wieder zurückverlegt. MancheBetroffene müssen aber für immer damitleben. Dr. Ewald ging auf die Vorteileeines zertifizierten Darmzentrums ein:„Wir müssen messbare Qualität liefernund interdisziplinär zusammenarbeiten,

Selbsthilfegruppe gründet sich

Am 10. Mai 2012 treffen sichBetroffene wie auch Angehörige imKlinikum Kulmbach zur Gründungder ersten Selbsthilfegruppe fürStomaträger und an Darmkrebserkrankten Menschen.

Die Resonanz beim ersten Sondie-rungstreffen und der Vorstellung desneuen Darmzentrums am Klinikumwar groß.

Wer ebenfalls Interesse an dieserSelbsthilfegruppe unter demDach der Deutschen ILCO hat,kann sich mit der MedizinischenKlinik am Klinikum in Verbindungsetzen und die weitere Termin-planung erfragen:Telefon: 09221/98-1851.

„Wir müssen messbareQualität liefern“.

Leitender Arzt Dr. Markus Ewald

Fortsetzung: Klinik gründet Darmzentrum

um unsere Patienten bestmöglich versor-gen zu können.“ Um Menschen mit einerDarmkrebserkrankung und einem künst-lichen Ausgang optimal betreuen zukönnen, werde ein Team benötigt: VonÄrzten über Pflegepersonal, Psychologen,Seelsorgern und Selbsthilfeeinrichtungenbis hin zu Stomatherapeuten.

Margot Schütz übt diesen Beruf seitLangem aus. Ihr erklärtes Ziel ist es, ihrenPatienten zu helfen, sich möglichst gutauf die neue Situation umzustellen.

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Kaum wird es Frühling, machen siesich auf die Beine und suchen nachOpfern: Zecken. Ihr Biss ist gefährlich.Mediziner raten vor allem Menschen,die sich „Zeckenhochgebieten“ auf-halten, zur Impfung. Mit ein paar ein-fachen Schutzmaßnahmen kann mansich die kleinen Blutsauger vom Leibehalten.

An sich ist ein Zeckenstich nicht gefähr-lich. Allerdings können die Tiere Krank-heiten auf den Menschen übertragen,zum Beispiel die als „FSME“ bekannteHirnhautentzündung (Frühsommer-Me-ningoenzephalitis) und die Borreliose.Einen hundertprozentigen Schutz gibt eszwar nicht, vorbeugende Maßnahmen

allerdings tragen deutlich dazu bei, dasRisiko geringer zu halten:

Bleiben Sei bei einem Spaziergang auf den Wegen. Zecken sitzen bevor-zugt im hohen Gras und Gestrüpp,nicht – wie oft gedacht – auf Bäumen.Lange Ärmel und Hosenbeine sowie festes Schuhwerk erschweren den kleinen Blutsaugern den Vorstoß. Ambesten die Hose in die Sockenstecken, so ist der Eingang von unten verschlossen. Kleidung in heller Farbe erleichtert es, die nur wenige Milli-meter großen Krabbeltiere auf Jacke oder Hose frühzeitig zu erkennen.Eine dunkle Jeans hingegen bietet Zecken eine gute Tarnung.

Ergänzend können Anti-Zecken-Mittelverwendet werden. Deren Schutz hält allerdings oft nur 1 bis 2 Stunden an.Suchen Sie den Körper nach einem Spaziergang gründlich ab. Zecken krabbeln besonders gerne zu gut durchbluteten Körperstellen mit zarterHaut, zum Beispiel den Kniekehlen oder der Leistengegend. Bei Kindern auch gerne hinter die Ohren oder zum Haaransatz.Zecken sollten so schnell wie möglich entfernt werden, z.B. mit einer Zeckenpinzette. Das verringert das Risiko der Übertragung von Borre-liose-Erregern. Wer in einem FSME-Gebiet wohnt kann sich zudem vorbeugend gegen FSME impfen lassen.

So beugt man Zeckenbissen vorSobald es draußen wärmer wird, sind auch die gefährlichen Blutsauger unterwegs

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Die Änderung des Krankenpflege-gesetzes im Hinblick auf die prakti-sche Ausbildung fordert Praxisanlei-ter mit einer pädagogischen Weiter-bildung. Auch in diesem Jahr war esuns möglich, wieder fünf junge moti-vierte Gesundheits- und Kranken-pfleger/-innen an dieser Weiterbil-dung teilnehmen zu lassen.

In fünf Blöcken zu je fünf Tagen wurdenmit den Teilnehmern interessante Aspektezum Thema „Praktische Ausbildung“behandelt. Schwerpunkt war dabei dieAuseinandersetzung mit den ThemenKompetenzen, Kompetenzentwicklung,der Prozess des Lernens, Problem- undSelbstorganisiertes Lernen, das Anforde-rungsprofil an einen Praxisanleiter, dasAnfertigen von objektiven Beurteilungensowie die Ausgestaltung eines 20-minuti-gen Unterrichtes und vieles mehr.

