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DONNERSTAG 2. April 2020 · 1.70 € www.hz.de Stadt & Region Nr. 78/171. Jahrgang Kontakt zur HZ Abo und Zustellung 07321 347-142 [email protected] Anzeigen schalten 07321 347-0 [email protected] Online-Kundencenter www.service.hz.de Kontakt zur Redaktion 07321 347-153 [email protected] Postanschriſt Heidenheimer Zeitung Olgastraße 15 89518 Heidenheim 4 190359 601709 40014 B 3596 Die Giengener Landeserstaufnahme für Flüchtlinge (LEA) gibt es seit 2016. Geplant war sie als Außenstelle der LEA in Ellwangen. Weil sich die Problematik der Flüchtlingsunterbringung ent- schärft hatte, wurde sie nie in Betrieb genommen. Jetzt kommt sie im Zuge der Corona-Krise zum Einsatz: In der LEA in Ellwangen sollen im Sinne ei- ner verminderten Ansteckungsgefahr beengte Verhältnisse möglichst vermieden werden. Flücht- linge von dort werden auf mehrere Einrichtungen im Land verteilt: In Giengen sollen bis zu 150 Men- schen unterkommen. Foto: Christian Thumm Corona-Krise bringt Flüchtlinge in die Giengener Erstaufnahme 20 Jahre „Open“ Fotograf Günter Schmid erklärt seine Arbeitsweise. (Seite 21) Noch ist die Lust am Bauen nicht vergangen Die Liste der Anfragen nach städti- schen Bauplätzen ist auf fast 200 Einträge gewachsen. In der Lehm- grube ist der erste Einzelhaus-Bau- platz verkauft. Herbrechtingen Seite 11 Roman Seite 10 Fernsehprogramm Seite 12 Familienanzeigen Seite 23 Wie kommen kleine Unter- nehmer durch die Krise? Die Soforthilfe von Bund und Land ist für Selbstständige ein Rettungs- seil. So kann sie beantragt werden und das muss man dazu wissen. Heidenheim Seite 9 Mit Begeisterung für neue Ideen Auch in der Zwangspause feilt die SG Volley Alb an ihrem Konzept. Trainer Bekim Aliu kann mit seiner Mannschaft zufrieden sein. Regionalsport Seite 18 Mit den Schulschließungen brachen die Auſträge weg Dischingen. Seinen Fuhrpark muss Markus Gruber ruhen lassen. Für alle Personenbeförderer im Kreis sind harte Zeiten angebrochen. Kreis und Region Seite 13 Alle Taxis stehen still. Stoßstange an Stoßstan- ge stehen die Fahrzeuge D ie Corona-Krise trifft die Bauern derzeit be- sonders hart, hundert- tausend Saisonar- beitskräfte sitzen wegen der Reisebeschränkungen in ihren Heimatländern fest. Obwohl die Landwirte Eigeninitiative gezeigt haben und Freiwillige für die körperlich anstrengen- de Arbeit auf den Felder an- werben, reichen die Helfer nicht aus. Politik und Bauern- verbände debattieren seit Wo- chen darüber, ob es Lockerun- gen für die Einreise der Sai- sonkräfte geben soll, ob Asyl- bewerber mit Arbeitserlaubnis oder Studierende für die Feld- arbeit organisiert werden kön- nen. Ohne Ergebnisse. Anfang der Woche hat sich EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen mit einem reso- luten Vorschlag in die Debatte eingemischt. Das war höchste Zeit, denn alle europäischen Landwirte sind vom Wegblei- ben osteuropäischer Saisonar- beiter betroffen. Sie fordert die Lockerung der strengen Reise- beschränkungen. Wenn die eu- ropäischen Verbraucher nicht schon bald vor halbleeren Obst- und Gemüse-Regalen stehen sollen, dann müssen die Politiker in den EU-Ländern ihre Debatten beenden und so viele Saisonkräfte wie mög- lich, an ihre Arbeitsplätze zu- rückkehren lassen. Genug geredet Kommentar Nina Jeglinski zum Mangel bei den Saisonarbeitern Trommeln für Kurzarbeit Brüssel. EU-Kommissionspräsi- dentin Ursula von der Leyen strebt für die EU eine Kurzar- beitsgeld-Regelung ähnlich wie in Deutschland an. 2008 habe staatlich unterstützte Kurzar- beit „Millionen von Menschen und Unternehmen geholfen, die Finanzkrise zu überstehen“, sag- te sie in einer Videobotschaft. Ihre Behörde werde diese Wo- che ein EU-weites Instrument dafür vorstellen. Unternehmen sollten Fachkräfte trotz mauer Auftragslage nicht entlassen, forderte sie. Einkommensunter- schiede wegen der Kurzarbeit könnte das EU-Instrument na- mens Sure ausgleichen. afp EU Von der Leyen unterstützt Instrument gegen die Corona-Flaute. Berlin/Stuttgart. In Deutschland werden die strengen Kontaktbe- schränkungen bis zum Ende der Osterferien am 19. April verlän- gert. Darauf verständigten sich die Ministerpräsidenten der Bundesländer mit Bundeskanz- lerin Angela Merkel (CDU). Merkel rief die Bürger eindring- lich auf, auch über die Osterta- ge grundsätzlich auf private Rei- sen und Besuche von Verwand- ten zu verzichten, auch wenn das schwerfalle. „Eine Pandemie kennt keine Feiertage“, sagte sie und warnte vor einer verfrüh- ten Lockerung der Maßnahmen, die dann womöglich wieder kor- rigiert werden müsse. Die Einführung von Tracking Apps wurde nach Merkels An- gaben am Mittwoch nicht bera- ten. Sie sprach sich aber für die- se Anwendungen auf freiwilli- ger Basis aus. Soldaten nahmen in Berlin an einem ersten gro- ßen Praxis-Test für eine Anwen- dung des Fraunhofer-Instituts zur Nachverfolgung möglicher Corona-Infektionen teil. Baden-Württemberg hatte die Kontaktbeschränkungen bereits bis zum 19. April erlassen. Mi- nisterpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) rief die Bürger auf, die Kontakte auch weiterhin auf „das Allernotwen- digste“ zu beschränken, nur so könnten Leben gerettet werden. „In den nächsten Tagen werden sehr viele schwerkranke Men- schen in die Krankenhäuser kommen.“ Um das Gesundheits- system nicht zu überfordern, sollten die Menschen daher auch an Ostern möglichst zu Hause bleiben. eha/rol Kommentar Seite 2 Kontaktsperre gilt über Ostern hinaus Epidemie Kanzlerin Merkel einigt sich mit Ministerpräsidenten auf Verlängerung. Der Neandertaler hat nicht den besten Ruf. Er gilt als tumber Vetter des Homo sapiens. Nur die Bewohner der Landkreise Erkrath und Mettmann empfin- den mehr als spöttisches Inter- esse für die ausgestorbene Sip- pe mit der flachen Stirn. Denn sie verstehen den Neandertaler als einen der ihren recht gut, heißt es. Doch das ist natürlich blan- kes Banausentum. Der Neander- taler war in Wirklichkeit nicht so doof, wie alle meinen. Nein, er hatte nur Pech. Es hätte in der Menschheitsentwicklung auch ganz anders kommen können, dann würde er nun als Krone der Schöpfung über den Plane- ten wandeln. Gut, er hätte viel- leicht das Rad noch nicht erfunden, dafür aber hät- te er ganz bestimmt auch kein Corona. Denn das, so glauben manche Wissenschaftler, ist ja auf den Menschen rüber- gesprungen, weil der chine- sische Nachfahre des Homo sa- piens gerne Fledermäuse isst. Das wäre dem Neandertaler nicht passiert, jedenfalls nicht dem, der im heutigen Portugal ansässig war. Denn der hatte eine ausgesprochene Vorliebe für Meeresfrüchte, Garnelen und anderes Getier, wie Ausgra- bungen nahe Setubal zeigen. Doch offenbar bekam der portugiesische Nean- dertaler dann doch nicht genug davon. Denn die Fettsäuren in der Nahrung hätten ei- gentlich die Entwicklung des Gehirns befördern müssen. Warum es nicht geklappt hat? Da muss man vielleicht mal die Leute in Mettmann und Erkrath fragen. Guido Bohsem Entdecke den Südländer in Dir FOTO: ©KOVALEVA_KA/SHUTTERSTOCK.COM Hochschulen Mehr Geld vom Land Stuttgart. Baden-Württemberg gibt den Hochschulen von 2021 bis einschließlich 2025 mehr Geld, es geht um 1,8 Milliarden Euro zusätzlich. Das Land und die Hochschulen hatten lange um Details gerungen. Es gibt aber in den Reihen der Opposi- tion und der Hochschulen Zwei- fel daran, ob das Geld ausrei- chen wird. Wegen Corona rüs- ten sich die Hochschulen für die Umstellung auf einen weitge- hend digitalen Lehrbetrieb. dpa Südwestumschau I nfolge der Corona-Krise wird es nach Angaben von Bauernpräsident Joachim Rukwied voraussichtlich zu einer Verknappung von Obst und Gemüse kommen. Hinter- grund sei der Mangel an Saison- arbeitskräften aus Osteuropa im Zuge der Corona-Pandemie, sagte er der „Neuen Osnabrü- cker Zeitung“. Die Feldarbeit und die Ernte könnten in diesem Jahr nicht so ablaufen wie gewohnt. Landwir- te stünden derzeit akut vor der Entscheidung, ob sie Pflanzgut abbestellen sollten. „Wir müs- sen uns als Verbraucher in den kommenden Monaten umstel- len“, sagte er. Er gehe zudem da- von aus, dass es Preissteigerun- gen geben werde. Die Nachfra- ge werde auch nicht durch Importe gedeckt werden können, da in den Obst- und Gemüse- anbau-Regionen in Süd- europa ebenfalls Ar- beitskräfte fehlten. Überlegun- gen der Bundesregierung, Asyl- bewerber oder Arbeitslose auf den Feldern einzusetzen, wür- den „den Arbeitskräftemangel nur lindern“. Bundeslandwirtschaftsminis- terin Julia Klöckner (CDU) kün- digte deshalb Erleichterungen für Erntehelfer aus Osteuropa an, etwa längere Aufenthaltser- laubnisse. Sie sagte in der ARD: „Die Landwir- te sind in großer Not.“ Eine Ernte, die heute nicht stattfinde, könne nicht nachgeholt wer- den. Bereits anwesende Arbeits- kräfte dürften deshalb statt 70 künftig 115 Tage in Deutschland bleiben. Die Zuverdienst-Gren- zen seien zudem angehoben worden. „Wir werden auf Sai- son-Arbeitskräfte nicht verzich- ten können.“ Daher sei sie mit Innenminister Horst Seehofer (CSU) im Gespräch. In einem Brandbrief an Kanz- lerin Angela Merkel (CDU) for- derten Unionspolitiker eine Lo- ckerung der Einreisebeschrän- kungen für Saisonarbeitskräfte aus Rumänien und anderen EU-Staaten. Die von der EU-Kommission empfohlene bevorzugte Abfertigung von Sai- sonarbeitern müsse in Deutsch- land unverzüglich umgesetzt werden, schrieben sie. epd/dpa Kommentar und Politik Bauern warnen vor Engpass bei Obst und Gemüse Landwirtschaft Die durch die Corona-Krise bedingten Einreisesperren bringen die Betriebe in die Bredouille. Die Saisonkräfte fehlen. Ministerin Klöckner verspricht Abhilfe.

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DONNERSTAG 2. April 2020 · 1.70 €

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Nr. 78/171. Jahrgang

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4 190359 601709

40014

B 3596

Die Giengener Landeserstaufnahme fürFlüchtlinge (LEA) gibt es seit 2016. Geplant warsie als Außenstelle der LEA in Ellwangen. Weil sichdie Problematik der Flüchtlingsunterbringung ent-

schärft hatte, wurde sie nie in Betrieb genommen.Jetzt kommt sie im Zuge der Corona-Krise zumEinsatz: In der LEA in Ellwangen sollen im Sinne ei-ner verminderten Ansteckungsgefahr beengte

Verhältnisse möglichst vermieden werden. Flücht-linge von dort werden auf mehrere Einrichtungenim Land verteilt: In Giengen sollen bis zu 150 Men-schen unterkommen. Foto: Christian Thumm

Corona-Krise bringt Flüchtlinge in die Giengener Erstaufnahme

20Jahre „Open“Fotograf Günter Schmid erklärtseine Arbeitsweise. (Seite 21)

Noch ist die Lust amBauennicht vergangenDie Liste der Anfragen nach städti-schen Bauplätzen ist auf fast 200Einträge gewachsen. In der Lehm-grube ist der erste Einzelhaus-Bau-platz verkauft.Herbrechtingen Seite 11

Roman Seite 10Fernsehprogramm Seite 12Familienanzeigen Seite 23

Wie kommen kleineUnter-nehmer durch die Krise?Die Soforthilfe von Bund und Landist für Selbstständige ein Rettungs-seil. So kann sie beantragt werdenund das muss man dazu wissen.Heidenheim Seite 9

Mit Begeisterungfür neue IdeenAuch in der Zwangspause feilt dieSG Volley Alb an ihrem Konzept.Trainer Bekim Aliu kann mit seinerMannschaft zufrieden sein.Regionalsport Seite 18

Mit denSchulschließungenbrachen dieAufträgewegDischingen. Seinen Fuhrpark mussMarkus Gruber ruhen lassen. Füralle Personenbeförderer im Kreissind harte Zeiten angebrochen.Kreis und Region Seite 13

Alle Taxis stehen still.Stoßstange an Stoßstan-ge stehen die Fahrzeuge

D ie Corona-Krise trifftdie Bauern derzeit be-sonders hart, hundert-tausend Saisonar-

beitskräfte sitzen wegen derReisebeschränkungen in ihrenHeimatländern fest. Obwohldie Landwirte Eigeninitiativegezeigt haben und Freiwilligefür die körperlich anstrengen-de Arbeit auf den Felder an-werben, reichen die Helfernicht aus. Politik und Bauern-verbände debattieren seit Wo-chen darüber, ob es Lockerun-gen für die Einreise der Sai-sonkräfte geben soll, ob Asyl-bewerber mit Arbeitserlaubnisoder Studierende für die Feld-arbeit organisiert werden kön-nen. Ohne Ergebnisse.

Anfang der Woche hat sichEU-Kommissionschefin Ursulavon der Leyen mit einem reso-luten Vorschlag in die Debatteeingemischt. Das war höchsteZeit, denn alle europäischenLandwirte sind vom Wegblei-ben osteuropäischer Saisonar-beiter betroffen. Sie fordert dieLockerung der strengen Reise-beschränkungen. Wenn die eu-ropäischen Verbraucher nichtschon bald vor halbleerenObst- und Gemüse-Regalenstehen sollen, dann müssen diePolitiker in den EU-Ländernihre Debatten beenden und soviele Saisonkräfte wie mög-lich, an ihre Arbeitsplätze zu-rückkehren lassen.

Genuggeredet

KommentarNina Jeglinskizum Mangel bei denSaisonarbeitern

Trommeln fürKurzarbeit

Brüssel. EU-Kommissionspräsi-dentin Ursula von der Leyenstrebt für die EU eine Kurzar-beitsgeld-Regelung ähnlich wiein Deutschland an. 2008 habestaatlich unterstützte Kurzar-beit „Millionen von Menschenund Unternehmen geholfen, dieFinanzkrise zu überstehen“, sag-te sie in einer Videobotschaft.Ihre Behörde werde diese Wo-che ein EU-weites Instrumentdafür vorstellen. Unternehmensollten Fachkräfte trotz mauerAuftragslage nicht entlassen,forderte sie. Einkommensunter-schiede wegen der Kurzarbeitkönnte das EU-Instrument na-mens Sure ausgleichen. afp

EU Von der Leyenunterstützt Instrumentgegen die Corona-Flaute.

Berlin/Stuttgart. In Deutschlandwerden die strengen Kontaktbe-schränkungen bis zum Ende derOsterferien am 19. April verlän-gert. Darauf verständigten sichdie Ministerpräsidenten derBundesländer mit Bundeskanz-lerin Angela Merkel (CDU).Merkel rief die Bürger eindring-lich auf, auch über die Osterta-ge grundsätzlich auf private Rei-sen und Besuche von Verwand-

ten zu verzichten, auch wenndas schwerfalle. „Eine Pandemiekennt keine Feiertage“, sagte sieund warnte vor einer verfrüh-ten Lockerung derMaßnahmen,die dann womöglich wieder kor-rigiert werden müsse.

Die Einführung von TrackingApps wurde nach Merkels An-gaben am Mittwoch nicht bera-ten. Sie sprach sich aber für die-se Anwendungen auf freiwilli-

ger Basis aus. Soldaten nahmenin Berlin an einem ersten gro-ßen Praxis-Test für eine Anwen-dung des Fraunhofer-Institutszur Nachverfolgung möglicherCorona-Infektionen teil.

Baden-Württemberg hatte dieKontaktbeschränkungen bereitsbis zum 19. April erlassen. Mi-nisterpräsident WinfriedKretschmann (Grüne) rief dieBürger auf, die Kontakte auch

weiterhin auf „das Allernotwen-digste“ zu beschränken, nur sokönnten Leben gerettet werden.„In den nächsten Tagen werdensehr viele schwerkranke Men-schen in die Krankenhäuserkommen.“ Um das Gesundheits-system nicht zu überfordern,sollten die Menschen daherauch an Ostern möglichst zuHause bleiben. eha/rolKommentar Seite 2

Kontaktsperre gilt überOstern hinausEpidemie Kanzlerin Merkel einigt sich mit Ministerpräsidenten auf Verlängerung.

Der Neandertaler hat nicht denbesten Ruf. Er gilt als tumberVetter des Homo sapiens. Nurdie Bewohner der LandkreiseErkrath und Mettmann empfin-den mehr als spöttisches Inter-esse für die ausgestorbene Sip-pe mit der flachen Stirn. Dennsie verstehen den Neandertalerals einen der ihren recht gut,heißt es.

Doch das ist natürlich blan-kes Banausentum. Der Neander-taler war in Wirklichkeit nichtso doof, wie alle meinen. Nein,er hatte nur Pech. Es hätte in derMenschheitsentwicklung auch

ganz anders kommen können,dann würde er nun als Kroneder Schöpfung über den Plane-ten wandeln. Gut, er hätte viel-leicht das Rad noch nichterfunden, dafür aber hät-te er ganz bestimmtauch kein Corona. Denndas, so glauben mancheWissenschaftler, ist jaauf denMenschen rüber-gesprungen, weil der chine-sische Nachfahre des Homo sa-piens gerne Fledermäuse isst.

Das wäre dem Neandertalernicht passiert, jedenfalls nichtdem, der im heutigen Portugal

ansässig war. Denn der hatteeine ausgesprochene Vorliebefür Meeresfrüchte, Garnelenund anderes Getier, wie Ausgra-

bungen nahe Setubal zeigen.Doch offenbar bekam derportugiesische Nean-dertaler dann dochnicht genug davon.Denn die Fettsäuren in

der Nahrung hätten ei-gentlich die Entwicklung

des Gehirns befördern müssen.Warum es nicht geklappt hat?Da muss man vielleicht mal dieLeute inMettmann und Erkrathfragen. Guido Bohsem

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HochschulenMehr Geldvom LandStuttgart. Baden-Württemberggibt den Hochschulen von 2021bis einschließlich 2025 mehrGeld, es geht um 1,8 MilliardenEuro zusätzlich. Das Land unddie Hochschulen hatten langeum Details gerungen. Es gibtaber in den Reihen der Opposi-tion und der Hochschulen Zwei-fel daran, ob das Geld ausrei-chen wird. Wegen Corona rüs-ten sich die Hochschulen für dieUmstellung auf einen weitge-hend digitalen Lehrbetrieb.dpaSüdwestumschau

Infolge der Corona-Krisewird es nach Angaben vonBauernpräsident JoachimRukwied voraussichtlich zu

einer Verknappung von Obstund Gemüse kommen. Hinter-grund sei der Mangel an Saison-arbeitskräften aus Osteuropa imZuge der Corona-Pandemie,sagte er der „Neuen Osnabrü-cker Zeitung“.

Die Feldarbeit und die Erntekönnten in diesem Jahr nicht soablaufen wie gewohnt. Landwir-te stünden derzeit akut vor derEntscheidung, ob sie Pflanzgutabbestellen sollten. „Wir müs-

sen uns als Verbraucher in denkommenden Monaten umstel-len“, sagte er. Er gehe zudem da-von aus, dass es Preissteigerun-gen geben werde. Die Nachfra-ge werde auch nichtdurch Importe gedecktwerden können, da inden Obst- und Gemüse-anbau-Regionen in Süd-europa ebenfalls Ar-beitskräfte fehlten. Überlegun-gen der Bundesregierung, Asyl-bewerber oder Arbeitslose aufden Feldern einzusetzen, wür-den „den Arbeitskräftemangelnur lindern“.

Bundeslandwirtschaftsminis-terin Julia Klöckner (CDU) kün-digte deshalb Erleichterungenfür Erntehelfer aus Osteuropaan, etwa längere Aufenthaltser-

laubnisse. Sie sagte inder ARD: „Die Landwir-te sind in großer Not.“Eine Ernte, die heutenicht stattfinde, könnenicht nachgeholt wer-

den. Bereits anwesende Arbeits-kräfte dürften deshalb statt 70künftig 115 Tage in Deutschlandbleiben. Die Zuverdienst-Gren-zen seien zudem angehobenworden. „Wir werden auf Sai-

son-Arbeitskräfte nicht verzich-ten können.“ Daher sei sie mitInnenminister Horst Seehofer(CSU) im Gespräch.

In einem Brandbrief an Kanz-lerin Angela Merkel (CDU) for-derten Unionspolitiker eine Lo-ckerung der Einreisebeschrän-kungen für Saisonarbeitskräfteaus Rumänien und anderenEU-Staaten. Die von derEU-Kommission empfohlenebevorzugte Abfertigung von Sai-sonarbeitern müsse in Deutsch-land unverzüglich umgesetztwerden, schrieben sie. epd/dpaKommentar und Politik

Bauernwarnen vor Engpassbei Obst undGemüseLandwirtschaft Die durch die Corona-Krise bedingten Einreisesperren bringen dieBetriebe in die Bredouille. Die Saisonkräfte fehlen. Ministerin Klöckner verspricht Abhilfe.

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2 THEMEN DES TAGES / POLITIK

KommentarEllen Hasenkampzur Verlängerung der Kontaktsperren

A llmählich nervt es wirklich,dieses Zu-Hause-Bleiben.Der Osterurlaub im Mittelge-birge oder am Mittelmeer ist

schon seit Februar gestrichen. Jetztverspricht auch noch der Wetterbe-richt für die kommende Woche schö-ne, warme Tage. Es würde also nichtverwundern, wenn an den Küchenti-schen dieser Republik derzeit ver-schärft diskutiert wird, ob die Stuben-hocker-Pflicht, die Bundeskanzlerinund Ministerpräsidenten über dasLand verhängt haben, wirklich weiter-hin so genau zu beachten ist. Zumalauch noch die Schulferien anstehen –und „einfach mal ausschlafen undherumlümmeln“ selbst für grundsätz-lich aktivitätsfeindliche Teenagernach drei Wochen Corona-Quarantä-ne nicht mehr ganz so klasse klingt.Die Verlockung, sich über die Oster-tage auf größere Ausflüge zu begeben,ist also groß.

Das schwant beispielsweise auchder Ministerpräsidentin von Mecklen-burg-Vorpommern, Manuela Schwe-sig. Die SPD-Politikerin aus dem Ur-laubsbundesland drohte bereits, dieReiseverbote noch strenger zu hand-haben als bisher. Jetzt aufs Oster-Picknick im Grünen verzichten,„wenn wir wollen, dass wir es ge-meinsam im nächsten Jahr gut erle-ben“, so Schwesig.

Hier allerdings offenbart sich dasProblem mit dem Begriff Kontaktver-bot: Wenn eine Familie die Räder aufsAutodach schnallt, um ein paar Stun-den über die Felder zu kreuzen, machtsie doch eigentlich nichts falsch? Esgeht aber auch noch um etwas ande-res: Je klarer die Regierungen das Zielformulieren, das es zu erreichen gilt,damit wir wieder vor die Tür dürfen,desto leichter fällt es, noch ein biss-chen auszuharren. Auch wenn drau-ßen die Osterglocken sprießen.

Ostern ohne Picknick

Karikatur: Klaus Stuttmann

Um die Folgen der Krise für den Staatshaushalt zu be-wältigen, werde eine „faire Lastenverteilung“ gebraucht,sagt SPD-Chefin Saskia Esken. Diese könne für die SPD nurso aussehen, „dass sich die starken Schultern in Deutsch-land auch stark beteiligen“. Eine Vermögensabgabe für Su-perreiche, um die Lasten der Corona-Krise besser zu vertei-len, wird bereits von der Linkspartei gefordert. Vermögenab einer Million Euro sollten mit einer einmaligen Abgabevon fünf Prozent belastet werden, hatte Parteichef BerndRiexinger am Montag gesagt.

Linksfraktionsvize Fabio De Masi bekräftigte die Forde-rung am Mittwoch. „Eine Vermögensabgabe für Milliardäreist nötig“, erklärte er. „Es darf jedoch nicht darum gehen,Familien zu belangen, die aufgrund gestiegener Hauspreiseauf dem Papier Millionäre sind, aber nicht im realen Leben“,warnte De Masi. Ausschließlich Milliardäre und Multimillio-näre sollten zahlen. dpa

STICHWORT VERMÖGENSABGABE IsraelBeatmungsgerätestatt RaketenTel Aviv. Israel stellt angesichtsder schnellen Ausbreitung desCoronavirus eine Produktionsli-nie für Raketen auf die Herstel-lung von Beatmungsgeräten um.Bereits 30 Beatmungsgeräte sei-en an das Gesundheitsministeri-um geliefert worden, bestätigteeine Sprecherin des Verteidi-gungsministeriums am Mittwoch.Der Erreger Sars-CoV-2 kann dieschwere Lungenkrankheit Co-vid-19 auslösen. Es besteht daherein großer Bedarf an Beatmungs-geräten. dpa

LeitartikelTanja Wolterzur Lage am Arbeitsmarkt

Z ehn Jahre sind seit demfulminanten Neustart ver-gangen: Wie ein Phönixaus der Asche hatte sichdamals der deutsche Ar-beitsmarkt erhoben und

mit unerwartetem Tempo die Finanz-und Wirtschaftskrise 2008/2009 hin-ter sich gelassen. Seither robbte ervon Beschäftigungsrekord zu Beschäf-tigungsrekord und ließ sich wedervon Handelskonflikten noch vomFlüchtlingszuzug beeindrucken.Selbst die schwache Konjunktur inden vergangenen Monaten hinterließnoch keine großen Spuren. Der Ar-beitsmarkt zeigte sich stressresistent.

Und nun Corona. Eine historischeKrise, wie sie die Republik noch nieerlebt hat und für deren Bewältigunges keine Blaupause gibt. Sollte sichdie Lage in Deutschland erst gegenJahresende wieder normalisieren,könnte die Zahl der Arbeitslosen vonderzeit 2,3 Millionen auf mehr als dreiMillionen steigen, prognostiziert dasInstitut für Arbeitsmarkt- und Berufs-forschung (IAB). Den Experten zufol-ge kann der Arbeitsmarkt nur von sei-ner Robustheit profitieren, wenn dieEinschränkungen des öffentlichen Le-bens maximal sechs Wochen andau-ern. Danach geht es rapide bergab.

Ob am Ende ein Neustart wie 2010glücken kann, ist mehr als ungewiss.Viele Maßnahmen der Bundesregie-rung erinnern zwar an die Rezepteder Finanz- und Wirtschaftskrise:Kurzarbeit im großen Stil, um Entlas-sungen zu verhindern. Liquiditätshil-fen für Unternehmen und Selbststän-dige, um Pleiten zu vermeiden. Dochdie Corona-Krise ist mit der Lage vondamals nicht zu vergleichen, denn sietrifft nahezu alle: jedes Land dieserWelt, jeden Kleinbetrieb, jeden Kon-zern, jede Familie, jeden Verbraucher.Wirtschaftskreisläufe brechen weg,ganze Branchen sind in der Zwangs-pause. Die Wirtschaft befindet sich im

freien Fall – und damit in einem nurschwer zu bremsenden Panikmodus.

Eine Reaktion wird voraussichtlichein deutlicher Personalabbau sein, umKosten zu drücken. Beschäftigte mitbefristeten Verträgen und Leiharbei-ter dürften dies als erstes zu spürenbekommen. Viele Betriebe werden zu-dem Neueinstellungen strikt vermei-den – Fachkräftemangel hin oder her.Dies könnte auch junge Berufseinstei-ger, die sich bisher sicher fühlten,

treffen. Und dass alle kleinen undmittleren Firmen, etwa im Gastgewer-be und im Handel, die Krise überle-ben, ist Wunschdenken. Sie aber sindDeutschlands größter Arbeitgeber.

Alle Faktoren zusammen werdendem Arbeitsmarkt schwer zusetzen.Aber es gibt auch Anlass zur Hoff-nung. Ohne die Möglichkeit, viel Ar-beit digital zu erledigen, ob im Home-office oder in Videokonferenzen, wür-de es mit der Wirtschaft noch steilerbergab gehen. So aber können sichviele Dienstleister über die Zeit hin-wegretten. Und mittelfristig könntesich der Gedanke durchsetzen, dassmanche Produktion, etwa die von Me-dikamenten und Schutzausrüstung, inDeutschland oder Europa besser auf-gehoben wäre als in Asien. Auch dieNotwendigkeit eines funktionieren-den Gesundheitssystems und einesgut aufgestellten öffentlichen Diens-tes wird in diesen Tagen überdeutlich.Das alles können zusätzliche Arbeits-plätze von morgen sein.

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Jobs im Krisenmodus

Der Gedanke,dass manche

Produktion in Europabesser aufgehobenwäreals in Asien.

Schon mehrTote als bei 9/11

D ie weltweite Coro-na-Pandemie hatinzwischen ihr Epi-zentrum in denUSA. Dabei ist derHöhepunkt dort

noch gar nicht erreicht. Er wirderst für Mitte April erwartet –falls die Maßnahmen zur Eindäm-mung wirken.

Bereits heute hat das Corona-virus mehr Todesopfer gefordertals die Terroranschläge vom 11.September 2001, allein am Mitt-woch starben mehr als 900 Men-schen. Die Gesamtzahl erhöhtesich damit auf rund 4000. JedenTag kommend Tausende neue Er-krankungen hinzu. Die Zahl derbestätigten Infektionen übertrifftmit mehr als 200 000 jene in Chi-na zum Höhepunkt der Krise dortum mehr als das Doppelte. DieKrankenhäuser sind hoffnungslosüberlastet, dazu ein Präsi-dent, der ständig zwischenSchönfärberei und Welt-untergangsphantasien la-viert. Nun schwört er dieNation auf „zwei sehr har-te Wochen“ ein, in denen die Zahlder Infizierten weiter steigenwird und die Verhaltensregeln al-ler Voraussicht nach verschärftwerden müssen. Volle Gotteshäu-ser zu Ostern oder wieder geöff-nete Geschäfte, wie sie sichTrump bis vor wenigen Tagenwünschte, wird es so schnellnicht geben.

Fatale SchwachstellenSchon immer verstanden sich dieUSA als „the greatest nation onearth“. Dabei hat das Coronavi-rus erschreckende Schwachstel-len zutage gefördert, im Gesund-heitssystem und vor allem an derpolitischen Spitze. Viele Szenenähneln jenen in anderen, schwergetroffenen Ländern und sind

nicht weniger dramatisch. Kran-kenschwestern aus dem MountSinai Hospital in New York be-schreiben grauenvolle Bilder. Siemüssen tatenlos zusehen, wie Pa-tienten, die in Atemnot geraten,Ärzte um Hilfe anflehen und qual-voll sterben, weil es an den not-wendigen Beatmungsgerätenfehlt. Mittlerweile ist ein Marine-schiff mit 1000 Krankenbetten inNew York eingetroffen, um beste-hende Hospitäler zu entlasten.Auch errichtet das Militär in Win-deseile Feldlazarette. Angesichtseiner Knappheit von etwa 30 000Betten und ebenso vielen Beat-mungsgeräten ist das aber beiweitem nicht ausreichend.

Zwar hat zum ersten Mal seitdem Ausbruch der Krise das Tem-po der neuen Erkrankungen ab-genommen; ein Hoffnungsschim-mer für New York. Gleichzeitig

entwickeln sich aber ande-re Metropolen zu neuenBrutstätten der Pandemie.In New Orleans, wo die In-fektionen rasant steigen,bekommt man die Folgen

jenes leichtsinnigen Verhaltenswährend des dort gefeierten Kar-nevals zu spüren, der ungeachtetder Krise ohne jegliche Restrik-tionen über die Bühne ging.

Einen hohen Preis werdenauch Detroit und Los Angeleszahlen müssen. Der Bürgermeis-ter von Los Angeles, Eric Garcet-ti, warnt davor, „dass wir auf dembesten Wege sind, das nächsteNew York zu werden“. Wie deso-lat die Lage ist, beweist auch eineHausmitteilung der größten Kli-nik in Detroit. Darin werden Ärz-te angewiesen, angesichts knap-per Ressourcen auf die Behand-lung jener Coronavirus-Patientenzu verzichten, deren Überlebens-chancen als gering eingestuftwerden. „Es ist eine tragische,

aber harte Realität, dass wir be-ginnen müssen, die Krankenver-sorgung zu rationieren“, resü-miert Deb Snell, Vorsitzende ei-ner der größten US-Krankenpfle-gergewerkschaften.

Selbst in Gegenden mit ver-gleichsweise geringen Infektions-raten ist das Leben zum Stillstandgekommen. Mitte der Woche ord-neten nach zahlreichen anderenStaaten auch die Gouverneurevon Virginia und Maryland Aus-gangssperren an. In jenen Ge-schäften, die noch geöffnet sind,ist die Versorgungslage zwar aus-reichend. Wie auch in anderenLändern sind aber Desinfektions-und Reinigungsmittel sowieFeuchttücher und Toilettenpa-pier kaum zu finden. Anders alsin Europa und Asien konzentrie-ren sich die Hamsterkäufe aberauf Schusswaffen, die seit Beginnder Pandemie reißenden Absatzfinden. Die Bürger fürchten offen-sichtlich um ihre Sicherheit. DiePolizei hat begonnen, Personenzu festzunehmen, die die Ab-stands-Vorschriften missachten.

Für Empörung sorgt immerwieder auch der mächtigste Mannim Lande. So hatte sich DonaldTrump noch vor wenigen Wo-

chen über die Pandemie mokiert.Das Coronavirus sei nach den Er-mittlungen zur russischen Wah-leinmischung der „neue Schwin-del“, mit dem die Demokratenund liberale Medien seine Präsi-dentschaft zu demontieren versu-chen, schimpfte er. Nun warnteer davor, „dass bis zu 2,2 Millio-nen Amerikaner sterben könn-ten“. Am nächsten Tag erklärte er,wenn die Zahl der Toten auf we-niger als 100 000 begrenzt wer-den könne, „hätten wir einen tol-len Job gemacht“.

Irritierend seine Aussage, dassseine täglichen Pressekonferen-zen „höhere Einschaltquoten“hätten als die beliebtesten Fern-sehsendungen zur Prime Time.Der „Kriegspräsident“ sieht sichnach wie vor auch als obersterFernsehunterhalter des Landes.Die Wählerumfragen immerhindürften ihn in dieser Sicht bestä-tigen. Seine Werte liegen nur we-nig unter 50 Prozent.

Corona-Krise Der Schwerpunkt der weltweiten Pandemie hat sich indie USA verlagert. Präsident Donald Trump schwört die Nation auf„sehr harte zweiWochen“ ein. Von Peter DeThier

Ein Gabelstap-ler transpor-tiert die Leicheeines Coro-na-Opfers inNewYork zu ei-nem Kühlwa-gen.Foto: John Min-

chillo/AP/dpa

ÜberlasteteKrankenhäuser

können nichtmehr alle Patientenbehandeln.

Corona-KriseSPD-ChefinwillVermögensabgabeBerlin. Die SPD findet eine Ver-mögensabgabe zur Bewältigungder finanzpolitischen Folgen derCorona-Krise überlegenswert.Eine einmalige Abgabe durch be-sonders wohlhabende Bürger sei„eine der Möglichkeiten, dieStaatsfinanzen nach der Krisewieder in Ordnung zu bringen“,sagte Parteichefin Saskia Eskender „Stuttgarter Zeitung“ und den„Stuttgarter Nachrichten“ vonMittwoch. Zuvor hatte dies be-reits die Linke gefordert. dpaStichwort

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3Donnerstag, 2. April 2020

AfghanistanTaliban sprechenmit RegierungKabul. Erstmals seit dem Sturz desTalibanregimes 2001 sind Vertre-ter der militant-islamisti-schen Gruppe für ein offiziellesTreffen nach Kabul gekommen.Die Taliban haben am Dienstagmit Vertretern der Regierungüber den Gefangenenaustauschdiskutiert, twitterte der Sprecherdes Nationalen Sicherheitsrates,Dschawid Faisal. TalibansprecherSabiullah Mudschahid hatte zu-vor bestätigt, dass ein dreiköpfi-ges Team als Beobachter nach Ka-bul gekommen sei. dpa

Italien und Spanien

Amschwersten betroffen von derCorona-Pandemie sind in Euro-pa Italien und Spanien.

Besonders in Erinnerung sindBilder aus Bergamo, einer 120000-Einwohner-Stadt nicht weitvon Mailand, aus der Mili-tär-Lkw Särge in Krematoriender Umgebung transportierten,weil die Kapazitäten der Stadtnicht mehr ausreichten. Nordita-lien wurde zum Katastophenge-biet. Nach letztem Stand sind imLand etwa 12 500 Menschen ander vom Coronavirus ausgelös-ten Lungenkrankheit gestorben,die Zahl der Infizierten hat dieHunderttausendermarke über-schritten.

