t haf · Abstammung Das europäische Hausrind stammt vom Ur- bzw. Auer-ochsen ab, einem mächtigen...

25
Tiere Landwirtschaft in der

Transcript of t haf · Abstammung Das europäische Hausrind stammt vom Ur- bzw. Auer-ochsen ab, einem mächtigen...

Page 1: t haf · Abstammung Das europäische Hausrind stammt vom Ur- bzw. Auer-ochsen ab, einem mächtigen Wildrind mit einer Schulterhöhe von bis zu 1,80 Meter. Die Ausbreitung erfolgte

Tier

eLa

ndw

irts

chaf

tin

der

Page 2: t haf · Abstammung Das europäische Hausrind stammt vom Ur- bzw. Auer-ochsen ab, einem mächtigen Wildrind mit einer Schulterhöhe von bis zu 1,80 Meter. Die Ausbreitung erfolgte

Herausgeber:information.medien.agrar(i.m.a) e.V.Konstantinstraße 9053179 Bonn

Tel.: 0228 9799-370Fax: 0228 9799-375

E-Mail: [email protected]: www.ima-agrar.de

Texte:Antje Zacharias

Redaktion: Petra Fitzner,agrikom GmbH Bonn

Mit freundlicher Unterstützungder Landwirtschaftlichen Rentenbank

ImpressumImpressum Inhalt 3

Einleitung 4

Rinder 8

Schweine 14

Hühner 20

Puten 26

Gänse 30

Enten 34

Schafe 38

Ziegen 42

WeiterführendeLiteratur 46

Bildnachweis 47

Inhalt

Page 3: t haf · Abstammung Das europäische Hausrind stammt vom Ur- bzw. Auer-ochsen ab, einem mächtigen Wildrind mit einer Schulterhöhe von bis zu 1,80 Meter. Die Ausbreitung erfolgte

Verstädterung öffnete sich der Selbstversorgerbetrieb Land-wirtschaft einem breiteren Markt. Gegen Ende des 19. Jahr-hunderts begann die planmäßige Tierzucht, aus welcher sichdie Tierproduktion entwickelte.

Tierproduktion bezeichnet die Erzeugung von Nahrungsmittelntierischer Herkunft. Sie umfasst die Bereiche Züchtung, Tier-ernährung sowie Tierhaltung und findet in der Regel in land-wirtschaftlichen Betrieben statt. Tiere sind Lebewesen in derObhut des Menschen, der für sie verantwortlich ist. Jeder Tier-halter kennt das Tierschutzgesetz und muss sich an die Regeln,Gebote und Verbote halten. Moderne Produktionsverfahrenbringen ökonomische Aspekte und tiergerechte Haltungs-formen in Einklang. In den letzten Jahren zielte die Tierpro-duktion verstärkt darauf ab, die natürlichen Bedürfnisse derTiere zu berücksichtigen und zu befriedigen.

Nutztierhaltung in Deutschland

Der Umfang der Nutztierhaltung in den einzelnen RegionenDeutschlands ist sehr unterschiedlich. 2003 gab es hierzu-lande rund 350.000 Höfe mit professioneller Nutztierhaltung.

54 EinleitungVon der Eigenversorgung zur Tierproduktion

Das Bild unserer Landwirtschaft wird seit jeher durch dieHaltung von Tieren mitbestimmt. Die Art ihrer Nutzung hatsich im Laufe der Jahrhunderte gewandelt. Die Tiere liefernuns heute in erster Linie wertvolle Lebensmittel und leisteneinen Beitrag zur Landschaftspflege.

Landwirtschaftliche Nutztiere gehören zu den „Haustieren“,die bereits vor Jahrtausenden isoliert von ihren wild lebendenArtgenossen vom Menschen gehalten wurden. Der Begriff„Haustier“ ist die Sammelbezeichnung für alle vom Menschenzu seinem Nutzen oder zu seiner Gesellschaft gezüchteten undgehaltenen Tiere und steht im Gegensatz zur Bezeichnung„Wildtier“. Durch die gezielte Auswahl bestimmter Tiere zurZucht entwickelten diese sich bzgl. ihrer physiologischen oderkörperlichen Merkmale anders als ihre wild lebenden Artge-nossen. Der Mensch ersetzt durch die Auswahl der Zuchttieredie natürliche Selektion – das bezeichnet man als Domesti-kation.

Über Jahrhunderte hinweg diente die Nutztierhaltung in derLandwirtschaft überwiegend der Eigenversorgung der bäuer-lichen Familien. Mit zunehmender Industrialisierung und

Einleitung

Page 4: t haf · Abstammung Das europäische Hausrind stammt vom Ur- bzw. Auer-ochsen ab, einem mächtigen Wildrind mit einer Schulterhöhe von bis zu 1,80 Meter. Die Ausbreitung erfolgte

76

Bundesland Rinder dar. Milchkühe Schweine (inkl. Zuchtsauen)

Baden-Württemberg 1.120 392 2.279Bayern 3.781 1.334 3.780Brandenburg 613 182 768Hessen 506 162 835Mecklenburg-Vorp. 565 182 676Niedersachsen 2.625 732 7.943Nordrhein-Westfalen 1.426 395 6.330Rheinland-Pfalz 411 129 334Saarland 60 15 17Sachsen 522 209 638Sachsen-Anhalt 367 143 821Schleswig-Holstein 1.230 357 1.422Thüringen 367 127 711Deutschland 13.612 4.364 26.557

Quelle: Situationsbericht Deutscher Bauernverband 2004, S. 14

Einleitung

Die Zahl der viehhaltenden Betriebe in Deutschland ist rück-läufig. Im Gegensatz dazu hat sich die Zahl der Tiere pro Betrieberhöht. Die Spezialisierung auf die Haltung einer bestimmtenTierart ist heute für den Landwirt eine ökonomische Notwen-digkeit; sie hat auch zu einer tiergerechten Weiterentwicklungund Modernisierung der Haltungsformen beigetragen.

