Strategien & Lösungen - deutscher Marktführer für CRM ......Strategien & Lösungen »KMU – Der...

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INVESTIEREN Alternative Finanzierungen Seite 4 LEASEN Fahrzeug-Management Seite 6 BEZAHLEN E- und M-Payment Seite 11 OKTOBER 2012 DER STARKE MITTELSTAND Strategien & Lösungen »KMU – Der starke Mittelstand« ist eine unabhängige Publikation des in|pact media Verlags und liegt der Gesamtauflage der FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND bei.

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investierenAlternative Finanzierungen

Seite 4

LeasenFahrzeug-Management

Seite 6

BezahLenE- und M-Payment

Seite 11

OKtOBer 2012

Der Starke MittelStanDStrategien & Lösungen

»KMU – Der starke Mittelstand« ist eine unabhängige Publikation des in|pact media verlags und liegt der Gesamtauflage der FinanciaL tiMes DeUtschLanD bei.

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in|pact media Verlag

Seite 4investieren in die zukunftFinanzierung für den Mittelstand

Seite 6Leasen oder kaufen?Flottenmanagement für Unternehmer

Seite 7trends & termine

in|pact media GmbH

Dircksenstraße 40D-10178 Berlin

T +49 (0) 30 80 20 86 – 530 F +49 (0) 30 80 20 86 – 539 E [email protected] www.inpactmedia.com

CHEFREDAKTIONMirko Heinemann (V.i.S.d.P)

ART DIREKTIONKatharina van der Mee

PROJEKTLEITUNGStephan Kodura

AUTORENMartin BernhardMirko HeinemannJürgen W. HeidtmannTatjana Kimmel-FichtnerAxel NovakChristine Schonschek

LEKTORATJürgen W. Heidtmann

ILLUSTRATIONENAnne Lückwww.annelueck.com

LAYOUTKatharina van der Mee

DRUCKAxel Springer Druckhaus Essen-Kettwig

HERAUSGEBEREdi Karayusuf

GESCHÄFTSFÜHRUNGEdi Karayusuf Sara Habibi Isfahani

ANZEIGENVERKAUFStephan Kodura

Anregungen und Fragen? Kontakt: [email protected]

iMPressUM

GrUssWOrt

inhaLt

Seite 8Forum der akteurearndt G. kirchhoff, BDi/BDaUlrike Hinrichs, BVkMartin Hubschneider, BitMi

Seite 9chancen aus der WolkekMUs und Cloud Computing

Seite 10GalerieHightech- und Gründerstandorte

kleine und mittelständische Unternehmen – darunter verstehen wir Unternehmen mit weniger als

500 Beschäftigten und mit weniger als 50 Millionen Euro Jahresumsatz – hatten es noch nie einfach

in Deutschland – obwohl wir gemäß dieser Definition von über 99,5 Prozent aller Unternehmen

in Deutschland sprechen. Die Industrie hat es zwar nicht einfacher, bekommt aber erheblich mehr

politische und presseseitige Aufmerksamkeit.

Der deutsche Mittelstand ist maßgeblich mitverantwortlich für den weltweiten Erfolg und das

Ansehen deutscher Unternehmen in der Welt. In diesen Unternehmen, die sehr häufig Familienun-

ternehmen sind, herrschen Strukturen vor, die es so in der Industrie nicht gibt. Es geht um kurze Ent-

scheidungswege, Können, Kreativität, Flexibilität, Unternehmergespür für gute Geschäftschancen

und vor allem um das eigene Unternehmen. Diese Werte, die inhabergeprägte Unternehmensführung und die Umsetzungs-

professionalität werden den deutschen Mittelstand auch weiterhin zu der tragenden Wirtschaftssäule in Deutschland machen.

Die Schulden- und Finanzkrise in Europa, verbunden mit reduzierten Exporten in die Länder Süd- und Osteuropas und

einer schwächelnden Weltwirtschaft, ziehen gerade auch an Unternehmen in Deutschland nicht spurlos vorbei. Wir sind

als Exportnation nun einmal sehr anfällig, wenn es unseren internationalen Kunden wirtschaftlich nicht gut geht. Somit

gilt es mit aller Kraft die Binnennachfrage in Deutschland zu stärken, von der besonders viele kleine und mittelständische

Unternehmen abhängig sind. Doch leider sind die derzeitigen europäischen und internationalen Probleme dermaßen in-

tensiv und teuer, dass die Politik alle Hände voll zu tun hat, diese Probleme in den Griff zu bekommen. Dies geht zu

Lasten notwendiger Konjunkturimpulse für den deutschen Binnenmarkt, der uns in der letzten Finanzkrise 2008/2009

wirtschaftlich gerettet hat.

Unternehmen, die sich nicht international um Absatzmärkte und Kooperationspartner kümmern, werden auf lange

Sicht den wirtschaftlichen Anschluss verpassen. Erfolgreiche Unternehmen denken und handeln global, müssen aber die

internationale Wirtschaft erst kennenlernen und Erfahrungen sammeln. Ich empfehle von daher jedem Unternehmen, sich

über den Tellerrand des eigenen aktuellen wirtschaftlichen Umfeldes zu informieren. Die Konkurrenz in Deutschland ist

intensiv und der Kampf um die Gunst der Kunden erheblich. Doch auf dem internationalen Parkett lauern die wirklichen

Gefahren und Wettbewerber von morgen.

Sich über Lösungswege zu informieren und von anderen Unternehmen lernen, ist häufig ein guter Schritt in die richtige

Richtung. Von daher wünsche ich Ihnen, dass Sie bereits dem Lesen dieser Publikation die eine oder andere Innovationsidee

für Ihr Unternehmen entdecken.

Marc S. TEnBiEGGeschäftsführender Vorstand, Deutscher Mittelstands-Bund (DMB)

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

ab sofort als app für iPad & tablets

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hinWeis: alle nicht mit dem zusatz »redaktion« gekennzeichneten Beiträge sind auftragspublikationen und damit anzeigen.

Seite 10talente gesucht!Der Mittelstand braucht Fachkräfte

Seite 11Milliardenmarktim aufbruche- und M-Payment

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Der Starke MittelStanD seite 3

Erfolgsfaktor Direktvertrieb

Familienunternehmen mit starker Marke und starken Werten.

— Unternehmensbeitrag HILTI DEUTSCHLAND —

Herr Olbert, auf welchen Gebieten ist Hilti tätig?

Hilti beliefertdie Bauindustrie

weltweit mit tech-nologisch führen-den Produkten, Systemen und

Dienstleistungen, die dem Profi amBau innovative lösungen mit über-legenem Mehrwert bieten. Das ange-bot umfasst die Produktlinien Bohr-und abbautechnik, Direktbefesti-gung, Diamanttechnik, Dübeltechnik,Brandschutz- und Schaumsysteme, installationstechnik, Positionier-Sys-teme, Schraubtechnik sowie Säge- und Schleiftechnik.

Was begründet Ihrer Meinung nach den „Mythos“ der Marke Hilti?

Hinter dem „Mythos“ der MarkeHilti stehen ganz konkrete erfahrun-gen unserer kunden: Unsere innova-tionskraft, die hohe Qualität unserer Produkte und natürlich unsere starke Unternehmenskultur. aus eigener kraft zu wachsen und das Unter-nehmen mit technologisch führen-den Produkten und innovationen vor-anzutreiben – dieses Denken prägteunser Unternehmen von anfang an und hat bis heute seine Gültigkeit behalten. Vor allem unsere Produkt-innovation ist auf Baustellen legen-där: Fast jeder Bauprofi kennt Situ-ationen, in denen er nur mit „der Hilti“ weiterkommt. Über die Jahre hat sich – auch mit unserem roten koffer – eine Marke entwickelt, die so stark ist, dass sie am Bau für pro-fessionelles arbeiten der Handwer-ker steht.

Sie sind Geschäftsführer der Hilti Deutschland AG; der Hauptsitz der Hilti Gruppe befindet sich in Schaan. Welche Rolle spielt Deutschland im Hilti Konzernverbund?