Dennoch gibt es jetzt erstmalseinen Hoffnungsschimmer. DieZunahme der Infektionen ver-langsamt sich. Sie ist nach Anga-ben des Chefs des Katastrophen-schutzes Angelo Borrelli inner-halb von zehn Tagen von elf aufvier Prozent gesunken. Man gehein die richtige Richtung, heißt es.Doch wollen die Gesundheitsbe-hörden unter allen Umständenverhindern, dass die Aussicht aufVerbesserung die Menschendazu verleitet, gegen das Ausgeh-verbot zu verstoßen. Auch wenn

das angesichts des Frühlingswet-ters schwerfallen dürfte.

Seit drei Wochen dürfen dieItaliener nur noch zum Einkau-fen, zum Arzt oder Apothekerauf die Straße. Selbst die anfäng-lichen Ausnahmen für sportlicheAktivitäten oder Spaziergängewurden aufgehoben, als allzuviele Bürger davon Gebrauchmachten. Polizei und Militärüberwachen die Einhaltung derAusgangssperre. Wer auf der

Straße angehalten wird, musseine Bescheinigung ausfüllen, inder er nicht nur angibt, wohin erwill, er muss auch schriftlichversichern, nicht positiv auf dasCoronavirus getestet zu sein. In-fizierten, die trotz Verbots ihreWohnung verlassen haben, drohtbis zu zwölf Jahren Haft.

Trotz der weniger raschenAusbreitung des Virus plant dieRegierung, die geltenden Maß-nahmen bis mindestens Ostern,wahrscheinlicher aber bis in den

Mai hinein zu verlängern. Bis da-hin bleiben auch Geschäfte undBetriebe geschlossen, es seidenn, es geht um lebenswichti-ge Güter.

Sorge bereitet, dass sich derSchwerpunkt der Krise vonNorditalien in den Süden verla-gern könnte. Dort droht auch dieSicherheitslage zu kippen, da dieFinanzhilfen der Regierung beiden dort schätzungsweise vierMillionen Schwarzarbeitern undBeschäftigten des informellenSektors nicht ankommen. Vonmöglichen Hungerrevolten istdie Rede.

Auch Spanien steht seit gutzwei Wochen unter Totalquaran-täne, um neue Ansteckungen zuverhindern. Ein Trend zum Bes-seren ist allerdings noch nichterkennbar. Im Madrider Eispa-last stapeln sich die Särge, weildie Krematorien nicht mehr mit-halten.

Der Verlauf der Corona-Krisein Spanien ist ein Beispiel dafür,was passiert, wenn Gefahren un-terschätzt beziehungsweise frü-he Hinweise und Warnungen ab-gebügelt werden. Am 23. Janurhatte China, mit damals 634 po-sitiv Getesteten und 18 regis-

trierten Toten, eine Totalquaran-täne über Wuhan verhängt. EineWoche später erklärte die Welt-gesundheitsorganisation den in-ternationalen Gesundheitsnot-stand. Dann wurde in Spaniender ersten Infizierte entdeckt,ein deutscher Tourist auf Gome-ra.

„Spanien wird nicht viel mehrals den einen oder anderen dia-gnostizierten Fall haben“, erklär-te Fernando Simon, Direktor desspanischen Koordinationszen-trums für Sanitäre Notfälle, anjenem Tag. Simon ist das Gesichtder Krise, inzwischen selbst in-fiziert, wiegte er die Spanier inSicherheit. „In Spanien gibt esweder ein Virus noch wird dieKrankheit übertragen“, sagte ernoch am 23. Februar. Zehn Tagezuvor hatte es den ersten Coro-na-Toten im Land gegeben.

Auch die Regierung blieb ge-lassen und rief sogar zur Teilnah-me an den Demonstrationen zumInternationalen Frauentag am 8.März auf. Wenige Tage daraufverhängte sie dann den Alarm-zustand. Inzwischen gibt es 8500Corona-Tote und rund 95 000 In-fizierte im Land.

Bettina Gabbe/Martin Dahms

Hoffnungsschimmer und fortdauernder Notstand

ÖsterreichSchweizGroßbritannien IranFrankreich Deutschland ChinaSpanien ItalienUSA

Infizierte je 100 000 Einwohner*

Infizierte insgesamt

Covid-19: Die am stärksten betroffenen Länder

SWP GRAFIK BOCK, PETERS / QUELLE: DPA, JOHNS HOPKINS UNIVERSITY (STAND 1.4.2020, 13.30 UHR (*), 17.00 UHR)

101,4168,535,4 33,159,4 66,2 0,2146,0 128,554,5

10 44416 605

72 914

105 792102 136

52 836

25 504

189 633

47 593

82 361

80216 100

4090

178 402

7141

1793532

39 782

9522

22 647

15 729

12 428

77 635

9053

70 4362356

22 969

56 012461 146

8862

1436

15 4733036

29 08413 177

2967

76 403

3316

2642

InfizierteTodesfälleGenesene

USA

GroßbritannienFrankreichSpanienItalien Österreich

SchweizDeutschland

IranChina

Im japanischen Verteidigungsministerium sitzen Mitarbeiter, die am 1. Aprilihren Dienst angetreten haben, mit viel Abstand in der Begrüßungszeremonie.Verteidigungsminister Taro Kono meldet sich per Video. Foto: str/Jiji Press/afp

Dienstantritt mit Abstand

Covid-19Lauterbachwarntvor FolgenPassau.Gesundheitsexperte KarlLauterbach (SPD) hat vor mögli-chen bleibenden Schäden nach ei-ner Corona-Erkrankung gewarnt.„Die Menschen müssen verste-hen, dass Covid-19 nicht nur zumTod führen kann“, sagte der Arztder „Passauer Neuen Presse“.„Viele von denen, die es überle-ben, werden bleibende Schädenbehalten und erhebliche Behinde-rungen erleiden.“ Auch Jungekönnten bleibende Schäden undeine deutliche Einschränkung derLebensqualität behalten. dpa

Lateinamerika

Eigentlich liegen zwischen Brasili-ens rechtspopulistischem Präsi-denten Jair Bolsonaro und seinemlinksgerichteten mexikanischenAmtskollegen Andres Manuel Lo-pez Obrador ideologische Welten.Doch in der Coronavirus-Kriseeint die beiden Staatschefs dielange ablehnende Haltung vonRatschlägen der Gesundheitsex-perten. Und so absolvierten bei-de Politiker Besuche auf der Stra-ße, als wäre nichts gewesen.

Lopez Obrador schüttelte aufeinem seiner jüngsten Ausflügebei einer zufälligen Begegnungsogar der 92-jährigen Mutter desin den USA inhaftierten Drogen-barons „El Chapo“ die Hände, ob-wohl sie als Hochbetagte zur be-sonders gefährdeten Risikogrup-pe zählt. Abgesehen davon, dassihm die Geste innenpolitisch Är-ger einbrachte, schlugen auch dieÄrzte Alarm.

Es ist nicht das erste Mal, dasLopez Obrador seit Ausbruch derKrise für Diskussionen sorgt.Noch vor wenigen Tagen zog erKleinkinder küssend übers Land.Auch das kritisierten die mexika-nischen Medien heftig. Daraufpräsentierte der Präsident zweiAmulette als „Schutzengel“, dieihn vor dem Coronavirus schütz-ten. In Mexiko mehren sich dieStimmen, die Lopez Obrador Ver-antwortungslosigkeit vorwerfen.

Ähnlich ist die Lage in Brasili-en. Aus dem persönlichen UmfeldBolsonaro sind nach einemUSA-Besuch inzwischen 25 Men-schen positiv auf das Coronavi-rus getestet worden. Das hinder-te Bolsonaro aber nicht an einerBegegnung mit Anhängern nachder Rückkehr. Am vergangenenWochenende stattete er dannkleinen Ladenbesitzern in Brasi-

lia einen Besuch ab, was naturge-mäß zu einem Menschenauflaufführte.

Seine Mission: Das Recht aufArbeit zu verteidigen. Das führtezu einem skurrilen Machtkampf.Denn sowohl Bolsonaros Gesund-heitsminister als auch sein Vi-ze-Präsident sind für eine Politikdes Abstandhaltens, wie sie nunauch mehr und mehr Bürgermeis-ter und Gouverneure durchzuset-zen versuchen. Der wachsendeWiderstand hat nun immerhindazu geführt, dass Bolsonaro eineWende vollzogen und das Virusals Realität bezeichnet hat. Wasbislang nur ihn Hysterie war, istjetzt plötzlich „die größte Her-ausforderung unserer Generati-on“. Was daraus folgt ist offen. Be-sonders gefährdet sind die Be-wohner der Favelas, der Armen-viertel, wo die Menschen aufengstem Raum zusammenleben.

Tobias Käufer

Ignoranz und Amulette

Asien

Während die USA und andere Län-der temporäre Coronavirus-Kli-niken hochziehen, sind die Ein-richtungen im chinesischen Epi-zentrum Wuhan wieder geräumt.Die Pandemie scheint im Ur-sprungsland des Virus vorerst er-folgreich unterdrückt. Auch Süd-korea hat seine Wachstumskurvedeutlich abgeflacht. Was habensie richtig gemacht?

Mittlerweile lässt sich der ers-te Covid-19-Fall in China bis No-vember zurückverfolgen. PekingsUmgang mit der Epidemie be-ginnt zunächst skandalös: Bis zurdritten Januarwoche, als die Re-gierung plötzlich die Stadt Wuhanabriegelte, diskreditierte sie alleBerichte über die Gefahren desVirus als „Gerüchte“.

In einer zweiten Phase wurdendann mit der Provinz Hubei rund60 Millionen Menschen von derAußenwelt abgeschnitten, runddie Hälfte stand unter Quarantä-ne unterschiedlichen Schwere-grads. Infizierte mit schweremoder mildem Verlauf und derenKontaktpersonen wurden isoliert.Mithilfe von öffentlicher Überwa-chung und Big Data haben die Be-hörden Infektionsstränge identi-fiziert. Eine Mobilisierungskam-

pagne sorgte für Ärzte und Pfle-gekräfte. Mittlerweile ist China ineine Art neuen Normalzustandangekommen.

Aufgrund seiner totalitärenStrukturen dürfte China fürDeutschland nur bedingt lehr-reich sein. Südkorea hingegeneher: Auch dort gelang es den Be-hörden, die Wachstumskurvedeutlich abzuflachen. Kein ande-res Land auf der Welt hat derartfrühzeitig systematisch getestet.Doch das ist nur die eine Hälfteder Medaille.

Denn ohne das aggressive Auf-spüren von potenziell Infiziertenhätte Südkorea keinen so durch-schlagenden Erfolg erzielen kön-nen. Anfang Februar hat die Re-gierung in Seoul Zugriff auf an-onymisierte Privatdaten von be-stätigten Coronavirus-Patientenerwirkt – über Handy-Aufzeich-nungen von den Telekommunika-tionsanbietern, Kreditkartenzah-lungen und öffentliche Überwa-chungskameras. Dies diente alsGrundlage, um Bewegungsabläu-fen eines jeden Infizierten unddessen Kontaktpersonen nach-spüren zu können. Im Idealfallkann so jede Ansteckung rückver-folgt werden. Fabian Kretschmer

Big Data spürt Infektionswege auf

Sorge um dieSicherheitslage

in Süditalien.

Brasiliens Präsident Jair Bolso-naro redete die Corona-Kriselange klein und sprach von Pa-nikmache. Foto: Sergio Lima/afp

Milliarden Euro umfassen die Rüs-tungsexporte, die die Bundesregie-rung seit Anfang des vergangenenJahres bis Ende März an die Länderder Kriegsallianz genehmigt hat, dieim Jemen gegen die Huthi-Rebellenkämpft. Zu den Empfängern zählenÄgypten, die Vereinigten ArabischenEmirate sowie Bahrain, Jordanien undKuwait. dpa

ZAHL DES TAGES

1,2Vereinte NationenKlimakonferenzwird verschobenLondon/Glasgow.Die Klimakonfe-renz der Vereinten Nationen wirdwegen der Coronavirus-Pande-mie verschoben. Das teilte diebritische Regierung am Mitt-wochabend mit. Die Konferenzsollte eigentlich im November imschottischen Glasgow stattfinden.Die Entscheidung sei gemeinsamvon den Vereinten Nationen undden beiden Veranstaltern, Groß-britannien und Italien, getroffenworden, hieß es in der Mitteilung.Die Konferenz soll nun im nächs-ten Jahr abgehalten werden. dpa

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4 POLITIK Donnerstag, 2. April 2020

Task-Forcegegen dieUnsicherheit

Berlin.Während sich das Gesund-heitssystem auf die zusätzlicheBelastung durch Tausende Co-vid-19-Patienten vorbereitet, wur-de eine Arbeitsgruppe eingerich-tet, um auch den Krebspatientendie Beratung und Versorgung si-cherzustellen. Drei Partner derNationalen Dekade gegen Krebsbeteiligen sich an der Initiative:das Deutsche Krebsforschungs-zentrum DKFZ, die DeutscheKrebshilfe und die DeutscheKrebsgesellschaft.

Anlass für die Gründung wardie zunehmende Unsicherheitunter Krebserkrankten. „Viele Pa-tientinnen und Patienten, die un-ter anderen schweren Erkrankun-gen als Covid-19 leiden, machensich Sorgen, dass sie auch in die-sen Tagen gut behandelt werden“,sagte Bundesforschungsministe-rin Anja Karliczek (CDU) dieserZeitung. „Unsere Partner in derNationalen Dekade gegen Krebsreagieren darauf. Sie nutzen ihreNetzwerke und haben eine Task-Force gebildet, um den betroffe-nen Patienten mit Informationund Rat zur Seite zu stehen.“ Au-ßerdem beobachte die Task-Forcedie Versorgungslage von Krebs-patienten. „Der Kampf gegen diePandemie unter gleichzeitigerGewährleistung der Behandlungschwer Erkrankter ist eine extre-me Herausforderung für unserGesundheitssystem“, sagte Kar-liczek.

1400 Neuerkrankungen täglichIn der Tat bleibt Krebs auch wäh-rend der Corona-Pandemie eineHerausforderung für das Gesund-heitssystem.Weiter erkranken je-den Tag 1400Menschen an Krebs.Wie sich Corona auf die Therapi-en auswirkt, muss allerdings in-dividuell ermittelt werden. Pro-fessor Michael Baumann, Ko-Vor-sitzender des Strategiekreises derNationalen Dekade gegen Krebsund Vorstandsvorsitzender desDeutschen Krebsforschungszen-trums, betont, dass in manchenErkrankungssituationen „keinschnelles Handeln erforderlich“sei. „In anderen Fällen ist einedringende Behandlung geboten,umHeilungschancen nicht zu ge-fährden. In wieder anderen Fäl-len muss die Behandlung auf-grund einer besonderen Infekti-onsgefährdung von Patienten in-dividuell angepasst werden.“Pauschale Empfehlungen seiennicht möglich. Mathias Puddig

Medizin Trotz Coronasollen Krebspatienten dienötige Behandlungbekommen. Dafür sorgtjetzt eine Arbeitsgruppe.

BundesforschungsministerinAnja Karliczek (CDU).

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Zwei speziell ausgerüstete TGV-Hochgeschwindigkeitszüge bringen Co-vid-Patienten aus dem Großraum Paris in die Bretagne. Im Elsass und in Paris rei-chen die Klinik-Kapazitäten nicht aus. Foto: Thomas Samson/POOL AFP/AP/dpa

Krankentransport im TGV

ZurPerson

Ken MacCallum wird neuer Chefdes britischen Inlandsgeheim-dienstes MI5. Der bisherige stell-vertretende Direktor übernimmtden Spitzenjob von Andrew Par-ker, der Ende April in Ruhestandgeht, wie die britische Regierungmitteilte. McCallum war bisherfür Fragen der Cybersicherheitzuständig.

Sein prominentester Fall wardie Leitung der Ermittlungen imFall des Giftanschlags auf denrussischen Ex-Agenten SergejSkripal, der zu einem schwerenZerwürfnis zwischen London undMoskau führte.

Skripal und seine Tochter Juliawaren imMärz 2018 im südengli-schen Salisbury dem in der So-wjetunion entwickelten Nerven-gift Nowitschok ausgesetzt wor-den. Beide überlebten den An-schlag nur knapp. Eine Britin, dieebenfalls mit Nowitschok in Kon-takt gekommen war, starb EndeJuni 2018. Die britische Regierungmacht den russischen Geheim-dienst für den Anschlag verant-wortlich, Moskau weist die Vor-würfe bis heute zurück.

McCallum, ein gebürtigerSchotte und diplomierter Mathe-matiker, begann seine Karrierebeim MI5 vor rund 25 Jahren undverfügt über viel Erfahrung in derGeheimdienstarbeit. Währendder Olympischen Spiele 2012 inLondon war er für die Terrorab-wehr zuständig. McCallum be-zeichnete seine Ernennung als ein„großes Privileg“. Sein noch am-tierender Vorgänger Parker sag-te, McCallum sei „die richtigePerson, um denMI5 voranzubrin-gen“. Er bringe „eine Fülle vonFührungsqualitäten und Fachwis-sen im Bereich der nationalen Si-cherheit mit“. afp

Ein Cyberprofifür den MI5

FOTO

:AFP

/HO

ME

OFF

ICE

Erste Vizepräsidentin für das BKAWiesbaden. Das Bundeskriminal-amt (BKA) hat erstmals eine Vi-zepräsidentin. Die leitende Er-mittlerin Martina Link ist seitMittwoch die erste Frau in die-semAmt. Link trat ihre Stelle zum1. April an. Sie folgt auf PeterHenzler, der in Ruhestand ging.

Die BKA-Leitung wurde erwei-tert. Präsident Holger Münch hatnun drei statt zwei Stellvertreter.Grund dafür ist die Erweiterungder Aufgaben der Behörde. Neuhinzu kamen die Abteilungen „Is-lamistisch motivierter Terroris-mus/Extremismus“ und „Cyber-crime“. Neben dem bisherigen Vi-zepräsidenten Michael

Kretschmer sind Link und derebenfalls neu ernannte Spitzen-kriminalbeamte Jürgen PeterStellvertreter Münchs.

Die 1966 in Mainz geboreneMartina Link arbeitet seit 1985 imBKA. Sie war in mehreren Ermitt-lungsbereichen der schweren undorganisierten Kriminalität, in derinternationalen polizeilichen Zu-sammenarbeit und als BKA-Pres-sesprecherin tätig. Im Jahr 2013wurde sie Leiterin der damaligenAbteilung Kriminalistisches In-stitut, seit dem Jahr 2016 leitetesie die Abteilung Operative Ein-satz- und Ermittlungsunterstüt-zung. dpa

Der Streit um die fehlen-den Saisonarbeiter inder Landwirtschaft hatnun auch Bundeskanzle-

rin Angela Merkel (CDU) er-reicht. Da wegen der Corona-Kri-se die Grenzen geschlossen sindund die Reisefreiheit stark einge-schränkt wurde, suchen die Land-wirte händeringend um Arbeits-kräfte. Mit einem Schreiben, Be-treff: „Brandbrief! Unsere Saison-betriebe brauchen Hilfe – sofort!“,haben sich einige Politiker derUnions-Bundestagsfraktion andas Kanzleramt, das Innenminis-terium sowie an das Landwirt-schaftsministerium gewandt.

Der Brief ist zwar freundlichformuliert, aber deutlich. DieUnionspolitiker Gitta Conne-mann und Albert Stegemann for-dern Bundeskanzlerin AngelaMerkel (CDU) auf, Einreisebe-schränkungen für Saisonarbeits-kräfte aus Rumänien und anderenEU-Mitgliedstaaten unverzüglichzu lockern.

„Verzweifelte Situation“Von einer „verzweifelten Situati-on in der Landwirtschaft“, ist indem Brief die Rede. Die Bauernmüssten in den nächsten Tagenentscheiden, welche Obst- undGemüsesorten angebaut und ge-erntet werden könnten, daher seikeine Zeit zu verlieren, heißt es.„ZurWahrheit gehört, dass unserSelbstversorgungsgrad bei Obst

und Gemüse im Schnitt zwischennur 22 und 38 Prozent liegt.“ DieWeichen für das Angebot ab Som-mer würden jetzt gestellt, schrei-ben die Abgeordneten.

Ihrer Meinung nach, müsse„unverzüglich gehandelt wer-

den“. Seit über zwei Wochen be-fänden sich das Bundesinnenmi-nisterium (BMI) und das Bundes-landwirtschaftsministerium(BMEL) in Gesprächen darüber,wie die ausländischen Saisonar-beiter ersetzt werden können.Während das BMEL darauf be-steht wenigstens einen Teil derArbeiter wieder ins Land zu ho-len, favorisiert das BMI den Ein-satz von Asylbewerbern als Ern-tehelfer. Dementsprechend zu-rückhaltend reagierte das vonHorst Seehofer (CSU) geführteHaus auf die Forderung derEU-Kommission. Deren Präsiden-tin Ursula von der Leyen hatte zu-vor die teilweise Öffnung derGrenzen für Erntehelfer ausEU-Staaten gefordert. „Wir brau-chen Menschen, die unsere Le-bensmittel anbauen und ernten“,sagte von der Leyen.

Doch der Appell verhallte. DasBMI prüft derzeit andere Optio-nen. Eine Sprecherin des Innen-ministeriums teilte mit, dass dieMehrheit der Asylbewerber kei-nem gesetzlichen Beschäftigungs-verbot unterliege. Nach Angabendes BMI waren Ende Februarrund 420 000 Flüchtlingemit einem Schutzstatus ar-beitsuchend gemeldet.Diese Personen stündendem Arbeitsmarkt unein-geschränkt zur Verfügung,so das Innenministerium.

Auch die Landwirte fordernschnelle Entscheidungen. „DieErnte kann nicht warten“, sagteJoachim Rukwied, Präsident desDeutschen Bauernverbandes.

„Wir brauchen unsere erfahrenenund bewährten Saisonarbeitskräf-te aus Osteuropa, die seit vielenJahren zu uns kommen“, sagte er.

Sollte nicht „innerhalb dernächsten Tage“ eine Entschei-dung fallen, würden nicht nurLandwirte massive Einnahmen-

einbußen haben, sonderndas Angebot bei Obst- undGemüse werde sehr vielgeringer ausfallen als üb-lich, was zu höheren Prei-sen führen würde. AuchImporte aus dem Ausland

würden wegfallen, da auch Obst-und Gemüsebauern im Süden vondem Ausfall der Saisonkräfte be-troffen seien.

Klöckner reagiertBundeslandwirtschaftsministerinJulia Klöckner (CDU) reagierteals erste auf den Brandbrief derLandwirte. AmMittwochmorgenließ sie in einem TV-Interviewwissen: „Wir werden auf Saison-arbeiter nicht verzichten kön-nen“. Die Landwirte und ihreMit-arbeiter seien systemrelevant,deshalb müssen jetzt Standardsfür Saisonarbeiter so aufgestelltwerden, um gesundheitliche Ri-siken für die Bevölkerung auszu-schließen. Sie werde auch das Ro-bert-Koch-Institut (RKI) hinzu-ziehen, „um gemeinsam zu bera-ten, welche Standards eingehaltenwerden müssen“, versprach dieMinisterin.

„DieWeichen für die Erntewerden jetzt gestellt“Saisonarbeiter Die Bauern fordern eine schnelle Lösung. Doch die Regierung streitetdarüber, wer in Zeiten von Corona einreisen darf. Von Nina Jeglinski

Heer von Helfernaus OsteuropaIn der deutschen Landwirtschaftsind nach Angaben des Bauernver-bandes jährlich rund 300 000 Saison-arbeitskräfte beschäftigt, die über-wiegend aus Osteuropa kommen.

Aus Deutschland haben sich bishermehr als 41 000 Helfer gemeldet, umin der Landwirtschaft auszuhelfen.Diese haben aber sehr unterschiedli-che Voraussetzungen, von der Verfüg-barkeit über die Zuverdienstgrenzenbis hin zur Erfahrung mit der Arbeit inder Landwirtschaft. dpa

Der deutsche Erntehelfer Mirco Lilge hilft auf dem Spargelhof Merlau bei Darmstadt. Foto: Silas Stein/dpa

Wir brauchendie erfahrenen

Saisonarbeitskräfte.Joachim RukwiedBauernverbandspräsident

AfghanistanMehrere Tote beiAnschlagKabul.Mindestens sieben Zivilis-ten sind im Süden Afghanistansbei der Explosion einer am Stra-ßenrand versteckten Bombe umsLeben gekommen. Zwei weitereseien verletzt worden, teilten Ver-treter der Provinzregierung mit.Ein Minibus sei etwa 70 Kilome-ter von der Provinzhauptstadtentfernt von einer Explosion er-fasst worden. Die südliche Pro-vinz Helmand war laut Uno imvergangenen Jahr eine der gefähr-lichsten Gegenden für Zivilistenin Afghanistan. dpa

Sicherheit imVordergrund

Brüssel. Die Nato sieht eine be-grenzte Rolle bei der Unterstüt-zung ihrer Mitglieder in der Co-rona-Krise. Das Bündnis könneeine koordinierende Funktionübernehmen, etwa wenn es umdas Organisieren von Versor-gungsflügen gehe, sagte Nato-Ge-neralsekretär Jens Stoltenberg.„Hauptziel“ sei sicherzustellen,„dass die Gesundheitskrise nichteine Sicherheitskrise wird“. Diebisherigen Gefahren etwa durchTerror bestünden fort. Er verwiesauch auf ein Manöver der Russen„nahe der Nato-Grenzen“. Zudemhabe die Allianz „eine bedeuten-de Präsenz Russlands in derNordsee“ registriert. afp

Nato Das Bündnis siehtsich in der Corona-Kriseeher als Koordinator.

Anti-Terror-KampfTornadoskommen zurückBerlin. Nach vier Jahren und fast2500 Einsatzflügen kehren dieTornados der Bundeswehr ausJordanien zurück nach Deutsch-land. Das teilte die Bundeswehrmit. Die Aufklärungsflieger hat-ten im Rahmen des Anti-IS-Ein-satzes Luftbilder an die interna-tionale Koalition geliefert. Vor al-lem auf Druck der SPDwurde ihrEinsatz nun beendet, das Mandatlief Ende März aus. Die Flugzeu-ge waren zunächst in der Türkei,dann auf einer Basis in Jordanienstationiert. eha

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Stuttgart. Das Coronavirus machtauch vor Bauprojekten nicht Halt.Wegen der Pandemie drohen demBahnprojekt Stuttgart 21 nun wei-tere Verzögerungen. Grund dafürist die Schließung von Rathäu-sern in der Region Stuttgart. Dortsollten aktuell die Pläne für denBauabschnitt 1.3b am Flughafenausgelegt und von den Bürgerneingesehen werden können. DerAbschnitt umfasst die Anbindungder Gäubahnstrecke an den Flug-hafen. Weil aber sowohl die StadtStuttgart als auch die Stadt Lein-felden-Echterdingen ihre Rathäu-ser für den Publikumsverkehr ge-schlossen haben, hat das Regie-rungspräsidium Stuttgart die Aus-lage des Plans für denBauabschnitt abgebrochen.

„Der Termin für die öffentlicheAnhörung im Juli ist damit nichtmehr zu halten“, sagte ein Spre-cher der für Stuttgart 21 zustän-digen Projektgesellschaft Stutt-gart–Ulm. Man könne aktuellnicht einschätzen, wann die Rat-häuser wieder geöffnet werdenund wann die Pläne wieder ein-sehbar seien. „Ob dadurch einZeitverzug für das Gesamtprojektder Gäubahnanbindung entsteht,

ist momentan nicht abzuschät-zen“, sagte der Sprecher.

Genau das befürchtet jedochder Bund für Umwelt und Natur-schutz (BUND). Mit dem Ab-bruch des Verfahrens werden sichdie Bauarbeiten am Flughafen„erheblich verzögern“, schreibtder BUND. „Damit ist absehbar,dass zwischen der geplanten In-betriebnahme des S21-Tiefbahn-hofs Ende 2025 und der Fertigstel-lung der neuen Gäubahnführungüber die Fildern eine noch länge-re Zeitspanne liegen wird“, sagteSylvia Pilarsky-Grosch, Landes-geschäftsführerin des BUND imSüdwesten.

Baustellen laufenweiterDie Strecke der Gäubahn, die mo-mentan im Stuttgarter Haupt-bahnhof endet, wird kurz vor derInbetriebnahme des neuen Tief-bahnhofs aus baulichen Gründenunterbrochen. Langfristig soll siedann über den Flughafen und denFildertunnel in den neuen Tief-bahnhof geführt werden. Bis derAnschluss am Flughafen fertig ge-baut ist, soll sie in Vaihingen en-den. Der BUND geht davon aus,dass die Unterbrechung durchden Abbruch der Planauslage nunmindestens zwei Jahre längerdauert.

Auf den Baustellen im Tief-bahnhof und auf der Neubaustre-cke zwischen Wendlingen undUlm wird derweil weiter gearbei-tet. Auf den Webcams der Pro-jektgesellschaft waren Arbeiterzu sehen. Details dazu, wie diePandemie das Bauprojekt beein-flusst, wollte ein Sprecher aufNachfrage nicht nennen. Nur soviel: „Wir stehen in enger Abstim-mung mit unseren Auftragneh-mern, um die Baustellen desBahnprojekts Stuttgart–Ulm bisauf Weiteres bestmöglich auf-rechtzuerhalten.“ David Nau

WeitereVerzögerungamFlughafen?Stuttgart 21Wegen des Coronavirus wirddas Genehmigungsverfahren für denAnschluss der Gäubahn abgebrochen.

Die S21-Baustelle am StuttgarterHauptbahnhof aus der Luft.

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:ULI

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K/D

PA

Wolf-Dietrich Ham-mann hantiert imHomeoffice parallelmit zwei Mobiltele-

fonen. Mit einem telefoniert derAmtschef des Stuttgarter Sozial-ministeriums fast ununterbro-chen. Auf dem anderen scannt der65-Jährige nebenbei die neuestenE-Mails, um den Überblick zu be-halten: Ist die bestellte Tranchevon zwölf Millionen Schutzmas-ken endlich eingetroffen, klingteines der neuen Angebot seriös?

Wohl kaum ein Produkt ist inder Corona-Krise weltweitso gefragt wie zertifizier-te Atemschutzmasken.Vor der Krise haben sichKassenärztliche Vereini-gung, Kliniken und Ärzteihre Masken weitgehend selbstorganisiert, Pflegeeinrichtungenkamen ohne aus. Nun wollen auchStaaten wie die USA die Waremassenhaft, die daher immer teu-rer wird. Für Baden-Württembergmanagt Hammann das Krisenge-schäft. Gerade erst hat das Landeinen Vertrag über die Lieferungvon 30 Millionen zertifiziertenMasken aus China geschlossen.Eine große Nummer für ein Bun-desland. Einerseits. Anderseits istder Verbrauch der Einwegware inCorona-Zeiten enorm, einige Kli-niken haben nur noch Vorräte füreine Woche. „Die Gefahr, dass wirirgendwann zu viele Masken ha-ben, ist gering.“

Noch wartet Hammann aufeine Lieferung von zwölf Millio-nen Masken, über die das Landschon vor drei Wochen einen Ver-

trag geschlossen hat. Vielleichtkommen sie noch, vielleicht gibtes sie gar nicht, vielleicht ist dieWare mehrfach verkauft worden.

„Es ist ein ganz wilder Markt“,

berichtet der Topbeamte, derwährend der Flüchtlingskrise2015/16 Amtschef im Integrati-onsministerium war. Dieser Tagekann es vorkommen, dass um Mit-

ternacht sein Handy klingelt undein ihm unbekannter Anbieter ausChina anruft. Oder dass ein Händ-ler in den Niederlanden gelager-te Masken, die ein anderes Bun-desland nach Prüfung als qualita-tiv unbrauchbar abgelehnt hatte,kurz darauf Baden-Württemberganbietet. Hammann war vorge-warnt, lehnte ab. 100 Angebote er-hält das Land pro Tag, nur jedeszehnte lohne ein Vorgespräch.„Da sind viele Trittbrettfahrer un-terwegs.“ Am Ende verhandleman mit zwei von 100 ernsthaft.

Erst das Geld, dann dieWareInzwischen sind Vorauszahlun-gen obligatorisch, die Regel Geldgegen Ware ist in diesem Krisen-geschäft faktisch außer Kraft. Ineiner Videokonferenz der Sozial-minister klagte kürzlich ein Res-sortchef eines anderen Bundes-landes, er habe gerade zwölf Mil-lionen Euro ausgegeben, abernoch keine Maske gesehen.

So schützen auch Verträgenicht vor Enttäuschungen. DieSpur einer aus der Ukraine ver-sprochenen Lieferung für Baden-Württemberg verlor sich an derösterreichischen Grenze. In hoff-nungsvolleren Fällen muss sichHammann nebenbei um Start-und Landerechte für die Fracht-maschinen aus Fernost bemühen.„Überall gibt es Engpässe.“

Das Sozialministerium hat denFokus voll auf die Bewältigungder Krise gelegt. 300 von 400 Be-amten kümmern sich um Corona,einer von fünf Stäben um die Be-schaffung von Mangelmaterial.

Gerade hat Hammann weitere ju-ristische Unterstützung angefor-dert, um die Verträge so wasser-fest zu machen, dass wenigstensdas Geld zurückfließt, wenn kei-ne Ware ankommt oder die Qua-lität nicht stimmt.

Doch es gibt auch Hoffnung. InChina werden nun in großem StilMasken produziert, die Flugkapa-zitäten wahrscheinlich ausgewei-tet. Südwest-Firmen mit Erfah-rung im China-Geschäft wie Por-sche helfen dem Land beim Ab-wickeln großer Deals. AmDienstagabend hat Hammann einAnruf eines Unternehmers er-reicht, der in Shanghai Frachtma-schinen zur Verfügung stellenkann. Wieder eine kleine Lückegeschlossen. Derweil arbeitetauch die heimische Industrie anhochwertigen Masken, die mehr-fach verwendet werden können.

„Ein ganzwilderMarkt“Corona-Pandemie Anrufe umMitternacht, unseriöse Angebote: Der Amtschef im Stuttgarter Sozialministeriumerzählt vom harten Konkurrenzkampf um die weltweit gefragten Schutzmasken. Von RolandMuschel

Heiß begehrte Ware: eine Atemschutzmaske, hier vom Typ FFP2.

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:KARL-JO

SEF

HILDEN

BRAND/D

PA Apotheker sehen sichimNachteilDer Landesapothekerverband for-dert Stadt- und Landkreise auf, auchApotheker bei der Verteilung vonSchutzausrüstung gegen das Corona-virus zu berücksichtigen. Das Apothe-kenpersonal müsse dringend ge-schützt werden, mahnte Geschäfts-führerin Ina Hofferberth. Das solle ver-hindern, dass einzelne Apothekenausfielen. Hintergrund ist, dass dasLand Schutzausrüstung zentral be-schafft und an die Landkreise liefert.Dort sollen sie an Angestellte in Medi-zin und Pflege verteilt werden. dpa

CoronaverändertKriminalität

Stuttgart. Die Kriminalität imLand verschiebt sich nach Anga-ben von Innenminister ThomasStrobl in Zeiten der Corona-Pan-demie. „Die Trends bei den Straf-taten, die wir bislang im öffentli-chen Raum feststellen mussten,also etwa Aggressionsdelikte undSexualstraftaten, gehen in vielenBereichen nach unten. Auch derWohnungseinbruchsdiebstahlgeht weiter zurück“, teilte derCDU-Politiker am Mittwoch mit.Dies gelte auch für die grenzüber-schreitende Kriminalität. Dafürkomme es vermehrt zu häuslicherGewalt. Es gebe Hinweise, dassbei Frauenberatungsstellen imLand die Anfrage- und Beratungs-dichte zunehme. Auch Trickbe-trüger nutzten die Notlage aus.

Nach einem Lagebild des Lan-deskriminalamts (LKA) sind dieStraftaten im Land durch die Aus-gangsbeschränkungen in den ver-gangenen Wochen verglichen mitdem Vorjahreszeitraum stark ge-sunken. „Unsere tägliche Lage istinnerhalb weniger Sekunden er-ledigt, weil es nichts zu berichtengibt“, sagt etwa der StuttgarterPolizeipräsident Franz Lutz.Gleichzeitig zählte die Polizeilandesweit vergangene Wochemehr als 830 Straftaten im Zusam-menhang mit Corona. Sie mussdie Einhaltung der Ausgangsbe-schränkungen überwachen. dpa

Verbrechen Zurzeitkommt es zu wenigerEinbrüchen, dafür aber zumehr häuslicher Gewalt,sagt Innenminister Strobl.

5 SÜDWESTUMSCHAU Donnerstag, 2. April 2020

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6 SERIE Donnerstag, 2. April 2020

Das Kunstmuseum Ravensburgsteht als Museum in Passi-vhaus-Bauweise inzwischen nichtmehr alleine da. Im Juni 2019 er-öffnete in der Regensburger Alt-stadt, am sogenannten Donau-markt, das Museum der Bayeri-schen Geschichte, entworfen vomFrankfurter ArchitekturbüroWörner Traxler Richter, gebautzum Preis von gut 88 MillionenEuro. Das Haus der BayerischenGeschichte, bekannt für seine all-jährlich an verschiedenen Stand-orten im Freistaat gastierenden

Landesausstellungen, zeigt imneuen Museum auf über 2500Quadratmeter die Entstehung desmodernen Bayerns, von der Grün-dung des Königreichs 1806 bis indie Gegenwart, mit diversen Ex-kursen in die Zeit davor. Seit derEröffnung besuchten bereitsmehr als 500 000 Menschen dieEinrichtung, zu der unter ande-rem auch eine Bibliothek gehört.

Bemerkenswert ist aber nichtnur die gezeigten Ausstellung,auch die Bauausführung: Nach ei-genen Angaben verfügt das Mu-

seum über eine wärmegedämm-te luftdichte Gebäudehülle sowieeine hocheffiziente Technik fürWärme- und Kälteversorgung,Lüftung und Klimatisierung.Wirklich innovativ ist die Metho-de, wie die gesamte Energie fürHeizung und Kühlung der Neu-bauten gewonnen wird: MittelsWärmepumpen wird die Tatsachegenutzt, dass das städtische Ab-wasser über ein konstantes Tem-peraturniveau verfügt: Die Kana-lisierung wird zur Energiequelle,im Sommer für die Kühlung derRäume, im Winter für die Hei-zung. Das Wärmetauschsystemhat nach Angaben des Herstellerseine Heizleistung von zweimal280 Kilowatt und eine Kühlleis-tung von zweimal 500 Kilowatt.Bis zu 70 Liter Abwasser pro Se-kunde können durch das Systemgepumpt werden. An besonderskalten Wintertagen steht zusätz-lich ein gasbetriebenes Block-heizkraftwerk zur Verfügung.

