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Im Flüchtlingslager Zaatari, Jordanien, hat das syrische Mädchen mit seiner Familie Aufnahme gefunden. © UNHCR/L.Boldrini Hilfe für Flüchtlingskinder aktuell Nr. 65 - Ausgabe 4, 2013

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Im Flüchtlingslager Zaatari, Jordanien, hat das syrischeMädchen mit seiner Familie Aufnahme gefunden.© UNHCR/L.Boldrini

Hilfe für Flüchtlingskinder

aktuell Nr. 65 - Ausgabe 4, 2013

ImpressumHerausgeber: UNO-Flüchtlingshilfe e.V.Wilhelmstraße 42, 53111 BonnTel. 0228/62 98 6-0, Fax 0228/62 98 [email protected] www.uno-fluechtlingshilfe.de

Regionalstelle Nord: Dr. Reinhold FriedlTel./Fax 0441/88 52 [email protected]

Redaktion: Dietmar KappeDruck: agence GmbH, Köln8

SEPA – die Umstellung kommtAb 1. Februar 2014 gelten für alle Kontoinhaber Änderungen bei Über-weisungen und Lastschriften. BLZ und Kontonummer werden durch IBAN und BIC ersetzt. Sie finden Ihre IBAN und BIC auf Ihrem Kontoauszug, in Ihrem Online-Banking-Bereich und inzwischen auch auf vielen Bank-kundenkarten.

Was ändert sich für Sie?Wenn Sie uns eine Einzugsermäch-tigung erteilt haben, wird diese ab Ende Januar 2014 in die sogenannte SEPA-Basislastschrift umgewandelt. Praktisch ist, dass Ihre alte Einzugs-ermächtigung weitergilt. Sie müssen nichts unternehmen. Wir übernehmen die Umwandlung und informieren Sie lediglich im Voraus über die bevor-stehende erste SEPA-Abbuchung.

Ab Februar 2014 werden für Über-weisungen und Lastschriften neue Formulare notwendig, die wir Ihnen rechtzeitig zur Verfügung stellen. Alte Überweisungsträger (mit BLZ und Kontonummer) können Sie übrigens auch nach dem 1. Februar 2014 noch weiter verwenden.

Wenn Sie Fragen zu SEPA haben, rufen Sie uns an unter: 0228-62 98 60.

Kurz notiert

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Schulaktion: Eine Nacht im FlüchtlingszeltSyrien, Sudan, Lampedusa - Was kann in diesen Tagen wichtiger sein, als auf weltweite Flüchtlingskrisen aufmerk-sam zu machen? Das weiß auch Regina Otto-Gerull, Lehrerin im Schulzentrum Bad Segeberg. Sie lieh sich von uns ein UNHCR-Flüchtlingszelt, Hilfsgüter und bat um Informationsmaterial. Bei Was-ser und Knäckebrot befasste sich ihre Klasse mit Flüchtlingsschicksalen. Dann: Die Übernachtung im Zelt. „Wir kön-nen uns das natürlich nicht vorstellen, wie man sich als Flüchtling so fühlt“, bilanziert eine Schülerin. „Doch es muss schrecklich sein.“ Diese Nacht wird sie wohl nicht so schnell vergessen. Herz-lichen Dank für die tolle Aktion!

Wie baut man ein Flüchtlingszelt auf? Die Schülerinnen und Schüler in Bad Segeberg haben es gelernt. © privat

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Rubrik

Mehr als eine Million syrische Kinder sind bislang in die Nachbarländer geflüchtet. Kinder, die Schreckliches erlebt haben. Nur dank Ihrer Hilfe konnten und können wir dazu beitragen, die Not von Flüchtlingskindern zu lindern – in Syrien und vielen anderen Ländern!

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Kein Platz mehr auf der Rutsche im Flücht-lingslager Domiz, Irak. Spielgeräte sind Mangelware im Camp. © UNHCR/B.Sokol

Hilfe für Flüchtlingskinder 2

Flüchtlinge werden schneller registriert 4

Zoltan Madaras: Einsatz im Tschad 5

Bootsflüchtlinge und „mixed migration“ 6

Kurz notiert 8

Die Hoffnung nie aufgegeben„Worum es geht, ist nichts weniger als das Überleben und Wohlergehen einer Generation von unschuldigen Menschen“, sagt Flüchtlingskommissar António Guterres. „Sie brauchen dringend einen Grund, Hoffnung zu haben.“ Abduls Familie hat auch während ihrer verzwei-felten Flucht die Hoffnung niemals aufgegeben. Im ira-kischen Exil konnte UNHCR der Familie schließlich helfen.

Flucht in den IrakDie Familie - Abdul, seine Frau Saliha, die beiden Söhne Qassim (8) und Muhammad (6) - führten ein ruhiges Leben in Damaskus. Sie wohnten bei einer Klinik, wo

Mohammad behandelt wurde. Seit seiner Geburt leidet er an Zerebral-parese, einer Lähmung als Folge einer Gehirnschädigung. Nachdem die Syri-enkrise eskalierte, musste die Familie flüchten. Als Kurden wurde ihr Leben bedroht. Zunächst strandete sie im Nordosten Syriens. Aber auch dort war es nicht sicher. Außerdem konnte ihr behinderter Sohn nicht behandelt werden. Sie machten sich wieder auf den Weg - diesmal in Richtung Irak.

