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1
• Organische Chemie (Definition)
• Aufbau (Struktur) organischer Verbindungen
• Unterscheidung organischer Verbindungen nach funktionellen Gruppen
• Typische Reaktionen monofunktioneller Verbindungen
• Analytik organischer Verbindungen durch Molekülspektroskopie
• Quantitative Beziehungen zwischen Struktur und (Re)Aktivität
Struktur und Reaktivität organischer Verbindungen
Inhaltsverzeichnis/Gliederung
2
Was ist organische Chemie?
F. Wöhler (1800-1882) A.W. v. Hofmann (1818-1892)1828: Harnstoffsynthese Ende der vitalistischen
Theorie (nach 1882)
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts:Anorganische Chemie: Chemie der Mineralien und GesteineOrganische Chemie: Chemie des Pflanzen- und Tierreichs
(heute: Biochemie)
O CNH2
NH2NH4
+OCN-
Ammoniumcyanat Harnstoff
CH4N2O
Bei seinen Versuchen mit der Cyansäure versuchte Wöhler, das Ammoniumcyanat herzustellen. Beim Eindampfen einer wäßrigen Lösung erhielt auch eine Verbindung mit der richtigen Formel, die sich aber als Harnstoff, also einem Isomer mit ganz anderer Struktur, entpuppte.1828: F. Wöhler, Harnstoffsynthese, Ende der vitalistischen Theorie (nach 1882), propagiert hauptsächlich von A.W. v. Hofmann (1818-1892). Wöhler blieb zeit seines Leben ein Anhänger des Vitalismus.
3
Es gibt mehr Verbindungen des Kohlenstoffs als aller übrigen Elemente zusammen.
C ist vierbindig, bildet starke kovalente Bindungen,bildet Einfach-, Doppel- und Dreifachbindungen mit
anderen Atomen, bildet Ketten und Ringe. Die meisten organischen Verbindungen sind
unter normalen Bedingungen stabil.
Definition: „Organische Chemie“
Organische Chemie ist die Chemie der Kohlenstoffverbindungen.
An der Luft sind die meisten organischen Verbindungen thermodynamisch nicht stabil. Die Verbrennung erfolgt jedoch nicht spontan, sondern erfordert eine relativ große Aktivierungsenergie, wie sie erst bei hoher Temperatur zur Verfügung steht. Dem entsprechend sind diese organischen Verbindungen kinetisch stabil. Hierin unterscheiden sich die Verbindungen des Kohlenstoff vondenen anderer Elemente.
4
GraphitHärte = 1
DiamantHärte = 10
C60 C70 C76
Fullerene
����������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������
����������������������������������������������
��������������������������������������������������������
��������������������������������������������
C20
Verbindungen, die nur aus Kohlenstoff bestehen
Bilder aus „Grundstock des Wissens“.Graphit leiten den elektrischen Strom, Diamant ist ein elektr. Isolator.Diamant ist ein guter, Graphit ein schlechter Wärmeleiter.C60 = Fussball, C70 = base ball.
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Einfache organische Verbindungen: Kohlenwasserstoffe
CH3
CH2
CH2
CH2
CH2
CH3
CH2
CH2 CH2
CH2
CH2
CH2
CH2
CH2 CH2
CHCH
CH2
CHCH
CH
CHCH
CH
CH2
CH2
CH3
CH3
n-Hexan, ein Alkan
Cyclohexan, ein Cycloalkan
Cyclohexen, ein Cycloalken
Benzol (Benzen), ein Aromat
3-Hexin, ein Alkin
Kohlenwasserstoffe sind die Stammverbindungen der meisten organischen Verbindungen.
Methan
Adamantan
Im Adamantan sind die C-Atome wie im Diamant angeordnet. Die Struktur polycyclischer Aromaten ist analog zum Graphit.
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Organische Verbindungen mit Heteroatomen
Siedepunkt / °C: 80 116 84 185 182Schmelzpunkt / °C: 6 -42 -38 -6 43Wasserlöslichkeit: - + - - +Basizität: - + - + -Azidität: - - - - +
Durch Heteroatome werden die Eigenschaften stark verändert.