Angaben für den Zeitraum vor 1990 sind die addierten Angaben des früheren

Bundesgebietes und der ehemaligen DDR

1950 1960 1970 1980 1990 2000Rinder 14,8 17,5 19,2 20,8 19,5 14,6Schweine 17,6 24,1 30,7 35,4 30,8 25,7Geflügel 74,1 100,9 144,6 138,9 113,9 118,3Schafe 2,7 3,1 2,4 3,2 3,2 2,7Pferde 2,3 1,2 0,4 0,5 0,5 0,7

Quelle: Situationsbericht Deutscher Bauernverband 2004, S. 13

Tierische Erzeugung in Deutschland(Angaben in Millionen Stück)

Viehbestände nach Bundesländern 2003(Angaben in 1.000 Stück)

Page 5: t haf · Abstammung Das europäische Hausrind stammt vom Ur- bzw. Auer-ochsen ab, einem mächtigen Wildrind mit einer Schulterhöhe von bis zu 1,80 Meter. Die Ausbreitung erfolgte

Abstammung

Das europäische Hausrind stammt vom Ur- bzw. Auer-ochsen ab, einem mächtigen Wildrind mit einerSchulterhöhe von bis zu 1,80 Meter. Die Ausbreitungerfolgte von Indien über Kleinasien bis nach Europa,wo sich unterschiedliche Landrassen entwickelten.Bereits 6500 v. Chr. wurden die ersten Rinder domes-tiziert, wobei das Hausrind in der ersten Zeit über-wiegend als Arbeitstier, beispielsweise zum Ziehen desPfluges, eingesetzt wurde.

RinderRinder

Bedeutende Rassen

Die Nutzungsform der Tiere dient der Einteilung in Rassen,wobei zwischen milch- und fleischbetonten Rassen unter-schieden wird. Zu den Zweinutzungsrassen zählen Tiere, vondenen Milch und Fleisch genutzt werden. Weltweit werden etwa450 Rassen unterschieden. Zu den bekanntesten Rinderrassenin Deutschland zählen Schwarz- und Rotbunte, Fleck- undBraunvieh. Ausgewachsene Tiere bringen je nach Geschlechtund Rasse zwischen 500 und 1.300 Kilogramm auf die Waage.

Braunvieh

Fleckvieh Schwarzbunte

98

Page 6: t haf · Abstammung Das europäische Hausrind stammt vom Ur- bzw. Auer-ochsen ab, einem mächtigen Wildrind mit einer Schulterhöhe von bis zu 1,80 Meter. Die Ausbreitung erfolgte

Biologie

Rinder gehören zu den wiederkäuenden Paarhufern, die eine ge-rade Anzahl von Zehen besitzen (im Gegensatz zu den Unpaar-hufern). Wiederkäuer haben einen mehrteiligen Magen, der ausden drei Vormägen Pansen, Netzmagen und Blättermagen sowiedem eigentlichen Magen, dem so genannten Labmagen, besteht.Die mithilfe von Bakterien im Pansen vorverdaute Nahrung wirdein zweites Mal gründlich gekaut – was als Wiederkäuen bezeich-net wird.

Die Tragezeit eines weiblichen Rindes beträgt neun Monate undneun Tage. Die weiblichen Kälber dienen der Nachzucht für dieMilchproduktion. Milch gibt die Kuh erst nach der Geburt ihresersten Kalbes im Alter von circa 24 Monaten. Damit derMilchfluss nicht versiegt, muss sie jedes Jahr ein weiteres Kalbzur Welt bringen.

Haltung

Boxenlaufstall: Moderne Form eines Rinderstalles, bei der dieTiere einzelne Bereiche zum Fressen, Liegen und Melken prob-lemlos erreichen können. Häufig steht den Tieren auch einLaufhof unter freiem Himmel zur Verfügung. Vorteile dieser Stall-form sind ein geringer Flächenbedarf, stroharme Aufstallung undtiergerechte Einrichtungen. Laufgänge aus Spaltenböden, durch

10 11

die Kot und Urin in einen Sammelkanal hindurchrutschen,sorgen für eine geringe Verschmutzung von Tieren und Stall.Anbindestall: Diese Stallform gilt als Auslaufmodell und stammtaus einer Zeit, in der pro Betrieb nur sehr wenige Rinder gehal-ten wurden. Jedes Tier dort hat seinen Platz – Füttern, Liegenund Laufen sind flächenmäßig auf einen begrenzten Raumkonzentriert. Kälberiglus: Nach dem Abkalben in der Abkalbebox bleibt dasKalb zunächst bei der Mutterkuh. Danach kommen die Jung-tiere in wind- und wettergeschützte Einzelhütten, so genannteKälberiglus. Ältere Kälber werden in Extrabereichen im Stall inkleineren Gruppen gehalten.

Nicht nur die Haltung, auch das Futter muss optimal auf dieBedürfnisse der Tiere abgestimmt sein. Das Grundfutter bestehtaus Gräsern, Kräutern oder Pflanzen wie z.B. Mais und wird ge-trocknet (Heu), frisch oder konserviert als Silage verfüttert.Dieses Grundfutter wird mit Kraft- oder Ergänzungsfuttererweitert. Wichtige Bestandteile des Kraftfutters sind Vitamine,Mineralstoffe, Soja, Getreide oder auch Zuckerrübenschnitzel.In den ersten Lebenswochen ist Milch die ideale Futtergrund-lage für die Kälber. Des Weiteren stehen den Tieren Wasser inausreichender Menge und Lecksteine aus Salz zur Verfügung.

Rinder

Page 7: t haf · Abstammung Das europäische Hausrind stammt vom Ur- bzw. Auer-ochsen ab, einem mächtigen Wildrind mit einer Schulterhöhe von bis zu 1,80 Meter. Die Ausbreitung erfolgte

Regionale SchwerpunkteDie Rinderhaltung ist aus ökonomischer Sicht in Deutschland derwichtigste landwirtschaftliche Betriebszweig und trägt zurErhaltung der Kulturlandschaft bei. Nahezu die Hälfte desdeutschen Rinderbestandes fand sich 2003 in Bayern (28 Prozent)und Niedersachsen (19 Prozent).