Besonderer Hilfsbedarf„Der Hauptgrund, warum wir hier sind, ist unser Sohn“, sagte Abdul den UNHCR-Helfern in Sulimaniya, einer Stadt im irakischen Kurdenge-biet. Dort werden täglich etwa 100

Inhalt

Tausenden Kindern das Leben gerettet

Nahezu die Hälfte aller Flüchtlinge weltweit sind Kinder. Viele von ihnen müssen ihre gesamte Kindheit im Exil verbringen, weit weg von zu Hause. Die Jüngsten sind auch die Verletzlichsten unter den Flüchtlingen. Auf der Flucht sind sie großen Gefahren ausgesetzt: Gewalt, Kin-derarbeit, sexuelle Ausbeutung. Sie fallen Schleppern in die Hände oder werden als Kindersoldaten rekrutiert.

Vor allem die derzeitige Lage in Syrien ist Besorgnis erregend. Dort mussten fast zwei Millionen Kinder die Schule abbrechen, flüchten und leben seitdem in einem permanenten Zustand von Angst und Traumatisierung. UNHCR hat Tau-sende Flüchtlingskinder registriert und ihnen damit Zugang zu Hilfen aller Art ermöglicht.

Ohne Ihre Spende können wir Flüchtlingskindern die dringend benötigte Unterstützung nicht geben. Ich danke Ihnen daher herzlich für Ihre wertvolle Hilfe und wünsche Ihnen und Ihrer Familie Gesundheit und ein glückliches neues Jahr!

Bernd SchlegelVorsitzender

Flüchtlingsfamilien registriert. „Die Registrierung ist die erste und eine der wichtigsten Schutzmaßnahmen, die wir haben. Sie ist Voraussetzung für alle anderen Hilfen“, erklärt Willi-am Tall, der die UNHCR-Maßnahmen vor Ort leitet. Mohammad wird jetzt geholfen: Mit seiner Behinderung wurde er als Flüchtling mit besonde-rem Unterstützungsbedarf eingestuft. So ist sichergestellt, dass ihn Spezia-listen behandeln und er die benötig-ten Arzneien bekommt.

Gegen Kinderlähmung geimpftIn den Nachbarländern wie auch in Syrien selbst ist UNHCR unermüd-lich im Einsatz und rettet dabei viele Menschenleben: Im Flüchtlingslager

Hilfe für Flüchtlingskinder

Editorial

Zaatari, Jordanien, wurden Ende Oktober rasch 18.000 Kinder gegen Polio geimpft, nachdem aus Syrien Fälle von Kinderlähmung bekannt wurden. 500.000 Vertriebene in Syrien haben in diesem Jahr bislang Medikamente bekommen, mehr als 150.000 erhielten eine medizinische Grundversorgung. Darüber hinaus verteilte UNHCR in Syrien 1,5 Millio-nen Decken, 800.000 Windeln sowie 700.000 Matratzen.

Sie haben sich gegenseitig ins Herz geschlossen: das syrische Flüchtlingsmädchen und die UNHCR-Helferin. © UNHCR

Herzlichen Dank!

Ihre Spende hilft Flüchtlingskin-dern in aller Welt. Sie gibt ihnen eine Unterkunft, ermöglicht die medizinische Versorgung und den Schulbesuch.

Eine syrische Familie wird in Al Beereh (Libanon) registriert. Sie erhält damit Zugang zu Hilfsgütern und medizi-nischer Versorgung. © UNHCR/S.Malkawi

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Rubrik

Mehr als eine Million syrische Kinder sind bislang in die Nachbarländer geflüchtet. Kinder, die Schreckliches erlebt haben. Nur dank Ihrer Hilfe konnten und können wir dazu beitragen, die Not von Flüchtlingskindern zu lindern – in Syrien und vielen anderen Ländern!

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Kein Platz mehr auf der Rutsche im Flücht-lingslager Domiz, Irak. Spielgeräte sind Mangelware im Camp. © UNHCR/B.Sokol

Hilfe für Flüchtlingskinder 2

Flüchtlinge werden schneller registriert 4

Zoltan Madaras: Einsatz im Tschad 5

Bootsflüchtlinge und „mixed migration“ 6

Kurz notiert 8

Die Hoffnung nie aufgegeben„Worum es geht, ist nichts weniger als das Überleben und Wohlergehen einer Generation von unschuldigen Menschen“, sagt Flüchtlingskommissar António Guterres. „Sie brauchen dringend einen Grund, Hoffnung zu haben.“ Abduls Familie hat auch während ihrer verzwei-felten Flucht die Hoffnung niemals aufgegeben. Im ira-kischen Exil konnte UNHCR der Familie schließlich helfen.

Flucht in den IrakDie Familie - Abdul, seine Frau Saliha, die beiden Söhne Qassim (8) und Muhammad (6) - führten ein ruhiges Leben in Damaskus. Sie wohnten bei einer Klinik, wo

Mohammad behandelt wurde. Seit seiner Geburt leidet er an Zerebral-parese, einer Lähmung als Folge einer Gehirnschädigung. Nachdem die Syri-enkrise eskalierte, musste die Familie flüchten. Als Kurden wurde ihr Leben bedroht. Zunächst strandete sie im Nordosten Syriens. Aber auch dort war es nicht sicher. Außerdem konnte ihr behinderter Sohn nicht behandelt werden. Sie machten sich wieder auf den Weg - diesmal in Richtung Irak.