N
NH2 OH
S
Benzen C6H6
Pyridin C5H5N
Anilin C6H7N
Phenol C6H6O
Thiophen C4H4S
Heteroatom-haltige Verbindungen sind besonders in der Biochemie wichtig.Die meisten Naturstoffe besitzen Heteroatome, häufig in einer cyclischen Struktur: Heterocyclen, größte Gruppe der organischen Verbindungen. Beispiele: Kohlenhydrate (Zucker, Cellulose), Nucleinsäuren, Alkaloide, Farbstoffe.
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Die funktionelle Gruppe von Alkoholenund Phenolen
CH3
CH2
CH2
CH2
CH2
CH2
OH OH R OH
OHAr OH
CH
CH
CCH
CH
C OHCH3
R = Alkylrest
OH = Hydroxygruppe
1-Hexanol
Alkanol
Phenol
Ar = Arylrestp-Kresol
Alkohole und Phenole sind Derivate des Wassers, H2O, bei dem ein H-Atom durch einen Alkyl- bzw. Arylrest
ersetzt wurde.
Beispiel für eine FG
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Funktionelle GruppenFunktionelle Gruppe Name Stoffklasse
C H
– Alkane (Paraffine)
C C
C,C-Doppelbindung Alkene (Olefine)
C C C,C-Dreifachbindung Alkine
-Hal (F, Cl, Br, I) Halogen- Fluor-, Chlor-, Brom-, Iodkohlenwasserstoffe
-OH Hydroxy- Alkohole, Phenole
-OR Alkoxy- Ether
-SH Thiol- Thiole (Mercaptane)
-NH2 Amino- Amine
Die Tabelle zeigt eine kleine Auswahl wichtiger funktioneller Gruppen.Viele organische Verbindungen besitzen mehr als eine funktionelle Gruppe.Man unterscheidet: mono-, di-, -tri, ... polyfunktionelle Verbindungen.
9
Funktionelle GruppenFunktionelle Gruppe Name Stoffklasse
C O
Carbonyl- Aldehyde, Ketone
C NH
Imino- Imine
C OH
O
Carboxyl- Carbonsäuren
C OR
O
Alkoxycarbonyl- Ester
C NH2
O Carboxamid- Amide
10
Reaktion verschiedener Kohlenwasserstoffe mit Brom
Br
Br
Br
Br
+ Br2 + HBrLicht
+ Br2
+ Br2 + HBrFeBr3
Alkan
Alken
Aromat
RadikalischeSubstitution SR
ElektrophileAddition AE
ElektrophileSubstitution SE
Alkane, Alkene und Aromaten unterscheiden sich inihrer Reaktionsweise.
Versuche mit Brom werden in der Vorlesung wegen der Giftikeit des Broms nicht durchgeführt.Statt dessen: Nachweis von Halogen in organischen Verbindungen mit der Beilsteinprobe, Hinweis auf die Spektralanalyse von Atomen
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Hydroxylierung von Alkenen
OH
OHOH
OH
+ H2O2
+ KMnO4
HCO2H
NaOH
trans-1,2-Diol
cis-1,2-Diol
ElektrophileAddition AE
Die Oxidation von Alkenen verläuft stereoselektiv.KMnO4 wird zu MnO2 (Braunstein) reduziert.
Versuche mit KMnO4
Diole sind technisch wichtige Verbindungen. Viele dienen als Ausgangsstoffe oder Zwischenprodukte in der organischen Synthese.
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Iodoform-ProbeReaktion aktivierter Methylgruppen mit Iod
R CH3
O
R CI3
O
R OH
O
+ 3 I2 + 3 HI
OH-/H2O
+ CHI3
Methylketon
Iodoform(gelber Niederschlag)
Bestimmte Methylgruppen können als Iodoform nachgewiesen werden.
VersuchDie Reaktion läßt sich auch mit Chlor durchführen. Allerdings ist das dabei entstehende Chloroform (CHCl3) farblos und füssig.
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Farbreaktion von Phenolen mit Fe(III)-Ionen
OHOH
OH
OHOH
OH
OH
Phenol Brenzcatechin Resorcin Hydrochinon
Phenole bilden mit Fe(III)-Ionen charakteristisch gefärbte Komplexe.
violett grün/rot blauviolett rotbraun
Versuche
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Alkoholtest
C2H5OH CH3CO2 H
K2Cr2O7 Cr2O3Kaliumbichromat Dichromtrioxid
Ethanol Essigsäure
gelb grün
3 C2H5OH + 2 K2Cr2O7 + 2 H2SO4 3 CH3CO2-K+ + 2 Cr2O3 + 2 K2SO4 + 5 H2O
Ethanol kann sogar in geringer Konzentration in der Atemluftnachgewiesen werden (Alcotest-Prüfröhrchen).