Die Marktorganisation Deutsch-land ist eine der weltweit größten Hil-ti Organisationen und verfolgt seit Jahren einen erfolgreichen Wachs-tumskurs. in Deutschland beschäf-tigt Hilti rund 3.000 Mitarbeiter in den Bereichen Vertrieb, Produktion, entwicklung und logistik; weltweitsind rund 22.000 Mitarbeiter für Hiltitätig. Unser Hauptsitz in kaufering bei München ist neben der Zentraleim Fürstentum liechtenstein der größte Standort des Unternehmens weltweit und einer der größten ar-beitgeber in der region.

Inwiefern ist Hilti ein typisches Fami-lienunternehmen?

Hilti wurde 1941 von Martin Hiltizusammen mit seinem Bruder eugenals Werkstatt im liechtensteinischen Schaan gegründet. Die Mitglieder derFamilie Hilti haben sich 1980 im rahmen des Martin-Hilti-Familien-trusts zusammengeschlossen, um dieWeiterentwicklung des Unternehmens langfristig und unabhängig von den interessen der einzelnen Familien-mitglieder abzusichern. Der Martin-Hilti-Familien-trust hält sämtliche anteilsscheine am Unternehmen. Hilti zeichnet sich durch ein hohes Maß an identifikation mit dem Un-ternehmen und durch überdurch-schnittlich engagierte Mitarbeiter aus.

Hilti ist ein Direktvertriebsunterneh-men – warum?

Unsere Produkte und Dienstleis-tungen bieten lösungen für Profis am Bau und die optimale lösung für unsere kunden hängt von der tatsächlichen anwendersituation ab.Häufig erarbeiten wir die beste lö-sung gemeinsam mit unseren kun-den auf der Baustelle bzw. auf Basis konkreter Pläne und Fragestellungen unserer kunden. Diese kundenori-

entierung und partnerschaftliche Zu-sammenarbeit kann unserer Mei-nung nach nur ein Direktvertrieb leisten. Zudem setzt Hilti auf rund-umservice, es werden also nicht nurGeräte verkauft sondern z.B. auch Flottenverträge, bei denen der kun-de gegen eine monatliche nutzungs-gebühr immer die aktuellsten Hilti Geräte vor Ort hat. Dazu ist ein welt-weites netz von Vertriebsleuten wich-tig, die direkt beim kunden vor Ort erfahren, was ihm bei Geräten und Services wichtig ist. Dieses Feedback der kunden fließt dann auch wieder in die entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen mit ein.

Welchen Stellenwert hat der Vertrieb bei Hilti?

Der Vertrieb ist unser „Herzstück“:Unsere Verkaufsberater stehen täglichim direkten kontakt mit dem kun-den – insgesamt gut ein Drittel der3.000 Hilti Mitarbeiter in Deutsch-land und zwei Drittel der Hilti Mitar-beiter weltweit. Daraus ergeben sich200.000 direkte kundenkontakte täg-lich in denen wir unsere kundenori-entierung unter Beweis stellen kön-nen und müssen.

Eine „klassische“ Hilti Karriere star-tet im Vertrieb. Welchen Sinn hat es, dass z.B. ein studierter Betriebswirt Kunden auf der Baustelle besucht?

eine Hilti karriere startet tat-sächlich in der regel im Vertrieb – auch wenn das Ziel eines Mitarbei-ters eigentlich eine andere Funktion sein sollte. neueinsteiger haben so die große Chance, gleich zu Beginn ihrer tätigkeit zu verstehen, wie un-ser Geschäft funktioniert sowie die Chance, die tätigkeit unserer kun-den und seine Bedürfnisse „aus erster Hand“ in der täglichen Zusammen-arbeit intensiv kennenzulernen –damit lernen Sie die Basis unseres Geschäfts kennen. es gibt auch alter-native einstiegsmöglichkeiten zum Vertrieb – mir bestätigen jedoch immer wieder neue und erfahrene Mitarbeiter, auch mit akademischem Hintergrund, wie wertvoll die erfah-rung im Vertrieb für ihre weitere berufliche entwicklung war und ist.

Wie sind die Entwicklungschancen in Ihrem Unternehmen?

Hilti bietet hervorragende entwick-lungschancen im Unternehmen – dieszeigt sich schon allein daran, dass wirüber 80% der Führungspositionen mitinternen kandidaten besetzen kön-nen. Die entwicklung über Bereichs-grenzen hinweg ist teil der Hilti Unternehmenskultur und wird ent-sprechend gefördert.

Warum sind Werte in der Hilti Unter-nehmenskultur so wichtig?

neben den kunden sind auch ganzklar die Mitarbeitenden wichtige eck-pfeiler in der Hilti-Philosophie. inte-grität, Mut zur Veränderung, team-arbeit und hohes engagement: Dassind nicht nur Worte, die gut klingen,sondern Werte, die bei Hilti gelebtwerden und so das Fundament derstarken Unternehmenskultur bilden.Für uns bei Hilti ist die Unterneh-menskultur ein wichtiger, wenn nichtder wichtigste treiber des wirtschaft-lichen erfolgs. eine ausgeprägte Feed-backkultur auf allen ebenen garan-tiert ein ehrliches und konstruktivesarbeitsklima, lädt zur eigenverant-wortung ein und fördert teamorien-tierte Zusammenarbeit. auch in nahe-zu allen interviews mit Bewerbernwird im Übrigen das thema „Werte“und „Unternehmenskultur“ angespro-chen. aus meiner Sicht ist die Unterneh-menskultur bei Hilti ein großes Plus, das für arbeitssuchende sehr attraktiv ist.

www.hilti.deUm den Kunden und seine Bedürfnisse kennenzulernen, starten die meisten Karrieren bei Hilti im Vertrieb

JocHEn olBErTGeschäftsführer Hilti Deutschland AG

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seite 4 in|pact media Verlag

investieren in die zukunft

Mittelständler sind erfinderisch. Um einer drohenden Kreditklemme auszuweichen, nutzen sie alternative Möglichkeiten der Finanzierung.

Mirko Heinemann / redaktion

Die Bankenkrise hat dem deutschen Mit-telstand arg zugesetzt. Zeitweise gab es sogar Hilferufe von Mittelstandsverbän-

den, die an den Staat appellierten, der existenzbe-drohenden kreditklemme mit Hilfe einer Mehr-wertsteuersenkung zu begegnen. Die schlimmsten Zeiten sind zum Glück passé. Die aktuelle euro-krise trifft derzeit vor allem Unternehmen in eU-Mitgliedsländern, die unter einer überdimensio-nierten Schuldenlast ächzen.

Doch auch für deutsche Mittelständler scheint es wieder schwieriger zu werden, kredite für anstehende investitionen zu erhalten. laut der aktuellen Umfrage „Ge Capital insight Barome-ter“ gaben knapp 94 Prozent der befragten Fi-nanzexperten und Makler an, dass immer mehr Unternehmen ihnen gegenüber über erschwerte Bedingungen bei der kreditaufnahme oder der Verlängerung der Darlehen klagen. „Gerade für nicht-kapitalmarktfähige Mittelständler, die keine sehr gute Bonität haben, wird es immer schwie-riger, ausreichende Finanzierungsmittel zu be-kommen“, erklärte Bernd renz, leiter Struktu-rierte Finanzierung bei Ge Capital Deutschland. eine weitere Zuspitzung wird erwartet.

kleine und mittelständische Unternehmen (kMU) generieren 40 Prozent vom Umsatz aller Unternehmen und stellen zwei Drittel der arbeits-plätze in Deutschland. Und sie rüsten sich für die Zukunft. Die kMUs erobern neue Märkte in zahl-reichen Branchen. Familienunternehmen, junge Mittelständler und Hidden Champions setzen auf Wachstumsstrategien mit neuen it-lösungen, Cloud Computing, Joint Ventures, Outsourcing, energie- und ressourceneffizienz und einem mo-dernen innovationsmanagement. Dazu müssen sie investieren. Sie brauchen verlässliche Finanzie-rungspartner, mit denen gemeinsam sie ihre ideen für die Zukunft umsetzen können.

klassische Finanzierungsinstrumente wie Bankkredite oder Fördermittel werden auch in Zu-kunft das wichtigste Standbein bleiben. allerdings planen immer mehr Mittelständler eine nutzung alternativer instrumente. laut Ge Capital insight

Barometer fragen Mittelständler verstärkt Facto-ring (63 Prozent) und leasing (50 Prozent) nach. immer mehr Factor-Unternehmen bieten speziell auf die anforderungen des Mittelstands abge-stimmte lösungen. Statt sich mit dem eintreiben fälliger Zahlungen zu beschäftigen oder gar kom-plettausfälle zu verbuchen, ist es Mittelständlern hiermit möglich, finanzielle Forderungen an eine Factoring-Gesellschaft zu verkaufen.

