Symposium - Stadt-Kultur-Hören

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STADT – KULTUR – HöREN WWW.SPIELSTAETTEN.AT PERSPEKTIVEN UND CHANCEN DER MUSIKVERMITTLUNG IM URBANEN KONTEXT Programmheft Ein Symposium der Grazer Spielstätten In Zusammenarbeit mit dem netzwerk junge ohren

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Programmheft www.spielstaetten.at PerSPeKtiven und CHanCen der MuSiKverMittlung iM urbanen Kontext Ein Symposium der Grazer Spielstätten In Zusammenarbeit mit dem netzwerk junge ohren Mag. Siegfried Nagl Bürgermeister der Landeshauptstadt Graz Geschätzte Symposiums-TeilnehmerInnen! Sehr geehrte Damen und Herren! Herzlichst, Ihre Herzliche Grüße Dr.in Bettina Vollath Kulturlandesrätin

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Stadt – Kultur – Hören

www.spielstaetten.at

PerSPeKtiven und CHanCen der MuSiKverMittlung iM urbanen Kontext

Programmheft

Ein Symposium der Grazer SpielstättenIn Zusammenarbeit mit dem netzwerk junge ohren

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Als neue steirische Kulturlandesrätin ist mir eines sehr wohl bewusst: Gerade in einer Zeit, in der wir vor besonderen wirtschaftlichen und ge-sellschaftlichen Herausforderungen stehen, müssen kulturelle Aktivitäten eine besondere Aufmerksamkeit und Wertschätzung erfahren. Denn wir leben in einer heterogenen Gesellschaft, die Vielfalt zum Teil noch nicht als Chance erkennt, sondern sich dadurch verunsichert fühlt. Die hohe Spezialisierung in den einzelnen Berufs- und Gesellschaftsschichten führt dazu, dass Menschen einander oft nicht mehr verstehen. Hier kann und soll die Kultur die Aufgabe einer Vermittlerin übernehmen. Gerade Musik hat die Möglichkeit, auch über Sprachbarrieren und Grenzen hinweg Kommunikation zu fördern, wertvolles Gedankengut zu transportieren und dadurch Menschen zu verbinden. Um dieser Funktion nachkommen zu können, muss sich aber auch kulturelles Schaffen selbst vermitteln können. Es gilt nun, sich für die Herausforderungen unserer modernen Zeit zu rüsten und entsprechende Strategien zu entwickeln, wie die Vermittlung von Musik gerade im urbanen Kontext noch besser verankert werden kann. Die-ses hochaktuelle Themenfeld steht im Mittelpunkt des Symposiums „Stadt – Kultur – Hören“. Ich wünsche Ihnen viele spannende Vorträge und Diskussi-onen und ein erfolgreiches und vor allem inspirierendes Symposium.

Herzlichst, Ihre

Dr.in Bettina Vollath Kulturlandesrätin

Geschätzte Symposiums-TeilnehmerInnen!Sehr geehrte Damen und Herren!

Graz klingt gut. Musik gehört untrennbar zu unserer Stadt und genießt eine lange, identitätsstiftende Tradition. Musik ist aber auch Spiegel der Zeit und des gesellschaftlichen Wandels und hat sich somit stets verän-dert, wie auch Graz sein Gesicht verändert hat. Heute präsentiert sich die steirische Landeshauptstadt als ein modernes Zentrum, in dem Historisches wie Zeitgenössisches harmonisch nebenei-nander Platz finden. Graz war 2003 Kulturhauptstadt Europas und bewirbt sich aktuell um den Titel „City of Design“ – dazu befähigen uns neben den visuellen auch die akustischen Voraussetzungen. Überall in der Stadt verstreut finden sich Klangräume, Orte, in denen die Musik zu Hause ist und sich entsprechend entfalten kann. Öffentliche wie private, geschlossene wie solche, die unter freiem Himmel grenzenlosen Musikgenuss bescheren. Vielfältig wie die Räume, die durch Klänge zum Strahlen gebracht werden, sind auch die Empfindungen der Menschen, die sie rezipieren. Hier gilt es eine Balance zu finden, das Angebot möglichst breit zu streuen und über das Jahr schwerpunktmäßig zu verteilen. Das gelingt uns in Graz nicht zuletzt durch diverse Festivals. Daran möchten wir auch in Zukunft festhalten und das Programm zusätzlich bereichern.

Herzliche Grüße

Mag. Siegfried Nagl Bürgermeister der Landeshauptstadt Graz

Zuhören können ist eine der wichtigsten Grundlagen für erfolgreiches Lernen und wesentliches Fundament für das erfolgreiche soziale Zusam-menleben in einer Gesellschaft. Sowohl kognitive Qualitäten als auch die soziale Intelligenz können durch das Erlernen des Zuhörens entfaltet werden.Musik und deren unterschiedliche Ausprägungsformen von E-Musik zur Jugendkultur brauchen Vermittlungsmethoden, die an die jeweilige Ziel-gruppe angepasst sind und dadurch neue Hörerlebnisse eröffnen.Die Vermittlung von Musik an junge Menschen hat einen besonderen Wert. Schon die Basisfähigkeit für die Auseinandersetzung mit Musik und das Zuhören fördert Qualitäten, die weit über den herkömmlichen Musikge-nuss hinausgehen. Das Symposium zu Perspektiven und Chancen der Musikvermittlung im urbanen Kontext wirft spannende Fragen im Verhältnis von Urbanität und akustischer Umwelt als Parameter kultureller Gestaltung auf. Die Ergeb-nisse werden in die Vermittlungsarbeit einfließen und in der Folge eine weitere Aktivierung von breiten Bevölkerungsschichten bewirken. Ich wünsche Ihnen für diese Veranstaltung viel Erfolg und bei Ihrem Engagement, jungen Menschen Musik in all ihren zahlreichen Facetten auf vielfältige Weise nahe zu bringen, viel Freude.

Wer sich aktiv mit Musik auseinandersetzt, engagiert sich mit viel Enthusiasmus!

Dr. Claudia Schmied Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur

S2 GruSSWOrTe GruSSWOrTe S3

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Christoph Thoma ist Musikpädagoge und Kulturmanager, leitete die Kinder- und Jugendkonzerte bei der Jeunesse Österreich, war Kulturamtsleiter der Stadt Bludenz und ist seit 2008 Geschäftsführer und künstlerischer Leiter der Grazer Spielstätten sowie Fachbeiratsmitglied des netzwerk junge ohren, Berlin.

S5Inhalt

Kultur schafft Lebensqualität

Zukunftsräume der Musik

Musik im Kontext

Biografien

Quo vadis? – Welcher Weg ist Deiner?

Der Tierkreis

Die Kunst, Musik zu vermitteln und Hörräume zu gestalten

Symposium „Stadt – Kultur – Hören“ 26. bis 28. November 2009 | Programm

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Christoph Thoma

elke Kamprad

Constanze Wimmer

ÖKB-Composers’ Lounge #4

Schulkonzert

Ingrid Allwardt

KontaKt: 0316 / 8008 – 9000 | www.spielstaetten.at | [email protected]

S4

Kultur schafft LebensqualitätKulturelle Bildung als gesellschaftliche Verpflichtung

Kultur ist Wirtschaftsfaktor, Kultur ist Standortfaktor und Baustein in-novativer Stadtentwicklung. Die Kreativwirtschaft wächst und gewinnt zunehmend an Bedeutung. Kultur schafft Lebensqualität, ermöglicht Teil-habe, sie prägt die Identität einer Stadt mit. Kultur hat mit kritischem und kreativem Denken, individuellen und gemeinschaftlichen Werten, insbe-sondere mit Fantasie und Geist zu tun. Wir leben als Individuum wie auch in der Gemeinschaft von und mit Kultur.

Das sind Fakten, die auf dem Tisch liegen. Werden sie aber ausreichend erkannt und kulturelle Bildung als Essenz unseres täglichen Zusammen-lebens verstanden?

„Kulturelle Bildung als Triebfeder für Kreativität in allen Bereichen des Lebens ist eine Investition in die Zukunft unseres Landes“, steht im Re-gierungsprogramm des österreichischen Nationalrats für die XXIV. Gesetzgebungsperiode vom 23.11.2008. Diese Investition heißt es nach-haltig zu gestalten und das Individuum neu zu definieren. Dies ist eine Herausforderung an unsere Gesellschaft, Kreativität ist ein Potenzial, das es auszubauen gilt.

Musikvermittlung als Motor von Sparten übergreifenden ProjektenJunge Menschen sollen frühestmöglich an die Kulturtechnik des Konzert-besuches herangeführt werden. Um einen ganzheitlichen Zugang zu ermög-lichen, werden verschiedenste Kunstsparten in die Konzeption von musik-vermittelnden Projekten eingebunden. Grenzen zwischen U- und E-Musik werden von jungen Menschen wesentlich indirekter wahrgenommen, was für Dramaturgen und Künstler eine Bandbreite an Möglichkeiten eröffnet.

Kulturpolitik heuteWir gehen davon aus, dass Kulturpolitik sich nicht in künstlerisches Schaffen einmischt, sondern sich auf Rahmenbedingungen und Möglichkeiten kon-zentriert, die der Freiheit der Kunst dienen, und so Künstler und Veranstal-ter gleichermaßen unterstützt.

Die Frage nach ausreichender Unterstützung im weiten Feld kultureller Bildung ist aber legitim. Wie kann Kulturvermittlung als eigenständiges Format in Spielpläne eingebaut und als geistige Ressource ausreichend ge-stützt werden? Kaum durch Verordnungen, mehr über Erkenntnisse, über „Best-Practice-Modelle“, die forciert, umgesetzt und langfristig evaluiert gehören – sei das im Konzert, in Workshop-Angeboten oder in „Long-Term-Projects“.