Erfolgreiche Weiterbildungzum PraxisanleiterFünf junge Gesundheits- und Krankenpfleger/-innen absolviertenWeiterbildung zum Praxisanleiter in der Schwesternschaft Nürnberg e.V.

Am 9. März 2012 konnten allen fünf Teilnehmern ihr Zertifikat durch die Seminarlei-tung Dagmar Spieß (Agentur Perspektive) in einer kleinen Feierstunde in der Schwes-ternschaft Nürnberg überreicht werden. Das Bild zeigt (von links): Elke Kolb, DanielaLimmer, Daniela Herold, Dominik Ochs und Marit Schörner.

Masern-Impfschutz überprüfen

Masern sind wieder im Kommen:1600 gemeldete Erkrankungen imvergangenen Jahr stellen eine Ver-doppelung im Vergleich der Fälle ausdem Jahr 2010 dar, wie dieBundeszentrale für gesundheitlicheAufklärung (BZgA) informiert. DassMasern keine harmlose Kinder-krankheit sind, zeigt die Zunahmeder Erkrankungen bei nicht ausrei-chend geschützten Jugendlichen undjungen Erwachsenen. Die BZgA emp-fiehlt daher, den eigenen Impfschutzzu überprüfen.„Der Schutz vor den hoch anstek-kenden Masern und deren mög-lichen Komplikationen ist nicht nurfür alle Kinder, sondern auch fürJugendliche und junge Erwachsenewichtig”, sagt Professor Dr. ElisabethPott, Direktorin der BZgA. Gerade inder Gruppe der Personen, die nach1970 geboren sind, gibt es deutlicheImpflücken. Sie sollten ihren Impf-schutz unbedingt prüfen und sichgegebenenfalls impfen lassen.Für einen ausreichenden Schutz wer-den Kindern zwei Impfungen gegenMasern, Mumps und Röteln empfoh-len. Um sie möglichst frühzeitig zuschützen, sollte die erste Impfung imAlter von 11 bis 14 Monaten und diezweite vor Ende des zweiten Lebens-jahres gegeben werden. Jugendliche,die noch keine oder nur eineImpfung erhalten haben, sollten siemöglichst schnell nachholen. Da-rüber hinaus empfiehlt die StändigeImpfkommission (STIKO) allen nach1970 geborenen Erwachsenen mitunzureichendem Masernschutz, sicheinmalig impfen zu lassen.Impfratenerhöhen.

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Unterricht an historischen Orten zuerleben, schafft die Möglichkeit,Interesse zu wecken und Wissen mitallen Sinnen zu begreifen. Dies trifftbesonders zu, wenn es sich um Unter-richt wie Sozialkunde handelt, dervon Schülern oft eher als „trocken“eingestuft wird. Die Eindrücke, dieunsere Gesundheits- und Kranken-pflegeschüler/innen während ihrerStudienfahrt nach Berlin sammelnkonnten, waren umso lebendig undeinprägsam. Wohl auch deshalb, weilneben den Bildungsinhalten der kul-turelle Anteil und das Vergnügennicht zu kurz kamen. Um es vorwegzu nehmen die Studienfahrt nachBerlin war rundum gelungen.

Als erstes Ziel steuerte der Bus nach einerStadtrundfahrt das Brandenburger Tor an.Ein Teil der Schüler/innen genoss es„Unter den Linden“ zu flanieren, anderebesuchten „Madame Tussauds“ Wachs-figurenkabinett. Am Nachmittag standdie Besichtigung des ehemaligen sowjeti-schen Speziallagers und Untersuchungs-gefängnisses des Ministeriums für Staats-sicherheit der ehemaligen DDR, die Ge-denkstätte Hohenschönhausen, auf demProgramm. Die Führung durch die Anlagewurde dem Auftrag der Gedenkstätte,nämlich eine Auseinandersetzung mit denFormen und Folgen politischer Verfolgungund Unterdrückung in kommunistischenDiktaturen, voll gerecht. Nach dieserbeklemmenden Erfahrung war der Abendam „Alex“ oder am Potsdamer Platz umso befreiender.Der nächste Vormittag führte in dasMedizinhistorische Museum der Charité.Die von 1821 bis 1902 durch den Patho-logen Rudolf Virchow aufgebaute patho-

logisch-anatomische Präparatensamm-lung beeindruckte die Schüler/innen sehr.Nicht zu letzt durch die lebendige Füh-rung. Zu ausgewählten Exponaten wurdedie Lebens- bzw. Leidensgeschichte desentsprechenden Menschen, von dem dasPräparat stammt, erzählt. Aber auchunsere Schüler/innen beeindruckten,gekonnt brillierten sie mit ihrem anatomi-schen Wissen.

