Tankred Schipanski: Newsletter „Blickpunkt Berlin“ vom 23. November 2012
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Transcript of Tankred Schipanski: Newsletter „Blickpunkt Berlin“ vom 23. November 2012
Tankred SchipanskiMitglied des Deutschen Bundestages
Liebe Leserinnen und Leser,
in dieser Berliner Sitzungswoche, der Haushaltswoche, drehte
sich kurz gesagt - fast - alles um’s Geld. Der Bundestag hat
nach ersten Beratungen im September und intensiven Diskus-
sionen in den Ausschüssen den Bundeshaushalt 2013 verab-
schiedet. Ich möchte Sie heute wieder einladen, mehr über die
Themen der zurückliegenden Sitzungswoche zu lesen.
>>> Generalaussprache zum Haushalt 2013
Nach drei Jahren christlich-liberaler Koalition konnte Bundes-
kanzlerin Angela Merkel am Mittwoch eine positive Bilanz
ziehen. In der Generalaussprache des Bundestages zum Haus-
halt 2013 nannte sie die aktuelle Bundesregierung „die erfolg-
reichste Bundesregierung seit der Wiedervereinigung“. Es ist
gelungen, dass Deutschland stärker aus der internationalen
Finanz- und Wirtschaftskrise herausgekommen als es hinein-
gegangen ist. Die Arbeitslosigkeit ist auf den niedrigsten Stand
seit der Wiedervereinigung gesunken. Für Bildung und For-
schung wird mehr Geld ausgegeben als je zuvor, und die
Kommunen werden erheblich entlastet.
Die Kanzlerin unterstrich die Bedeutung solider Finanzen.
2016 soll die Neuverschuldung erstmals auf Null zurückge-
führt werden. Solide Finanzen dienen dazu, das Land zu-
kunftsfähig zu machen. Bereits der Bundeshaushalt 2013 weist
eine um 1,7 Milliarden Euro geringere Neuverschuldung auf,
als ursprünglich geplant war. Dadurch ist es möglich, schon
im nächsten Jahr, also bereits drei Jahre früher als geplant, die
Schuldenbremse auf Bundesebene einzuhalten.
>>> 2013: Mehr Geld für Bildung und Forschung
2013 investiert die Bundesregierung die Rekordsumme von
13,74 Milliarden Euro in Bildung und Forschung. Im Ver-
gleich zu 2012 ist das ein Zuwachs von mehr als sechs Pro-
Brief aus Berlin– 18/2012
Berlin, 23.11.2012Redaktion: Julia Wiechers
Tankred Schipanski, MdBPlatz der Republik 111011 BerlinTelefon: +49 30-227-71329Fax: +49 [email protected]
Bürgerbüro Ilm-Kreis:Schwanitzstraße 1198693 IlmenauTelefon: +49 3677-857046Fax: +49 [email protected]
Bürgerbüro Gotha:Waltershäuser Straße 2199867 GothaTelefon: +49 3621-304425Fax: +49 [email protected]
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zent. Damit geht in der Schuldenkrise ein wichtiger Impuls
vom Innovationsstandort Deutschland aus. Für mich als Bil-
dungspolitiker ist dies eine der Kernbotschaften der Bundes-
regierung: Mit Bildung und Forschung investieren wir in die
Zukunft unseres Landes und der Menschen.
Thüringen profitiert regelmäßig stark von diesen Investitio-
nen, denn seit Jahren fördert der Bund die ostdeutsche For-
schung intensiv und erfolgreich. So hat zum Beispiel das För-
derprogramm „Unternehmen Region“ in den vergangenen Jah-
ren erheblich dazu beigetragen, eine regionenorientierte For-
schungs-und Innovationsförderung zu etablieren. Eine neue
Förderlinie hat Bundesministerin Annette Schavan erst vor
wenigen Monaten vorgestellt. „Zwanzig20 – Partnerschaft für
Innovation“ umfasst ein Fördermittelvolumen von 500 Millio-
nen Euro für den Zeitraum von 2013-2019 und unterstützt
überregionale Partnerschaften von Wirtschaft und Wissen-
schaft.