Das ist und bleibt die brennendste Frage, vor der wir stehen: Wohin geht der Weg, wie können wir gemeinsam neue künstlerische Formate initiieren?

Christoph ThomaGeschäftsführer und künstlerischer Leiter der Grazer Spielstätten

HerZLICH WILLKOMMeN IN GrAZ!

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Eine kulturelle Technik mitten im Leben von Ingrid Allwardt

STATeMeNT

Die Kunst, Musik zu vermitteln und Hörräume zu gestalten

er das Sprichwort „Kunst kommt von Können, nicht von Wollen, sonst müsste es ja Wunst heißen“ in die Welt gesetzt

hat, ist umstritten. Ob nun von Max Liebermann oder Karl Valentin ironisch ergänzt, ist die inzwi-schen zum Sprichwort gewordene Formulierung „Kunst kommt von Können“ erstmalig 1800 in Herders „Kalligone“ erschienen: „Kunst kommt von Können oder Kennen her (nosse aut posse), vielleicht von beiden, wenigstens muß sie beides in gehörigem Grad verbinden. Wer kennt, ohne zu können, ist ein Theorist, dem man in Sachen des Könnens kaum trauet; wer kann ohne zu kennen, ist ein bloßer Praktiker oder Handwerker; der echte Künstler verbindet beides.“

Musik im gesellschaftlichen KontextDie Redensart „Gut gemeint, ist noch nicht gut ge-macht“ steht in enger Verwandtschaft und trifft sicherlich auf so manche selbst ernannte Kunst zu. Aber nicht nur auf die Kunst selbst, sondern auch auf ihre Vermittlung, die dann eher weg- als hinführend, eher abschreckend als erschließend für die Sache selbst ist.Aber wovon sprechen wir, wenn von Kunst- und speziell von Musikvermittlung die Rede ist? Von einer Technik, einer Methode, einem Ausdruck von Kreativität oder gar von einer Kunstform? Wer versteht sich darauf? Und wo findet sie so-wohl sinnvoll als auch sinnlich statt? Welche Räu-me sind notwendig? Welche Strukturen bilden sich um sie herum?Ich gehe einen Schritt zurück: Musikvermittlung verstehe ich als Entwicklung und Anwendung

W

S6 S7von Methoden, Formen und Techniken künst-lerischer, reflexiver und kommunikativer Art mit dem Ziel, Musik in unterschiedliche gesell-schaftliche Kontexte zu bringen. Ihr Anliegen ist die Entwicklung differenzierter Formate, um Mu-sik einem heterogenen Publikum zu erschließen, Verständnisbrücken zu bauen und Menschen aller Altersgruppen unabhängig von musikali-scher Vorbildung neugierig auf das Kulturgut Musik zu machen und für das Hören von Musik zu sensibilisieren. Künstlerische Praxis, sinnli-che Wahrnehmung und gesellschaftliches Ver-antwortungsbewusstsein immer wieder neu in einen Austausch zu bringen und in Resonanz auf Raum und Zeit eine je eigene Idee und Sprache zu Musik zu entwickeln sollte das Ziel auf unter-schiedlichen Ebenen sein.

Musikvermittlung als vielfältige PraxisMusikvermittlung erscheint also in erster Linie als eine Praxis. Sie bezieht ihre Vielfältigkeit aus dem Gegenstand Musik und seinen Korrespon-denzen und bietet die Chance zu weitgreifender Reflexion nicht nur über sich selbst, sondern über sich selbst hinaus. Sie gibt auf diese Weise sinnlich Kunde von menschlichen Lebenswelten, von Begegnungen und Beziehungen, von Wün-schen, Träumen, Ängsten und Leidenschaften

– sowohl konkret als auch abstrakt. Die Verän-derung unserer Lebensweise durch den wach-senden technischen Einfluss wirkt sich auf neu entstehende Musik aus und infolgedessen auf die Auseinandersetzung mit ihr. Auch in der Laut-sphäre ist diese Veränderung wahrzunehmen, und sie erfordert mehr und mehr den bewussten Umgang mit dem auditiven Umfeld.

Das Vorhaben, Musik in unterschiedliche gesell-schaftliche Kontexte zu bringen, ist an sich keine Innovation, verweist die Musikgeschichte auf die unterschiedlichen Funktionen des Erlebnisses „Musik“: von den sakralen, höfischen und bür-gerlich geselligen Diensten, von Garten-, Kam-

mer- und Wasserkonzerten über den Bau von Konzertsälen, -häusern und –arenen. Heute läuft die allgegenwärtige Verfügbarkeit von Musik al-lerdings Gefahr das Musikerlebnis zu erdrücken. Nun sind neue Formen und Räume gesucht, das einzigartige Erlebnis von Musik wieder zur ge-sellschaftlichen Selbstverständlichkeit werden zu lassen und die Musikvermittlung erprobt sich daher in vielfältigen Ansätzen, in unterschiedli-chen Formen und Formaten. Kontextabhängig entsteht sie als Antwort auf die Wahrnehmung ihres gesellschaftlichen Umfeldes. Und genau dieser Ansatz rückt sie in die Nähe künstleri-scher Innovationen.

Denn jede Verständigung über Musik und damit jede Vermittlung von Musik verlangt, auf Men-schen einzugehen, die Musik hervorbringen, wahrnehmen oder konsumieren. Für die Vermitt-lung von Musik stellt sich also die Aufgabe, Raum für ihre Resonanz im weitesten Sinn zu schaffen. Eine Aufgabe, die neuer Konstellationen und Kon-figurationen bedarf und eine Art Komposition auf dramaturgischer Ebene erfordert. Ihre Elemen-te speisen sich aus dem zivilisatorischen Umfeld, tragen Spuren von Bearbeitung und vermitteln in dieser Art „Collage“ etwas von Gesellschaft und in Gesellschaft zurück. An genau dieser Gelenk-stelle wird der Prozess der Vermittlung wirksam und entwickelt kreativ individuelle Ansätze einer künstlerischen Haltung.

„Denn jede Verständigung über Musik und damit jede Vermittlung von Musik verlangt, auf Menschen einzugehen, die Musik hervorbringen, wahrnehmen oder konsumieren. Für die Vermittlung von Musik stellt sich also die Aufgabe, Raum für ihre Resonanz im weitesten Sinn zu schaffen.“

Ingrid Allwardt, geboren in Kiel, Studium der Schulmusik und der Germanistik in Hamburg. Tätigkeit im Rahmen namhafter Festivals, Agenturen, Rundfunk und Fernsehanstalten. 2005 übernahm sie an der Universität Witten/Herdecke die Vertretung des Lehrstuhls Phänomenolo-gie der Musik. Schwerpunkte im Bereich der Musikvermittlung als Musikdramaturgin. Seit 2008 Geschäftsführerin des „netzwerk junge ohren“ und Professorin an der HafenCity Univer-sität Hamburg.

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S9S8 PrOGrAMM SyMPOSIuM

ie Stadt ist ein prominenter Lebensraum. Aber wie klingt dieser Raum? Heute si-cherlich anders als morgen? Auf der Suche

nach Räumen von Morgen fragt das Symposium nach dem Verhältnis von Urbanität und akustischer Umwelt als Parameter von kultureller Gestaltung. Wie schlagen sich gesellschaftlicher Wandel und veränderte kulturelle Interessen in städtischen und (kultur-)wirtschaftlichen Zusammenhängen nie-der? Welche Rolle spielt Musik und ihre Vermittlung im sich verändernden urbanen Raum? Diskutiert werden soll, ob die Musik und ihre Ver-mittlung Räume für Begegnungen von Personen, Künsten oder Strukturen schaffen kann, da sie fle-xibel gegenüber demographischem Wandel, multi-kultureller Durchmischung und der Pluralisierung

von Lebensformen ist. Vermittlungsmethoden, Kommunikationsstrukturen und ihre Auswirkun-gen auf urbane Strukturen sollen im Rahmen des Symposiums befragt werden. Anhand von Beispie-len aus der Praxis soll diskutiert werden, wie die Vermittlung von Musik in die spezifische Kultur ei-ner Stadt eingewoben ist und Strahlkraft entfalten kann. Fragen unterschiedlicher Verankerung musi-kalisch-kultureller Angebote in urbane Strukturen, Entwicklung von Ideen, Preisgestaltung, Subventio-nierung und Marketing, Möglichkeiten der Aktivie-rung breiter Bevölkerungsschichten werden dabei berücksichtigt. Die Unterschiedlichkeit der Ansätze wird dabei auch eine Aussage über die Struktur der jeweiligen Stadt und ihre kulturpolitische Aufstel-lung treffen.

In krisenhaften Zeiten scheinen Führungskräfte in Kulturorganisationen aufgefordert, den Mangel effizient zu verwalten. Warum das nicht stimmt, sondern gerade jetzt Kreativität und Gestaltungs-

wille im Kultursektor oberste Priorität haben sollten, diskutiert Peter Wolf mit LeiterInnen post-gradualer Lehrgänge. Im Anschluss: Information über die aktuellen Ausbildungen.

Marion Glück-Leví, Stiftung Zuhören, Bayerischer RundfunkSteffen Kampeter, Parlamentarischer Staatssekretär im deutschen Bundesministerium der Finanzen

Regina Guhl, Schauspielhaus GrazGerhard Rüsch, Grazer FinanzstadtratSteven Spier, HafenCity Universität HamburgModeration: Michael Wimmer

Stadtvisionen. Kulturelle und gesellschaftliche Anforderungen an das Verständnis der sozialen Form der Stadt sind ebenso Fragen der Finanzpo-

litik wie die Rolle der Kultur im Zusammenspiel von Sachordnungen, sozialer Dynamik und zeitli-chen Strukturen in der Entwicklung einer Stadt.