Redoxreaktion
VersuchDie Alkoholkonzentration in der Atemluft besagt wenig über die Blutalkoholkonzentration.Die Formulierung der Redoxreaktionsgleichung ist nicht ganz einfach. Chemie-Studierende lernen so etwas in der Allgemeinen Chemie.
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Fehlingsche Probe
R H
O
Aldehyd
+ Cu2+
R O
O+ Cu2O2 2+ 3 OH-
roterNiederschlag
+ 2 H2O
Carboxylat
Bestimmte Verbindungen mit reduzierenden Gruppen könnenmit der Fehlingschen Probe nachgewiesen werden.
Redoxreaktion
VersuchEine wichtige Nachweisreaktion für reduzierende Verbindung. Besonders wichtig in der Zuckerchemie.
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Glucose-Oxidase-Peroxidase-Farbreaktion, selektiver Nachweis von Glucose im Urin
Redoxreaktion
Nachweis von Glucose
O
OH
OH
OH
OH
CH2OH
O
OH
OH
OH
CH2OH
OGlucose-Oxidase
Glucose Gluconolacton
+ O2 + H2O2
Farbstoff(reduziert, farblos)
Farbstoff(oxidiert, gelb-grün)
Peroxidase+ H2O2 + H2O
Versuch: Nachweis von Glucose mit S-GLUKOTEST-Streifen von Roche (Apotheke). Glucose = Traubenzucker = DextrosePrinzipDie Halbacetalform der Glucose wird durch Glucoseoxidase zum Lacton oxidiert. Dabei wird ein FAD zu FADH2 reduziert. Das FADH2 reduziert ein O2 zu H2O2. In der Indikatorreaktion wird ein Stoff (z.B. o-Tolidin) zu einem Farbstoff.Störung: Ascorbinsäure (u.a. Stoffe, die sich leichter als o-Tolidin oxidieren lassen)
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Nachweis von Ketonen
O
NHNH2
NO2
NO2 NH
NO2
NO2
N
Keton
+ H2O
2,4-Dinitro-phenylhydrazon
-
2,4-Dinitro-phenylhydrazin
Ketone können leicht in gut charakterisierbare Phenylhydrazone umgewandelt werden.
Versuch mit BenzaldehydDiese Reaktion wurde früher in der organischen Analytik verwendet, um die zumeist flüssigen Aldehyde und Ketone in kristalline Derivate umzuwandeln, die an Hand ihres Schmelzpunktes leicht charakterisiert werden konnten.
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Bildung von Charge-Transfer-Komplexen
N
O
OCl
ClCl
Cl
+ I2
Pyridin + Iod
Naphthalin + Chloranil
+
Auf Grund ihrer besonderen elektronischen Struktur bildenviele aromatische Verbindungen mit geeigneten Partnern
intensiv gefärbte Charge-Transfer-Komplexe.
violett-orange
rot/farblos
Die Komplexe bestehen auseinem Elektronen-Donator
undeinem Elektronen-Akzeptor.
Bei der Lichtabsorptionerfolgt ein partiellerElektronentransfer.
VersucheCharge Transfer = LadungsübertragungIn den Komplexen „verschmilzt“ die elektronische Struktur von Elektronendonator und –akzeptor so weit mit einander, dass ein partieller Ladungsübergang erfolgt. Bei der mit der Lichtabsorption verbundenen elektronischen Anregung geht ein Elektron vom Donator auf den Akzeptor über.
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Ninhydrin-Reaktion
O
O
OHOH R
OHNH2
OO
O
N
O
O
RO
HNinhydrin
+2
+ + CO2
blauer Farbstoff
α-Aminosäure
α-Aminosäuren lassen sich mit Ninhydrin nachweisen.
VersuchEmpfindlicher Nachweis von α-Aminosäuren. Nur das N-Atom wird in den Farbstoff eingebaut.
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Auch polyfunktionelle Verbindungen zeigen charakteristische Reaktionen.
Amylose, ein Polysaccharid,besteht aus Glucose-Molekülen, besitzt helicale Struktur.Iod-Moleküle werden als KI3 in die Kanäle eingelagert.
