Tages-Anzeiger · Samstag, 6. Dezember 2008 Bio-Bauer ... · negro fest; der Mann war illegal in...

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ZÜRICH UND REGION Tages-Anzeiger · Samstag, 6. Dezember 2008 Bio-Bauer riskiert Sperrung seines Hofes schwerden bei ihren Tieren ausgemacht, etwa Entzündungen am Euter, sinkende Milchleistung und Appetitverlust. Die Folge: Ertragsverluste und zusätzliche Tierarztkosten. In mehreren Fällen ist es bei Kühen zu Aborten gekommen (TA vom Samstag). Ein betroffener Landwirt im Zürcher Unterland erzählt: «Das Kalb wurde einen Tag nach der Impfung gebo- ren. Nach wenigen Atemzügen erstickte es.» Die Bauern um Urs Hans verlangen in solchen Fällen Entschädigungszahlungen; doch die Zürcher Regierung hat letzte Wo- che abgewunken. Erste Auswirkungen zeitigt die Impfung auch auf das Image der Bio-Landwirt- schaft, wie eine Bäuerin klagt: «Gewisse Kunden zweifeln, ob das Fleisch von geimpften Kühen noch geniessbar ist.» Hof-Sperrung auf Kosten des Bauern Widerspenstige Landwirte müssen mit Konsequenzen rechnen. Das kantonale Ve- terinäramt nimmt in einem ersten Schritt mit ihnen Kontakt auf und versucht, sie von der «Richtigkeit und Unbedenklich- keit» der Impfung zu überzeugen, wie Pe- ter Rüsch, stellvertretender Kantonstier- arzt, sagt. Bleibt dies wirkungslos, drohen den Landwirten Bussen bis zu 20 000 Fran- ken und verwaltungsrechtliche Massnah- men wie etwa die Sperrung des Betriebs. In diesem Fall dürfen die Bauern Tiere weder zu- noch verkaufen. Schlachtungen sind nur mit dem Einverständnis eines amtli- chen Tierarztes erlaubt. Zusätzlich wird der Tierbestand auf Kosten des Tierhalters überwacht; im Seuchenfall übernimmt der Staat keine Kosten. Wie das Veterinäramt im Fall von Urs Hans weiter vorgehen wird, ist offen. Rüsch kann deshalb keine Stellung dazu nehmen. Urkantone zahlen Entschädigungen Die Kantone Uri, Schwyz, Ob- und Nid- walden beschreiten einen anderen Weg. Seit November entschädigen sie – rückwir- kend bis Mai 2008 – die Landwirte, wenn eine Kuh, ein Schaf oder eine Ziege inner- halb von vierzehn Tagen nach einer Blau- zungenimpfung einen vom Tierarzt bestä- tigten Abort hat. Die Geldbeträge nehmen linear mit dem Alter des ungeborenen Tie- res zu. Verliert eine Kuh ihr Kleines zum Beispiel im vierten Monat, erhält der Land- wirt 400 Franken, im siebten Monat 700. Impfung: Beweis fehlt Dass die vier Kantone diesen Lösungs- ansatz wählen, sei das Resultat einer «pragmatischen Überlegung», sagt Toni Linggi, stellvertretender Kantonstierarzt des Veterinäramtes der Urkantone (VdU). «Wir kommen den Bauern entgegen, weil wir uns so langwierige Auseinanderset- zungen ersparen.» Das VdU wie auch das Bundesamt für Veterinärwesen (BVET) (siehe Kasten) hielten die obligatorische Impfung gegen die Blauzungenkrankheit nach wie vor für notwendig, betont Linggi. «Ob ein Abort die Folge der Impfung ist oder nicht, lässt sich aber nie schlüssig be- weisen.» Linggi schätzt die Entschädi- gungskosten für die vier Kantone auf rund 20 000 Franken jährlich. Angesichts der Wirkung, die diese Massnahme entfalte, sei dies ein vertretbarer Betrag, sagt Linggi und verweist auf die gemachten Erfahrun- gen. Seit der Einführung hätten sich viele Landwirte umstimmen lassen. «Sie sind nun bereit, ihre Tiere impfen zu lassen.» BILD BEAT MARTI «Ich werde meine Tiere nicht zwangsimpfen lassen», sagt Urs Hans, Biobauer und Kantonsrat der Grünen. Erste Bauern laufen Sturm gegen die Zwangsimpfung ihrer Tiere gegen die Blauzungenkrankheit. Ihnen drohen happige Bussen. In der Zentralschweiz ist die Lage entspannter. Nicht zufällig. Von Stefan Häne Zürich/Tösstal. – Urs Hans ist fest ent- schlossen: «Ich werde meine Tiere nicht zwangsimpfen lassen.» Der Tösstaler Bio- bauer und grüne Kantonsrat hofft, dass viele Landwirte seinem Beispiel folgen werden. Er erhalte immer mehr Rückmel- dungen von Gleichgesinnten, sagt er. Al- lein am Mittwoch seien es vier gewesen. Ein Dorn im Auge ist diesen Bauern das vom Bund verhängte Impfobligatorium gegen die Blauzungenkrankheit, eine vi- rale Infektionskrankheit, die seit 2006 in Mitteleuropa Zehntausende von Wieder- käuern befallen hat. Nach der ersten Impf- aktion im Frühling diesen Jahres haben laut Hans diverse Zürcher Landwirte Be- Impfaktion: Bund zieht positive Bilanz Bern. – Die diesjährige Impfaktion des Bundes gegen die Blauzungen- krankheit steht kurz vor ihrem Ab- schluss. Das Bundesamt für Veteri- närwesen (BVET) zieht eine positive Bilanz. Die Impfungen von Rindern, Schafen und Ziegen hätten eine «massive Ausbreitung der Krankheit in der Schweiz» verhindert, hält es fest. Unerwünschte Nebenwirkun- gen – etwa Aborte – seien «höchstens vereinzelt» aufgetreten. Die Blauzungenkrankheit habe in der Schweiz heuer 115 meist un- geimpfte Rinder und Schafe auf 37 Betrieben befallen. Anders in Frank- reich, wo die Landwirte laut BVET auf freiwilliger Basis verhältnismäs- sig wenig geimpft haben. Hier traten 30 000 Fälle auf. Betroffene Betriebe erleiden finanzielle Einbussen wegen sinkender Milchleistung der Tiere, Aborten und Tierarztkosten – ge- mäss einer deutschen Studie sind es pro Tier rund 300 Franken. Die Krankheit wird durch kleine Mücken der Gattung Culicoides übertragen. Für den Menschen be- steht keine Gefahr. Krankheitssymp- tome sind Fruchtbarkeitsstörungen, Fieber, Lahmheit, Schaum vor dem Maul, offene Stellen am Maul und Entzündungen an Zitzen, Schleim- häuten und Klauen. (sth)

