Stuco GmbH: Vielfältiger Druck für die Marke

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SCHWERPUNKT WASSERLOSER OFFSETDRUCK 12 Deutscher Drucker | Nr. 4 | 26.2.2015 | print.de Vielfältiger Druck für die Marke WERBEMITTELPRODUKTION ó Werbung greif- und erlebbar zu machen ist die Basis des Geschäftsmodells beim Werbemittelspezialisten Stuco. Die Bandbreite der technischen Möglichkeiten ist groß um möglichst viele Kunden- wünsche erfüllen zu können. In der Druckerei wird vor allem im wasserlosen UV-Offset- und Siebdruck produziert. Dafür werden sämtliche Druckformen über denselben Belichter, einen Optotec One mit Multiple-Print-Option, erstellt. ó Werbemittel für Automobilhersteller oder Mar- kenartikler sind eine Herausforderung. Mit Lösun- gen „von der Stange“ kommen Dienstleister hier nicht zum Zug. Dass der Werbemittelspezialist Stuco, der seinen Sitz im 30 km nördlich von Trier gelegenen Eifelstädtchen Speicher hat, auch solche Kunden zufrieden stellt, hat das Unter- nehmen seinen Tüftlern und kundenorientierten Mitarbeitern zu verdanken. Einer davon ist Marc Thullen, Produktionslei- ter in der Druckerei. Wer mit ihm einen Firmen- rundgang macht, merkt sehr schnell: Ein „Geht nicht“ gibts bei Stuco nicht. Und die eigenen Produktionsmöglichkeiten werden ganz gezielt genutzt schon bevor ein Auftrag erteilt wird: Egal ob Schlüsselanhänger, Zapfhahnschild oder Auf- kleber – das Unternehmen aus der Südeifel weiß oft mit Mustern zu überzeugen, wenn von Wett- bewerbern nur Preis und Lieferkonditionen auf dem Tisch liegen. Geschäftsführer Andreas Poth bestätigt: „Wir entwickeln sehr viel selbst und gehen oft in Vorleistung, speziell bei der Mus- terherstellung.“ VIELE PRODUKTIONSWEGE. Stuco Druck ver- eint zahlreiche Druckverfahren unter einem Dach. Insbesondere durch die Spezialisierung auf das Bedrucken nichtsaugender Bedruckstof- fe wie Folien, Hart- und Weichkunststoff oder Metall setzt man sich vom Gros der Branche ab. Deshalb ist das Unternehmen schon 1990 in den UV-Offsetdruck eingestiegen. Bis 2011 wurde auf einer Heidelberg Speed- master 72 gedruckt – anfangs noch im wöchent- lichen Wechsel zwischen klassischem Nassoffset und UV-Offset, später in reinem UV-Betrieb. Dann investierte Stuco in eine KBA Genius im For- mat 35 x 50 cm und damit in eine ausschließlich für den wasserlosen UV-Offsetdruck entwickelte Maschine. Im Siebdruck, dem anderen wichtigen Stand- bein, stehen für den Druck automatische wie halbautomatische Maschinen zur Verfügung ste- hen. Beide Verfahren, Offset wie Siebdruck, kön- nen natürlich auch kombiniert werden um die jeweiligen Vorteile – feine Raster im Offset oder die Farbschichtdicke des Siebdrucks – optimal zu nutzen. Nach dem Druck ist neben Schnei- den, Stanzen und Falzen auch die Veredelung per Heißfolienprägung, UV-Glanz- oder Matt- lack möglich. Durch die Vielfalt der Möglichkeiten sind Marc Thullen und seine Kollegen Experten im Finden optimaler, sprich kostengünstiger Produktions- wege. Es kann stets von der Kundenseite und vom Endprodukt her gedacht werden, den Zweck berücksichtigend, den das Endprodukt erfüllen soll. Da wird dann kurzfristig auch mal ein neu- er Bedruckstoff getestet. In der Imagebroschüre der Firma heißt es: „Wir wollen uns nicht selbst verwirklichen, sondern die Wünsche unserer Kunden. Kreativität ist für uns daher kein Selbst- zweck, sondern das Mittel zum Zweck.“ Und wenn Bedrucken nicht das passende Ver- fahren ist, kann sich vielleicht die „Metallma- nufaktur“ des Auftrages annehmen. Sie macht das Eifeler Unternehmen zu einer Besonderheit in der Branche. WACHSTUMSSCHUB DURCH SPORT. Stuco ist mit seinen Kunden und deren Nachfrage gewach- sen. Begonnen hatte alles 1882 im Städtchen Haan zwischen Düsseldorf, Solingen und Wup- pertal – mit Blumenbinden, dem Großhandel mit Bindereibedarf und mit Sargutensilien. Die ersten Texte, die Mitarbeiter der Firma Stuffmann & Co. kreierten, fanden sich auf Kranzschleifen wieder. Die 1926 von Hermann Poth gegründete „Sportabteilung“ mit ihren Siegerkränzen und Sträußchen war der Grundstein für die spätere dynamische Entwicklung des Unternehmens. Für Sportveranstaltungen brauchte man zuneh- mend auch Urkunden, Turnierpässe, Plakate oder Wettkampfkarten. Die Druckerei wurde damit immer wichtiger, dem Verfahren Hochdruck folg- ten Tiefdruck, Sieb- und Flockdruck. Druck-Abteilungsleiter Marc Thullen (l.) und Drucker Erich Merklinger mit einer Lackplatten für die KBA Geni- us, die ebenso wie Siebdruckfilme mit dem Optotec One Belichter produziert werden können. Drucker-Azubi Florian Merklinger an der KBA Genius, die 2011 installiert wurde.

