Talent Ausgabe 30

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Bündner Skiverband Federazione Grigionese di sci Uniun Grischuna da skis 30 | März 2007

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Talent Ausgabe 30 des Bündner Skiverbands.

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Bündner SkiverbandFederazione Grigionese di sciUniun Grischuna da skis

30 | Mär

z 2007

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3talent | 30 | März 2007

inhaltbündner skiverbandAuf allen Stufen erfolgreich | 5Die Gäste in der Halle abholen | 8Sechs Operationen in drei Jahren | 9Weltcuptradition | 10In allen Disziplinen bei den Besten |11Heimspiel | 12Duathlon ohne Skiwechsel | 13Statt in den Kindergartenin die Skischule | 16Toni Livers schrieb Sportgeschichte | 17Weltcuprennen in Davos | 18Alle Zeit der Welt | 19Universiade Torino 2007 | 20Medaillen aus dem Fürstentum | 23Rahmenbedingungen Umbruch | 24Der Mensch im Zentrum | 25Halbzeit bei Abessa | 26

davos | prättigau | 27

unterengadinval müstair | samnaun | 28

oberengadin | 29

mittelbünden | 30

surselva | 31

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Zum Titelbild: Sandro Viletta

gewann in Garmisch

die ersten Weltcuppunkte

Herzlichen DankDie Erfolge der Schweizer Skirennfahrerinnen und Skirennfahrer in der lau-fenden Saison waren wie ein Befreiungsschlag. Der Nachwuchsfahrer Chri-stian Spescha meinte in einem Gespräch mit Talent: «Jetzt bin ich sicher,dass auch ich richtig trainiert habe.» Der Sieg von Marc Berthod in Adelbo-den hat alle erfreut, doch tiefe Genugtuung löste der Sieg bei den Nach-wuchsfahrern, bei Trainern und Funktionären aus. Viele haben an sich selbstgezweifelt. Die zum Teil böse Kommentare der letzten Jahre hinterliessenihre Spuren. Doch auf einmal waren viele Widrigkeiten vergessen. Die Er-folge an der WM in Are waren der Höhepunkt. Alle haben sich anstecken las-sen, am meisten die Athleten. Denn mit jeder Medaille wuchs der Appetit.Erfolgreich waren auch die Langläufer. Welche Genugtuung der Sieg vonToni Livers in Davos auslöste, zeigt sich am Beispiel des Trainers GiachemGuidon. Immer wieder wischte er sich Tränen aus den Augen. Als Beweisdass die Bündner und die Schweizer richtig trainieren, wollte Toni Livers sei-nen neunten Rang an der WM in Sapporo wissen. Aber auch dass die Schwei-zer Serviceleute zur Weltklasse zählen. Herzlichen Dank an die erfolgrei-chen Athleten und herzlichen Dank an die Trainer und Funktionäre. Es gibtsicher noch einiges zu tun, doch alles scheint in den letzten Jahren dochnicht so falsch gewesen zu sein.

Giusep Venzin, Skimagazin Talent

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Auf allen Stufen erfolgreichDie Bündner Skirennfahrer sind auf allen Stufen erfolgreich. Ambrosi Hoffmann und Marc Berthodmachen es vor, die Jüngeren ziehen nach. Carlo Janka ist bereits im Weltcup eingesetzt worden,fährt aber vorwiegend erfolgreich im Europacup. Vor allem bei den Herren bedrängen jüngere Fah-rer die Arrivierten. In den zwei Riesenslaloms Mitte Dezember in Laax waren fast alle am Start. Ta-lent hat die talentierten Rennfahrer für Sie fotografiert.

Mauro Caviezel, Pratval

War in Verbier dreimal auf dem Podest. Muss sich

in FIS Rennen für den Europacup aufdrängen.

Marco Tumler, Samnaun

Ist im Länderdreieck unterwegs.

Holte im RS der Junioren-SM die Bronzemedaille.

Moreno Testorelli

Dem Slalomspezialisten fehlt

noch das letzte Quäntchen Glück.

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Carlo Janka, Obersaxen

2. RS FIS Laax

20. RS WC Alta Badia

4. SL EC Obereggen ( IT )

3. SL FIS Soerenberg

7. SL EC Serre Chevalier ( FR )

5. RS FIS Zinal

7. SL FIS San Candido ( IT )

2. Super Comb. EC Sarntal ( IT )

Flavio Godenzi, Pontresina

Der Slalomkünstler aus dem Engadin ist

in der laufenden Saison sehr beständig.

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Fabienne Janka, Obersaxen

Carlo Jankas Schwester Fabienne fährt in allen Disziplinen

gleichmässig.

Rosina Taverna, Sent

Siegte in der Abfahrt

bei den Juniorinnen II

an der SM in Obersaxen.

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Martina Bühler, Savognin

Die B-Kader-Fahrerin muss sich steigern. Ihre Leistungen in der

laufenden Saison waren nicht überragend.

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Die Gäste in der Halle abholen30 000 Quadratmeter gross ist die neuste Skihalle Deutsch-lands, der Snow Fun Park in Wittenburg. Dort gibt es fast allesausser freien Himmel. Die Halle ist in drei Sektionen geteiltund bietet neben den üblichen Transportmitteln ein Skige-schäft, Restaurant und Spielplatz. Die Halle kostete 74 Millio-nen. Etwa die Hälfte kostete der Snowdom in Hamburg unddiese Halle ist ein zweites Sölden. Im Einzugsgebiet dieser mit4000 Tonnen Stahl gebauten Halle wohnen 6,5 Millionen Men-schen, unter anderen in den Städten Hamburg, Hannover undBremen. Die Halle ist 23 000 m2 gross und hat 3500 m2 Erlebnis-welt und einen Parkplatz für 570 Privatautos. Als kleines Skige-biet für alle Ansprüche preist sich die Skihalle Jever in Neuss.Diese Halle wirbt für die Salzburger Skiregion und für Livigno.

Macht mich neidisch | Eine Delegation der Bergbahnbetrei-ber Graubündens besuchte die drei Skihallen im NordenDeutschlands und sah dort, wo die Österreicher ihre Gäste ab-holen. «Wir müssen rasch ein eigenes Konzept realisieren»,meinte der Geschäftsführer der Bündner Bergbahnen Hans-Jörg Matter. Auch die Bündner wollen die «Hallenskifahrer» indie Berge locken. «Nachwuchssicherung» nennt dies Matter. Erwill dies aber nicht einfach mit Prospekte tun, sondern mitEvents wie zum Beispiel eine Schülerolympiade. In Hamburgerfuhr er nämlich, dass die Gegend die grösste Dichte an Ski-fahrer hat, sogar mehr als in Bayern. «Da könnte man neidischwerden», meinte der Aroser Arnold Heiz beim Besuch desSnow doms.

Die Jever Skihalle Neuss verzeichnete seit 2001 rund siebenMillionen Besucher. Diese Zahlen machten den Bündnernnatürlich Eindruck. Allein 2006 besuchten 1,2 Millionen dieHalle, in den Weihnachtferien waren es rund 10 000 Besucherpro Tag. Im Angebot stehen Skifahren, Snowboarden und Ro-deln. Aber in der Halle Neuss fahren die Rheinländer nicht nurSki und Snowboard, sie buchen auch ihre Ferien und die mehr-heitlich in Österreich.

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Am 4. März vor vier Jahren wurde Tamara Wolf aus Celerina inPuy St. Vincent Juniorenweltmeisterin in der Abfahrt. Mit derdamals gut 17-jährigen Rennfahrerin stiegen die beiden US-Amerikanerinnen Lindsey C. Kildow und Julia Mancuso aufsPodest. Tamara hatte sie um sieben beziehungsweise um zwölfHundertstel geschlagen. Während Kildow und Mancuso in dendarauf folgenden Jahren auf dem internationalen Parkett fürFurore sorgten, war Tamara Wolf Dauergast im Spital. In denletzten drei Jahren wurde die sechs Mal operiert. Während dieZeitungen über die Erfolge von Kildow und Mancuso berichte-ten, meldete das Sportgymnasium Davos, wo Tamara Wolf dieMatur erfolgreich abgeschlossen hat: «Die B-Kader-FahrerinTamara Wolf hat sich erneut verletzt. Die Junioren-Abfahrts-weltmeisterin von 2003 brach sich bei einem Sturz im FIS-Rie-senslalom in Sterzing ( It ) das linke Wadenbein und zog sicheine Zerrung am Innenband zu. Die Saison ist für die 19-jährigeWolf damit frühzeitig beendet. Die Bündnerin hatte nachihrem Kreuzbandriss im August 2003 wieder den Anschluss ge-sucht. Wolf wurde noch heute Mittwoch operiert.»