Nach einem kurzen Zwischenstopp zum„sich Aufbrezeln“ war Kultur angesagt.Es luden die Vampire zum Tanz insTheater des Westens. Beim Besuch desvon Roman Polanski inszenierte Musicals„Tanz der Vampire“ leckten einigeSchüler/innen Theaterblut. Das opulentausgestattete Grusical war somit dasHighlight der Fahrt.

Der dritte Tag startete mit einem Vortragund einer Führung durch den Bundestag.Neben den Informationen zum Haus undüber die Aufgaben des Parlaments konntendie Vorbereitungen zur Bundesversamm-lung verfolgt werden. So glich z. B. dieReinigung der mächtigen Glaskuppeleinem Drahtseilakt. Auf der Rückfahrtführte der Weg noch über Potsdam zumSchloß Sanssouci.

Kein Wunder, dass nach diesen erlebnis-reichen Tagen die Schüler/innen angefülltmit Eindrücken und Erlebnissen mit ihremLehrer, Herrn Wiesel, erschöpft in Kulm-bach aus dem Bus stiegen.Das Resümee: gut organisierte schöneTage, interessante Themen, vielfältigesProgramm und ein harmonischer diszipli-nierter Kurs 10/13.

An historischen Orten lernenKrankenpflegeschule unternimmt eine Studienfahrt nach Berlin

Die Gesundheits- und Krankenpflegeschülerinnen und Schüler des Kurses 10/13 ausKulmbach im Medizinhistorischen Museum der Charité in Berlin.

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25-Jähriges Dienstjubiläum:

Müller Ingrid Gesundheits- und Krankenpfleger

Raab Petra Kodierassistentin

Ebeling Michael Oberarzt

Kilic Anette Hausgehilfin

Rauscher Kurt Gesundheits- und Krankenpfleger

Buchwald Bernd Masseur u. med. Bademeister

„Mit leerem Kopf nicktes sich leichter”.

Zarko Petan

„Sorgen ertrinken nicht in Alkohol.Sie können schwimmen“.

Heinz Rühmann

„Es gibt nur eins, was auf Dauerteurer ist als Bildung, keine Bildung”.

John F. Kennedy

ZITATE:

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„Runde Geburtstage“:

... Im Januar 2012:

Kerstin Angermann 01.01.

Stefanie Kiszewski 03.01.

Birgit Dörfler 03.01.

Tanja Krauss 09.01.

Dr. Irina Dostler 17.01.

Silke Tauchen 19.01.

Ariane Schmidt 22.01.

Peter Pointner 25.01.

Ramona Schrepfer 29.01.

Dr. Wolfram Wasserfaller 31.01.

„Runde Geburtstage“:

... Im Februar 2012:

Helmut Bauer 05.02.

Dr. Aziz Ismail 05.02.

Rudolf Neumann 11.02.

Christina Kaßel 14.02.

Bianca Heidenreich 16.02.

Sandra Knoll 18.02.

Michael Berger 20.02.

Margita Rauh 21.02.

Paul Lux 22.02.

Ewa-Maria Gutgesell 23.02.

Karin Münch 27.02.

Das Klinikum gratuliert:

Herzlichen Glückwunsch !!!

„Sei höflich zu allen, aber freundschaftlich mit wenigen;und diese wenigen sollen sichbewähren, ehe du ihnen Vertrauenschenkst“.

George Washington,1. Präsident der USA

„Glück ist nicht in einem ewiglachenden Himmel zu suchen,sondern in ganz feinenKleinigkeiten, aus denen wir unserLeben zurechtzimmern“.

Carmen Sylva

„Es gibt drei Sorten von Menschen:solche, die sich zu Tode sorgen;solche, die sich zu Tode arbeiten;und solche, die sich zu Todelangweilen“.

Winston Churchill

„Versuche niemals jemanden sozu machen, wie du selbst bist.Du solltest wissen, dass einer vondeiner Sorte genug ist“.

Ralph Waldo Emerson

„Nichts ist schrecklicher als einLehrer, der nicht mehr weiß als das,was die Schüler wissen sollen“.

Johann Wolfgang von Goethe

ZITATE:

P E R S O N A L F O R U M

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„Runde Geburtstage“:

... Im März 2012:

Marion Laußmann 01.03.

Christine Prandl 02.03.

Heike Becker 03.03.

Michael Ernst 06.03.

Nina Barnickel 11.03.

Bernd Ströhlein 23.03.

Angelika Baumgärtner 25.03.