Sirikit Amann, Kunst- und Kulturvermittlung, Bundesministerium für Unterricht, Kunst und KulturGerhard Rüsch, Finanzstadtrat, in Vertretung von Bürgermeister Siegfried Nagl

Konzeption des Symposiums:Ingrid Allwardt, netzwerk junge ohren, BerlinHarald Haslmayr, Kunstuniversität GrazChristoph Thoma, Grazer SpielstättenMarie-Therese Rudolph, KulturKontakt Austria, Wien

Manfred Weissensteiner, Theater am Ortweinplatz, GrazConstanze Wimmer, Anton Bruckner Privat Universität, Linz

16:00–18:30 uHr

20:00 uHr

19:00 uHr

21:30 uHr

19:30 uHr

extra

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D0, 26. NOVeMBer 2009

eröffnungsgespräch

Gestalten oder Verwalten? Aktuelle Herausforderungen im Kulturmanagement

Zusammen oder getrennt: Stadt & Kultur im Kontext Kulturelle Bildung in Verantwortung für ein vielfältiges und lebendiges Kulturleben

Finanzpolitik als die eigentliche Kulturpolitik?

Eröffnung

Empfang und Buffet durch den Bürgermeister der Landeshauptstadt Graz

Stadt – Kultur – HörenPerspektiven und Chancen der Musikvermittlung im urbanen Kontext

Fr, 27. NOVeMBer 2009

„Der Tierkreis“ gehört zu den zugänglichsten Wer-ken von Karlheinz Stockhausen. Aber wie kann Stockhausens Musik für Kinder funktionieren? Dieser Frage sind fünf Künstler nachgegangen:

Theresita Colloredo (Konzept, Libretto und Schau-spiel), die Klarinettisten Petra Stump und Heinz-Peter Linshalm, der Akkordeonist Krassimir Sterev sowie die Choreographin Elisabeth Orlowsky.

10:00–11:00 uHr DANACH PAuSe extra

Musik im Kontext I

Der Tierkreis Schulkonzert >>Seite 14

Impulsvortrag Steffen Kampeter, Parlamentarischer Staatssekretär im deutschen Bundesministerium der Finanzen

Tom Hansmann, Universität für Musik u. darstellende Kunst, Wien Beatrice Jaschke, Universität für Angewandte Kunst, Wien Martin Sigmund, Universität für Musik u. darstellende Kunst, Wien

Christoph Thoma, Grazer SpielstättenConstanze Wimmer, Anton Bruckner Privatuniversität, Linz Karin Wolf, Universität Wien und Institut für KulturkonzepteModeration: Peter Wolf

D

Stockhausens „Tierkreis“ steht für Freiheit und Erweiterung der Möglichkeiten eines jeden Inter-preten, ganz jenseits virtuoser Zurschaustellung. Doch wie lässt sich mit der Musik experimentie-ren und neue Akzente setzen? Welche Auswir-kungen haben Choreographie und Inszenierung auf die Wahrnehmung des Publikums? Freiheit

und Verantwortung von Gestaltungs- und Aus-drucksgesten sollen im Anschluss an das Schul-konzert zur Sprache kommen. Wie aus der Idee eine Performance und wie diese dann aus un-terschiedlichen Perspektiven wahrgenommen wird – dazu kommen Journalisten, Produzenten, Künstler und Initiatoren zu Wort.

11:30–12:30 uHr DANACH MITTAGeSSeN extra

Panel I

Reflexion des Schulkonzerts

Theresita Colloredo, Künstlerin, Hamburg Katharina Grilj, Theater am Ortweinplatz, GrazChristina Krug, Tonkünstler-Orchester NÖ

Matthias Nöther, Journalist, BerlinModeration: Constanze Wimmer

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S11S10 14:00 uHr

10:00 uHr

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12:00 uHr 17:00 uHr

18:30 uHr

15:30–16:30 uHr DANACH PAuSe

extra

Der Dokumentarfilm „Rhythm is it!“ (2004) zeigt die Umsetzung einer Idee des Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker, Sir Simon Rattle: 250 Schüler sollten zu Igor Strawinskys Ballett „Le Sacre du Printemps“ tanzen, begleitet von Ratt-les Orchester. Die meisten der Kinder hatten nie

zuvor etwas mit klassischer Musik zu tun. Welche Auswirkungen haben Projekte wie „Rythm is it!“ auf Entwicklungen in der Stadt? Worin besteht ihre Nachhaltigkeit? Wer kann Impulse setzen und für Rahmenbedingungen Sorge tragen?

Was bedeutet es, Rahmenkonzepte für Kulturelle Bildung insbesondere für Kinder und Jugendliche zu entwickeln? Welche Konsequenzen entstehen daraus? Sind Verwaltung und Kreativität in ein ausgewogenes Verhältnis zu bringen? Wirken

sich kulturpolitische Rahmenkonzepte hemmend oder stützend auf die Projektentwicklung aus?Präsentation zweier Modelle aus Österreich (Wien) und Deutschland (Berlin) durch Marie-Therese Rudolph, Nils Steinkrauss

Zeitgenössische Musik begeistert! Gut gelaunt und völlig entspannt in angenehmer Atmosphäre.Mit der „Composers’ Lounge“ präsentiert der Ös-terreichische Komponistenbund in Zusammen-arbeit mit den Grazer Spielstätten eine neuartige Veranstaltungsreihe, die sich der Vielfalt der zeitgenössischen Musik widmet und in der vollauf lebendige Komponistinnen und Komponisten aus den verschiedensten Genre-Richtungen als Men-schen wie du und ich zu erleben sind. In adrenalin-spiegelsenkender Lounge-Atmosphäre spricht ihre Musik (live und vom Plattenteller) ernst, iro-nisch und auch pathetisch über die verschiedens-ten Facetten unserer Zeit.

Die „Composers’ Lounge“ ist ein neues Musiker-lebnis, ganz anderer Art als die traditionelle Kon-zertpraxis. Mit ihr wollen wir einem breiten Pub-likum zeigen, welch großer Artenreichtum hinter dem kreativen Musikschaffen in Österreich steckt. Und dass die Musik von heute, jenseits des Main-stream, beeindruckt, inspiriert und überrascht und von E bis U, quer durch den Genregarten, ganz und gar lebendig ist. Das kuratorische Motto bildet dabei die Verknüpfung zwischen den Zuschauern und dem Impuls hinter der Musik – ein Grundprin-zip der „Composers’ Lounge“ und Veranstaltungs-reihe.

Seit kurzer Zeit stehen auch die Ausbildungsins-titutionen auf dem Prüfstein: Welche Tools benö-tigen Musikvermittlungsstudiengänge? Was ist für einen Musiker essentiell, um auf der Bühne

zu bestehen und darüber hinaus vermitteln zu können? Welche Konzepte werden in den Hoch-schulen entwickelt, damit Studierende für ein sich wandelndes Berufsfeld gerüstet sind?

Ist das Kontextualisieren von Kunst in der Lage, unterschiedliche Kulturen zu verbinden und in einen produktiven Dialog zu bringen?

Panel II

Rhythm’ is it! Und was ist sechs Jahre danach? Ein Projekt und seine Wirkung

Panel V

Vom Wohl und Weh (kultur)politischer Rahmenkonzepte

ÖKB-Composers‘ Lounge #4

Panel III

Wie reagieren Ausbildungsinstitutionen auf den sich verändernden Markt der Musikvermittlung?

Panel IV

Kunstvermittlung als Bestandteil interkultureller Arbeit im Stadtraum

Musik im Kontext II

„Der Tierkreis“ für unterschiedliche Zielgruppen

Joachim Meynert, Stadt Minden, Bildung, Kultur, Sport und FreizeitCatherine Milliken, Berliner Philharmoniker

Andrea Thilo, Produzentin, Boomtownmedia GmbH, BerlinModeration: Christian Schruff

Impulsvortrag: Gitta Connemann, Vorsitzende der Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“ a. D.

Idee: Frank Stahmer Kurator & Moderation: Andreas Felber

Simone Heiligendorff, Alpe Adria Universität KlagenfurtHans Georg Nicklaus, Anton Bruckner Privatuniversität Linz

Georg Schulz, Kunstuniversität GrazJoachim Thalmann, Musikhochschule DetmoldModeration: Ingrid Allwardt

Gitta Connemann, Vorsitzende der Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“ a. D. Ulrike Gießner-Bogner, KulturKontakt Austria, Wien Hella Ranner, Abgeordnete zum Europäischen Parlament, Graz

Wolfgang Riedler, Grazer KulturstadtratNils Steinkrauss, Kulturprojekte Berlin GmbHModeration: Christian Stenner

Hermann Glettler, Priester, GrazBernhard Kniess, Urban Design, HafenCity Uni-versität, Hamburg

Barbara Meyer, JugendKunst- und Kulturzent-rum Schlesische 27, BerlinModeration: Thomas Wolkinger

Zwei methodische Ansätze im Gespräch: Adina Mornell / Harald HaslmayrPräsentation, reflexion und Diskussion

Empfang mit Abendbuffet und DJ & Film: „Rhythm is it!“ als Bildfolge

Abschlussdiskussion Programmänderungen vorbehalten!

SA, 28. NOVeMBer 2009

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S12 S13

Composers’ Lounge #4 von

Quo vadis? – Welcher Weg ist Deiner?

ie Frage nach dem „Wohin“ ist eine oft ge-stellte. Ist sie der menschlichen Existenz, im Bewusstsein um die Endlichkeit des

Seins, per definitionem immanent, so kommt ihr in Zeiten einer zunehmend globalisierten Gesell-schaft, in Zeiten der Finanz- und Wirtschaftskri-se, besondere Aktualität zu.