Schlechte Zahlungsmoral und hohe insolvenz-raten sind oftmals der auslö-ser, der dem Factoring ein-gang in die Finanzplanung vieler Unternehmen ver-schaffte. in den vergangenen zwei Jahren konnten die Fac-toring-Dienstleister jeweils Umsatzsprünge im zweistel-ligen Bereich erwirtschaften. Seit 2005 habe sich das Factoring-Volumen fast verdreifacht, so der Deutsche Factoring-Verband. Üblich sind regelungen, nach denen der Unter-nehmer 80 Prozent des rechnungsbetrags sofort erhält, die restlichen 20 Prozent fließen, sobald der kunde seine rechnung komplett beglichen hat, spätestens aber 150 tage nach Fälligkeit der rech-nung – unabhängig davon, ob der kunde bezahlt oder nicht. Das ausfallrisiko übernimmt der Fac-toring-Dienstleister. Bei diesem so genannten „ech-ten Factoring“ regelt ein Vertrag die konditionen, meist werden regelmäßige Bonitätsprüfungen und Factoring-limits festgelegt, also ankaufsgrenzen im rahmen der Zahlungsfähigkeit des Schuldners. Vor allem für existenzgründer ist das Finanzie-rungsmodell eine gute absicherung gegen Zah-lungsverzögerungen oder -ausfälle.

auch die leasinggesellschaften befinden sich im aufwind. nach angaben des Bundesverbands Deutscher leasing-Unternehmen verzeichneten sie im ersten Halbjahr 2012 ein Plus von 3,6 Pro-zent im Mobilien-leasing im Vergleich zum ersten Halbjahr 2011. Getragen wird die entwicklung vor allem durch den überdurchschnittlichen neu-geschäftsanstieg des Fahrzeugleasings.

eine weitere Möglichkeit zur Finanzierung sind Mittelstandsanleihen, die jedoch hoch ver-zinst werden müssen. Seit rund zwei Jahren hat

sich ein regelrechtes Marktsegment für Mittel-standsanleihen etabliert. Mehr als 50 anleihen im Gesamtvolumen von drei Milliarden euro wurden bereits ausgegeben. im Schnitt bieten sie eine Ver-zinsung von gut sieben Prozent und laufen meist über fünf Jahre. Für investoren ist die hohe Ver-zinsung attraktiv, zumal konzernanleihen oft-mals nur ein bis zwei Prozent rendite bringen. natürlich ist das ausfallrisiko bei einem kleinen Unternehmen entsprechend höher. Für den Mittel-

ständler ist eine anleihe des-halb attraktiv, weil sie mehr Freiheit bietet als ein Bank-kredit. es sind keine Sicher-heiten nötig, und niemand schaut dem Unternehmer in die Bilanzen.

ein weiteres alternatives Finanzierungsmodell ist die

so genannte Mezzanine-Finanzierung. Darun-ter versteht man eine klassische Finanzierung, die aber sehr flexibel gehandhabt wird: laufzeit, Preis, kündigungs- und tilgungsmöglichkeiten sind variabel; es gibt nur wenige gesetzliche Vor-gaben, was einen großen Spielraum bei der aus-gestaltung eröffnet. Damit wird eine individuelle anpassung der Finanzierung an das kapital neh-mende Unternehmen ermöglicht. Meist läuft eine Mezzanine-Finanzierung über fünf bis zehn Jah-re. es gibt keine Veränderung bei der Stimmver-teilung im Unternehmen, da der kapitalgeber in der regel keine Gesellschafterstellung einnimmt. Mezzanine-Geber sind oftmals Private equity-Gesellschaften, Banken oder spezielle Fonds.

Je stärker sich die Banken zurückziehen, desto wichtiger werden private investoren. Der Bundes-verband deutscher kapitalbeteiligungsgesellschaf-ten BVk verzeichnete in den vergangenen Jahren vor allem im Fundraising, beim einsammeln von Fondskapital, ein steigendes interesse. in Zeiten niedriger Zinsen und volatilen aktienmärkten sind offenbar immer mehr kapitalanleger auf der Suche nach interessanten Beteiligungsmodellen. nach einem einbruch im ersten Halbjahr rech-net der BVk in der zweiten Jahreshälfte 2012 mit einem erneuten anstieg der investitionen.

»Es scheint wieder schwieriger zu werden,

Kredite für Investitionenzu erhalten.«

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Der Starke MittelStanD seite 5

Die kreativwirtschaft hat sich von einer nischenbranche zu einem der expansivsten Zweige der Wirtschaft in nordrhein-Westfalen gewandelt: 315.000 Beschäftigte in rund 50.000 Unternehmen erwirtschaften hier einen Jahresgesamtumsatz von 36 Milliarden euro. Speziell für diese Branche hat die nrW.Bank 2009 den nrW.Bank.kreativwirtschafts- fonds aufgelegt, der über direkte Min- derheitsbeteiligungen in Sparten wie Consumer internet, eCommerce, Crowd, Mobile, Social & Software und Games investiert. „Mit diesem Fonds wollen wir die Wachstums- chancen von Unternehmen dieser Branchen in nordrhein-Westfalen stärken“, sagt Michael Stölting, Mit- glied des Vorstands der nrW.Bank.

Der nrW.Bank.kreativwirt-schaftsfonds kann Unternehmen bis zu drei Millionen euro eigenkapital zur Verfügung stellen. Die Mittel dienen der Wachstumsfinanzierung des Unternehmens. Voraussetzungen sind Marktpotential, ein schlüssiges Unternehmenskonzept und ein über- zeugendes team. „Das Zusammen- spiel dieser Faktoren ist für uns we-sentlich, um uns von einem invest-

ment zu überzeugen“ sagt tanja ro-sendahl, leiterin technologie und kreativwirtschaft der nrW.Bank.

eines der Unternehmen, an denen sich die nrW.Bank mit ihrem kreativwirtschaftsfonds beteiligt hat, ist die luxury Fashion trade GmbH (www.fashionette.de), ein Onlinean-bieter für Designerhandtaschen. Das von Dr. Fabio labriola und seinen beiden Geschäftspartnern, Sebastian Siebert und ronald reschke, ge-gründete Unternehmen war 2008 mit einem Verleih und Verkauf von Designerhandtaschen, Sonnenbrillen und abendkleidern gestartet. im

Januar 2011 entschieden sich die Ge-schäftsführer aber für eine Fokussie-rung auf den Sofort- und ratenkauf von Handtaschen und accessoires, was die insbesondere weibliche kund- schaft begeistert annahm. Das zeigt auch die Umsatzentwicklung: Die luxury Fashion trade GmbH konn-te ihren Umsatz im letzten Jahr um mehr als 150 Prozent steigern. in den vergangenen zwei Jahren haben sich die erlöse sogar verfünffacht. Für das weitere Unternehmenswachs-tum konnte auch aktuell eine weitere Finanzierungsrunde für die luxury Fashion trade GmbH unter ein-

beziehung eines neuinvestors abge-schlossen werden. Damit ist die Basis für eine weitere erfolgreiche Unter-nehmensentwicklung gelegt.