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Bio-Bauer riskiert Sperrung seines Hofesschwerden bei ihren Tieren ausgemacht,etwa Entzündungen am Euter, sinkendeMilchleistung und Appetitverlust. DieFolge: Ertragsverluste und zusätzlicheTierarztkosten. In mehreren Fällen ist esbei Kühen zu Aborten gekommen (TAvom Samstag). Ein betroffener Landwirtim Zürcher Unterland erzählt: «Das Kalbwurde einen Tag nach der Impfung gebo-ren. Nach wenigen Atemzügen ersticktees.» Die Bauern um Urs Hans verlangen insolchen Fällen Entschädigungszahlungen;doch die Zürcher Regierung hat letzte Wo-che abgewunken.

Erste Auswirkungen zeitigt die Impfungauch auf das Image der Bio-Landwirt-schaft, wie eine Bäuerin klagt: «GewisseKunden zweifeln, ob das Fleisch vongeimpften Kühen noch geniessbar ist.»

Hof-Sperrung auf Kosten des Bauern

Widerspenstige Landwirte müssen mitKonsequenzen rechnen. Das kantonale Ve-terinäramt nimmt in einem ersten Schrittmit ihnen Kontakt auf und versucht, sievon der «Richtigkeit und Unbedenklich-keit» der Impfung zu überzeugen, wie Pe-

ter Rüsch, stellvertretender Kantonstier-arzt, sagt. Bleibt dies wirkungslos, drohenden Landwirten Bussen bis zu 20000 Fran-ken und verwaltungsrechtliche Massnah-men wie etwa die Sperrung des Betriebs. Indiesem Fall dürfen die Bauern Tiere wederzu- noch verkaufen. Schlachtungen sindnur mit dem Einverständnis eines amtli-chen Tierarztes erlaubt. Zusätzlich wirdder Tierbestand auf Kosten des Tierhaltersüberwacht; im Seuchenfall übernimmt derStaat keine Kosten. Wie das Veterinäramtim Fall von Urs Hans weiter vorgehenwird, ist offen. Rüsch kann deshalb keineStellung dazu nehmen.

Urkantone zahlen Entschädigungen

Die Kantone Uri, Schwyz, Ob- und Nid-walden beschreiten einen anderen Weg.Seit November entschädigen sie – rückwir-kend bis Mai 2008 – die Landwirte, wenneine Kuh, ein Schaf oder eine Ziege inner-halb von vierzehn Tagen nach einer Blau-zungenimpfung einen vom Tierarzt bestä-tigten Abort hat. Die Geldbeträge nehmenlinear mit dem Alter des ungeborenen Tie-res zu. Verliert eine Kuh ihr Kleines zum

Beispiel im vierten Monat, erhält der Land-wirt 400 Franken, im siebten Monat 700.

Impfung: Beweis fehlt

Dass die vier Kantone diesen Lösungs-ansatz wählen, sei das Resultat einer«pragmatischen Überlegung», sagt ToniLinggi, stellvertretender Kantonstierarztdes Veterinäramtes der Urkantone (VdU).«Wir kommen den Bauern entgegen, weilwir uns so langwierige Auseinanderset-zungen ersparen.» Das VdU wie auch dasBundesamt für Veterinärwesen (BVET)(siehe Kasten) hielten die obligatorischeImpfung gegen die Blauzungenkrankheitnach wie vor für notwendig, betont Linggi.

«Ob ein Abort die Folge der Impfung istoder nicht, lässt sich aber nie schlüssig be-weisen.» Linggi schätzt die Entschädi-gungskosten für die vier Kantone auf rund20 000 Franken jährlich. Angesichts derWirkung, die diese Massnahme entfalte,sei dies ein vertretbarer Betrag, sagt Linggiund verweist auf die gemachten Erfahrun-gen. Seit der Einführung hätten sich vieleLandwirte umstimmen lassen. «Sie sindnun bereit, ihre Tiere impfen zu lassen.»

BILD BEAT MARTI

«Ich werde meine Tiere nicht zwangsimpfen lassen», sagt Urs Hans, Biobauer und Kantonsrat der Grünen.

Erste Bauern laufen Sturm gegendie Zwangsimpfung ihrer Tieregegen die Blauzungenkrankheit.Ihnen drohen happige Bussen.In der Zentralschweiz ist die Lageentspannter. Nicht zufällig.

Von Stefan Häne

Zürich/Tösstal. – Urs Hans ist fest ent-schlossen: «Ich werde meine Tiere nichtzwangsimpfen lassen.» Der Tösstaler Bio-bauer und grüne Kantonsrat hofft, dassviele Landwirte seinem Beispiel folgenwerden. Er erhalte immer mehr Rückmel-dungen von Gleichgesinnten, sagt er. Al-lein am Mittwoch seien es vier gewesen.

Ein Dorn im Auge ist diesen Bauern dasvom Bund verhängte Impfobligatoriumgegen die Blauzungenkrankheit, eine vi-rale Infektionskrankheit, die seit 2006 inMitteleuropa Zehntausende von Wieder-käuern befallen hat. Nach der ersten Impf-aktion im Frühling diesen Jahres habenlaut Hans diverse Zürcher Landwirte Be-

Impfaktion: Bundzieht positive BilanzBern. – Die diesjährige Impfaktiondes Bundes gegen die Blauzungen-krankheit steht kurz vor ihrem Ab-schluss. Das Bundesamt für Veteri-närwesen (BVET) zieht eine positiveBilanz. Die Impfungen von Rindern,Schafen und Ziegen hätten eine«massive Ausbreitung der Krankheitin der Schweiz» verhindert, hält esfest. Unerwünschte Nebenwirkun-gen – etwa Aborte – seien «höchstensvereinzelt» aufgetreten.