Besonderer Hilfsbedarf„Der Hauptgrund, warum wir hier sind, ist unser Sohn“, sagte Abdul den UNHCR-Helfern in Sulimaniya, einer Stadt im irakischen Kurdenge-biet. Dort werden täglich etwa 100

Inhalt

Tausenden Kindern das Leben gerettet

Nahezu die Hälfte aller Flüchtlinge weltweit sind Kinder. Viele von ihnen müssen ihre gesamte Kindheit im Exil verbringen, weit weg von zu Hause. Die Jüngsten sind auch die Verletzlichsten unter den Flüchtlingen. Auf der Flucht sind sie großen Gefahren ausgesetzt: Gewalt, Kin-derarbeit, sexuelle Ausbeutung. Sie fallen Schleppern in die Hände oder werden als Kindersoldaten rekrutiert.

Vor allem die derzeitige Lage in Syrien ist Besorgnis erregend. Dort mussten fast zwei Millionen Kinder die Schule abbrechen, flüchten und leben seitdem in einem permanenten Zustand von Angst und Traumatisierung. UNHCR hat Tau-sende Flüchtlingskinder registriert und ihnen damit Zugang zu Hilfen aller Art ermöglicht.

Ohne Ihre Spende können wir Flüchtlingskindern die dringend benötigte Unterstützung nicht geben. Ich danke Ihnen daher herzlich für Ihre wertvolle Hilfe und wünsche Ihnen und Ihrer Familie Gesundheit und ein glückliches neues Jahr!

Bernd SchlegelVorsitzender

Flüchtlingsfamilien registriert. „Die Registrierung ist die erste und eine der wichtigsten Schutzmaßnahmen, die wir haben. Sie ist Voraussetzung für alle anderen Hilfen“, erklärt Willi-am Tall, der die UNHCR-Maßnahmen vor Ort leitet. Mohammad wird jetzt geholfen: Mit seiner Behinderung wurde er als Flüchtling mit besonde-rem Unterstützungsbedarf eingestuft. So ist sichergestellt, dass ihn Spezia-listen behandeln und er die benötig-ten Arzneien bekommt.

Gegen Kinderlähmung geimpftIn den Nachbarländern wie auch in Syrien selbst ist UNHCR unermüd-lich im Einsatz und rettet dabei viele Menschenleben: Im Flüchtlingslager

Hilfe für Flüchtlingskinder

Editorial

Zaatari, Jordanien, wurden Ende Oktober rasch 18.000 Kinder gegen Polio geimpft, nachdem aus Syrien Fälle von Kinderlähmung bekannt wurden. 500.000 Vertriebene in Syrien haben in diesem Jahr bislang Medikamente bekommen, mehr als 150.000 erhielten eine medizinische Grundversorgung. Darüber hinaus verteilte UNHCR in Syrien 1,5 Millio-nen Decken, 800.000 Windeln sowie 700.000 Matratzen.

Sie haben sich gegenseitig ins Herz geschlossen: das syrische Flüchtlingsmädchen und die UNHCR-Helferin. © UNHCR

Herzlichen Dank!

Ihre Spende hilft Flüchtlingskin-dern in aller Welt. Sie gibt ihnen eine Unterkunft, ermöglicht die medizinische Versorgung und den Schulbesuch.

Eine syrische Familie wird in Al Beereh (Libanon) registriert. Sie erhält damit Zugang zu Hilfsgütern und medizi-nischer Versorgung. © UNHCR/S.Malkawi

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Im Einsatz

Wie ist die Situation dort?Seit Anfang des Jahres kamen immer mehr Flüchtlinge aus Darfur. Die meisten von ihnen lebten unter Bäumen, ohne Schutz, ohne Nahrung. Die Not war so groß, dass UNHCR im März begann, ein neues Flüchtlings-camp zu bauen.

Was tut UNHCR konkret?Zusammen mit unseren Partnern haben wir das Lager aufgebaut, verteilen Hilfsgüter und Nahrung. Wir kümmern uns um die Unter-bringung, um Wasser, Sanitäranlagen und Schulen. Die erste Aufgabe war es, mit der Regierung des Tschad ein geeignetes Gelände zu finden. Danach mussten wir die 15.000 Flüchtlinge von der Grenze dorthin bringen.

Was war Deine Aufgabe?Ich habe die Mitarbeiter betreut, das Büro aufgebaut sowie mich um Elek-trizität und Internet-Verbindungen gekümmert. Wenn neue Kollegen kamen, musste ich dafür sorgen, dass die Übergabe reibungslos klappt. Aber ich habe auch viele andere Aufgaben erledigt: Als die Straße von der Wasser-stelle zum Camp durch heftige Regen-fälle zerstört war, haben wir alle mit angefasst, um sie mit Steinen wieder für die Wassertransporter befahrbar zu machen.

Wie die Straßen, ist die gesamte Infra-struktur in sehr schlechtem Zustand. Das Telefonnetz funktioniert kaum, und Elektrizität bekommen wir von Generatoren. Die Autos sind wegen der Straßenverhältnisse häufig kaputt.

Warum machst Du diese schwierige und oft gefährliche Arbeit?Wir sind hier ganz nah bei den Flücht-lingen, können ihnen direkt helfen. Sonst bin ich weit von den Einsätzen vor Ort entfernt. Ich wollte erleben, wie es in der Realität ist. Es ist eine sehr befriedigende Arbeit - man sieht mit eigenen Augen die Fortschritte, die wir machen.