Von Ravens- und Regensburgabgesehen existieren auch inter-national keine nennenswertenMuseumsneubauten nach Passi-vhaus-Standard. Eine Ausnahmeist das Museum Lonfor Sunda imchinesischen Gaobeidian, das Teileiner ganzen Passivhaus-Siedlungist. Doch statt Kunst oder Ge-schichtswissen gibt es in diesemMuseum nur Informationen überenergiesparendes Bauen. mgo

V on außen wirkt dasKunstmuseum Ra-vensburg wie eineBurg, mit seinenhohen Wänden ausrot-braunen Zie-

geln, seinen schießschartenarti-gen Fenstern und dem mittelal-terlich gewölbten Dach. Und einbisschen stimmt das auch,schließlich, so sagt ArchitektArno Lederer, sei ein Museum im-mer eine „Truhe, in der empfind-liche Dinge aufbewahrt werden“.Doch der 2013 eingeweihte Bauist viel mehr als das: Er war beiseiner Eröffnung das erste Muse-um in Passivhaus-Bauweise welt-weit, kommt also ohne klassischeHeizung oder Klimatisierung aus.

Damit das funktioniert, muss-ten die Planer des Stuttgarter Bü-ros Lederer+Ragnarsdottir+Oeizusammen mit Energieexpertenbesondere Lösungen finden. Sobestehen die Außenwände auszwei Schalen. Hinter dem sicht-baren Klinker befindet sich eine24 Zentimeter dicke Dämm-schicht und wiederum dahinterBeton, der mittels Ankern mit derFassade verbunden ist. Diese An-ker mussten speziell entwickeltwerden, herkömmliche Bauteilehätten als Wärmebrücken zu vielEnergie von innen nach außenoder umgekehrt transportiert.Ebenfalls für Ravensburg ertüfteltwurde die Trommeltür am Ein-gang, über normale Dreh- odergar Automatiktüren gäbe es zuviel Luftaustausch.

Bremswegwie ein TankerDas Kunstmuseum hat nach offi-ziellen Angaben einen jährlichenEnergiebedarf von etwa 15 Kilo-wattstunden pro Quadratmeter.Zum Vergleich: Ein in den 1970erngebautes, nicht energetisch sa-niertes Einfamilienhaus kommtauf einen Wert von etwa 200 bis300, ein saniertes immer noch aufgut 100. Durch die dicken Wändeverhalte sich das Gebäude, wasTemperaturveränderungen an-geht, unglaublich träge, sagt Ar-chitekt Lederer. „Das muss mansich wie einen Tanker vorstellen,der einen gewaltigen Bremswegbraucht, bis er zum Stehenkommt.“ Das Kunstmuseum heiztsich also im Sommer kaum aufund kühlt im Winter nur sehrlangsam ab.

Im Vergleich zu anderen Häu-sern ist der „Tanker“ Ravensburgmit 800 Quadratmetern Ausstel-lungsfläche freilich eine Nuss-

schale. Die Staatsgalerie Stuttgartbespielt 9000 Quadratmeter, ver-teilt auf die klassizistische AlteStaatsgalerie samt Anbau und dievon dem Briten James Stirlingentworfene und 1984 eröffneteNeue Staatsgalerie. Von Passiv-haus-Standards kann man dortnur träumen, stattdessen wirdsehr viel Energie benötigt, um dasgleichmäßige Klima in den Räu-men zu erhalten: 21 Grad Celsius,50 Prozent Luftfeuchtigkeit. DieKlimatechnik ist in einem Muse-um besonders gefordert, erklärtder kaufmännische Geschäftsfüh-rer Dirk Rieker: „Viele Besuchererzeugen mehr Wärme oder brin-gen Feuchtigkeit in die Räume,zum Beispiel dann, wenn es drau-ßen regnet und die Menschen mitnasser Kleidung durch das Muse-um gehen.“

Und doch ist es der Staatsgale-rie gelungen, den Energiever-brauch erheblich zu senken.Wenn man die Werte des Jahres2013 zugrunde legt, wurden lautRieker zwischen 2014 und 2018rund 4,62 Millionen Kilowattstun-den an Heizung (der mit Abstandgrößte Posten) und Strom einge-spart, was rund 164 Tonnen CO2entspricht. Rieker gilt in der deut-schen Museumslandschaft als einVorreiter, weil er das Energie-und Umweltmanagement früh zueinem zentralen Thema gemachthat, seit 2016 sogar zertifiziertvom TÜV Süd.

Was also haben die Stuttgarterunternommen? Die Beleuchtungin den Ausstellungsräumen wur-de von Halogen auf LED umge-stellt. Die Dächer des Altbaus

wurden erneuert, das Stirling-Ge-bäude soll ab 2025 folgen. „DieDachsanierung ist auch wirt-schaftlich sinnvoll, denn die Bau-kosten sind nach ein paar Jahrendurch die Stromersparnis schongedeckt“, so Rieker. Im kommen-den Jahr soll im Neubau ein neu-es Kälte-Wärme-System instal-liert werden. Aber der Wirt-schaftsfachmann fordert einganzheitliches Denken, auch As-pekte wie die Ökobilanz vonKunsttransporten oder die Anrei-se der Besucher sollten mitbedacht werden. „Es gibt so vie-le Möglichkeiten, den Umwelt-schutz in der Kultur weiterhin zuverbessern, und wir sollten siealle nutzen.“

Nachhaltigkeit geht vorAuch Architekt Arno Lederersieht das so, rückt aber einen an-deren Aspekt ins Zentrum, nichtnur für Museen. „Wir haben keinEnergieproblem, wir haben einNachhaltigkeitsproblem bei denRohstoffen.“ Bei energetischenSanierungen würden beispiels-weise oft Compound-Materialienverwendet, die nur schwer zu re-cyceln sind. Glasfassaden müss-ten nach 30 Jahren ausgetauschtwerden. Wichtige Gebäudetech-nik sei schon nach 25 Jahren ver-altet. Viele Bauten der Gegenwartseien ohnehin nur auf eine Halt-barkeit von wenige Jahrzehntenhin konzipiert. Das sei ein Fehler:„Wir müssen dazu übergehen,dass ein Haus nicht 50, sondern200 bis 300 Jahre hält“, fordert Le-derer. Fast wie die richtigen Bur-gen.

Musterbeispiel aus Bayern

Wärme und Kälte aus demAbwasserkanal

AußenBurg,drinnenZukunftKulturstätten Das Kunstmuseum Ravensburg war das ersteMuseummit Passivhaus-Standard. Doch auch anderswo arbeitenAusstellungshäuser an ihrer Energiebilanz. VonMarcus Golling

Das 2013 eröffnete Kunst-museum befindet sich inder Altstadt Ravensburgs.

Foto: Roland Halbe

ILLUSTRATION SCHERER /FOTO: ©SOMCHAI SOM/SHUTTERSTOCK.COM

Das Museum in Regensburg ist beispielhaft in Sachen Energiever-brauch. Foto: Haus der Bayerischen Geschichte/www.altrofoto.de

Die große Serievom 21. März bis 2. MaiHeute: Energie sparen imMuseum

Alle Folgen im Überblick

1 Das nachhaltige alte Auto2 Der Weg unserer Abfälle3 Windkraft und Widerstand4 Zwischen Flugscham und Reiselust5 Alternativ bauen6 Energie sparen imMuseum7 Vegan, vegetarisch oder bio?8 Zurück zur Stoffwindel9 Ein Besuch beim Bio-Bauern10 Motorsport wird elektrisch11 Kunst aus Schrott12 Vögel zählen, Kröten schützen13 Unterwegs mit dem E-Auto14 Bauen mit Bäumen15 Kaffee – ein schwieriges Getränk16 Kunstrasen – Fußball auf Plastik17 Freizeit und Motorradlärm18 Die Zukunft der Lebensmittel19 Der Alltag und die Verpackung

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7 SÜDWESTUMSCHAU Donnerstag, 2. April 2020

Wo bitte ist hier dasKloster? Die Besu-cherin irrt zwischenden Gebäuden auf

dem Klosterberg in Reute bei BadWaldsee (Kreis Ravensburg) um-her und sucht die Mitte. Sie wirdnicht fündig. Weil es sie nichtwirklich gibt. Auf dem Geländeherrscht ein unübersichtlicherGebäude-Wirrwarr. Einziger Ori-entierungspunkt ist der Kirch-turm der Pfarrkirche St. Peter undPaul. Der überragt alles.

Dieses Kloster-Labyrinth, dasim Lauf von etlichen Jahrzehntenentstanden ist, und der hohe Al-tersdurchschnitt unter den Fran-ziskanerinnen sind zwei Gründe,warum die 140 Schwestern aufdem Berg ein großes Projekt inAngriff nehmenmöchten: Gebäu-de, die nicht mehr genutzt wer-den, sollen weichen, der gesamteKlosterberg soll neu strukturiert,offener und weiter werden. „Wirwünschen uns ein offenes Klos-ter, in dem Begegnungen stattfin-den sollen und in dem Besucherauch mal einen Kaffee trinkenkönnen“, sagt Schwester MariaHanna, die Generaloberin derFranziskanerinnen von Reute. Ak-tuell gibt es auf dem Klosterbergkeinen zentralen Ort, an dem sichBesucher und Schwestern begeg-nen können.

Das Projekt ist längerfristig an-gelegt. Baubeginn soll 2022 sein.Fünf Jahre später sollen die Plä-ne umgesetzt sein. Wie die Um-bauten finanziert werden, ist nochunklar. Auch die Kosten sind nochnicht endgültig berechnet. Feststeht: „Es wird einige Millionenkosten“, sagt die Generaloberin.Umbauten in den Bereichen, indenen die Schwestern leben undbeten, werden sie selbst finanzie-ren. Für die öffentlichen Bereichewerden Geldgeber gesucht.

Was durchaus legitim ist, denndas Kloster Reute ist auch ein

Wallfahrtsort. An Pilger- undFesttagen tummeln sich tausendeGäste auf dem Klosterberg. Siebesuchen in der Pfarrkirche dasGrab von Elsbeth Achler, imVolksmund „Gute Beth“ genannt.Sie lebte von 1403 an mit vier wei-teren Frauen in einer Klause aufdem Klosterberg. 1420, an ihrem

34. Geburtstag, starb sie in derKlause. 1766 wurde sie von PapstClemens XIII. selig gesprochen.

Beliebtes Ziel auf dem Kloster-berg ist auch der Beth-Brunnen.Der wurde auf ihren Hinweis hingebohrt und spendet bis heuteWasser. Viele Besucher nehmenes in Flaschen und Kanistern mit

nach Hause. In Zeiten von Coro-na ist die Brunnenstube geschlos-sen – wie alle anderen Gebäude.Auch das Bildungshaus Maximi-lian Kolbe ist verwaist. SämtlicheKurse, Seminare, Exerzitien undwas sonst stattfinden sollte, sindabgesagt. Eine Schwester hält dieStellung imHaus, erledigt die Bü-roarbeit.

Am Bildungshaus vorbei führteine schmale Straße den Berg hin-auf. Sie wirkt wie eine hohle Gas-se: links die Klostermauer, rechtsnoch höhere Gebäude. „Der Klos-terberg ist schnell gewachsen“,sagt Schwester Maria Hanna amTelefon. Ein Treffen war wegender Pandemie nicht möglich.

Wegen der fortschreitendenAlterung der Schwestern unddem Rückgang ihrer Zahl stehen

viele der Häuser leer, doch unter-halten werdenmüssen die Gebäu-de trotzdem. Hier könnte manKosten sparen, und auch deshalbsollen sie „rückgebaut“ werden,wie es die Generaloberin nennt.

Der größte Vorteil, den derRückbau der Gebäude hat, istaber, dass der Hauptzugang zumKloster offener wird. Besucher,die sich heute vom Wohngebiether der Anlage nähern, stehen voreinemmonströsen Gebäudetrakt,der das eigentliche Kloster ver-deckt. „Der ganze Riegel sollweg“, sagt Schwester Maria Han-na.

Zu viele StufenAm Fuß des Klosterbergs stehtdas Alten- und Pflegeheim für dieFranziskanerinnen von Reute. 65Schwestern leben darin. Diejeni-gen, die nicht mehr gut zu Fußsind, können die vielen Stufen,die auf den Klosterberg, zumMutterhaus, zur Franziskus-Ka-pelle und zur Kirche führen, nichtmehr überwinden. „Wir möchtenein Kloster schaffen, in dem auchgehbehinderte Menschen unter-wegs sein können“, sagt die Ge-neraloberin.

Viele Teile der Anlage und dieKlostermauer stehen unter Denk-malschutz. Deshalb hat die Be-hörde bei dem Projekt ein Wortmitzureden. Allerdings sollen diehistorischen Klostergebäude wiedas Mutterhaus und die Franzis-kus-Kapelle äußerlich unangetas-tet bleiben. Das gilt auch für dasAlten- und Pflegeheim.

Oben auf dem Berg, gleich ne-ben der Pfarrkirche St. Peter undPaul, soll in einem Gebäude einintegratives Café mit großer Au-ßenterrasse entstehen. Darin kön-nen Besucher, die heute nochüber den Klosterberg irren, dieMitte finden – eine Begegnungs-stätte, ummit den Schwestern insGespräch zu kommen.

Ein Projekt für die Zukunft desOrdensWallfahrtsort Die Franziskanerinnen im Kloster Reute in Oberschwaben haben große Pläne. Sie wollen denGebäude-Wirrwarr neu strukturieren. Das Gelände soll ein Ort der Begegnung werden. Von PetraWalheim

Verbauter Klosterberg: Die Franziskanerinnen von Reute wollen das Gelände umgestalten.

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Niederlassungen in Indonesien und Brasilien

Fünf einfache Frauenhatten 1848 in Ehingenan der Donau die heuti-ge Gemeinschaft derFranziskanerinnen vonReute gegründet. 1866,zur 100-Jahr-Feier derSeligsprechung der Gu-

ten Beth, entdeckten sieden Klosterberg und er-füllten ihn mit klösterli-chem Leben.

Deutschlandweit gibtes nach Auskunft derGeneraloberin Schwes-

ter Maria Hanna 185Franziskanerinnen vonReute. Weltweit sind es300. Die Ordensgemein-schaft hat Niederlas-sungen in Indonesienund Brasilien und ist inder Mission tätig. wal

HochschulenbekommenmehrGeld

Stuttgart. Das Land gibt denHochschulen von 2021 bis ein-schließlich 2025 mehr Geld – ins-gesamt geht es um 1,8 MilliardenEuro zusätzlich. Die so genannteHochschulfinanzierungsverein-barung wurde der grün-schwar-zen Landesregierung zufolge un-terzeichnet. Der derzeitige Ver-trag läuft Ende 2020 aus.

Wissenschaftsministerin The-resia Bauer (Grüne) teilte mit:„Die Vereinbarung sieht vor, dassdie Hochschulen bis 2025 einenverlässlichen finanziellen Auf-wuchs von durchschnittlich 3,5Prozent pro Jahr erhalten.“ Rech-net man schon bisher garantierteMittel mit ein, ergibt sich ein Ge-samtvolumen der Vereinbarungvon mehr als 20 Milliarden Euro.

Der Vorsitzende der Landes-rektorenkonferenz der Universi-täten, Stephan Dabbert, sagte, da-mit werde die Finanzierung aufeine verlässliche Basis gestellt.Die Zusatzmittel könnten aberden finanziellen Bedarf, etwa zurDigitalisierung, nicht decken. DieHochschulen für AngewandteWissenschaften erklärten, manhabe sich zwar mehr erhofft, aberder Vertrag gebe deutlich mehrPlanungssicherheit.

SPD-Hochschulexpertin GabiRollandmeinte: „Natürlich hattensich alle Hochschulen zu Rechtmehr Geld gewünscht.“ Inzwi-schen tickten die Uhren aber an-ders – man sei froh über das Geld,was man bekommen könne.FDP-Hochschulexperte NicoWeinmann sagte: Wegen der Co-rona-Pandemie seien die Hoch-schulen gefordert, digitale Ange-bote zu machen. „Hier muss nochnachgebessert werden.“ dpa

Wissenschaft NeuerFinanzierungsvertragunterzeichnet: Es geht umzusätzliche 1,8 MilliardenEuro über fünf Jahre.

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Für den Südwesten EuropawetterVorhersage

Wetter

Das Befinden wird heute nicht ungünstigbeeinflusst, und Konzentrations- und Leis-tungsfähigkeit liegen im Bereich der Norm.Der Kondition angepasste Bewegung imFreien fördert die Gesundheit und stärktdie Abwehrkräfte.

Biowetter

Ausflugswetter

Leute imBlick

Stefan Raab DerMusiker, Mode-rator und Produ-zent (53) veran-staltet eine Al-ternative für den

wegen der Corona-Krise abgesag-ten Eurovision Song Contest. Sein„Free European Song Contest“soll am 16. Mai und damit an demeigentlich für das ESC-Finale ge-planten Tag live aus Köln beiPro 7 gezeigt werden. Ob Raab,der seine Karriere als Fernsehmo-derator 2015 beendet hatte, selbstwieder vor die Kamera tritt, teil-te der Sender nicht mit.

Wolfgang Niede-cken Der BAP-Sänger (69) ehrtdie „Helden desAlltags“ in derCorona-Krise

mit dem Lied „Huh die Jläser, huhdie Tasse“ (Hoch die Gläser, hochdie Tassen) in einem Video im In-ternet. „Es ist eine tiefe Verbeu-gung vor all jenen, die uns jetztden Arsch retten.“ Niedecken for-dert alle auf, Fotos von „Heldendes Alltags“ zu schicken. Die Fo-tos sollen in der Neufassung desVideos gezeigt werden.

Maria FurtwänglerDie Schauspie-lerin (53) kann sich oft selbstnicht von alten Rollenbildernfreimachen. „Ich hänge da selbertotal drin“, sagt sie. 2016 hat Furt-wängler mit ihrer Tochter Elisa-beth die Stiftung „MaLisa“ ge-gründet, die sich für die Gleich-berechtigung von Frauen einsetzt.Eine Studie der Stiftung themati-siert die Diversität in Film undFernsehen. Dennoch könne sieauch selbst nicht leugnen, oft intraditionellen Rollenbildern zuverharren. „Ich weiß, dass meineVorurteile darüber, was Frauenkönnen und nicht können sollten,unterschwellig noch in mir wir-ken“, sagt sie.

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M illionen Deutsche ar-beiten derzeit imHomeoffice. Wegender Corona-Krise ha-

ben sich die meisten in ihrerWohnung einen Arbeitsbereicheinrichten müssen. Die Kommu-nikation mit den Bürokollegen er-folgt meist nur noch per Video-konferenz. Das Arbeiten von zuHause aus kann auch Chancenbieten. Antworten auf die wich-tigsten Fragen.

Wie präsentiere ich mich gut in derVideokonferenz? Der WienerSelbstmanagement-Coach Tho-mas Mangold empfiehlt, sichnicht zu nahe an die Kamera zusetzen. „Bei der Übertragung darfruhig auch ein Teil des Oberkör-pers zu sehen sein“, sagt er. Wenndas Gegenüber die Gestik und dieKörpersprache des Gesprächs-partners mitbekommt, sei das vonVorteil. Das gelte auch für Video-konferenzen. Ebenso wichtig seidie Akustik. „Nichts stört mehrals dauernde Nebengeräusche.“Leitungsprobleme seien oft nichtselbst zu beheben. Umso wichti-ger sei es deshalb, sich nicht beieingeschaltetem Mikrofon bei-spielsweise die Nase zu schnäu-zen.Welche Fehler sollte man im Video-chat unbedingt vermeiden? „Vielemachen den Fehler, von oben indie Kamera zu schauen. Daswirkt, als würde man von oben

herab auf seine Mitmenschen bli-cken“, sagt Mangold. Auch sollteman darauf achten, was die Ka-mera von der Wohnung preisgibt.Die Wohnzimmereinrichtung imHintergrund sei in Ordnung, aberPapierstapel und Reste des Es-sens nicht. Was gar nicht geht:Während des Chats am Handyspielen oder E-Mails beantwor-ten. „Da gilt dasselbe wie für nor-male Besprechungen.“

Was kann man sich von den Influ-encern aufYoutube abschauen? Ei-niges. Wer auf Video optimal rü-berkommen will, sollte zum Bei-spiel seine Kleidung nicht in der-selben Farbe wählen, wie die derTapete. Von gestreifter Kleidungrät der auf die Beratung von In-fluencern spezialisierte Style-Ex-perte Owen Video ebenfalls ab,weil diese bei schlechten Über-tragungsverhältnissen die Bild-qualität beeinträchtigen könnten.Ob aber sein Rat „Lächeln, immerlächeln“ für dienstliche Videobe-sprechungen ebenso gilt fürYoutuber, muss jeder für sichselbst entscheiden.

Kanndie ZeitmitVideokonferenzenund Homeoffice eine Karrierechan-ce sein? Mangold ist davon über-zeugt. „Jetzt trennt sich die Spreu

vom Weizen.“ Nicht jeder werdees schaffen, im Homeoffice pro-duktiv zu sein. Dafür sei die Ge-fahr der Ablenkung zu groß. Man-che kämen mit der freien Zeitein-teilung nicht zurecht. „Sie gehenauf Facebook statt zu arbeiten,machen überlange Pausen odervertrödeln ihre Zeit mit Compu-terspielen.“ Wer es jetzt aberschaffe, sich konzentriert seinerArbeit zu widmen und „die Dead-lines einzuhalten“, der könne sichenorme Vorteile erarbeiten.

Was ist bei der Einrichtung desHomeoffice zubeachten? Zunächsteinmal sollte man sich einen fes-ten Platz suchen. „Optimal wäreein eigenes Zimmer“, sagt dieWiesbadener KarrierecoachinUte Bölke. „Wenn das nicht geht,kann man sich mit einer Stell-wand behelfen.“ Auch die Arbeitzu Hause brauche eine festeStruktur. Die müsse nicht so starrsein wie im Büro, sagt die Psycho-login Kristine Qualen. Es funkti-oniere aber nicht, ohne Plan inden Tag hineinzuleben. Am bes-ten lege man eine Aufgabenlistean, vielleicht unterteilt nach denKriterien: „Muss unbedingt“ und„Wäre schön, wenn es klappt“.

Geht Homeoffice mit Kindern?Da hilft das Prinzip der geschlos-senen beziehungsweise geöffne-ten Zimmertür, soweit ein Ar-beitsraum vorhanden ist. „Ist die

Tür geschlossen, bin ich am kon-zentrierten und fokussierten Ar-beiten und darf nur in Notfällengestört werden. Ist die Tür offen,arbeite ich zwar auch, kann michaber auch mal kurz unterhalten“,sagt Mangold. Wer an einer Vi-deokonferenz teilnimmt, solltebeachten, dass es ihm nicht sogeht wie vor zwei Jahren demUS-Politikprofessor Robert Kel-ly. Der gab von zu Hause aus perSkype ein Live-Interview, als sei-ne beiden Kinder in die Übertra-gung platzten. Die Welt lachte.Dem Professor war es peinlich.

Kann ich zuHause in der Joggingho-se arbeiten? Da streiten sich dieExperten. „Jeder wie er mag“, sagtder Kölner Karrierecoach BerndSlaghuis. Mangold dagegen sagt:„Man sollte die Kleidung tragen,die man auch auf der Arbeit oderim Büro tragen würde.“ Geradebei Videokonferenzen sei das dieeinzige Möglichkeit, sich ange-messen zu präsentieren.

Wie lange kann man es im Homeof-fice aushalten? „Es gibt Men-schen, die arbeiten schon seit Jah-ren im Homeoffice“, sagt Man-gold. Wichtig sei hierbei – derzeitnatürlich nicht, aber generell fürHeimarbeiter –, mit dem Laptopzwischendurch auch mal ins Caféumzuziehen. „Damit man dieKommunikation mit anderenMenschen nicht verlernt.“

Homeoffice kann nicht jederBerufstätigkeit Wer wegen der Corona-Krise zu Hause arbeitet, muss Umfeld, Zeit undAufgaben planen und organisieren. Ein paar Tipps von Experten. VonMichael Gabel

» SERIECORONA ZU HAUSE

Irgendwie muss es gehen, und Abgrenzung des Arbeitsplatzes vomWohnbereich ist wichtig: Homeoffice. Foto: Christin Klose/dpa

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SchwierigeZeiten fürAprilscherze

Mainz. Durch die Corona-Krisehat es in diesem Jahr auch die Tra-dition des Aprilscherzes schwergehabt. Da sich im InternetFalschmeldungen über das Virusschnell verbreiten, kündigten vie-le Unternehmen, öffentliche Ein-richtungen und Behörden amMittwoch oder bereits zuvor an,auf Scherze zu verzichten – dar-unter etwa die Hamburger Feuer-wehr: Sie verwies im Kurzbot-schaftendienst Twitter auf ihreScherzmeldung vom vergangenenJahr zu einer geplanten eigenenBergwacht in der Hansestadt.

Das Bundesgesundheitsminis-terium hatte am Dienstag darumgebeten, keine Aprilscherze überdas Coronavirus zu machen. „Er-fundene Geschichten und April-scherze zu Corona können zurVerunsicherung beitragen und ge-nutzt werden, um Falschmeldun-gen zu verbreiten“, hieß es. DasCoronavirus sei für Scherze nichtgeeignet.

Trotz der Warnung konntensich nicht alle zurückhalten. Diethüringische LandeshauptstadtErfurt kündigte beispielsweise an,dass das Standesamt die Vorna-men „Carola“ und „Corinna“ in al-len Schreibweisen verbiete. Dielautmalerische Nähe zum Coro-navirus sei zu stark, wurde Ober-bürgermeister Andreas Bause-wein (SPD) zitiert. Für Kinder seies „kein guter Start ins Leben, miteinem tödlichen Virus in Verbin-dung gebracht zu werden“, hießes in einer städtischen Mitteilung.Alle bereits existierenden Caro-las und Corinnas in allen Schreib-weisen müssten sich bis Ende Maiumbenennen.

Fischstäbchen als PizzabelagDoch neben dem Coronavirus ka-men bei den Aprilscherzen auchandere Themen zum Zug. DerLesben- und SchwulenverbandOst erklärte etwa, dass am Mitt-woch in Berlin ein zweiter Klinik-standort eines Deutschen Insti-tuts zur Hetero-Heilung eröffnethabe. Die deutschlandweit ersteKlinik sei vor fünf Jahren inChemnitz gegründet worden.

Enttäuscht wurden Fans vonTiefkühlfisch. Eine von Dr. Oet-ker vorgestellte Fischstäbchen-pizza war ein Aprilscherz, wie einUnternehmenssprecher bestätig-te. Die „Ristorante Pizza Baston-cini di Pesce“ werde es nicht ge-ben, obwohl sie von einigen Fansseit Jahren gefordert werde. DasUnternehmen baute bei der An-kündigung gar auf Unterstützungaus dem Netz: Auf Twitter ließDr. Oetker Videos von mehrerenInfluencern verbreiten, die dieangebliche Pizza auspackten undverkosteten. afp

Humor Trotz Pandemieund Warnungen wagen esmanche, das Coronaviruszum Anlass für Späße zunehmen.

8 BLICK IN DIE WELT Donnerstag, 2. April 2020

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9 HEIDENHEIMDonnerstag, 2. April 2020

Kindeswohl: In Zeiten derSchulschließung geht es um mehr alsUnterricht aus der Ferne. (Seite 10)

Micheala Eberle,IHK-Hauptgeschäftsführerin, zu ihrerForderung eines Ende-Datums

„Mit ‚bis aufWeiteres‘lässt sich nichtwirtschaften.“

ZITAT Beratung bei der LebenshilfeDie LebenshilfevereinigungenAalen und Heidenheim habeneine gemeinsame Beratungsstel-le für die Region Aalen und Hei-denheim gegründet. Dabei sollenInformationen und Tipps rundum das Thema „Behinderung“ inallen Lebensbereichen gegebenwerden. Zielgruppen sind Men-schen mit geistigen Behinderun-gen, insbesondere Kinder, Ju-gendliche und junge Erwachsene,und ihre Angehörigen.

Die Beratungsstelle sieht sichals Ergänzung zu anderen Bera-tungsstellen und arbeitet eng mitden Diensten der LebenshilfeHeidenheim und den gemeinnüt-

zigenWerkstätten undWohnan-geboten der HWW zusammen.Betreut wird das neue Angebotvon Susanne Schienle, die als stu-dierte Sozialpädagogin überlangjährige Berufserfahrung imBereich der Beratung in der Be-hindertenhilfe und der OffenenBehindertenarbeit sowie der Le-benshilfe verfügt.

Die Beratungsstelle ist unterTel. 07321.348-205 oder per Mailan [email protected]. Es wird Wert auf einvertrauliches Beratungsgesprächnach Terminvereinbarung gelegt.In besonderen Fällen ist ein Haus-besuch möglich.

Der Geschäftsführer der Lebenshilfe Aalen, Thomas Feistauer (links),die Ansprechpartnerin der Beratungsstelle Susanne Schienle und derGeschäftsführer der Lebenshilfe Heidenheim, KurtWörrle. Foto: privat

Ungelesen

anders, als Dein Name erwartenlässt, bist Du furchtbar wichtig.Im Sportteil etwa machst Du ne-ben massenhaften Ergebnissenimmer eine recht gute Figur.Wer kümmert sich beim Reit-turnier um den Parcours? Wasbedeuten die Tattoos, die somanchen Sportler zieren? Wel-che Person steckt hinter derStimme, die die Tore verkündet?

Auch in der 2. Bundesliga bistDu ein Dauergast. Jeder Spielerbringt seine eigene Geschichtemit, Sportler wechseln die Ver-eine, spielen wieder bei altenVereinen, Stadien werden umge-baut. Ja, und auch die Fans lie-fern manche Randnotiz, wennauch nicht immer ganz positivbehaftet.

Gerade weil es zu jedem Spielso viel zu sagen gibt, liegt inden Stadien meist ein Heft ei-gens für die anstehende Begeg-nung aus. In Heidenheim ist esdas „Heimspiel“, in Darmstadtetwa der „Lilienkurier“. Da kannes schon mal passieren, dassman auch im Presseraum zuschmökern anfängt und den An-pfiff verpasst (natürlich nicht,war nur ein Scherz. Ein biss-chen Zeit bleibt aber doch).

Immer wieder erstaunlich ist,welche Fakten sich die Verfasserdieser Hefte über den Gegnerheraussuchen. So war zuletztetwa zu lesen, dass Arne Feickbisher 247 Partien in der 2. Bun-desliga und damit die drittmeis-ten unter allen noch aktivenProfis bestritten hat.

War damit zu rechnen? Alsnächstes beschäftigen sich Sta-tistiker noch damit, wie vieleSekunden ein Spieler braucht,um seine Schnürsenkel zu bin-den. Wer hier wohl an dritterStelle stehen würde?

Jetzt gibt es aber noch einschönes Exemplar von Dir, liebeRandgeschichte. So war nämlichauch zu lesen, dass erst kürzlichder Busfahrer der „Lilien“ ver-abschiedet worden ist. Im Inter-view erzählte er, dass er Fußballtotal öde findet und mit Stadienso gar nichts anfangen kann.Selbst dann, wenn die Darm-städter bei den ganz großenKlubs der Bundesliga gespielthaben, hat er während der Par-tie im Bus geschlafen.

Sehr lesenswert, liebe Rand-geschichte. Aber Du liest das jaeh nicht. Nadine Rau

LiebeRandgeschichte

NA

DIN

ER

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Heute vor einer Wochestartete das Corona-So-forthilfeprogramm, mitdem Bund und Land

kleinen Unternehmen möglichstrasch unter die Arme greifen wol-len. Anlaufstelle in Baden-Würt-temberg sind die Kammern, wo-bei 80 Prozent bei der Industrie-und Handelskammer landet, dieauch für die freien Berufe zustän-dig ist. Der Andrang war schonam ersten Tag riesig und reißtseitdem nicht ab. Die ersten Hilfs-gelder sind bereits ausgezahlt.Hier ein Überblick über den ak-tuellen Stand sowie Antwortenauf wichtige Fragen. Beantwortetwurden sie von IHK-Pressespre-cher Peter Gring und MarkusSchmid, zuständig für Unterneh-merservice und Krisenberatungbei der IHK.

Wie viele Anträge wurden bis jetztgestellt?StandMittwoch früh sind für Ost-württemberg 4830 Anträge beider IHK Ostwürttemberg einge-gangen.

Wer wird gefördert und mit wie vielGeld?Solo-Selbstständige, gewerblicheUnternehmen, Sozialunterneh-men und Angehörige der freienBerufe erhalten einen einmaligen,nicht rückzahlbaren Zuschuss,zunächst für drei Monate, in Höhevon bis zu 9000 Euro bei bis zufünf Beschäftigten, 15 000 Eurobei bis zu zehn Beschäftigten und30 000 Euro bei bis zu 50 Beschäf-tigten.

Was und wie prüft die IHK bei denAnträgen?Als IHK haben wir die Aufgabe,die Plausibilität der gestelltenAnträge zu überprüfen. Wir prü-fen dabei die Vollständigkeit derAngaben und ob der Antrag vonder oder einer berechtigten Per-son unterschrieben ist. Ebensowird geprüft, ob der Hauptsitzdes Unternehmens in Baden-Württemberg liegt und die Zahlder Beschäftigten unter 50 liegt.Und es muss ein Liquiditätseng-pass vorliegen, das heißt, dass dielaufenden betrieblichen Einnah-men die betrieblichen Verbind-lichkeiten in den auf die Antrag-stellung folgenden drei Monatennicht decken.

Wie viele Anträge wurden schon wei-tergeleitet?Fast 2700 wurden schon bearbei-tet. Circa 70 Prozent gingen be-reits zur Auszahlung an dieL-Bank.

Wie lange sind die Wartezeiten fürdie Antragsteller?Wir haben noch ungefähr 2000Anträge zu bearbeiten, rechnenaber damit, dass wir diese bisEnde derWoche geprüft und wei-tergeleitet haben.

Haben Sie auch eine Aufschlüsse-lung, welche Art von Unternehmer

Anträge gestellt habe, also wie vieleSolo-Unternehmer und Kleinunter-nehmer darunter sind?Wir stellen fest, dass es sich wiebei den Beratungen, fast aus-schließlich um kleine Unterneh-men mit bis zu rund 15 Mitarbei-tern handelt. Und diese kommenschwerpunktmäßig, zu 95 Pro-zent, aus dem Handel, dem Ho-tel- und Gastronomiebereich so-wie der Dienstleistungsbranche.

Wie bewältigen Sie bei der IHK denAnsturm?Wir haben jetzt ein dreizehnköp-

figes Team aus dem ganzen Hauszusammengestellt. Die Kollegin-nen und Kollegen kümmern sichausschließlich um die Prüfungder Plausibilität. Zusätzlich habenwir noch ein elfköpfiges Berater-team ebenfalls aus der bestehen-den Belegschaft rekrutiert. Be-reits seit rund zwei bis drei Wo-chen stellen wir einen erhöhtenInformationsbedarf fest. Aber seitdem Start des Soforthilfepro-gramms sind die Anfragen mitüber 3000 regelrecht in die Höhegeschnellt. Weit über 40 000 Zu-griffe verzeichnen wir mittlerwei-

le auf der Corona-Infoplattformauf unserer Homepage www.ost-wuerttemberg.ihk.de

Das Programm wurde nachgebes-sert. Am Sonntag hat die Wirt-schaftsministerin den Passus mitdem Privatvermögen geändert, dasheißt, die Corona-Soforthilfen in Ba-den-Württemberg sollen nun dochohne Prüfung des privaten Vermö-gens ausbezahlt werden. ArbeitenSie die Anträge jetzt nach?Ja. Die Unternehmer müssen we-der ihre privaten noch ihre ge-schäftlichen Rücklagen angreifen.

Welche Nachweise müssen die Un-ternehmer bringen?Das Formular muss vollständigausgefüllt sein und der Unterneh-mer muss seine Situation be-schreiben. Sonstige Unterlagenbraucht er nicht.

Wurden Anträge auch schon abge-lehnt?Es hat sich leider gezeigt, dassviele Anträge nicht vollständigausgefüllt waren. Wir haben aberbewusst nicht abgelehnt, sonderngeben den Unternehmen dieChance, fehlende oder nicht aus-reichende Angaben zu ergänzenund den Antrag nochmals einzu-reichen.

Müssen die Antragsteller Angst ha-ben, dass sie bestraft werden, wennsie etwas falsch ausfüllen sollten?Wer arglistig täuscht oder be-wusst falsche Angaben macht,macht sich strafbar. Wer den An-trag nach gutem und bestenWis-sen ausfüllt, wenn möglich sogarmit Hilfe eines Steuerberaters,was wir raten, der muss sich kei-ne Gedanken machen.

Noch etwas ganz anderes: In ande-ren Regionen hat die IHK ihre Beiträ-ge ausgesetzt. Wie ist das in Ost-württemberg?Bei uns ist die Beitragsveranla-gung bereits vor der Zuspitzungder Corona-Krise erfolgt. Wirverzichten auf Mahnmaßnahmenund stunden im individuellenEinzelfall. Darüber hinaus wur-den die Zahlungsziele großzügigverlängert.

Wie kommen kleine Firmen anHilfe?Corona Die Bundesregierung verteilt 50 Milliarden Euro an Soforthilfe, das Land hat zusätzlich ein Programmaufgelegt. Wer kann die Gelder beantragen? Welche Nachweise sind nötig? Was droht bei Fehlern? Von Karin Fuchs

IHK-Hauptgeschäftsführerin fordert Ende-Datum für Shut-down

Michaela Eberle, dieHauptgeschäftsführerin derIHK Ostwürttemberg, for-dert ein Datum für dasEnde des Shutdowns. Soll-ten die bestehenden Ein-schränkungen acht Wochenüberschreiten und sich dieAuswirkungen auf alle Bran-chen übertragen, könntedies nach Einschätzung derIHK die gesunde Wirt-schaftsregion mit einer Ab-schwächung des regionalenBruttoinlandprodukts vonknapp drei Milliarden Euro,sprich bald einem Fünftel,belasten. Derzeit liege esbei mehr als 15 MillionenMilliarden Euro. Die von denradikalen Einschränkungenbetroffenen Branchen ha-ben einen Anteil an der

Bruttowertschöpfung derRegion von knapp 40 Pro-zent.