Produkte

Milch und Fleisch sind die Hauptprodukte, die Rinder als Nutz-tiere liefern. Eine Kuh gibt etwa 15 bis 25 Liter Milch pro Tag.Milch versorgt den Menschen mit hochwertigem Eiweiß, Vitaminenund Mineralstoffen wie Kalzium. Weiterverarbeitet zu Jogurt,Kefir, Quark, Käse, Sahne, Buttermilch usw. ist sie ein wichtigesAusgangsprodukt für eine riesige Produktpalette. MännlicheKälber werden entweder nach drei Monaten als Mastkälber miteinem Endgewicht von 150 bis 180 Kilogramm oder im Alter vonzwölf bis 18 Monaten mit einem Endgewicht von rund 600 Kilo-gramm als Jungbullen geschlachtet. Die Tiere liefern ver-schiedene Fleischteilstücke, die in der menschlichen Ernährungeine wichtige Rolle spielen. Die Hörner der Tiere können zur Kamm-, Brillen- oder Schmuck-herstellung dienen. Häute und Felle werden zu wertvollenBekleidungsartikeln verarbeitet.

12 13

Kleines Rinder-1x1

Rind: Oberbegriff – bezeichnet alle männlichenund weiblichen Tiere

Bulle: geschlechtsreifes männliches Rind;Mastbullen dienen der Fleischerzeugung,Zuchtbullen werden ausschließlich zurZucht verwendet.

Ochse: männliches kastriertes RindKuh: weibliches Rind, nachdem es das erste

Kalb bekommen hatFärse: weibliches Rind, das noch kein Kalb

bekommen hat Kalb: männliches und weibliches Rind bis

zum Alter von sechs MonatenFresser: Mutter- oder Bullenkalb im Alter von

sieben bis zwölf MonatenMilchkuh: Kuh, die zur Milchproduktion gehalten

wirdMutterkuh: Kuh, die ausschließlich ihr Kalb säugt

Rinder

Page 8: t haf · Abstammung Das europäische Hausrind stammt vom Ur- bzw. Auer-ochsen ab, einem mächtigen Wildrind mit einer Schulterhöhe von bis zu 1,80 Meter. Die Ausbreitung erfolgte

Abstammung

Als Vorfahr des Hausschweins gilt das europäisch-asiatische Wildschwein. Mit der Entwicklung desSeehandels im 18. Jahrhundert kamen ostasiatischeSchweine nach Europa und wurden mit dem euro-päischen Wildschwein gekreuzt. Heute werdenweltweit rund 800 Millionen Schweine vor allem inChina, Europa und Nordamerika gehalten.

Bedeutende Rassen

Die in Mitteleuropa gehaltenen Schweinerassen sindüberwiegend weiß. Für die Zucht geeignete Schweine-rassen werden miteinander gepaart – man sprichtdabei von Kreuzungszucht. In Deutschland bedeu-tende Rassen sind Edelschwein, Pietrain, Landrasseund das Schwäbisch-Hallische Schwein. BeiSchweinen ist der Anteil reinrassiger Tiere kleiner alsbei den übrigen Nutztieren.

SchweineSchweine

Biologie

Das Hausschwein gehört zur Ordnung der Paarhufer und zurFamilie der echten Schweine. Im Gegensatz zu den Wieder-käuern besitzen Schweine einen einhöhligen Magen. Sauenwerden mit sechs Monaten geschlechtsreif und bringen in zweiWürfen pro Jahr acht bis 14 Ferkel zur Welt. Die Tragezeit liegtbei 115 Tagen. Die Ferkel bleiben 21 bis 35 Tage zum Säugenbei der Sau. Vier bis sechs Tage nach dem Absetzen der Ferkelwird die Sau erneut gedeckt. Mit etwa zehn Monaten bzw. 110bis 120 Kilogramm sind die Tiere schlachtreif. Schweine habenein gutes Gehör und einen vorzüglichen Geruchssinn, was sichdie Menschen mancherorts zu Nutze machen, indem sie dieTiere z.B. zum Trüffelsuchen einsetzen.

1514

Deutsche Landrasse

Ferkelnest Hampshire Pietrain

Deutsches Edelschwein

Page 9: t haf · Abstammung Das europäische Hausrind stammt vom Ur- bzw. Auer-ochsen ab, einem mächtigen Wildrind mit einer Schulterhöhe von bis zu 1,80 Meter. Die Ausbreitung erfolgte

Haltung

Grundsätzlich wird zwischen Stall- und Freilandhaltung unter-schieden. Bei der Freilandhaltung bieten Schweinehütten denTieren den notwendigen Schutz. Bei der Stallhaltung sind die Ställe in Buchten für den jeweiligenHaltungsabschnitt eingeteilt. Dort werden tragende und säu-gende Sauen, abgesetzte Ferkel, Jungsauen, Mastschweine undEber getrennt voneinander gehalten. Die Bewirtschaftung erfolgtnach dem „Rein-Raus-Prinzip“: Alle Tiere sind beim Aufstallenetwa gleich alt, so dass sie auch alle gleichzeitig den Stallwieder verlassen.

In der Schweinemast gibt es überwiegend strohlose Ställe mitSpaltenböden. Die Gruppengrößen liegen zwischen zehn und 45Tieren. Wird Stroh eingestreut, handelt es sich um so genannteTiefstreuställe mit 100 bis 200 Tieren. In einstreulosen Ställenmuss den Tieren die Möglichkeit gegeben werden, mehr als eineStunde am Tag „spielen“ zu können (beispielsweise mit Raufutteroder Strohballen). Die Ferkel stellen sehr hohe Anforderungen an das Stallklima.Aufzuchtställe haben beheizte Ruhekisten und sind meist klima-tisiert. Sauen werden in Einzel- oder Gruppenhaltung gehalten.Wichtig ist, dass es keine Veränderungen in der Gruppe gibt, dasonst die Gefahr von Rangkämpfen besteht.