In der vierten, speziell für das Symposium „Stadt – Kultur – Hören“ der Grazer Spielstätten gestal-teten Auflage der „Composers’ Lounge“ des Ös-terreichischen Komponistenbunds formulieren Komponisten und Komponistinnen persönliche Statements zum Thema: Und berühren dabei ebenso Fragen subjektiver Zukunftsszenarien und Utopien wie solche der persönlichen Ent-wicklung, der Zielgerichtetheit des Handelns. Ist der Weg selbst oder doch dessen Ende das Ziel?

Die „Composers’ Lounge“, seit 2008 im Porgy & Bess in Wien und beim Feldkirch-Festival erfolg-reich erprobt, verfolgt ein neuartiges Veranstal-tungskonzept, in dessen Mittelpunkt existenzielle Befindlichkeiten stehen, die jedermensch be-schäftigen. Österreichische Musikschaffende aus allen Stilrichtungen zwischen zeitgenössischer komponierter und improvisierter Musik, Jazz, Pop und Folk verraten ihre klingend manifest ge-wordenen Gedanken und eröffnen so individuelle, persönliche Zugänge zu aktueller Musik, abseits elitärer Spezialistenaura. Jeder Hörer, jede Hö-rerin ist eingeladen, auch selbst in sich hinein zu horchen. Die Frage „Quo vadis? – Welcher Weg ist Deiner?“ sollte in jedem von uns eigene Echos auslösen. (Andreas Felber)

Die „Composers’ Lounge“ geht auf eine Idee von Frank Stahmer (ÖKB) zurück. Musikjournalist Andreas Felber (Der Standard, Ö1) zeichnet als Kurator verantwortlich.

D

SA, 28. NOVeMBer 2009, 19:30 uHr extra Beat Furrer Presto con fuoco (1997)

Sylvie Lacroix Flöte Mathilde Hoursiangou Klavier

Maxim SeloujanovThree Stamps (1993/2009, Uraufführung)

Sylvie Lacroix FlöteMathilde Hoursiangou KlavierBerndt Thurner Schlagzeug

Karlheinz MiklinSe fue (2008) / Bells (2008)

Karlheinz Miklin Altsaxofon, Stimme

Robert Morandell4 Steps (2009, Uraufführung)

Mathilde Hoursiangou Klavier

Ángela TröndleO Leben, Leben! nach Texten von Rainer Maria Rilke (2008, adaptierte Fassung)

Christine Scherzer Tanz, StimmeÁngela Tröndle StimmeValentin Czihak Bass, VioloncelloAndreas Fürstner Gitarre

Rupert HuberDarb-I Fetih (1995/96)

Rupert Huber Klangregie

Dana Cristina ProbstMeine Stimme von da, meine Stimme von woanders (2000)

Thomas Schön SaxofonMathilde Hoursiangou KlavierBerndt Thurner Schlagzeug

PAuSe

Moderation: Andreas FelberMehr Infos unter www.composerslounge.at

Beat Furrer Rupert Huber Dana Cristina Probst Karlheinz Miklin Ángela Tröndle

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it einem „Spiffomobil“ quer durch die Galaxie sausen und fremde Sterne aus-kundschaften – Wer möchte nicht davon

träumen? Rocca Raccheti, unsere verwegene As-tronautin, hat für alle begeisterten Raumfahrer im Publikum ein kleines, virtuelles Raumschiff bereit, mit dem ihr die zwölf Sternbilder des Tier-kreises – Wassermann, Fische, Widder, Stier, Zwillinge, Krebs, Löwe, Jungfrau, Waage, Skorpi-on, Schütze und Steinbock – erforschen und ihnen ihre Geheimnisse entlocken könnt. Den spacigen Sound für euer „Spiffomobil“ und die fantasti-schen Klänge der Sternbilder liefern Klarinetten, Akkordeon, Spieluhr und die zwölf geheimnisvoll aus der Galaxie tönenden Melodien des Kompo-nisten Karlheinz Stockhausen.

M

Fr, 27. NOVeMBer 2009, 10:00 uHr S14

Musikalisch-spaciges Weltraumabenteuer für Astronauten von 6 bis 10 Jahren

Der Tierkreis

Petra Stump Klarinette, BassetthornHeinz-Peter Linshalm Klarinette, BassetthornKrassimir Sterev AkkordeonTheresita Colloredo Schauspiel, Konzept, LibrettoElisabeth Orlowsky Choreographie Birgit Kerber, Alexandra Maringer, Hannes Salat Kostüme, Bühne

Wo liegt die Balance zwischen Tradition und Innovation?

von Elke Kamprad

Zukunftsräume der Musik

MuSIKVerMITTLuNG IN DeuTSCHLAND S15

s geht um die Zukunft des Kulturlebens und da-mit auch um unser eigenes Überleben. Denn: Immer weniger Menschen interessieren sich für

klassische Musik. Musiker und Veranstalter steuern mit zahlreichen lebendigen Konzertideen und Vermitt-lungskonzepten dagegen. Allerorts entstauben sie mit kreativer Leidenschaft die Traditionen und entwickeln Neues für die Zukunft.

„Kein Mensch, außer dem Butler im Hotel Adlon und dem Orchestermusiker, trägt einen Frack. Das ist doch schon eine Barriere, die bei der Klamotte anfängt. Wie-so kann man sich denn nicht von solchen Traditionen lösen?“, schimpft David Canisius. Er ist Geiger im Deut-schen Kammerorchester Berlin und DJ für klassische Musik. Canisius hat zusammen mit dem Plattenlabel Deutsche Grammophon das Konzept der so genannten yellow Lounge entwickelt und geht regelmäßig in die Bars und Clubs der großen europäischen Städte. Ge-worben wird ganz kurzfristig über die Homepage. Der live zu erlebende Stargast bleibt lange ein Geheimnis. „Die YL hat das Ziel, die klassische Musik aus dem Kon-zertsaal herauszuholen und in einen neuen Kontext zu setzen. Man betritt einen Club, wo normalerweise der Schweiß von der Decke tropft, und es läuft plötzlich klassische Musik.“ Dieser Bruch habe seinen eigenen Charme, so Canisius. „Ein DJ zerstückelt die Stücke und setzt ein völlig anderes Werk aus einer anderen Epoche dahinter, wo es überhaupt keinen kausalen Zusammenhang gibt, aber der musikalische Fluss ist identisch. Dadurch entsteht etwas Neues.“ Auf das Piepsen der Küken aus Mussorgskys „Bilder einer Aus-stellung“ folgt Beethovens „Sturmsonate“, nach Sibeli-us’ Violinkonzert kommt Gregorianik. Heute legt Cani-sius im Ost-Berliner Berghain auf, einem ehemaligem Heizkraftwerk: Hohe kahle Betonwände, Stahltreppen führen nach oben, Stahlbrücken und Stahlgitter sind

E

extra

Page 9: Symposium - Stadt-Kultur-Hören

die Raumteiler. An Eisenketten hängen über-dimensionierte Schaukeln, in dunklen Nischen stehen Menschen mit ihrem Cocktail oder Bier. Aus dem Lautsprecher tönt Grieg. Nebel wabert aus der Rauchmaschine. Es ist eine Mischung aus Weltuntergangsstimmung und Andächtigkeit. Gepflegt geht es zu. Wie auf einem überdimensi-onierten Stehempfang. Ein junger Mann mit Ja-ckett kommentiert: „Vom Ansatz her sehr inter-essant, bewegend. Es hat mich angerührt.“ Und eine junge Frau erklärt: „Wir sind hergekommen, weil uns die Mischung interessiert zwischen der Location und klassischer Musik. Dies soll ja ein Techno- und Schwulen-Club sein. Also in einem klassischen Konzert würde ich sonst einschlafen, aber heute ist es ganz toll gewesen.“

„Die Yellow Lounge ist seit fünf Jahren in Berlin etabliert, ist kein Trend, keine Szene, kein Stroh-feuer, sondern ein Gesamtkonzept mit Nachhal-tigkeit“, kommentiert Canisius. Auch den Star-Musikern gefällt der so genannte Live Act gegen Mitternacht. Zum Beispiel waren Anne Sophie von Otter, Mischa Maisky oder Albrecht Mayer dabei. „Jeder sagt, dass das einer der schönsten Abende war, hier in der Yellow Lounge, und alle liebend gerne wiederkommen“, wischt Canisius alle Zweifel aus dem Wege.

Auch Carolin Widmann und Dénes Varjon mit Schumann-Sonaten sind im Berliner Club „Berg-hain“ aufgetreten. „Ehrlich gesagt, hatte ich auch ein bisschen Angst“, lacht Widmann. „Was pas-siert, wenn die das nicht interessiert, was ich ma-che?“, fragte sie sich. Aber das war nicht der Fall: „Im Gegenteil, die waren total offen und begeis-tert. Fantastisch.“ Carolin Widmann hat gemerkt, dass ihre Geige wegen der Rauchmaschine und Lüftung nicht richtig hat atmen konnte, aber „das sind doch Kleinigkeiten im Vergleich zu dem, was

wir bekommen können von so einer Gelegenheit, von so ’nem Konzept wie hier“, hält sie dagegen.

Markus Fein hat als Konzert-Dramaturg zahl-reiche lebendige Ideen für außergewöhnliche Konzerterlebnisse entwickelt. In Hitzacker an der Elbe ging er 2005 mit seinem Publikum zu den Resten einer gesprengten Bunkeranlage, die den Nazis als geheimes Tanklagersystem gedient hatte. Man spielte dort Rudolf Mauersbergers Trauermotette „Wie liegt die Stadt so wüst“, die anlässlich der Bombardierung von Dresden kom-poniert wurde. Ein anderes Mal bat Fein um priva-te Metronome für Ligetis Poème symphonique für 100 Metronome. Jeder Zuhörer freute sich dann, als er sein eigenes Metronom auf der Bühne ti-cken sah.