Die Beratungen zeigtenlaut Eberle deutlich, dassdie Unternehmen Planungs-sicherheit brauchen. „Mit‚bis auf Weiteres‘ lässt sichnicht wirtschaften“, sagtEberle. „Deshalb ist eswichtig, dass nun politischeSignale kommen, die demShutdown ein Ende-Datumgeben. Wenn wir das Sys-tem also weiter so unterDruck setzen ohne planbarePerspektive, wird es wohlnicht nur möglicherweiselange darunter leiden, son-dern auch die als systemre-levant bezeichnete Infra-struktur am Ende schlech-

ter finanzierbar und auf-rechtzuerhalten sein.“

Im anderen Fall fürchtetEberle weitreichende Fol-gen nicht nur für die Wirt-schaft, sondern auch für dieKommunen. Und auch dieÜbergabe von Unterneh-men an Nachfolger sowiejunge Start-ups, die mittler-weile rund 5000 Arbeits-plätze stellten, könnten ge-fährdet sein.

Nicht zu unterschätzenseien die seit Jahren hohenInvestitionen der Industrieund industrienahen Dienst-leistungen in Forschung undEntwicklung. Sollte dieseshohe Niveau nicht mehrmöglich sein, verschlechte-

re sich die Position im Inno-vationswettbewerb. Micha-ela Eberle: „Dies alles kannsehr lange Auswirkungenhaben und möglicherweiseeine erfolgreiche Wirt-schaftsregion nachhaltigverändern. Daher müssenwir heute schon an morgendenken.“

Ihre Forderung: Es solltejetzt bereits ein Impuls-portfolio erarbeitet werdenmit unterstützenden Maß-nahmen-Paketen seitensBund und Land, die das ein-setzen, was von Wirtschaftund Gesellschaft in den ver-gangenen Jahren geleistetwurde, so Eberle. „Wir ma-chen uns dazu ebenso be-reits Gedanken.“ kf

Menschen sind im Landkreis inzwi-schen in Zusammenhang mit demCoronavirus gestorben. Wie das Land-ratsamt gestern mitteilt, verstarbschon vor einigen Tagen ein über90-jähriger Mann, der Vorerkrankun-gen hatte. Er ist das vierte Todesopfer.Die Zahl der bestätigten Infektionenim Landkreis beläuft sich aktuell auf227, genesen sind 40 Menschen.

ZAHL DES TAGES

4

Momentaufnahme in Corona-Zeiten: geschlossene Läden, leere Stühle, kaumMenschen. So sieht es in Heidenheim zurzeit aus. Doch ohneKunden fehlen den Händlern die Einnahmen, Kleinunternehmer bleiben ohne Aufträge. Foto: Oliver Vogel

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10 HEIDENHEIM Donnerstag, 2. April 2020

Roman Delia Owens: Der Gesang der Flusskrebse (Folge 11)

Ed zeigte auf Fußabdrücke, die vonder Treppe weg durch denSchlamm führten und gut zweiMeter von Chase entfernt ende-ten. „Sind das eure Abdrücke vonheute Morgen?“

„Ja, Sir, bis dahin sind wir ge-gangen“, sagte Benji. „Als wir ge-sehen haben, dass es Chase is,sind wir rückwärtsgegangen. Da,seh’n Sie? Da sind wir rückwärts-gegangen.“

„Okay.“ Ed drehte sich um.„Vern, irgendwas stimmt hiernicht. In der Nähe der Leiche sindkeine Fußspuren. Wenn er mitseinen Freunden oder wem auchimmer hier war und runtergefal-len ist, wären die doch nach un-ten gerannt und zu ihm gelaufen,hätten sich neben ihn gekniet. Umfestzustellen, ob er noch lebt. Siehdir an, wie tief unsere Spuren hierim Schlamm sind, aber sonst gibt

es keine frischen Abdrü-cke. Keine, die zu derTreppe führen oder vonihr weg, keine ringsumdie Leiche.“

„Dann war er viel-leicht doch allein. Daswürde alles erklären.“

„Tja, aber weißt du,was das nicht erklärt?Wosind seine Fußspuren?Wie ist Chase Andrews den Wegentlanggegangen, dann durch denMatsch hier zur Treppe, um nachoben zu steigen, ohne selbst Fuß-spuren zu hinterlassen?“

Schule1952

Wenige Tage nach ihrem Ge-burtstag war Kya barfuß allein imSchlick unterwegs und beugtesich vor, um eine Kaulquappe zu

betrachten, die schonihre Froschbeine bekam.Plötzlich richtete sie sichauf. Ein Auto kämpftesich durch den tiefenSand am Ende desWegeszur Hütte. Niemand kamje mit dem Auto zu ihnenheraus. Dann drangen lei-se Stimmen durch dieBäume – ein Mann und

eine Frau. Kya rannte rasch insGebüsch, weil sie von dort sehenkonnte, wer da kam, aber immernoch einen Fluchtweg hatte. Ge-nau, wie Jodie es ihr beigebrachthatte.

Eine große Frau stieg aus demAuto und stöckelte auf hohen Ab-sätzen den Sandweg entlang, ge-nau, wie Ma das getan hatte. Dasmussten die Waisenhausleutesein, die sie holen wollten.

Der kann ich leicht davonlau-

fen. In den Schuhen fällt sie glattauf die Nase. Kya blieb, wo siewar, und sah zu, wie die Frau andie Fliegengittertür zur Verandatrat.

„Huhu, jemand zu Hause? Ichbin die Schulinspektorin. Ichmöchte Catherine Clark zur Schu-le abholen.“

Na so was. Kya blieb stumm ho-cken. Sie war sich ziemlich sicher,dass sie mit sechs in die Schulegemusst hätte. Und die kamenerst jetzt. Ein Jahr zu spät.

Sie hatte keine Ahnung, wie siemit anderen Kindern reden soll-te oder gar mit einer Lehrerin,aber sie wollte lesen lernen undwas nach neunundzwanzig kam.

„Catherine, Liebes, falls dumich hörst, bitte komm raus. Dumusst in die Schule gehen, Schätz-chen, das schreibt das Gesetz vor.Außerdem gefällt’s dir da ganz

bestimmt. Du bekommst jedenTag ein warmes Mittagessen. Ichglaube, heute gibt’s Hühnerpas-tete mit Teigkruste.“

Das änderte die Sache. Kya warsehr hungrig. Zum Frühstück hat-te sie Grieß gekocht und Salzcra-cker untergerührt, weil sie sonstkein Salz hatte. Wenn sie schonetwas über das Leben wusste,dann, dass man Grieß nicht ohneSalz essen kann. Hühnerpastetehatte sie erst ein paarmal in ihremLeben gegessen, aber sie hattenoch immer den goldbraunenTeigmantel vor Augen, außenknusprig, innen weich. Sie konn-te den satten Geschmack der Fül-lung fühlen, als wäre er rund. IhrMagen tat, was er wollte, undbrachte Kya dazu, aus ihrem Ver-steck zwischen den Palmettowe-deln hervorzutreten.

„Hallo, Liebes, ich binMrs Cul-

pepper. Du bist ja schon richtiggroß und willst in die Schule ge-hen, nicht wahr?“

„Ja, Ma’am“, sagte Kya mit ge-senktem Kopf.

„Sehr schön, du kannst ruhigbarfuß gehen, machen andereKinder auch, aber weil du einkleines Mädchen bist, musst dueinen Rock tragen. Hast du einKleid oder einen Rock, Schätz-chen?“

„Ja, Ma’am.“„Okay, dann wollen wir dich malhübsch machen.“

Mrs Culpepper folgte Kyadurch die Verandatür und muss-te dabei über eine Reihe Vogel-nester steigen, die Kya auf demBoden aufgereiht hatte.

Fortsetzung folgt© 2019 hanserblau in der Carl HanserVerlag GmbH & Co. KG, München

3,4Millionenfür denStraßenbau

Bei Kostenprognosen für die Sa-nierung von Straßen gilt die alteRegel: Schätzen kann fehlen. Fürden Landkreis war diese Unsi-cherheit in den letzten Jahren vonVorteil. Die vorliegenden Abrech-nungen zeigen, dass elf ausge-führte Sanierungen um fast650 000 Euro billiger gekommenwaren. Dies entspricht einer Kos-tenersparnis von 22,1 Prozent.

Mit diesem Batzen im Säckelkonnten die Mitglieder des Aus-schusses für Infrastruktur undUmwelt umso leichter demKreis-straßenbauprogramm für 2020zustimmen. An fünf Straßen wer-den prognostiziert 3,4 MillionenEuro verbaut.

Am teuersten kommt die Sa-nierung der Kreisstraße 3033zwischen Großkuchen und derKreisgrenze, die mit 1,6 Millio-nen Euro veranschlagt ist. Schonzum drittenMal nominiert ist dieSanierung der Ortsdurchfahrt inDemmingen im Zuge der Kreis-straße 3031. Weil die Gemeindekeine Zuschüsse erhalten hatte,mussten zwei Anläufe abgebla-sen werden. 250 000 Euro stehennun im Etat des Kreises für 2020parat.

Saniert wird auch die Orts-durchfahrt von Auernheim imVerkauf der K 3008. Dafür sind500 000 Euro vorgemerkt. Teuerwird die Sanierung, weil nach denProbebohrungen mit der Entsor-gung von teerhaltigem Materialgerechnet werden muss. 400 000Euro schießt der Landkreis beider Sanierung der Ortsdurchfahrtvon Hürben entlang der K 3020zu. Dies ist dann schon der zwei-te Bauabschnitt.

Und nicht zuletzt steht auchzwischen Sontbergen und Ger-stetten der zweite Bauabschnittder Sanierung der K 3107 an, diestarke Verdrückungen aufweist.Voraussichtlich liegen die Kostenbei 650 000 Euro.Günter Trittner

Sanierung An fünfKreisstraßen werdenheuer erheblicheVerbesserungenvorgenommen.

In Kürze

Andraschko verpflichtetGroßkuchen. Bei den Kommunal-wahlen am 26. Mai 2019 wurde Fa-bian Andraschko von der Stim-menzahl als erster Nachrücker inden Ortschaftsrat Großkuchengewählt. Nach dem Ausscheidenvon Thomas Hasenfus wurde Fa-bian Andraschko von Ortsvorste-her Josef Weber nun auf diesesAmt verpflichtet. Er wünschteihm eine erfolgreiche Arbeit imOrtschaftsrat. Nach fünfjährigerTätigkeit im Ortschaftsrat Groß-kuchen wurde Hasenfus mit dersilbernen Münze der Stadt Hei-denheim ausgezeichnet.

P roblemfamilie? DiesesWort wird häufig benutzt,wenn es um verhaltensauf-fällige Kinder geht. Doch

wie lässt sich eine sogenannteProblemfamilie definieren? Einniedriges Bildungsniveau schließteinen respektvollen, fürsorgli-chen Umgang nicht aus. Anders-rum garantiert ein gewisser finan-ziellerWohlstand kein gewaltfrei-es Zuhause. Was hinter den eige-nen vierWänden geschieht, bleibtoft im Verborgenen. Schule undKindergarten sind für Mädchenund Jungen, die in schwierigenVerhältnissen aufwachsen, des-halb eine Art Schutzzone.

Viele Erzieher und Pädagogensehen die wochenlangen Schul-schließungen deshalb mit Sorge.Wie wird es ihren Schützlingenwohl ergehen in diesen Wochen?Tag um Tag auf engstem Raummit Eltern und Geschwistern, derAlltag lässt keine Abwechslungzu, die Stimmung ist im Keller, dieUnruhe steigt?

Jugendamt ist vorbereitetIm Heidenheimer Jugendamt hatman das Thema im Blick. Das Be-treuungssystem läuft deshalbweiter wie bisher. Familien, dieschon vor der Corona-Krise vierbis fünf Wochenstunden beglei-tet wurden, werden nun in die-sem Umfang telefonisch beraten.Auch die Erziehungsberatungs-stelle ist besetzt, das Angebot istkostenfrei (Tel. 07321.321-1671).Laut Jugendamtsleiterin KarinRomul sind auch die Lehrer in-formiert über Hilfsangebote allerArt und wissen, an wen sie sichim Bedarfsfall wenden können.„Bis jetzt ist es ruhig bei uns. Wirsind gut vorbereitet. Aber wirwissen natürlich nicht, was nochkommt“, so Romul.

In der Sprechstunde von Vol-ker Spellenberg, dem Kreisvorsit-zenden der Gewerkschaft Erzie-hung undWissenschaft, überwie-gen derzeit andere Anliegen. Vie-le Kollegen fragen um Rat imUmgang mit digitalen Lernplatt-formen oder informieren sichüber geeignetes Unterrichtsma-terial, das Schülern per Mail zurVerfügung gestellt werden kann.Volker Spellenberg: „Uns ist al-len klar, dass die Qualität des Un-terrichts leidet. Aber in Notsitu-ationen wie dieser müssen ebenalle zurückstecken.“

Insgesamt sei man froh, dassder Coronoavirus erst so spät im

Schuljahr aufgetreten sei. An-sonsten hätte man wohl überdessen Wiederholung nachden-ken müssen. Er hofft darauf, dassbald alles wieder in geregeltenBahnen läuft, und rät Lehrern,die Zwangspause ganz bewusstzu nutzen, umwieder zu Kräftenzu kommen. „Kurz nach denWinterferien machen sich wegendes massiven Personalmangelsoft Erschöpfungszustände be-merkbar. Die Leute gehen aufdem Zahnfleisch“, so Spellen-berg. „ImMoment leben wir allein einer Blase. Es bleibt undnichts übrig, als fünfe auch malgerade sein zu lassen.“

Das gelte auch für Sonderpäd-agogen, die sich durch eine extre-me Fürsorge für ihre Schüler aus-zeichnen würden. Das A und O de-ren täglicher Arbeit sei ein sehrintensiver persönlicher Kontakt.Per Telefon oder Mail werde sig-nalisiert, dass man sich kümmere.

Wenn die Technik fehlt?Werner Weber, Geschäftsführen-der Schulleiter in Heidenheim undSchulleiter der Gemeinschafts-schule im Brenzpark erlebt denArbeitsalltag seines Kollegiums al-les andere als ruhig: „Es gibt jeg-liche Formen des Kontakthaltenszwischen Lehrern, Eltern und

Schülern. Nicht jeder Haushalt istfür digitalen Austausch mit derpassenden Technik ausgestattet.“

Deshalb wird in diesen Tagensehr viel telefoniert, in manchenFällen fast täglich.“ Neue Unter-richtsthemen würden in Einzel-telefonaten vermittelt, es gebeHilfestellung bei den Hausaufga-ben. „Das ist deutlich aufwendi-ger als der normale Schulbetrieb.Wir setzen uns mit den Schülernauf einer ganz anderen Ebeneauseinander, es ist sehr individu-ell“, sagt Rektor Weber.

Auch die Kontrollmechanis-men scheinen gut zu funktionie-ren. Die Schüler schicken mitdem Handy Fotos von gelöstenAufgaben oder Kurztests. So lässtsich leicht überprüfen, wer denStoff zu Hause aufarbeitet undwer nicht.

Die Elternvertreter nehmendabei eine Schlüsselrolle ein. Siehelfen, den Informationsfluss auf-

rechtzuerhalten und sammeln Er-fahrungen, die sie dann gebündeltan die Schule zurückmelden.Werner Weber: „Das ist nichts,was organisiert wurde, sondernetwas, was sich aus der Situationheraus kreativ entwickelt hat.“

Funkstille seit der SchließungUnd trotzdem bleiben auch beieinem solchen regen Austausch

ein paar Fragezeichen stehen.Gegen Eltern, die nicht zu errei-chen sind seit demTag der Schul-schließung, die nicht auf Anrufereagieren und nicht auf Mailsantworten, gibt es keine Hand-habe. Hausbesuche seien in Zei-ten des Kontaktverbots nicht zu-lässig. Man laufe hinterher, seitWochen: „Wir wissen schlicht-weg nicht, was die machen.“

Täglich ein TelefonatSchulschließung In diesenWochen halten manche Lehrer engen Kontakt zu Schülern und deren Familien.Es geht nicht nur darum, Lernstoff zu vermitteln. VonManuelaWolf

Die Schulen im ganzen Land sind seitWochen geschlossen, die Kinder daheim. Doch auch hier gilt es zu lernen. Nicht überall klappt das so gutwie hier. Foto: Oliver Vogel

Telefonberatung beim Kinderschutzbund

Der Kinderschutz-bund Heidenheim istfür hilfesuchende Fami-lien da und bietet jetztverstärkt telefonischeBeratungen an. „Fürmanche Menschen istdiese Situation eine Ka-tastrophe“, meint BrittaJohn, Geschäftsführerindes Kinderschutzbun-des, „wer schon vorherProbleme mit der All-tagsbewältigung hatte,für den wird es ja nichteinfacher.“

Die häusliche Enge,unzufriedene Kinderund Eltern belasten die

Nerven, dazu kämenvielfach noch finanzielleSorgen bei Verdienst-ausfällen. „Wir lassenniemanden mit seinenProblemen allein“, ver-sichert Britta John,„auch wenn wir mo-mentan keine persönli-chen Kontakte vermit-teln können. UnsereMitarbeiter sind beson-ders engagiert und kre-ativ, ich bin sehr stolzauf sie!“

Wer Hilfe benötigt,kann rund um die Uhrunter Tel. 07321.23550beim Kinderschutzbund

in Heidenheim anrufenund das Anliegen aufden Anrufbeantwortersprechen. Dieser wirdtäglich von den Mitar-beitern abgehört. Inner-halb kurzer Zeit meldetsich dann ein Beraterund vereinbart einen Te-lefontermin. Ebenfallskann Kontakt per E-Mailaufgenommen werdenan [email protected]. DieMails würden, ver-spricht John, kontinu-ierlich abgerufen undbeantwortet. AktuelleInfos unter www.kinder-schutzbund-hdh.de kf

Uns ist allen klar,dass die Qualität

des Unterrichtsleidet. Aber inNotsituationenwiedieser müssen ebenalle zurückstecken.Volker Spellenberg

In diesen Tagenwird sehr viel

telefoniert, inmanchen Fällen fasttäglich.WernerWeber

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Donnerstag, 2. April 2020

Gebührenanteiligerlassen

Nachdem die Stadt Giengen vor-angegangen war und am 23. Märzden Erlass der Kitagebühren fürApril 2020 verkündet hatte, folg-te das Land diesem Beispiel. „Esfreut mich sehr, dass man sichlandesweit zum Erlass der Gebüh-ren entschieden hat“, so OB Die-ter Henle.

In Giengen baut man diese Re-gelung noch weiter aus: Die Stadtverzichtet auf Basis der Landes-entscheidung auch auf die Erhe-bung der Beiträge für die zweiteHälfte des Monats März, also dieZeit nach der Schließung der Ki-tas. Der Oberbürgermeister be-gründete das mit den erheblichenSorgen und teilweisen Betreu-ungsengpässen, die es gerade inder Bevölkerung gebe, und möch-te die Eltern bestmöglich unter-stützen: „Wer etwa in Kurzarbeitist oder wegen der Kinderbetreu-ung zu Hause weniger Geld zurVerfügung hat, darf sich keineSorgen um die Kitagebühren ma-chen müssen.“ Bereits bezahlteGebühren werden die Träger un-bürokratisch zurückerstatten.

Darüber hinaus bleibt das An-gebot einer Notbetreuung fürKinder bis zur 6. Klasse, deren El-tern (Alleinerziehende bzw. bei-de Elternteile) in systemrelevan-ten Bereichen arbeiten, währendder Osterferien bestehen; aktuellwerden 15 Kinder betreut. rei

Kindergärten Auchrückwirkend für denMonat März kommt dieStadt den GiengenerEltern finanziell entgegen.

N ichts deutete noch amDienstagabend daraufhin, dass in das Gebäu-de der ehemaligen Bau-

firma Mayer im Ried nun doch Le-ben einziehen wird. Die Tore weitoffen, kein Wachdienst, keineMenschen. Auffällig waren nurreihenweise schwarze Mülleimer,die vor dem Zaun an der Straßestanden.

Das soll sich aber schon Endeder Woche ändern. Wie das Re-gierungspräsidium mitteilt, wer-de die Behörde am 3. April, alsoam Freitag, eine zusätzlicheErstaufnahmeeinrichtung für Ge-flüchtete in Giengen in Betriebnehmen. Grund hierfür sei, dassaufgrund der aktuellen Corona-Pandemie auch in der Erstaufnah-me von Geflüchteten die Situati-on angepasst wird.

Keine infizierten Personen„Es ist entscheidend, die Verbrei-tung des Virus zu verlangsamenbeziehungsweise möglichst zuvermeiden. Daher verfolgt dasLand den Plan, die Geflüchtetenauf mehrere Einrichtungen imLand zu verteilen. So wollen wireine beengte Unterbringung ver-meiden und damit einer mögli-chen Verbreitung des Coronavi-rus entgegenwirken“, erklärte derStuttgarter RegierungspräsidentWolfgang Reimer. Aus diesemGrund soll die Erstaufnahmeein-richtung in Giengen in Betrieb ge-nommen werden. Dort würdenkeine infizierten Geflüchteten un-tergebracht. Für infizierte Perso-nen in Erstaufnahmeeinrichtun-gen nehme das Land in diesen Ta-gen eine temporäre Isolierunter-kunft im Rems-Murr-Kreis inBetrieb.

Die Einrichtung im Ried ist alssogenannte Stand-by-Einrichtungin der Konzeption des Landes Ba-den-Württemberg für die Stand-orte von Erstaufnahmeeinrich-tungen aus dem Jahr 2016 vorge-sehen, die in Situationen wie derjetzigen kurzfristig hochgefahrenwerden können. Das Regierungs-

präsidium Stuttgart betreibt dieEinrichtung im Auftrag des Lan-des.

Das Land hatte das Areal mitseinen 1700 Quadratmetern be-reits 2015 erworben und umfang-reiche Arbeiten vorgenommen.Das ehemalige Bürogebäude wur-de umgebaut, zahlreiche Contai-ner wurden aufgestellt und auchein Speisesaal gebaut. Im Früh-jahr 2016 sollte die Einrichtungals Außenstelle der Landes-erstaufnahmeeinrichtung Ellwan-gen in Giengen in Betrieb gehen.Wegen sinkender Flüchtlingszah-len kam es allerdings nie zu einerBelegung. Auf dem Areal tat sichmehr als dreieinhalb Jahre nichts.

Das änderte sich im vergange-nen Spätherbst, als Handwerkerin Aktion traten. Auch Containeraus dem Jahr 2015 wurden, da siewegen ihres Zustands nicht mehr

zu gebrauchen waren, abgebaut.Ziel des Amtes für Vermögen undBau mit Sitz in SchwäbischGmünd als Eigentümer war es, dieEinrichtung so zu ertüchtigen,dass sie zum Jahresbeginn, unddamit weit vor Bekanntwerdender Corona-Pandemie, in Betriebgehen kann. Die grundsätzlicheZustimmung zum Betrieb der Ein-

richtung hatte der Giengener Ge-meinderat im November 2019 er-teilt.

„Wir sind dankbar, dass dasLand aufgrund der guten Zusam-menarbeit mit der Stadt Giengenund dem Landkreis Heidenheimdie Einrichtung nun innerhalbweniger Tage nutzen kann. Zu-sammenarbeit zwischen ver-

schiedenen Akteuren ist das Ge-bot der Stunde“, sagte Regie-rungspräsident Reimer jetzt.

Zunächst ist auf dem Geländeder ehemaligen Baufirma eine Be-legung mit maximal 150 Personenvorgesehen. Die Belegung erfolgtab Freitag nach und nach. Platzgibt es in der Einrichtung für min-destens doppelt so viele.

Erste Flüchtlinge kommenmorgenCorona-Krise Das Land nimmt die Einrichtung an der Siemensstraße im Ried in Betrieb. Bis zu 150 Menschensollen auf demAreal der ehemaligen Baufirma Mayermaximal Platz finden. VonMarc Hosinner

Die LEA im Giengener Ried geht in Betrieb. Ab morgen sollen Flüchtlinge eintreffen. Foto: Marc Hosinner

Gleiches Personal wie in Ellwangen

Die Erstaufnahmeein-richtung in Giengen wirdals Außenstelle der Landes-erstaufnahmeeinrichtung(LEA) Ellwangen vom Regie-rungspräsidium Stuttgartbetrieben. Die Dienstleis-tungsfirmen für Sicherheit/Bewachung, Alltagsbetreu-

ung, Catering und medizini-sche Versorgung sind diegleichen wie in Ellwangen.Dies ist bereits vertraglichso vorgesehen gewesen.„Expertise und mehrjährigeErfahrung des Personalsund der Dienstleister in derFlüchtlingsunterbringung

sind daher gesichert“, soReimer.

Die Belegung in Giengenhängt neben der Belegungder LEA Ellwangen vom lan-desweiten Bedarf in allenEinrichtungen ab und istmaßgeblich vom Zugang an

Asylsuchenden nach Ba-den-Württemberg abhän-gig. Die Standortkonzeptiondes Landes zur Erstaufnah-me von Flüchtlingen siehtein flexibles System vonEinrichtungen vor, um aufwechselnde Zugangszahlenreagieren zu können.

In Kürze

Unter DrogenGiengen. Gegen 1 Uhr am Diens-tag war ein 39 Jahre alter Auto-fahrer auf der Zeulenrodaer Stra-ße unterwegs. Dort stoppte einePolizeistreife sein Fahrzeug. DieBeamten nahmen den VW undden Fahrer genauer unter dieLupe. Dabei hatten sie den Ver-dacht, dass der Autofahrer Dro-gen genommen hatte. Ein Test be-stätigte das. Der Mann kam in einKrankenhaus. Dort nahm ihm einArzt Blut ab. Das wird jetzt aus-gewertet und soll Aufschluss dar-über geben, welche Drogen undwieviel davon der Mann tatsäch-lich intus hatte.

Betglocken läutenGiengen. Zu den Besonderheitendieser Zeit gehört, dass auch dieGlocken der Kirchen beider Kon-fessionen am Abend um 19.30 Uhrläuten. Und zwar immer nur eineGlocke pro Kirche. Es sind dieBetglocken, die dazu einladen, zudiesem Zeitpunkt an alle in derPflege Beschäftigten zu denkenund an alle, die in dieser Krisen-zeit für andere tätig sind und So-lidarität und Unterstützung benö-tigen. Auch durch eine Kerze amFenster kann Dank ausgedrücktwerden.

KeinMaitreffenGiengen. Der für Samstag, 2. Mai,vorgesehene Maitreff der Sude-tendeutschen Landsmannschaft,ab 14 Uhr im SC-Clubhaus aufdem Schießberg, muss wegen derCorona-Krise abgesagt werden.

Flächenlose freihändigHürben. Wegen Corona verzich-tet das Forstrevier Hürben in die-sem Jahr auf eine Versteigerungder Flächenlose. Diese werdenstattdessen „freihändig“ verge-ben. Interessenten können sichbis 8. April an [email protected] wenden. Weiterfüh-rende Informationen werdendann per Mail bereitgestellt. DerVerkauf erfolgt ausschließlich ge-gen Rechnung. Flächenlose ste-hen in den Distrikten Großhau,Kagberg und Teichhau zur Verfü-gung. Eine Besichtigung der Loseim Vorfeld der Vergabe ist nichtmöglich. rei

Auch wenn das Coronavi-rus vieles in Frage stelltund lang gehegte Plänezunichte macht: Wenn

es ans Bauen geht, tritt man inSchwaben nicht so leicht auf dieBremse. Vergangene Woche wur-de der erste Kaufvertrag für ei-nen Bauplatz für ein Einfamilien-haus im Baugebiet Lehmgrubeunterzeichnet.

Hans Wagner, der Fachbe-reichsleiter Liegenschaften undFinanzen im Rathaus, ist zuver-sichtlich, dass die 33 Grundstü-cke nach dem vorgesehenen Zeit-plan bis 2022 vergeben werdenkönnen. Pro Jahr sollen zehn Bau-plätze verkauft werden. Nahrungfindet diese Zuversicht darin, dasstrotz Covid-19 sich wöchentlichein bis zwei Interessenten für ei-nen städtischen Bauplatz melden.Die von Wagner geführte Liste istauf knapp 200 Einträge ange-wachsen. Auch Anfragen für dasneue Baugebiet Viehweide Nordin Bolheim gingen bereits ein.

Weiter intensive BeratungBisher hatte die Verwaltung einekleine Zahl Interessenten zu Ver-gaberunden eingeladen. DiesesVerfahren kann unter den Bedin-gungen der Pandemie nicht fort-gesetzt werden. Wagner plantdeswegen für die Zeit nach Os-tern Einzelgespräche mit Bewer-bern, bei denen alle Sicherheits-vorgaben erfüllt werden können.

„Wir wollen die Menschen be-gleiten bei dieser wichtigen Ent-

scheidung“, sagt Wagner. Deswe-gen dürfen aus seiner Sicht diepersönlichen Informationen überdie Besonderheit des Baugebiets,über den Kaufvertrag und die zuerwartenden Kosten nicht einfachentfallen. Fünf Interessenten hat-ten sich zur ersten Vergaberundeim Februar eingefunden, zwei ha-ben sich zwischenzeitlich andersorientiert. „Aber nicht wegen derCorona-Krise.“

Auch beim Kauf von Eigen-tumswohnungen, so weiß es Wal-

ter Dörflinger, stehen langfristigeÜberlegungen im Hintergrund,die so schnell nicht ad acta gelegtwerden. Als Mitglied der Ge-schäftsführung des Wohnbauun-ternehmens Heinrich Hebel inHeidenheim bleibt Dörflinger op-timistisch, was den Verkauf derWohnungen im Baugebiet Lehm-grube angeht. Hebel errichtetdort an der Römerstraße zweiMehrfamilienhäuser. „Fragen vonInteressenten kommen eher ausder Richtung, ob die Fertigstel-

lung plangemäß erfolgen kann.“Hier kann aber auch Dörflingernur ein Fragezeichen setzen. Der-zeit sind die Bauarbeiten entlangder Ulmer Straße voll im Gange.Doch ob es noch zu Einschrän-kungen wegen der Pandemiekommt, lasse sich nicht vorhersa-gen. Bislang habe es aber nochkeine Stornierungen bei den Re-servierungen gegeben.

Auch beim Wohnbauunterneh-men Oberhansl, das an der Rö-merstraße drei Einfamilienhäuser

errichten lässt, liegen die Bauar-beiten im Plan. Auf Prognosenmöchte sich aber auch ManfredOberhansl nicht einlassen. Diesschließt auch die Nachfrage nachden 24 Wohnungen ein. „Im Mo-ment sind alle auf Tauchstationgegangen.“

Bauwillige bleiben amBallLehmgrube Noch reißt in Herbrechtingen die Nachfrage nach Bauplätzen nicht ab. Im neuenWohngebietist der erste Bauplatz für ein Einzelhaus verkauft. Von Günter Trittner

Beim Bauen geht es noch nach Plan. Angehende Häuslebauer lassen noch nicht von ihren Plänen ab. Dererste Kaufvertrag für ein Einzelhausgrundstück in der Lehmgrube ist geschlossen. Foto: Sabrina Balzer

Lehmgrube undViehweide33 Bauplätze für Einfamilienhäusersind in der Lehmgrube vorgesehen,dazu kommen noch fünf Mehrfamili-enhäuser entlang der Langen Straße.Rund 230 Personen werden in demneuen Viertel leben, das nach demQuadratmeterpreis für Bauland zu denToplagen von Herbrechtingen gehört.2,7 Hektar werden in der Hanglage amOrtsrand überbaut. Die Lehmgrubewar bereits Anfang der 90er-Jahrevom damaligen Bürgermeister PeterKiefner als potenzielles Baugebiet insSpiel gebracht worden.

Während in der Lehmgrube bereitsgebaut wird, laufen in Bolheim für daskünftige Wohngebiet Viehweide Norderst die vorbereitenden Arbeiten. Hieram Ufer der Brenz muss dem Hoch-wasserschutz Rechnung getragenwerden. Gemeinderat und Verwaltunghaben sich für die Viehweide Nord aufeine verdichtete Bauweise verstän-digt. 1,3 Hektar Fläche stehen hier zurVerfügung. Vorgesehen sind neun Ein-familienhäuser am Brenzufer, vier Rei-henhäuser und drei Doppelhäuser. gt

11 GIENGEN UND HERBRECHTINGEN

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12 ANZEIGEN Donnerstag, 2. April 2020

Heidenheimer ZeitungHeidenheimer Neue PresseVerlag: Heidenheimer Zeitung GmbH & Co. KG, Olgastraße 15, 89518 Heidenheim/BrenzVerleger: Hans-Jörg WilhelmGeschäftsführer: Heidenheimer Zeitungsverlagsges.mbH, vertreten durch Martin Wilhelm

Redaktionsleiter: Thomas Zeller (tz), verantwortlich für den Lokalteil und die Titelseite – Stellvertreter: Günter Trittner (gt) – Chefinvom Dienst: Carolin Wöhrle (cw) – Redaktion: Michael Brendel (bren), Klaus Dammann (dam), Edgar Deibert (ed), Karin Fuchs (kf),Sandra Gallbronner (sga), Thomas Grüninger (tog), Marc Hosinner (moh), Thomas Jentscher (tj), Manfred Kubiak (kubi), Silja Kummer(sk), Tina Lischka (lis), Brigitte Malisi-Peterke (mai), Mathias Ostertag (most), Arthur Penk (ape), Andreas Pröbstle (ap), Nadine Rau(nr), Dieter Reichl (rei), Joelle Schilk (js), Kathrin Schuler (kats),Laura Strahl (lst), Andreas Uitz (ui), Christine Weinschenk (chw), CatrinWeykopf (cat). Verantwortlich für den Mantelteil: Ulrich Becker / Südwest-Presse Ulm

Anzeigenleitung: Christoph Brosius, Barbara HeinleAnzeigenpreisliste Nr. 61 vom 1. Januar 2020. Monatlicher Bezugspreis durch unsere Zusteller HZ 40,90 Euro / HNP 45,90 Euro,im Postbezug HZ 47,30 Euro / HNP 51,30 Euro (inkl. 7 % Mehrwertsteuer und Zustellkosten), als Digital-Abonnement 24,90 Euro(inkl. 7% Mehrwertsteuer), als HZ all inclusive 45,89 Euro (inkl. 7% Mehrwertsteuer und Zustellgebühren), jeweils fällig am 1. desMonats. – Abonnementkündigung für Print- wie auch Online-Abonnement schriftlich bis zum 5. des jeweiligen Monats an denVerlag. Bezugsunterbrechungen werden ab dem 13. Tag zurückerstattet. Im Fall höherer Gewalt oder bei Störung des Arbeitsfriedensbesteht kein Anspruch auf Lieferung oder Entschädigung. Erfüllungsort und Gerichtsstand für das Mahnverfahren ist Heidenheim.

Druck und Versandanschrift für Beilagen: Druckhaus Ulm-Oberschwaben GmbH & Co., Siemensstr. 10, 89079 Ulm. Bei unseremPapier wird ein chlorfrei gebleichter Zellstoff eingesetzt. Zur Herstellung wird zu 100 % Altpapier verwendet.

Eine Verwertung der urheberrechtlich geschützten Zeitungsbeiträge, in jeglicher Form, ist unzulässig und strafbar, soweit sich ausdem Urhebergesetz nichts anderes ergibt. Die Rechte für vorstehende Nutzungen, auch für Wiederveröffentlichung, bietet derVerlag, Rechte für elektronische Pressespiegel die PMG Presse-Monitor GmbH, Telefon 030-28493-0, www.presse-monitor.de.

Das Datenschutzteam ist über die E-Mail-Adresse [email protected] erreichbar.

IMPRESSUM

DANKEDas öffentliche Leben steht still und auf einmal wird vielenMenschen klar, worauf es ankommt: Auf das Auge füreinander, aufMitmenschlichkeit, auf Solidarität. Und noch etwas anderes fällt auf:Wie viel Pfleger, Apotheker, Ärzte oder Supermarkt-Mitarbeiter fürdie Allgemeinheit tun, ohne dass sie im Rampenlicht stehen. Dafürmöchte die Heidenheimer Zeitung Danke sagen.

BEILAGENHINWEISIn der heutigenAusgabeliegen folgende ProspekteinGesamt- oder Teilauflage bei:

Thalia

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Beratung

Telefon: [email protected]

Botschaften derAchtsamkeitGrußkartenset mit 24 Botschaf-ten – inklusive Begleitbüchlein

Die liebevoll gestalteten Karten indiesem Set sind ein kleines Ge-schenk der Achtsamkeit. Beschen-ken Sie sich selbst damit, ziehenSie sich wöchentlich eine der Kar-ten und halten Sie für einen Moment inne, um den Spruch wirken zu lassen -oder meditieren Sie ein paar Minuten über die Worte. Wenn Sie diese Sprüchejedoch an einen lieben Menschen verschicken, so nehmen Sie sich bewusstZeit für die Zeilen, mit denen Sie die Karten füllen. Sobald Sie wirklich acht-sam schreiben, sich mit dem Schwung der Buchstaben verbinden, werdenIhre Worte weniger aus dem Kopf und viel mehr aus dem Herzen fließen. Dasbeiliegende Begleitbüchlein enthält Anregungen & Anleitungen zur be-wussteren Wahrnehmung. Maße Set: 26, 5 x 18, 5 cm Klappkarten: 12, 5 cm x17, 5 cm, inklusive farbigem Kuvert 32-seitigen Broschur, Klammerheftung, 12,5 x 17, 5 cm

12,95 €

Hier erhältlich:PressehausHeidenheim,Olgastraße 15, 89518 Heidenheim

Aufgrund des Corona-Virus bieten wir unseren Lesern an:Bücher aus dem Büchershop der Heidenheimer Zeitungtelefonisch oder per Mail vorzubestellen, gegen Porto inHöhe von 3 € senden wir Ihnen das Buch nach Hause.Tel. 07321-347-608 oder [email protected]

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donnerstag, 02. april 2020

Aqua TerraHeidenheim · Schnaitheimer Straße 38 · 07321 24865

Burgunderbraten 7,50Knödel, Blaukraut od. Salat

Schinkennudeln 6,50dazu Salat

FutterhäuschenHeidenheim · Spitalstraße 1 · 01520/8504354

BBQ-Cheese-Beef-Burger/ 7,00Wokgemüse-Burger (veggie)

Salat /Obstsalat/ 4,50Karotten-Ingwer-Kokos-Suppe

Landgasthof Traube· Oggenhauser Hauptstraße 27 · 07321/97870

Geschmelzte Maultaschen 7,50Zwiebelschmelze, Kartoffelsalat

ofenfrischer Krustenbraten 10,00Knöpfle, Sauerkraut

Maharaja PalaceHeidenheim · AmWedelgraben 40 · 07321/3059830

Palak Paneer 6,90Ind. Käse, kräftiger Rahmspinat

Ente Sabji 8,50Entenbrustfilet in Currysauce

Sportgaststätte HermaringenHerm. · Auf dem Kupferschmied 1 · 07322 7585

Saure Nierle 7,50mit Röstkartoffeln und gem. Salat

Schweinebraten 8,90mit hausg. Spätzle und gem. Salat

Alle Gerichte können Sie telefonischvorbestellen und mit nach Hause nehmen.