„Die Gesellschaft hat uns über-zeugt, weil das Geschäftsmodell im Hinblick auf den ratenkauf in Deutschland bis dato einmalig ist“, er-klärt tanja rosendahl, leiterin tech-nologie und kreativwirtschaft der nrW.Bank. „Zudem ist e-Com- merce auch weiterhin ein interes-santer Wachstumsmarkt.“

Der NRW.BANK.Kreativwirtschaftsfonds

— Unternehmensbeitrag NRW.BANK —

Die Gründer der Luxury Fashion Trade GmbH (v. l. n. r.) Ronald Reschke, Dr. Fabio Labriola und Sebastian Siebert mit Tanja Rosendahl (NRW.BANK) und Geschäftsführer Thomas Neumann (vorne rechts).

Die NRW.BANK ist die öffentlich-rechtliche Förderbank für Nordrhein-Westfalen. Eigentümer ist das Land Nordrhein-Westfalen. Von ihren Sitzen Düsseldorf und Münster aus unter-stützt sie die Unternehmen, Kom-munen und Menschen in NRW mit dem gesamten Spektrum kreditwirt-schaftlicher Förderprodukte bis hin zu Eigenkapitalfinanzierungen. Ihre Eigenkapitalprodukte hat die NRW.BANK am Lebenszyklus der Unter-nehmen bedarfsgerecht ausgerichtet.

www.nrwbank.de

Über die nrW.BanK

„StarkePartner sind das Salz in der Suppe.“

www.albis-hitec.de

Unsere Empfehlung:Leasing-Konzepte für den Mittelstand

Die ALBIS HiTec AG erstellt Ihnen als Leasingpartner Finanzierungsmodelle ganz nach Ihrem Geschmack, zugeschnitten auf Ihre Branche und Ihr Unternehmen. Lea-sing für Handelspartner ist das optimale Finanzierungsrezept für Ihre Kunden. Das verscha� t Ihnen einen Wettbewerbsvorteil und sorgt für zufriedene Kunden.

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Fahrzeugleasing stark im Trend

Geschäftsführer schätzen die Vorteile des professionellen Fahrzeug-Managements.

— Unternehmensbeitrag LEASEPLAN —

Mittelständische Unternehmen mit einem Fuhrpark von bis zu 50 Fahr-

zeugen entdecken zunehmend das Fahrzeugleasing. Denn leasing ent- lastet ihre Bilanz, setzt kapital frei und erleichtert ih-nen die refinan-

zierung. nach einer Umfrage des Bundesverbands Deutscher leasing-unternehmen (BDl) ist leasing be-liebt. Mit Zustimmungswerten von über 48 Prozent rangiert es weit vor anderen Finanzierungsformen wie krediten, Mietkauf und Miete.

Geschäftsführer und Firmeninha- ber schätzen Fahrzeugleasing auch, da sie damit die kosten ihres Fuhr-parks linearisieren können. anders als bei einem gekauften Fahrzeug,

bei dem zum Beispiel kosten für Wartung und reparatur unregel-mäßig und teils unerwartet auf-treten, sind die festen monatlichen leasingraten konstant. Dadurch er- halten die Unternehmer für ihre Fahrzeugkosten weitestgehend kal-kulations- und Budgetsicherheit. Vor allem die gängigste Vertragsart im Fahrzeugleasing ist für kostensicher- heit bekannt: die Geschlossene kal-kulation. Hierbei handelt es sich um einen kilometerleasingvertrag, für den die leasinggesellschaft in den Bereichen restwert, Wartung, repa-ratur und Sommerreifen das kosten-risiko übernimmt.

Deshalb reift bei kleineren Unter-nehmen immer mehr der Gedanke, den arbeitsaufwand für das Fahr-zeug-Management konsequent aus-zulagern und an professionelle Ser-vicepartner abzugeben. Dies betrifft vor allem die folgenden Bereiche:

den Vergleich von Fahrzeug- und Versicherungsangeboten, die Zulas-sung, die rechtzeitige Zahlung der kfz-Steuern und GeZ-Gebühren, die kontrolle und Begleichung der Wartungs-, inspektions- und reifen- rechnungen, die Verwaltung der tankbelege, die abwicklung von Unfall- und Schadenfällen und schließlich den Verkauf der alten Fahrzeuge. Hier ist die entlastung im tagesgeschäft gewünscht, zumal sich in kleinen und mittleren Unter-nehmen in der regel keine arbeits-kraft ausschließlich dem Fuhrpark-Management widmen kann. Durch einen Full-Service-leasingvertrag mit einem Fuhrparkmanagement-Dienstleister kann das Unternehmen alle, oder auch nur einen teil, der genannten Services für seine Ge-schäftswagen erhalten – inklusive der Finanzierung.

Während sich viele leasinggesell-

schaften auf große Unternehmens-fuhrparks mit mehr als 50 Fahrzeu-gen spezialisiert haben, gibt es nur wenige anbieter, die die besonderen Bedürfnisse von Mittelständlern be- rücksichtigen. Gerade in kleineren Flotten sind schlanke Prozesse wich-tig, um die knappen Personalressour- cen zu schonen. Daher bietet sich hier die Online-abwicklung möglichst vieler tagesprozesse mit der lea-singgesellschaft an. Bei der Online-abwicklung über das internet sollte außerdem für all diejenigen, die sich vielleicht das erste Mal mit dem thema Fahrzeugleasing beschäf-tigen, alles Wissenswerte über den abschluss des leasingvertrages und Hinweise für alle Vorgänge wäh- rend der laufzeit bis hin zur Fahr-zeugrückgabe leicht verständlich be-schrieben sein.

www.leaseplan.de

JoHan FriManVorsitzender der Geschäftsleitung der LeasePlanDeutschland GmbH

Leasen oder kaufen?

Die Aufwendungen für das Flottenmanagement werden im Mittelstand häufig unterschätzt.

Martin Bernhard / redaktion

Bei der anschaffung von Firmenfahrzeugen hat man die Qual der Wahl: kaufen oder leasen? Oder ist sogar Mieten eine sinnvolle

alternative? in der regel entscheidet das finan-ziell günstigere angebot darüber, ob geleast oder gekauft wird. Während leasingraten steuerlich als Betriebsausgaben anerkannt werden, wird bei einem kauf das auto teil des Betriebsvermögens und über einen Zeitraum von fünf Jahren abge-schrieben. Was für ein Unternehmen wirtschaft-lich günstiger ist, sollte man bei seinem Steuerbe-rater erfragen.

Für Unternehmen mit einem größeren Fuhr-park stellt sich darüber hinaus die Frage, wie man diesen am besten verwaltet. lohnt es sich, dafür extra Personal einzustellen? Speditionen unter-halten für ihre nutzfahrzeuge in der regel eigene Werkstätten, in der die Fahrzeuge gewartet und repariert werden. Für eine Dienstwagenflotte mit Pkw lohnt sich dies in der regel nicht. automobil-hersteller bieten hier einen komplett-Service mit Finanzierung oder leasing, regelmäßigen inspek-

tionen, Wartung, reparaturen bis hin zum reifenwechsel an. natürlich hat diese umfassende Dienstleistung auch ihren Preis.

nach einer Studie der schwe-dischen Unternehmensberatung Berg insight werden sich in den nächsten Jahren immer mehr Unternehmen dafür entscheiden, ihren Fuhrpark selbst zu managen. Berg insight geht davon aus, dass die anzahl firmeninterner abteilungen für Flottenmanagement in der europäischen Uni-on auf weit über eine Million steigen wird. Das liege unter anderem daran, dass Software zum Management des eigenen Fuhrparks immer er-schwinglicher und einfacher zu bedienen werde. Mobile Computing über Smartphones tragen ent-scheidend zu dieser entwicklung bei.