Die Blauzungenkrankheit habe inder Schweiz heuer 115 meist un-geimpfte Rinder und Schafe auf 37Betrieben befallen. Anders in Frank-reich, wo die Landwirte laut BVETauf freiwilliger Basis verhältnismäs-sig wenig geimpft haben. Hier traten30 000 Fälle auf. Betroffene Betriebeerleiden finanzielle Einbussen wegensinkender Milchleistung der Tiere,Aborten und Tierarztkosten – ge-mäss einer deutschen Studie sind espro Tier rund 300 Franken.

Die Krankheit wird durch kleineMücken der Gattung Culicoidesübertragen. Für den Menschen be-steht keine Gefahr. Krankheitssymp-tome sind Fruchtbarkeitsstörungen,Fieber, Lahmheit, Schaum vor demMaul, offene Stellen am Maul undEntzündungen an Zitzen, Schleim-häuten und Klauen. (sth)

Vom Rechtsanwalt zum StaatsanwaltZürich. – Der Kanton Zürich erhält einenStaatsanwalt, der sich mit organisiertemSozialversicherungs- und Versicherungs-betrug befasst. Rainer Angst, Medienspre-cher der Oberstaatsanwalt-schaft, bestätigt einen entspre-chenden Artikel im «Blick».

Der Regierungsrat hat amMittwoch dafür den ZürcherStrafverteidiger Markus Hug(48) gewählt. Hug war unteranderem Verteidiger des Flug-lotsen-Mörders Witali Kalo-jew. Im Swissair-Prozess ver-teidigte er den Ex-Swissair-Chef Eric Honegger. Er tratauch in den Prozessen vonSwiss-Frist und der Kranken-kasse KBV als Verteidiger auf. Hug wirdseine neue Stelle am 1. Januar 2009 begin-nen. Sein Arbeitsplatz ist die Staatsanwalt-schaft II, die sich mit Drogendelikten und

organisierter Kriminalität befasst. LautAngst wird sich Hug vor allem mit ban-denmässigem Versicherungsbetrug befas-sen. Einzelfälle von Sozialhilfebetrug wer-

den wie bisher die allgemeinenStaatsanwaltschaften überneh-men. Als Grund, warum einespezialisierte Stelle geschaffenwird, nennt Angst die zu beob-achtende Entwicklung von Ein-zelbetrügereien hin zu krimi-nellen Vereinigungen.

Über die zu erwartende Zahlder Fälle wollte sich Angstnicht äussern. Tatsache ist,dass (Sozial-)Versicherungs-betrug weit verbreitet ist.Fachleute aus der Versiche-

rungsbranche schätzen, dass rund 10 Pro-zent der Leistungen zu Unrecht bezogenwerden; der Schaden geht in die Millionenvon Franken. (hoh)

Markus Hug.

Die EVP stellt Ernst Dannerals Stadtratskandidaten aufDer EVP-Gemeinderat soll dieStimmen der Mitte sammeln.Fürs Stadtpräsidium unterstütztdie EVP Kathrin Martelli (FDP).

Von Daniel Suter

Zürich. – Einstimmig hat die Mitglieder-versammlung der Stadtzürcher EVP amDonnerstagabend Ernst Danner zumStadtratskandidaten bestimmt. Der 55-jäh-rige Danner ist Präsident der EVP-Frak-tion im Zürcher Gemein-derat, dem er seit April2002 angehört – exaktgleich lang wie der SVP-Kandidat Roger Liebi.Danner ist Jurist und leitetseit 2000 den Rechts-dienst des kantonalen Per-sonalamts. Im Gemeinde-rat vertritt er die Po-sitionen seiner Partei mitElan, Freude und elegan-tem Humor, ohne die ei-gene Person ins Rampen-licht zu stellen. Er steht ei-ner kleinen Fraktion vonnur sechs Mitgliedern vor;bei den letzten Gemeindewahlen imFebruar 2006 kam die EVP gesamthaft auf4,5 Prozent der Stimmen. Damals kan-didierte Ernst Danner zusätzlich für denStadtrat. Er kam mit 7445 Stimmen auf denzwölften Platz, knapp hinter dem jung-

grünen Bastien Girod. Roger Liebi, derdamals auch als Kandidat fürs Stadt-präsidium antrat, machte gut das Doppeltevon Danners Resultat.