Ein neuer Anfang | Immer wieder musste Tamara Wolf vonneuem beginnen, sich neu motivieren. Auch die aktuelle Sai-son war ein Neuanfang, denn zum ersten Male seit ihrem Er-folg an der Junioren-WM konnte die 21-Jährige beschwerdefreitrainieren. Und sie hat auch wieder Erfolg. Nicht umsonstwurde sie für die WM in Are aufgeboten. Ihr Klasse hat TamaraWolf in allen Disziplinen bewiesen. In der laufenden Saisonwar sie in drei Disziplinen bei FIS-Rennen auf dem Podest. Nurin der Abfahrt ist dies noch nicht geglückt. «Am Anfang war es sehr hart, meine Konkurrenten am Fernse-hen zu verfolgen», sagte Tamara Wolf nach ihrem Sieg im FIS-Super-G in Obersaxen. Aber die WM-Teilnehmerin weiss, dassauch die Verletzungen sie geprägt haben: «Ich bin ausgegliche-ner und damit wohl auch etwas entspannter», sagt die Preisträ-gerin des Junior Awards 2004. Diesen Preis erhielt sie zusam-men mit dem neuen Weltmeister in der Super-KombinationDaniel Albrecht. In der Laudatio wurden beide als Hoffnungs-schimmer am Schweizer Skihimmel bezeichnet. Daniel hat diein ihn gesetzten Hoffnungen mehr als bestätigt und TamaraWolf ist nun auch auf dem besten Weg dazu. «In den ersten Rennen dieser Saison hatte ich noch einigen Re-spekt bei hohen Geschwindigkeiten, aber mit jedem Start hatsich das gelegt.» Mit Riesenschritten nähert sich die Engadine-rin der Weltspitze. Sie holt den Rückstand auf, den ihr die vielenVerletzungen verursacht haben. giusep venzin

Sechs Operationen in drei Jahren

Tamara Wolf ist wieder auf dem

Weg zur Spitze. Innert drei Jahren

musste sie sich sechs Mal operie-

ren lassen.

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In den 80er Jahren stand die Durchführung von Herren-Welt-cup-Slaloms am Heimberg in Parpan und mit Schweizermei-sterschaften am Piz Scalottas im Mittelpunkt. 1995 wurde dannwiederum die FIS-Strecke am Piz Scalottas für die Durch-führung einer Damen-Weltcup-Abfahrt auserwählt. Ab demJahr 2000 wurden regelmässig Damen-Weltcup-Rennen in denDisziplinen Abfahrt und Super-G am Piz Scalottas veranstaltet.Im Dezember 2001 teilten die Verantwortlichen des internatio-nalen Skiverbandes ( FIS ) mit, dass die Strecke am Piz Scalottasnicht mehr den Anforderungen an eine moderne Weltcup-strecke genüge. Eine moderne Weltcupstrecke solle möglichstin der Falllinie liegen und eine Super-G ähnliche Kurssetzungmit Hochgeschwindigkeitskurven ermöglichen. In der Folgewurden verschiedene Anforderungen und Wünsche definiertund die künftigen Rennen im Kanton Graubünden mit SwissSki und den anderen Veranstaltern ( St. Moritz, Laax ) koordi-niert. Lenzerheide-Valbella erhielt die Zusage für Damen-Welt-cup-Rennen im Februar/März 2004, 2005 und 2007. Dies stetsunter der Voraussetzung, dass es gelingt, eine neue, den heuti-gen Anforderungen entsprechende Strecke zu realisieren. DerKanton Graubünden definierte vor allem folgende Vorausset-zungen für eine künftige Unterstützung:

– hohe Attraktivität der Strecke und Aufbau eines Rahmenpro-grammes

– gute Erschliessung des Zielgeländes – gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr

Aufbauend auf einem bestehenden Projekt, welches im Zusam-menhang mit dem Projekt «Olympia Davos 2010» erarbeitetwurde, fand im März 2002 eine Begehung mit Jan Tischhauser,Renndirektor FIS, statt. Die Begehung ergab ein positives Resul-tat. Die vorgesehene Strecke mit Start im Gebiet Weiss -horn/Motta und mit Ziel in Parpan genügt sowohl den defi-nierten Anforderungen der FIS als auch denjenigen desKantons Graubünden. Der Startschuss für die Projektierung derneuen Trainings-/Weltcupstrecke Silvano Beltrametti war ge-fallen.

Weltcuptradition

RennprogrammMittwoch, 14. März 2007 09.30 Uhr Abfahrt Herren 12.30 Uhr Abfahrt Damen

Donnerstag, 15. März 2007 09.30 Uhr Super-G Herren 12.30 Uhr Super-G Damen

Freitag, 16. März 2007 09.30 Uhr Nationencup 1. Lauf 12.30 Uhr Nationencup 2. Lauf

Samstag, 17.März 200709.00 Uhr Slalom Damen 1. Lauf 10.00 Uhr Riesenslalom Herren 1. Lauf 11.30 Uhr Slalom Damen 2. Lauf 12.30 Uhr Riesenslalom Herren 2. Lauf

Sonntag, 18.März 200709.00 Uhr Slalom Herren 1. Lauf 10.00 Uhr Riesenslalom Damen 1. Lauf 11.30 Uhr Slalom Herren 2. Lauf 12.30 Uhr Riesenslalom Damen 2. Lauf

Durch die Erfolge der Schweizer Skirennfahrer

erwartet Lenzerheide einen Grossaufmarsch der Zuschauer.

Vor zwei Jahren waren es 18 000. Heuer werden es wohl

viel mehr sein.

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Christian Spescha sammelt Schweizermeistertitel wie andereLeute Briefmarken. Seine Sammelwut begann schon im JO-Al-ter. Anfangs Februar kam der Titel eines Juniorenabfahrtsmei-sters dazu. In Verbier gewann er die Abfahrt vor Mauro Cavie-zel vom Skiclub Beverin. Der 18-jährige Forstlehrling ist in allenDisziplinen bei den Besten. Im Dezember gewann er in Laax die silberne Auszeichnung im Riesenslalom und in Verbier ge-wann er auch die Bronzemedaille im Super-G. Auch im Slalomfährt er aufs Podest, so geschehen kurz vor Weihnachten in Zinal. Dieses Jahr ist er in dieser Disziplin aber mehrheitlichausgefallen. Trotzdem kann das Multitalent bei der Junioren-WM in Österreich in allen Disziplinen an den Start gehen. An-fangs Saison war die Qualifikation für Christian Spescha dasgrosse Ziel. Mit dem Essen kam der Appetit. Jetzt spekuliert der Atomic-Fahrer mit einer Medaille. Denn er weiss, wie dieObersaxer Medaillengewinner empfangen werden. Im letztenMärz gewann Carlo Janka an den Juniorenweltmeisterschaftenin Kanada die Bronzemedaille im Riesenslalom. Er wurde wieein König durchs Dorf begleitet. Carlo Janka ist denn auch einesder Vorbilder des um drei Jahre jüngeren Spescha. Und sie trai-nieren auch oft zusammen unter der Leitung von Pius Berni,dem Meistermacher aus Obersaxen. Und beide sind bisher vonVerletzungen verschont geblieben.

Auf dem richtigen Weg | «Der Erfolg von Marc Berthod hatrichtig gut getan», sagte Christian Spescha beim Fototermin inPillavarda. Mit dem Erfolg von Berthod und den übrigen SchweizerSkirennfahrern, hatte Christian Spescha die Bestätigung, dassauch in der Schweiz richtig trainiert wird. Manchmal hätte erschon daran gezweifelt, sagte der bescheidene aber ambitio-nierte Sportler. Weniger Zweifel hatte die Skifirma Atomic anChristian Spescha. Bereits seit der JO-Zeit wird der neue Junio-ren-Schweizermeister in der Abfahrt von der österreichischenSkifirma ausgerüstet. Auch Marc Cathomen aus Ilanz hat niedaran gezweifelt, dass Christian Spescha mal ein grosser Mei-ster wird. Seine Internetfirma ICSurselva schmückt den Helmdes Erfolgsfahrers. Dies tat Cathomen schon bevor ChristianSpescha einem Swiss Ski-Kader angehörte. Zu einer Zeit also,als der junge Skirennfahrer die Unterstützung am dringendbenötigte. giusep venzin

In allen Disziplinen bei den Besten

Christian Spescha ist einer der hoffnungsvollsten

Schweizer Junioren. Er gehört allen Disziplinen zu

den Besten. ( Foto G. Venzin )

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Heimspiel für Race-Direktor CollenbergSo sollten alle Grand-Prix-Migros-Rennen sein. Schönstes Wetter, herrliche Pisten und eine guteStimmung im Village. Für einen reibungslosen Ablauf der Rennen sorgte Claudio Collenberg, Renn-direktor der Grand-Prix-Migros-Serie. Der ehemalige Weltcupfahrer ist in Obersaxen aufgewach-sen und hatte diesmal ein Heimspiel. Ein Heimspiel hatten auch die Bündner. Sie holten insgesamt20 Medaillen, dicht gefolgt von den Liechtensteinern, die sieben Mal auf dem Podest standen.