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"Werbung greif- und erlebbar zu machen ist die Basis des Geschäftsmodells beim Werbemittelspezialisten Stuco. Die Bandbreite der technischen Möglichkeiten ist groß um möglichst viele Kundenwünsche erfüllen zu können. In der Druckerei wird vor allem im wasserlosen UV-Offset- und Siebdruck produziert. Dafür werden sämtliche Druckformen über denselben Belichter, einen Optotec One mit Multiple-Print-Option, erstellt." (Deutscher Drucker, Ausgabe 4, S. 12 & 13)

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SCHWERPUNKT WASSERLOSER OFFSETDRUCK

12 Deutscher Drucker | Nr. 4 | 26.2.2015 | print.de

Vielfältiger Druck für die MarkeWERBEMITTELPRODUKTION ó Werbung greif- und erlebbar zu machen ist die Basis des Geschäftsmodells beimWerbemittelspezialisten Stuco. Die Bandbreite der technischen Möglichkeiten ist groß um möglichst viele Kunden-wünsche erfüllen zu können. In der Druckerei wird vor allem im wasserlosen UV-Offset- und Siebdruck produziert.Dafür werden sämtliche Druckformen über denselben Belichter, einen Optotec One mit Multiple-Print-Option, erstellt.

ó Werbemittel für Automobilhersteller oder Mar-kenartikler sind eine Herausforderung. Mit Lösun-gen „von der Stange“ kommen Dienstleister hiernicht zum Zug. Dass der WerbemittelspezialistStuco, der seinen Sitz im 30 km nördlich vonTrier gelegenen Eifelstädtchen Speicher hat, auchsolche Kunden zufrieden stellt, hat das Unter-nehmen seinen Tüftlern und kundenorientiertenMitarbeitern zu verdanken.

Einer davon ist Marc Thullen, Produktionslei-ter in der Druckerei. Wer mit ihm einen Firmen-rundgang macht, merkt sehr schnell: Ein „Gehtnicht“ gibts bei Stuco nicht. Und die eigenenProduktionsmöglichkeiten werden ganz gezieltgenutzt schon bevor ein Auftrag erteilt wird: Egalob Schlüsselanhänger, Zapfhahnschild oder Auf-kleber – das Unternehmen aus der Südeifel weißoft mit Mustern zu überzeugen, wenn von Wett-bewerbern nur Preis und Lieferkonditionen aufdem Tisch liegen. Geschäftsführer Andreas Pothbestätigt: „Wir entwickeln sehr viel selbst undgehen oft in Vorleistung, speziell bei der Mus-terherstellung.“

VIELE PRODUKTIONSWEGE. Stuco Druck ver-eint zahlreiche Druckverfahren unter einemDach. Insbesondere durch die Spezialisierungauf das Bedrucken nichtsaugender Bedruckstof-fe wie Folien, Hart- und Weichkunststoff oderMetall setzt man sich vom Gros der Branche ab.Deshalb ist das Unternehmen schon 1990 in denUV-Offsetdruck eingestiegen.

Bis 2011 wurde auf einer Heidelberg Speed-master 72 gedruckt – anfangs noch im wöchent-lichen Wechsel zwischen klassischem Nassoffsetund UV-Offset, später in reinem UV-Betrieb.Dann investierte Stuco in eine KBA Genius im For-mat 35 x 50 cm und damit in eine ausschließlichfür den wasserlosen UV-Offsetdruck entwickelteMaschine.