Bleiben Sie gesund und gönnen Siesich ein leckeres Mittagessen.

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ARD ZDF SWR RTL PRO 7 SAT 1

ARTE

VOX

PHOENIX

EUROSPORT 1

BAYERN 3 SAT SERVUS TV KABEL 1 KIKA

12.50Mit offenen Karten 13.00 Stadt LandKunst13.40^ K-19 – Showdown in der Tiefe.Thriller, GB/D/USA/CDN 2002 15.50 Wennnachts der Ozean erwacht 16.55X:enius.Magazin 17.25 Abenteuer Seidenstraße17.50 Lebensraum Riff. Dokumentations-reihe 19.20Arte Journal 19.40Re:. Repor-tagereihe 20.15Die Korsaren – Angriff derMenschenhändler. Dokumentation 21.05Yellowstone – Das Geheimnis der Wölfe.Dokumentarfilm, D/F 2018 22.40 1864.TV-Historienfilm, DK/N/S/D 2014. Mit Ja-kob Oftebro. Regie: Ole Bornedal 0.40Fol-low the Money – Die Spur des Geldes. Kri-miserie. Mit Thomas Hwan

14.45Gefragt – Gejagt 15.30 Schnittgut.Alles aus dem Garten 16.00 Rundschau16.15Wir in Bayern. Magazin 17.30BR ex-tra 17.45Abendschau – Der Süden 18.00Abendschau 18.30 Rundschau 19.00mehr/wert. Magazin 19.30 Dahoam isDahoam 20.00Tagesschau 20.15quer. Ma-gazin. ...quer durch die Woche 21.00Schlachthof. Show. Moderation: ChristianSpringer, Michael Altinger 21.45 Rund-schau Magazin 22.00 Ringlstetter. Talk-show 22.45Das Institut – Oase des Schei-terns. Comedyserie 23.15Woidboyz on theRoad. Reportagereihe 23.45 Startrampe.Magazin. Die KYTES und ihre „Frisbee“ EP

11.45Der Geschmack Europas 12.15Ser-vicezeit 12.45Unkraut 13.15Sonnenzielefür jede Jahreszeit 14.00 service: reisen14.50Málaga und die westliche Costa delSol 15.35 Die Kanarischen Inseln 17.45mareTV 18.30nano. Magazin 19.00heute19.20Kulturzeit. Magazin 19.50SebastianPufpaff: Noch nicht Schicht!. Show 20.00Tagesschau 20.15 Leschs Kosmos. Maga-zin. Corona: Was weiß die Wissenschaft?21.00scobel. Gespräch 22.00ZIB 2 22.25Corona global – wie das Virus die Welt ver-ändert 22.55DOK. Dokumentationsreihe.Das Virus und wir 23.45#SRF global. Ma-gazin. Auslandmagazin 0.15 10vor10

7.05Skandinavien von oben 8.05Heimat-leuchten 9.05Terra Mater 10.05Die gehei-me Welt unserer Katzen 11.05Hotels zumStaunen – Ein Blick hinter die Kulissen12.05 Spektakuläre Bauwerke 13.00Mo-derne Wunder 14.00 Fremde Traditionen15.00Skandinavien von oben 15.55Spek-takuläre Bauwerke 16.55 Servus Wetter17.00Quizjagd 18.00 Die unglaublichenSinne der Tiere 19.00 Servus Nachrichten19.10 Fremde Traditionen 20.10 ServusWetter 20.15^ Mr. Collins‘ zweiter Früh-ling. Tragikomödie, USA 2015 22.10 ^Drift – Besiege die Welle. Drama, AUS 20130.15Talk im Hangar-7

10.20 Blue Bloods – Crime Scene New York11.15Without a Trace 12.10Castle 13.05The Mentalist 14.00Hawaii Five-0 14.55Navy CIS: L.A.. Krimiserie. Agent Blye 15.50Kabel Eins News 16.00Navy CIS. Krimise-rie 16.55Abenteuer Leben täglich. Maga-zin 17.55Mein Lokal, Dein Lokal – Der Pro-fi kommt 18.55Wir kochen zusammen! Zu-hause beim Spitzenkoch 19.55 AchtungKontrolle aktuell. Reportagereihe 20.15Ro-sins Restaurants – Ein Sternekoch räumtauf!. Show. „Hopfenstübchen“, Kleinvolls-tedt 22.15K1 Magazin 23.10Abenteuer Le-ben Spezial – Die Reise zu den besten Ge-richten der Welt

12.25 The Garfield Show 12.50 SherlockYack – Der Zoodetektiv 13.15Miss Moon13.30 Die beste Klasse Deutschlands –Spezial 13.40Tiere bis unters Dach 14.10Schloss Einstein 14.35 Schloss Einstein15.00H2O – Plötzlich Meerjungfrau 15.25Horseland, die Pferderanch 16.25 DasGreen Team. Der Sengiwald / Claire und dieWölfe 16.50Geronimo Stilton 17.35Pow-er Players 18.00Wir Kinder aus dem Mö-wenweg 18.15Die Biene Maja 18.35MamaFuchs und Papa Dachs 18.50 Sandmann19.00Mia and me – Abenteuer in Centopia19.25Die Sportmacher 19.50 logo! 20.00KiKA Live 20.10Durch die Wildnis

DONNERSTAG, 2. APRIL 2020

7.50CSI: Den Tätern auf der Spur 8.50Ver-klag mich doch! 10.50 vox nachrichten10.55Mein Kind, dein Kind – Wie erziehstdu denn? 12.00 Shopping Queen 13.00Zwischen Tüll und Tränen 14.00Mein Kind,dein Kind – Wie erziehst du denn? 15.00Shopping Queen 16.004 Hochzeiten undeine Traumreise. Doku-Soap. Tag 4: Jenni-fer, Karlsruhe 17.00Zwischen Tüll und Trä-nen. Doku-Soap 18.00 First Dates – EinTisch für zwei 19.00Das perfekte Dinner20.15^ Stirb langsam: Jetzt erst recht. Ac-tionthriller, USA 1995. Mit Bruce Willis. Re-gie: John McTiernan 22.50^ James Bond007 – Man lebt nur zweimal. Agentenfilm,GB 1967. Mit Sean Connery. Regie: Lewis Gil-bert 1.05vox nachrichten

5.15Discovery Atlas 4D 6.00Discovery At-las 4D 6.45Discovery Atlas 4D 7.30Zugvö-gel 8.15 Zugvögel. Dokumentation 9.00phoenix vor ort 10.00 phoenix vor ort10.30 Stresstest Corona: Wie die KriseDeutschland verändert 12.00phoenix vorort 12.45phoenix plus 14.00phoenix vorort 14.45phoenix plus 17.30phoenix dertag 18.00Aktuelle Reportage 18.30 Zug-vögel. Dokumentation 19.15Zugvögel. Do-kumentation 20.00Tagesschau 20.15Do-kumentation. Dokumentation 21.00Doku-mentation. Dokumentation 21.45 heu-te-journal 22.15 phoenix runde 23.00phoenix der tag 0.00phoenix runde 0.45Dokumentation1.30Dokumentation 2.15Dokumentation

TV-Kriminalfilm

Der Bozen-Krimi: Blutrache„Capo“ Matteo Zanchetti (Tobias Oertel) weißendlich, wer hinter dem Mordanschlag auf ihnsteckt: der Mafiaboss Saffione, der den Kommis-sar für den Tod seines Kinder verantwortlichmacht. Um seine Partnerin Sonja sowie Kollegenund Angehörige vor dessen Rache zu schützen,sieht Matteo nur einen Ausweg: Er fliegt auf eige-ne Faust nach Bari, um den mächtigen Gangster-boss auszuschalten. D 2020 20.15 Das Erste

Unterhaltungsserie

Lena Lorenz: Außergewöhnlich einzigartigLena (Judith Hoersch) und Quirin wollen heiraten.Ihn erwartet die Überraschung, dass Lena schwan-ger ist. Neben den Hochzeitsvorbereitungen be-treut die Hebamme das junge Musikerpaar Cathaund Sascha, die ihr erstes Baby erwarten. Die Ge-burt verläuft zwar normal, doch Lena und Dr. Kellermüssen den beiden mitteilen, dass ihr Baby dasDownsyndrom hat. Therapien müssen schnell inAngriff genommen werden. D/A 2020 20.15 ZDF

8.30 Tennis: Australian Open. Finale Her-ren. Aus Melbourne 10.00Tennis: Austra-lian Open. 3. Runde. Aus Melbourne 11.30Tennis: Australian Open. Finale Herren. AusMelbourne 13.30Radsport: Drei Tage vonBrügge-de Panne 15.00 Snooker: UKChampionship. Finale. Aus York (GB)17.00Snooker: World Main Tour. Scottish Open:Finale. Aus Glasgow (GB) 19.00Biathlon:Weltcup. 20 km Herren. Aus Pokljuka (SLO)20.00 Biathlon: Weltcup. Mixed-Staffel.Aus Pokljuka (SLO) 21.00 Biathlon: Welt-cup. 15 km Herren mit Massenstart. Aus Po-kljuka (SLO) 21.30 Biathlon: Weltcup22.30Biathlon: Weltcup. 12,5 km Damenmit Massenstart 23.00Olympische Spiele.Hall of Fame 0.00Radsport: Drei Tage vonBrügge-de Panne

12.00Tagesschau 12.15ARD-Buffet 13.00ZDF-MiMa 14.00 Tagesschau 14.10 RoteRosen. Telenovela 15.00Tagesschau 15.10Sturm der Liebe16.00 B J I Tagesschau16.10 Die Tierärzte – Retter mit Herz17.00 B J I Tagesschau17.15 B I Brisant Magazin18.00 Wer weiß denn sowas?18.50 B J I In aller Freundschaft19.45 B J I Wissen vor acht19.50 B J I Wetter vor acht19.55 B J I Börse vor acht

11.15 SOKO Wismar 12.00 heute 12.15drehscheibe 13.00 ZDF-Mittagsmagazin14.00 heute 14.15 Die Küchenschlacht15.00heute Xpress 15.05Bares für Rares16.00 B J I heute – in Europa16.10 Die Rosenheim-Cops17.00 B J I E heute17.15 B J I hallo deutschland17.45 B J I E Leute heute18.00 B J I E SOKO Stuttgart19.00 B J I E heute19.20 B J I E Wetter19.25 Notruf Hafenkante Stiefsöhne

12.35Der Norden bleibt Zuhause und kocht –mit Rainer Sass 13.00Meister des Alltags13.30Gefragt – Gejagt. Show 14.15Eisen-bahn-Romantik 14.45Eisenbahn-Roman-tik 15.15Mein leckerer Garten16.05 B I Kaffee oder Tee17.00 I E SWR Aktuell Ba-

den-Württemberg17.05 B I Kaffee oder Tee18.00 Aktuell Baden-Württemberg18.15 I E Omakochtambesten18.45 I E Landesschau BW19.30 I E SWR Aktuell BW

8.30GZSZ 9.00Unter uns 9.30Alles waszählt 10.00Der Blaulicht-Report 11.00DerBlaulicht-Report 12.00Punkt 12 14.00DieSuperhändler – 4 Räume, 1 Deal. Show15.00Kitsch oder Kasse. Show16.00 B I E Marco Schreyl17.30 B I E Unter uns Soap18.00 B E Explosiv–DasMagazin18.30 B I E Exclusiv Magazin18.45 B I E RTL aktuell19.05 B I Alles was zählt19.40 B J I E GZSZ

Soap. Mit Wolfgang Bahro

12.152 Broke Girls 12.45Mom 13.35Twoand a Half Men 14.55The Middle. Der Duftdes Sommers / Der Duft des Sommers15.45The Big Bang Theory. Serie17.00 B E ProSieben Spezial17.05 B E taff Magazin18.00 B E Newstime18.10 C B E Die Simpsons18.40 C B E Die Simpsons19.05 B E ProSieben Spezial:

Corona-Update. Live.19.10 B E Galileo Magazin. Wer

kann es besser Quarantäne

5.30 Sat.1-Frühstücksfernsehen 10.00Sat.1-Frühstücksfernsehen11.00Die Dr. Wim-mer Show 12.00Anwälte im Einsatz 13.00Anwälte im Einsatz 14.00Auf Streife 15.00Auf Streife – Die Spezialisten. Doku-Soap16.00 B E Klinik am Südring17.00 B E Klinik am Südring17.30 B E Auf Streife18.00 B E Luke, allein zuhaus

Show Luke Mockridge19.00 B E Big Brother19.50 B E BILD Corona Spezial19.55 B E Sat.1 Nachrichten

20.00 B J I Tagesschau20.15 C B J I Der Bozen-Krimi:

Blutrache TV-Kriminalfilm,D 2020. Mit Chiara Schoras. Regie:Thorsten Näter

21.45 B J I Monitor Magazin. AmRand der Gesellschaft: Wie die Co-rona-Krise Armut verschärft

22.15 B J I Tagesthemen22.45 B J I extra 3 Magazin

20.15 B J I E Lena Lorenz Un-terhaltungsserie. Außergewöhn-lich einzigartig. Endlich: Die Heb-amme Lena und ihr Verlobter Qui-rin wollen heiraten. Die Vorberei-tungen laufen auf Hochtouren.

21.45 B J I Eheute-journal Wetter

22.15 B J I E maybrit illnerDer Polit-Talk im ZDF

20.00 B I E Tagesschau20.15 J I E Zur Sache Ba-

den-Württemberg! Magazin21.00 Mein schönes Heim – Bauen.

Wohnen. Staunen.21.45 I E SWR Aktuell

Baden-Württemberg22.00 Odysso extra Magazin. Corona –

was erwartet uns noch?22.45 B I E Kunscht! Magazin

20.15 B I Der LehrerComedyserie. Sie sind meinL-Lieblingslehrer! Mutter Noskekommt zu Besuch, da Karin sieendlich über ihre Beziehung mitStefan informieren möchte.

21.15 B I Der Lehrer Comedyserie22.15 B I Schmitz & Family Show22.45 B I Schmitz & Family Show

Ralf Schmitz

20.15 B E Germany’s nextTopmodel – by Heidi KlumShow. Jury: Heidi Klum, JeremyScott. Moderation: Heidi Klum.Dass es der Wilde Westen in sichhat, erfahren die Aspirantinnenauf den Topmodel-Titel beimCowgirl-Shooting.

22.20 B E red. Magazin. Zoff, Gezi-cke und ziemlich beste Feinde.

20.15 C B E CriminalMinds Krimiserie. Unter dieHaut. Ein Serienkiller hat es auf ei-nige junge Männer abgesehen, dieer nicht nur tötet, sondern auchnoch verstümmelt.

21.15 C B E Criminal MindsKrimiserie. Einsame Herzen

22.05 C B E Criminal MindsKrimiserie. Die Infektion

23.30 B J I KroymannShow. Sketch-Comedy

0.00 B J I Nachtmagazin

23.15 B J I E Markus Lanz0.30 B I E heute+0.45 C B J I E Line of Duty

23.15 B I E lesenswert Maga-zin. Zu Gast: Klaus Buhlert, Sa-mantha Cristoforetti

23.10 B I Magda macht dasschon! Schieflage / Anti Age

0.00 B I E Nachtjournal

23.15 B E Baywatch Berlin Show0.25 B E Alle Wege führen

nach Ruhm Show

23.05 C B E CriminalMinds Krimiserie

4.20 B E Auf Streife Doku-Soap

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13 KREIS UND REGIONDonnerstag, 2. April 2020

Auch DRK-Ehrenamtliche gehen einkaufenLandkreis. Auch der Kreisverbanddes Deutschen Roten Kreuzesbietet vor dem Hintergrund derCorona-Krise ab sofort einen kos-tenlosen Einkaufsservice an. Da-durch soll Menschen geholfenwerden, die unter häuslicherQuarantäne stehen und keine fa-miliäre oder sonstige Unterstüt-zung haben.

Bestellungen können von Mon-tag bis Freitag in der Zeit von9 bis 12 Uhr telefonisch oder perE-Mail zentral beim DRK-Kreis-verband aufgegeben werden: Tel.07321.3583-0 bzw. [email protected]. Die Mitglieder desDRK versuchen dann, die Waren

am nächsten oder aber am über-nächsten Werktag vorbeizubrin-gen. Dabei warten die Ehrenamt-lichen – in derzeit angemessenemAbstand –, bis die Einkäufe ent-gegengenommen wurden.

Die Bezahlung erfolgt beiÜbergabe der Einkäufe in bar.EC-Geräte oder Ähnliches führendie Rotkreuzler nicht mit. Be-stellt werden kann bei ihnen al-les, was der örtliche Einzelhan-del bereit hält, auch Medikamen-ten-Rezepte lösen die Helfer desRoten Kreuzes für die Hilfesu-chenden ein.

In den jeweiligen DRK-Bereit-schaften des Landkreises wurden

bzw. werden noch „örtliche“ Lö-sungen, auch unter Einbezug desörtlichen Einzelhandels, gesucht.Kooperationen mit anderen be-reits bestehenden oder neuen Ini-tiativen im Bereich Einkaufsser-vice in den einzelnen Kommunenwerden von den Bereitschaftenbegrüßt.

„Wir wollen gemeinsam mitanderen helfen, wo Not ist“, sagtKreisgeschäftsführer MathiasBrodbeck. „Es geht hier um Soli-darität, Mitmenschlichkeit undPragmatismus.“ Auch weitereFreiwillige können sich bei Inter-esse beim Deutschen Roten Kreuzmelden.

Unterstützt wird das DRK auch vonseiten des Real-Supermarkts:Marktleiter Frank Rebmann übergibt Miriam Baier, Bereitschaftsleite-rin in Hürben, einen Einkauf. Foto: privat

Für die Personenbeförde-rungsunternehmen imLandkreis ist die Lage der-zeit alles andere als ein-

fach. Über Nacht brachen so gutwie allen ihre Aufträge weg.Grund dafür war das Schließender Schulen und die Anordnun-gen der Landesregierung zur Ein-dämmung des Coronavirus. Mar-kus Gruber aus Dischingen führtseit 2006 seinen Transportbe-trieb mit mittlerweile 17 Klein-bussen und drei Taxis.

Das Fahren liegt ihm im Blut.Schon sein Großvater, den mandamals als „Kutscher-Karl“ aufdem Härtsfeld kannte, stand alsFahrer im Dienst der Familie vonThurn und Taxis. Viel hat sichseitdem verändert. Gruber be-schäftigt heute circa 30 Mitarbei-ter. Die meisten auf 450-Euro-Ba-sis. Das sei so gängig, erklärt derKraftverkehrsmeister. Zu seinenFahrern zählen vor allem Haus-frauen und Rentner, die dann je-weils morgens und nachmittagsihre Schultouren fahren.

Keine Kündigungen in NotzeitDas Verhältnis zwischen Chefund Angestellten ist gut, umsoschlimmer war es für Gruber, dieLage zu erklären. „Der erste Tagwar wie ein Schlag ins Gesicht.Von heute auf morgen hatten wirkeine Schülerbeförderungmehr“, erklärt der Kraftver-kehrsmeister. Darüber hinausgibt es nun auch keine Fahrtenmehr für die Lebenshilfe, daauch in den Werkstätten der Be-trieb ruht. Pro Tag fehlen Gru-

ber mehr als 150 Fahrgäste in sei-nen Büchern. Nur seine drei Ta-xis sind nach wie vor unterwegs.

Diese bringen vor allem Dialy-sepatienten zu den Ärzten undin das Krankenhaus.

Kündigen möchte er in derNotzeit keinem seiner Angestell-ten, stattdessen bat er sie darum,

vorerst unbezahlten Urlaub zunehmen. Die Mitarbeiter seienunruhig, was auch völlig ver-ständlich sei. Allerdings könneer sich voll und ganz auf seineMitarbeiter verlassen, so Gruber.Bisher signalisierten alle seineAngestellten, dass sie weiter fürihn arbeiten möchten.

Nicht ganz so einfach war dieFrage zu klären, was nun mit denFirmenfahrzeugen während derAusnahmezeit geschieht. Dieseverursachen natürlich laufendeKosten durch Kraftfahrzeugsteu-er und Versicherung. Kurzerhandließ Gruber deshalb seine 17 Bus-se vorerst stilllegen. Doch wohinmit 17 mittelgroßen Fahrzeugen?„Wir mussten erstmal einen Platzfinden, der groß genug war, unddas war nicht einfach“ sagt der43-Jährige. „Zum Glück haben wirdamals etwas größer gebaut undhaben genug Platz auf dem Hof.“

Die Existenz ist bedrohtWie geht es nun weiter? Gruber isteiner der beiden Obmänner desVerbands des WürttembergischenVerkehrsgewerbes für den Land-kreis Heidenheim. Er weiß, dassauch seine Mitbewerber im Kreis,die alle ebenfalls Familienbetriebesind, mit denselben Problemenkämpfen wie er. Die Konkurrenzrücke in solchen Zeiten aber weitin den Hintergrund, denn nun sä-ßen alle im selben Boot. Die ande-ren Unternehmer derselben Bran-che seien ob der unklaren Lagesehr beunruhigt. Der ein oder an-dere sei zu Beginn auch überfor-dert gewesen. Allerdings gab es so

etwas auch noch nie, schildert derDischinger die Situation. Für sichund seine Kollegen im Kreis hofftder 43-Jährige auf eine schnelleund vor allem unbürokratische fi-nanzielle Hilfe, die bereits durchdie Landesregierung über die In-dustrie- und Handelskammern aus-bezahlt wird. Derzeit lässt auch derKraftverkehrsmeister prüfen, wiehoch die Summe für sein Unter-nehmen ist. „Als Verbandsobmannund Unternehmer bin ich dankbardafür, dass wir in dieser schwerenZeit überhaupt unterstützt wer-den“, sagt Gruber. „Kollegen füh-len sich in ihrer Existenz bedroht.Ihnen brechen die Aufträge wegoder sie werden storniert. IhreKosten laufen weiter, und ihre Li-quidität sinkt von Tag zu Tag.“

Verbesserungsbedarf sieht derKreisobmann allerdings bei derZusammenarbeit mit dem Land-ratsamt, mit dem die Verträge zurSchülerbeförderung abgeschlos-sen sind. Zukünftig müssten die-se eine Klausel enthalten, die eineprozentuale Zahlung in solchenSituationen zusichert. „Wenn vonuns jemand einen Ausfall hat,dann muss er vertraglich festge-setzt auch für einen Ersatz sor-gen. Deshalb wäre eine solche Er-gänzung absolut geboten“, erklärtGruber. Wie seine Mitbewerberund Verbandskollegen hofft Gru-ber darauf, dass die MaßnahmenWirkung zeigen und er ab dem20. April wieder fahren darf. „Unshat es als erste erwischt, aber unswird man sicher auch wieder alserstes brauchen“, sagt der 43-Jäh-rige und lacht.

„Der erste Tagwarwie ein Schlag ins Gesicht“Nahverkehr Als die Schulen schlossen, brachen von einem Tag auf den anderen nahezu alle Aufträge für die Personenbefördereraus dem Kreis weg. Markus Gruber aus Dischingen schildert seine Lage und die seiner Kollegen als kritisch. Von Alexander Ogger

Stoßstange an Stoßstange stehen die Fahrzeuge von Markus Gruber auf dem Betriebshof in Dischingen.Um die laufenden Kosten zu senken, hat der Kraftverkehrsmeister 17 Kleinbusse intern stilllegen lassen.

Foto: Markus Gruber

Alles steht still – Taxismüssen fahren

DieWelt steht still, die Ta-xis in Deutschland nicht.Die Taxi-Unternehmen ste-hen jetzt in ihrer sogenann-ten Betriebspflicht. Obwohlfast keiner mehr mitfährt,

müssen die Taxis weiterfah-ren. Mit Fahrten zum Arztfür beispielsweise chro-nisch Erkrankte ohne Autotragen die Taxiunterneh-men auch zur Grundversor-

gung bei. Dafür werden dieTaxis weiterhin trotz Coro-navirus genutzt, selbstwenn allgemein die Aufträ-ge im Zuge der bundeswei-ten Kontaktbeschränkun-

gen stark zurückgehen.Doch gerade auf engstemTaxi-Raum ist die Gefahr ei-ner Infizierung sehr hoch.Experten raten dazu, nur imNotfall Taxi zu fahren. ao

Der Neubau der Bergenweiler Brenzbrückemacht heute einen entscheidenden Schritt inRichtung Fertigstellung: Der Überbau wird beto-niert. Rund 100 Kubikmeter Beton fließen dazuin ein Geflecht aus 26 Tonnen Baustahl. Darauf-

hin folgt eine rund dreiwöchige Trockenpause.Mitte Juni rechnet man seitens des Landrat-samts mit der Fertigstellung. Ob der Überwegbereits zuvor wieder in eingeschränkter Formgenutzt werden kann, lässt sich laut Landrat-

samtsmitarbeiter Johann Rill derzeit schwer ab-schätzen. So sei man bereits vor Ausbruch derCorona-Krise aus verschiedenen Gründen in Ver-zug gewesen. Durch das Virus lasse sich die Si-tuation nun noch schlechter abschätzen. Unge-

wiss sei etwa, ob das benötigte Material undPersonal verfügbar bleibt. Die Mitarbeiter derBaufirma, sagt Rill, arbeiten bereits jetzt inKleinkolonnen, sodass sie möglichst wenig inKontakt kommen.Laura Strahl/Foto: Oliver Vogel

Brückenneubau und Corona-Krise: Gearbeitet wird nur noch in Kleinkolonnen

PeterMüllernachgerückt

Hermaringen. Peter Müller rücktfür Mireille Schöne, die aus be-ruflichen Gründen aus dem Gre-mium ausgeschieden ist, im Ge-meinderat nach. Da es in Herma-ringen bei der letzten Kommunal-wahl erstmals keine Fraktionengab und alle Kandidaten mit ei-ner gemeinsamen Bürgerlisteantraten, rücken jeweils die Per-sonen mit dem höchsten Stim-menanteil nach. Für Peter Müllerhatten 422 Wähler gestimmt.

Üblicherweise werden neueGemeinderäte in einer öffentli-chen Sitzung vom Bürgermeisterverpflichtet. Damit das Gremiumauch trotz Corona-Einschränkun-gen komplett ist, wurde PeterMüller jedoch vorab von Bürger-meister Jürgen Mailänder schrift-lich verpflichtet. Damit konnte erauch bereits an der ersten Bera-tung des Hermaringer Gemeinde-rates per Videokonferenz teilneh-men. mai

Gemeinderat Für MireilleSchöne gibt es einenNachfolger.

Fahrgäste fehlen Markus Gruber ausDischingen pro Tag. Dazu zählen vorallem die Schüler, die jeden Tag überdas Härtsfeld transportiert werden.Drei Taxis sind weiterhin eingesetzt.Mit denen werden in erster Linie Pati-enten zur Dialyse nach Heidenheimgefahren. Damit erfüllen die Unter-nehmen, trotz Corona, ihre gesetzlichvorgeschriebene Beförderungspflicht.

ZAHL DES TAGES

150

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Leben auf einer Burg

4) Wie heißt der höchste Turm

einer Burg?

a) Bergfriedb) Wehrturmc) Aussichtsturm

5)Was wurde als Kemenate

bezeichnet?

a) Die Burgküche

b) Der Rittersaal

c) Das beheizbare Schlaf-

undWohnzimmer auf einer

Burg

6) Was ist eine Pechnase?

a) So wurden Ritter genannt,

die Turniere verloren haben

b) Ein Teil der Verteidigungs-

anlage der Burg

c) Ein aus Pech (leicht formba-

rer, teerartiger Stoff)

geformter Nasenschutz für

Ritter

1) Wer half dem Ritter in die

Rüstung?

a) Der Pageb) Der Knappec) Ein befreundeter Ritter

2)Wer durfte Ritter werden?

a) Alle starken und mutigen

Jungsb) Alle, die die Aufnahme-

prüfung auf die Ritterschule

schafftenc) Nur Kinder von Adeligen

3) Wie lange dauerte das

Mittelalter?

a) 100 Jahreb) 500 Jahrec) 1000 Jahre

Wie viel weißt du über Ritter?

Im Wohnhaus gab es die einzige

TOILETTE auf der ganzen Burg!

Sie befand sich in einem kleinen

Erker an einem der Türme und

wurde Abort genannt. Dort setzte

man sich auf eine Holzbank, die

in der Mitte ein Loch hatte.Durch

dieses Loch plumpste alles ein-

fach direkt in den Burggraben.

TOILETTE

BURGGRABEN

BURGTOR

BERGFRIED

WACHTÜRMEAuf jeder Burg gab es Wachmänner und Ritter.Ihre Aufgabe war es, die Anlage und alleMenschen, die dort lebten, zu beschützen.Vonden WACHTÜRMEN und Zinnen aus hielten dieWachen nach Feinden Ausschau. Der größteWachturm war der BERGFRIED. Oft umgabauch ein mit Wasser gefüllter BURGGRABENdie Burg. Nur über eine Zugbrücke konnte mandas BURGTOR trockenen Fußes erreichen.Nachts wurde die Zugbrücke hinauf gezogen.

BACKHAUS

BRUNNEN

SCHMIEDE

STALL

Mägde und Diener schufteten in der KÜCHE oder im

STALL, bedienten die Herrschaften, holten Wasser am

BRUNNEN, putzten Wohnraum und Saal.Auch Hand-

werker lebten auf der Burg. Bäcker buken Brot im

BACKHAUS, Zimmerleute stellten Werkzeuge her,

in der SCHMIEDE wurden die Pferde beschlagen

und Waffen angefertigt. Bauern kümmerten sich

um die Felder, Äcker, Wälder und Weinberge, die

um die Burg herum lagen und ebenfalls dem

Burgherrn gehörten.

Der Burgherr und seine Familie lebten im WOHNRAUM

der Burg.Während der Burgherr für den Schutz und die

Verwaltung der Burg zuständig war, kümmerte sich sei-

ne Frau, die Burgherrin, um die Versorgung der Bewoh-

ner,um die Vorräte im Lager und beaufsichtigte die Be-

diensteten. Im Saal wurden Gäste empfangen, Feste

gefeiert und Gerichtsverhandlungen abgehalten.

Burgen wurden immer hoch oben auf einem Hügel gebaut. So hat-ten die Wächter genau im Blick, wer sich der Burg näherte. Und soll-ten es die Feinde wagen anzugreifen,war die Burg durch dicke Mau-ern gut geschützt. Schau dich um, was alles zu einer Burg gehört!

WOHNRAUM

Medizin, so wie wir sie heute kennen,gab es im Mittelalter noch nicht. Imeigenen KRÄUTERGARTEN der Burgfanden sich Heilkräuter, die gegenKrankheiten halfen. Küchenkräuterwurden zum Kochen verwendet. KRÄUTERGARTEN

Grafik:W

asistW

as/TessloffVerlag

Die Kinderseite entstehtin Zusammenarbeit mitder Kruschel-Redaktion derVRM: www.kruschel.de

Scherzfragen

1Wie nennt

man einen

Ritter ohne

Helm?

Lösungen:Quiz:1b),2c),3c),4a),5c),6b)Scherzfragen:1)Willhelm,2)Dosenfutter

2Was istein Ritter

im Kanniba-lendorf?

Fotos: stockpics / macrovector (beide stock.adobe)

14 Donnerstag, 2. April 2020

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20 SPORT Donnerstag, 2. April 2020

Rückzug aus BundesligaTischtennis Der TuS Bad Driburgzieht als direkte Folge der Coro-nakrise seine Frauen-Mannschaftaus der Tischtennis-Bundesligazurück. Mehrere Sponsoren hat-ten zuvor signalisiert, den Vereinnicht mehr unterstützen zu kön-nen.

EM verschobenRudern Die Europameisterschaftin Posen wird aufgrund der an-haltenden Corona-Krise verscho-ben. Wie der Ruder-WeltverbandFisa am Mittwoch mitteilte, solldie ursprünglich vom 5. bis 7. Juni2020 geplante Regatta nun imSeptember oder Oktober stattfin-den.

TischtennisDTTB beendetalle LigenFrankfurt. Der Deutsche Tisch-tennis-Bund (DTTB) hat dieSpielzeiten seiner Ligen als Fol-ge der Coronakrise abgebrochen.Diesen Beschluss fasste der Ver-band bei einer Telefonkonferenzmit seinen 18 Landesverbänden.Gewertet werden die Tabellenzum Zeitpunkt der jeweiligenAussetzung. Damit schließt derTTC Neu-Ulm seine Premieren-saison als Achter ab. Offen ist al-lerdings noch die Meisterfrage.Hauptrunden-Erster ist der 1. FCSaarbrücken. dpa/swp

TennisWimbledon erstim Sommer 2021London. Erstmals seit dem Zwei-tenWeltkrieg fällt nun auchWim-bledon aus. Aufgrund derCoronavirus-Pandemie wird dasbedeutendste Tennis-Turnier derWelt in diesem Jahr auch nicht zueinem anderen Termin nachge-holt, wie die Organisatoren mit-teilten. Damit fällt auch die kom-plette Rasensaison unter ande-remmit dem Stuttgarter ATP-Tur-nier auf demWeissenhof aus. Die134. Auflage von Wimbledon sollnun vom 28. Juni bis 11. Juli 2021stattfinden. dpa

Manuela Harantüber den Erfolg einerFalsch-Meldung

Querpass

Fake News. Verschwörungstheo-rien hier, gefährliche Self-Ma-de-Medikamente da, das Inter-net ist voll von haltlosen Ge-rüchten rund um das Coronavi-rus und seine Bekämpfung. Nunhat es auch den Sport erwischt.Unter dem Titel „Basket-ball-Bundesligist verkauft Eis-essen mit Cheerleadern“ schei-nen einige Online-Medien einefragwürdige Aktion aufgedecktzu haben: Der MitteldeutscheBC würde im Internet seineCheerleader zu Dates mit zah-lungswilligen Fans feilbieten.Wer 100 Euro bezahlt, dürfe miteiner der Tänzerinnen auf Kos-ten des Klubs Eis essen gehen,so die Online-Ausgaben von Lo-kalblättern und Boulevardzei-tungen. Welch widerliche Akti-on, möchte man meinen.

Doch ein kleines „n“ und eine„0“ machen den Unterschied indieser Gleichung: In Wirklich-keit bot der Verein nämlich Eis-essen für zehn Personen mitdem kompletten Cheerleader-Team des MBC für 10 Euro proPerson an. Bevor der Shitstormim Netz richtig losging, stellteder Basketball-Klub dies nocheinmal klar. Die Falsch-Meldun-gen kursieren trotzdem weiterim Netz – und stehen bei Goo-gle News ganz oben. Die ver-meintlichen Aufreger werdenschließlich besser geklickt alsdie weit weniger anrüchigeWahrheit.

Ob das die 100 Euro wertwar? Schneller als das Treffenmit den Tänzerinnen waren je-denfalls das Abendessen mitMBC-Coach Silvano Poropat so-wie die getragenen Pokaltrikotsder aktuellen Runde ausver-kauft. Und die Welt ist vielleichtdoch nicht so schlecht, wie sieuns Fake News manchmal glau-ben machen wollen.

Das gefakteDate

Amtsübernahme, Trainer-wechsel, Coronakrise:Claus Vogt hat schonnach etwas mehr als 100

Tagen mit dem VfB Stuttgart vielerlebt. Der 49-Jährige sprichtüber seine erlebnisreichen erstenMonaten als Vereinspräsident.

Herr Vogt, bei der Klopapier-Challen-ge haben Sie einen guten Auftritthingelegt – doch wo liegen dieSchwerpunkte in Ihrer bisherigen Ar-beit?Claus Vogt: Die Teilnahme an derKlopapier-Challenge war einSpaß mit einem ernsten Hinter-grund. Das Ziel ist es ja zu zeigen,dass man zu Hause bleiben sollund man sich selbst auch an die-se Vorgabe hält. (Dabei wird eineKlopapierrolle mit dem Fußhochgehalten, Anm. d. Red.) Be-züglich meiner Arbeit alsVfB-Präsident hatte ich mir ja aufdie Fahne geschrieben, die ersten100 Tage zunächst intern zu ar-beiten. Wir haben vieles ange-schoben, aber beim VfB ist es zu-weilen wie bei einer großenDampflok. Inzwischen steckenwir mitten in der Corona-Krise –da stellen sich plötzlich ganz neueHerausforderungen.

Wie sehen Sie Ihr Zusammenspielmit Vorstandschef Thomas Hitzl-sperger? Sind Siewie einst beim FCBayern quasi der Uli Hoeneß, undHitzlsperger ist derKarl-HeinzRum-menigge?Wir könnten die Rollen auch mitdenen von Bundespräsident undBundeskanzler vergleichen. Ichvertrete als Präsident den Vereinmit seinen Mitgliedern und denAbteilungen, führe als Vorsitzen-der des AG-Aufsichtsrates aberauch die Aufsicht – und gebe Rat-schläge. Wir arbeiten gut zusam-men, dabei passt es zwischenThomas und mir fachlich undmenschlich sehr gut. Wir habenauchmal unterschiedliche Auffas-sungen. Aber das dient der Sache.Der VfB soll erfolgreich sein.