Was bewegt Dich besonders?Es gibt so viele Kinder im Camp. Ich sehe sie Wasser holen und wie sie um ihre einfachen Unterkünfte herum spielen. Ich bin selbst Vater von drei Kindern und bekomme mit, unter wel-chen Bedingungen diese Kinder hier aufwachsen müssen. Deshalb möchte ich meinen Teil dazu beitragen, dass es ihnen ein bisschen besser geht.

Nicht einfach nur ein normaler Tag im Büro - Zoltan Madaras im Flüchtlingscamp Ab Gadam. © UNHCR

4 5

Schneller und effizienter

Einige Gruppen, die besonders schutz-bedürftig sind, können so schnell identifiziert werden und spezielle Unterstützung bekommen: Alleiner-ziehende Mütter, unbegleitete Kinder, Schwache, Behinderte, Unterernährte und chronisch Kranke.

Rasches Handeln ist lebenswichtigIn einer großen Flüchtlingskrise jedoch, wenn täglich tausende Menschen den Schutz von UNHCR suchen, können konventionelle Registrierungsprozesse frustrierend langsam sein. So wie in Syrien, wo jeden Monat eine Viertelmillion Menschen flüchten. Trotz dieser unglaublichen Anzahl hat UNHCR es geschafft, die Wartezeit für die Flüchtlinge deutlich zu verkürzen – durch mobile Teams ebenso wie durch eine Straffung des Registrie-rungsprozesses und die Anwendung neuer Technologien.

Allein im Libanon gelang es UNHCR, die Zahl der Registrierungen mehr als zu verdoppeln - von 37.000 im Januar auf über 90.000 im April. So müssen verzweifelte Familien in Not nicht länger auf Hilfe warten.

Einsatz neuer TechnologienBiometrische Technologien wie der digitale Fingerabdruck und das Scannen der Netzhaut ermöglichen es UNHCR, schnell die Identität einer Person zu überprüfen und in eine Datenbank aufzunehmen. Dies macht die Verteilung von Hilfsgütern effi-zienter, verhindert die doppelte Vergabe und erleichtert die gezielte Hilfe besonders schutzbedürftiger Gruppen.

Nur einen Mausklick entferntIm Südsudan zum Beispiel können die Mitarbeiter nun den Wohnort besonders schutzbedürftiger Flücht-linge in den Camps und die dazu passenden Einrichtungen ausmachen. Wo leben die Alten und Kranken? Wie weit sind sie von medizinischen Einrichtungen oder der Nahrungs-verteilung entfernt? Ist ein Ausbre-chen von Krankheiten bestimmten sanitären Einrichtungen zuzuordnen? Dank biometrischer Technologie und digitaler Karten ist die Antwort auf diese Fragen nur einen Mausklick entfernt.

Wie UNHCR den Registrierungsprozess beschleunigt

Die Registrierung ist ein besonders wichtiger Aspekt der UNHCR-Hilfe für Flüchtlinge. Sie trägt erheblich dazu bei, Flüchtlingen rechtlichen Schutz zu ermöglichen und auf der Flucht getrennte Familien wiederzufinden. Sie schafft Zugang zu lebenswichtiger Hilfe, zu Gesundheitsversorgung oder Bildung.

Eine Mutter und ihre beiden Kinder erhalten Hilfe im UNHCR-Verteilungszentrum von Al Nabek, Südwestsyrien. © UNHCR/B.Diab

Zoltan Madaras war für das Nothilfe-team von UNHCR im Tschad, um Flüchtlinge aus der sudanesischen Krisenregion Darfur zu unterstützen. Das Team von Zoltan half 15.000 Menschen, ein neues Flüchtlingslager aufzubauen und für die Regenzeit vorzubereiten.

Zoltan Madaras im Tschad

UNHCR-Nothilfeteam

Page 5: t Kurz notiert aktuell - uno-fluechtlingshilfe.de€¦ · Qassim (8) und Muhammad (6) - führten ein ruhiges Leben in Damaskus. Sie wohnten bei einer Klinik, wo Mohammad behandelt

Im Einsatz

Wie ist die Situation dort?Seit Anfang des Jahres kamen immer mehr Flüchtlinge aus Darfur. Die meisten von ihnen lebten unter Bäumen, ohne Schutz, ohne Nahrung. Die Not war so groß, dass UNHCR im März begann, ein neues Flüchtlings-camp zu bauen.

Was tut UNHCR konkret?Zusammen mit unseren Partnern haben wir das Lager aufgebaut, verteilen Hilfsgüter und Nahrung. Wir kümmern uns um die Unter-bringung, um Wasser, Sanitäranlagen und Schulen. Die erste Aufgabe war es, mit der Regierung des Tschad ein geeignetes Gelände zu finden. Danach mussten wir die 15.000 Flüchtlinge von der Grenze dorthin bringen.

Was war Deine Aufgabe?Ich habe die Mitarbeiter betreut, das Büro aufgebaut sowie mich um Elek-trizität und Internet-Verbindungen gekümmert. Wenn neue Kollegen kamen, musste ich dafür sorgen, dass die Übergabe reibungslos klappt. Aber ich habe auch viele andere Aufgaben erledigt: Als die Straße von der Wasser-stelle zum Camp durch heftige Regen-fälle zerstört war, haben wir alle mit angefasst, um sie mit Steinen wieder für die Wassertransporter befahrbar zu machen.

