Teilnehmer-Handout: QZ „Psychosomatik“ (H6) · Hinweis zum Teilnehmer-Handout Falls nicht schon...
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Teilnehmer-Handout: QZ „Psychosomatik“ (H6)
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TOPs „Psychosomatik“* Unser Vorschlag zur Tagesordnung/Ihre Ergänzungen (Folie 1)
Hinweis zum Teilnehmerhandout (Folie 2)
Einführung in das Thema (Grundlegendes, Gesprächsführung, ...) (Folien 3-9)
Brainstorming und Paararbeit: Typische Metaphern (Folien 10-11 )
Fallvorstellung eigener Patienten (Folien 12-15)
zusätzlich oder alternativ
Kleingruppen-Arbeit zu vorgegebenen Fallbeispielen (Folie 16)
KG 1: Patientin mit Unterbauchbeschwerden (Folie 17)
KG 2: Patient mit Bauchschmerzen (Folie 18)
KG 3: Patientin mit Schwindel (Folie 19)
Erfahrungsaustausch: Weitere interessierende Aspekte zum Thema (Folie 20)
Resümee und Abschlussblitzlicht (Folien 21-22)
* in Anlehnung an die Hausärztliche Leitlinie „Psychosomatische Medizin“ der Leitliniengruppe HessenVersion 1.01; 29. April 2008
Folie 1, „Psychosomatik“ (H6)
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Hinweis zum Teilnehmer-Handout Falls nicht schon geschehen, bitte verteilen!
Sie finden darin: Alle beim Qualitätszirkeltreffen gezeigten Folien (1-21)
Teilweise werden diese an den entsprechenden Stellen durch Zusatzfolien ergänzt:
Hilfreiche Links
Literaturliste
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Folie 2, „Psychosomatik“ (H6)
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Grundlegendes zum Thema
Die neurobiologische Forschung hat die Einheit von Psyche und Körper eindeutig nachgewiesen: Psychische Prozesse haben direkten Einfluss auf körperliche Prozesse und umgekehrt (Schmerzerleben, Immunsystem etc.).
Keine Trennung Psyche vs. Soma, sondern Kontinuum
Patient muss ganzheitlich betrachtet werden
Psychosomatische Medizin heißt, nicht etwa dem Körper weniger, sondern dem Seelischen mehr Beachtung schenken!
(Viktor v. Weizsäcker)
Folie 3, „Psychosomatik“ (H6)
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Somatoforme Störungen (ICD-10 F45)
(körperliche Beschwerden ohne hinreichenden organischen Befund):
Wiederholte Darbietung körperlicher Symptome
Hartnäckige Forderung nach medizinischen Untersuchungen, trotz wiederholt negativer Ergebnisse und Versicherung der Ärzte, dass die Symptome nicht körperlich begründbar sind
Patient widersetzt sich den Versuchen, die Möglichkeit einer psychischen Ursache zu diskutieren
Das zu erreichende Verständnis für die Verursachung der Symptome ist häufig für Patienten und Arzt enttäuschend
Folie 4, „Psychosomatik“ (H6)
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Relevanz Ca. 15-30 % der Konsultationen in Allgemeinarztpraxen werden durch somatoforme Symptome ohne hinreichende somatische Befunde verursacht (Kruse et al. 1999, Sauer, Eich, 2007)
Diagnostik und Therapie somatoformer/funktioneller Erkrankungen oftmals langwierig und unbefriedigend (Mehrfachdiagnostik, Fehlbehandlung, Klinikaufenthalte, Fehlzeiten)
Patienten mit somatoformen Störungen verursachen im Schnitt 14-fach höhere Kosten im ambulanten Bereich als die durchschnittlichen Pro-Kopf-Kosten
Hohe Komorbidität mit depressiven Störungen (75-90%) und Angststörungen (10-70%)
Hausärzte haben eine zentrale Screening-, Filter-, Präventions-und Behandlungsfunktion
Folie 5, „Psychosomatik“ (H6)
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Termine zeitlich klar begrenzen, dies dem Patienten bei Gesprächsbeginn ankündigen
Zeit und Struktur der Befragung konsequent einhalten
Einen Termin nicht überlasten, Zeit lassen, gegebenenfalls weitere Termine ausmachen
Nach Möglichkeit feste Termine (nicht beschwerdegesteuert)
Ggf. Behandlungsvereinbarung schließen (konkrete Ziele, therapeutische Maßnahmen, Konsequenzen bei Nichteinhaltung des Vertrages oder Nichterreichen der Ziele)
(Sauer & Eich, 2007)
Tipps zum SettingFolie 6, „Psychosomatik“ (H6)
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Tipps zur Gesprächsführung I Grundhaltung*:Empathie (Haltung des Sich-Einfühlen-Wollens)
Akzeptanz (uneingeschränkte positive Wertschätzung)Kongruenz (Einssein mit sich selbst und den Erfordernissen
der Situation: selektive! Authentizität) Möglicher Eröffnungssatz: Wobei kann ich Ihnen helfen? Was führt Sie zu mir?
Dann dem Patienten einige Minuten aktiv zuhören*.