Das 7. Austragungsrennen stand unter einem guten Stern. Be-ste Wetterprognosen und tiefe Temperaturen an den Vortagen.Zwar konnten nicht wie üblich zwei sondern nur ein Parcoursfür die rund 380 teilnehmenden Kinder mit den Jahrgängen1992 bis 1999 gesteckt werden. Es bestanden aber idealste Be-dingungen, um für Medaillen und einen Startplatz in Zermattzu kämpfen. Dort findet der Final der Erst- bis Drittklassiertenaller Rennen statt.

Claudio Collenberg ist Renndirektor | Claudio Collenberg istehemaliger Weltcupfahrer und gebürtiger Obersaxer. Er lebtheute in St. Gallen und arbeitet als Verkaufsleiter. Nun bereitsin der zweiten Saison ist er als Renndirektor für den Ablauf derRennen zuständig. «Der Migros Grand Prix ist einer der bestenAnlässe für Kinder, die Freude am Wintersport haben und sicheinmal mit Gleichaltrigen messen wollen. Auch ich habefrüher an diesem Anlass, damals noch «Ovo Grand Prix», teil-

genommen», erklärt Collenberg. «Es war immer eines der High-lights der Saison.» Collenberg betont aber immer wieder, dassam Grand Prix Migros der Spass im Vordergrund stehen soll.

Ein Fest für alle | Dass auch Eltern ihren Spass haben, währendihre Kleinen den Berg runterfahren, bestätigt auch Shelly Ku-ratli. Sie reiste mir ihrer Familie aus Flims an. Die Reise und dasfrühe Aufstehen haben sich gelohnt. Die 11-jährige Tochter Fla-via beendete das Rennen als Zweite ihrer Kategorie. Nebendem Erfolg über die sportlichen Leistungen der Tochter freutsich Shelly Kuratli auch, dass sie immer wieder befreundete El-tern trifft. «Wir geniessen die Zeit und das gemütliche Zusam-mensein, entspannen uns im Village während unsere Kinderdie Unterhaltungsangebote der Sponsoren nutzen.»

Die Kinder genossen die Animation am Grand Prix Migros

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Duathlon ohne SkiwechselDie Bündner Langläufer staunten anfangs Januar nichtschlecht, als sie die Hochebene Bargis ob Flims/Fidaz erreich-ten. Es war richtig Winter dort oben. Die Organisatoren derBündner Langlaufmeisterschaften hätten die Rennen zwar lie-ber auf der Loipe in Trin-Mulin durchgeführt, doch auch siewurden wie viele andere vor und nach ihnen Opfer des lausi-gen Winterwetters. Die Langläufer waren aber glücklich in Bar-gis zu sein und fanden dort herrliche Loipen. Das Gelände warzwar nicht sehr anspruchsvoll, aber das störte wirklich nie-manden.

Läuferinnen und Läufer aller Kategorien massen sich in einemDuathlon und dabei gab es schon in den Kategorien U12 span-nende Rennen mit vielen Positionswechsel. Cédric Steiner ausDavos, Andrea Rogantini aus St. Moritz und Leonhard Rascheinaus Lenzerheide blieben bis zum Schlussaufstieg zusammen.Der Davoser Steiner blieb schlussendlich Sieger. In der Katego-rie Knaben U14 siegte Livio Bieler mit der Bestzeit in der klassi-schen Disziplin. Nach dem Skiwechsel konnte er seinen Vor-sprung verwalten und über die Runde bringen. Spannend verlief das Rennen der Mädchen U16. Irene Cadu-risch aus Sils wechselte als Vierte die Ski, aber die drei Sekun-den Rückstand auf Jennifer Egger machte sie schnell wett. AmSchluss musste sie sich jedoch gegen Elisa Gasparin wehren.Die Läuferin aus Pontresina lief die schnellste Zeit in der freienTechnik und verlor schlussendlich lediglich eine halbe Se-kunde auf Cadurisch.

Livio Bieler genoss den Lauf

in Bargis und siegte bei den Knaben

U14 dank Bestzeit in der

klassischen Disziplin. Fotos G. Venzin

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Bei den Knaben U16 gab es sogar einen Vierkampf zwischen Li-nard Tambornino aus Trun, Gian Stäuble aus Davos, CurdinKindschi aus Ftan und Curdin Condrau aus Disentis. Kindschiwechselte als erster die Ski, dicht gedrängt von Tambornino,Stäuble, Condrau und Fabrizio Bonolini aus Castrisch. Bald über -nahm aber Linard Tambornino das Tempodiktat. Beim letztenAufstieg zum Ziel erhöhte der Trunser das Tempo und gewannmit vier Sekunden Vorsprung auf den Davoser Gian Stäuble. In den Damenkategorien gabe es überall eindeutige Siegerin-nen. Bündner Meisterin der Damen wurde Muriele Hüberli ausScuol und Juniorinnensiegerin Katja Stoffel aus Vals. Mit 16 Teilnehmern war die Kategorie der Herren U18 eine derGrössten an den diesjährigen Bündnermeisterschaften. JonasBaumann vom Skiclub Tam bo Splügen war in dieser Kategorieder Favorit und er wurde dieser Rolle auch gerecht und gewannmit einer halben Minute Vorsprung. Er wurde aber nicht nurKategoriensieger sondern sogar Bündner Junorenmeister.Auch der zwei Jahre ältere Swiss Ski-Kadermitglied Noe Tüferaus Davos konnte dem entfesselten Baumann nichts anhaben.Er musste am Schluss sogar froh sein, Niklaus Schmidt aus Len-zerheide im Schlussspurt zu schlagen. Auf den fünf Kilometernin der freien Technik lief Schmidt mehr als eine halbe Minuteschneller als Noe Tüfer.

StaffelrennenMädchen U121. Davos; 2. Club da skis Trun; 3. TamboSplügen.

Knaben U121. Alpina St. Moritz; 2. Davos; 3. Ca-strisch.

Mädchen U14/161. Samedan; 2. Davos; 3. Bernina Pon-tresina.

Knaben U14/161. Schlivera-Ftan; 2. Davos; 3.Sarsura/Rätia / Tambo

Damen1. Bernina Pontresina; 2. Davos

Herren U18/201. Alpina St. Moritz; 2. Rätia Chur

Herren1. Davos; 2. LL Club Bual; 3. SC Scarda-nal Bonaduz

Bettina Cadurisch ( 52 ), Elisa Gasparin ( 54 ) und Lucija Stanisic ( 52 ) belegten die drei ersten Plätze in der Kategorie der Mädchen U16.

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EinzellaufMädchen U121. Livia Ambühl, Davos; 2. Nadia Damaso, Bernina Pontresina;3. Melina Mayer, Scardanal Bonaduz.

Knaben U121. Cédric Steiner, Davos; 2. Andrea Rogantini, Alpina St. Moritz;3. Leonhard Raschein.

Mädchen U141. Julia Phlipona, Davos; 2. Aita Gasparin, Bernina Pontresina; 3. Fabia Damaso, Bernina Pontresina.

Knaben U141. Livio Bieler, Trin; 2. Janis Lindegger, Davos; 3. Renato Steck, Schlivera-Ftan.

Mädchen U161. Irene Cadurisch, Club da skis Segl, 2. Elisa Gasparin, Bernina Pontresina; 3. Lucija Stanisic, Samedan.

Knaben U161. Linard Tambornino, Club da skis Trun;2. Gian Stäuble, Davos; 3. Curdin Kindschi, Schlivera-Ftan.

Damen U181. Bettina Cadurisch, Club da skis Segl;2. Ursina Condrau, Disentis; 3. Ornella Poltéra, Sagogn.

Damen U201. Katja Stoffel, Davos; 2. Ladina Lechner, Rätia Chur; 3. Daniela Schäfer, Davos.

Damen1. Muriel Hüberli, Lischana Scuol; 2. Bettina Gruber, Rätia Chur;3. Sandra Gredig, Davos.

Herren U181. Jonas Baumann, Tambo Splügen; 2. Niklaus Schmidt, Lenzerheide; 3. Piet Heer, Davos.

Herren U201. Noe Tüfer, Davos; 2. Simon Morscher, Rätia Chur; 3. Carlo Bott, Val Müstair.

Herren1. Thomas Frei, Davos; 2. Armon Steiner, Lischana Scuol; 3. Rafael Ratti, Zuoz.

Linard Tambornino ( 108 ) siegte

bei den Knaben U16 vor Gian

Stäuble ( 110) und Curdin Kindschi.

Curdin Condrau ( 107 ) belegte den

vierten Platz.

Der Flimser Thomas Frei

wurde zum zweiten Male

Bündner Meister.

Im Rennen der Herren setzten sich Thomas Frei, Armon Steinerund Eligius Tambornino recht schnell vom übrigen Läuferfeldab. Nach fünf Kilometer waren wie noch zusammen, aber danngab Thomas Frei Gas. Der Biathlet gewann mit beinahe einerhalben Minute Vorsprung auf Armon Steiner. Tamborninomusste am Schluss noch Rafael Ratti und Joel Heer vorbeizie-hen lassen. Die stärksten Herren liefen beide Disziplinen ohneSkiwechsel.