>>> Beschneidung soll zulässig bleiben
Neben den Haushaltsdebatten wurden in dieser Woche auch
noch andere wichtige Themen diskutiert. Die weltweit akzep-
tierte Beschneidung von Jungen soll auch in Deutschland
grundsätzlich erlaubt bleiben, so sieht es der Gesetzentwurf
vor, der am Donnerstag erstmals im Bundestag beraten wurde.
Voraussetzung ist, dass dabei die Regeln der ärztlichen Kunst
eingehalten werden. Das bedeutet, dass die Eltern über alle
Risiken und Folgen der Beschneidung aufgeklärt werden müs-
sen. Der Eingriff selbst muss mit einer möglichst effektiven
Schmerzbehandlung verbunden sein.
Damit reagiert der Gesetzgeber auf das Urteil des Landgerichts
Köln vom Mai, das die religiös begründete Beschneidung von
Jungen als rechtswidrige Körperverletzung gewertet hatte. Für
Juden und Muslime ist die rituelle Beschneidung von Jungen
jedoch ein wichtiger und identitätsstiftender Bestandteil ihrer
Religion und ein Ausdruck der Fürsorge für ihre Kinder.
Auch die religiöse Sozialisation beeinflusst das Wohl des
Kindes. Daher respektieren wir den Wunsch gläubiger Eltern,
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ihren Kindern eine religiöse Heimat zu geben. Mit dem Ge-
setzentwurf wollen wir für jüdische und muslimische Eltern
nun Rechtssicherheit schaffen.
>>> Zu Gast bei „ZDF log in“
Am Donnerstag setzte der NSU Untersuchungsausschuss im
Bundestag seine Zeugenvernehmungen fort. Als Mitglied die-
ses Ausschusses war ich am Mittwoch zu Gast in der Sendung
„log in“ von ZDF info und diskutierte mit dem Journalisten
Olaf Sundermeyer zum Thema: „Sind wir gegen Rechts gerüs-
tet?“ Dabei ging es um das Thema Rechtsextremismus, ein
mögliches NPD Verbot und um Konsequenzen ein Jahr nach
Bekanntwerden der Neonazi Mordserie. Im Internet können
Sie sich die komplette Sendung nochmal anschauen. Wenn
Sie Lust haben, schauen Sie rein unter:
http://blog.zdf.de/zdflogin/2012/11/22/sendung-verpasst/
>>> Hinter den Kulissen: Der Haushaltsplan
Der Haushaltsplan stellt alle für ein Haushaltsjahr veran-
schlagten Ausgaben und Einnahmen zusammen. Ein Entwurf
hierfür wird von der Bundesregierung erarbeitet und wie ein
ganz normaler Gesetzentwurf in den Bundestag eingebracht.
Dort beraten ihn die Abgeordneten in der so genannten Haus-
haltswoche. Mit den Details befassen sich anschließend die
Fachausschüsse. Federführend ist dabei der Haushaltsaus-
schuss, der jeden Posten berät und eventuell Veränderungen
vorschlägt. Etwa zwei Monate später wird in der Zweiten Le-
sung für jeden Politikbereich der Haushalt erneut beraten, bis
der Haushaltsplan in der Dritten Lesung eine Mehrheit im
Bundestag findet. Das Budgetrecht ist das vornehmste Recht
des Parlaments.
Der Bundeshaushalt umfasst mehr als eintausend Seiten mit
Tabellen und Zahlenkolonnen. Er muss aber kein Buch mit
sieben Siegeln bleiben. Das Bundesfinanzministerium hat
deshalb das Online-Nachschlagewerk www.bundeshaushalt-
info.de veröffentlicht.
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Es grüßt Sie herzlich Ihr Tankred Schipanski