Für die Musikwissenschaftler Christina Banse und Christian Schmidt-Banse allerdings ist diese Art von Musikvermittlung „schicke Verpackungs-kunst“ mit „gewissem Überraschungskitzel“, für das musikalische Verstehen von Musik bliebe sie aber bedeutungslos. Sie haben eine andere Form entwickelt: das „Concerto Recitativo“ – eine Col-lage aus Zeittexten, Musik, Erläuterungen, qua-si ein Hörfunkfeature als Live Act. Sie evozieren tiefgründiges Nachdenken, historisches Erken-nen und Reflektieren, zum Beispiel über „Wie po-litisch ist ein Pianist?“ oder „Hat Musik Macht?“

Musikbranche in BewegungDie Musikbranche ist in Bewegung, Strukturen brechen auf. Es werden die verschiedensten Orte bespielt, jeder zwischen Zwei und Hundert wird individuell wahrgenommen und bekommt sein eigenes Programm: Sitzkissenkonzerte für die Kleinsten, Rapper in ehrwürdigen Konzertsälen für die Jugendlichen und erwanderte Kunstorte

für die Unternehmungslustigen. Es ist aber auch höchste Zeit für Innovationen, denn Studien zei-gen, so Heiner Gembris, Leiter des Instituts für Begabungsforschung an der Universität Pader-born: „In den nächsten 30 Jahren wird das Publi-kum um 36% zurückgehen. Das jüngere Publikum wächst kaum nach, nur drei Prozent der 14- bis 29-Jährigen interessieren sich für Klassik.“ Und selbst Studierte, also die Bildungsnahen, hätten Interesse verloren. Für Gembris „ist dies eine alarmierende Feststellung“.

Doch ganz gegen die Vernunft und die Aussagen der Statistiken werden weltweit riesige Konzert-häuser gebaut. Niemand weiß so recht, wo das Publikum herkommen soll. Niemand weiß so recht, wie diese Konzertsäle künstlerisch genutzt werden sollen. Aber es wird gebaut: In China, in Dubai, aber auch in Oslo: Die neue norwegische Nationaloper zum Beispiel sieht aus wie ein gi-gantischer Eisberg mit Rampen und Räumen zum Flanieren, Ausgehen, Freunde-Treffen und eben auch zum Musikhören. Der große Saal hat 1300 Sitzplätze und liegt 16 Meter unter dem Meeres-spiegel. Ähnlich gigantisch wird die Elbphilhar-monie in Hamburg ausfallen, wenn sie 2011 fertig sein wird. Sie bietet dann zwei Konzerthallen, eine vier-manualige Konzertorgel mit 65 Registern, ein 250-Betten-Luxus-Hotel, 45-Luxus-Eigentums-wohnungen und einen großen öffentlichen Platz. Der Bau wird mit Hilfe privater Sponsoren finan-ziert. Jüngste Nachrichten von der Baustelle: Die Kosten mussten nach oben korrigiert werden.

Studien haben belegt, dass der erste und nach-haltigste Kontakt zur klassischen Musik über El-ternhaus und Schule läuft. Auch die Musikhoch-schulen haben es erkannt. In Detmold gibt es zum Beispiel den berufsbegleitenden, zweijährigen Studiengang „Musikvermittlung“. In Blocksemi-naren und Praktika geht es um Kinderkonzerte, Bühnenpräsenz, Moderationen oder Konzertkon-zepte. Irena Müller-Brozovic aus Basel hat dieses Studium absolviert und hat mit ihrer Werkstatt für Musikvermittlung tak.tik und dem Kammer-orchester Basel gleich eine Auszeichnung be-kommen – den „junge ohren preis“ des „netzwer-kes junge ohren“ für das Education-Projekt „Die Windrose“. Irena Müller-Brozovic macht zwar oft Basisarbeit, hat dabei aber auch ein weitrei-chenderes Ansinnen: „Es ist nicht nur das Publi-kum von morgen, sondern auch die Gesellschaft von morgen. Die Akzeptanz von verschiedenen Musiken, Kulturen zu fördern, kann auch ein Ziel sein.“

Die großen Theaterhäuser engagieren sich ver-stärkt mit „Jungen Opern“ (Stuttgart, Köln oder Mannheim), Theater bauen ihre Jugendabteilun-gen aus (Freiburg), Radioanstalten starten experi-mentelle Großaktionen („Der Schrei“ beim SWR), Veranstalter nehmen Kinderkonzerte ernst, freie

Ensembles touren durchs Land (Atze Berlin mit J. S. Bach). Ein Indikator für das rege Ideen-schmieden ist die Liste der Bewerbungen für den „junge ohren preis“. Sie ist dieses Jahr mit rund 120 Bewerbungen lang und vielfältig. All dies sind neue, positive Entwicklungen. Doch oft genug sieht der traurige Alltag ganz anders aus: Der Musiklehrer am Gymnasium hakt Beethoven ab, indem er die Kinder irgendeine Biographie aus dem Internet runterladen lässt und dann die Jah-reszahlen abfragt. Händels „Messias“ ist ledig-lich irgendein berühmtes Stück mit sieben Buch-staben. Geschweige denn können Kinder eine Ahnung von Musik bekommen, wenn der Grund-schullehrer dieses Fach gänzlich ablehnt und sich versteckt hinter dem baden-württembergischen Fachungetüm MNK (MusikNaturKultur), und aus dem breiten Themenangebot lieber die Kläranla-ge als Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ aussucht.

Soziales EngagementWelch ein Glück haben dahingegen Schüler der Bremer Gesamtschule-Ost. Die Deutsche Kam-merphilharmonie Bremen hat sich ihrer ange-nommen. Die Musiker dieses ganz außergewöhn-lichen Spitzenorchesters suchen sich nicht nur ihre Gastdirigenten und Programme selber aus. Sie stehen finanziell auch auf eigenen Füßen, ver-anstalten Workshops für Manager, um ihnen am Beispiel Orchester zu zeigen, wie gute Teamarbeit funktioniert. Ihr letztes Abenteuer war der Umzug in die Schule: Das Weltklasse-Orchester lebt und arbeitet nun unter einem Dach mit Schülern eines benachteiligten Stadtteils. Dieses soziale Enga-gement ist erfolgreich. Das Niveau des Schulor-chesters ist merklich gestiegen. In Workshops entdecken und erforschen die Schüler die Höhen und Tiefen, Risiken und Chancen des Lebens mu-sikalisch und poetisch. Die Ergebnisse werden in mitreißenden Shows präsentiert. Und natürlich gibt es Konzerteinführungen für alle Kinder in Bremen: „Ich fand den Besuch in der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen super toll. Und den Dirigenten fand ich witzig, weil er so gehüpft ist.“ Na also! Kinder lassen sich begeistern, gute Konzepte der Musikvermittlung gibt es auch. Die größtmögliche Wirkung erzielten sie aber, wenn auch noch die vielen, vielen Musiklehrer an den Schulen mit ins Boot kämen. Wenn diese Multi-plikatoren motiviert werden könnten für Neues. Denn sie sind es, die das Publikum von morgen jede Woche unterrichten und nachhaltige Auf-bauarbeit leisten können – am besten in Zu-sammenarbeit mit den kreativen Impulsen der Musikvermittler und im Bewusstsein, dass „man nicht alles Alte über den Haufen werfen muss“, so Albert Schmitt, Geschäftsführer der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, denn „Tradition ist das Weitertragen des Feuers und nicht die An-betung der Asche.“ Es gilt, „das zu erhalten, was Menschen im Innersten berührt.“

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Musikvermittlung in Österreich – eine Bestandsaufnahme

Musik im Kontext

m Mai 1988 ruft der damals neue Chef des Wiener Musikvereins, Thomas Angyan, an seinem Haus eine Aufsehen erregende

Innovation ins Leben – die „Klassik-Disco“. An sechs Abhörplätzen für CDs und Musik-Kasset-ten können „Interessenten in der Zeit von 17 bis 21 Uhr kostenlos ihre Hörwünsche befriedigen … ge-plant sind in weiterer Folge auch workshopartige Abende oder Einführungsveranstaltungen – mit dem Ziel, dem Publikum von heute und morgen vor allem Musik unseres Jahrhunderts durch oft-maliges Wiederhören näherzubringen.“1

Beinahe 20 Jahre später wirbt die „HörBAR“ im Gewandhaus Leipzig um junge Konzertbesucher und solche, die es werden wollen: im „spacigen Rondell in flauschigen Sesseln und an schicken iPods“2 können Gäste das Programm der laufen-den Saison anwählen und unverbindlich in Sym-phonien von Bruckner oder Beethoven eintau-chen, um sich in der Folge für den Besuch eines Konzerts zu entscheiden. Für diese Idee wird das Gewandhaus vom junge ohren preis 2006 mit ei-nem Sonderpreis ausgezeichnet.

Beide Traditions-Konzerthäuser vereint die Hoff-nung, junge Menschen über deren Mediennutzung zum Ort der Live-Darbietung zu verführen und diesen Lockruf so niederschwellig wie möglich zu gestalten. Die Innovationskraft der Vermittlung liegt vermutlich weniger in der Originalität der Idee als in der glaubhaft publikumsorientierten Haltung der beiden Intendanten, die ihre Häuser immer wieder aufs Neue jenseits von musealer Verstaubtheit positionieren wollen und müssen.