Im Siebdruck, dem anderen wichtigen Stand-bein, stehen für den Druck automatische wiehalbautomatische Maschinen zur Verfügung ste-hen. Beide Verfahren, Offset wie Siebdruck, kön-nen natürlich auch kombiniert werden um diejeweiligen Vorteile – feine Raster im Offset oderdie Farbschichtdicke des Siebdrucks – optimalzu nutzen. Nach dem Druck ist neben Schnei-den, Stanzen und Falzen auch die Veredelungper Heißfolienprägung, UV-Glanz- oder Matt-lack möglich.

Durch die Vielfalt der Möglichkeiten sind MarcThullen und seine Kollegen Experten im Findenoptimaler, sprich kostengünstiger Produktions-wege. Es kann stets von der Kundenseite und

vom Endprodukt her gedacht werden, den Zweckberücksichtigend, den das Endprodukt erfüllensoll. Da wird dann kurzfristig auch mal ein neu-er Bedruckstoff getestet. In der Imagebroschüre

der Firma heißt es: „Wir wollen uns nicht selbstverwirklichen, sondern die Wünsche unsererKunden. Kreativität ist für uns daher kein Selbst-zweck, sondern das Mittel zum Zweck.“

Und wenn Bedrucken nicht das passende Ver-fahren ist, kann sich vielleicht die „Metallma-nufaktur“ des Auftrages annehmen. Sie machtdas Eifeler Unternehmen zu einer Besonderheitin der Branche.

WACHSTUMSSCHUB DURCH SPORT. Stuco istmit seinen Kunden und deren Nachfrage gewach-sen. Begonnen hatte alles 1882 im StädtchenHaan zwischen Düsseldorf, Solingen und Wup-pertal – mit Blumenbinden, dem Großhandelmit Bindereibedarf und mit Sargutensilien. Dieersten Texte, die Mitarbeiter der Firma Stuffmann& Co. kreierten, fanden sich auf Kranzschleifenwieder.

Die 1926 von Hermann Poth gegründete„Sportabteilung“ mit ihren Siegerkränzen undSträußchen war der Grundstein für die späteredynamische Entwicklung des Unternehmens.Für Sportveranstaltungen brauchte man zuneh-mend auch Urkunden, Turnierpässe, Plakate oderWettkampfkarten. Die Druckerei wurde damitimmer wichtiger, dem Verfahren Hochdruck folg-ten Tiefdruck, Sieb- und Flockdruck.

Druck-Abteilungsleiter Marc Thullen (l.) und Drucker Erich Merklinger mit einer Lackplatten für die KBA Geni-us, die ebenso wie Siebdruckfilme mit dem Optotec One Belichter produziert werden können.

Drucker-Azubi Florian Merklinger an der KBA Genius,die 2011 installiert wurde.

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FULL-SERVICE-DIENSTLEISTER. 1960 fand derUmzug in die Südeifel statt. Im 3.300 Einwohnerzählenden Ort Speicher ist Stuco seither ein wich-tiger Arbeitgeber – nicht nur für über 100 Voll-zeitkräfte sondern auch rund 250 Heimarbeite-rinnen, die schon mal Regalwobbler in einer Mil-lionenauflage zurechtbiegen müssen. Oder Ver-einswimpel aus Acetatseide mit dekorativen Fran-sen versehen.

Gerade im Sportbereich hat der Werbemittel-spezialist eine starke Marktstellung. Längst reichendie Dienstleistungen von der Kreation bis zurLogistik. Für Judoka werden täglich Startnum-mern gedruckt und weltweit versandt. Vom Deut-

schen Turnerbund hat Stuco den Web-shop übernommen. 4 500 qm Lager- undLogistikfläche sowie 5 000 Palettenplätzeermöglichen den Kunden, ihr ganzes Werbe-mittelgeschäft nach Speicher auszulagern.

Auch die Metallmanufaktur verdankt ihre Exis-tenz dem Sport: Als Medaillen zunehmend die Sie-gerkränze ablösten, reagierte Stuco prompt. Heu-te gibt es in Speicher nicht nur die Produktions-schritte Stanzen, Gießen, Prägen, Fräsen, Gra-vieren oder Tiefziehen. Sogar die Galvanisierung– etwa zum Vergolden von Metallrohlingen –findet vor Ort statt.

Es ist natürlich auch die Lage abseits der gro-ßen Ballungszentren, die dem Autarkie-Gedan-

ken Vorschub leistete. Doch die Vorteile liegenauf der Hand: Weil zwischen den Herstellungs-schritten keine Zeit auf der Straße bleibt, kön-nen auch enge Liefertermine realisiert werden.Dies zählt letztlich zu den stichhaltigsten Argu-menten, wenn es darum geht in Deutschlandproduzieren zu lassen anstatt in Fernost zuzu-kaufen. Weil Stuco für viele Kunden aber Kom-plettlieferant ist, unterhält das Südeifeler Unter-nehmen seit Beginn des neuen Jahrtausends aucheine Dependance in Hongkong, von wo aus dieBeschaffung von Standard-Werbemitteln erfolgt.