Iod-Stärke-Reaktion
VersuchSehr empfindlicher Iod-Nachweis. Indikator in der Iodometrie.
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Fichtenspanprobe von Furan und Pyrrol
O
NH
Farbreaktion
grün
rot
Furan
Pyrrol
Aromatische Heterocyclen
Viele Verbindungen zeigen charakteristische Reaktionen, mit denen sie leicht zu erkennen sind.
VersuchEin alter, wenig spezischer Test auf Furan und Pyrrol.R.R. Runge (1795-1867), Prof. für Chemie, Breslau.Die genaue Struktur der Farbstoffe ist unbekannt. Sie können nicht isoliert werden.
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Chemilumineszenz von Luminol
Luminol wird zum Nachweis von Blut, Kupfer, Eisen, Cyaniden, Peroxiden und Peroxidasen verwendet.
Oxidation von Luminol in alkalischer wäßriger Lösung.Energie wird als Licht abgegeben.
-+
N2
O2 O
O
O
OH2N
Na
Na
-
-
+
+
N
N
O
OH2N
OO
Na
Na
-
-
+
+
N
N
O
OH2N
Na
Na
-
-
+
+
NH
NH
O
OH2N
+ NaOH
- Licht
VersuchLuminol(3-Aminophthalsäurehydrazid, 5-Amino-2,3-dihydro-1,4-phthalazindion). C8H7N3O2.L. zeigt bei alkal. Oxid. mit H2O2 sehr starke Chemilumineszenz. L. wird zum Nachw. von Blut, Kupfer, Eisen, Cyaniden, Peroxiden u. Peroxidasen verwendet.Lit.: Gundermann et al., Chemiluminescence in Organic Chemistry, Berlin: Springer 1987.Quelle: Römpp Lexikon Chemie – Version 2.0, Stuttgart/New York: Georg Thieme Verlag 1999
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Molekülspektroskopie: wichtige Methoden zur Strukturanalyse
Spektroskopische Methoden gestatten eine schnelle und zuverlässige Identifizierung einer Verbindung.
100
80
60
40
20
% 43 (H3C—CO )
124
5657 79 91
107 133 147173
229244 299
272 (M-42)
191 (M-123)
M314
80 120 160 200 240 280 m/z
O
C CH3
O
42
124
43
+
+
Massenspektrum von Progesteron, C21H30O2
Progesteron, Schwangerschaftshormon, weibliches Sexualhormonm/z = 314: Molekülpeak, 4m/z = 314: Molekülpeak, 43: Basispeak (100 %)Die Moleküle werden durch Elektronenstoßionisation in Radikalkationen umgewandelt, die fragmentieren können. Die geladenen Teilchen werden entsprechend ihrem Masse/Ladungsverhältnis (m/z) registriert.
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Molekülspektroskopie: wichtige Methoden zur Strukturanalyse
1H-NMR-Spektrum von p-Toluolsulfonsäureethylester, C9H12O3S
CH
CH
CCH
CH
CCH3 SO2O CH2
CH3
NMR = Nuclear Magnetic Resonance, Kernmagnetische Resonanz.In einem äußeren Magnetfeld verhalten sich die Atomkerne des Wasserstoffs wie kleine Stabmagnete. Sie können sich parallel oder antiparallel orientieren. Eine Änderung der Ausrichtung bedeutet Absorption oder Emission von elektromagnetischer Strahlung.Bei dem 1H-NMR-Spektrum werden die verschiedenen H-Atome des Moleküls erfaßt.Diese Methode wird am 13.12.2001 näher behandelt: Strukturaufklärung: Die Bedeutung von Einkristallstrukturanalyse und NMR-Spektroskopie
25
Molekülspektroskopie: wichtige Methoden zur Strukturanalyse
Infrarot-Spektrum von 2-Methyl-2-butanol, C5H12O
Das IR-Spektrum stellt einen unverwechselbaren „Fingerabdruck“ der Verbindung dar. Die Absorptionsbanden kommen durch eine Änderung des Schwingungszustands des Moleküls zustande. Ein Molekül mit n Atomen besitzt (3n-6) Molekülschwingungen.