ZumTrainerwechsel vonTimWalterauf Pellegrino Matarazzo: Den hatHitzlspergerdochkomplett ohneSiedurchgezogen, oder?Ich war zu diesem Zeitpunkt ge-rade mal acht Tage im Amt. Her-mann Ohlicher, Wilfried Porthund ich waren als Präsidialaus-schuss des Aufsichtsrats vorabdarüber informiert, dass die Ana-lyse der Vorrunde läuft. Da warklar, dass es im Ergebnis auch dieOption gibt, dass man ohne TimWalter weitermacht. Die Ent-scheidung, den Trainer zu wech-seln, war dann eine des Vor-stands, denn es ging dabei umsoperative Geschäft.

Als dann die Wahl auf den weithinunbekanntenMatarazzo fiel, dawa-ren Sie aber schon überrascht.Auch hier waren wir früh infor-miert. Wobei ich zugeben muss:Ich dachte, ich kenne mich imFußball gut aus – aber der NamePellegrino Matarazzo war mirnicht geläufig. Der Präsidialaus-schuss hat seiner Verpflichtungdann zugestimmt.

Sie haben derweil die sportlicheKompetenz im Aufsichtsrat durchdie BerufungvonRainerAdrion,demlangjährigen Trainer der zweitenMannschaft, gestärkt. Was ist vonIhnen künftig thematisch zu erwar-ten? Kommt der zweite Investor?Aufgrund der Corona-Krise undder immer schwierigeren Wirt-schaftslage ist es natürlich ein

herausfordernder Zeitpunkt, umGespräche mit potenziellen In-vestoren zu führen. Für die Krisekönnen wir nichts – und habenbei diesemThema zumGlück kei-nen Druck. Aber es ist nichts aufEis gelegt.

Sie sind ja bereits vor der Pandemietätig gewesen. Wie man hört, sindSie mit Ihrem Team auf Tour gewe-sen, um regionale Firmen für einenVfB-Investorenpool zu gewinnen.Wir wünschen uns, schwäbischeMittelstandsunternehmen, aberauch Firmen aus ganz Deutsch-land für den VfB zu gewinnen. Esstimmt, dass wir sofort an die Ar-beit gegangen sind und bereitsGespräche geführt haben. Diesesind jetzt auch nicht abrupt be-endet, wir führen sie derzeit nurein bisschen gedrosselt. Das liegtauch daran, dass wir uns mit ei-nigen Entscheidern derzeit janicht persönlich treffen können.Wir werden die Termine weiter-führen.

Ist es auch der Wunsch des Vor-standschefs Thomas Hitzlsperger,diese regionale Investoren-Strate-gie weiterzuverfolgen?Unser gemeinsames Ziel ist es,dass wir zusätzliche starke Part-ner für den VfB gewinnen. DieRichtung, wer bei uns als weite-rer Investor einsteigt, die halten

wir uns aber komplett offen. Ichkönnte mir die regionale Pool-Lö-sung gut vorstellen. Aber es gibtsicherlich auch interessante nati-onale oder internationale Unter-nehmen, die für uns in Frage kom-men könnten.

AuchaufdemsportlichenTerrain istaktuell Flexibilität gefragt.Die Lagerund um das Profiteam ist sehr un-sicher.Wannwird wieder gespielt –was wird aus dem neuen TV-Ver-trag? Wie bewerten Sie dieseschwierige Situation?Wir haben in unserem Coro-na-Krisenstab und mit dem Auf-sichtsrat alle wirtschaftliche Sze-narien für die AG durchgerech-net. Dürfen wir wieder spielen?Wenn ja, wann? Spielen wir dannmit oder ohne Zuschauer? Gibt eseine einheitliche Lösung für alleKlubs in der ersten und zweitenLiga? Und nicht zuletzt: Steigenwir auf? Gibt es vielleicht in dernächsten Saison eine erste Ligamit 22 Teams?Wir versuchen, aufalles vorbereitet zu sein. Jetztmüssen wir die weiteren Entwick-lungen abwarten. Dann könnenwir sagen, welche Auswirkungensie konkret auf den VfB haben.

Wird der VfB Stuttgart diese Kriseüberstehen?Ich bin grundsätzlich ein positivdenkender Mensch. Ich hoffe,

dass die Infektionszahlen zeitnahzurückgehen, wir diese Krisewirtschaftlich und auch als Ge-sellschaft gut bewältigen – undwir bald auch wieder Fußballspielen können. Ob Spiele in vol-len Stadion bis zum Ende des Jah-res zu realisieren sind, ist aller-dings heute schwer zu sagen.

AuchdasThemaFrauenfußball liegtIhnen am Herzen. Hier hat der VfBgroßen Nachholbedarf. Was wollenSie tun?Der VfB ist ein großer Verein mit70 000 Mitgliedern. Schon alleinaus Gründen der Gleichberechti-gung steht es uns gut zu Gesicht,künftig auchMädchen- und Frau-enfußball anzubieten. Wir habendaher bereits eine Arbeitsgruppedazu eingerichtet. In der aktuel-len Situation wäre es aber nichtvernünftig zu sagen, wir steigenjetzt mit einem professionellenFrauenteam ganz oben ein. Wirwollen Frauenfußball vielmehrals Abteilung des Vereins anbie-ten. Aktuell klären wir die Frage,ob wir dies alleine tun – oder obwir uns Kooperationspartnerdazu holen.

Am 11. Oktober steht beim VfB diediesjährigeMitgliederversammlungan, auf der Sie erneut zur Wahl ste-hen. Diesmal für eine volle, vierjäh-rigeAmtszeit.MüssenSie bis dahinIhr Profil schärfen?Ich bin bisher kein Wahltaktikergewesen – und sehe jetzt auchkeinen Grund dafür, groß auf diePauke zu hauen. Es geht mir unduns um den VfB Stuttgart, ihnstark zu machen, die Menschenmitzunehmen und unserem KlubKontinuität zu geben. Ich wün-sche mir, dass wir schnellstmög-lich wieder in den Regelspielbe-trieb kommen, dass wir erfolg-reich sind – und aufsteigen. Undich wünsche mir, dass sich dieLage bis zum 11. Oktober so weitnormalisiert hat, dass wir einenormale Mitgliederversammlungabhalten können.

„Es geht darum,denVfB stark zumachen“VfB Stuttgart Seit seiner Amtsübernahme im Dezember erlebt derKlub außergewöhnliche Tage. Claus Vogt nimmt die vielenHerausforderungen als neuer Präsident an.Wie genau – das erklärter im Interview. Von Heiko Hinrichsen

Claus Vogt ist seit 100 Tagen Präsident des VfB Stuttgart. Foto: TomWeller/dpa

Ich hoffe, dasswir diese Krise

wirtschaftlich undauch als Gesellschaftgut bewältigen.

Zur Person

Claus Vogt wurde am 12. August 1969in Nürtingen geboren. Mit seiner Fami-lie lebt der Unternehmer in Walden-buch-Glashütte. Seit 1984 ist VogtVfB-Mitglied. Bis zu seiner Wahl zumVfB-Präsidenten leitete er seine eige-ne Firma im Bereich der Immobilien-bewirtschaftung.

Vogt übt das Amt des VfB-Präsi-denten ehrenamtlich aus. Zuvor warer Gründer und Vorsitzender des FCPlayFair, des Vereins für Integrität imProfifußball. Beim VfB gehörte Vogtzum Mitglieder-Ausschuss für Vereins-entwicklung.

Europapokal:Pause bis Juli

Nyon.Die Champions League undEuropa League könnten einemMedienbericht zufolge aufgrundder Coronavirus-Pandemie min-destens bis Juli pausieren. Wiedas ZDF berichtete, war die wei-tere Aussetzung der Europapo-kal-Wettbewerbe ein Themawäh-rend der Konferenz der 55 Mit-gliedsverbände der EuropäischenFußball-Union amMittwoch. Of-fiziell entschied das Uefa-Exeku-tivkomitee allerdings zunächstnur, alle für Juni geplanten Fuß-ball-Länderspiele bis auf Weite-res zu verschieben sowie den Eu-ropapokal bis auf Weiteres aus-zusetzen. dpa

Fußball Die Uefa spielt aufZeit. Offiziell verschobenwurden nur Länderspiele.

Tonnen Lebens- und Hygienemittellässt der Bayern-Star Philippe Coutin-ho (27) in seiner brasilianischen Hei-mat in einem Armenviertel rund umdas Stadion von Vasco da Gama ver-teilen. Dort hatte die Karriere des Fuß-ball-Nationalspielers begonnen. Aufden Paketen klebt eine Botschaft, diein Brasilien durchaus politisch ist:„Lasst uns zu Hause bleiben.“

ZAHL ZUM SPIEL

20Das Olympische Feuer ist am Mitt-woch an die japanische Provinz Fuku-shima übergeben worden. Eine kleineLaterne mit der Flamme wird bis EndeApril in einem Zentrum nahe derAtomruine Fukushima zur Schau ge-stellt. Der Zutritt für die Bürger unter-liegt zum Schutz vor dem CoronavirusRestriktionen. Der Fackellauf war ei-gentlich am 26. März geplant.Foto: Uncredited/Kyodo News/AP/dpa

Eine Flammefür Fukushima

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B ekim Aliu. DerMann wirdes zwar nicht gerne hören,allerdings steht sein Namefür die Aufbruchstim-

mung, die bei der SG Volley Albherrscht. Der ehemalige Bundes-ligatrainer brachte zur neuen Sai-son eigene, tolle Ideen ein, erin-nert sich Rolf Grimm. „Wir woll-ten etwas wagen und auch etwasNeues anbieten. Wir haben Be-geisterung erzeugt, aber auch dieLeute dafür, um die Ideen umzu-setzen“, erklärt der Abteilungslei-ter des TSV Dettingen, der zu-sammen mit dem HSB und demTSV Gussenstadt die Spielge-meinschaft Volley Alb bildet.

Ideen? Wie sahen und sehen siedenn aus? Vor allem im athleti-schen Bereich habe sich seinTeam stark entwickelt, sagt Aliuin erster Linie über die Herren-mannschaft, die in der Landesli-ga spielt. Dazu kommt ein verbes-sertes Spielverständnis. Undobendrein verinnerlichte dasTeam eine Systemänderung, dasheißt, dass Spieler für andere Po-sitionen umfunktioniert wurden.„Das ist in etwa so, wie wennmaneinen Schlosser zu einem Schrei-ner umschult“, erklärt Aliu.

Auf dem sechsten PlatzDer Coach ist überzeugt: „DieJungs werden ihren Weg gehen.“Auch sei er mit den bislang ge-zeigten Leistungen mehr als zu-frieden. „Wenn mir jemand er-zählt hätte, auf welchem Level wirVolleyball spielen werden, hätteich es nicht geglaubt.“

In der Landesliga belegte dieSG Volley Alb den sechsten Platz– bevor der Verband aufgrund derCoronavirus-Pandemie das vor-zeitige Saisonende beschloss.Gerne würde Aliu seine Arbeitauch in der kommenden Spielzeitfortsetzen, wie er sagt. Auchwenn er dafür Opfer bringenmuss. Der 42-Jährige, der mit 14Jahren aus dem Kosovo nachDeutschland kam, lebt nämlich inWürzburg. Die Fahrerei sei

„mächtig anstrengend“, räumtAliu, der parallel das Frauenteamdes TV/DJK Hammelburg in derBayernliga betreute ein. Womög-lich sei beides zu viel, lässt erdurchblicken.

Mit der SG Volley Alb möchteer aber den eingeschlagenenWeg

weitergehen. „Die Jungs haben ei-nen Riesenschritt gemacht.“ Da-bei legt Aliu sein Augenmerkauch auf die zweite Mannschaftund die Damenteams, bei denener stärker eingebunden werdensoll. „Das Potenzial ist da, wirwollen athletischen Volleyball

spielen“, sagt der ausgebildete In-dustriemechaniker.

Interessant dabei: Das Landes-liga-Herrenteam, obwohl starkverjüngt, hielt gegen erfahreneMannschaften gut mit. Glänzen-de Spiele wechselten sich aberauch mit ganz schlechten ab, sagtDettingens AbteilungsleiterGrimm. Die Entwicklung kosteZeit. „Wir müssen bereit sein, die-se Zeit zu investieren.“

Mehr Training als bisherZugleich soll das Konzept der SGVolley Alb weiter ausgebaut wer-den. So strebe man bei den Her-ren drei Trainingseinheiten (bis-lang sind es zwei) pro Woche an.Seit Mai werden an Wochenen-den auch ganze Trainingstage füralle Mannschaften angeboten –mit gemeinsamen Essenspausen,auf die Aliu vielWert legt. Zudemerhalten die Herren einen indivi-duellen Trainingsplan.

Am Konzept werde übrigensmit Hilfe von Videokonferenzengefeilt, erzählt Grimm. Auch die-sen neuen Weg geht die SG Vol-ley Alb, wenn es darum geht, diesportliche Zukunft weiterzuent-wickeln.

Eine Entscheidung des Volley-ball-Landesverbands Württem-berg zur Wertung der Saison inden unteren Ligen stand amMitt-wochabend noch aus. Für RolfGrimmwürde eine Regelung ähn-lich wie in der Regionalliga Sinnergeben. Dort steigen die Mann-schaften auf und ab, bei denen esrechnerisch gar nicht mehr an-ders möglich wäre. Diejenigen,die noch kämpfen und bangen,sollen noch eine Chance erhalten.

Schlosserwird zumSchreinerVolleyball In der verlängerten spielfreien Zeit feilt die SG Volley Alb an ihrem Konzept undmöchte den eingeschlagenenWegmit Trainer Bekim Aliu weitergehen. Von Edgar Deibert

Nimmt nach wie vor viel Fahrerei auf sich, um in Dettingen anzupa-cken: Trainer Bekim Aliu. Foto: Sabrina Balzer

Quarantänehinter sichNachdem eine Person beim Fuß-ballbezirksligisten SGHeldenfin-gen/Heuchlingen positiv auf Co-rona getestet wurde, musste dieganzeMannschaft in Quarantäne.Laut Johannes Kastler, einer vonvier Abteilungsleitern, haben alleBetroffenen die Quarantäne gutüberstanden und dürfen mittler-weile wieder nach draußen. „Esgab keine Symptome, und so liefdie Quarantäne einfach aus“, sagtKastler. Wie überall in den unte-ren Fußballklassen warte mannun auf eine klare Aussage vomVerband, wann und wie es mitdem Spielbetrieb weitergeht.

„Zuerst finden wir alle aberhoffentlich wieder zurück ins Ar-beitsleben. Da spielt der Fußballgerade eine eher untergeordneteRolle“, sagt Kastler. Er selbst hateine 16 Monate alte Tochter undsich daher, wie er versichert, auchnicht gelangweilt.

Ein ausführlicher Bericht überdie Situation bei den Fußball-mannschaften in den unterenKlassen folgt. Philipp Hruschka

Daran ist nicht zu rütteln: DieVolleyballsaison wurde zwar auf-grund der Coronavirus-Pandemievorzeitig abgebrochen, allerdingsstand für die SG Volley Alb derAbstieg aus der Landesliga be-reits fest. Der Aufsteiger belegtden vorletzten Platz und darf inder kommenden Spielzeit wiederin der Bezirksliga starten.

„Es war eine harte Saison miteinem Gefühlschaos“, sagt SilkePusch, die nicht nur Abteilungs-leiterin des TSVGussenstadt (zu-sammen mit dem HSB und demTSV Dettingen wird die SG Vol-ley Alb gebildet), sondern auchLibera der Frauenmannschaft ist.Unschöne Niederlagen in derLiga wechselten sich mit Glanz-auftritten ab wie dem im Pokalgegen den Regionalligisten Tü-bingen, den die SG bezwang undsich daher anschließend sogarmit einem Zweitligisten (MTVStuttgart II) messen durfte.

Auch, weil das Team sein Po-tenzial nicht ausschöpfen konn-te, stand der Abstieg relativ frühfest. Was aber letztlich nicht soschlimm gewesen sei, sagt Pusch.Viel wichtiger: Was passiert jetzt?Pusch zumindest macht weiter.

Davon machten etwa auch dieZwillinge Caro und Lisa Schnel-ler ihre sportliche Zukunft abhän-gig, wie sie Anfang des Jahres ge-genüber der HZ verrieten.

Einige Spielerinnen hören aufAllerdings beenden einige Spie-lerinnen wie Natascha Barbasci,Julia Wolfmaier, Gaga Petrovicund Jennifer Römer ihre Karrie-ren. Dazu kommt Kerstin Hofe-lich, die in dieser Saison ausge-holfen hat. „Bei uns gibt es schoneinen Umbruch“, sagt Pusch. Al-lerdings werde das Team beimNeuaufbau durch Spielerinnenaus der zweiten Mannschaft ver-stärkt, die in der A-Klasse denzweiten Platz belegt hat. „Für unsist es gut, dass wir jüngere Spie-lerinnen integrieren können. Ichbin da optimistisch“, so die40-Jährige.

Und dann bleibt da noch diegroße Frage, wann es überhauptwieder losgehen kann. Puschrechnet damit, dass der Spielbe-trieb imHerbst wieder aufgenom-men werden kann. Bis dahin gel-te es, die Defizite im Hometrai-ning nicht allzu groß werden zulassen. Edgar Deibert

Harte Saisonmit einemGefühlschaosFrauenvolleyball Die SG Volley Alb wagt in der kommenden Saison in der Bezirksliga einen Neuanfang.

Für die Frauen der SG Volley Alb steht trotz vorzeitigem Saisonabbruch der Abstieg aus der Landesligaschon fest. Viel wichtiger ist der Mannschaft aber, wie es jetzt weitergeht. Foto: Markus Brandhuber

Aus demkaltenWassergerissen

NordicWalking und Krafttrainingmit einem Gummiband: So hältWasserballer Daniel Ochs vomSV 04 Heidenheim seine Formauch während der Corona-Krise.Seine Teamkollegen versuchen,es ihm gleich zu tun, und jedertrainiert eigenverantwortlich. Ei-nen echten Trainingsplan für dieMannschaft gibt es aber nicht.

Wie auch: „Wir sind jaWasser-sportler. Alle Schwimmbeckensind aber logischerweise ge-schlossen“, erklärt Ochs die Lage.Angemessenes Training ist sonicht drin. Sobald wieder Spielemöglich sind, wird die Mann-schaft also buchstäblich ins kalteWasser geworfen.

Zum Glück sei das Team vordem Beginn der Schließungen inTopform gewesen. Ochs hofft,dass das ihm und seinen Kollegenauch noch zugute kommt, wenndie Saison weitergeht. Wann dasgenau der Fall sein wird, ist un-klar. Vorerst sind alle Wettkämp-fe abgesagt und vermutlich wirddie Saison halbiert. „Es wird nureine Hinrunde geben. Wir habenalso noch zwei Spiele zu spielen“,sagt Ochs. Mit dem Einzeltrainingund den Einschränkungen dervergangenen Tage kommt der Au-ernheimer bisher zurecht, vor al-lem wegen der guten Vorausset-zungen. „Bei mir kann man rausin die Natur, um Sport zu ma-chen.“ Eines fehle ihm aber be-sonders: „Das gemütliche Beisam-mensein nach dem Training hatman halt nicht. Das ist der größ-te Nachteil.“ Patrick Vetter

Zwangspause Es ist keinerichtige Vorbereitung fürWasserball, aber auch zuHause kann Daniel Ochssich fit halten.

NordicWalking ist Teil der Routi-ne von Daniel Ochs. Foto: privat

Wennmanmirgesagt hätte, auf

welchemNiveau wirspielen werden, hätteich es nicht geglaubt.Trainer Bekim Aliuüber die Leistung seiner Mannschaft

Lob für die zweitenMannschaftenRolf Grimm, Abteilungsleiter desTSV Dettingen, ist zufrieden mit derLeistung der zweiten Mannschaftender SG Volley Alb. Das junge Team derHerren I um die beiden Routiniers Da-vid Werner und Fabian Dietz habe sichgut entwickelt und belege den viertenPlatz in der A-Klasse.

Die Frauen II wurden in der A-Klassenach zuletzt sieben Siegen in FolgeZweiter. Sollten sie aufsteigen dürfen,würde die SG eventuell verzichten, umzu vermeiden, dass zwei Frauenteamsin der Bezirksliga spielen (siehe Be-richt unten).

Rat undHilfe

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Verluste vonmehr als90Prozent

Frankfurt. Der Corona-Crash ander Börse ist noch gar nicht be-rücksichtigt, und doch waren die-se Aktien schon 2019 für ihre Be-sitzer mit herben Verlusten ver-bunden. Die Aktie der Sleepz AG,eines Online-Anbieters für Uten-silien rund um das Thema Schla-fen, hat seit 2015 rund 96 Prozenteingebüßt. Das Unternehmenführt die aktuelle Liste der größ-ten Kapitalvernichter an der Bör-se an. Sie wird jährlich von derDeutschen Schutzvereinigung fürWertpapierbesitz (DSW) erstellt.

Selbst in Zeiten der Coro-na-Krise und des dadurch hervor-gerufenen Börsen-Crashs macheeine solche Erhebung Sinn, sagteKlaus Nieding, Vizepräsident derDSW. „Es bleibt ein Warnsignal,das man als Aktionär ernst neh-men sollte, wenn eine der Gesell-schaften, die man im Depot hat,auf der Watchlist auftaucht.“ Dortstehen auch der MöbelherstellerSteinhoff, dessen Aktie seit 2015rund 97 Prozent eingebüßt hat,und der Autozulieferer Leoni (mi-nus 77 Prozent), davon allein 66Prozent im vergangenen Jahr.

Die Deutsche Bank rangierttrotz einer leicht positiven Kurs-entwicklung im Jahr 2019 aufPlatz neun der aktuellen Liste(minus 67 Prozent). Zu den re-nommierten Namen unter denFlops zählen Continental undRTL (beide minus 27 Prozent),Thyssen-Krupp (minus 41) undCommerzbank (minus 47). otrKommentar

BörseAktionärsschützerstellen die größten Flopsvor. Auch Deutsche Bankund Commerzbankrangieren weit vorne

DeutschlandSchlusslicht

Düsseldorf. Bei der Höhe des ge-setzlich gezahlten Kurzarbeiter-geldes ist Deutschland nach eineraktuellen Studie Schlusslicht un-ter den europäischen Ländern mitvergleichbaren Regelungen. Wäh-rend in Deutschland die Beschäf-tigten 60 oder in Haushalten mitKindern 67 Prozent des entgan-genen Nettoentgelts erhalten,wird nach einer Studie des Wirt-schafts- und Sozialwissenschaft-lichen Instituts in anderen euro-päischen Ländern ein deutlich hö-heres Kurzarbeitergeld bezahlt.

Von den 15 europäischen Län-dern, die untersucht wurden, zah-len vier (Irland, Dänemark, dieNiederlande und Norwegen) einKurzarbeitergeld, das bis zu 100Prozent des Lohnausfalls kom-pensiert. In Frankreich, Schwe-den, Österreich, Großbritannien,Italien und der Schweiz sind es80 Prozent oder mehr. In der Re-gel gehen höhere Bezüge aller-dings mit einer kürzeren Bezugs-dauer einher. dpa

Kurzarbeitergeld Andereeuropäische Länder zahlendeutlich mehr.

IG Metall stützt AzubisDie IG Metall warnt davor, in derCorona-Krise die Bezüge der Aus-zubildenden zu kürzen. Zunächstmüsse die Qualität ihrer Ausbil-dung sichergestellt werden, ver-langt die Vize-Vorsitzende derGewerkschaft, Christiane Benner.

EU:Weniger ArbeitsloseDie Arbeitslosigkeit in der Euro-zone ist im Februar zurückgegan-gen. Einen Monat vor den Maß-nahmen der EU-Mitgliedstaatengegen die Corona-Pandemie sankdie Arbeitslosenquote saisonbe-reinigt auf 7,3 Prozent, wie dasStatistikamt Eurostat mitteilt. ImJanuar hatte die Quote 7,4 Prozentbetragen.

Adidasrudert zurück

Herzogenaurach. Der Sportartikel-hersteller Adidas zahlt nach har-scher öffentlicher Kritik nun dochseine Mieten und entschuldigtsich für sein Vorpreschen. „DieEntscheidung, von Vermieter(in-nen) unserer Läden die Stundungder Miete für April zu verlangen,wurde von vielen von Ihnen alsunsolidarisch empfunden“, heißtes in einem offenen Brief, denAdidas am Mittwoch veröffent-lichte. „Ihre Meinung ist unswichtig, und Ihre Meinung ist ein-deutig: Sie sind von Adidas ent-täuscht.“

Adidas hatte im Zuge der Co-rona-Krise angekündigt, die Mie-te für die geschlossenen Läden inEuropa ab April nicht mehr zu be-zahlen. Man sei in Gesprächenmit den Vermietern. Daraufhinhatte es zum Teil harsche Kritikaus allen Teilen der Gesellschaftgegeben – von Vermieter-Organi-sationen über politische Parteienbis hin zu Privatleuten. Im Inter-net gab es Boykott-Aufrufe. dpa

Corona-Krise NachPR-Debakel: Konzernentschuldigt sich.

W ie selten zuvor magdie Liste der größ-ten Kapitalvernich-ter mit dem Stich-

tag Ende 2019 in diesen Tagenbegrenzte Aussagekraft haben.Wer interessiert sich aktuellschon dafür, was im vergange-nen Jahr oder seit 2015 passiertist. Trotzdem ist der Blick aufdie Aufstellung der Aktionärs-vertreter der Schutzvereinigungvon Bedeutung.

Auf die Entwicklung einerAktie in einem oder zwei Jahrenzu achten, hilft bei der Bewer-tung des Unternehmens nurbedingt. Schließlich geht es beieiner soliden Aktienanlage fürdie private Altersvorsorge umeine langfristige Perspektivevon mindestens fünf, eher aberzehn Jahren. Deshalb ist in derListe der größten Kapitalver-nichter auf die Phase der letztenfünf Jahre zu schauen. Daranlässt sich ablesen, ob die Ge-schäftsmodelle funktionieren.Aktien, die über fünf Jahre dieHälfte oder mehr ihres Wertesverloren haben, sind mit Vor-sicht zu betrachten. Der Verlustder Deutschen Bank von fast 70Prozent ist ein bedenklichesSignal.

In diesem Jahr wird die Coro-na-Krise die Rangliste durchein-anderwirbeln und Schwächenoffenlegen. Wenn die Pandemiehoffentlich in den nächsten Wo-chen abflaut und bis zum Som-mer einigermaßen beherrschbarsein wird, zeigt sich, welche Ge-schäftsmodelle Zukunft habenund welche Unternehmen bes-ser aufgestellt sind als andere.

BedenklicheSignale

KommentarRolf Obertreiszur Liste der größtenKapitalvernichter

Unseren Unternehmenläuft die Zeit davon“,startet die Präsidentinder deutschen Textil-

und Modeindustrie, IngeborgNeumann, einen verzweifeltenHilferuf. Damit spricht die Unter-nehmerin für viele mittelstän-disch geprägte Branchen: DieKreditprogramme des Bundes,damit die Firmen die dramati-schen Folgen der Corona-Pande-mie überstehen, sind zwar einwichtiger Rettungsanker. Aberdas Geld muss sehr schnell flie-ßen. „Mit langwierigen Kredit-verhandlungen ist uns nicht ge-holfen“, so Neumann.

Soforthilfen des Bundes bei Li-quiditätsengpässen, also eineneinmaligen Zuschuss von bis zu15 000 €, gibt es nur für Kleinbe-triebe mit maximal zehn Beschäf-tigten. Er muss nicht zurückge-zahlt werden. Größere Unterneh-men können nur Kredite derStaatsbank KfW beantragen. Aber10 Prozent des Risikos muss dieHausbank übernehmen, bei Fir-men ab 50 Mio. € Umsatz 20 Pro-zent. Nur für den Rest bürgt derBund. Die Hausbank kann dieDarlehen nicht einfach durchwin-ken. Die übliche Kredit- und Ri-sikoprüfung braucht Zeit und vie-le Unterlagen.

Zudem müssen die Kredite in-nerhalb von fünf Jahren zurück-gezahlt werden. Viele Firmen inBranchen, die unter der Coro-na-Krise besonders stark leiden,

können das aber nicht garantie-ren, warnte Sparkassen-PräsidentHelmut Schleweis im „Handels-blatt“. Namentlich nannte er Gas-tronomie, Hotels, Event-management, Catering so-wie die Sektoren Reise,Verkehr, Logistik, Touris-tik und Luftfahrt.

Das bestehende Systemführe zum unbefriedigen-den Ergebnis, dass die Betriebeam einfachsten Förderkredite be-kommen, die sie am wenigstenbrauchen, klagte Schleweis. „FürFörderkreditprogramme häufignicht geeignet sind die Unterneh-men, die aktuell gerade am drin-gendsten Hilfe benötigen,“ Ernannte zwei Auswege: direkte Zu-wendungen des Staates oder hun-dertprozentige Garantien für Kre-dite, die „erst in sehr ferner Zu-

kunft zurückgezahlt werden müs-sen“.

In der Bundesregierung gibt esdurchaus solche Überlegungen.

Aber der Staat kann nichtso einfach die volle Garan-tie von Darlehen überneh-men. Das wäre aus Sichtder EU eine unerlaubteBeihilfe. Daher muss Brüs-sel zustimmen. Dort stehe

man auf der Bremse, solangeDeutschland keine Corona-Bondsmitmachen will, heißt es in derWirtschaft.

Für eine höhere Haftungsüber-nahme sprachen sich auch dieSpitzenverbände der Banken so-wie der Deutsche Industrie- undHandelskammertag (DIHK) aus.Sie regten zudem an, die Prüfun-gen der Kredite beim KfW-Son-derprogramm deutlich zu be-

schleunigen. Die Staatsbank sol-le dies auch bei Darlehen zwi-schen 3 und 100 Mio. ۟bernehmen, statt dass die Haus-bank aktiv werden muss. Nochsteht die Antwort von Finanz-und Wirtschaftsministerium aus.

Wie sehr es eilt, zeigt eine –nicht repräsentative – Umfragedes Verbands Die Familienunter-nehmer unter 1500 Mitgliedern:Jeder vierte Mittelständler be-fürchtet, ohne rasche Liquiditäts-hilfen nur acht Wochen durchzu-halten. 5 Prozent befürchten gar,dass schon nach maximal zweiWochen Schluss ist..

Sonderhilfen für Start-upsZumindest bei einer Forderunghat die Bundesregierung nachge-geben: Das Kabinett beschloss amMittwoch ein Unterstützungspa-ket von 2 Mrd. € für Start-ups.Denn junge Technologieunter-nehmen und kleine Mittelständ-ler tun sich schwer, normale Kre-dite zu bekommen. „Damit si-chern wir Arbeitsplätze und In-novationen in Deutschland“,sagte Wirtschaftsminister PeterAltmaier (CDU). Öffentliche In-vestoren in Wagniskapital wie dieKfW und der Europäische Inves-titionsfonds sollen vom BundGeld bekommen, um sich zusam-men mit privaten Geldgebern anStart-ups zu beteiligen. Zudem istauch daran gedacht, dass sie An-teile von Fondsinvestoren über-nehmen, die ausfallen.

Mittelstand inNotCorona-Folgen Bei vielen kleineren Unternehmen kommen die Bundeshilfen nicht an. Siefordern Staatskredite ohne Haftung der Banken. Von Dieter Keller

Thomas Bareiß neuerMittelstandsbeauftrager

Als neuer Mittel-standsbeauftragter derBundesregierung sollThomas Bareiß (CDU)die Umsetzung der Mit-telstandsstrategie vonWirtschaftsminister Pe-ter Altmaier (CDU) vor-antreiben. Der Schwabeaus Albstadt-Ebingenist seit 2005 Bundes-tagsabgeordneter undseit 2018 Parlamentari-

scher Staatssekretär imWirtschaftsministerium.Der 45-jährige Betriebs-wirt ist Nachfolger vonChristian Hirte (CDU),der nach umstrittenenÄußerungen zur Wahldes FDP-Politikers Tho-mas Kemmerich zumMinisterpräsidenten vonThüringen mit Stimmender AfD zurücktretenmusste. dik

Prozentmehr Umsatz hat der Einzel-handel in Deutschland für den Februarim Vergleich zum Vormonat zu verzeich-nen. Laut Statistischem Bundesamt istdas vor dem Hintergrund der aufkom-menden Corona-Krise unter anderemauf eine verstärkte Nachfrage nach Gü-tern des täglichen Bedarfs zurückzufüh-ren, aber auch auf den zusätzlichen Ver-kaufstag am 29. Februar. dpa

ZAHL DES TAGES

6,4

Die Corona-Krise hat die Probleme der ange-schlagenen Warenhauskette Galeria Kar-stadt Kaufhof verschärft. Sie rettet sich vorerstunter staatlichen Schutz. Dem Antrag auf Einlei-tung des Schutzschirmverfahrens sei vom Amtsge-

richt Essen bereits stattgegeben worden, teilte derKonzern am Mittwoch mit. Nach eigenen Angabenverliert Galeria Karstadt Kaufhof durch die Schlie-ßung der Warenhäuser jede Woche mehr als80 Mio. € Umsatz. Zuvor hatte sich der Konzern

bereits um staatliche Hilfsgelder bemüht. Zudemhat der Konzern die Mietzahlungen für alle Waren-häuser, Sporthäuser, Reisebüros und Logistikim-mobilien gestoppt. Unser Bild zeigt eine geschlos-sene Filiale in Essen. Foto: Fabian Strauch/dpa

Galeria Karstadt Kaufhof rettet sich unter Schutzschirm

Thomas Bareiß.Foto: Privat

Kommunenwollen aufstockenBerlin. Die Kommunen wollennach Gewerkschaftsangaben imFall von Kurzarbeit für ihre Be-schäftigten das Kurzarbeitergeldaufstocken. Je nach Entgeltgrup-pe sollen diese 90 oder 95 Prozentihres bisherigen Nettoentgelts be-kommen, teilten Verdi und derBeamtenbund mit. Das sehe eineVerständigung mit den Arbeitge-bern vor. Die Vereinigung derkommunalen Arbeitgeberverbän-de bestätigte zwar, dass sich bei-de Seiten auf entsprechende Eck-punkte verständigt hätten. Jedochwürden diese noch in den Ver-bandsgremien beraten, bevor derTarifvertrag unterschrieben wer-

den könne. Vorgesehen ist nachGewerkschaftsangaben, dass derVertrag bis Ende des Jahres gelteund nur für die Corona-Krise gül-tig sei. Betriebsbedingte Kündi-gungen seien demnach währendder Kurzarbeit und bis zu dreiMonate danach ausgeschlossen.