16

Die Fütterung erfolgt mit speziell auf Sauen, Ferkel undMastschweine abgestimmten Futtermitteln. Grundsätzlich setztsich das Futter aus Getreide, Eiweißkomponenten und Amino-säuren zusammen. In der Schweinemast gibt es unterschiedlicheMastmethoden, so z.B. die Getreidemast oder die Mast mit Mais-silage. Mastschweine erhalten entweder drei- bis viermaltäglich Futter oder können nach ihren eigenen Bedürfnissen(ad-libitum) fressen. Auch Ferkel erhalten „ad-libitum“ beson-ders energie- und eiweißreiches Futter.

17Schweine

Page 10: t haf · Abstammung Das europäische Hausrind stammt vom Ur- bzw. Auer-ochsen ab, einem mächtigen Wildrind mit einer Schulterhöhe von bis zu 1,80 Meter. Die Ausbreitung erfolgte

Regionale Schwerpunkte

Regionale Schwerpunkte der Schweineproduktion finden sich inNordwestdeutschland, im Oldenburger Raum. Die norddeutschenBundesländer haben den höchsten Anteil vonSchweineproduzenten in Deutschland – in Süddeutschland sindBaden-Württemberg und Bayern hervorzuheben.

Produkte

Schweinefleisch gehört zu den beliebtesten und am häufigstenzubereiteten Fleischsorten in Deutschland. Der Pro-Kopf-Verbrauch lag 2003 bei jährlich 39,3 Kilogramm. Die deutscheSchweineerzeugung ist in den letzten Jahren auf 4,03 MillionenTonnen (2004) gestiegen.Früher wurden Schweineborsten häufig für die Herstellung vonPinseln verwendet und Hohlorgane wie Därme als Hüllen fürWurst. Aus endokrinen Drüsen wurden Hormone für den Einsatzin der Medizin gewonnen (Beispiel Insulin).

18 19SchweineKleines Schweine-1x1

Schwein: Oberbegriff – bezeichnet alle männlichenund weiblichen Tiere

Eber: männliches Schwein, über 1,5 Jahre altSau: weibliches Schwein, nach dem ersten WurfJungsau: weibliches Schwein von der Geschlechtsreife

(sechs Monate) bis zum ersten WurfJungeber: männliches Schwein von der Geschlechtsreife

(sechs Monate) bis zum Alter von 1,5 JahrenBabyferkel: Ferkel im Alter von vier WochenFerkel: Schwein mit einem Gewicht bis 25 KilogrammLäufer: Mastschwein zwischen 25 und 50 kg

Deckzentrum

Page 11: t haf · Abstammung Das europäische Hausrind stammt vom Ur- bzw. Auer-ochsen ab, einem mächtigen Wildrind mit einer Schulterhöhe von bis zu 1,80 Meter. Die Ausbreitung erfolgte

Abstammung

Das Bankivahuhn, auch Rotes Kammhuhn oderDschungelhuhn genannt, wird als Urahn desHaushuhns angesehen und ist in Malaysia, Indienund China beheimatet. Zunächst wurden die Tiere als„Hobbyhühner“ vor allem wegen ihrer berühmtenStimme und der berüchtigten Kampfeslust gehalten.In vielen asiatischen Ländern lebt das Bankivahuhnnoch heute in freier Wildbahn. Eine größereVerbreitung im europäischen Raum fand dasHaushuhn erst bei den Römern, die als ersteEuropäer begannen, Hühner im großen Stil als Eier-und Fleischlieferanten zu züchten.

Bedeutende Rassen

Insgesamt existieren etwa 200 Geflügelrassen, die indrei Grundformen, den Bankiva-Typ, den Malayen-Typund den Cochin-Typ unterteilt werden. AlsLegehennen werden weiße oder brauneHybridformen genutzt. Diese sind durch Kreuzungausgewählter Zuchtlinien mit den gewünschtenEigenschaften entstanden.

HühnerHühner

Biologie

Hühnervögel gehören zur Klasse der Vögel. Das Haushuhnwiederum gehört zur Familie der Fasanenartigen, welche dieartenreichste Familie der Hühnervögel ist. Je nach Rassebringt das Haushuhn etwa 1,5 bis 5 Kilogramm auf die Waage.Ein besonderes äußeres Erscheinungsmerkmal ist der roteKamm, der verschiedene Formen haben kann. Bei der Henne istder Kamm wesentlich kleiner als beim Hahn. Auffallend beimHahn ist zudem sein sichelförmiger Schwanz. Die Läufe der Tiere sind unbefiedert. Drei Zehen sind nachvorne gerichtet, die vierte nach hinten. In der Mauser wechseltdas Huhn einmal jährlich sein Federkleid. Ein weiteres Merkmalist die Unbeweglichkeit der Augen, die das Huhn dazu zwingen,seine Umgebung durch schnelle Bewegungen des Kopfes wahr-zunehmen. Eine Legehenne legt etwa 300 Eier pro Jahr. EineLegeperiode dauert zwölf bis 16 Monate.

2120

Hähnchenmaststall

Page 12: t haf · Abstammung Das europäische Hausrind stammt vom Ur- bzw. Auer-ochsen ab, einem mächtigen Wildrind mit einer Schulterhöhe von bis zu 1,80 Meter. Die Ausbreitung erfolgte

23

Haltung

Legehennen leben in Deutschland zurzeit noch überwiegend inKäfighaltung. In der Käfighaltung (auch Batteriehaltung genannt)teilen sich vier bis sechs Hennen einen Käfig. Der Futtertrog ver-läuft an der Frontseite der Käfige und die Tränken sind an derRückseite angebracht. Über den schrägen Gitterboden rollen dieEier in die Eiersammelrinne und der Kot der Tiere fällt direkt aufEntsorgungsbänder. Mit der Hennenhaltungs-Verordnung vomMärz 2002 wurde diese Haltungsform aus Tierschutzgründen inDeutschland verboten und soll bis Ende 2006 verschwunden sein.In der Zwischenzeit gelten Übergangsregelungen.

Bei der Bodenhaltung befinden sich die Tiere in einemgeschlossenen Stall. Für sieben Tiere steht ein Quadratmeter zurVerfügung. Die Tiere können sich frei bewegen und habenZugang zu allen Bereichen des Stalls, von dem etwa ein Dritteleingestreut ist. In Legenestern können Hennen ungestört ihreEier ablegen. Durch Rangordnungskämpfe kann es zuVerletzungen kommen.