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Statt in den Kindergarten in die SkischuleFür eine Woche tauschen die Kindergärtler vieler Bündner Gemeinden und dem St. Galler Rheintalden Kindergarten-Alltag mit der Skipiste. Gegen 2500 Kinder profitieren zwischen Dezember undMärz von dieser Aktion, die von den lokalen Skischulen organisiert wird. Abschluss bildet jeweilsein spannendes Rennen.

«Die Skischulen können die Skilehrer in der Zwischensaisonmit dieser Aktion beschäftigen, die Kinder lernen auf spieleri-sche Art und Weise das Skifahren» sagt Stefan Schena, Direktorder ÖKK, welche als private Partnerin die Kindergarten-Skiwo-chen unterstützt. Durch diese Partnerschaft können die Skiwo-chen zu sehr günstigen Konditionen angeboten werden, sodassdas Angebot für alle Familien erschwinglich ist. Die Skiwochen sind aber nicht nur als intensive Skischule ge-dacht, sondern sollen auch eine präventive Wirkung haben:Eine breite Ausbildung auf den Skiern hilft, Unfälle zu vermei-den. Und wer weiss, irgendwann steigen die kleinen Skikano-nen ganz oben aufs Podest! Dass die Aktion erfolgreich ist, zeigtdie Entwicklung der Teilnehmerzahlen: Nahmen im Jahr 2002noch 100 Kinder in Klosters teil, sind es heute über 2500 in vie-len Bündner Gemeinden und dem St. Galler Rheintal. Die Kin-dergarten-Skiwochen werden in Klosters seit 30 Jahren durch-

geführt, die Partnerschaft zwischen der ÖKK und den Skischu-len existiert seit 2002. Marco Michel

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Toni Livers schrieb Sportgeschichte

Der 3. Februar 2007 wird in die Sportgeschichte eingehen. DerLangläufer Toni Livers gewann als erster Schweizer ein Welt -cuprennen. Er musste seinen Sieg zwar mit dem französischenSuperstar Vincent Vittoz teilen, dies konnte jedoch die Freudeüber den Sieg in keiner Weise schmälern. Der in Davos wohn-hafte Läufer aus Trun wählte für den Lauf in Davos eine früheStartnummer. «Die Loipe ist zu Beginn schneller», wusste ToniLivers bereits vor dem Lauf zu berichten. Der Sieg von Toni Li-vers wurde auch von den übrigen Schweizer Weltcupläuferngefeiert. Gion Andrea Bundi: «Der Sieg ist grossartig für denSchweizer Langlauf, er wird neuen Auftrieb geben.» Sehr glück-lich war auch der Trainer Giachem Guidon. Immer wieder mus-ste er Freudestränen aus den Augen wischen. «Wenn einer diesen Sieg verdient hat, so Toni. Er gibt alles für den Lang -laufsport.»

Glückliche Eltern nach dem historischen

Sieg von Toni Livers.

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Weltcuprennen in DavosDas Weltcuprennen in Davos war ein Bündner Langlauffest.Neben dem Sieger Toni Livers setzten sich auch Curdin Perl undGion Andrea Bundi in Szene. Der 22-jährige Engadiner Perlwurde hervorragender Zehnter und der Churer Bundi 19. DerChurer brillierte ebenfalls an der erstmals ausgetragenen Tourde Ski. In der Schlussabrechnung belegte er den guten 28. Rang.«Es wird wohl mein bisher erfolgreichstes Jahr werden»,meinte Gion Andrea nach dem Lauf in Davos. Nicht wie gewünscht kam Dario Alonzo Cologna in Davos aufTouren. Seine Fahrkarte für die WM in Sapporo holte der Läuferaus Val Müstair mit tollen Leistungen an Rennen des Alpen-cups. Dreimal kam er bei diesen Rennen sogar auf das Podest.

Curdin Perl: Schaffte mit dem 10. Rang

in Davos die WM-Qualifikation.

Gion-Andrea Bundi lief eine tolle Tour de Ski. Er wurde 28. im Schlussklassement.

Das Bild zeigt den Churer beim Verfolgungsrennen in Oberstdorf. Fotos G. Venzin

Dario Alonzo Cologna holte die Fahrkarte für

Sapporo. Er zog es aber vor, weitere Erfahrungen

in Europacuprennen zu sammeln.

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Alle Zeit der Welt

Selina Gasparin schrieb in diesem Winter Schweizer Sportge-schichte. Sie war die erste Schweizer Biathletin, die an den Welt-meisterschaften startete. Die 22-jährige Pontresinerin hatte ei-gentlich gar nicht mit dieser Ehre gerechnet. Die Teilnahme vorder Saison war ihr erklärtes Ziel, aber im Dezember musste siewegen Übertraining pausieren. Im Januar lief sie in Oberhof inDeutschland ein Weltcuprennen und verzeichnete im Sprintfünf Fehlschüsse. «Es war katastrophal», meinte die Engadine-rin. Im Januar begann sie auch in Laufen die Ausbildung alsGrenzwachtbeamtin. «Ich hatte nicht mehr viel Zeit zum Trai-nieren und startete an Europacuprennen.» Die Hobbystricke-rin, die vor drei Jahren vom Langlaufsport zum Biathlon ge-wechselt hatte, lief die Europacuprennen ohne grossen Druckund das schien befreiend. Selina Gasparin konnte sich für dieWM im italienischen Antholz qualifizieren. Das Minimalziel für die WM war ein 60er Rang. Der erste Startwar aber eine Enttäuschung: «Ich hatte fünf Fehler. Das ist fürmich ungewöhnlich, ich schiesse sogar im Training besser.»Dererste Start war zwar eine Enttäuschung, aber Selina war auchum eine Erfahrung reicher. Viele Leute und viel Wind verhin-derten eine bessere Leistung. Im zweiten Rennen über 15 km lief es ihr besser, obwohl sieleicht erkrankt war. Sie traf 17 Schüsse, nur dreimal traf sienicht ins Schwarze. Wegen der Erkältung konnte sie zwar ihrläuferisches Potential nicht voll ausschöpfen, aber beendetedas Rennen trotzdem auf dem 44. Rang. Die Leistungen an der WM haben Selina Gasparin sehr zuver-sichtlich gemacht. «Ich schaue hoffnungsvoll in die Zukunft»,meinte sie denn auch zu Talent. «Ich plane meine sportlicheZukunft langfristig, ich habe noch alle Zeit der Welt.» Ein Ter-min ist in ihrer Agenda schon fest eingeplant: Die Winterolym-piade 2010 in Vancouver. «Nach der Ausbildung bin ich mehr

oder weniger Vollprofi.» Was man erreicht, wenn das Umfeldstimmt, hat sie bei Toni Livers gesehen. Auch er hat die Grenz -wachtschule absolviert. Selina Gasparin wird in Martina an derGrenze zu Österreich die Einreisenden um ihre Ausweise bit-ten. Bis Vancouver muss Selina Gasparin aber noch fleissig trai-nieren. Nach ihren Schwächen gefragt, meinte sie: «Es fehltnoch in beiden Disziplinen viel.» Trotzdem meint sie, dass dasLaufen eindeutig ihre Stärke sei. Dass dem so ist, bewies dieRossignol-Läuferin kürzlich in Realp an einem Swiss-Cup Ren-nen. Sie gewann das Rennen auf dem Gelände das ihr auch imSommer als Trainingscenter dient. giusep venzin

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Universiade Torino 2007 – Ein tolles ErlebnisVom 18. bis 28. Januar fand in Turin die Winter-Universiade 2007 statt. Die Winter-Universiade istals die Olympischen Spiele der Studenten zu verstehen. Auf dem Programm der zweiwöchigenSpiele sind beinahe alle Wintersportarten vertreten. Mit insgesamt elf Athleten stellte der Bünd-ner Skiverband beinahe das gesamte Schweizer Langlaufteam. Erfolge waren also vorprogram-miert.

Bei der Ankunft der nordischen Athleten in Pragelato stauntendiese nicht schlecht: So sahen also die Strecken der Olympi-schen Spiele vor einem Jahr aus. Vom Fernsehen her war ihnenzwar bekannt, dass es schwierige Loipen waren, doch die lan-gen Aufstiege und die rasanten Abfahrten übertrafen all ihreErwartungen. Davon liess sich jedoch niemand Angst einjagen,man hatte schliesslich hart für diesen Anlass trainiert. MehrSorgen machte ihnen jedoch die prekäre Schneelage: Nur einweisses Band aus Kunstschnee zierte die olympischenStrecken, von Naturschnee keine Spur. Nach einer stimmungsvollen Eröffnungsfeier im Stadio Olym-pico in Turin und dem Fassen des Schweizer Delegationsoutfits

stand am nächsten Tag ein Einzellauf in der klassischen Tech-nik auf dem Programm. Die Schweizer Läufer hatten ihre Skieranhand der relativ kalten Temperaturen vom Vortag ausge-wählt. Doch am Renntag kippte das Wetter um und ein Fön-wind setzte kurz vor dem Start in Pragelato ein. Unter diesenVoraussetzungen war es schwierig, gutes Skimaterial herzu-richten und so wurden die Schweizer mit zwei 31. Rängen vonMürièl Hüberli bei den Damen und Rafael Ratti bei den Herrenals beste Läufer etwas unter ihren Wert geschlagen.