Die Firma Breer Gebäudedienste mit Sitz in Heidelberg und niederlassungen in vier weite-ren Städten in Süd- und Westdeutschland verfügt über 31 Firmen-Pkw. Heidi Coban ist als kauf-männische leiterin auch für die Firmenflotte zu-ständig. Vor einigen Jahren hätten im Fuhrpark „kraut und rüben“ geherrscht, sagt Heidi Coban: viele verschiedene Hersteller, viele unterschiedliche

Werkstätten. Das habe sie geändert und auch die Mitarbeiter stärker in die Verantwortung für ihre Dienstfahrzeuge einbezogen. 29 Fahrzeuge sind jetzt als Dienstwagen einzelnen Mitarbeitern fest zugeordnet, zwei sind sogenannte „Springer-Fahr-zeuge“. Die Fahrer bringen ihre autos selbst in die Werkstatt, wenn eine inspektion fällig oder eine reparatur nötig ist. Den reifenwechsel im Herbst und Frühjahr organisiert Heidi Coban zentral, die termine mit den einzelnen Werkstätten vereinba-ren die Fahrer selbst.

auch das Softwareunternehmen MPDV Micro-lab GmbH aus dem badischen Mosbach kümmert sich um seinen Fuhrpark selbst. Die 70 Firmenwa-gen wurden mit leasingverträgen angeschafft, die auch ein Servicepaket für Wartung und den ersatz von Verschleißteilen enthalten. Zehn weitere Fahr-zeuge hat das Unternehmen von einem autohänd-ler gemietet. Diese Fahrzeuge erhalten neue Mitar-beiter, solange diese sich in der Probezeit befinden.

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Der Starke MittelStanD seite 7

»Jetzt auch in Deutschland«Die österreichische AutoBank AG ist seit Jahresbeginn auch in Deutschland aktiv.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Eduard Unzeitig erklärt, warum sich das Finanzinstitut über Kundenzulauf freut.

— Unternehmensbeitrag AUTOBANK —

In Österreich ist die AutoBank AG eine der führenden Ban- ken für die Fahrzeug- finanzierung. Womit wollen Sie in Deutsch- land punkten?

als leasing- gesellschaft lease-trend sind wir in Deutschland schon

seit vielen Jahren aktiv. neu ist, dass wir unseren kunden jetzt seit anfang des Jahres auch das volle angebot als

autoBank anbieten. Mit unserer Voll-banklizenz können wir viel mehr als nur leasing-Verträge vergeben. Wir können autohändlern – wie bereits seit Jahren in Österreich – ihre la-gerbestände und Vorführwagen fi-nanzieren und auch ihren kunden eine Bandbreite von Finanzierungs- lösungen bieten.

Viele Leasing-Anbieter und Finan- zierer hatten in den Krisenjahren Pro- bleme. Sie sind gewachsen. Woran liegt das?

als autoBank arbeiten wir im Prin-zip genau wie eine Sparkasse und re-finanzieren uns über die einlagen un-serer kunden. außerdem steht hinter jedem kredit, den wir vergeben, ein auto als Sicherheit. Dieses im Grunde relativ konservative Geschäftsmodell hat uns in der krise viel Vertrauen eingebracht. Seit 2008 ist unsere Bi-lanzsumme von rund 180 Millionen auf 340 Millionen angewachsen. Durch den großen kundenzulauf hatten wir zeitweise sogar fast zu viel liquidität.

In Deutschland bieten auch große Autobauer Finanzierungen an. Wo sehen Sie Ihren Platz auf dem Markt?

Wir sehen uns als mittelständischen Partner, der mit den autohändlern auf augenhöhe agiert. Mit uns haben die Händler einen hohen Freiheits- grad. Wir schreiben ihnen weder Her- steller noch Produktmix vor. als lease trend haben uns die autohändler des- halb schon oft gefragt, warum wir in Deutschland nicht auch das komplett- paket als autoBank anbieten. www.autobank.de

EDUarD UnZEiTiGAufsichtsratvorsitzenderAutobank AG

Stille Beteiligung – Warum?Sechs Gründe, warum sich Mittelstands-Beteiligungen lohnen.

— Unternehmensbeitrag BAYBG —

im Vorfeld auf die zu befürchten- den negativen aus- wirkungen von Basel iii auf die

Mittelstandsfinan- zierung gewinnen

stille Beteiligun- gen als alternative und ergänzung ei- ner effizienten Un- ternehmensfinan-

zierung noch einmal an Bedeutung. eine 6-Punkte-Übersicht.

1. Wirtschaftliches eigenkapital. Stille Beteiligungen sind wirtschaft-liches eigenkapital. Damit eröffnen sich parallel neue kreditspielräume.

Die Finanzierung von investitionen oder innovationen wird dadurch häu- fig erst möglich.

2. ratingverbessernd. Da stille Be- teiligungen wirtschaftliches eigen-kapital sind, verbessern sich eigen-kapitalquote und rating.

3. Unveränderte Gesellschafterstruk- tur. Stille Beteiligungen verändern die anteilsverhältnisse nicht. Der Unter-nehmer bleibt Herr im Haus.

4. keine dinglichen Sicherheiten.

Da stille Beteiligungen nicht dinglich besichert werden müssen, steht der Sicherheitenpool weiter für kredite zur Verfügung.

5. Steuerliche abzugsfähigkeit. Stille Beteiligungen sind wirtschaft- liches eigenkapital, steuerlich Fremd- kapital. Die entgelte sind die ent-gelte sind somit steuerlich abzugs-fähig.

6. Verlässlichkeit. Stille Beteiligun- gen bedeuten langfristiges, verläss-liches kapital, das auch im Falle ei-ner eventuellen wirtschaftlichen Ver- schlechterung nicht gekündigt wer-den kann. Das engagement geht weit über das Finanzielle hinaus. So be-gleitet und moderiert zum Beispiel die BayBG Bayerische Beteiligungs-gesellschaft Bankengespräche und stellt den Unternehmen ihr know-how zur Verfügung.

Die BayBG Bayerische Beteili- gungsgesellschaft ist einer der größ- ten eigenkapitalgeber für den Mit-telstand. Mit ihren stillen und offe-nen Beteiligungen hat sie an der er-folgsgeschichte von mehr als 2.000 bayerischen Mittelstandsunternehmen mitgeschrieben.

Übrigens: Beteiligungen der BayBG gibt es jetzt bereits ab 10.000 euro bis zu 7 Mio. euro.

www.baybg.de

Dr. SonnFriED WEBErSprecher der Geschäfts-führung der BayBG Bayerischen Beteiligungs-gesellschaft

»Apps sind im Kommen«— Unternehmensbeitrag POCKETWEB —

Nutzt der Mittel-stand die Potenzi-ale von Apps?

Der Mittelstand ist innovations- treiber. im Be-reich apps und mobile lösungen reagiert man aber vielfach noch ver-halten.

Woran liegt das?natürlich kann man nicht al-

les über einen kamm scheren. es gibt bereits überzeugende anwen-dungen, gerade auch in Deutschland. aktuelle Smartphones und tablets wie das iPad stellen jedoch einen völ-

lig neuartigen Zugang zu technik und vielfältige nutzungsmöglich-keiten dar. Was für die jüngere Ge-neration selbverständlich geworden ist, muss sich manch anderer erst ver-ständlich machen. Zudem haben die entsprechenden Geräte zunächst den konsumentenmarkt erobert. Für Un-ternehmensanwendungen hatten sie zunächst nur wenige im Blickfeld. Wie kann man Unternehmen unter-stützen?

apps sind im kommen. Und häu-fig gibt es bereits Mitarbeiter oder abteilungen, die ideen und ansätze entwickelt haben. es geht dann da-rum, die anwendungspotenziale von Mobilgeräten und apps in Work-

shops greifbar zu machen. auf diese Weise können Services auf die mobi-le nutzung hin optimiert und in ein Gesamtkonzept integriert werden. Dieses umfasst dann auch die aus-wahl der mobilen Plattformen oder Vermarktungsaspekte. Wo sehen Sie weitere Erfolgsfaktoren?

im professionellen Umfeld spielt die robustheit der Geräte eine rolle. apps für Bereiche wie außendienst, krankenhaus, logistik oder Baustelle kommen eher zum einsatz, wenn app- entwickler mit entsprechenden aus-stattern zusammenarbeiten und kombi-nierte app-/Geräte-lösungen anbieten.

www.pocketweb.de

Dr. KöppEn-DlUGoScHGeschäftsführer Pocketweb GmbH

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seite 8 in|pact media Verlag

Der industrielle Mittelstand und seine Fami-lienunternehmen sind das Fundament für Wachstum und innovation im industrieland