Hühner22

Eine Form der Bodenhaltung, die auf verschiedenen Ebenenden zur Verfügung stehenden Raum nutzt, ist die Volieren-haltung. So können pro Quadratmeter etwa 25 Tiere gehaltenwerden, in der Praxis sind es jedoch meistens 18 bis 22 Tiere.

In der Freilandhaltung steht den Tieren eine Auslauffläche inForm einer freien Wiese zur Verfügung. Die Hennen könnensich jederzeit in das angrenzende Stallgebäude zurückziehen.Der Vorteil dieser Haltungsform ist die größtmöglichsteBewegungsfreiheit mit 10 m2 pro Tier. Nachteil ist, dass esnicht möglich ist, die Tiere von den eigenen Ausscheidungenund denen wild lebender Tiere fernzuhalten. Der Krankheits-druck und somit der Einsatz von Medikamenten ist in der Frei-landhaltung höher als bei den übrigen Haltungsformen.

Legehennen erhalten Futter in Mehlform aus Mischungen,welche den unterschiedlichen Wachstums- und Produktions-phasen angepasst werden.

Zur reinen Hähnchenfleischerzeugung werden männliche undweibliche Tiere gemeinsam in Ställen aufgezogen. Die Tieresind bereits vor der Geschlechtsreife mit einem Gewicht vonzweieinhalb bis drei Kilogramm schlachtreif.

Freilauf

Legehennen in Käfighaltung

Page 13: t haf · Abstammung Das europäische Hausrind stammt vom Ur- bzw. Auer-ochsen ab, einem mächtigen Wildrind mit einer Schulterhöhe von bis zu 1,80 Meter. Die Ausbreitung erfolgte

Regionale Schwerpunkte

Regionale Schwerpunkte der Legehennenhaltung sind dieRegionen Vechta-Cloppenburg in Nordwestdeutschland undMecklenburg-Vorpommern.

Produkte

Hühner liefern Eier und Fleisch für die menschliche Ernährung.Der Pro-Kopf-Verbrauch lag im Jahr 2003 bei 214 Eiern. Eier sindleicht verdaulich und enthalten viele Nährstoffe. DieNährstoffzusammensetzung des Eies ist unabhängig von derFutterzusammensetzung – lediglich Schalenfarbe und Dotterfarbefallen unterschiedlich aus. Legehennen, die zur Eierproduktionnicht mehr geeignet sind, werden als Suppenhuhn verwertet.Hähnchenfleisch ist hell und mager und erfreut sich bei denVerbrauchern in den letzten Jahren zunehmender Beliebtheit.

24

Kleines Geflügel-1x1

Hahn: männliches TierHuhn: Oberbegriff, Bezeichnung für weibliches TierGlucke: Bezeichnung für brütende Henne bzw.

Henne mit KükenEintagsküken: Jungtier, etwa einen Tag altKüken: weibliches Tier bis zum Alter von 8 WochenJunghenne: weibliches Tier im Alter von 9 Wochen bis zum

Einsetzen der Legereife (etwa 20 Wochen alt)Legehenne: weibliches Tier nach dem Einsetzen der

Legereife (20 Wochen), welches für dieEierproduktion eingesetzt wird

25Hühner

Page 14: t haf · Abstammung Das europäische Hausrind stammt vom Ur- bzw. Auer-ochsen ab, einem mächtigen Wildrind mit einer Schulterhöhe von bis zu 1,80 Meter. Die Ausbreitung erfolgte

Abstammung

Die Pute, im süddeutschen Raum auch Truthahngenannt, stammt aus Nordamerika und Mexiko. Vondort aus brachten im 16. Jahrhundert spanischeEroberer die Wildpute mit nach Europa.

Bedeutende Rassen

Puten können nach der Färbung des Gefieders, demso genannten Farbschlag, unterschieden werden(z.B. Grundfarbe Schwarz mit schillerndemBronzeglanz). Weiter gibt es die weiße Pute, dieschwarze Pute und die Cöllwitzer Pute (weiße Federnmit schwarzem Saum). Die kleinen (Beltsville-Puten)und die großen weißen Rassen sind Grundlage derheute gezüchteten Tiere.

PutenPuten

Biologie

Zoologisch betrachtet gehört die Pute wie das Huhn zurOrdnung der Hühnervögel und zur Familie der Fasanenartigen.Puten haben einen kräftigen Körper mit breiter Brust – imGegensatz zu Hühnern scharren Puten nicht. Kennzeichen istder rote, ungefiederte und warzenbesetzte Kopf, der den Tierenein einzigartiges Erscheinungsbild verleiht. In der Putenmastlegen die weiblichen Tiere in einer Legeperiode (ca. 22 Wochen)etwa 90 Eier, aus denen nach 28 Tagen die Küken schlüpfen.

2726

Page 15: t haf · Abstammung Das europäische Hausrind stammt vom Ur- bzw. Auer-ochsen ab, einem mächtigen Wildrind mit einer Schulterhöhe von bis zu 1,80 Meter. Die Ausbreitung erfolgte

Haltung

Der überwiegende Teil der Puten wird in Bodenhaltung in sogenannten Offenställen aufgezogen. Ziele sind schnelles Wachs-tum, hoher Fleisch- und geringer Knochenanteil sowie hoheWiderstandskraft. Die Putenküken stammen aus Brütereien,welche sich auf die Haltung von Elterntieren und die Brut derEier spezialisiert haben. Die Aufzucht der Putenküken dauertsechs Wochen und erfolgt in Bodenhaltung in speziellen Auf-zuchtbetrieben. Die Tiere benötigen eine Wärmequelle und werdenin einem Kükenring an den freien Zugang zu Wasser und Futtergewöhnt. Das Schlachtgewicht haben Puten mit einem Alter von 16 bis 22Wochen und einem Gewicht von acht bis 18 Kilogramm erreicht.Die Tiere werden überwiegend mit Getreide und pflanzlichemEiweiß gefüttert. Wichtig ist, die Futtermittel entsprechend denAltersstufen der Tiere anzupassen.