Wie die Straßen, ist die gesamte Infra-struktur in sehr schlechtem Zustand. Das Telefonnetz funktioniert kaum, und Elektrizität bekommen wir von Generatoren. Die Autos sind wegen der Straßenverhältnisse häufig kaputt.

Warum machst Du diese schwierige und oft gefährliche Arbeit?Wir sind hier ganz nah bei den Flücht-lingen, können ihnen direkt helfen. Sonst bin ich weit von den Einsätzen vor Ort entfernt. Ich wollte erleben, wie es in der Realität ist. Es ist eine sehr befriedigende Arbeit - man sieht mit eigenen Augen die Fortschritte, die wir machen.

Was bewegt Dich besonders?Es gibt so viele Kinder im Camp. Ich sehe sie Wasser holen und wie sie um ihre einfachen Unterkünfte herum spielen. Ich bin selbst Vater von drei Kindern und bekomme mit, unter wel-chen Bedingungen diese Kinder hier aufwachsen müssen. Deshalb möchte ich meinen Teil dazu beitragen, dass es ihnen ein bisschen besser geht.

Nicht einfach nur ein normaler Tag im Büro - Zoltan Madaras im Flüchtlingscamp Ab Gadam. © UNHCR

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Schneller und effizienter

Einige Gruppen, die besonders schutz-bedürftig sind, können so schnell identifiziert werden und spezielle Unterstützung bekommen: Alleiner-ziehende Mütter, unbegleitete Kinder, Schwache, Behinderte, Unterernährte und chronisch Kranke.

Rasches Handeln ist lebenswichtigIn einer großen Flüchtlingskrise jedoch, wenn täglich tausende Menschen den Schutz von UNHCR suchen, können konventionelle Registrierungsprozesse frustrierend langsam sein. So wie in Syrien, wo jeden Monat eine Viertelmillion Menschen flüchten. Trotz dieser unglaublichen Anzahl hat UNHCR es geschafft, die Wartezeit für die Flüchtlinge deutlich zu verkürzen – durch mobile Teams ebenso wie durch eine Straffung des Registrie-rungsprozesses und die Anwendung neuer Technologien.

Allein im Libanon gelang es UNHCR, die Zahl der Registrierungen mehr als zu verdoppeln - von 37.000 im Januar auf über 90.000 im April. So müssen verzweifelte Familien in Not nicht länger auf Hilfe warten.

Einsatz neuer TechnologienBiometrische Technologien wie der digitale Fingerabdruck und das Scannen der Netzhaut ermöglichen es UNHCR, schnell die Identität einer Person zu überprüfen und in eine Datenbank aufzunehmen. Dies macht die Verteilung von Hilfsgütern effi-zienter, verhindert die doppelte Vergabe und erleichtert die gezielte Hilfe besonders schutzbedürftiger Gruppen.

Nur einen Mausklick entferntIm Südsudan zum Beispiel können die Mitarbeiter nun den Wohnort besonders schutzbedürftiger Flücht-linge in den Camps und die dazu passenden Einrichtungen ausmachen. Wo leben die Alten und Kranken? Wie weit sind sie von medizinischen Einrichtungen oder der Nahrungs-verteilung entfernt? Ist ein Ausbre-chen von Krankheiten bestimmten sanitären Einrichtungen zuzuordnen? Dank biometrischer Technologie und digitaler Karten ist die Antwort auf diese Fragen nur einen Mausklick entfernt.

Wie UNHCR den Registrierungsprozess beschleunigt

Die Registrierung ist ein besonders wichtiger Aspekt der UNHCR-Hilfe für Flüchtlinge. Sie trägt erheblich dazu bei, Flüchtlingen rechtlichen Schutz zu ermöglichen und auf der Flucht getrennte Familien wiederzufinden. Sie schafft Zugang zu lebenswichtiger Hilfe, zu Gesundheitsversorgung oder Bildung.

Eine Mutter und ihre beiden Kinder erhalten Hilfe im UNHCR-Verteilungszentrum von Al Nabek, Südwestsyrien. © UNHCR/B.Diab

Zoltan Madaras war für das Nothilfe-team von UNHCR im Tschad, um Flüchtlinge aus der sudanesischen Krisenregion Darfur zu unterstützen. Das Team von Zoltan half 15.000 Menschen, ein neues Flüchtlingslager aufzubauen und für die Regenzeit vorzubereiten.

Zoltan Madaras im Tschad

UNHCR-Nothilfeteam

Page 6: t Kurz notiert aktuell - uno-fluechtlingshilfe.de€¦ · Qassim (8) und Muhammad (6) - führten ein ruhiges Leben in Damaskus. Sie wohnten bei einer Klinik, wo Mohammad behandelt

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flüchtlinge versorgt. Da die Unterkunft lediglich eine Kapazität von 250 Plätzen hat, entsprächen die Lebensbedingungen bei weitem nicht den EU-Standards, so ein UNHCR-Sprecher.