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Molekulare und elektronische Struktur7
8
9
10
IP [eV]
S
SS
S
S
S
Zentalring: ~Cyclohexatrien ~Benzol ~Radialen
Molekülorbitale. „Schwingungszustände“ der Elektronen (G. Schmid)P. Rademacher, C. Heinemann, S. Jänsch, K. Kowski, M. E. Weiß,Structural Chemistry of Polycyclic Heteroaromatic Compounds. Part 11.§Photoelectron Spectra and Electronic Structures of Tetracyclic Hetarenes of the Triphenylene Type,Spectrochim Acta, Part A 2000, 56, 1179-1190.The UV photoelectron spectra of several tetracyclic heteroaromatic compounds (2 - 9) which are π-isoelectronic with triphenylene (1) have been recorded and analysed making use of semi-empirical AM1 and PM3 as well as ab initio/DFT B3LYP calculations. In one series of compounds (2 - 7), the peripheral benzene rings of 1 are successively substituted by thiophene rings that are either [b]- or [c]-annellated with the central benzene unit. In 2 - 7 only marginal shifts are found for most of the IPs of p electrons. In the benzotrithiophenes 5 - 7, a systematic variation is displayed by IP(π7). Compared to 1, the πelectron system of benzo[c]trithiophene (7) is approximately two times as much destabilized as in the isomers 5 and 6 with [b]-annellated thiophene rings. The IP[n(S)] values of the thiophene derivatives 2 - 7 indicate that these orbitals are clearly destabilized relative to thiophene. The same holds for the n(O) orbital of the furane derivative 9 in comparison with that of furane. In 9, only the higher πMOs (π7 - π9) are destabilized whereas the lower levels (π1 - π4) are stabilized, and those in between (π5, π6) remain essentially unshifted. In the pyrrole derivative 8, all πMOs are substantially destabilized by about 0.5 - 1.6 eV relative to 1.
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Dissoziation von substituierten Benzoesäuren. σσσσ-Werte
OHO
X
OO
X
+ H2O + H3O+KA
KA Aziditätskonstante σX Substituentenkonstante
X pKA σX
NO2 3.45 0.75
CN 3.56 0.64
Cl 4.00 0.20
H 4.20 0.00
CH3 4.37 -0.17
OCH3 4.47 -0.273.2
3.4
3.6
3.8
4.0
4.2
4.4
4.6
-0.4 -0.2 0 0.2 0.4 0.6 0.8 1
pKA
σX
Für eine Säure RCO2H bedeutet ein pKA-Wert von 3.45: [RCO2-]x[H3O+] = 10-
3.45.Ein großer pKA-Wert charakterisiert eine schwache Säure.
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Dissoziation von substituierten Phenolen. Hammett-Gleichung
OH
X
O
X
+ H2O + H3O+KA
0.0
2.0
4.0
6.0
8.0
10.0
12.0
-0.4 -0.2 0 0.2 0.4 0.6 0.8 1
pKA
σX
X = NO2
Phenole
Benzoesäuren
log (KX/KH) = ρσX
ρ ReaktionskonstanteσX Substituentenkonstante
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Ionisationspotentiale IP von1-substituierten 1H-Benzotriazolen
NN
N
R
8
9
10
11
12
13
14
15
16
IP [e
V]
π1
π2
π3
π4
π5
n-(N=N)
n+(N=N)
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
R R 1 H 18 CO-C(CH3)22 CH3 19 CO-C6H53 C2H5 20 NH24 CH2-CH=CH25 CH2-C6H56 CH2-N(CH3)27 CH2-OCH38 CH2-SCH39 CH2-SC6H510 CH2F11 CH2Cl12 CH=CH213 CH=CHCH314 CH=C(CH3)215 CN16 CH=O17 CO-CH3
Ionisationen entsprechen den „Schwingungen“ der Elektronen in den Molekülorbitalen
P. Rademacher, K. Kowski, A. R. Katritzky, S. N. Denisenko,Structural Chemistry of Polycyclic Heteroaromatic Compounds, Part 10Photoelectron Spectra and Electronic Structures of 1-Substituted 1H-Benzotriazoles,J. Mol. Struct. 1999, 513, 47-62.The electronic structures of 1H-benzotriazole (1) and its 1-substituted derivatives 2-20 have been investigated by photoelectron spectroscopy and quantum chemical calculations. With only a few exceptions, the ionization potentials related to the five occupied p MOs (p1-p5) and the two n(N) orbitals of the benzotriazole unit could be determined for 1-20. Linear free energy correlations of the IPs of these orbitals with inductive substituent parameters sI and F were satisfactory except for IP(p3). This is explained by direct interactions of p3 and substituent orbitals. For some substituents for which no sI or F parameters were known these could be determined from correlation analysis.