Für die meisten Bereiche desöffentlichen Dienstes wie Kran-kenhäuser, Pflegeeinrichtungen,Kinderbetreuung, soziale Diens-te, Jobcenter, die Bundesagenturfür Arbeit und die Verwaltung seiKurzarbeit kein Thema, erklärteVerdi. Bei Theatern, Museen,Bussen und Bahnen könne es je-doch zu Kurzarbeit kommen.dpa

Die Bundesregierung hat die Professorinnen Monika Schnitzer (58) und Vero-nika Grimm (48) in den Rat der „Wirtschaftsweisen“ berufen. Schnitzer lehrt inMünchen, Grimm in Nürnberg. Fotos: Peter Kneffel/dpa/Veronika Grimm/dpa

Zwei Frauen für Rat derWirtschaftsweisen

19 WIRTSCHAFT Donnerstag, 2. April 2020

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20 WIRTSCHAFT Donnerstag, 2. April 2020

Euro-Stoxx50 Index: 2680,30 (-3,83%)Titel Div. Schluss Veränderung 52-Wochen Div.Rend. KGV

01.04. in% Hoch / Tief in% 2019AB Inbev (BE) 0,80 39,99 WW –0,89 92,56 / 29,30 2,00 8,69Ahold Delh. (NL) 0,30 21,81 +2,20 WW 24,37 / 18,38 1,38 12,83Air Liquide (FR) 2,41 114,05 W –0,48 142,35 / 95,00 2,11 20,19Amadeus IT (ES) 0,56 42,49 WW –1,46 78,40 / 36,89 1,32 16,28ASML Hold. (NL) 1,05 231,50 WWW –3,14 293,75 / 165,34 0,45 37,95AXA (FR) 1,34 14,72 WWWWW –6,69 25,61 / 11,85 9,10 5,56BBVA (ES) 0,10 2,73 WWWW –5,21 5,59 / 2,60 3,66 3,90Bco Santander (ES) 0,10 2,13 WWWW –4,57 4,65 / 1,95 4,69 4,26BNP (FR) 3,03 26,11 WWW –3,71 54,18 / 25,24 11,59 4,50CRH (IE) 0,63 23,81 W –0,17 36,91 / 16,90 2,65 9,72Danone (FR) 1,94 56,68 WW –2,38 82,38 / 51,56 3,42 14,65Enel (IT) 0,16 6,07 WWWW –5,23 8,58 / 5,20 2,64 12,13Engie (FR) 0,75 8,97 WWW –4,23 16,78 / 8,94 8,36 8,15Eni (IT) 0,43 9,44 +3,51 WWW 16,04 / 6,29 4,56 7,26Essilor-Lu. (FR) 2,05 93,00 WWWWW –6,14 145,00 / 88,00 2,20 23,25Iberdrola (ES) 0,03 8,75 WWW –3,38 11,40 / 7,60 0,31 17,50Inditex (ES) 0,44 22,87 WW –1,12 32,20 / 18,51 1,92 19,06ING Groep (NL) 0,24 4,70 WW –1,19 12,17 / 4,25 5,11 -Intesa Sanp. (IT) 0,20 1,44 WWW –3,01 2,63 / 1,32 13,72 7,18Kering (FR) 3,50 456,20 WWW –3,42 616,50 / 357,45 0,77 18,25L’Oréal (FR) 3,85 232,00 WWW –2,64 280,00 / 198,95 1,66 30,53LVMH (FR) 2,20 321,90 WWWW –4,48 443,00 / 279,50 0,68 22,99Nokia (FI) 0,05 2,76 WWW –3,80 5,28 / 2,09 1,81 27,60Orange (FR) 0,30 10,91 WW –1,09 15,23 / 9,02 2,75 9,92Philips (NL) 0,85 36,08 W –0,59 45,83 / 27,17 2,36 22,55Safran (FR) 1,82 66,74 WWWWWWWWWWW –17,40 151,20 / 51,54 2,73 12,13Sanofi S.A. (FR) 3,07 78,72 WW –2,09 95,00 / 68,31 3,90 18,97Schneider El. (FR) 2,35 73,84 WWW –2,84 105,00 / 64,24 3,18 16,05Soc. Gén. (FR) 2,22 13,95 WWWWWW –8,20 32,02 / 13,20 15,88 3,25Telefónica (ES) 0,20 4,08 WWW –3,69 7,62 / 3,55 4,90 5,44Total (FR) 0,68 34,90 +2,78 WWW 51,54 / 20,70 1,95 7,27Unilever (NL) 0,41 44,00 WW –1,35 57,83 / 38,27 0,93 -Vinci (FR) 0,79 67,28 WWWWWWW –10,67 106,75 / 55,04 1,17 11,50Vivendi (FR) 0,50 20,14 +3,28 WWW 26,64 / 17,05 2,49 20,14

Dax Index: 9544,75 (-3,94%)Titel Div. Schluss Veränderung 52-Wochen Div.Rend. KGV

01.04. in% Hoch / Tief in% 2019Adidas NA 3,35 199,85 WWWW –2,94 317,45 / 162,20 1,68 20,19Allianz vNA 9,00 153,64 WWW –2,07 232,60 / 117,10 5,86 8,13BASF NA 3,20 40,99 WWWWWW –4,99 74,61 / 37,36 7,81 4,91Bayer NA 2,80 52,34 WW –0,96 78,34 / 44,86 5,35 14,95Beiersdorf 0,70 88,64 WWWWW –4,24 117,25 / 77,62 0,79 25,69BMWSt. 3,50 44,39 WWWWWWW –5,79 78,30 / 36,60 7,89 5,48Continental 4,75 60,50 WWWWWWWWW –7,79 157,40 / 51,45 7,85 100,83Covestro 2,40 26,88 WWWWW –3,55 55,78 / 23,54 8,93 8,96Daimler NA 0,90 25,53 WWWWWWWW –7,25 60,00 / 21,02 3,53 6,54Dt. Bank NA 0,11 5,60 WWWWWWW –6,22 10,37 / 4,45 1,96 -2,43Dt. Börse NA 2,70 121,40 WWWW –2,88 158,90 / 92,92 2,22 21,30Dt. Post NA 1,15 23,83 WWWWW –3,81 35,00 / 19,10 4,83 10,83Dt. Telekom 0,60 11,52 WWW –2,49 16,75 / 10,41 5,21 14,40E.ON NA 0,43 9,08 WWWWW –3,82 11,56 / 7,60 4,74 15,13Fres.M.C.St. 1,17 60,02 W –0,30 81,10 / 53,50 1,95 17,65Fresenius 0,80 33,80 W –0,38 52,82 / 24,25 2,37 8,67Heidelb.Cem. 2,10 38,53 WW –1,43 73,52 / 29,00 5,45 6,53Henkel Vz. 1,85 70,88 WWWW –3,17 97,80 / 62,24 2,61 14,18Infineon NA 0,27 12,87 WWWWW –4,14 23,07 / 10,13 2,10 16,09Linde PLC 0,96 152,40 WWWWWW –5,08 208,60 / 130,45 0,63 40,64Lufthansa vNA 0,80 8,01 WWWWWWW –6,47 22,70 / 8,01 9,99 2,97Merck 1,30 89,86 WWWWW –4,02 125,95 / 76,22 1,45 25,67MTU Aero 2,85 119,85 WWWWWWWWWWW –10,12 289,30 / 97,76 2,38 12,36Münch. R. vNA 9,25 175,15 WWWWWW –4,86 284,20 / 141,10 5,28 8,74RWE St. 0,80 22,60 WWWWWWW –5,68 34,64 / 20,05 3,54 11,89SAP 1,50 98,10 WWWWWW –4,57 129,60 / 82,13 1,53 28,85Siemens NA 3,90 74,02 WWWWW –4,45 119,90 / 58,77 5,27 11,48Vonovia NA 1,44 43,93 WWW –2,07 54,48 / 36,71 3,28 10,98VWVz. 4,86 99,00 WWWWWWWW –7,34 187,74 / 79,38 4,91 3,60Wirecard 0,20 99,10 WWWWWW –5,30 162,30 / 79,68 0,20 23,05

M-Dax Index: 20432,30 (-2,89%)Titel Div. Schluss Veränderung 52-Wochen Div.Rend. KGV

01.04. in% Hoch / Tief in% 2019Aareal Bank 2,10 14,74 WWW –2,99 31,90 / 12,28 14,25 5,36Airbus 1,65 52,30 WWWWWWWWWWW –12,17 139,40 / 47,70 3,15 9,02Alstria Office 0,52 12,52 WWWW –3,99 19,09 / 9,89 4,15 12,52Aroundtown 0,07 4,28 WWWWWW –5,93 8,88 / 2,88 1,64 4,76Aurubis 1,25 38,02 +0,58 W 58,00 / 30,05 3,29 7,38Bechtle 1,00 113,70 WWW –2,74 149,00 / 79,35 0,88 29,15Brenntag NA 1,20 32,79 WWWW –3,07 50,82 / 28,68 3,66 10,58Cancom 0,50 37,78 WWWW –3,23 57,10 / 31,20 1,32 22,90Carl Zeiss Med. 0,65 86,10 WWW –2,55 122,10 / 67,70 0,75 47,83Commerzbank 0,20 3,10 WWWWWW –6,30 8,26 / 2,80 6,45 3,88CompuGroup 0,50 56,05 +0,18 W 74,80 / 46,46 0,89 30,30CTS Eventim 0,62 39,24 WWWWW –4,71 61,55 / 25,54 1,58 26,16Deliv. Hero - 68,26 +0,44 W 81,62 / 34,34 - -39,01Dt. PfandbB 1,00 6,65 WWWWW –4,86 15,74 / 5,83 15,04 6,33Dt.Wohnen 0,83 34,57 W –0,40 41,07 / 27,66 2,39 19,21Dürr 1,00 17,97 WWWW –3,85 42,26 / 15,72 5,56 6,66Evonik 1,15 18,38 WWWW –3,64 27,59 / 15,13 6,26 8,96Evotec - 20,53 +0,49 W 27,29 / 17,17 - 51,33Fraport 2,00 37,50 +1,63 WW 79,26 / 27,59 5,33 8,15freenet NA 1,65 15,75 WWW –1,96 21,64 / 13,67 10,48 8,51Fuchs P. Vz. 0,95 33,42 +3,40 WWWW 45,76 / 25,56 2,84 16,71GEA Group 0,85 18,40 WW –1,74 30,32 / 13,16 4,62 16,00Gerresheimer 1,15 59,70 +3,29 WWWW 74,80 / 50,65 1,93 25,96Grand City 0,22 18,67 WWW –2,56 24,00 / 13,82 1,17 7,47Grenke NA 0,80 50,00 WWWWWWW –6,98 104,40 / 40,50 1,60 15,15Hann. Rück.NA 5,25 125,20 WWWWW –4,43 192,80 / 98,25 4,19 12,71Healthineers 0,80 35,99 W –0,17 45,20 / 28,50 2,22 22,49Hella 3,35 25,30 WWWWW –4,74 50,85 / 20,24 13,24 6,49HelloFresh - 29,62 WWWW –3,20 32,94 / 7,89 - -98,73Hochtief 4,98 58,75 WWW –2,89 135,00 / 41,58 8,48 6,32Hugo Boss NA 2,70 22,02 WWWWW –4,72 65,18 / 19,11 12,26 5,65K+S NA 0,25 5,20 WWW –2,00 18,61 / 4,50 4,81 4,16Kion Group 1,20 37,69 WWWWW –4,44 66,64 / 33,20 3,18 9,66Knorr-Bremse 1,75 80,84 0,00 103,70 / 70,79 2,16 18,37Lanxess 0,95 34,84 WWWWW –4,34 64,58 / 25,68 2,73 9,81LEG Immob. 3,53 101,00 WW –1,66 118,55 / 75,12 3,50 8,90Metro St. 0,70 7,87 +0,03 W 16,35 / 6,10 8,89 6,84MorphoSys - 90,70 +0,72 WW 146,30 / 65,25 - -37,02Nemetschek 0,27 43,20 WWWWW –4,59 69,05 / 32,46 0,62 17,28Osram Licht - 30,90 WWWWW –4,92 48,08 / 20,50 - 103,00ProS.Sat.1 1,19 6,61 WWWWWWWW –8,60 15,95 / 5,72 18,01 3,67Puma 0,35 52,68 WWWW –3,16 84,30 / 40,00 0,66 3,20Qiagen - 36,90 +0,79 WW 39,19 / 22,54 - 35,14Rational 9,50 470,40 WWW –2,77 740,00 / 377,20 2,02 30,85Rheinmetall 2,10 59,00 WWWWWWW –7,90 118,60 / 43,23 3,56 8,43Rocket Int. - 18,80 +2,06 WWW 26,40 / 16,00 - -62,67RTL Group 3,00 30,40 WW –1,04 52,55 / 26,88 9,87 6,68Sartorius Vz. 0,71 218,00 WWW –1,89 243,20 / 147,60 0,33 90,83Scout24 0,64 53,35 WWW –2,56 65,75 / 42,00 1,20 35,57Siltronic NA 3,00 66,50 WWW –2,58 109,10 / 46,56 4,51 5,73Software 0,71 27,00 WW –1,10 35,03 / 21,60 2,63 12,80Symrise 0,90 85,20 +0,24 W 100,05 / 71,20 1,06 34,78TAG Imm. 0,75 17,90 WW –0,78 25,18 / 14,16 4,19 7,78TeamViewer - 37,40 +2,78 WWW 38,66 / 21,38 - 83,11Telefónica Dt. 0,27 2,26 0,00 2,97 / 1,72 11,95-112,95thyssenkrupp - 4,59 WWWW –3,78 14,47 / 3,28 - 3,82Uniper 0,90 21,54 WWWW –4,22 30,64 / 20,76 4,18 15,39Utd. Internet NA 0,05 26,00 WWWW –3,24 37,25 / 20,76 0,19 10,00Varta - 62,30 WWWWW –5,18 128,00 / 38,60 - 51,92Zalando - 34,16 WWW –2,37 49,09 / 27,33 - 85,40

Allianz Global InvestorsAdifonds A 94,33 -3,60 0,38 -19,13Adiverba A 118,95 -1,20 1,46 -17,53Aktien Europa A* 65,34 ±0,00 1,11 -23,70Biotechnologie A 161,80 -0,25 0,09 3,16Concentra A 89,80 -3,75 0,18 -18,89Eur Renten AE 62,39 -0,38 1,13 8,10Euro Bond A 11,88 -0,17 0,04 5,21Europazins A 55,36 -0,07 0,77 6,94Flexi Rentenf. A 85,68 -0,91 0,82 -0,99Fondak A 137,49 -3,54 0,55 -16,62Fondak I 138,52 -3,54 1,19 -15,10Fondis 71,39 -1,50 0,93 -4,38Fondra 102,41 -1,59 0,39 -10,25Glb Eq Insights A 95,03 -2,93 0,33 0,39Industria A 82,28 -2,73 1,25 -15,27Informationst. A 242,89 -3,64 0,14 21,33InternRent A 49,26 +0,47 0,40 8,12Kapital Plus A 60,69 -1,12 0,36 0,39Mobil-Fonds A 48,32 -0,14 0,18 -1,34Nebw. Deutschl.A 237,60 -3,11 0,16 -10,41Plusfonds 137,12 -0,73 0,49 -1,21Rentenfonds A 85,69 -0,17 0,75 4,26Thesaurus AT 727,59 -3,59 - -19,35Wachstum Eurol A 100,57 -3,85 0,36 -2,63Wachstum Europa A 108,08 -3,46 0,07 -1,24Deka InvestmentsAriDeka CF 53,80 -2,04 1,42 -12,76Deka Immob Europa 46,71 ±0,00 1,25 10,85Deka Immob Global 54,61 -0,02 1,00 6,03DekaFonds CF 79,30 -3,45 0,62 -21,45DekaLux-Bond EUR 70,24 +0,16 0,74 4,40DekaLux-Deut.TF 91,34 -3,47 0,39 -21,52DekaLux-Europa TF 47,01 -2,63 0,41 -18,30DekaLux-Japan CF 620,73 -2,40 4,64 -2,68DekaRent-Intern. CF 19,39 +0,26 0,36 1,77DekaSpezial CF 315,17 -1,57 1,61 -1,81DekaStruk.Chance 50,72 +1,52 - -9,12DekaStruk.Ertrag+ 39,95 -0,15 - -5,90DekaStruk.Wachst. 38,26 -0,21 - -8,35DekaTresor 84,31 -0,07 1,22 -0,47EuropaBond TF 41,85 +0,17 0,39 1,73EuropaSelect CF 59,43 -2,17 0,34 2,97GlobalResources TF 48,79 +0,58 1,56 -29,58LBBWBal. CR 20 41,31 +0,90 - -3,26LBBWBal. CR 40 44,73 +1,45 - -4,95LBBWBal. CR 75 50,50 +2,60 - -8,16Multi Asset In.CFA 83,14 -0,17 1,55 -6,79RenditDeka 23,73 -0,42 0,32 5,29Technologie TF 31,64 -1,34 0,02 33,11WestInv. InterSel. 47,46 -0,02 - 9,03DWSBasler-Rentenf DWS 24,88 -0,28 0,45 4,49Deut ESG Eurp Eq L 63,69 -2,53 - -1,69DWS Akkumula 1065,62 -3,19 - 8,76DWS Biotech 205,76 -0,80 - 8,66DWS Deutschland 158,41 -3,96 - -26,38DWS ESG EurBd (M)LC 1936,31 -0,12 - 1,57DWS ESG Investa 119,07 -3,61 1,13 -28,78DWS Europ. Opp LD 273,27 -2,30 3,36 -4,34DWS Eurorenta 56,20 +0,14 0,52 4,57DWS Eurovesta 115,39 -2,29 0,91 -0,29DWS Eurz Bds Flex LD 31,16 -0,10 0,56 -2,25DWS GM&M Typ O 39,30 +0,03 1,24 -33,33DWS Gl.Agri.LC* 130,07 +2,99 - -10,70DWS Glbl Growth 121,76 -3,40 0,38 20,45DWS Gold plus 2062,74 -0,68 - 20,89DWS Inter-Renta LD 12,69 -0,08 0,17 -8,93DWSOsteuropa 452,67 -1,31 - -17,71DWS Techn. Typ O 201,75 -1,16 0,60 34,23DWS Telemedia O ND 155,84 -1,17 0,53 0,16DWS Top Asien 154,47 -1,41 - 0,93DWS Top Europe 117,27 -1,48 2,00 -12,71DWS TopWorld 99,36 -3,21 0,39 5,25DWS Vermbf.I LD 154,31 -3,31 0,52 8,38DWS Vors.AS(Dyn.) 110,91 -1,28 - -4,42DWS Vors.AS(Flex) 108,16 -1,28 - -4,37Gottlieb Daimler 64,21 -2,56 - 3,92grundb. europa RC 39,35 -0,05 1,00 7,37

01.04. Rück. +/- Aus- Perf.%Name nahme in% schütt. 3 Jahre

Titel Div 19:41h +/-in € 01.04. in%

1&1Drillisch 0,05 17,93 -5,28A. Springer 1,16 53,15 -2,57Aixtron - 7,84 -2,41BayWa vNA 0,90 26,00 +2,16BB Biotech 3,40 49,00 -0,97bet-at-home 6,50 26,25 -4,61Bijou Brigitte 3,00 30,50 -4,09Bilfinger 1,00 13,53 -7,07Biotest Vz. 0,04 20,60 +9,93Bor. Dortmund 0,06 5,38 -2,63Ceconomy St. - 1,89 -3,08Ceconomy Vz. - 2,36 ±0,00Centrotec 0,30 11,58 +2,84CeWe Stift. 1,95 77,50 -7,74Comdirect Bk. 0,25 12,76 -0,16Delticom - 2,64 -8,01Deutz 0,15 3,30 -1,79Dialog Semic. - 23,76 -3,14DMGMori 1,03 40,15 -2,19Drägerw. Vz. 0,19 86,60 -4,78Dt. Beteilig. 1,50 25,90 +0,19Dt. EuroShop 1,50 10,75 +0,37DWS Group 1,37 21,33 -5,70Eckert&Ziegler 1,20 131,40 -7,98Fielmann 1,90 51,85 -2,90GFT Tech. 0,30 7,67 -2,42Grammer 0,75 - -Hamb. Hafen 0,80 11,96 -5,38Hapag-Lloyd 0,15 66,40 -6,61Henkel 1,83 65,60 -1,65Highlight 0,20 3,88 -3,96Hornbach H. 1,50 37,15 -2,88Hornbach-Bau. 0,68 15,00 -0,99Hypoport - 258,00 -3,01Indus Hold. 1,50 24,85 +4,85Innogy 1,40 42,90 -0,16Isra Vision 0,15 50,00 +0,64Jenoptik 0,35 15,01 +2,11Jungheinrich 0,50 13,39 -4,15

Titel Div 19:41h +/-in € 01.04. in%

Klöckner & Co. 0,30 3,31 -2,19Koenig & Bauer 1,00 17,86 +5,24KWS Saat 0,67 45,65 -2,04Leoni NA - 5,80 -3,42MAN St. 5,10 38,65 -2,74MAN Vz. 5,10 39,60 +2,06Manz - 12,90 -5,70Medigene NA - 4,12 -3,36Medion 0,69 13,70 ±0,00Metro Vz. 0,70 9,04 +8,65Mühlbauer 1,50 32,60 ±0,00NewWork 5,70 186,00 -5,82Nordex - 7,13 +0,07Norma Group 1,10 16,16 -5,77Patrizia 0,29 20,50 -0,97PetroWelt - 1,85 +4,23Pfeiffer Vac. 2,30 124,80 -5,38RIB Software 0,18 28,54 +0,35S&T 0,16 16,99 -1,45Salzgitter 0,55 10,36 -4,12Schaeffler 0,45 5,59 +0,50SGL Carbon - 2,37 -3,71Sixt St. 2,15 50,10 -0,79SLM Sol. Gr. - 6,12 -6,99SMA Solar - 24,98 -1,11Stratec 0,82 73,00 +2,67Ströer 2,00 47,74 +3,74Surteco Grp. 0,55 19,40 +2,11Talanx 1,45 29,50 -3,53TLG Immob. 0,91 14,01 +1,08Tom Tailor - 0,90 -4,51TUI NA 0,54 3,89 -4,14Viller.&Boch Vz. 0,60 9,94 -4,88VWSt. 4,80 115,30 -5,45Wacker 1,10 9,63 -2,33Washtec 2,45 36,50 +1,67Zeal Netw. 1,00 22,60 +1,35

Titel Div 19:41h +/-in € 01.04. in%

All f. One Gr. 1,20 34,00 -0,58Audi 4,80 955,00 +0,32Bauer 0,10 9,80 -3,92Bertrandt 1,60 30,90 -2,22centrotherm - 2,44 -6,87Datagroup SE 0,70 49,50 -3,70Dinkelacker 32,00 1500,00 +7,14ElringKl. NA - 3,96 -3,06EnBW 0,65 47,60 -2,06EUWAX 3,26 48,00 -4,95Hartmann 7,00 302,00 +0,67Heidelb. Druck. - 0,58 +2,77Hermle Vz. 15,05 221,00 -1,34Homag 1,01 34,50 -1,99Min.Üb. St. 0,40 16,90 +5,63Min.Üb. Vz. 0,48 13,40 ±0,00

Titel Div 19:41h +/-in € 01.04. in%

MVV Energie NA 0,90 25,60 +1,99Nexus 0,17 28,70 +1,41Porsche Vz. 2,21 37,46 -1,94Progress 1,35 16,40 -2,38R. Stahl NA - 14,60 -8,18Schuler 0,11 15,00 ±0,00Stinag Stg. 0,75 21,20 +2,91Sto Vz. 4,09 81,80 +3,15Südwest Salz 1,60 65,00 -0,76Südzucker 0,20 12,79 -0,39Takkt 1,00 6,79 -4,37USU Software 0,40 12,25 +0,82Uzin Utz 1,30 42,80 -0,93Verallia Dt. 17,06 490,00 -7,55Wacker Chemie 0,50 45,09 +0,20Wüst.&Württ 0,65 13,80 -2,82

Titel Div 19:41h +/-in LW 01.04. in%

ABB NA (CH) 0,80 16,27 -4,35Akzo Nobel (NL) 0,41 58,00 -3,33Alphabet A (US) - 1013,80 -4,23Altria Group (US) 0,84 33,97 -3,84Amazon (US) - 1756,60 -2,66AMD (US) - 40,91 -4,19Amgen (US) 1,60 180,92 -5,32Apple Inc. (US) 0,77 222,65 -4,56Arconic (US) 0,02 7,91 -46,22AstraZeneca (GB) 1,46 79,25 -1,39AT&T (US) 0,52 25,89 -3,40B.A.T. (GB) 0,53 32,12 +3,68Ballard Power (CA) - 6,62 -4,42Bank of Am. (US) 0,18 18,12 -11,80Bank of China (CN) 0,18 0,35 +2,09Barclays (GB) 0,06 0,93 -12,80Barrick Gold (CA) 0,07 17,08 +1,08BHP Group (AU) 0,65 16,96 +2,99Biogen (US) - 277,45 -4,26Boeing (US) 2,06 121,44 -12,49Bombardier B (CA) - 0,29 +1,46BP PLC (GB) 0,11 3,75 +0,77BT Group (GB) 0,05 1,32 -1,66BYD CO. (CN) 0,20 4,38 -9,37Canon (JP) 80,00 19,00 -5,47Carrefour (FR) 0,46 13,68 -4,27Caterpillar (US) 1,03 104,50 -0,25Chevron (US) 1,29 64,52 -4,41China Life (CN) 0,18 1,76 -1,95ChinaMobile (HK) 1,53 6,74 -1,86Ciena (US) - 35,37 -3,89Cisco (US) 0,35 35,20 -3,77Citigroup (US) 0,51 35,70 -9,51Coca Cola (US) 0,41 39,03 -3,52Cr. Suisse NA (CH) 0,26 7,56 -5,48Disney Co. (US) 0,88 88,75 -0,98DuPont Nem. (US) 0,30 30,40 -5,13eBay (US) 0,16 26,55 -5,18EDF (FR) 0,15 6,88 -4,39Ericsson B (SE) 0,75 7,23 -0,03ExxonMobil (US) 0,87 34,09 -2,75Facebook (US) - 146,08 -5,18FerratumOyj (FI) 0,18 3,89 -7,27Fiat Chrysler (NL) 0,65 6,30 -2,63Ford (US) 0,15 4,02 -10,70Gazprom (RU) 0,50 4,12 -1,83Gen. Electr. (US) 0,01 6,60 -7,42Generali (IT) 0,90 12,12 -4,76GlaxoSmith. (GB) 0,23 17,15 -0,63H&M (SE) 4,85 11,22 +1,59Honda (JP) 28,00 19,80 -0,13HP Inc. (US) 0,18 13,83 -15,19HSBC Hold. (GB) 0,21 4,60 -9,69IBM (US) 1,62 98,32 -3,13Intel (US) 0,33 49,05 +0,11Johns.&Joh. (US) 0,95 117,60 -0,83

Titel Div 19:41h +/-in LW 01.04. in%

JP Morgan (US) 0,90 77,50 -6,45Komatsu (JP) 55,00 14,25 -6,04LafargeHolcim (CH) 2,00 34,55 -2,29Lukoil (RU) 3,11 54,00 +0,86McDonald’s (US) 1,25 144,00 -5,92Medtronic (IE) 0,54 77,50 -6,06Merck & Co. (US) 0,61 67,20 -3,72Mettler-Toledo (US) - 605,00 -3,97Michelin (FR) 3,70 80,44 -0,20Microsoft (US) 0,51 140,46 -3,86Mitsubishi El. (JP) 26,00 11,20 ±0,00Mondelez (US) 0,29 45,13 -2,82Motorola Sol. (US) 0,64 116,06 -3,94Nestlé NA (CH) 2,45 99,84 +0,39Newcrest Min. (AU) 0,08 13,25 +3,92Nike (US) 0,25 72,50 -4,99Nomura Hold. (JP) 15,00 3,64 -3,19Nor.Nickel (RU) 0,98 22,00 -2,65Norsk Hydro (NO) 1,25 1,94 -0,44Novartis (CH) 2,95 78,90 -1,19Oracle (US) 0,24 43,28 -3,83Panasonic (JP) 15,00 6,81 -2,71Pepsi (US) 0,96 108,02 -3,67Petro. Brasileiro (BR)0,20 4,90 -1,61PetroChina Co. (CN) 0,09 0,33 +3,59Peugeot (FR) 0,78 11,56 -4,42Pfizer (US) 0,38 29,30 -2,33Pharol SGPS (PT) 0,03 0,07 +0,73Proct.&Gamb. (US) 0,75 102,50 +1,89QUALCOMM Inc. (US)0,62 61,08 -3,99Relx (GB) 0,14 19,37 +1,18Renault (FR) 3,55 16,15 -7,94Rio Tinto (GB) 1,77 41,16 -1,60Roche Hld.GS (CH) 9,00 318,80 +1,51Roy. D. Shell A (GB) 0,47 16,00 +2,59Samsung GDR (KR) - 720,00 -5,14Sasol (ZA) 0,41 1,93 -3,50Sony (JP) 25,00 52,50 -3,85Swiss Re NA (CH) 5,60 69,58 -6,68Texas Instr. (US) 0,90 90,02 -3,27Thales (FR) 0,60 73,70 -2,92Toyota Mot. (JP) 120,00 53,50 -2,73Travelers Comp. (US)0,82 88,63 -4,30Twitter (US) - 21,27 -9,10UBS Group (CH) 0,70 8,63 -4,58United Techn. (US) 0,74 81,50 -6,87Valeo (FR) 1,25 14,32 -4,50Verizon (US) 0,62 48,67 -1,41Vodafone (GB) 0,04 1,24 -2,86Walmart (US) 0,54 101,82 -3,16WFDUni.-R. (FR) 5,40 49,37 -1,08Zurich Ins. Gr. (CH) 19,00 330,10 -3,87

HANSAINVESTAramea Hippokrat 60,19 +0,92 1,75 -11,27HANSAinter. A 19,65 -0,28 0,36 6,95HANSArenta 22,60 -0,13 0,46 0,16INTER ImmoProfil 54,86 +0,02 0,80 4,51SEB ImmoInvest 2,89 ±0,00 2,60 -23,05Wachstum Internat.* 178,56 -0,53 - 14,21International FundManagementLBBW Exportstrat.* 55,13 +1,72 - -26,80JPMorganJPM India Adist* 60,99 +2,80 0,01 -32,10JPMF Gb N Re Aac* 9,32 +3,33 - -27,24LBBWAkt. Deutschland* 129,33 +1,62 1,04 -25,43Div. Str. Eurol. R* 29,10 +2,03 1,21 -31,99Div.Strat.S&M R* 45,96 +2,20 1,17 -23,52FPWachstum* 54,32 +0,31 0,04 -0,96LBBWAssetManagementRenten Euro Flex* 31,92 -0,03 0,16 -0,39Rohstoffe & Ress.* 20,62 +3,83 0,02 -26,37W&W€land-Renditefd* 53,15 -0,24 0,26 2,87W&WEuropa-Fonds* 50,95 +0,83 0,79 -8,03W&W Int Rentenfds* 51,11 +0,12 0,57 8,68ODDOBHFBasis-Fonds I* 134,71 +0,04 - -3,39O.BHF FRA EFF* 163,83 +1,51 1,25 -26,51O.BHF Green Bd CR* 301,84 -0,53 - 3,66PioneerGl Ecology ESG A€* 251,71 -0,44 - -2,01nordasia.com 78,55 -0,68 - 17,61NordCumula 121,23 +0,19 - -6,18Pioneer Substanzw. 49,64 -0,10 - -13,69Union InvestmentPrivFd:Konseq.* 95,80 ±0,00 - -4,65PrivFd:Kontr.* 122,41 +0,04 - -4,50PrivFd:Kontr.pro* 139,29 +0,20 - -4,98SüdwBk.Interselect* 52,77 ±0,00 - -2,87Südwestbk.-Inter.* 42,45 ±0,00 - 4,26UniAbsoluterEnet-A* 41,69 +0,29 - -11,66UniDeutschland* 158,46 +1,37 - -24,15UniDyn.Europa A* 87,54 +0,81 0,30 2,91UniDynamic Gl. A* 61,49 -0,32 0,20 19,20UniEuroAktien* 57,56 +0,75 0,88 -12,61UniEuroKapital* 62,78 -0,02 0,24 -2,94UniEuroKapital-net* 40,37 ±0,00 0,16 -3,93UniEuropa* 1809,71 +1,13 - -0,64UniEuroRenta* 65,36 -0,12 0,32 0,44UniEuroSt.50 A* 42,38 +0,88 0,87 -12,28UniFonds* 43,22 +2,64 0,37 -17,48UniGlobal* 210,79 -0,40 2,40 8,40UniImmo:Dt.* 93,63 +0,04 - 8,94UniImmo:Europa* 54,46 -0,06 1,50 7,81UniImmo:Global* 50,75 -0,04 - 5,84UniJapan* 49,72 -0,92 - 2,95UniKapital* 105,57 +0,03 - -4,57UniOpti4* 96,44 +0,02 0,37 -2,48UniRak* 113,53 +0,17 - -2,32UniRenta* 20,68 +0,15 0,26 5,71UniSec. BioPha.* 121,15 +0,87 0,40 8,00Universal InvestmentBW-Renta-Internat.* 40,47 +0,10 0,59 -3,25BW-Renta-Univ.* 28,61 -0,21 0,11 -1,17HWG-Fonds* 481,25 +0,76 - -4,56SEB Aktienfonds* 76,99 +1,48 2,03 -26,26Ve-RI Equ. Europe 68,02 -2,59 0,62 -11,60Veri M. Ass. Alloc 130,50 +0,30 0,95 -6,69SonstigeAberd. A.M. DEGI Internat. 2,66 ±0,00 0,05 -1,02Commerz hausInvest 42,32 +0,02 - 6,39FirstPrivFPEuroAkt.Staufer* 71,68 +1,43 - -21,97FirstPrivFPEuropaAkt.ULM* 63,14 +0,78 - -19,78Frank.Temp. Growth. Inc.Ad* 17,60 -0,62 1,22 -14,55Frank.Temp. TEM Gr.(Eur) Aa* 14,29 -0,35 - -19,71IPConcept Stuttg. Aktienfd. 93,28 -0,13 - 5,28

01.04. Rück. +/- Aus- Perf.%Name nahme in% schütt. 3 Jahre

S&P UK 1098,72 (-3,83%) E-Stoxx 50 2680,30 (-3,83%) Nasdaq 7413,875 (-3,72%) Nikkei 225 18065,41 (-4,50%)

Erläuterungen:AlleKurse in Euro,sofernnicht anders vermerkt. Fondskursekursiv,wennnicht inEuro.DaxundM-DaxaufXetra-Basis,alle anderenParkett Frankfurt.Dividende=Dividende,Div. inLW=Landeswährung,KGV=Kurs-Gewinn-Verhältnis,Umsatz: Tagesumsatz aufXetraproStück.*=Kurs vomVortagoder letztgenannter,Fonds: Performance3 Jahre=Wertentwicklungseit 3 Jahren,Ausschüttung= letzte Zahlung in Euro pro Fondsanteil. Nikkei-Index=©NihonKeizai Shimbun, Inc.Bei Preisen von Metallen, Goldmünzen und Währungen (Touristenkurse) sind Abweichungenzwischen den Institutenmöglich.Angaben ohne Gewähr.

Zinssätze und Renditen in%Basiszinssatz (nach § 247 BGB) -0,88Hauptrefi. 0,00Spitzenrefinanzierung 0,25Umlaufrendite -0,48Pfandbriefe 10 Jahre 0,19Tagesgeld unter Banken -0,435Sparbrief 5 Jahre 0,40Hypothekenzinsen (eff.) 5 Jahre 0,75Hypothekenzinsen (eff.) 10 Jahre 0,77

Festgeld bis 5000€,1Monat 0,083Mon. Termingeld 0,08Festgeld bis 5000€,6Monate 0,11Festgeld bis 5000€,1 Jahr 0,14Australien (10 Jahre) 0,67Deutschland (10 Jahre) -0,47Großbritannien (10 Jahre) 0,31Japan (10 Jahre) 0,00Schweiz (10 Jahre) -0,37USA (10 Jahre) 0,61

AnleihenZins Name Lauf- Kurs +/- Ren.

zeit 01.04. in% in%1,969 Bund v. 09/20 04/20 100,05 +0,06 -3,000 Bund v. 10/20 07/20 100,90 -0,02 -0,552,250 Bund v. 10/20 09/20 101,21 -0,01 -0,612,500 Bund v. 10/21 01/21 102,40 -0,03 -0,673,250 Bund v. 11/21 07/21 104,87 -0,03 -0,622,250 Bund v. 11/21 09/21 104,08 -0,05 -0,602,000 Bund v. 11/22 01/22 104,74 -0,06 -0,681,750 Bund v. 12/22 07/22 105,57 -0,03 -0,690,000 S. 18120/25 04/25 103,21 -0,14 -0,630,000 S. 18019/24 10/24 102,97 -0,12 -0,640,000 S. 17919/24 04/24 102,67 -0,11 -0,650,000 BSA 18/20 06/20 100,09 ±0,00 -0,490,000 BSA 18/20 09/20 100,25 -0,02 -0,571,000 BMW16/22 02/22 99,35 +1,26 1,354,000 Coba 17/27 03/27 90,00 -0,21 5,784,875 EnBW Int Fin 01/25 118,13 -0,21 0,982,875 Siemens 03/28 113,89 +0,17 1,04

Währungen01.04. (1 Euro = ...) Ankauf Verkauf Geld BriefÄgypten (EGP) 14,46 42,83 16,8297 18,3297Australien (AUD) 1,71 1,91 1,7943 1,8143Dänemark (DKK) 7,12 7,88 7,4447 7,4847Großbrit. (GBP) 0,93 0,84 0,8809 0,8849Japan (JPY) 111,95 124,47 117,4300 117,9100Kanada (CAD) 1,48 1,65 1,5552 1,5672Kroatien (HRK) 7,15 8,25 7,5453 7,7053Norwegen (NOK) 10,75 11,91 11,2731 11,3211Polen (PLN) 4,29 4,95 4,5492 4,5972Russland (RUB) 78,75 99,69 85,8700 86,8700Schweden (SEK) 10,42 11,53 10,9098 10,9578Schweiz (CHF) 1,01 1,12 1,0546 1,0586Südafrika (ZAR) 21,50 18,45 19,5921 19,8321Thailand (THB) 33,58 38,66 35,5600 36,5600Tschechien (CZK) 25,83 29,51 27,1320 27,5320Türkei (TRY) 6,76 7,97 7,2444 7,3444Ungarn (HUF) 343,45 405,93 364,3000 369,5000USA (USD) 1,04 1,15 1,0911 1,0971USA in EUR 0,87 0,96 0,9115 0,9165Kryptowährung:1 Bitcoin in Euro 5868,07 (01.04.) 5674,62 (30.03.)

Metalle&MünzenAngaben in Euro 01.04. 31.03.Gold ($/31,1g) 1448,84 1426,56Platin (€/31,1g) 654,90 657,67Silber (€/31,1g) 12,72 12,701 kg Goldbarren 45836,00 - 51792,00 45187,00 - 51100,00100 g Goldbarren 4581,00 - 5260,50 4516,00 - 5191,001 kg Silberbarren 396,50 - 562,75 395,00 - 559,661 oz Krügerrand 1427,50 - 1672,00 1407,00 - 1650,001 oz Maple Leaf 1427,00 - 1671,00 1406,50 - 1649,0020 Franken Vreneli 261,00 - 322,00 257,50 - 318,0020MarkWilhelm II 323,50 - 399,10 319,00 - 393,901 Sovereign 327,50 - 378,60 323,00 - 373,60Alu in Kabeln (€/100kg) 165,00 166,00Blei in Kabeln (€/100kg) 0,00 - 199,50Kupfer Del-Notiz (€/100kg) 445,11 - 448,02 446,69 - 449,59Kupfer MK Not. (€/100kg) 538,21 539,84Messing 58 (€/100kg) 424,00 424,00Messing MS 63 (€/100kg) 448,00 - 450,00 450,00 - 452,00

Zinsen

Fonds

Auslandsaktienandeutschen Börsen (Schweiz in CHF)

WeiteredeutscheAktien

AusderRegion

DAX 9544,75 (-3,94%) DowJones 21068,47 (-3,87%) Umlaufrendite -0,48 (-2,13%) Rohöl (Brent in $/Barrel) 24,96 (-3,70%) Euro inDollar 1,0936 (-0,18%)

---- Kurs ---- 38-Tage-Durchschnitt ---- 200-Tage-Durchschnitt

1 Fuchs Petrolub Vz. +3,40%

2 Gerresheimer +3,29%3 TeamViewer +2,78%4 Rocket Internet +2,06%5 Fraport +1,63%6 Qiagen +0,79%7 MorphoSys +0,72%

Gewinner Verlierer1 Airbus –12,17%

2 MTU Aero Engines –10,12%3 ProSiebenSat.1 –8,60%4 Rheinmetall –7,90%5 Continental –7,79%6 Volkswagen Vz. –7,34%7 Daimler NA –7,25%

aus demDax undM-Dax vom01.04.

Barren- und Münzen sind Endkundenpreise (Quelle Degussa Goldhandel, Ankauf - Verkauf),die übrigen Metalle Spannen- oder Spotpreise.