Die folgenden Zeilen führen uns aus der jüngeren Geschichte der Musikvermittlung in die gegen-wärtige Praxis in Österreich, die einführende Ge-genüberstellung soll uns aber davor warnen, eine Entwicklungsgeschichte der musikalischen Kom-munikationswege im Kulturbetrieb zu schreiben, die von Innovationen und neuen Ideen getragen ist, die so noch niemals zuvor gedacht oder beschrit-ten wurden. Von den ersten Konzerten für Kinder vor 150 Jahren, den Bestrebungen der Volksbil-dung um 1900 über Leonard Bernsteins legendä-re „Young People’s Concerts“ zu „Rhythm’ is it!“ der Berliner Philharmoniker ähneln einander die

Beweggründe, junges Publikum und Laien an die musikalischen Werke der so genannten Hoch-kultur heranzuführen und auch die Wege weisen beim genauen Hinsehen manchmal überraschen-de Ähnlichkeiten auf. So erleben Vermittlungsan-sätze der Partizipation der Zuhörer, Rufe nach der Schulung des Hörsinns, das eigene musikalische Gestalten in der Auseinandersetzung mit Refe-renzwerken, die Inszenierung von Konzerten und die Orientierung an der Lebenswelt der Zuhöre-rinnen und Zuhörer wechselvolle Konjunkturen. Entscheidend vergrößert hat sich allerdings die Anzahl der Veranstaltungen für Kinder und Ju-gendliche und die institutionelle Relevanz, die sie inzwischen für Veranstalter im Konzert- und Mu-siktheaterbereich aufweisen.

Beeindruckende VielfaltAls Allegretto, der Musikclown des Wiener Mu-sikvereins vor einigen Wochen seinen 25. Ge-burtstag feierte, konnte er zu seinem Fest Musi-ker und Musikvermittler um sich versammeln, die die österreichische Szene der letzten Jahre und Jahrzehnte entscheidend mitgeprägt haben. Aus einer Handvoll Konzerten für Kinder wuchsen so-wohl in Wien, aber ebenso in den Bundesländern ausdifferenzierte Abonnementreihen für Kinder bis zum Eintritt in die Pubertät. 2001 initiierten die Jeunesse und das ZOOM Kindermuseum mit Triolino die erste interaktive Konzertreihe für Kinder ab 3 Jahren in Österreich. Seit der vori-gen Saison bietet die Stiftung Mozarteum in Salz-burg sogar Babys und deren Eltern eine eigene Konzertreihe an (gemeinsam gestaltet mit dem Orff-Institut der Universität Mozarteum). Beinahe jedes Orchester in Österreich verfügt inzwischen über konzertpädagogische Angebote, die Musiker und ihr Orchesterrepertoire in Kontakt mit dem jungen Publikum bringen.

Aus der jährlichen Weihnachtsoper im großen Haus entwuchs das regelmäßig produzierende Kindero-pernzelt am Dach der Wiener Staatsoper mit kam-mermusikalischen Aufführungen für eine Hundert-schaft von Kindern, die auf diese Weise ganz nahe am künstlerischen Geschehen ist. Ebenso sucht Wien Modern jeden Herbst herausragende Musik-

theaterproduktionen internationaler Komponisten, um sie ihrem jüngsten Publikum ans Herz zu legen. Viele Sommerfestivals von Bregenz bis Salzburg und von Klosterneuburg bis St. Margareten würden ohne Aufführungen und Workshopreihen für Kin-der an Attraktivität verlieren.

Partizipation wird zum Leitthema der MusikvermittlungVor 15 Jahren waren die Klangnetze in ihrer Kon-zeption ein Pionierprojekt, das Schüler, Kompo-nisten aller Stilrichtungen und Lehrer zu künstle-rischen Teams über mehrere Monate vereinte, um mit den Kindern und Jugendlichen gemeinsam mu-sikalische Werke zu kreieren. Heute setzt sich der musikpädagogische Ansatz, dem Publikum durch eigenes Erleben und Gestalten Zugänge zu Werken der Klassik und der zeitgenössischen Musik zu er-öffnen, immer stärker durch und vermittelt verein-zelt auch Erwachsenen musikalische Bedeutungen und Kontexte zum Gehörten in vorbereitenden in-teraktiven Workshops.

Vor allem aber für die Zielgruppe der Jugendlichen zwischen 13 und 18 ermöglicht das eigene Tun unmittelbare Bezüge zur Kunst und wird von Kul-tureinrichtungen in Workshopangeboten, die The-men aus dem Alltag der Jugendlichen mit künst-lerischen Ausdrucksmöglichkeiten vernetzen, in Kooperation mit allgemeinbildenden Schulen und Berufsschulen umgesetzt.

Partizipation verwirklicht sich in unterschiedli-cher Intensität: vom Informiert werden, Mitreden, Mitentscheiden bis zum Mitgestalten und Selbst-gestalten. Gabriele Stöger erläutert diesen Stu-fenschritt folgendermaßen: „Als Voraussetzung zur Partizipation ist die Information zur kulturellen Teilhabe unerlässlich. Erst wenn bekannt ist, wel-che Möglichkeiten existieren, können diese auch genutzt werden. Sobald sich Gelegenheiten des Mitredens eröffnen, wird das Kommentieren von kulturellen Prozessen machbar. Menschen kön-nen sich für oder gegen die Teilnahme entscheiden, weil sie davor nach ihren Bedürfnissen gefragt wurden. Die beiden letzten Stufen der Partizipati-on sind erreicht, wenn Beteiligte aktiv mitgestalten oder selbst gestalten können.“3 Dokumentationen von musikalischen Jugendprojekten des Theaters an der Wien4 oder der Klangspuren Schwaz5 ge-ben davon mit vielschichtigen künstlerischen und alltagskulturellen Bezügen beredtes Zeugnis und sind lediglich als Beispiele für eine Vielzahl weite-rer Ansätze in ganz Österreich zu verstehen.

Im Wintersemester 2009/10 startete an der An-ton Bruckner Privatuniversität Österreichs erster postgradualer Masterstudiengang „Musikvermitt-lung – Musik im Kontext“, der Musikern, Musik-pädagogen und Musikwissenschaftlern Rüstzeug für die mittlerweile zahlreichen Praxisfelder der Musikvermittlung im Kultur- und Bildungsbereich an die Hand geben möchte: Musikvermittlung im Konzertleben, „Audience Development“ und As-pekte des Kulturmanagements sind dabei Thema in Theorie und Praxis. Trainingsphasen zu Bühnen-präsenz, Moderation und Improvisation vertiefen die professionelle Arbeitsweise der Studierenden. Auch die übrigen Musikuniversitäten Österreichs reagieren mit vielfältigen Lehrangeboten auf die neuen Bedürfnisse und Chancen des Musiklebens: Kommunikation mit, über und durch Musik wird übereinstimmend als Generator für ein lebendiges Zu- und Hinhören verstanden.Ebenso setzt die österreichische Kultur- und Bil-dungspolitik Kulturvermittlung verstärkt auf ihre Agenda. So weisen einige Kulturleitbilder in den Ländern und Regionen, aber auch die Bemühungen des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur auf die zentrale Bedeutung der Förderung von künstlerisch-gestalterischen Kompetenzen hin.

Gibt es also keinen Grund zur Klage, kein Desiderat, keine noch zu erringende Bastion für die Zukunft? … Oh doch: Das Kulturleben Österreichs blüht und gedeiht im Spiegel einer kritischen Öffentlichkeit. Kulturjournalisten und -experten erheben das Wort, schreiben und diskutieren streitbar und mit diskursiven Argumenten über Gegenwart, Zukunft und Vergangenheit unserer künstlerischen und kulturellen Ausdrucksfähigkeit. Kulturvermittlung findet jedoch häufig unter Ausschluss einer grö-ßeren Öffentlichkeit statt. Wer findet kritische Be-richte über Konzerte für Kinder, Kulturprojekte mit Lehrlingen oder Musik vermittelnde Workshops mit Erwachsenen auf den Kulturseiten der Zeitun-gen oder in den Journalen des ORF? „Leuchtende Kinderaugen im Publikum“ genügen den meisten Berichterstattern immer noch als ausreichende Bildunterschrift zu möglichst bunten Eindrücken aus dem Konzertsaal. Aber auch die Musikver-mittler und Kulturschaffenden selbst nehmen nur wenige Gelegenheiten zur Reflexion ihrer Pro-jekte wahr und sehen ihr eigenes Tun weder im Zusammenklang noch in begründeter Dissonanz mit anderen – schlicht, weil sie wenig voneinander wissen. Qualität bildet sich aber erst in der öffent-lichen Auseinandersetzung und im Pro und Kontra der Akteure heraus.

I

1 Österreischische Musikzeitschrift 6/1988, S. 3162 http://www.dr-m.info/Meinungsbarometer/download/Meinungsbarometer_Nov_Dez_2006.pdf, S. 4 [1.11.2009]3 http://www.publicwienspace.net/index.php?option=com_content&task=view&id=43 [1.11.2009]4 http://www.musikzumanfassen.at/index.php?mza=oper [1.11.2009]5 http://www.klangspuren.at/main.php?id=5000&lang=1 [1.11.2009]

von Constanze Wimmer

MuSIKVerMITTLuNG IN ÖSTerreICHS18 S19Ausblick

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BIOGrAFIeNS20 S21

Theresita Colloredo kam über eine Clownausbildung in der Schule von Jacques Lecoq in Paris und ihre Tätigkeit als Clown in Kinderspitälern zum Musiktheater für Kinder. Seit 2004 widmet sie sich vor allem der szenischen Bearbeitung und Gestaltung von Geschichten und Musikstücken. Dazu zählen u. a. Opern für Kinder mit der Musik von Elisabeth Naske. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Hamburg.

Elke Kamprad ist Musikwissenschaftlerin und arbeitet als freie Journalistin unter anderem für das Schweizer Radio, den Mitteldeutschen Rundfunk und die Zeitschrift „Das Orchester“. Ihre Schwerpunkte sind Künstler-Re-portagen aus der aktuellen Musik-Szene und populärwissenschaftliche Radio-Features. In ihrer Freizeit überquert sie zu Fuß die Alpen oder spielt Bratsche im Sinfonieorchester Villingen-Schwenningen.