Alle im selben BootDie Gründe, warum Menschen ihre Heimat verlassen müssen, sind so viel-fältig wie ihre persönlichen Geschich-ten. Sie flüchten vor Krieg und Verfol-gung, vor Armut und Hunger oder weil ihr Lebensumfeld zerstört wurde. Im Zusammenhang mit den Bootsflücht-lingen spricht man daher von „mixed migration“ - gemischter Fluchtbewe-gung. Während Flüchtlinge und Asylbe-werber, denen Schutz durch die Genfer

Flüchtlingskonvention zusteht, nur einen kleineren Teil dieser Bewegungen bilden, so haben sie doch häufig diesel-ben Fluchtrouten und Transportwege wie Migranten. Sie sitzen in einem Boot. UNHCR versucht deshalb, Zugang zu Verfolgten oder Vertriebenen zu bekommen, die Asyl suchen, um sie für ein mögliches Verfahren rechtlich bera-ten zu können.

Mehr als 100.000 Boots-flüchtlingeDas Phänomen von gemischten Flucht-bewegungen ist nicht auf Europa beschränkt. Auch am Horn von Afrika versuchen viele Somalier und Äthio-pier, dem Elend und der Gewalt zu

„Es läuft etwas Grundsätzliches falsch“Bootsflüchtlinge und „mixed migration“

EU-Standards werden nicht eingehaltenDie Katastrophe von Lampedusa war kein Einzelfall. Vier Tage zuvor starben bereits 13 Menschen vor Sizilien, nach-dem ihr Schiff auf Grund gelaufen war. Jahr für Jahr setzen zahllose Flüchtlinge ihr Leben aufs Spiel, um Europa zu errei-chen. „Es läuft etwas Grundsätzliches falsch in einer Welt, wo Schutzsuchende diese gefährlichen Fahrten riskieren müssen“, meinte Guterres unmittelbar nach der Tragödie. Kurz darauf forderte UNHCR den Ausbau der überfüllten Flüchtlingsunterkunft auf Lampedusa, wo die Überlebenden des Schiffsun-glücks untergebracht wurden. Dort werden bereits 1.000 weitere Boots-

Sie klettern über Stacheldrahtzäune, verharren tagelang in stickigen Containern oder wagen die gefährliche Überfahrt in zerbrechlichen Booten. Auf der Suche nach Sicherheit und einem besseren Leben riskieren Flüchtlinge und Migranten alles. Das Unglück vor der italienischen Insel Lampedusa Anfang Oktober, bei dem mehr als 360 Menschen starben, „muss ein Weckruf sein“, sagte UN-Flüchtlingskommissar António Guterres.

Ankünfte von Bootsflüchtlingen in Italien 2013 (Stand 1. Okt.):Lampedusa: ca. 12.000 Sizilien: ca. 14.000Kalabrien und Apulien: ca. 4.000

Hauptherkunftsländer:Syrien 7.500Eritrea 7.500Somalia 3.000

Die Hauptroute geht von Libyen nach Italien. Daneben ist ein deutlicher Anstieg der Zahl von Syrern und Ägyptern zu verzeichnen, die von Ägypten aus in See stechen.

entkommen und wagen die gefähr-liche Überfahrt über den Golf von Aden. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres erreichten bereits mehr als 46.000 Flüchtlinge und Migranten die Küste des Jemen. 2012 machten sich insgesamt fast 110.000 Menschen auf den Weg. Eine Rekordzahl. Die meisten Äthiopier beantragen kein Asyl, viele ziehen weiter und suchen eine Arbeit auf der arabischen Halb-insel. Die Somalier werden von den jemenitischen Behörden automatisch als Flüchtlinge anerkannt. Die Versor-gung der Flüchtlinge - etwa 250.000 hat der Jemen inzwischen aufgenom-men - ist eine enorme zusätzliche Belastung für ein Land, das zu den ärmsten der Erde gehört.

Flüchtlinge und Migranten in AmerikaAuch in Amerika verlassen Tausende ihre Heimat. Die meisten, um in der Fremde ein Auskommen zu finden.

Nicht wenige auch, um Schutz vor Gewalt und Verfol-gung zu suchen. Schätzungen zufol-ge überqueren jähr-lich rund eine halbe Million Menschen die mexikanische Grenze in Richtung USA oder Kanada. Bootsflüchtlinge von den karibischen Inseln - aus Kuba, Haiti, der Domi-nikanischen Republik - versuchen in seeuntüchtigen Booten nach Florida zu gelangen.

UNHCR berät an der GrenzeVor zehn Jahren hat UNHCR in Tapa-chula, eine Grenzstadt zwischen Mexiko und Guatemala, ein Büro eingerichtet, um Flüchtlinge zu unter-stützen und zu beraten. Seitdem haben dort viele einen Asylantrag

gestellt. Die meisten von ihnen kom-men zwar aus Zentralamerika und Kolumbien, eine größere Zahl aber aus entfernten Ländern wie Bangladesch, Eritrea, Äthiopien und Somalia. Fast die Hälfte der in Mexiko vorgelegten Asylgesuche werden über das UNHCR-Büro in Tapachula eingereicht. Ohne diese Hilfe würden viele Flüchtlinge kein Gehör finden, geschweige denn hätten sie eine Chance auf ein faires Asylverfahren.

6

Flucht aus Somalia: Ein überfülltes Schiff im Indischen Ozean unterwegs zum Hafen von Mombasa in Kenia. © UNHCR/P.Moumtzis

Überlebende Bootsflüchtlinge werden im Hafen von Lampedusa von der italienischen Küstenwache von Bord geholt. © ANSA

MALTA

Seeweg aus südlichem Afrika LandwegDie Wege der Flüchtlinge

Page 7: t Kurz notiert aktuell - uno-fluechtlingshilfe.de€¦ · Qassim (8) und Muhammad (6) - führten ein ruhiges Leben in Damaskus. Sie wohnten bei einer Klinik, wo Mohammad behandelt

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flüchtlinge versorgt. Da die Unterkunft lediglich eine Kapazität von 250 Plätzen hat, entsprächen die Lebensbedingungen bei weitem nicht den EU-Standards, so ein UNHCR-Sprecher.