Mit wenig Chancen ab und zu Erfolg

Warum wirft sich eine so kleine Parteiin diesen Wahlkampf? Dazu der neue EVP-Präsident, Kantonsrat Peter Ritschard:«Eigentlich hat die EVP nie Chancen – unddoch passiert es immer wieder, dass ihreKandidaten gewählt werden: Maja Ingoldin Winterthur oder früher Ruedi Aesch-bacher in Zürich.» Bei der Genner-Wahl

sei die EVP nicht ange-treten, weil die Grüneneinen klaren Anspruch aufeinen Sitz im Stadtrathätten. Jetzt mache dieEVP den übervertretenenParteien SP und FDPeinen Sitz streitig. «Damüssen wir kein schlech-tes Gewissen haben», soRitschard.

Für Ernst Danner hofftdie EVP auf die Unterstüt-zung der CVP. «Es würdemich schon sehr erstau-nen, wenn sich die CVPmit der SVP und Roger

Liebi verbünden würde», sagt Ritschard.«Die SVP hat im Gemeinderat immer an-ders gestimmt als die CVP und wir.» Beider Wahl ins Stadtpräsidium sprachensich die EVP-Mitglieder fast einstimmigfür die Kathrin Martelli (FDP) aus.

Ernst Danner.

EKZ erweitern GebietNiederhasli. – Die Zivilgemeinde desOrtsteils Oberhasli hat an ihrer Gemeinde-versammlung vom Donnerstagabend denVerkauf ihres Elektrizitätswerks per An-fang 2009 an die EKZ beschlossen. Derkantonale Stromlieferant kommt so zu zu-sätzlichen 800 Kundinnen und Kunden;zurzeit versorgt er rund 265 000 Kundenmit Strom. Auslöser des Verkaufs war dievon der Kantonsverfassung vorgeschrie-bene Auflösung der Zivilgemeinden. DerVerkauf bringt der Zivilgemeinde Ober-hasli rund 1,95 Millionen Franken ein; ihrVermögen wird nach der Auflösung an diePolitische Gemeinde übergehen. (klr)

Bürger kaufen DorfbeizBoppelsen. – Die Bopplisser wollen sichdas einzige Restaurant im Dorf, das Lä-gernstübli, nicht vor der Nase wegschnap-pen lassen: Sie gründen deshalb eine Ge-nossenschaft und kaufen das in Privatbe-sitz stehende Restaurant selbst. Der Bopp-lisser Gemeindepräsident HanspeterSchäpfer nutzte den Publikumsaufmarschan der Gemeindeversammlung vom Don-nerstagabend und präsentierte die Ideevon Thomas Weber. Die Initianten sindzuversichtlich, die benötigten 400 000Franken bis Ende Februar aufbringen zukönnen. Dann will die neue Genossen-schaft das Lägernstübli übernehmen. (ssi)

Knabe schwer verletztDielsdorf. – Mit schweren Kopfverlet-zungen ist ein elfjähriger Knabe gesternFreitag mit einem Helikopter ins Spital ge-flogen worden. Der Bub war laut Kantons-polizei um 15.40 Uhr auf dem rechtsseiti-gen Trottoir die Geerenstrasse hinunter-gerannt. Dabei sprang er unvermittelt aufdie Strasse, wo ihn der in gleicher Rich-tung fahrende Wagen eines 52-jährigenAutomobilisten erfasste. (klr)