Deutschland. er ist mehr als ein Geschäftsmodell, er ist ein Zukunftsmodell und steht für Beständigkeit und wirtschaftliche Stärke in der Globalisierung. Standortverbundenheit und erfolg auf den interna-tionalen Märkten sind für die mittelständischen Un-ternehmen keine Gegensätze, sie bedingen einander.

exportorientierung und innovationskraft sind die elementaren kriterien für den wirtschaftlichen erfolg deutscher Unternehmen. Seine weltweite technologieführerschaft und tragende rolle in der deutschen Wirtschaft kann der industrielle Mit-telstand in Zukunft nur durch global orientiertes Wachstum festigen. Der industrielle Mittelstand hat einen entscheidenden anteil an der Spitzen-position der deutschen industrie auf den vorde-ren Plätzen der weltweiten exportstatistik. Seine Marktchancen kann er aber nur optimal nutzen, wenn ihm auch ein effizientes instrumentarium der außenwirtschaftsförderung zur Seite steht. Dieses muss darauf ausgerichtet sein, die Probleme bei der erschließung neuer Märkte zu beseitigen und Firmen bei ihrem auslandsgeschäft zu unter-stützen.

es gilt daher, das bewährte instrumentarium der deutschen außenwirtschaftsförderung zu verbessern und weiter auszubauen. Zoll- und ex-portkontrollverfahren müssen transparent und effizient in ihrer anwendung durch die Unterneh-men sein, um die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Mittelständler nicht unnötig einzuschränken. ex-portfinanzierung und -absicherung müssen gerade für mittelständische Unternehmen verlässlich und praxisnah sein.

www.bdi.eu

»Es gilt, das bewährte Instrumentarium der deutschen

Außenwirtschaftsförderung zu verbessern.«

Martin HubschneiderVizepräsident und Vorstand des Bundesverband

it-Mittelstand e.V. (BitMi)

arndt G. Kirchhoff Vorsitzender des

BDi/BDa-Mittelstandsausschusses

Ulrike HinrichsGeschäftsführerin des Bundesverbandes Deutscher

kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVk)

Der Beteiligungskapitalmarkt in Deutsch-land ist ein Mittelstandsmarkt. Mittelstän-dische Unternehmen sind innovativ und

häufig Marktführer in traditionellen, aber auch in Hightech-Branchen. allerdings führten die Wirt-schaftskrise, die europäische Schuldenkrise und neue regulierungsmaßnahmen dazu, dass sich die finanziellen rahmenbedingungen für viele Mit-telständler verschlechtert haben. Weil die Banken immer zögerlicher kredite vergeben, rückt das thema „eigenkapital“ verstärkt in den Fokus der Mittelständler. Zu recht: Beteiligungsgesellschaf-ten haben sowohl das kapital als auch langjährige erfahrungen, von denen Mittelständler profitieren können. 2011 wurden rund 1.200 zumeist kleine und mittlere Unternehmen mit Beteiligungskapital finanziert. Damit konnte sich der deutsche Beteili-gungskapitalmarkt trotz der europäischen Schul-denkrise und der unsicheren konjunktur behaupten und seine Bedeutung als Finanzierungsquelle un-termauern.

Dies verdeutlicht: Private equity ist und bleibt eine wichtige Finanzierungsform für deutsche Un-ternehmen, und die nachfrage nach eigenkapital ist hoch: So zählten die BVk-Mitglieder im ver-gangenen Jahr rund 40.000 anfragen von kapital suchenden Unternehmen. auch künftig wird die nachfrage nach eigenkapitalfinanzierungen nicht nachlassen. ein wichtiges Stichwort ist dabei die Vielfalt. Denn Beteiligungsgesellschaften bieten nicht nur Wachstumskapital, Minder- und Mehr-heitsbeteiligungen, sondern sind auch bei Gesell-schafternachfolgen starke Partner, die oft dann mit an Bord geholt werden, wenn Familienunternehmer sich nach externen nachfolgelösungen umsehen müssen.

www.bvkap.de

»Private Equity ist Wachstumstreiber für den

Mittelstand.«

Die innovativsten Produkte entstehen immer dann, wenn Menschen raum haben, sich frei zu entfalten. Das gilt natürlich auch für

Unternehmen. Und gerade der Mittelstand mit fast 80 Prozent der Beschäftigten in Deutschland ist ein faszinierender innovationsmotor, der Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit trotz eurokrise auf den inter-nationalen Märkten sichert. Parade-Beispiel für die entwicklung innovativer Produkte ist die mittelstän-dische it-Wirtschaft: im Bereich mobiles internet und Cloud Computing agierten die Unternehmen als Pioniere der ersten Stunde und setzten sich mit an die Spitze einer völlig neuen technologie. Das ergebnis: Webbasierte anwendungen für Smartphones und tablet-Computer sind heute nicht selten „Software made in Germany“ und aus unserem leben nicht mehr wegzudenken.

in Sachen innovationsmanagement sind die mit-telständischen it-Unternehmen wahre Hidden Champions. klar ist: technologische innovationen entstehen nicht im luftleeren raum, sie benötigen ein gesundes klima. Die in der Politik verbreitete Meinung, it-Mittelständler segelten als Beiboote der tanker, sprich der Großunternehmen, mit, wirkt schlicht innovationshemmend. Zum Beispiel landen Forschungsmittel oft bei konzernen, statt gezielt innovationen des Mittelstands in wichtigen Zu-kunftsmärkten und den technologietansfer aus For-schungseinrichtungen zu unterstützen. Genau diese Budgets fehlen bei einer Vielzahl mittelständischer it-Firmen, welche die Position Deutschlands im globalen it-Markt stärken könnten. Da it als Quer-schnittstechnologie in unseren exportindustrien als führende „innovations-enabler“-technologie gilt, ist es das vitale interesse der deutschen Wirtschaft, hier zur Weltspitze aufzuschließen. Die Chancen, die sich für die gesamte innovationsstärke in Deutschland er-geben, sind enorm.

www.bitmi.de

»Parade-Beispiel für die Entwicklung innovativer

Produkte ist die mittelständische IT-Wirtschaft.«

FORUM DER AKTEURE

zukunftsmodell KMU Die Redaktion befragt Verbände zu Herausforderungen und Chancen im deutschen Mittelstand.

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chancen aus der Wolke

Wie kleine und mittelständische Unternehmen vom Cloud Computing profitieren.

christine Schonschek / redaktion

e-Mails unterwegs mit einem Smartphone abzurufen, ist für Geschäftsleute eine Selbstverständlichkeit. Dabei kann es sich

bereits um eine Form von „Cloud Computing“ handeln, auch wenn sich viele nutzer dessen nicht bewusst sind. Die Cloud stellt hier den anwendern eine e-Mail-lösung über das internet zur Verfü-gung, ohne eine eigene Mail-infrastruktur bei dem nutzer vorauszusetzen. Doch die virtuelle Wolke bietet viele weitere Vorteile.

im Mittelstand etablieren sich Cloud Compu-ting angebote zunehmend, haben techconsult und HP Deutschland in ihrer langzeituntersuchung, dem it Cloud index, herausgefunden. So setzen sich mehr als 40 Prozent der Mittelständler in-tensiv mit der Cloud auseinander. Dies liegt wohl nicht zuletzt daran, dass die Virtualisierung den Unternehmen enorme Chancen bietet. Sie liegen in einer Verringerung der kosten für die infra-struktur, der implementierung und anpassung. Denn beim Cloud Computing werden keine kost-spieligen und aufwändig einzurichtenden Server oder Software im Unternehmen selbst betrieben, sondern es kommen externe Services zum einsatz. im regelfall sind Cloud lösungen browserbasiert, so dass die aufwände für die implementierung sehr gering sind. Gleichzeitig lässt sich auch der aufwand für Wartungen reduzieren. Synchro-nisierungen zwischen verschiedenen endgeräten können weitestgehend entfallen, weil auf Daten, Software oder Services über unterschiedliche Sys-teme via internet zugegriffen werden kann.