Alle im selben BootDie Gründe, warum Menschen ihre Heimat verlassen müssen, sind so viel-fältig wie ihre persönlichen Geschich-ten. Sie flüchten vor Krieg und Verfol-gung, vor Armut und Hunger oder weil ihr Lebensumfeld zerstört wurde. Im Zusammenhang mit den Bootsflücht-lingen spricht man daher von „mixed migration“ - gemischter Fluchtbewe-gung. Während Flüchtlinge und Asylbe-werber, denen Schutz durch die Genfer

Flüchtlingskonvention zusteht, nur einen kleineren Teil dieser Bewegungen bilden, so haben sie doch häufig diesel-ben Fluchtrouten und Transportwege wie Migranten. Sie sitzen in einem Boot. UNHCR versucht deshalb, Zugang zu Verfolgten oder Vertriebenen zu bekommen, die Asyl suchen, um sie für ein mögliches Verfahren rechtlich bera-ten zu können.

Mehr als 100.000 Boots-flüchtlingeDas Phänomen von gemischten Flucht-bewegungen ist nicht auf Europa beschränkt. Auch am Horn von Afrika versuchen viele Somalier und Äthio-pier, dem Elend und der Gewalt zu

„Es läuft etwas Grundsätzliches falsch“Bootsflüchtlinge und „mixed migration“

EU-Standards werden nicht eingehaltenDie Katastrophe von Lampedusa war kein Einzelfall. Vier Tage zuvor starben bereits 13 Menschen vor Sizilien, nach-dem ihr Schiff auf Grund gelaufen war. Jahr für Jahr setzen zahllose Flüchtlinge ihr Leben aufs Spiel, um Europa zu errei-chen. „Es läuft etwas Grundsätzliches falsch in einer Welt, wo Schutzsuchende diese gefährlichen Fahrten riskieren müssen“, meinte Guterres unmittelbar nach der Tragödie. Kurz darauf forderte UNHCR den Ausbau der überfüllten Flüchtlingsunterkunft auf Lampedusa, wo die Überlebenden des Schiffsun-glücks untergebracht wurden. Dort werden bereits 1.000 weitere Boots-

Sie klettern über Stacheldrahtzäune, verharren tagelang in stickigen Containern oder wagen die gefährliche Überfahrt in zerbrechlichen Booten. Auf der Suche nach Sicherheit und einem besseren Leben riskieren Flüchtlinge und Migranten alles. Das Unglück vor der italienischen Insel Lampedusa Anfang Oktober, bei dem mehr als 360 Menschen starben, „muss ein Weckruf sein“, sagte UN-Flüchtlingskommissar António Guterres.

Ankünfte von Bootsflüchtlingen in Italien 2013 (Stand 1. Okt.):Lampedusa: ca. 12.000 Sizilien: ca. 14.000Kalabrien und Apulien: ca. 4.000

Hauptherkunftsländer:Syrien 7.500Eritrea 7.500Somalia 3.000

Die Hauptroute geht von Libyen nach Italien. Daneben ist ein deutlicher Anstieg der Zahl von Syrern und Ägyptern zu verzeichnen, die von Ägypten aus in See stechen.

entkommen und wagen die gefähr-liche Überfahrt über den Golf von Aden. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres erreichten bereits mehr als 46.000 Flüchtlinge und Migranten die Küste des Jemen. 2012 machten sich insgesamt fast 110.000 Menschen auf den Weg. Eine Rekordzahl. Die meisten Äthiopier beantragen kein Asyl, viele ziehen weiter und suchen eine Arbeit auf der arabischen Halb-insel. Die Somalier werden von den jemenitischen Behörden automatisch als Flüchtlinge anerkannt. Die Versor-gung der Flüchtlinge - etwa 250.000 hat der Jemen inzwischen aufgenom-men - ist eine enorme zusätzliche Belastung für ein Land, das zu den ärmsten der Erde gehört.

Flüchtlinge und Migranten in AmerikaAuch in Amerika verlassen Tausende ihre Heimat. Die meisten, um in der Fremde ein Auskommen zu finden.

Nicht wenige auch, um Schutz vor Gewalt und Verfol-gung zu suchen. Schätzungen zufol-ge überqueren jähr-lich rund eine halbe Million Menschen die mexikanische Grenze in Richtung USA oder Kanada. Bootsflüchtlinge von den karibischen Inseln - aus Kuba, Haiti, der Domi-nikanischen Republik - versuchen in seeuntüchtigen Booten nach Florida zu gelangen.

UNHCR berät an der GrenzeVor zehn Jahren hat UNHCR in Tapa-chula, eine Grenzstadt zwischen Mexiko und Guatemala, ein Büro eingerichtet, um Flüchtlinge zu unter-stützen und zu beraten. Seitdem haben dort viele einen Asylantrag

gestellt. Die meisten von ihnen kom-men zwar aus Zentralamerika und Kolumbien, eine größere Zahl aber aus entfernten Ländern wie Bangladesch, Eritrea, Äthiopien und Somalia. Fast die Hälfte der in Mexiko vorgelegten Asylgesuche werden über das UNHCR-Büro in Tapachula eingereicht. Ohne diese Hilfe würden viele Flüchtlinge kein Gehör finden, geschweige denn hätten sie eine Chance auf ein faires Asylverfahren.