Regionale Schwerpunkte

Produktionsschwerpunkte der Putenhaltung liegen in derWeser-Ems-Region. Weitere Zentren finden sich südlich vonWürzburg in Franken und in Sachsen-Anhalt. Über 50 Prozentder Puten werden in kleinbäuerlichen Betrieben mit maximal20 Puten gehalten. Knapp 20 Prozent der Puten werden inBetrieben mit Bestandsgrößen ab 5.000 Puten gehalten.

Produkte

Der Pro-Kopf-Verbrauch an Putenfleisch in Deutschland lag 2003bei rund 6,6 Kilogramm. Putenfleisch wird in Deutschland fastausschließlich frisch vermarktet. Das Fleisch hat einen hohenEiweißanteil, ist fettarm und bietet durch helle und dunkleFleischteilstücke unterschiedliche Geschmacksrichtungen.

29Puten28

Kleines Puten-1x1

Puter/Truthahn: männliches TierPute/Truthuhn: weibliches TierKüken: männliche und weibliche Tiere

bis zum Alter von sechs Wochen

Page 16: t haf · Abstammung Das europäische Hausrind stammt vom Ur- bzw. Auer-ochsen ab, einem mächtigen Wildrind mit einer Schulterhöhe von bis zu 1,80 Meter. Die Ausbreitung erfolgte

Abstammung

Die heutige Hausgans mit zumeist weißem Federkleidstammt von der wild lebenden europäischen Wild-oder Graugans ab. Bereits die Germanen domes-tizierten die Graugans wegen ihres Fleisches, Fettesund wegen der Federn.

Bedeutende Rassen

In Deutschland finden wir heute 13 Gänserassen. Sieunterscheiden sich in Größe, Farbe sowie in derLege- und Fleischzuwachsleistung. BekannteGänserassen sind die Diepholzer Gans, dieHöckergans, die Graugans oder die deutscheLegegans.

GänseGänse30

Biologie

Die echten Gänse gehören zur Klasse der Vögel. Sie sind eineUnterfamilie der Entenvögel, welche wiederum zur Gattung derGänsevögel gehören. Die männliche Gans wird Gänserich oderGanter genannt. Gänse haben einen langen Hals und sinddurch die mittellangen Beine in der Lage recht schnell zulaufen. Gänse legen zwischen Anfang Februar und Ende Maiihre Eier – je nach Rasse sind es bis zu 60 Stück.

31

Graugans

Page 17: t haf · Abstammung Das europäische Hausrind stammt vom Ur- bzw. Auer-ochsen ab, einem mächtigen Wildrind mit einer Schulterhöhe von bis zu 1,80 Meter. Die Ausbreitung erfolgte

Haltung

Gänse werden überwiegend extensiv und in kleinen Herdengehalten. Zur Weidesaison, die im März beginnt, kommen Tiereab einem Alter von acht Wochen ins Freiland. Sofern pro Hektarnicht mehr als 50 bis 70 Tiere stehen, ernähren sich die Tiereausschließlich von Grünfutter. Zur Endmast – etwa vier bis sechsWochen vor der Schlachtung – werden die Tiere wiederaufgestallt und Getreide zugefüttert. Die Gänse wiegen zumZeitpunkt der Schlachtung zwischen fünf und zwölf Kilogramm.Gänseküken in Intensivmast erhalten im Stall bis zur sechstenWoche ein spezielles auf diesen Entwicklungsabschnittangepasstes Futter. Nach etwa neun Wochen endet diese Mastbei einem Gewicht von 4,5 bis 5,5 Kilogramm.

Regionale Schwerpunkte

Da Gänse überwiegend von kleineren Betrieben und in ehergeringerer Stückzahl gehalten werden, lassen sich regionaleSchwerpunkte nicht ausmachen.

32

Produkte

Vor allem von November bis Weihnachten sind Gänse gefragtund auch vermehrt im Handel zu finden. Für den deutschenMarkt werden die Gänse überwiegend aus osteuropäischenLändern importiert. Die Federn der Gänse werden fürDaunenfüllungen beispielsweise von Bettdecken verwendet.

33

Kleines Gänse-1x1

Gans: Oberbegriff/Weibliches TierGanter: männliches TierGänseküken: männliche oder weibliche Tiere

bis zum Alter von sechs WochenGössel: anderer Ausdruck für GänsekükenZuchtgans: überwiegend zur Zucht verwendete GansMastgans: überwiegend zur Mast verwendete Gans

Gänse

Page 18: t haf · Abstammung Das europäische Hausrind stammt vom Ur- bzw. Auer-ochsen ab, einem mächtigen Wildrind mit einer Schulterhöhe von bis zu 1,80 Meter. Die Ausbreitung erfolgte

Abstammung

Die Hausente stammt von der dunkelbraun-gefiederten Stockente ab. Die zwei Grundtypen derStockente sind die Landente und die Pinguinente.Kennzeichnend für die Landente ist die waagerechteKörperhaltung, für die Pinguinente die aufrechteHaltung und die Lauffreudigkeit. Die ersten Entenwurden bereits vor unserer Zeitrechnung in Chinadomestiziert. In alten Quellen wird die ersteeuropäische Entenhaltung um 1000 v. Chr. inGriechenland beschrieben.

Bedeutende Rassen

Durch Züchtung der ersten Stockenten entwickeltensich mehrere Entenrassen. Die für dieNutztierhaltung bedeutsamsten Rassen sind diePekingente und die Barbarieente. Pekingentenhaben einen rechteckigen, recht massiven Körperund weißes Gefieder. Ihr Erkennungsmerkmal sinddie volle Stirn und die breiten Backen; Schnabel undFüße sind gelb. Barbarie- oder Flugenten habeneinen geringeren Fettansatz und mehr Brustfleischals Pekingenten.

EntenEnten34

Biologie

Biologisch betrachtet ist die Ente ein Wasservogel, welcherinnerhalb der Klasse der Vögel eine eigene Familie, die derEntenvögel, bildet. Zu unterscheiden sind Wild- und Haus-enten. Die Legeperiode beträgt zehn Monate, in dieser Zeitwerden rund 200 Eier gelegt. Die Brutdauer liegt bei 28 Tagen.