Diebesgut im AutoDietlikon. – Kantonspolizisten haben ineinem Wohnquartier ein verdächtig par-kiertes Auto mit französischen Kontroll-schildern überprüft, in dem zwei Georgierim Alter von 32 und 37 Jahren sassen. DiePolizisten fanden mehrere teure Damen-jacken, elektronische Geräte und Spirituo-sen. Vermutlich handelt es sich um Die-besgut. Die Männer wurden verhaftet; derFall wird abgeklärt. (hoh)

Dealer mit 2 kg HeroinZürich/Regensdorf. – Fahnder der Stadt-polizei haben nach umfangreichen Ermitt-lungen zwei Dealer verhaftet und zweiKilogramm Heroin sichergestellt. DiePolizisten nahmen am Mittwoch in Oerli-kon einen 34-Jährigen aus Serbien-Monte-negro fest; der Mann war illegal in derSchweiz. Bei der Hausdurchsuchung inRegensdorf kamen Drogen im Marktwertvon gegen 100 000 Franken zutage. Wenigspäter konnte die Polizei den Komplizen,einen 28-jährigen Mann aus Bosnien-Her-zegowina, verhaften. (hoh)

Hanfanlage entdecktGlattbrugg. – Die Kantonspolizei hat amFreitagmorgen eine Indoor-Hanfanlagebeschlagnahmt. Aufgrund von Ermittlun-gen führten die Polizisten in einemIndustriegebäude eine Hausdurchsuchungdurch und stiessen im Zivilschutzraum aufdie Anlage mit rund 750 erntereifen Pflan-zen. Der 50-jährige Betreiber wurde vorü-bergehend festgenommen. (hoh)

Parkhaus für VelosOpfikon. – Die Stadt Opfikon eröffnet am13. Dezember am Glattbrugger Bahnhof einzweistöckiges Veloparkhaus. Die 400 000Franken teure Anlage ist mit einem neu-artigen elektronischen Eintrittssystemausgestattet. Gegen 50 Franken Depot proJahr erhalten die Nutzer einen Schlüssel-Chip. Mit diesem kann das Parkhaus wäh-rend 24 Stunden geöffnet werden. (msb)

R E G I O N

Läden offen am SonntagIn der Zürcher Innenstadt sind morgenSonntag rund 400 Läden von 11 bis 18 Uhrgeöffnet. Der zweite Adventsverkauf wirdam Sonntag, 21. Dezember, stattfinden.Einzelne Läden sind zudem auch am 2. Ja-nuar von 9 bis 20 Uhr offen. (klr)

Neue Pläne für AtlantisDas seit vier Jahren leer stehende HotelAtlantis am Fusse des Uetlibergs soll einStadthotel mit grosser Wellnessanlagewerden. Die Genfer Beteiligungsgesell-schaft Rosebud Héritage will in die Um-bau- und Renovationsarbeiten nach eige-nen Angaben rund 80 Millionen Frankeninvestieren. Die Wiedereröffnung des Ho-tels ist für 2010 geplant. (bg)

Bohrer umgekipptVor dem Triemlispital ist am Freitagnach-mittag ein 80 Tonnen schwerer Bohrer aufdie Strasse gestürzt. Laut Tagesanzei-ger.ch/Newsnetz wurde dabei nur mitGlück niemand ernsthaft verletzt; der Ma-schinist kam mit leichten Schürfungen da-von. Zum Unfall kam es wahrscheinlich,weil der Boden nachgab. Der Sachschadenwird von Experten auf über 100 000 Fran-ken geschätzt, die Aufräumarbeiten dauer-ten bis weit in die Nacht hinein. (tal)

S T A D T Z Ü R I C H

Superblock: Plan liegt aufDer Gestaltungsplan für die ÜberbauungSuperblock auf dem Sulzer-Areal liegt öf-fentlich auf. Er löst den Gestaltungsplanfür das gescheiterte Projekt Megalou ab.Das neue Projekt wird voraussichtlich vonder AXA Investment Managers AG finan-ziert und gebaut. Als eine Mieterin stehtdie Versicherung AXA Winterthur fest.Zudem prüft die Stadt den Superblock alsmöglichen Standort für die zentrale Ver-waltung (TA von gestern Freitag). (rd)

W I N T E R T H U R