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Flucht aus Somalia: Ein überfülltes Schiff im Indischen Ozean unterwegs zum Hafen von Mombasa in Kenia. © UNHCR/P.Moumtzis

Überlebende Bootsflüchtlinge werden im Hafen von Lampedusa von der italienischen Küstenwache von Bord geholt. © ANSA

MALTA

Seeweg aus südlichem Afrika LandwegDie Wege der Flüchtlinge

Page 8: t Kurz notiert aktuell - uno-fluechtlingshilfe.de€¦ · Qassim (8) und Muhammad (6) - führten ein ruhiges Leben in Damaskus. Sie wohnten bei einer Klinik, wo Mohammad behandelt

Im Flüchtlingslager Zaatari, Jordanien, hat das syrischeMädchen mit seiner Familie Aufnahme gefunden.© UNHCR/L.Boldrini

Hilfe für Flüchtlingskinder

aktuell Nr. 65 - Ausgabe 4, 2013

ImpressumHerausgeber: UNO-Flüchtlingshilfe e.V.Wilhelmstraße 42, 53111 BonnTel. 0228/62 98 6-0, Fax 0228/62 98 [email protected] www.uno-fluechtlingshilfe.de

Regionalstelle Nord: Dr. Reinhold FriedlTel./Fax 0441/88 52 [email protected]

Redaktion: Dietmar KappeDruck: agence GmbH, Köln8

SEPA – die Umstellung kommtAb 1. Februar 2014 gelten für alle Kontoinhaber Änderungen bei Über-weisungen und Lastschriften. BLZ und Kontonummer werden durch IBAN und BIC ersetzt. Sie finden Ihre IBAN und BIC auf Ihrem Kontoauszug, in Ihrem Online-Banking-Bereich und inzwischen auch auf vielen Bank-kundenkarten.

Was ändert sich für Sie?Wenn Sie uns eine Einzugsermäch-tigung erteilt haben, wird diese ab Ende Januar 2014 in die sogenannte SEPA-Basislastschrift umgewandelt. Praktisch ist, dass Ihre alte Einzugs-ermächtigung weitergilt. Sie müssen nichts unternehmen. Wir übernehmen die Umwandlung und informieren Sie lediglich im Voraus über die bevor-stehende erste SEPA-Abbuchung.

Ab Februar 2014 werden für Über-weisungen und Lastschriften neue Formulare notwendig, die wir Ihnen rechtzeitig zur Verfügung stellen. Alte Überweisungsträger (mit BLZ und Kontonummer) können Sie übrigens auch nach dem 1. Februar 2014 noch weiter verwenden.

Wenn Sie Fragen zu SEPA haben, rufen Sie uns an unter: 0228-62 98 60.

Kurz notiert

Neu zu bestellen:Ratgeber - Ihr TestamentWann brauche ich ein Testament? Welche Möglichkeiten gibt es? Und welche Inhalte muss ein Testament enthalten? Benötige ich einen Notar? Wo bewahre ich mein Testament auf? Was ist, wenn ich es ändern möchte? Kann ich mit meinem Erbe Gutes tun?

Unser neuer Testamente-Ratgeber informiert Sie aktuell über wichtigeFragen rund um das Verfassen eines Testaments und wie Sie damit Gutes für Flüchtlinge bewirken können. Gerne können Sie die Broschüre kostenlos und unverbindlich bestellen. Bei Bedarf und Interesse vermitteln wir Sie auch an unabhängige Rechtsberater.

Ulrike MaasTel. 0228-62 98 6-19

[email protected]

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Ratgeber – Ihr Testament

Ein Geschenk an die

nächste Generation

Schulaktion: Eine Nacht im FlüchtlingszeltSyrien, Sudan, Lampedusa - Was kann in diesen Tagen wichtiger sein, als auf weltweite Flüchtlingskrisen aufmerk-sam zu machen? Das weiß auch Regina Otto-Gerull, Lehrerin im Schulzentrum Bad Segeberg. Sie lieh sich von uns ein UNHCR-Flüchtlingszelt, Hilfsgüter und bat um Informationsmaterial. Bei Was-ser und Knäckebrot befasste sich ihre Klasse mit Flüchtlingsschicksalen. Dann: Die Übernachtung im Zelt. „Wir kön-nen uns das natürlich nicht vorstellen, wie man sich als Flüchtling so fühlt“, bilanziert eine Schülerin. „Doch es muss schrecklich sein.“ Diese Nacht wird sie wohl nicht so schnell vergessen. Herz-lichen Dank für die tolle Aktion!

Wie baut man ein Flüchtlingszelt auf? Die Schülerinnen und Schüler in Bad Segeberg haben es gelernt. © privat

Auch ein Testament kann wirkungsvoll helfen.

Leihen Sie sich unser UNHCR-Zelt für Ihre eigene Aktion: www.uno-fluechtlingshilfe.de/zeltverleih

Weitere Infos unter: www.uno-fluechtlingshilfe.de/spendenkonten

www.uno-fluechtlingshilfe.de/testamentsspende

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