Christl Spörl 25.03.

Daniela Hajek 27.03.

Matthias Rebl 29.03.

Dr. Detlef Thomschke 30.03.

Peggy Blaese 31.03.

„Runde Geburtstage“:

... Im April 2012:

Heidi Barnickel 04.04.

Regina Eikenberg 07.04.

Heidi Sünkel 08.04.

Liane Heitmann 10.04.

Toni Günther 11.04.

Michael Tulke 20.04.

Hermine Bäuerlein 29.04.

Das Klinikum gratuliert:

Herzlichen Glückwunsch !!!

„An Rheumatismen und an wahreLiebe glaubt man erst, wenn mandavon befallen wird“.

Marie von Ebner-Eschenbach

„Ein Idealist ist ein Mensch, deranderen Menschen dazu verhilft,zu Wohlstand zu gelangen“.

Henry Ford

„Wir brauchen viele Jahre bis wirverstehen, wie kostbar Augenblickesein können“.

Ernst Ferstl

„Es gibt kaum ein beglückenderesGefühl, als zu spüren, dass man fürandere Menschen etwas seinkann“.

Dietrich Bonhoeffer

ZITATE:

S E R V I C E

SEELSORGE AM

KLINIKUM KULMBACH:

Gottesdienst:Sonntags um 18.30 Uhr ökumenisch, jeweils in der Kapelle desKlinikums (Untergeschoss U I).

Informationen über die Seelsorger gibt es auf den Stationen undan der Pforte. Gottesdienste werden auch über Kopfhörer undüber Fernsehen (Kanal 37) in die Krankenzimmer übertragen.

SEELSORGE AN DER

FACHKLINIK STADTSTEINACH:

Gottesdienst:Katholisch: Mitwochs um 18.00 Uhr Heilige Messe in der

Krankenhauskapelle.Evangelisch: Vierzehntägig samstags um 18.00 Uhr in der

Krankenhauskapelle.

Weitere Informationen über die Seelsorge gibt es auf denStationen oder an der Pforte. Gottesdienste werden auch überKopfhörer und Fernsehen (Kanal 37) in die Krankenzimmer über-tragen. In der Kapelle liegen Informationsbroschüren und Bücheraus, die Sie gerne ausleihen können.

PFORTE KLINIKUM 98-0

ÖFFNUNGSZEITEN

DER SERVICEBEREICHE

KLINIKUM KULMBACH:

Patientenanmeldung:Mo. bis Do. 7.30 bis 12.00 Uhr

12.30 bis 16.00 UhrFr. 7.30 bis 12.00 Uhr

12.30 bis 14.30 Uhr

Cafeteria:Mo. bis Do. 9.00 bis 18.30 UhrSa. u. So. 13.30 bis 17.30 Uhr

Friseur:Di. bis Fr. 8.00 bis 18.00 UhrSa. 8.00 bis 13.00 UhrSo. u. Mo. geschlossen

FACHKLINIK

STADTSTEINACH:

Pforte/Anmeldung:Mo. bis Fr. 8.00 bis 20.00 UhrSa. 10.00 bis 16.00 UhrSo. 10.00 bis 16.00 Uhr

Kiosk:Mo. bis Fr. 8.30 bis 10.30 Uhr

13.30 bis 17.30 UhrSa. u. So. 14.00 bis 17.00 Uhr

SELBSTHILFE UND PATIENTENSCHULUNGDas Klinikum Kulmbach mit der Fachklinik Stadtsteinach bietetverschiedene Patientenschulungen und auch die Teilnahme inSelbsthilfegruppen an. Unter anderem gilt dies für Diabetes-Kranke, Selbstuntersuchungen zur Blutgerinnunggsfähigkeit,Schwangerschaft und Entbindung, Schulungen für Hypertonikerund einiges mehr.

Sprechen Sie uns an –die Fachabteilungen geben Ihnen gerne Auskunft.

IMPRESSUM:

„UNSER KLINIKUM“ ist die Zeitschrift des KlinikumsKulmbach mit Fachklinik Stadtsteinach für Patienten,Mitarbeiter und Besucher.

Gesamtleitung: Herbert SchmidtRedaktionsleitung: Melitta BurgerRedaktionsteam: Ute Wagner, Grit Händler,

Kerstin Hohner, Horst Mäder,Franziska Schlegel, Hans-Jürgen Wiesel und Frank Wilzok

Krankenhausträger: Landkreis und Stadt Kulmbach

Anschrift:Klinikum Kulmbach, „Klinikzeitschrift“,Albert-Schweitzer-Str. 10, 95326 KulmbachTelefon: 0 92 21/98-50 01 · Telefax: 0 92 21/98-50 44Internet: www.klinikum-kulmbach.de

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