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Lineare Korrelation von Ionisationspotentialen IP und Substituentenparametern F
NN
N
R
8
9
10
11
12
13
14
15
16
IP [e
V]
-0.1 0.0 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5Substituent Parameter F
π5π4
n-(N=N)
π3n+(N=N)
π2
π1
Benzotriazol-Derivate
Korrelationskoeffizient R = 0.8 – 0.9, Ausnahme: pi3 R = 0.54.Bedeutung generell: Optimierung von System mit Substituenten
31
Aktivität eines Krebsmedikaments
R
OH
OH
R = H: Estradiol, ein Sexualhormon
4
4.5
5
5.5
6
6.5
-1
-0.8
-0.6
-0.3
-0.1 0.1
0.32
0.54
0.76
0.98 1.2
1.42
1.64
1.86
2.08 2.3
π
log(
1/IC
50) Observed
Ied=1Ied=0
R IC50 log(1/IC50) π MR Ied Ibr CH3O 2.9 5.538 -0.02 0.79 1 0 C2H5O 0.91 6.041 0.38 1.25 1 0 n-C3H7O 4.2 5.377 1.05 1.71 1 0 i-C3H7O 4.8 5.319 0.36 1.71 1 0 CH3 17 4.770 0.56 0.56 0 0 H2C=CH 2.4 5.620 0.82 1.1 1 0 CH3CH=CH 1.1 5.959 1.22 1.56 1 0 C2H5 7.7 5.114 1.02 1.03 0 0 n-C3H7 4.9 5.310 1.55 1.5 0 0 n-C4H9 40 4.398 2.13 1.96 0 0 n-C5H11 40 4.398 2.2 2.42 0 0 (CH3)2CHCH2 40 4.398 1.7 1.96 0 1 I 4.8 5.319 1.12 1.39 0 0 C2H5S 10 5.000 1.07 1.84 0 0 CH3CONH 40 4.398 -0.97 1.49 0 1 C2H6N 3 5.523 0.08 1.5 1 0
QSAR-Analyse. (Quantitative Structure Activity Relation, Quantitative Struktur-Aktivität-Beziehung)K. Muranaka, Anticancer Activity of Estradiol Derivatives: A Quantitative Structure-Activity Relationship Approach , J. Chem. Educ. 2001, 78, 1390-1393.log(1/IC50) muss heißen: log(106)-log(IC50)IC50: tubulin polymerization inhibitory activityπι: Hydrophobilitäts-ParameterMR: MolrefraktionsparameterIed: =1 wenn R O, N oder Doppelbindung enthält, sonst =0Ibr: Verzweigungsparameter. =1 verzweigt, =0 unverzweigt2-Methoxyestradiol (R = OMe) ist ein Metabolit von Estradiol. Es blockiert die Zellteilung durch Verhinderung der Tubulin-Polymerisation.log(1/IC50) soll möglichst groß sein.Estradiol-Derivate wurden als Anabolika in der Tiermast verwendet. In Deutschland verboten.
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T. Rawlandson, 1819, Experimentalvorlesung in der Royal Institution, London
Experimentalvorlesung 1819
Der Karikaturist T. R. nahm das gesellschaftliche Flair einer großen öffentlichen Schauvorlesung der Chemie aufs Korn, als er um 1819 eine Veranstaltung der „Royal Institution“ über die Chemie der Gase zeichnete.Aus O. Krätz, 7000 Jahre Chemie, Nikol Verlagsges., Hamburg 1999, S. 221.
33
Liebigs Analytisches Labor in Giessen
Chemisches Laboratorium um 1840
Justus Liebig, der Namenspatron der Gießener Universität, wirkte in Gießen als Professor der Chemie von 1824 - 1852. Im Jahre 1920 wurde in den Räumen seines ehemaligen Instituts ein Museum eingerichtet. Es zählt zu den sechs wichtigsten Chemie-Museen der Welt*) und stellt eine historische Stätte erster Ordnung dar, denn hier hat der bedeutendste deutsche Chemiker seine bahnbrechenden Entdeckungen gemacht. http://www.uni-giessen.de/~gi04/