Bernd Kniess Architekt und Städteplaner, lebt und arbeitet in Hamburg und Köln. Ausbildung zum Landschaftsgärtner. Studium Architektur und Städtebau an der TH Darmstadt und der Hochschule der Künste Berlin. Büro-mitbegründung b&k+, seit 2001 bernd kniess architekten stadtplaner, Köln. 2008 Professor für Urban Design an der HafenCity Universität, Hamburg. 2009 Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste.

Christina Kruggeboren in Mödling bei Wien, Studium Instrumentalpädagogik Klavier an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und Guildhall School of Music and Drama in London, Lehrgang für Kulturmanage-ment am IKM – Institut für Kulturmanagement und Kulturwissenschaft in Wien. Tätig als Klavierpädagogin und Produktionsleiterin freier Musiktheaterproduktionen. Seit 2006 Leitung des Musikvermittlungspro-gramms „Tonspiele“ des Tonkünstler-Orchesters Niederösterreich und Musik-Festivals Grafenegg.

Barbara MeyerPrimarschullehrerin in der Schweiz, Studium der freien Kunst und Grafik in Luzern und München; post-graduales Studium der Kulturpädagogik, HdK Berlin; Lehrbeauftragte am Institut für Kunst im Kontext, UdK Berlin, Leiterin des Geschäftsbereichs Kulturelle Bildung bei der Kulturprojekte Berlin GmbH und des Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung, seit 2009 Leiterin des internationalen JugendKunst- und Kulturzentrums Schlesische27 in Berlin-Kreuzberg.

Joachim Meynert lebt in Bad Oeynhausen. Studium der Sozialwissenschaften und Geschichte an der Universität Bielefeld; Promotion bei Prof. Dr. Arno Klönne an der Universität Paderborn; nach Stationen am Preußen Museum Nordrhein-Westfalen und dem Mindener Museum für Geschichte, Landes- und Volkskunde heute Ver-waltungsvorstand und Beigeordneter für Bildung, Kultur, Sport und Freizeit in Minden/Westf.; zahlreiche Veröffentlichungen im Bereich der Zeit- und Regionalgeschichte und zu kulturspezifischen Themen.

Catherine Milliken wurde in Australien geboren, Oboen- und Klavierstudien, u. a. bei Heinz Holliger und Maurice Bourgue. Seit 1980 Mitglied und Oboistin des Ensemble Modern. Als Komponistin erhielt Catherine Milliken u. a. Aufträge von Southbank Centre of Education in London, ZKM-Karlsruhe, CCMIX(enakis) Centre-Paris und der Berliner Staatsoper. Mitbegründerin von HCD Productions. 2004 Dozentin bei den Internationalen Ferienkursen in Darmstadt. Seit 2005 Leiterin der Education-Abteilung der Berliner Philharmoniker.

Ulrike Gießner-Bogner geboren in Hannover, Studium der Theaterwissenschaft und Romanistik an der Universität Erlangen, Lehrgang Kulturelles Management an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien sowie Stu-dium der Theaterwissenschaft und Romanistik an der Universität Wien. Tätigkeiten im Museum für an-gewandte Kunst und am Institut für Kulturkonzepte, Wien, sowie ab 1996 bei KulturKontakt Austria, seit 2004 Leitung des Bereichs „Kulturvermittlung“.

Hermann Glettler geboren in Übelbach/Stmk., Studium der Theologie und Kunstgeschichte in Graz und Tübingen, 1991 zum Priester geweiht für die Diözese Graz-Seckau, seit 1987 Mitglied der kath. Gemeinschaft Emmanuel, seit 1999 Pfarrer im multikulturellen Bezirk Gries (in den Pfarren St. Andrä und Karlau); Kunstsachverstän-diger für die Diözese; Kunstvermittlung (u. a. AndräKunst) und Kuratorentätigkeit seit 1988.

Marion Glück-LeviStudium der Politischen Wissenschaften, Germanistik und Geschichte. Tätigkeit bei Printmedien, und beim Bayerischen Rundfunk, ab 1986 ebendort fest angestellt. Seither in unterschiedlichen leitenden Funktionen tätig, seit 2003 verantwortlich für Bildungsprojekte im Hörfunk. Konzeption und Organisation großer Pro-jekte wie „Radio in der Schule“, HörMal, das erste bayerische Jugendradiofestival, „Mit den Ohren sehen“ oder den Wettbewerb „Earsinn“. Seit 2003 Vorsitzende des Vorstands der Stiftung Zuhören.

Katharina Grilj Studium der Theaterpädagogik und der Psychologie, Theaterprojekte und theaterpädagogische Projekte mit Kindern, Jugendlichen und alten Menschen, interdisziplinäre Kunstprojekte sowie Tanzprojekte im öffentlichen Raum, Dramaturgin am Theater am Ortweinplatz.

Regina Guhl von 1996 bis 2000 Dramaturgin am Thalia Theater Hamburg, 2000 bis 2008 Stellvertreterin des Schau-spiel-Intendanten am Staatstheater Hannover, seit 2008 Chefdramaturgin am Schauspielhaus Graz.

Harald Haslmayr geboren in Graz, Studium der Geschichte und der Deutschen Philologie in Graz. Seit 1991 Unterrichtstätigkeit, ab 2004 ao. Univ. Prof. am Institut für Wertungsforschung der Kunstuniversität Graz (KUG), Lehrbeauftragter an der Karl-Franzens-Universität Graz und an der Universität Klagenfurt. 2003 Habilitation im Fach „Wer-tungsforschung und kritische Musikästhetik“ an der KUG. Wissenschaftliche Publikationen, Vortragstätigkeit, Gesprächskonzerte und Konzertmoderationen. Seit 2006 Präsident von „live music now“-Steiermark.

Simone Heilgendorff Universitätsprofessorin für „Angewandte Musikwissenschaft“ an der Alpen Adria Universität. Studien der Musikwissenschaft, Philosophie und Psychologie sowie Viola in Freiburg, Zürich, Ann Arbor (USA) und Berlin. Seit 1993 lehrt sie im Hochschulbereich mit einem Schwerpunkt in der Vermittlung von wis-senschaftlicher und künstlerischer Praxis. Simone Heilgendorff ist Bratschistin des von ihr mit begrün-deten Kairos Quartetts.

Duo Stump-Linshalm Petra Stump und Heinz-Peter Linshalm arbeiten seit einigen Jahren als Klarinetten-Duo im Bereich der klassischen und zeitgenössischen Musik. Das Duo Stump-Linshalm hält regelmäßig Workshops über zeitgenössische Klarinettenmusik. Durch die Zusammenarbeit mit Karlheinz Stockhausen entwickelte das Duo ein besonderes Interesse am zeitgenössischen Musiktheater. 2006 erhielt das Duo den Erich-Schenk-Preis von der Mozartgemeinde Wien.

Adina Mornell geboren und aufgewachsen in Los Angeles, verbindet ihre langjährige Erfahrung als Konzertpianistin mit ihrer akademischen Ausbildung in Psychologie, Literatur, Musikwissenschaft und Pädagogik. Im Rahmen ihrer Professur für Instrumental(Gesangs)pädagogik an der Kunstuniversität Graz betreibt sie praxisre-levante empirische Forschung. Fortbildungsseminare und Vorträge in Europa und den USA.

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Matthias Nöther studierte Musik, Musikwissenschaft und Philosophie. Seit 2006 in Berlin als freier Kulturjournalist für Print und Hörfunk tätig (u. a. Berliner Zeitung, ARD, Deutschlandradio). Alumnus der Akademie Musiktheater heute der Deutsche-Bank-Kulturstiftung. Für seine Dissertation über Sing- und Sprechhabitus im deutschen Kai-serreich erhielt er 2009 den Dalberg-Preis der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt.

Nils Steinkrauss stammt aus Schleswig-Holstein und studierte Philosophie, Neuere Deutsche Literatur und Kunstge-schichte in Marburg, Wien und Berlin. Freier Dramaturg bei Musiktheater-Produktionen sowie Theater-projekte an und mit Berliner Schulen. Seit 2006 Koordinator der Offensive Kulturelle Bildung in Berlin. Seit 2007 Projektmanagement Kulturelle Bildung bei den Kulturprojekten Berlin GmbH. und Leitung des Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung.

Krassimir Sterev wurde in Bulgarien geboren. Studien u. a. an der Grazer Musikuniversität und am Königlichen Dänischen Musikkonservatorium. Krassimir Sterev ist sowohl als Solist, Kammermusiker als auch in Ensembles und Orchestern (Wiener Philharmoniker, London Philharmonia Orchestra, musikFabrik) tätig. Mitglied des Klangforum Wien. Viele Komponisten schrieben für ihn neue Werke (u. a. Bernhard Lang, Pierluigi Billone, Olga Neuwirth).

Joachim Thalmann ist promovierter Musikwissenschaftler und Musiker. Er hat lange Jahre freiberuflich für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, den Hessischen Rundfunk, das ZDF und den WDR gearbeitet. Heute ist er Professor für Musikpublizistik an der Hochschule für Musik Detmold und hat den Masterstudiengang Musikvermitt-lung / Konzertpädagogik mit aufgebaut

Andrea Thilo studierte Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Berliner Universität der Künste und ar-beitete als Reporterin und Redakteurin für NDR und ARD. 1995-97 Moderation der Sendung „Liebe Sünde“ auf Pro7, Reportagen für das BBC 1-Magazin „The E-Files“. Seit 1998 Filmproduzentin, freischaffende Journalistin und Moderatorin in den Bereichen Kultur- und Musikvermittlung. 1999 Mitbegründerin der Produktionsfirma BOOMTOWNMEDIA GmbH+CoKG (2005 Rhythm is it!, 2008 Trip to Asia).