35

Wildenten

Entenpaar

Page 19: t haf · Abstammung Das europäische Hausrind stammt vom Ur- bzw. Auer-ochsen ab, einem mächtigen Wildrind mit einer Schulterhöhe von bis zu 1,80 Meter. Die Ausbreitung erfolgte

Haltung

Die Entenmast erfolgt überwiegend in Bodenhaltung in Ställen.Es werden 20 bis 25 Küken pro m2 aufgestallt. Auf dieAufzuchtperiode mit einer Dauer von mindestens sechs Wochenfolgt die eigentliche Mastperiode. Die Dauer der Mast ist vondem angestrebten Mastendgewicht abhängig, das zwischen 2,4und fünf Kilogramm liegt. Pro Ente sind zwölf bis 15m2 Weide-fläche notwendig. In den ersten zwei Wochen erhalten die Enten-küken ein Küken-Alleinfutter, darauf folgend ein speziellesEntenmastfutter. In der Entenmast werden weiter Flugenten(Mastzeit 9 bis 11 Wochen), Frühmastenten (6 bis 8 Wochen)und Spätmastenten (20 bis 24 Wochen) unterschieden.

Regionale Schwerpunkte in Deutschland

Im Gegensatz zu Gänsen haben die Produktionszahlen bei denEnten kontinuierlich zugenommen. Regionale Schwerpunkte sinddie Region Weser-Ems sowie Brandenburg und Sachsen-Anhalt.

36

Produkte

Neben der Vermarktung des Entenfleischs werden die Federnder Tiere weiterverarbeitet. Daunen sind Flaumfedern welcheals wärmedämmendes Füllmaterial in Bettdecken oderSchlafsäcken sowie in Winterbekleidung dienen.

37Enten

Kleines Enten-1x1

Ente: Oberbegriff/Weibliches TierErpel: männliches TierEntenküken: männliche oder weibliche Tiere

bis zum Alter von zwei WochenZuchtente: überwiegend zur Zucht verwendetes TierMastente: in intensiver oder extensiver Mast

gehaltenes Tier

Hausenten-

paar

Page 20: t haf · Abstammung Das europäische Hausrind stammt vom Ur- bzw. Auer-ochsen ab, einem mächtigen Wildrind mit einer Schulterhöhe von bis zu 1,80 Meter. Die Ausbreitung erfolgte

Abstammung

Schafe gehören zu den ältesten Haustieren in derGeschichte der Menschheit. Sie sind robust und rechtanspruchslos, was sie besonders anpassungsfähig inBezug auf klimatische Bedingungen und dasNahrungsangebot macht. Die kurzschwänzigenHausschafrassen Nordwesteuropas sowie einigeafrikanische Rassen entwickelten sich aus demMufflon, einer Stammform des Wildschafes.

Bedeutende Rassen

Früher wurden Schafe wegen ihrer Wolle bzw.Deckhaare gehalten, welche immer noch als qualita-tive Merkmale gelten. Man unterscheidet Merino-,Langwoll-, Kurzwoll-, Grobwoll- und Haarschafe. BeiSchafen gibt es eine extrem große Rassenvielfalt,was an der überwiegend extensiven Haltung liegt.Ein Beispiel für die gute Anpassungsfähigkeit derTiere ist die Heidschnucke, welche außergewöhnlichgut auf weichen Moorböden zurechtkommt.

SchafeSchafe38

Biologie

Nach der zoologischen Systematik gehört das Hausschaf wiedas Rind zu den grasfressenden und wiederkäuenden Paar-hufern. Schafe sind Herdentiere – zu einer Herde gehörenzwischen 20 und 100 Tiere. Weibliche Schafe bringen etwa alleneun Monate, nach einer Tragezeit von 150 Tagen, bis zu dreiLämmer zu Welt. Ein ausgewachsenes Schaf wiegt zwischen75 und 200 Kilogramm.

39

Heidschnuckenherde

Page 21: t haf · Abstammung Das europäische Hausrind stammt vom Ur- bzw. Auer-ochsen ab, einem mächtigen Wildrind mit einer Schulterhöhe von bis zu 1,80 Meter. Die Ausbreitung erfolgte

Haltung

In der Schafhaltung wird zwischen Wanderschäfereien, standort-gebundener Hütehaltung und der Koppelschafhaltung unter-schieden. Die Wanderschäferei steht der ursprünglich noma-dischen Form am nächsten und ist gekennzeichnet durch einenjahreszeitlichen Standortwechsel der Herde. Die standortgebun-dene Hütehaltung beschreibt einen Schäfereibetrieb mit nahegelegenen Weiden und Aufstallung im Winter. Die heutegebräuchlichste Haltungsform ist die Koppel- oderEinzelschafhaltung. Diese findet auf umzäunten Weideflächenstatt. Die Tiere müssen keine weiten Wege zurücklegen und dieständige Aufsichtspflicht entfällt. Futtergrundlage ist im Sommerdie Weide, im Winter Heu, Gras- oder Maissilage und Kraftfutter.Lämmer werden bis zur zweiten Woche ausschließlich mit Milchgefüttert.

Regionale Schwerpunkte

Schafe gibt es in Deutschland von der Nordseeküste bis zumHochgebirge. In Mitteleuropa werden sie auf so genannten„Grenzertragsböden“ gehalten, welche sich nicht für die Haltunganderer Nutztiere eignen.

40

Produkte

Schafe liefern Fleisch, Wolle und Milch. Früher war Deutschlanddas Land mit der größten Wollausfuhr, heute erzielen schafhal-tende Betriebe über 90 Prozent ihres Einkommens aus derFleischproduktion. Die Einteilung in Land-, Fleisch-, Fleisch-woll- und Milchschafe gibt Hinweis auf die unterschiedlicheNutzung der Tiere. Die Landschafrassen werden zunehmendzur Landschaftspflege auf weniger guten Standorten (Heide,Deiche, Bergregionen) eingesetzt.