Der anwender muss nur die laufenden kosten für die Benutzung der Cloud-Dienste einkalku-lieren, die sonst üblichen anfangsinvestitionen entfallen. Positiv sind auch die Skalierungseffekte, da sich die Bereitstellung der Cloud-angebote fle-xibel an den jeweiligen Bedarf anpassen lässt. Die abrechnung orientiert sich dann an der tatsäch-lichen nutzung.

Vielfältig sind jedoch nicht nur die Vorteile, die sich durch die Cloud-Praxis für kMUs ergeben, sondern auch die einsatzszenarien. Üblicherweise werden Cloud-Services nach einem Schichtenmo-dell unterteilt in infrastructure as a Service (iaaS), Platform as a Service (PaaS) und Software-as-a-Service (SaaS). it-ressourcen wie etwa netzwerk-kapazitäten, rechenleistung oder Storage werden bei dem Modell iaaS vom anbieter der Cloud zur Verfügung gestellt. Bei einem PaaS hat der an-wender die Möglichkeit, mit den bereit gestellten entwicklerwerkzeugen und einem Programmier-modell Cloud-basierte anwendungen zu erstellen und auszuführen. Beim SaaS stellt der Provider ei-gene anwendungen für den nutzer bereit. Damit wird deutlich, dass sich mit der „richtigen“ Wolke individuelle Geschäftsprozesse komplett abbilden lassen. Für den Mittelstand eignet sich eine Cloud-lösung deshalb in besonderem Maße. Denn selten gehört die Bereitstellung, Wartung und der Be-trieb der it zu den kernkompetenzen der kMUs, so dass ein Outsourcing dieser kosten- und res-sourcenintensiven Bereiche oftmals sinnvoll ist.

Dazu müssen jedoch noch Vorbehalte gegen-über Cloud Computing ausgeräumt werden. Si-cherheitsanforderungen, die zum Beispiel die aufsichtsbehörden für den Datenschutz definiert haben, müssen streng eingehalten werden. Zur akzeptanz tragen aber auch Best Practice aus-zeichnungen bei, wie der euroCloud Deutschland award. er wird vergeben vom eco – Verband der deutschen internetwirtschaft e.V. (www.cloud-practice.de).

Der Starke MittelStanD seite 9

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seite 10 in|pact media Verlag

talente gesucht!

Schon heute kostet der Fach- und Führungskräftemangel den deutschen Mittelstand jährlich Milliarden Euro an Umsatzein- bußen. Doch wir befinden uns erst am Beginn einer Entwicklung. Nach Angaben des Mannheim Research Institute for the Economics of Aging wird es im Deutschland des Jahres 2030 etwa sieben Millionen Menschen weniger im erwerbsfähigen Alter zwischen 15 und 64 geben als heute. „Schlaraffenland ist abgebrannt. Heute müssen deshalb bei der Personalauswahl die verborgenen Talente entdeckt werden“, sagt Diplom-Psychologe Prof. Martin Kersting.

hightech- und Gründerstandorte

GALERIE

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Garchinger Technologie- und Gründerzentrum

Im Norden von München bietet das Garchinger Techno- logie- und Gründer-zentrum jungen High-Tech-Unternehmen

aus den Bereichen Mechatronik, Software, Informa-tions- und Kommunikationstechnik gute Bedingun- gen für einen erfolgreichen Start.

www.gategarching.com

Wissenschafts- und Technologiepark Berlin-adlershof

Berlin-Adlershof gilt als einer der erfolg-reichsten Standorte für Hochtechnologie in Deutschland und ist Berlins größter

Medienstandort: elf außeruniversitäre Forschungs-einrichtungen, sechs Institute der Humboldt-Universität und über 900 Firmen in modernen Technologie- und Gründerzentren.

www.adlershof.de

Software-cluster

Der Software-Cluster im Südwesten Deutschlands gilt als Europas Silicon Valley. Rund um Darmstadt, Karlsruhe, Kaisers-

lautern, Saarbrücken und Walldorf entwickeln Univer-sitäten, Unternehmen und Forschungseinrichtungen gemeinsam die Unternehmenssoftware der Zukunft.

www.software-cluster.com

Hamburg aviation

Das Luftfahrtcluster der Metropolregion Hamburg ist einer der weltweit bedeutends-ten Standorte der zivi-len Luftfahrtindustrie.

40.000 Fachkräfte arbeiten hier an der Zukunft des Fliegens. 300 kleine und mittelständische Unter-nehmen haben sich als Zulieferer und Dienstleister um die drei großen Unternehmen Airbus, Lufthansa Technik und Hamburg Airport angesiedelt.

www.hamburg-aviation.de

Effizienzcluster logistik ruhr

Im Fokus steht die Effizienz von

Prozessen und Produkten. Ziel ist es, die Individuali-tät von morgen – im Sinne individueller Warenversor-gung, Mobilität und Produktion – mit 75 Prozent der Ressourcen von heute zu ermöglichen. Vereinsmit-glieder können unmittelbar an den Ergebnissen und Entwicklungen des EffizienzCluster LogistikRuhr teilhaben, von ihnen profitieren und auch neue Projekte gestalten und anstoßen. Unternehmen aus ganz Deutschland können Mitglied werden.

www.effizienzcluster.de

Tatjana Kimmel-Fichtner / redaktion

an seinem lehrstuhl der Universität Gie-ßen beschäftigt er sich mit Fragen der Personalpsychologie. er warnt davor,

dass alle Firmen die gleichen Bewerber suchen: männlich, jung, deutsch und hochqualifiziert. Da dieser teich leergefischt sei, müssten die Fir-men das Potential von weiblichen, älteren und behinderten Bewerbern ebenso erkennen wie die von alleinerziehenden, langzeitarbeitslosen und Migranten. Um dies zu erreichen empfiehlt kersting, alle Maßnahmen zur Personalauswahl daraufhin zu überprüfen, ob sie Vorurteile fes-tigen. Seiner ansicht nach sind standardisierte tests sinnvoll, die viele unterschiedliche infor-mationen liefern. Vielfalt ist das Zauberwort moderner Personalpolitik, doch kersting warnt vor allzu großer naivität. Denn teams mit Menschen unterschiedlicher Herkunft und Ge-schlechts können auch Streit bringen, wenn die kommunikation nicht stimmt. „Der aufbau eines gemischten teams darf nicht unter Druck passieren“, rät kersting.

Prof. Ulrike Detmers forscht und lehrt an der Fachhochschule Bielefeld Personalmanagement und Betriebsorganisation. Sie beklagt, dass die meisten mittelständischen Unternehmen die strate-gische Personalentwicklung sträflich vernachlässi-gt haben. netzwerke zu Schulen und Universitäten wurden zu wenig genutzt. „Bislang war der lei-densdruck nicht da. aber jetzt denken viele um“, sagt Detmers. Praktisch setzt die Wirtschaftswis-senschaftlerin ihre erkenntnisse als Mitglied der Geschäftsführung der Mestemacher-Gruppe in Gütersloh um. Seit 1980 engagiert sie sich im Ver-band der Großbäckereien, besuchte viele Jahresta-gungen. „in diesem Jahr stand deutlicher als sonst

das thema nachwuchsförderung als leitthema auf der tagesordnung. Das war zuvor nicht der Fall“, erklärt Detmers. in der Großbäckerei setzt sie schon lange auf eine konsequente Frauenförde-rung und legt Wert darauf, dass es auch den Män-nern möglich sein muss, Familie und Beruf zu ver-einbaren. in den nächsten Jahren wird sich in den Personalabteilungen viel bewegen, da ist Detmers sicher: „Die Frauenquote wird kommen, es wird mehr Gesundheitsförderung geben, die Vereinbar-keit von Familie und Beruf wird als Motivations-faktor an Bedeutung gewinnen, der nachwuchs wird langfristiger aufgebaut, und es wird mehr ältere Mitarbeiter geben.“

nach der Personalauswahl besteht die kunst darin, die Mitarbeiter zu motivieren und zu halten. „Viele Unternehmen nutzen nicht die Potentiale in ihrer eigenen Organisation“, kritisiert kersting. er rät dazu, mit den Mitarbeitern zu sprechen, die kündigen. Von ihnen sei eine ehrliche auskunft über Organisationsmängel zu erwarten.