Aus Angst vor den Folgen der Corona-Pandemie sind die Anleger am Mitt-woch am deutschen Aktienmarkt erneut in Deckung gegangen. Der Dax büßte3,94 Prozent ein. Noch am Dienstag hatte er es zwischenzeitlich wieder ge-schafft, die Hürde von 10 000 Punkten zu überwinden. Angesichts der Virus-Krise setzten hierzulande weitere Unternehmen ihre Jahresprognosen aus. Zudiesen gehört auch der weltgrößte Rückversicherer Munich Re (im Bild dasLogo), dessen Aktie knapp 5 Prozent einbüßte. Foto: Lino Mirgeler/dpa

Anleger gehen in Deckung

Die Lufthansa verlegt wegen der Corona-Pandemie ihre Hauptversammlungam 5. Mai ins Internet. Ursprünglich sollte die Versammlung in der FrankfurterJahrhunderthalle stattfinden. Foto: Boris Roessler/dpa

Lufthansa versammelt Aktionäre online

Japaner pessimistischDie japanische Großindustrieverfällt angesichts der Folgen desCoronavirus in Konjunktur-Pes-simismus. Bei der Quartalsumfra-ge der Notenbank unter rund10 000 Unternehmen sank derStimmungsindex erstmals seitJahren ins Negative.

Rückzug von der BörseNach rund 35 Jahren vollzieht derMedienkonzern Axel Springermit Ablauf des 6. April den Rück-zug von der Frankfurter Wertpa-pierbörse. Diese habe demAntragauf Widerruf der Börsenzulas-sung stattgegeben. Springer-Ak-tien können danach nicht mehran der Börse gehandelt werden.

Osram-ÜbernahmeAMS schafftKapitalerhöhungPremstätten.Der SensorspezialistAMS hat die Kapitalerhöhung fürdie Übernahme von Osram abge-schlossen. DemUnternehmen ausPremstätten in Österreich fließendadurch rund 1,65 Mrd. € zu. Al-lerdings lief die Maßnahme wohlnicht nach Plan. Weil derAMS-Aktienkurs zuletzt ummehr als zwei Drittel abgestürztist, musste das Unternehmen sehrviele Aktien ausgeben, um den ge-planten Erlös zu erzielen. 30 Pro-zent übernahmen Banken, die dieTransaktion begleiten. dpa

„Historischer Tag für die Telekom“Bellevue/Overland Park. Nach ei-ner rund zweijährigen kartell-rechtlichen Zitterpartie ist die Fu-sion der Telekom-Tochter T-Mo-bile US mit dem kleinerenUS-Wettbewerber Sprint endlichin trockenen Tüchern. Die Unter-nehmen gaben am Mittwoch denoffiziellen Abschluss des seitApril 2018 geplanten Mega-Dealsbekannt. Gemeinsam bringen esT-Mobile und Sprint nach eige-nen Angaben auf 140 Mio. Kun-den und einen Börsenwert vonrund 110Mrd. Dollar (100Mrd. €).

Die Fusion vereint die dritt-und viertgrößten US-Telefonan-bieter. Es kostete viel Zeit und er-

hebliche Zugeständnisse, bis dasUS-Justizministerium unterstrengen Auflagen zustimmte. Da-nach klagte ein Bündnis vonUS-Bundesstaaten, das Jobverlus-te und Preiserhöhungen befürch-tete. Im Februar fiel dann das Ur-teil zugunsten von T-Mobile undSprint.

Dies sei „ein historischer Tagfür die Deutsche Telekom“, sagteTelekom-Chef Tim Höttges. DieBonner erhalten mit 43 Prozentden größten Anteil am ver-schmolzenen Unternehmen, derSprint-Mehrheitseigner Softbankübernimmt 24 Prozent, der Restgeht an freie Aktionäre. dpa

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21 KULTURDonnerstag, 2. April 2020

„Open“-Künstler Günter Schmid braucht bei seinen Fotografien nicht nur einen Blick fürs Motiv, sondern auch die richtige Technik: Seine Bild-bearbeitungen sind teilweise so groß und umfangreich, dass die Berechnung mehrere Stunden oder sogar Tage dauern kann. Foto: Oliver Vogel

Hochhäuser, hinter derenGlasfassaden die arbei-tendenMenschen zu er-kennen sind, Badegäste

an einem Strand, der so hell undwarm leuchtet, als müsse es min-destens 30 Grad Celsius im Schat-ten haben, und ein Rummel, beidem sich das Riesenrad grünleuchtend vor den grauen Gewit-terwolken abhebt. Alles wirkt soecht, so mitten aus dem Leben ge-rissen – und gleichzeitig dochwahnsinnig unrealistisch. Sind esdie Farben? Die Kontraste? DieZusammenstellung der Motive?Klar bestimmen lässt sich dasnicht, doch am Ende entsteht fürden Betrachter auf fast schon un-heimliche Art undWeise der Ein-druck, dass Günter Schmid nichtnur fotografiert, sondern mit sei-ner Kamera ganze Paralleluniver-sen erschafft.

Es ist die Stimmung, die Atmo-sphäre, die seine Kunstwerke cha-rakterisiert. Ein kurzes, herzli-ches Lachen dringt durchs Tele-fon: „Ja, tatsächlich, manchmal sa-gen mir die Leute bei einerAusstellung, dass es doch dieMo-tive, so wie ich sie zeige, gar nichtgebe, oder dass die Farben nichtecht seien“, erzählt der 63-Jähri-ge, der ursprünglich ausSchnaitheim stammt und seitüber 40 Jahren in Berlin lebt.Doch darauf kommt es ihm nichtan. Er hat nicht den Anspruch, do-kumentarisch zu fotografieren. Erhat den Anspruch, Kunst zu ma-chen. Aus mehreren AufnahmeneinesMotivs ein besonderes, weilcharakteristisches Kunstwerk zuschaffen. „Ich habe nicht das, wasich fotografiere, später auch aufPapier. Dazwischen liegen unzäh-lige Stunden am PC“, sagt er.

Als Kind ein eigenes FotolaborDaher rührt vielleicht auch derEindruck der Parallelwelten. Et-was Bekanntes, Vertrautes, dasdann doch ganz anders aussiehtals gewohnt. In diesen Werkensteckt nicht nur viel Zeit, sondernauch jahrelange Erfahrung. Schonals Kind experimentiert GünterSchmid mit der Kamera seiner El-tern, entwickelt als Jugendlicherseine ersten Bilder selbst, in ei-nem Schwarz-Weiß-Labor; mitein paar Bekannten mietet er sichdazu ein Zimmer an der Schloss-straße in Heidenheim an. „Seit-her hat mich die Fotografie nichtmehr losgelassen.“

Als das Analoge vomDigitalenabgelöst wird, ist Günter Schmidsofort mit dabei. Kauft sich seineAusstattung, rüstet die Technikum. „Beides hat Vor- und Nach-teile. Im Analogen muss man sehr

viel konzentrierter, überlegter ar-beiten. Aber die digitale Fotogra-fie und die Bildbearbeitung, dasbietet einfach so viel mehr Mög-lichkeiten“, sagt er.

Mit Anfang 20 zieht er nachBerlin. Von seiner Ausbildungzum Stoffdesigner kommt er ir-gendwann komplett weg, probiertdies und das aus, verbringt Jahreim Ausland, lernt die Welt ken-nen. Und bringt sich alles bei, waser für den Umgang mit der digi-talen Fotografie braucht. „Seitetwa 20 Jahren bin ich nun frei-beruflich tätig, gebe hauptsäch-lich PC-Kurse“, erzählt Schmid.Ausstellungen, die hat er erst vorgut zehn Jahren für sich entdeckt,als ihm ein befreundeter Fotograf

einen Platz in der Stadtbibliothekin Berlin vermittelt hat. „Seitherstelle ich immer mal wieder aus,auch in Wedding, wo ich wohne.Hier gibt es eine kommunaleKunstgalerie“, sagt Schmid. Undseit 2013 ist er jedes Jahr bei den„Open“ in Heidenheim dabei. Daer viele der Künstler aus Jugend-tagen kennt, ist es für ihn jedesMal aufs Neue eine Art Heim-kommen. „Ich habe auch Mutterund Schwester in Schnaitheim,die besuche ich zwei, drei Mal imJahr. Aber die ,Open‘ gehören ge-nauso fest zum Jahresablauf.“

Mit Zeit und RuheSeine ruhige, völlig entschleunig-te Art zu sprechen passt zu sei-

ner Art der Kunst; vielleicht be-einflusst auch das eine das ande-re. Jedenfalls muss Schmid eini-ges an Zeit und Geduld mit-bringen, bis er so weit ist, dass ereines seiner Bilder als fertig be-zeichnet. „Im Prinzip gibt es zweiDinge, die ich tue: die Fotografie,sei es architektonisch oder expe-rimentell, und die 3-D-Arbeiten“,sagt er.

Der erstgenannte Bereichzeichnet sich durch spannendeWechselspiele aus: städtischeBauten, urbanes Leben, Symme-trie undWiederholungen, kombi-niert mit Farbspielen, Details undausgesuchtenMotiven. „Ich habeda kein Schema. Ich nehme mirSammlungen von Bildern einer

Location, wähle aus und fragemich dann: Was mache ich dar-aus?“ Farbig oder schwarz-weiß,verfremdet, eine Person, diegleich mehrfach auf einem Bildvorkommt – es bleibt immer einindividueller Prozess. „Über al-lem steht aber mein Interesse ander Architektur und am Verhält-nis des Menschen zur Architek-tur“, erzählt der 63-Jährige. Im-mer wieder setzt er sich in dieU-Bahn, steigt irgendwo aus,ohne zu wissen, wo genau er ist,auf der Suche nachMotiven, nachGebäuden, nach Menschen. „DasInteresse dafür hat sich zwangs-läufig entwickelt, weil ich in ei-ner Großstadt lebe. Ich fragemich manchmal schon, in welch

tristen Umgebungen sich Men-schen wohlfühlen können. Es isteinfach interessant, welche Räu-me sie sich aneignen.“

Tagelange BildberechnungenUnheimlich viel Zeit verbringtGünter Schmid aber auch am PC.„Zu viel, wahrscheinlich.“ Nichtnur für die Bearbeitung seiner Fo-tografien, sondern eben auch fürseine 3-D-Arbeiten: Bilder, basie-rend auf einem einzigen Muster,ausschließlich am Rechner kon-struiert und so detailliert undkleinteilig vervielfältigt, dassauch sie wieder fast zu real wir-ken, um nicht echt zu sein. „Dasdauert aber richtig lange. Manch-mal muss ich Dinge auch liegenlassen und kann erst nach Wo-chen oder Monaten wieder wei-termachen, an anderen sitze ichdurchweg – aber alleine das Ren-dern, also die Berechnung des Bil-des aus den Rohdaten, dauertStunden oder sogar Tage“, erzähltSchmid. Ganz zu schweigendavon, wenn er wie im vorigenJahr für die „Open“ im Kunstmu-seum sogar ein Video daraus kon-struiert . . . Übrigens, das Kunst-museum war für den 63-Jährigenein ganz besonderer Ausstel-lungsort: „Hier habe ich tatsäch-lich schwimmen gelernt. An derStelle, an der nun die Wand mitden Bildern stand.“

Sein Atelier? Nun ja, das istwohl der Computer imWohnzim-mer. „Ich habe noch einen sepa-raten Raum, in demmeine Bilderhängen, wenn zum Beispiel Gale-risten vorbeikommen. Ansonstenverbringe ich aber tatsächlich vielZeit imWohnzimmer.“ Oder ebenals Dozent in den Kursräumen,wo er vor allem Senioren unter-richtet. „Da fällt mir auf, dassmanche mit 50 Jahren schon fastscheintot sind, die interessierensich für nichts mehr, haben keineNeugierde. Aber es gibt auch Aus-nahmen“, sagt er und erzählt voneiner 86-Jährigen, die bei ihm dasArbeiten mit Photoshop gelernthat, sich eine Kamera und einenLaptop gekauft hat und innerhalbeines Jahres mit ihren bearbeite-ten Fotografien sogar Ausstellun-gen bestritten hat. „Das nenne ichmal Experimentierfreude!“

Ganz reale ParallelweltenAtelierbesuch (18) 20 Jahre „Open“: Wer steckt dahinter, und wo und wie entstehteigentlich Kunst im Kreis Heidenheim? In einer Serie geben die „Open“-Künstler Einblickein ihre Ateliers. Heute: Günter Schmid. Von Joelle Schilk

„Open“ 2020

Das diesjährige „Open“muss auf-grund der Corona-Pandemie voraus-sichtlich entweder verschoben odergänzlich online stattfinden. Wie diePläne hierzu momentan aussehen,darüber wird morgen berichtet.

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Das Berliner Staatsballett übt in Corona-Zeiten zuhause. Dafür haben dieWerkstätten jedem der 70 Tänzern je drei Quadratmeter Tanzboden geliefert. Je-weils vormittags wird ein Training live gestreamt. Foto: Britta Pedersen/dpa

Balletttraining in der eigenen Wohnung

Von den Altmeistern derMaler ist Raffael der po-pulärste und erfolg-reichste, auch was seine

unternehmerische Selbstver-marktung betrifft. Er war ein Starvon Anfang an und ist es bis heu-te geblieben. Seine SixtinischeMadonna in der Dresdener Sem-per-Galerie ist das berühmtesteGemälde in Deutschland. Auchdann noch, wenn es unter ver-ächtlichem Kitschverdacht stand.Am kommenden Montag feiertdie Kunstwelt den 500. Todestagdes Renaissancekünstlers.

Nichts hat Raffael varianten-reich so oft gemalt und gezeich-net wie die Gottesmutter mitKind: fromme Gläubigkeit, har-monisch formvollendet zu idea-listischer Frauen-Schönheit ver-klärt. Das kann schnell süß-lich-weltentrückt wirken. Ist esaber nicht unbedingt. Denn spä-testens das Kind ist nur allzumenschlich: pausbäckig, zappelig,mit einer Blume oder einem Vo-gel spielend, gelangweilt die Au-

gen verdrehend, wenn Mutter ineinem Buch liest, frühreif in dieBrustöffnung von Marias Kleidgrapschend oder seinen ihm zumVerwechseln ähnlich sehendenunterwürfigen SpielkameradenJohannes gestenreich belehrend.Das ist nicht ohne Komik.

Wenn die perfekt ihre Mutter-rolle spielende Madonna nichtgerade auf himmlischen Wolkenthront, wird sie auch von poeti-schen heimischen Landschaftenim immer naturgetreu näher rü-ckenden Hintergrund geerdet.Raffael stammt aus Urbino in denmittelitalienischen Marken, ist alsSohn des in Hofdiensten stehen-den Maler-Vaters wahrscheinlicham 6. April 1483 geboren und 37Jahre später, just wieder an einem6. Karfreitags-April, gestorbenund mit höchsten Ehren im römi-schen Pantheon beerdigt.

Bei seinem Vater ging er in dieLehre, zog weiter nach Perugiaund wird bereits im Alter vondreizehn Jahren als handwerkli-cher „Meister“ bezeichnet. In Flo-renz bildete er, nun schon mitdem Beinamen „der Göttliche“,zusammen – das heißt konkurrie-rend – mit Leonardo da Vinci undMichelangelo das Renaissance-Dreigestirn. Er lebte dann zwölfJahre in Rom mit einer in seinemSinne sehr aktiven Werkstatt vonendlosen päpstlichen und höfi-schen Aufträgen. Ein unauffälli-ger Vereiniger von Kunst undKommerz, Dürer gleich.

Sein Nachruhm in Deutschlanderreichte Mitte des 19. Jahrhun-derts bei den Romantikern seinenHöhepunkt. Doch gerade diesesentimental nach innen gewand-te Religiosität voller menschen-nah besänftigender Anmut kam inder aufkeimenden Moderne nichtmehr so gut an, ausgenommenvielleicht seine zeitlosen weltli-chen Charakter-Porträts, die ihn

als feinen Psychologen auswei-sen.

Was man heute an Raffael be-sonders bewundert, ist seinkünstlerischer Stil. Also der ganzeigene Umgang mit Farben undseine geometrisch ausbalanciertauf Maß und Mitte konzentrierteKompositionstechnik. NeueWertschätzung erfährt er auch alsMythen-Erzähler mit geradezudramatischer Bewegungs-Kraftwie beispielsweise für die ge-

schichtsphilosophischen Freskender „Stanzen“ im Vatikan und dielustvollen Erotik-Göttereskapa-den in der Villa Farnesina.

Am spannendsten aber er-scheint er in seiner furiosen Vir-tuosität als von Blatt zu Blatt in-novativ experimentierenderZeichner. In allen Medienartenausgeführte Vorstudien für Ge-mälde, Skizzen, architektonischeVisionen, spielerische Fragmen-te, die Licht-Schatten-Verwen-

dung von Schraffuren mit Pinsel,Feder, Silberstift und Rötel-Krei-de – da tut sich ein Zauberreichvon unvergleichlichem Erfinder-geist auf!

In deutschen Sammlungen istRaffael nur wenig vertreten. Au-ßer Dresden und München mit jeeinem eigenen Gemälde dürfennur Berlins Staatliche Museen aufgleich fünf Madonnen-Gemäldeund sieben Zeichnungen von Raf-fael stolz sein. Die ständig ausge-stellten, aber etwas matt wirken-den Berliner Madonnen stammenalle aus Raffaels frühen Jahren(1502 bis 1508) und lassen die in-nige, das kommende Unheil ah-nende heilige Jungfrau, den Kopfimmer nach links geneigt, mit gü-tig-besorgtem Blick auf ihr unru-higes Jesuskind herabblicken.

Die Gemälde stehen – flankiertvon einigen Leihgaben – im Zen-trum der Ausstellung „Raffael inBerlin. Die Madonnen der Gemäl-degalerie“, die zurzeit ebenfallsnicht besichtigt werden kann. AlsErsatz stellen die Staatlichen Mu-seen zu Berlin den Katalog auf derWebsite www.smb.museum zumkostenlosen Download bereit. Solässt sich das Raffael-Jubiläumwenigstens zuhause ein bisschenfeiern. Sein Werk wird noch Jahr-hunderte lebendig bleiben.

Göttlich undmenschlichKunst Vor 500 Jahren starb Raffael, der mit seiner schönheitstrunkenen Malerei die Epocheder Renaissance prägte. Nun wird er weltweit gefeiert – soweit möglich. Von ChristophMüller

Die Ausstellungen zum Jubiläum

Die schönste und for-schungsergiebigste Aus-stellung zum Raffael-Ju-biläum ist schon vorbei:der junge Raffael undseine heimatlichenFreunde in der GalleriaNazionale delle Marchevon Urbino. Da konnteman im selbst schonhöchst sehenswertenPalazzo Ducale Malerkennenlernen wie Timo-teo Viti und GirolamoGenga, die wie Raffaeldas Mittelalter zur sel-ben Zeit und auf die sel-be Art hinter sich ließen

oder sich auf der Spurvon Pinturicchio und Pe-rugino gemeinsam wei-terentwickelten.

Die umfangreichsteAusstellung im Quirina-le-Palast in Rom, die ei-gentlich bis 2. Juni lau-fen sollte, ist wegen derCorona-Pandemie ge-schlossen: 100 echteRaffael-Werke und wei-tere 100 von seinenZeitgenossen. Mit einemnicht nur hauseigenenBest-of wartet die Lon-doner National Gallery

vom 3. Oktober bis zum24. Januar 1921 auf.

In Deutschland gibt esnur kleinere Ausstellun-gen: in Dresdens Sem-per-Galerie natürlichmit der „Macht der Bil-der“ rund um die Sixtini-sche Madonna bis zum19. Juli – wenn die Situa-tion eine Wiedereröff-nung zulässt. Die Raffa-el-Schau in der Hambur-ger Kunsthalle wurdebereits verschoben auf22. Januar bis zum 25.April 2021.

Als Zeichnerist Raffael

besonders spannend.

Madonnenbilder waren eine Spezialität Raffaels: Zu den berühmtesten Darstellungen zählt die „Sixtini-sche Madonna“ in Dresden. Foto: Matthias Hiekel/dpa

Kino„Ghostbusters“auf 2021 vertagtLosAngeles. „Ghostbusters“-Fansmüssen wegen der Coronavirus-Pandemie nun deutlich länger aufdie Fortsetzung des Komödien-spuks warten. Das Sony Studiohat den für diesen Sommer ge-planten Kinostart von „Ghostbus-ters: Legacy“ (engl. Titel „Ghost-busters: Afterlife“) in den USAauf März 2021 verschoben. Übereinen neuen Starttermin inDeutschland wurde zunächstnichts bekannt. Auch „Morbius“mit Jared Leto als Vampir-Böse-wicht startet erst 2021. dpa

ArchitekturEuropäischesKulturerbeStuttgart. Die 1927 erbaute Stutt-garter Weißenhofsiedlung kannsich mit dem Europäischen Kul-turerbe-Siegel schmücken. DasSiegel, das „Meilensteine auf demWeg zur Schaffung des heutigenEuropas“ auszeichnet, wurde fünfWerkbund-Stätten in Deutsch-land, Österreich, Polen undTschechien verliehen, wie dieEU-Kommission mitteilte. Archi-tekten hatten nach dem ErstenWeltkrieg herausragende Lösun-gen für den sozialen Wohnungs-bau geschaffen. epd

Neu im Jüdischen MuseumNach Querelen um den früherenDirektor Peter Schäfer hat das Jü-dische Museum Berlin eine neueLeitung: Die Niederländerin Het-ty Berg trat am Mittwoch ihrenPosten an – zunächst im Homeof-fice. Die 58-Jährige war zuvorChefkuratorin des Jüdischen Kul-turviertels in Amsterdam.

PEN will Buchläden öffnenBibliotheken und Buchläden soll-ten nach Ansicht des deutschenPEN-Zentrums auch während derCorona-Krise geöffnet sein. DerZugang zu Büchern und damit zuInformation dürfe keinesfalls ein-geschränkt werden, so der Schrift-stellerverband. dpa/epd

Wagnerianermüssen zuHause bleiben

Bayreuth. Schwitzen im unklima-tisierten Festspielhaus – stunden-lang eingezwängt auf engen Holz-stühlen, in langen Reihen Zu-schauerkörper an Zuschauerkör-per. Das ist in einem heißenSommer schon kein reiner Spaß,aber in der Corona-Krise undenk-bar: Auch gläubigste Wagnerianerhatten es sich zuletzt kaum nochvorstellen können, dass die Bay-reuther Festspiele in diesem Jahrstattfinden werden. Am Dienstag-abend nun hat die Geschäftsfüh-rung um Chefin Katharina Wag-ner die Reißleine gezogen (wiekurz berichtet). Die weltweit äl-testen und berühmtesten Opern-festspiele sind abgesagt.

Wobei von „Aussetzung“ in deroffiziellen Mitteilung die Rede ist.Das auf Jahre hin disponierte Pro-gramm freilich bricht auseinan-der. In diesem Sommer hätte einneuer „Ring des Nibelungen“ aufdie Bühne kommen sollen: vierOpernwerke, vier Premieren.Auch in einer normalen Saisonwäre das ein Kraftakt ohneglei-chen gewesen. In diesem Sommerhätte zudem ein Newcomer, derjunge österreichische RegisseurValentin Schwarz, gemeinsam mitdem finnischen Dirigenten Pieta-ri Inkinen die Herausforderungstemmen sollen.

Der Probenplan ist eng getak-tet: Selbst wenn bis zum 25. Juli,zum avisierten Festspielauftakt,ein Spielbetrieb möglich gewesenwäre, die Neuproduktionen hät-ten nicht solide vorbereitet wer-den können, weil angesichts derAnsteckungsgefahr und der ge-sundlichen Risiken noch langekeine Proben möglich sind.

Jetzt wird umdisponiert:Nächstes Jahr, 2021, soll als Neu-produktion „Der fliegende Hol-länder“ herauskommen, dazu dieWiederaufnahmen von „Tann-häuser“, „Meistersinger“ und „Lo-hengrin“ sowie konzertante „Wal-küre“-Aufführungen. Aus Grün-den der Probenplanung könne der„Ring des Nibelungen“ voraus-sichtlich erst 2022 realisiert wer-den.

Die Wagnerianer leiden. „Fürdas kulturelle Leben ist der Aus-fall ein herber Verlust“, erklärteBayerns Kunstminister Bernd Si-bler. Für die touristische Gastro-nomie in Oberfranken ist es dasauch. Coronadämmerung stattGötterdämmerung, möchte mansagen. Die Bayreuther Festspielehaben seit 1876 aber schon viel er-lebt: Pleiten und kriegsbedingteAbsagen. Jürgen Kanold

Festspiele Der neueBayreuther „Ring“ kommterst 2022 heraus.Coronadämmerung stattGötterdämmerung.

Die Festspiele sind abgesagt.Foto: Daniel Karmann/dpa

Tanztheater auf dem Handy, Com-puter oder Fernseher erleben statt imTheater: Das ist in Zeiten von Coronaunter anderem durch „StuttgartBal-let@Home“ möglich. Nach dem er-folgreichen Start setzt das Staatsbal-lett aus der Landeshauptstadt dasProjekt mit der zeitgenössischen Pro-duktion „Creations I-III“ fort. Das Vi-deo ist bis Dienstag, 7. April, um 22 Uhrauf der Website stuttgarter-ballett.deoder auf dem Youtube-Kanal des En-sembles verfügbar. Der Abend eröff-nete im vergangenen Herbst die lau-fende Spielzeit und besteht aus dreiWerken junger Choreographen: RomanNovitzky, Andreas Heise und Fabio Ad-orisio.

KULTURTIPP

Beschluss zurOper kommterst 2021

Stuttgart. Die Corona-Krise ver-zögert die Entscheidung desStuttgarter Gemeinderats zur mil-liardenschweren Opernsanie-rung. Eigentlich hatte das Gremi-um die Grundsatzentscheidungnoch vor der Sommerpause tref-fen wollen. Nicht zuletzt wegender Wahl um das Amt des Ober-bürgermeisters im Novemberwird sie nun erst im kommendenJahr erwartet.

Der Grund: Sowohl das Preis-gericht für den Wettbewerb zurBundesstraße 14 in der Innenstadtals auch das Bürgerforum zurOpernsanierung sind wegen derCorona-Einschränkungen ver-schoben worden. „Da die Ergeb-nisse aus beiden Verfahren in dieGrundsatzentscheidung des Ge-meinderats einfließen sollen, än-dert sich hierfür der Zeitplan“,kündigten Stadt und baden-würt-tembergisches Wissenschaftsmi-nisterium am Mittwoch an.

Ministerin betont Dringlichkeit„Die Verschiebung ist schmerz-haft“, sagte Stuttgarts Oberbür-germeister Fritz Kuhn (Grüne). Esändere sich aber nichts an derNotwendigkeit, den Littmann-Bauvon Grund auf zu sanieren. „DieGeneralsanierung unseres Opern-hauses ist jetzt so dringlich wievor der Corona-Krise“, sagte Wis-senschaftsministerin TheresiaBauer (Grüne). „Gerade in diesenWochen der erzwungenen Aus-zeit merken wir, wie sehr wir dieKultur vermissen.“

Diskutiert wird derzeit nebender Sanierung der Oper auch derBau eines Übergangsgebäudes.Die Arbeiten sollen fünf bis sie-ben Jahre dauern und nicht vor2025 beginnen. Stadt und Land alsTräger der Staatstheater überneh-men die Kosten zu gleichen Tei-len. Damit ist zusätzlich auch dieEntscheidung des Stuttgarter Ge-meinderats und des Landtags not-wendig. dpa

Sanierung Wettbewerbund Bürgerforum zumMilliardenprojekt inStuttgart müssenverschoben werden.

Känguru jetztimStream

Berlin. Die Schließung der Kinoswegen der Corona-Krise hat vie-le Filme hart getroffen. Dazu ge-hört auch die Komödie „Die Kän-guru-Chroniken“, die am 5. Märzbundesweit in die Kinos gekom-men war. Mehr als 540 000 Zu-schauer schauten sie sich an –dann kam der Stillstand. Nun hatsich der Verleih entschieden, denFilm mit dem vorlauten Känguruab diesem Donnerstag gegenExtra-Geld als Stream anzubieten.Dieser ist auf Video-on-De-mand-Plattformen wie iTunesund Amazon verfügbar. dpa

Kino Die Verfilmung desBestsellers vom Marc-UweKling ist ein Corona-Opfer.

FEUILLETON Donnerstag, 2. April 2020

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23 ANZEIGEN Donnerstag, 2. April 2020

GLÜCKWÜNSCHEHerbrechtingen: Zum 80. Wolfgang Tausend

Liebe GELIMeine bestenGlückwünschezu Deinem Geburtstag!

Trotz Corona-Distanz -die Nähe ist da.

Deine Freundin B.

Mergelstetten, im April 2020

Wir haben im engsten FamilienkreisAbschied genommen von meiner lieben Frau

Brigitte Enslingeb. Schiele

*15.10.1949 †15.3.2020

In LiebeHans-Peter mit Familie

Herzlichen Dank für die mir entgegengebrachte Anteilnahme.

Liebe Alexandra!Herzliche Glückwünsche zuDeinem runden Geburtstagwünscht Dir Deine Mama

Bleibe gesund.

Kurt Paul Ganzenmiller

Andrea Bernd Eckert

Philipp Paula

und

und

mit und

und alle Angehörigen

Aus gegebenem Anlass haben wir sie im engsten

Kreis in aller Stille auf dem Waldfriedhof beigesetzt.

geb. Hafner

* 29. 4. 1933 † 24. 3. 2020

Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.

aus Psalm 23

In stiller Trauer:

In Liebe und Dankbarkeit nahmen wir Abschied von

unserer lieben Mutter, Schwester, Oma, Tante,

Schwiegermutter und Schwägerin

Frieda Ganzenmiller

Ilse GrünZum 30.Todestag

Wir vermissen Dich sehr!Deine Söhne Bernd und

Hans-Peter

freude.hz.de

trauer.hz.de

Verordnung des Kultusministeriumsbei religiösen Veranstaltungen:

„Wir weisen Sie freundlich darauf hin, dasszum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr als 10

Personen an Bestattungen teilnehmen dürfen.“

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24 ZU GUTER LETZT Donnerstag, 2. April 2020

Heidenheim-Wetter

Aus demNetz: heute auf hz.de

EinenMundschutz selber nähen istnicht schwer. Es braucht lediglichzweimal ca. 20 x 20 ZentimeterBaumwollstoff, zwei Gummibän-der à ca. 20 Zentimeter und eineNähmaschine. Zwar ist ein so her-gestellter Mundschutz keinSchutz vor einer Ansteckung mitdem Coronavirus, wohl aber re-duziert er beim Tragen den eige-nen Ausstoß an Tröpfchen. Nichtzuletzt fasst man sich selbst nichtmehr so oft ins Gesicht und an-dere Menschen halten automa-tisch mehr Abstand.

Eine Gruppe Niederstotzinger Frauen um Isabell Juelich hat bereits zahlreiche Exemplaregenäht. Von ihr stammt die Anleitung. Foto: privat

Eine Anleitung zum Selbernähengibt es auf der Seite der HZ unterhz.de/mundschutz

Häufig scheint bei uns die Sonne,nur ab und zu ziehen ein paar lockereWol-kenfelder vorüber. Es bleibt trocken. DieHöchsttemperaturen bewegen sich zwi-schen 9 und 11 Grad. DerWind wehtschwach aus verschiedenen Richtungen.

Am Freitag kommt nur ab und zudie Sonne zumVorschein. Dabei bestehteine leicht erhöhte Schauerneigung. DieTemperaturen erreichen Höchstwertezwischen 8 und 10 Grad. DerWind wehtschwach aus westlichen Richtungen.

Viele Personen fühlen sich zur-zeit trotz ausreichenden Schlafes müdeund schlapp. Das führt häufig zu einer her-abgesetzten Konzentrations- und einer ge-ringeren Leistungsfähigkeit.Wetterfühligeleiden unter Kreislaufbeschwerden.

11° / 1°0% / 0 l/m2

W 10 km/h

gefühlt 12° / 0°

38%*

1012 hPa*

Heute

Morgen

Biowetter

heiter, 19 GradDas Wetter vor einem Jahr

∞C

* heute um 14 Uhr MESZ

Spruch

Glücklich machen ist das höchsteGlück.

Theodor Fontane

Politik ist wechselhaft, und dennoch gleichensich bestimmte Themen und Thesen immer wie-der in ganz verblüffender Weise. Heute vor30 Jahren berichtete die HZ über die Landes-delegiertenkonferenz der Jusos, der SPD-Nach-wuchs tagte in Schnaitheim. Baden-Württem-bergs damaliger SPD-Landeschef Ulrich Maurer(links) wechselte später zur Linkspartei und istheute Buchautor und Politikberater in Berlin. DieJusos hingegen wetterten 1990 in Schnaitheimvehement gegen eine Große Koalition. Nein, nichtim Bund, sondern in der noch existierendenVolkskammer der DDR. Groko-Schelte klingt wie-der ganz aktuell. Foto: HZ-Archiv

Zurückgeblättert:aus der Zeitung vom2. April 1990

DANKESie sind tagtäglich im Einsatz, kämpfen für unsereGesundheit – und gegen das Coronavirus. Unsere Ärzte,Krankenschwestern und -Pfleger und Sanitäter, aber auchdie Menschen, die sich in den Krisenstäben engagieren,leisten gerade herausragende Arbeit. Dafür möchte sichdie Heidenheimer Zeitung bei ihnen bedanken.

DANKEDas öffentliche Leben steht still und auf einmal wirdvielen Menschen klar, worauf es ankommt: Auf das Augefüreinander, auf Mitmenschlichkeit, auf Solidarität. Undnoch etwas anderes fällt auf: Wie viel Pfleger, Apotheker,Ärzte oder Supermarkt-Mitarbeiter für die Allgemeinheittun, ohne dass sie im Rampenlicht stehen. Dafür möchtedie Heidenheimer Zeitung Danke sagen.

SudokuSchwedenrätselDas Diagramm ist mit den Zahlen 1 bis 9 aufzufüllen. Dabei darfjede Zahl in jeder Zeile und jeder Spalte sowie in jedem 3-x-3-Feldnur ein Mal vorkommen.

2 9 6 1 71 6 4 2

2 6 55 2 33 5 6

6 7 17 8 33 4 9 2

9 2 5 8 4

3 8 15 2 4

7 9 33 5

1 2 86 8

5 6 15 4 9

8 4 7

253986417196475823784132659519647238342851796867293541478329165635714982921568374

Gast-spiel-reise

rasen,lärmen

Fußball-mann-schaft

Honig-biene

ugs.:Ge-fängnis

bayer.Boden-see-stadt

Zier-pflanze,Schnitt-blume

Völker-gruppein derArktis

persönl.Fürwort/2. Person,3. Fall

Erdart,Bau-material

guttrainiert,in Form

Rüssel-tieraustral.Laufvogel

Formvon: sein

erhöhterSitz-raum inKirchen

Kohle-produkt

Handels-platz

Stoßwaffe

Hast,über-stürztesDrängen

anerken-nendeWorte

Schräg-stütz-balken

Gesichts-ausdruck

land-wirtsch.Tätig-keit

Lachs-fisch,Kapelan

erlernteArbeit,Erwerbs-tätigkeit

schnell;zügig

Wortteil:Hitze...,Wärme...

franzö-sisch:Liebe

befristeterZahlungs-nachlass(Rechnung)

Haupt-stadtvonSüdtirol

Milch-produkt

Auspuff-ausstoß

gesetz-lich

eineStaats-bediens-tete

halb-langeKleidung

naut. Ge-schwin-digkeits-messer

Zuruf anZugtiere

kurz-ärmeligesHemd(engl.)

denMondbetref-fend

grie-chischerBuch-stabe

Gedenk-turnier(Sport)

läng-licheVertie-fung

starkerWind

Garten-blume

Edel-stein-gewicht

Symbol fürgute Laune,positivesDenken

einLeicht-metall(Kurzw.)

ugs.: sichsehr an-strengen

Musik:ersteTonstufe

beherzt,cou-ragiert

Guckloch Aristo-krat

Segel-schiffs-typ

Auswahl Bart-schur

Faulen-des Wortteil

dieAlpenbetref-fend

gefühls-betonteDicht-kunst

Leber-sekret

Tadel,Verweis

BefugnisFortset-zungs-folge

Pflan-zen-faser

Haupt-stadtNor-wegens

Staat inVorder-asien

derAnsichtsein

Beses-senheit,Gier

Dresch-abfall

44. US-Präsident(Barack)

mehr-sätzigesTonstück

flachesSchnitt-holz

Hülsen-frucht

derAbend-stern

nord-amerik.Indianer-stamm

Besitz-form imMA.

unbe-mannterFlugkör-per (Kf.)

männl.Kose-name

korrekt,tipptopp

strengvege-tarisch

Sport-gerätderWerfer

unver-heiratet

eh. arg.Fußball-spieler(Diego)

Presse-,Künst-lerver-tretung

ugs.:groß-artig

nichthart

Sing-vogel

Fest-essen

u-för-migerMetall-haken

Geruch;Ge-schmack

Sitten-lehre,philos.Teilgebiet

KurzwortfürHelligkeit

Stech-insekt

Gestaltbei KarlMay †

Kauf-manns-sprache:heute

beurkun-denderJurist

Boden-belagbeimFußball

ein Si-gnalhornertönenlassen

Gym-nastik-utensil

schüch-tern

Nischein Gast-stätten

Gebirgs-weide

verschön.Beiwerkfranz.:Brücke

leichterSchlag

männl.Vorname

Staatin Nord-ostafrika

Gleich-klangim Vers

rutschig Frage-wort

Lebens-abend

öde,un-bebaut

dt. Stadt a.d. Donausehrschnell

Biber-ratte

Berufin derTextil-industrie

Fußball-klub ausMailand(Kurzw.)

wert-losesBlattPapier

Ort derWinter-spiele1998

erfolg-reichbeenden

Lebe-wesen,Ge-schöpf

be-stimmterArtikel

Flugzeug-halle

rundesSchiffs-fenster

Teil desBaumes

Platz,Stelle

Leitungs-draht ausmehrerenDrähten

ersteFrau(A. T.)

frühererMinisterin islam.Staaten

sommerl.Erfri-schungs-getränk

latei-nisch:imJahre

Teil desHalses

Berg-stockbei St.Moritz

latei-nisch:Fall

poetisch:unbe-ständig

scharfeKante

Fortbe-stehen

Wunsch,Bitte

Flussin derPicardie

®

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KIRYL■■OTAD■P■TARG

A■I■IKIN■DIPAR■G■■

ELLAG■RATON■REUAD■

SOLLEDAT■NEGEILNA■

EGEUR■NESAR■EMMOS■

AUFLÖSUNG DES RÄTSELS

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Das Rätsel zum Download unter: hz.de/raetsel