Manfred Weissensteinergeboren in Winterthur (Schweiz), Studium der Germanistik in Graz, Kulturmanagement in Salzburg, Arbeit als Journalist und Schauspieler. Gründung, Entwicklung und Leitung des „TaO! Theater am Ort-weinplatz“. Zahlreiche Regiearbeiten. Künstlerischer Leiter des Jugendprogramms im Theaterfestival „spleen*graz“. Entwicklung und Durchführung eines theaterpädagogischen Lehrgangs an der Pädagogi-schen Hochschule Steiermark.

Constanze Wimmer studierte Musikwissenschaft, Publizistik und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien und Kulturmanagement an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien. Aufbau der „Klangnetze“, Musikreferentin beim Österreichischen Kultur-Service, Leiterin des Bereichs „Kinder- und Jugendpro-jekte“ der Jeunesse, Universitätsassistentin am Institut für Musikpädagogik der Musikuniversität Wien. An der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz leitet Constanze Wimmer derzeit den postgradualen Mas-terlehrgang „Musikvermittlung – Musik im Kontext“.

Michael Wimmer geb. 1950 in Wien, Musikerzieher und Politikwissenschafter, von 1987 bis 2003 Geschäftsführer des ÖKS (Österreichischer Kultur-Service), Gründungsmitglied des europäischen Netzwerkes artsandeducation, seit 2003 Gründungsmitglied und Geschäftsführer von „Educult – Institut für die Vermittlung von Kunst und Wissenschaft“. Berater des Europarats, der UNESCO und der Europäischen Kommission in kultur- und bildungspolitischen Fragen. Lehrbeauftragter an der Universität Wien. Projektleiter mehrerer Studi-en im Auftrag des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur.

Thomas Wolkinger Studium der Rechtswissenschaften in Graz, diverse Tätigkeiten im Medien- und Kulturbereich in Graz und Wien, seit 2005 Leiter der Steiermark-Redaktion der Wochenzeitung „Der Falter“

Christian Stenner geb. 1958, Germanist, Erwachsenenbildner, Journalist, Medienarbeiter, Autor, Herausgeber des steiri-schen Monatsmagazins KORSO.

Hella Ranner geboren in Graz, Studium der Rechtswissenschaften und der Betriebswirtschaft an der Universität Graz. U. a. Universitätsassistentin am Institut für Verfassungsrecht der Universität Graz. Referentin im Ver-fassungsdienst des Bundeskanzleramtes Wien. Rechtsanwalt in Graz. Ausbildung zur M.A.S. Mediation (Universität Klagenfurt). 1988 bis 1996 Gemeinderätin der Stadt Graz, seit 2005 Präsidentin der Messe und Congress Graz e. Gen., seit 2009 Mitglied des Europäischen Parlaments

Wolfgang Riedler geboren in Wien, Studium der Rechtswissenschaft, Jurist beim Amt der Steiermärkischen Landesregie-rung, 2003 bis 2008 Stadtrat für Finanzen, Vermögen und Liegenschaften, seit 2008 Stadtrat für Gesund-heit und Kultur und Vorsitzender der SPÖ Graz. Mitglied des SPÖ-Bundesparteivorstandes.

Gerhard Rüsch geboren in Dornbirn, lebt und arbeitet in Graz. Studium des Bauingenieurwesens in München sowie der Raumplanung und Raumordnung in Wien, Habilitation 1986. 1991 bis 2001 Geschäftsführer der Stei-rischen Verkehrsverbund GmbH, ab 2001 Stadtrat der Landeshauptstadt Graz für Hochbau, Wissen-schaftspflege, Altstadterhaltung, Gewerbe und Bürgerbüro, ab für Stadt-, Verkehrs- und Grünraum-planung. Lehrbeauftragter an der TU Wien, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Österreichischer Verkehrsverbünde (IGV).

Christian Schruff lebt in Berlin und arbeitet als Hörfunk-Moderator und Musik-Vermittler. Er gestaltet Sendungen für ver-schiedene ARD-Anstalten und konzipiert und präsentiert für den rbb die „kulturradio-Kinderkonzerte“ mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, die „OTTO – der Ohrwurm“-Konzerte mit der Dresdner Philharmonie und die WDR-Jugendkonzerte in der Kölner Philharmonie.

Georg Schulzgeboren in Graz. Studium der Chemie an der Karl-Franzens-Universität Graz. Ausbildung als Akkorde-onist bei Elsbeth Moser, Friedrich Lips, Lech Puchnovski und an der Kunstuniversität Graz (KUG) bei Mogens Ellegaard. Unterrichtstätigkeit an der KUG sowie Konzerttätigkeit als Solist, Ensemble- und Or-chestermusiker u. a. beim Klangforum Wien, dem ORF RSO Wien, dem steirischen herbst, den Salzburger Festspielen und den Darmstädter Ferienkursen. Seit 2007 Rektor der der KUG.

Steven Spiergeboren in Kanada, Studium der Architektur am SCI-Arc in Los Angeles und der Philosophie am Haverford College. Seit ihrer Gründung am 1. Januar 2006 ist Spier Präsident der HafenCity Universität Hamburg. Vor-her war er 6 Jahre Architektur-Professor für Entwurf und Theorie und Department Vorsteher Architektur an der Strathclyde University Glasgow. Als Wissenschaftler arbeitete Spier 6 Jahre als Senior Lecturer bei der London South Bank University und 2 Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der ETH-Zürich.

Hans Georg Nicklaus Violin-Studium an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf und an der Hochschule für Musik Wien so-wie Philosophie, Germanistik und Musikwissenschaft an den Universitäten Düsseldorf und Wien. 2002 Habili-tation an der Berliner Humboldt-Universität. Publikationen zu Themen der Musikgeschichte, -ästhetik sowie zu Grenzbereichen zwischen Musik- und Kulturgeschichte. Ab 1993 Gestalter und Moderator von Musiksen-dungen im Radioprogramm von Ö1 (ORF), seit 2004 Dozent an der Anton Bruckner-Universität Linz.

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Das Team der Grazer Spielstätten:Christoph Thoma | Geschäftsführung, künstlerische LeitungMichael Tassis | Prokura, MarketingHeide Spitzer | Sekretariat, Assistenz der GeschäftsführungMirella Bärnthaler, ursula Fehle | BetriebsbüroSascha Sperdin, eduard Mandl | KartenverkaufPeter Matscheko | VertriebMichael Doubek | Technische LeitungMichael Jabbour, Kurt Schulz | TontechnikHeribert Janzsa, Albin Pogacic | HaustechnikAndreas Fink, rolf Schreiber | LichttechnikMichael Seinitz, Gerhard Siegert | Bühnentechnikraphael Hammer, Maximilian Mahler | Lehrlinge

Das Organisationsteam STADT – KuLTur – HÖreN:Christoph Thoma | GeschäftsführungIngrid Allwardt | DramaturgieMirella Bärnthaler | Logistik und Infrastrukturursula Fehle | Referenten- und TeilnehmerkoordinationHeide Spitzer | Assistenz der GeschäftsführungKatharina Schwanzer | Internationale Kontakte und MarketingMichael Doubek | Technische Leitung

Impressum:Herausgeber: Grazer Spielstätten Orpheum, Dom im Berg und Schloßbergbühne KasemattenGmbH, Orpheumgasse 8, 8020 Graz Für den Inhalt verantwortlich: Christoph Thoma, Ingrid Allwardt Redaktion: Albert Seitlinger Grafische Gestaltung: onomato gestaltungsgesellschaft Druck: Thaler- Druck- Graz Änderungen vorbehalten Redaktionsschluss: 17.11.2009

Programmvorschau der Grazer Spielstätten

weitere Veranstaltungen finden sie unter www.spielstaetten.atKarten: 0316 / 8008 – 9000 | [email protected]

SA, 19. DeZeMBer, 19:00 uHr let’S SPend tHe nigHt togetHerFr, 15. JäNNer, 19:30 uHr WeiHnaCHtSabo | Hanka paldum | Bosnien

Fr, 11. DeZeMBer, 20:00 uHr roland neuWirtH | veranstaltet von luigi’s Veranstaltunsservice

MI, 9. DeZeMBer, 19:30 uHr MiCHael niavarani | veranstaltet von stage

DI, 8. DeZeMBer, 20:00 uHr SoaP&SKin | veranstaltet von Vojo Concerts

SA, 29. NOVeMBer, 20:00 uHr daS Cafe | veranstaltet von teatro tanztheater

SA, 28. NOVeMBer, 19:30 uHr CoMPoSerS lounge

DO, 3. DeZeMBer, 20:30 uHr fat tueSday | aura:l SCulPtureSMI, 2. DeZeMBer, 20:30 uHr alCatrazz | veranstaltet von Vojo Concerts

SO, 6. DeZeMBer, 20:00 uHr ottfried fiSCHerMO, 7. DeZeMBer, 20:00 uHr buKovina Club | veranstaltet von zeiger

SA, 13. MärZ, 20:00 uHr HanS tHeSSinK | veranstaltet von Vojo Concerts

SO, 21. FeBruAr, 19:30 uHr WeiHnaCHtSabo | shlomit | israelMI, 3. MärZ, 15:00 uHr deS KaiSerS neue Kleider | familienkonzertFr, 12. MärZ, 19:30 uHr WeiHnaCHtSabo | riccardo tesi | toskana

MI, 10. FeBruAr, 20:00 uHr rebeCCa baKKen | veranstaltet von Vojo Concerts

DO, 6. MAI, 20:00 uHr KaSeMatten-oPening 2010

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