Langlaufrennen in kurzen Hosen | Die warmen Tempera-turen hielten eine ganze Woche lang an. Was schlecht für dieSchneemenge war, gefiel den Athleten umso mehr. Der Schwei-zer Phillip Furrer aus Andermatt startete im Sprintrennen so-gar in den kurzen Hosen, was bei 17°C jedoch kein Problem war.Das warme Wetter gefiel scheinbar auch den Schweizer Sprin-tern. Nach sehr guten Prologleistungen wurde in den Finalläu-fen mit harten Bandagen gekämpft. Mit den Diplomrängensechs und acht konnten unsere Bündner Sprinterinnen BettinaGruber aus Chur und Sandra Gredig aus Davos überzeugen. Beiden Herren konnte man mit den Rängen elf und zwölf vonMauro Gruber aus Chur und Gaudenz Flury aus Davos ebenfallszufrieden sein. Der Schweizer Sunnyboy Phillip Furrer in denkurzen Hosen landete übrigens auf Rang 25, kalt war ihm andiesem Tag jedoch nie.Die Stimmung im Schweizer Lager wurde von Tag zu Tag bes-ser, auch die Kontakte mit den Athleten anderer Nationenwurde mehr und mehr intensiviert. So konnte man es nicht un-terlassen die australische Delegation zu einem freundschaftli-chen Fussballspiel herauszufordern. Der Sieg ging dank traum-hafter Vorlagen von Gaudenz Flury an die Stürmer mit 5 : 2 andie Eidgenossen und man einigte sich auf ein Rugbyspiel beider nächsten Universiade in zwei Jahren. Von diesem Sieg be-flügelt und auch mit leichtem Muskelkater in den Beinen gin-gen die Athleten am nächsten Tag an den Start der Herrenstaf-fel. Inzwischen war auch der Startläufer Toni Livers, der wohlzurzeit beste Langläufer der Schweiz, nach Pragelato gereist.Auch wenn die Schweizer Staffel gegen starke Konkurrenz ausOsteuropa nicht um die Medaillen mitlaufen konnte, beendetesie das Rennen mit den weiteren Läufern Andrea Florinett, Rafael Ratti und Joel Heer auf dem sehr guten sechsten Rang.Das Diplom für die Herrenstaffel war perfekt.

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Medaille nur ganz knapp verpasst | In der zweiten Wochekehrte der Winter wieder nach Pragelato zurück. Die Tempera-turen fielen unter den Gefrierpunkt und mit zunehmendemSchneefall waren die Wettkämpfe für die verbleibende Zeit ge-sichert. Am Tage der Doppelverfolgung der Damen und Herrenpräsentierte sich das Tal um Pragelato von seiner schönstenwinterlichen Seite. Unter diesen Umständen waren die Schwei-zer Athleten natürlich topmotiviert. Als beste Bündnerin liefUrsina Badilatti auf Rang elf. Bei den Herren konnte AndreaFlorinett im Skating-Abschnitt beinahe zehn Plätze gut ma-chen und wurde am Ende guter 18. Obwohl es bei der Universiade um Medaillen und um Rangie-rungen geht, steht der soziale Aspekt immer auch im Vorder-grund. Es ist eine ideale Möglichkeit, andere Athleten und Kul-turen kennen zu lernen. Die Athleten und Betreuer, welche inder Zwischenzeit zu einem eingefleischten Team zusammen-gewachsen war, durften durch verschiedene Anlässe dieseSeite kennen lernen. So wurde zum Beispiel eine berühmte Fe-stung aus der Zeit Napoleons besichtigt, ein «Schweizerabend»in Bardonecchia organisiert oder einfach abends mit australi-schen und kanadischen Mitstreitern Karten gespielt. Somitwar die gesamte Schweizer Mannschaft bereit, am letztenWettkampftag mit den 15 Kilometer der Damen und den 30 Ki-

lometer der Herren, nochmals eine super Leistung abzuliefern.Toni Livers galt im Herrenrennen sogar als heisser Kandidat aufeine Medaille. Im Massenstartrennen kam Livers am Start sogut weg, dass er sich gleich an der Spitze des Feldes wiederfand. Damit Livers nicht all zu viel Energie im Wind ver-brauchte, setzten sich seine Teamkollegen sofort vor ihn undkontrollierten somit für eine Weile das Geschehen. In der letz-ten Runde dann, nachdem einige russische Läufer das Tempoimmer wieder forciert hatten, griff Livers in einer Steigung anund konnte mit einer kleinen Gruppe auf der Zielgeraden ein-laufen. Eine Medaille war zum Greifen nahe, doch das Glückwar an diesem Tage nicht auf der Seite des Bündners. Trotzdemkonnte er mit dem vierten Rang sehr zufrieden sein. Im Da-menrennen war Ursina Badilatti beste Bündnerin auf Rang 13.Als die Wettkämpfe dann am Abend analysiert waren, zog esdie Schweizer Delegation noch zu einem Fest mit traditionellerMusik und Tanz. In den Gesprächen zwischen den Teammit-gliedern war man sich einig: Die tolle Stimmung in der Mann-schaft und die erbrachten Leistungen machen Hunger aufmehr. 2009 wird die Universiade in China ausgetragen und diemeisten Athleten und Betreuer freuen sich bereits jetzt darauf.Die Winter-Universiade Torino 2007 war jedenfalls ein unver-gessliches Erlebnis. rafael ratti

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S

Auch im Sport sind wir Bündner kaum zu schlagen.Sport in Graubünden hat tausend Seiten. Welche und wie das echt starke Förderprogramm von graubünden sport aussieht, sehen Sie auf dieser Seite: www.graubuendensport.ch

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17 Medaillen aus dem Fürstentum

Beim ersten Teil der Schweizermeisterschaften der Nordischenim liechtensteinischen Malbun holten die Bündner Athleteninsgesamt 17 Medaillen. Vor allem die Bündner des BSV domi-nierten in den Kurzdistanzen, Verfolgung und Sprint. Laurienvan der Graaff aus Davos belegte zweimal den ersten und ein-mal den zweiten Rang in der Kategorie Damen U20. Sie führtauch im Swiss-Cup-Zwischenklassement, sie weist nur ersteund zweite Plätze auf. Auch Tatjana Stiffler, ebenfalls aus Da-vos, gehört zu den Seriensiegerinnen an den Schweizer Lang -laufrennen.

Ende März stehen in Steg die Langdistanzen auf dem Programm.

Ursina Badilatti:

Studiert an der Hoch-

schule für Wirtschaft

und Technik in Chur

Laurien van der Graaff: U20 Se -

riensiegerin an den Schweizer FIS-

Rennen. Sie war in Steg dreimal

auf dem Podest, zweimal zuoberst.

Tatjana Stiffler: Ihre Medaillensammlung ist riesig.

In Steg kamen zwei neue dazu. Rangliste11. Januar SM Kurzdistanz U20, 5 km1. Laurien Van der Graaff, Davos

Damen: 3. Seraina Boner, Klosters

Herren 15 km: 2. Curdin Perl, Bernina Pontresina

Verfolgung: Damen U20: 1. Laurien van der Graaff, Davos, 2. Tatjana Stiffler, Davos

Damen, 5 + 5 km, 2 Seraina Mischol, Davos3. Ursina Badilatti, Sportiva Palü Poschiavo

Herren U181. Jonas Baumann, Tambo Splügen

Herren1.Gion Andea Bundi, Rätia Chur

SprintDamen U182. Bettina Cadurisch, Club da skis Segl

Damen 201. Tatjana Stiffler, Davos2. Laurien Van der Graaff, Davos

Damen2. Seraina Mischol, Davos3. Flurina Bachmann, Bernina Pontresina

Herren U183. Jonas Baumann, Tambo Splügen

Herren2. Noe Tüfer, Davos

Herren3. Valerio Leccardi, Davos.