41Schafe

Kleines Schafe-1x1

Schaf/Zibbe: Oberbegriff/weibliches Tier,meistens das Mutterschaf

Bock/Widder: männliches Tier, über ein Jahr altHammel: männliches kastriertes Tier, über ein Jahr altLamm: männliches oder weibliches Tier,

nicht älter als ein JahrJungschaf: weibliches Tier im Alter von

vier bis sieben MonatenMilchlamm: männliches oder weibliches Tier,

mindestens acht Wochen bis sechsMonate alt, in Milchlämmermast gehalten

Jährling: junges, noch nicht gedecktes,weibliches Schaf

Schafschur

Page 22: t haf · Abstammung Das europäische Hausrind stammt vom Ur- bzw. Auer-ochsen ab, einem mächtigen Wildrind mit einer Schulterhöhe von bis zu 1,80 Meter. Die Ausbreitung erfolgte

Abstammung

Die Domestizierung der Ziege erfolgte 8000 v. Chr.im vorderen Orient. Urahn der Tiere ist dieBezoarziege. Sie ist zusammen mit dem Schaf einesder ersten vom Menschen wirtschaftlich genutztenTiere. Die eigentliche Ziegenzucht begann erst Endedes vorletzten Jahrhunderts.

Bedeutende Rassen

Von rund 200 Ziegenrassen weltweit finden sich inDeutschland lediglich vier. Die in Deutschlandgezüchteten Ziegen waren weiße Ziegen wie z.B. dieweiße Edelziege oder bunte Ziegen wie beispielsweisedie Rhönziege. Die weißen Schläge wurden zurWeißen Deutschen Edelziege und die bunten zurBunten Deutschen Edelziege zusammengefasst.Manche Ziegen, z.B. die Angoraziege oder dieKaschmirziege, werden auch wegen ihrer Wollegehalten.

ZiegenZiegen42

Biologie

Die Gattung der Ziegen gehört zur Ordnung der Paarhufer undzur Familie der Rinderartigen. Die Tiere sind Wiederkäuer undhaben einen breiten und kräftigen Körper. Die weiblichen Tierebekommen im Alter von einem Jahr ihr erstes Lamm, dieTragezeit liegt bei 150 Tagen.

43

Page 23: t haf · Abstammung Das europäische Hausrind stammt vom Ur- bzw. Auer-ochsen ab, einem mächtigen Wildrind mit einer Schulterhöhe von bis zu 1,80 Meter. Die Ausbreitung erfolgte

Haltung

Im Sommer werden die Ziegen auf der Weide gehalten – wenndies nicht möglich ist, muss den Tieren zumindest stundenweiseAuslauffläche zur Verfügung gestellt werden. Der Ziegenstallsollte eingestreut und sehr gut belüftet sein. Ziegen eignen sichbesonders gut für die Beweidung von Böschungen oderWegrändern mit einem hohen Kräuteranteil. Neben frischem Grassind Heu, Haferstroh, frisches Gemüse oderKraftfuttermischungen aus Getreide, Melasse und Mineralstoffengut für die Tiere geeignet.

Regionale Schwerpunkte in Deutschland

Die regionalen Schwerpunkte der Ziegenhaltung lassen sich denRassen zuordnen. So findet man die Weiße Deutsche Edelziegemit einem Anteil von etwa 60 Prozent in Norddeutschland undSüdbaden, die Bunte Deutsche Edelziege mit einem Anteil vonetwa 35 Prozent in Bayern, die Thüringerwald-Ziege über-wiegend in Thüringen und die Erzgebirgsziege in Sachsen.

44

Produkte

Ziegen werden wegen ihrer Milch, ihres Fleischs, ihrer Häuteoder wegen ihrer Wolle gehalten. Ziegenmilch stellt gerade fürAllergiker einen guten Ersatz für Kuhmilch dar. Das Fleisch derZicklein sowie aus Ziegenmilch hergestellter Käse sind Lebens-mittel, die nicht nur von Feinschmeckern geschätzt werden.Angorawolle oder Kaschmirwolle sind begehrte Produkte fürdie Textilherstellung.

45

Kleines Ziegen-1x1

Ziegenbock: männliches TierZiege/Geiß: weibliches TierZiegenlamm(Zicklein/Kitz): männliches oder weibliches Tier

bis zu einem Alter von etwadrei Monaten

Ziegen

Page 24: t haf · Abstammung Das europäische Hausrind stammt vom Ur- bzw. Auer-ochsen ab, einem mächtigen Wildrind mit einer Schulterhöhe von bis zu 1,80 Meter. Die Ausbreitung erfolgte

Bildnachweis:

agrikom GmbH: S. 1 (li), 9, 10, 12, 13, 24, 38 (li), 39

aid infodienst: S. 9 (li), 14, 15

BLE, Bonn/Thomas Stephan:S. 8, 39 (li)

BLE, Bonn/Dominic Menzler:S. 30 (u), 42 (li), 44, 45

Fördergemeinschaft Nachhaltige Landwirtschaft e.V.:S. 1, 8 (li), 11, 13 (o), 14 (li), 16, 18, 19, 20, 21, 22, 27

information.medien.agrar e.V.:S. 13 (u), 17, 20 (li), 23, 25, 26 (li), 30 (li), 31, 33, 34, 35, 36, 37, 38 (u), 40, 41, 42, 43

Verband Deutscher Putenerzeuger e.V.:26, 27, 28

47

Weiterführende Literatur:

Prof. Dr. Dr. Hans Hinrich SambrausFarbatlas der Nutztierrassen, 2001300 SeitenISBN: 3-8001-3219-2-Ulmer (Eugen)24,90 Euro

Auswertungs- und Informationsdienst für Ernährung,Landwirtschaft und Forsten (aid) e.V.Nutztierhaltung, 2001CD-ROM ISBN: 3-8308-0076-29,90 Euro

Klaus Wagner, Dr. Heinrich HüffmeierTierische Erzeugung, Bd. 2, 1999Reihe: Die Landwirtschaft700 Seiten49,90 Euro

46

Page 25: t haf · Abstammung Das europäische Hausrind stammt vom Ur- bzw. Auer-ochsen ab, einem mächtigen Wildrind mit einer Schulterhöhe von bis zu 1,80 Meter. Die Ausbreitung erfolgte