DER OPTOTEC ONE. Damit die Make-or-Buy-Entscheidung zu Gunsten der Produktion inDeutschland ausfällt, muss auch das Zusammen-spiel von Mitarbeitern und Technik funktionie-ren. Als 2011 die KBA Genius im Drucksaal inBetrieb ging, kam auch ein neuer CtP-Belichterins Unternehmen. Zuvor hatte man die Druck-platten über die Zwischenstufe Film belichtet.Die Entscheidung fiel für den von Marks-3zetangebotenen Optotec One.

Neben den Toray Wasserlos-Druckplatten, dieseit drei Jahren produziert werden, sind durchdie Option „Multiple Print“ jetzt auch Siebdruck-filme und seit neuestem auch Flexo-Lackplattenmöglich geworden. Um die digitalen Kodak-DITR-Filme belichten zu können, wurden derBelichter mit einer ULT LAS 260 Absauganlage fürLaserrauch ausgestattet, die Software modifiziertund das Fokuswerk auf die Filmdicke neu einge-stellt. Die Absauganlage arbeitet mit Filtern undeiner Aktivkohle-Schicht und benötigt keineAbluftanbindung nach außen. Sowohl Filme alsauch digitale Lackplatten werden mit einer Auf-lösung von bis zu 7 620 dpi bebildert.

GEMEINSAME WEITERENTWICKLUNG. Stucobelichtet pro Tag etwa zehn Siebdruckfilme und30 Wasserlos-Offsetplatten. Dazu kommen proWoche zwei bis drei Lackplatten. Deshalb ist diemanuelle Beschickung des Belichters völlig aus-reichend. Und dass die Lackplatten von Handausgewaschen werden, ist ebenfalls kein Hinder-nis. In die neuen Produktionsmöglichkeiten tas-

ten sich der Pilotanwender Stuco und LieferantMarks-3zet gemeinsam vor. Wie man den Sieb-druck-Filmen beim Entfernen der Carbonschichtdurch den Laser die nötige Stabilität verleiht (aufeiner Trägerplatte in den Belichter legen) wurdegenauso schnell herausgefunden wie die Mög-lichkeit, Lackplatten in einem Nyloprint-Gerätnachzubelichten und durchzuhärten. Dass mandie Lackplatten nun selbst herstellen kann, ver-stärkt die Autarkie der Druckerei.

Wenn nur ein einziges Mal das lange Wartenauf eine Ersatzplatte samt zweitem Einrichtenvermieden werden könne, sei diese Zusatzinves-tition amortisiert, argumentiert Marc Thullen.

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’’Wir wollen uns nicht selbstverwirklichen, sondern dieWünsche unserer Kunden.

Aus der Stuco-Imagebroschüre

Für Druckvorstufen-Mitarbeiterin GabiWintrich hat der neueBelichter zahlreicheArbeitsschritte ver-einfacht.Bilder (2): Frank Streit Neuer kompressibler

Unterlagebogenó Die Marks-3zet GmbH & Co. KG (Mül-heim a. d. Ruhr), Anbieter von Unterlage-materialien und Produkten und Dienstleistun-gen für den wasserlosen Offsetdruck, bringtunter dem Produktnamen „Highline“ einenneuen kompressiblen Unterlagebogen inSandwichbauweise auf den Markt.

Der Highline-Unterlagebogen besteht auseiner Trägerschicht aus kalibriertem Unter-lagepapier und einer Deckschicht aus Polyu-rethan (PU), die einen sehr flexiblen, kom-pressiblen Unterlagebogen ermöglichen soll.

Die PU-Schicht soll das Rückstellverhaltenoptimieren. Sie „absorbiert und egalisiert“laut Marks-3zet die Kräfte und Vibrationender Druckmaschine und soll so Schutz gegenKnautscher bieten. Highline ist wasser- undlösemittelbeständig und soll die Lebensdau-er des Gummidrucktuchs verlängern.

Highline ist als nicht-selbstklebender Unter-lagebogen ausgeführt. Er wird insbesondereals Unterlagematerial für schnelllaufendeAkzidenz- und Rotationsdruckmaschinenempfohlen. Highline kann sowohl als Einzel-bogen als auch als Deckbogen eingesetzt wer-den. Marks-3zet bietet Highline in jedemgewünschten Format an und zurzeit in denStärken 0,4 und 0,5 mm an.