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talent | Bündner Skiverband

Rahmenbedingungen im Umbruch

Am Anfang des Projektes BSV 2 10 mit dem Ziel der Umsetzungdes Strategiepapiers der Task Force stand der Wille und die Be-reitschaft zu Veränderungen. Was in welcher Form zu ändernist, und vor allem in welchem Zeithorizont, darüber gingen dieMeinungen in der Folge schnell einmal auseinander.Parallel zu diesen internen Diskussionen haben sich in den ver-gangenen Monaten wesentliche Rahmenbedingungen in denDisziplinen Alpin und Nordisch verändert. Diese Änderungenwaren zum einem grossen Teil nicht unbedingt vorhersehbar,resp. berechenbar ( Stichwort Nachwuchsstrategie Swiss Ski ),mit einigen Änderungen hat man sich aber auch bis jetzt zu-wenig seriös befasst ( Stichwort Geburtenrückgang). Im Fol-genden sind die wichtigsten Änderungen mit den Konsequen-zen für den BSV genannt.

Swiss Ski Nachwuchskonzept 2010 Alpin | Ab der Saison 07/08wird es zusätzlich zum Interregionskader ein TrainingskaderNationales Leistungszentrum (NLZ ) geben. Das heisst, die be-sten 10-15 JuniorInnen I der Interregion Ost werden gemeinsamtrainieren. Im Vergleich zu vor drei Jahren, als auch noch dasInterregionsniveau durch die Stützpunkte betreut wurde, fal-len auf kommende die ca. 20-25 stärksten JuniorInnen weg.

Konsequenzen für den BSV:| Swiss Ski gibt als Hauptaufgabenbereich für den Regional-verband und seine Regionalen Leistungszentren die JO vor.Eine wichtige Funktion des BSV (und damit seiner Stütz-punkte ) liegt aber weiterhin in der optimalen Betreuung vonJuniorInnen, deren Lebensmittelpunkt nicht in der Nähe ei-nes NLZ liegt. Damit werden sich auch für die Clubs in Zu-kunft auf der Juniorenstufe vermehrt Arbeitsfelder auftun.

| Die Finanzierung der Stützpunkte muss anders aufgebautwerden: sie ist in allen Stützpunkten momentan abgestütztauf die Kadergrösse im Juniorenbereich.

Swiss Ski Interregionsmannschaft Langlauf | Im Langlaufbe-reich wird das C-Kader aufgelöst. Es werden in Zukunft analogzu den Alpinen Interregionsmannschaften geführt. Die stärk-sten Bündner werden somit in diesem Kader integriert sein.Die Konsequenzen für den BSV sind hier noch nicht vollständigabsehbar, da verschiedene Fragen nicht abschliessend geklärtsind ( Finanzierung, Traineranstellung). Auch hier stellt sichdie Frage der Positionierung des BSV im Leistungssportbereich.

Situation Langlauf BSV-intern | In den Regionen Mittelbün-den und Surselva wird es voraussichtlich ab kommender Sai-son keine Stützpunktkader mehr geben. Die Jugendlichen wer-den durch die Clubs in kleinen Trainingszellen betreut.

Situation Skisprung | Die Grossschanze in St. Moritz wird indiesem Winter nicht mehr betrieben. Zwar können die beidenkleineren Nachwuchsschanzen diesen Winter noch genutztwerden, doch ist die Zukunft des Skisprungs im BSV abhängigvon einer Erneuerung der Anlage.

Geburtenrückgang betrifft alle Disziplinen | Wie Mitte Fe-bruar in der Presse zu lesen war, ist der Bündner eine ausster-bende Spezies: bis zum Jahrgang 1996 bewegen sich die Gebur-tenzahlen ( 2176 ) noch einigermassen im langjährigen Mittel,danach nehmen sie drastisch ab ( Jg. 2005 noch 1528 Geburten ).Zusätzlich nimmt der relative Anteil an Kindern mit Eltern ausanderen Kulturkreisen zu. Diese werden sich nur in Ausnah-mefällen für den Schneesport entscheiden.Das bisherige Talenterfassungs-System – «man nehme mög-lichst viel und hoffe die oder der Richtige ist dabei» – hat aus-gedient. Wir müssen uns unsere Talente durch qualitativ hoch-stehende Betreuung bereits zu einem bisher ungewohntfrühen Zeitpunkt «selber schaffen».

Zusammenfassung | Der Umbruch in den Rahmenbedingun-gen wird sich verstärkt auf die nächste Saison hin auswirken.Diese Änderungen müssen jetzt angegangen werden, die bis-herige Struktur zielt an den geänderten Rahmenbedingungenvorbei, und ist nicht mehr finanzierbar.Der BSV muss durch den Wegfall der Nachwuchsförderungs-beiträge von Swiss Ski ( Fr. ~150 000.–, die in Zukunft direkt indie NLZ fliessen; Fr. ~50 000.– Wegfall an Kaderbeiträgen), an-dere Geldquellen erschliessen zur Finanzierung der Stütz-punkte.

Alpin:| Die Hauptaufgabe der bisherigen Stützpunkte ist in Zukunftdie Ausbildung auf der JO-Stufe.

| Die Stützpunkte haben noch eine unterstützende Funktionfür JuniorInnen, die ihren Lebensmittelpunkt nicht in derunmittelbaren Nähe eines NLZ haben.

Nordisch:| Die «Trainingsstützpunkte» (hier Stützpunktkader – dortClub-Trainingszellen ) müssen neu definiert werden.

| Mit der Schaffung der Interregionskader ist das Leistungs-sportangebot des BSV auf Junioren- und Seniorenstufe neuzu organisieren.

Allgemein:| Die Finanzierung der gesamten Struktur muss neu gelöstwerden. Entscheidend wird sein, dass es gelingt, die Finan-zierung unabhängig von der Grösse der betreffenden Kadernsicherzustellen.

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Weg des Schneesportes

Der Mensch steht im Zentrum aller Bestrebungen des BSV. Seies als auszubildender Athlet oder unterstützender Funktionär,als wertvoller Partner in der Zusammenarbeit mit dem Ziel,den Schneesport im Kanton Graubünden zu verbreiten, odereinfach als Bündnerinnen und Bündner, die lebenslangSchneesport betreiben. Wir fördern den Schneesport in einemKanton, der für und vom Tourismus in der freien Natur lebt.Entsprechend gehen wir verantwortungsvoll mit den natürli-chen Ressourcen um.

Weg des Schneesportes | Mit 4 Jahren habe ich im VaKi/MuKi-Ski zum ersten Mal Kontakt mit dem BSV durch den Skilehrerim Skiclub. Die Organisation des Leihmaterials erleichtert mei-nen Eltern auch finanziell den Einstieg in den Schneesport.Meine Eltern machen mit mir viele Sachen, die wir zusammenim VaKi/MuKi-Ski gelernt haben. Im Kindergarten besuche ich die Grundlagentrainings von «graubünden sport kids».Während der ersten Schuljahre betreibe ich, organisiert durchdas lokale Sportnetz, drei verschiedene Sportarten. Den Winterhinüber bin ich in jeder freien Minute auf dem Schnee, zweiMal in der Woche gehe ich mit dem Clubtrainer auf die Piste.Wir lernen carven, fahren lange und kurze Schwünge, springenund tricksen, skaten und laufen klassisch.Mit 10 Jahren entscheide ich mich für den Schneesport alsHauptsportart. Immer noch profitiere ich vom vielseitigen An-gebot des Sportnetzes. Im Club trainieren wir ganz verschie-dene Disziplinen. Neben meiner Schul- und Berufsausbildungbetreibe ich weiterhin Schneesport. Im Skiclub und in regiona-len Trainingsgruppen bereite ich mich auf die Rennserie der In-terregion Ost vor. Ich habe Freude am Rennen fahren, auchwenn ich es wohl nie in den Weltcup schaffen werde. Mit 18Jahren absolviere ich den J&S-Grundkurs. Ich kann auf ver-schiedenen Stufen mitarbeiten und erste Erfahrungen als Trai-ner sammeln.Später bietet mir der BSV die Möglichkeit, ins Trainerbusinesseinzusteigen. Nachdem ich die Verbandstrainerausbildung ab-geschlossen habe, engagiere ich mich selber in der regionalenTrainerausbildung. Regelmässig treffen wir Techniker uns überalle Disziplinen zum Erfahrungsaustausch. Dabei machen wiruns auch über die Zukunft des BSV Gedanken und erarbeitenmittel- und langfristige Ziele zuhanden des Vorstands. Ich un-terstütze unseren Vorstand nicht nur durch meine Arbeit aufdem Schnee oder im Konditraining. Ich helfe mit, dass dieSponsoren optimal repräsentiert werden. Ich pflege den Kon-takt zu den Behörden und Schulen in meiner Region. Ich erhalteEinblick in die umfassende Hintergrundarbeit, die der BSV inZusammenarbeit mit seinen Sponsoren, den politischen Behör-den, den Skischulen und Bergbahnen, sowie weiteren Partnern

leistet. Die Oberstufe besuche ich in einem der Sportschul-Zen-tren des Kantons Graubünden zusammen mit Talenten aus denverschiedensten Sportarten. Betreut werde ich von Profi-Trai-nern, die nun mein gesamtes Konditions- und Skitraining or-ganisieren und leiten, und mich an die Wettkämpfe begleiten.Mit dem Wechsel ins Nationale Leistungszentrum übernimmtSwiss Ski die Verantwortung für meine weitere Ausbildung.Wenn ich zu Hause bin oder nach einer Verletzung wieder lang-sam einsteige, profitiere ich weiterhin von der Trainingsinfra-struktur des BSV in meiner Nähe. Mit 18 Jahren absolvieren wirmit dem Kader den J&S-Grundkurs. Ich erhalte einen Einblickin die Trainingsmethodik und verfeinere mein Technikver-ständnis. Mein Skiclub bereitet mir einen netten Empfang zurFeier meines ersten Weltcupsieges. Wenn ich zu Hause bin,gehe ich gerne mit den Kindern des Skiclubs Skifahren. Sie stel-len mir einen Menge Fragen, und sind überglücklich, wenn siehinter mir herfahren dürfen. Nach dem ich zum zweiten MalAbfahrts-Olympiasieger geworden bin, beende ich meinelange Karriere. Ich habe immer noch Kontakt zu den Leutenvom BSV. Von einigen habe ich wertvolle Unterstützung in derZeit nach dem Karrierenende bekommen.