Die leipzig Graduate School of Management hat herausgefunden, dass die Bereitschaft zu kün-digen höher ist, je geringer das Schulungsangebot der Firmen ist. rund ein Viertel der nachwuchs-kräfte fühlen sich unterfordert, langweilen sich und sehen keinen raum für eigene ideen. Dies ist ergebnis einer Studie des Berliner Forschungsin-stituts trendence. andererseits wollen die Mitar-beiter auch nicht überfordert werden, eine ausge-wogene Work-life-Balance ist gefragt. Und die bezieht sich nicht nur auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. „Wir müssen darüber nach-denken, wie wir arbeit anders organisieren, anders priorisieren“, sagt kersting. Firmen an attraktiven Standorten, die teilzeit, Homeoffice, Sabbaticals ebenso wie Gesundheitsförderung und Seminare bieten, gehören in allen Befragungen immer zu den beliebtesten arbeitgebern.

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Der Starke MittelStanD seite 11

Milliardenmarkt im aufbruch

Immer mehr Unternehmen bieten innovative E- und M-Payment-Lösungen an.

axel novak / redaktion

es ist, wie immer, eine Frage der Mittel: kredit- und eC-karte sind die klassischen bargeldlosen Bezahlformen in Deutsch-

land. So genanntes M- und e-Payment – für „mo-bil“ und „elektronisch“ – hat sich bisher kaum durchgesetzt. nun soll sich das ändern: innova-tive Zahlungsformen sollen Handel, Dienstlei-stern und kunden das leben und das einkaufen leichter machen. in diesem Jahr haben Banken und Sparkassen im raum Hannover das nach ei-genen angaben größte Pilotprojekt europas zum kontaktlosen Bezahlen gestartet. kunden erhalten eine eC-karte, die mit einem Funkchip ausgerü-stet ist und mittels so genannter nahfeldkommu-nikation (nFC) mit einem lesegerät in edeka-Märkten und tankstellen kommuniziert und bezahlt. Wirecard wiederum, ein Dienstleister aus Süddeutschland, hilft nicht nur tausenden Un-ternehmen bei ihren Zahlungsprozessen, sondern hat zugleich das erstes Mobile-Payment-System für taxis gestartet. Seit Juli können mytaxi-Fahrgäste ein Fahrzeug über eine applikation bestellen und bezahlen.

Und sogar bar bezahlen geht über das Smart-phone. im Februar starteten „BarPay“ und „bar-zahlen.com“. Bei beiden Systemen zahlt der kunde seinen internet-einkauf bei stationären Partnern in bar – mit einem Barcode auf dem Smartphone

oder ausdruck als Beleg. Jonny natelberg, execu-tive Vice President bei lekkerland, verspricht für sein System „BarPay“: „Unsere bundesweite infra-struktur gewährleistet, dass nahezu jeder Verbrau-cher innerhalb von höchstens zehn Minuten eine unserer BarPay-akzeptanzstellen erreichen kann.“

Die infrastruktur ist entscheidend für neue Bezahlformen. Bislang hatten die großen kre-ditkartenfirmen allein die Möglichkeit, weltweit und mit hoher Sicherheit Zahlungen abzurech-nen. „kreditkarten-netzwerke brauchen teure abwicklungssysteme und lesegeräte an jeder la-denkasse – teure infrastruktur, die sich manche mobilen Zahldienste zum teil sparen können“, sagt thomas Sontheimer von der Beratungsfirma accenture in der Wirtschaftswoche. „So wie Pay-Pal es im internet geschafft hat, mit der Zahlung in das Bankgeschäft zu kommen, könnten es über das Mobiltelefon nun auch andere schaffen.“

Daher rüsten die kreditkartenanbieter ihre karten für die Funktechnik auf. Unter dem Be-griff Paypass hat Mastercard schon mehr als 1,3 Millionen karten in Deutschland verteilt, Visa will bis ende des Jahres mit rund 500.000 Visa-Paywave-kreditkarten nachziehen. ein anderes Verfahren koppelt karte und Handy. So will die Dortmunder Volksbank anfang 2013 kreditkar-tenkunden mobiles Payment anbieten. Die kun-den sollen weltweit an über 350.000 zertifizierten Master-Card-Stationen mit dem Smartphone be-zahlen können. „Damit erweitern wir die bekannte

kartenzahlung um eine attraktive und zukunfts-weisende Option im kleingeldbereich“, erklärt Dr. andreas Martin, Vorstandsmitglied des Bundes-verbandes der Deutschen Volksbanken und raiff-eisenbanken (BVr). Das allerdings funktioniert nur bei kleinen Beträgen. Übersteigt der Betrag 25 euro, wird zusätzlich eine Pin verlangt.

Ganz neue konkurrenz droht den klassischen anbietern nun von ganz anderer Seite, aus dem internet. Google zum Beispiel hat im vergange-nen Jahr das System „Wallet“ eingeführt. Dabei sind Bankdaten des kunden im Smartphone ge-speichert und werden über ein lesegerät zum Be-zahlen im Geschäft ausgetauscht. allerdings greift auch Google noch auf die kreditkartendaten des kunden; das Unternehmen kooperiert mit Master-card.

apple bräuchte das theoretisch nicht mehr. Schon jetzt kaufen und bezahlen hunderte Mil-lionen iPhone-nutzer auf apples einkaufsplatt-form itunes Medien und Software. Denkbar, dass apple das angebot ausweitet. auch Facebook macht schon seit mehr als einem Jahr erfahrungen mit dem elektronischen Zahlungsverkehr: So ge-nannte Facebook Credits dienten bislang als Um-tauschwährung dazu, Spiele zu bezahlen. nun kooperiert Facebook mit Bango, einem Unterneh-men für mobile Bezahlvorgänge. Statt über Paypal und kreditkarte kann der kunde bei Facebook auch über das Handy zahlen. abgerechnet wird über die telefonrechnung.

Kreditkartenzahlung am POS leicht gemachtMobile Lösung steigert Attraktivität für bargeldloses Zahlen.

— Unternehmensbeitrag WIRECARD —

kredit- und Debitkarten sind mit einem anteil von knapp 40 Prozent ein beliebtes Zahlungsmittel im deut-schen einzelhandel. Für kleine Unter- nehmen und Gewerbetreibende gibt es bislang jedoch kaum rentable angebote, um kartenzahlungen am Point-of-Sale anzunehmen.

Das flexible Mobile Card reader- Programm der Wirecard aG verwan- delt Smartphones in mobile kartenle-segeräte. Das White-label-Programm besteht aus unterschiedlichen Card reader-lösungen, dazugehöriger kar- tenakzeptanz samt Wallet-applikation. Wirecard bietet mit dem mobilen

kartenlesegerät für eMV und Magnet- streifen eine innovative PCi-zertifi-zierte lösung, welche Smartphones oder tablet-PC`s in Sekundenschnelle

zum Zahlungsterminal macht. Dank der steigenden Verbreitung dieser mo- bilen Geräte wird die attraktivität von kartenzahlungen deutlich gesteigert.

So einfach funktioniert̀ s: Die lese- geräte werden auf das Smartphone oder den tablet-PC angebracht, die kredit oder Debitkarte des konsumenten wird – wie an herkömmlichen termi- nals – durchgezogen oder eingesteckt. Mit der Unterschrift auf dem touch-screen oder mittels Pin bestätigt der endkunde schließlich die Zahlung.

Die lösung, die sich für alle Bran- chen eignet, wird über Vertriebspart- ner vermarket, die den kartenleser in ihrem eigenen look & Feel ge- stalten können.

www.wirecard.de

Bargeldloses Zahlen wird jetzt auch für kleine und mittlere Unternehmen attraktiv mit dem in-novativen Mobile Card Reader der Wirecard AG

Die vorteile des Wirecard Mobile card reader:

• Komplettpaket inklusive Card Reader, Kartenakzeptanz für den SEPA-Raum, Wallet-App, Marketingunterstützung• Branchenunabhängig, auch für kleine Händler• Erschließung neuer Kundengruppen/ Spontankäufe• Teures Bargeldhandling entfällt • Unmittelbarer Bezahlprozess

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