Patrick Häusermann

DelegiertenversammlungDer Vorstand des BSV hatte eine ausserordentliche Delegier-tenversammlung auf den 27. März geplant. Aus zwei Gründenist man wieder von diesem Vorhaben abgekommen:| Es konnte bis zum jetzigen Zeitpunkt kein Präsident für denzukünftigen Vorstand gefunden werden. Auch konnten nichtalle Schlüsselfunktionen des neuen Vorstandes besetzt wer-den.

| Die Veränderungen, die durch die neuen Konzepte von SwissSki im Alpin- und Nordisch-Bereich auf kommende Saisonwirksam werden, verlangen ein sehr schnelles Handeln, wasmit einem Vorstand, der erst ab anfangs April handlungs-fähig gewesen wäre, nicht gegeben gewesen wäre. Zusätzlicherschwerend ist, dass noch nicht der gesamte Umfang dieserÄnderungen klar ist.

Die Statutenrevision und die Bildung des neuen BSV-Vorstan-des werden somit auf die ordentliche Delegiertenversamm-lung im Juni verschoben. An dieser Stelle werden alle Mitglie-der des BSV dazu aufgerufen, Wahlvorschläge für den Vorstandeinzureichen.

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talent | Bündner Skiverband

Halbzeit bei Abessa

«Erstmals in der Schweiz werden Sportlerlehrlinge Ski Alpinausgebildet. Nach der erfolgreichen Einführung der Lehre inden Sportarten Fussball, Eishockey und Ski nordisch bildet dasvorliegende Projekt den Pilotlehrgang für die Alpinen. In Ober-saxen erhalten Thomas Sax und Florian Capaul die Möglich-keit, sich unter optimalen Trainingsvoraussetzungen auf denSpitzensport vorzubereiten.» Dies war vor zwei Jahren derKurzbeschrieb des in Obersaxen vorgestellten Projektes Berufs-sportlerlehre Ski Alpin (Abessa ). Die beiden NachwuchsfahrerThomas Sax aus Obersaxen und Florian Capaul aus Vals warendie ersten Skisportler der Schweiz, die eine Sportlerlehre be-gannen. Nach der ersten Halbzeit der vierjährigen Sportler-lehre meint der Trainer und Ausbildungschef Pius Berni: «DieSportlerlehre ist für einen jungen Skirennfahrer eine grossar-tige Gelegenheit Sport und Beruf zu verbinden.» Die Sportler-lehre wird nach Beendigung der Lehre von Sax und Capaul abernicht fortgesetzt. Wie Pius Berni sagte, ist das Interesse vonSwiss Olympic an dem Projekt nicht mehr vorhanden, wohl ausfinanziellen Gründen. Das Projekt Abessa für zwei Sportler-lehrlinge kostet rund 400 000 Franken. Davon bezahlt der Ski-club Obersaxen 156 000 Franken. Die Finanzierung des gesam-ten Projektes war bereits vor dessen Lancierung gesichert.

Im Brennpunkt | Thomas Sax und Florian Capaul stehen imBrennpunkt. Sportlicher Erfolg ist für beide gleichbedeutendwie beruflicher Erfolg. Beim Abschluss der Lehre werden diesportlichen Erfolge gleich bewertet wie die schulischen. «Diesportliche Bilanz könnte besser sein», sagt der Lehrmeister PiusBerni. Vor allem Florian Capaul muss im letzten Jahr noch Gasgeben. «Das Potential ist da», ist Pius Berni überzeugt. Mehr Er-folg hat Thomas Sax. Bei seinen FIS-Einsätzen stand er im Spe-zialslalom in diesem Winter mehrmals auf dem Podest undsollte im nächsten Winter im Interregionskader mittrainieren.Wegen Verletzungen wurde seine sportliche Karriere etwashinausgezögert. Vor der Lehre stand Florian Capaul mehr imRampenlicht. An den JO-Schweizermeisterschaften in Brigelsstand der damal knapp 16-Jährige bei den schnellen Diszipli-nen zweimal auf dem Podest. Mit und ohne sportlichen Erfolg: Nach der Lehre haben beideSkirennfahrer verschiedene berufliche Möglichkeiten. DieLehre ist vielfältig, neben dem Sport bildet die KaufmännischeAusbildung den Kernpunkt. Bei Einsätzen an der Eidgenössi-schen Sportschule in Magglingen haben Thomas Sax und Flo-rian Capaul auch das Einmaleins des Trainerberufes gelernt.Sax besucht neben der Berufsschule in Zürich noch die Berufs-mittelschule an der Handesschule Ilanz.

Thomas Sax besucht zusätzlich die Berufsmittelschule.

Florian Capaul braucht den sportlichen Erfolg.

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26 | 27Davos | Prättigau

sponsoren davos |prättigau

hauptsponsorenDavos Klosters Bergbahnen AG |

Davos DorfSuttero | Gossau

co-sponsorenGraubündner KantonalbankÖffentliche Krankenkassen Schweiz

sponsorenHans-Andrea Wieland, Unabhängige Versicherungsberatung | Davos

AMAG Davos | DavosAngerer Sport | Davos PlatzAusrüs terpool Snowboard Alpin |( Boards &More, Spirig Pharma AG, Kairos Distribution, Nan do Pajarola AG, andeer.com )

Dorfbäckerei-Konditorei Café-Restaurant Weber | Davos Dorf

Ettinger Sport AG | Davos DorfFlütsch Jann | St. AntönienFrei Transporte | Davos PlatzGarage Rüedi | SerneusGotschna-Sport | KlostersHeierling & Co Sportschuh-Fitting |

Davos DorfHeldstab AG | Landquart

Hofmänner Sport | Davos PlatzHotel Sport | KlostersIngenieurbüro Darnuzer |

Davos PlatzISSLER warm und wasser | DavosJoos Andrist AG | KlostersLuzi Alfred | AversM. Bianchi & Co | Davos PlatzM. Kunz AG | Klosters DorfMeisser Getränke AG | Davos PlatzMinelli Metallbau AG | Davos PlatzMüller Treuhand | Davos PlatzPneu Schnyder GmbH | ZürichRätia Energie | KlostersRestaurant Fuxägufer | Davos PlatzRestaurant Jatzhütte | Davos PlatzRestaurant La Carretta | Davos PlatzReusch Sport | Davos PlatzSnowlife Nando Pajarola AG |

KlostersTerno AG | KüblisTRIOTEL | Zürich ZHWeb solution | KlostersWinzer Arnold | Klosterswww.davos-smile.ch |

Davos Platz

An den Weltcuprennen in Davos gab es einige Freudes -

tränen. Giachen Guidon ( links ) und der OK-Präsident

von Davos Nordic Andy Hofmänner. Beide freuten sich an

den guten Leistungen der Bündner Athleten.

Manuel Pleisch aus Pany liess

seine Klasse an der Jugendolym-

piade in den Pyrenäen aufblitzen.

Er wurde im Riesenslalom hervor-

ragender Vierter.

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talent | Unterengadin | Val Müstair | Samnaun-Oberengadin

sponsoren oberengadin

hauptsponsorenEngadiner Bergbahnen | St. MoritzOberengadiner Skischulen | St. MoritzSkimarathon Nachtsprint, Markus Moser | Sils

co-sponsorenImholz Stiftung | ZollikonConrad-Storz AG, Brennstoffe | PontresinaKoller Elektro AG | PontresinaKunststoff Schwanden AG | SchwandenRätia Energie | SamedanRhätikom AG, Kommunikations-technik | CelerinaDie Mobiliar, Versicherungen und Vorsorgeagentur | St. MoritzSocieted Alpina Engiadinaisa | Samedan

Optik Rutz | St. MoritzSport Service CorvatschSportgeschäft | SilvaplanaGKB /ÖKK

materialGoessler AG | Zürich

gönnerLüdin Paul Alfred | KüssnachtClub 92 Engiadina, U. Niederegger | La PuntVenzi Paganini AG | Samedan

auto sponsorenBeer Eusebius, Gipsergeschäft | PontresinaCTC Giersch AG | OtelfingenGini Claudio, Planung Sanitär-Heizung | Bivio/SilvaplanaGini Alberto, Sanitär/Heizung | St. MoritzHotel Waldhaus | SilsHoval AG Urs Westreicher | LantschLisignoli Christian, Ofen- und

Plattenbeläge | CelerinaMäder Werner, Immobilien | St. MoritzPoltera Mario, Architekturbüro | St. MoritzPünchera Jürg, Malergeschäft | PontresinaRestaurant «Alte Brauerei» | CelerinaRiederer AG, Warmwassersysteme | AzmoosRutz Optik, Foto- und Filmgeschäft | St. MoritzSanitas Troesch AG, Sanitär-Grosshandel | Chur/St. MoritzSchwab Bauleitungen, Bauleitungs-büro | PontresinaT & P Shop, Kleider & Möbel | PontresinaIntersport St. MoritzSporthaus St. MoritzTosio Bodenbeläge, Bodenbeläge | CelerinaUffer Holz AG, Zimmerei/Schreinerei |SavogninVescal AG | Oberbüren

Viva-Ferien, Reisebüro | St. MoritzWoma AG, Möbelgeschäft | Samedan

gemeindenBivio, Bever, Celerina, La-Punt, Madulain, Pontresina, Poschiavo, Samedan, Silvaplana, St.Moritz, Zuoz

sponsorenunterengadin

hauptsponsorenWerbepool Samnaun Pendicularas Motta Naluns Scuol-Sent-Ftan Hochalpines Institut Ftan

co-sponsorenGraubündner Kantonalbank Krankenkasse Oekk Bergbahnen Graubünden Engadin Scuol

Sandro Boner

aus Val Müstair versucht sein Glück in allen Disziplinen.

Die grössten Erfolge hat er im Spezialslalom.

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Ein Team – Zwei Generationen

Das Engadin Nordic Team zeichnet sich momentan durch zweiGenerationen aus. Auf der einen Seite sind es die vielen jungenAthleten, welche mit ihrem Einsatz und Elan grosse Freude be-reiten. Auf der anderen Seite stehen die etwas älteren Läufer,allen voran Curdin Perl, welcher mit seine Qualifikation für die

Nordische Weltmeisterschaft in Sapporo ( JAP ) momentan fürFurore sorgt. Der Trainer Curdin Eichholzer zeigt sich jedenfallsmit dem bisherigen Verlauf der Saison mehr als zufrieden. Dasgesamte Engadin Nordic Team freut sich auf die noch verblei-benden Rennen dieser Saison.

Sponsorenliste Engadin Nordic

HauptsponsorenEngadin SkimarathonEngadin Skimarathon Nachtsprint | in SilsCoopBernina Nähmaschinenfabrik AG |SteckbornHans Imholz Stiftung | Zollikon

SponsorenF. Duttweiler AG | SamedanHeli Bernina AG | SamedanWalo Bertschinger AG | SamedanCosta AG | PontresinaGasser Josias Baumaterialien AG | SamedanLehner Lorenz & Co. | PontresinaCaffé Chicco d’OroRätia Energie | SamedanGemeinde SamedanEngadiner Lehrwerkstätte | SamedanKoller Elektro AG | SamedanMarx Hugo | SamedanStöckl Alfred | SamedanWoma AG | SamedanCelltec AG | SamedanDEMAC, Schweiz GmbHGraubündner Kantonalbank | St. MoritzG. Testa & Co. | St. MoritzGemeinde PontresinaClub 92 | La PuntGemeinde MadulainOscar Christoffel AG | St. MoritzBadilatti Luigi | PoschiavoMüssgens Sepp | Sils-BaselgiaSkiclub Suvretta | ChampfèrBlumehus Fortuna | SiebnenGebhard Engelhard | La PuntCosta Gildo | PontresinaSFS Locher AG | St. Gallen Ratti Gudio | SamedanAcademia Engiadina | SamedanGemeinde St. MoritzBattaglia & Co. | Poschiavo

Talent | Oberengadin

Schafft es Rafael Ratti noch

einmal sich für ein Swiss Ski Kader

zu empfehlen?

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talent | Mittelbünden

Drei TSM-ler an der Jugendolympiade

Gleich drei Athleten konnte der Stützpunkt Mittelbünden andie Jugendfestspiele nach Jaca in den Pyrenäen senden: RinaMüller, Jonas Fravi und Jonas Baumann. Auch im internationa-len Umfeld konnten Jonas & Jonas bestehen. Im Slalom wurdeJonas Fravi 12. und Jonas Baumann wurde 20. im 10-km-RennenFreistil und 35. im 7,5 km-Rennen Klassisch. Rina Müller schiedim Slalom aus. 1300 Athleten aus 43 europäischen Ländern nahmen an den Ju-gendspielen teil. Biathlon, Eishockey, Eislauf, Langlauf, Ski al-pin und Snowboard standen auf dem Programm. Die SchweizerDelegation gewann sechs Medaillen, vier davon in den Schnee-sportdisziplinen. Für die Bündner gabs keine Medaillen. Ma-nuel Pleisch aus Pany wurde Vierter im Riesenslalom. Das nächste Olympische Winterfestival der europäischen Ju-gend findet 2009 in Slask Beskidy (Polen ) statt.

sponsoren tsm 2006/07

hauptsponsorenBergbahnen GR Region MitteBatigroup Tunnelbau Schweiz |

Zürich/ChurElectrolux AG | Zürich /ChurElektrizitätswerk der Stadt Zürich

Region Mittelbünden | Sils i.D.

co-sponsorenBad Alvaneu | AlvaneuRE/MAX Immobilien MittelbündenÖffentliche Krankenkassen Schweiz

Graubündner KantonalbankZschokke Bau- und General-unternehmung | Chur

Die Mobiliar Versicherungen und Vorsorge Generalagentur | Chur

SLIPSTOP Schweiz GmbH | AltendorfCharli Cavelti Bauspenglerei/Bedachungen | Felsberg

Christian Kessler Baggerbetrieb | Stels

Luzi Bau und Luzi Gerüste | ZillisConrad-Storz AG Brennstoffe |

Chur/PontresinaVali Sport AG | TrimmisTOYOTA Center | ChurGian-Battista von Tscharner |

Schloss Reichenau

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Fleissiger Nachwuchs

Die jungen Langläufer der Surselva holen auf. Sie haben nunauch genug Vorbilder in den eigenen Reihen. An den vier Ren-nen des ÖKK-Surselva Cups gingen jeweils gegen 80 Läuferin-nen und Läufer an den Start. Das Wetter spielte aber mit denOrganisatoren der Läufe böse Streiche. Der Skiclub Trin musstedas SST-Rennen nach Bargis verlegen und der Selvaclub Sagognorganisierte eine Laufveranstaltung an Stelle eines Langlauf-rennens. Nach Sedrun verlegte der SC Castrisch sein Langlauf-rennen. Nur der SC Trun konnte das letzte Rennen auf heimi-schen Loipen durchführen, musste dafür aber tüchtig Schneeschaufeln. Das Foto zeigt die Knaben und Mädchen der Katego-rie U10 beim Start des Rennens in Trun.

Viermal die Medaille knapp verpasst | Im Kampf um diebronzene Auszeichnung fehlte Marianne Caminada aus Lum-brein bei der Junioren-SM in der Abfahrt eine einzige hundert-stel Sekunde. Dass sie darob enttäuscht war, ist verständlich,denn schliesslich war es das vierte Mal, dass die 17-Jährige dielederne Auszeichnung abholte. Allerdings muss die Bauern-tochter aus dem Lugnez nicht verzagen, denn mit ihren Lei-stungen in der laufenden Saison wird sie bald im Interregions-kader trainieren können.

sponsoren

hauptsponsorAurax AG | Ilanz

BroncesponsorenEms-Chemie | Domat-Ems Menzli Sport AG | IlanzWeisse Arena AG | Laax

Co-sponsorenBergbahnen der SurselvaGarage Caflisch AG | IlanzGraubündner KantonalbankÖKK Schweiz

BussponsorenArco Radio, TV, HIFI, Video | LaaxA. Bianchi AG, Bauunternehmung |

ObersaxenCandreja AG | IlanzCasanova Leo Bedachungen | Obersaxen Casutt AG, Bauunternehmung | FaleraDistec-Formentechnik AG | Disentis MustérGarage Aldo Beeli AG | IlanzMobiliar Versicherung | IlanzPro Reclam | IlanzSanitas Trösch AG | ChurSiemens ( Schweiz ) AG | ChurStraub AG, Ingenieure und Geoinformatiker | ChurWerth AG | DisentisZinsli Eisenwaren | IlanzZürich Versicherungen | Ilanz

Talent | Surselva

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