Vergegenwärtigen Sie sich: der subjektiv erlebte Leidensdruck ist real. Nehmen Sie den Patient mit seinen Beschwerden und Ängsten ernst. Melden Sie ihm die Glaubwürdigkeit seiner Schilderung zurück. Fördern Sie frühzeitig ein biopsychosoziales Krankheitsverständnis
(organische und psychosoziale Einflussfaktoren). Akzeptieren Sie die (zunächst oft rein) organische Erklärung vieler Patienten
(Da das mit einer psych. Ursache möglicherweise assoziierte Erleben von Kontrollverlust, Schwäche oder Stigmatisierung so reduziert werden kann).
Den Stellenwert der psychosoz. Interpretation anzuerkennen braucht oft Zeit! Stellen Sie Rückfragen und lassen Sie den Patienten das Gespräch
zusammenfassen, um mögliche Informationsverzerrung zu erkennen.(*QZ-Treffen „Gesprächsführung, Schweickhardt und Fritzsche, 2007, Schäfert et al. , 2005, Rief und Hiller (1998) ).
Folie 7, „Psychosomatik“ (H6)
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Tipps zur Gesprächsführung II
Achten Sie deshalb beim Patienten auf:
Formulierte Körpersprache („Es schlägt mir auf den Magen“)
Reaktion auf Eröffnungssatz: „Wobei kann ich Ihnen helfen?“
Art der Beschwerdedarstellung (übertrieben? bagatellisiert er?)
Eigene Erklärungen für seine Beschwerden
Vegetative Zeichen (wie Erröten, Schwitzen, feuchte, kalte Hände,
angstvolle Blässe, unsichere, leise Stimme, Körperhaltung),
Vermeidung von Blickkontakt
Gesprächspausen
können auf affektive Knotenpunkte hindeuten.
Der Patient sagt nicht immer, was er meint -und denkt mitunter etwas anderes als er sagt.
Folie 8, „Psychosomatik“ (H6)
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Eigene Gefühle wahrnehmen. Innerlich gelassen bleiben, durchatmen, Abstand gewinnen. Die Interaktion „von außen“ betrachten, Erkennen von eigenen und
Patienten-Anteilen. Klagen des Patienten ernst nehmen, aber nicht durch die hohen
Erwartungen des Patienten unter Druck setzen lassen. Impuls zu raschem Handeln nicht nachgeben (nicht [mit] -agieren). Sowohl-als-auch-Haltung: organische und psychosoziale
Einflussfaktoren berücksichtigen Simultandiagnostik. Bagatelldiagnosen und sonstige Verhaltensweisen vermeiden, die
die (rein) organische Sichtweise der Erkrankung verstärken können. Sich nicht von sozialen Problemen überschwemmen lassen. Von Anfang an möglichst wenig idealisieren lassen. Verantwortung immer wieder an den Patienten zurückzugeben.
(Sauer & Eich, 2007)
Ärztliche Haltung im Gespräch
Folie 9, „Psychosomatik“ (H6)
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Von vornherein organische und biopsychosoziale Faktoren in ihrer wechselseitigen Verschränkung berücksichtigen:
Organisch: Ausführliche körperliche Untersuchung zum Ausschluss
organischer Ursachen (geplant, nicht redundant und zeitlich gerafft)
Cave: Patienten mit einer somatoformen Störung können zusätzlich organisch krank sein! Ggf. muss im Verlauf (zum Beispiel bei plötzlich veränderten Beschwerdecharakteristika) das Vorliegen einer organischen Erkrankung erneut ausgeschlossen werden.
Aber: Vor erneuten abklärenden Untersuchungen fragen: Sind wirklich neue Informationen zu erwarten?
(LL:67; Sauer, Eich, 2007)
Simultandiagnostik (I)
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Simultandiagnostik (II)Biopsychosozial: (positive diagnostische Hinweise)
Aktuelle Symptomatik: Was/wo? Symptome diffus, häufig wechselnd, Befund BefindenWie? Nichtpassen organischer Verteilungsmuster Wie beeinflussbar? subjektives Empfinden Beschwerden aktiv nicht beeinflus-
sen/kontrollieren zu können, diesen ausgeliefert zu seinErleben der Beschwerden Ängstlich-besorgte oder depressiv-resignierte Stimmung
AuslösesituationSeit wann? Typisch: Versuchungs-/Verführungs-, Versagungssit.:
Verlusterlebnisse, Entmächtigungserlebnisse, narzisstischeKränkung, kritische Lebensereignisse
InanspruchnahmeverhaltenWelche Erfahrungen im Umgang „Beziehungsstörung im Gesundheitssystem“: häufige Arzt-mit dem Gesundheitssystem? wechsel (Doctor[s]-hopping, Koryphäen-Killer, high-utilizer
UrsachenüberzeugungWoher kommen d. Beschwerden? Interaktionsverhalten des Pat. : hartnäckige Forderung (Krankheits-/Erklärungsmodell) nach medizinischen Untersuchungen und Behandlungen
trotz wiederholt negativer Ergebnisse; Weigerung, dieMöglichkeit einer psychischen Ursache zu diskutieren
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Simultandiagnostik (III)BiopsychosozialAktuelle Lebenssituation:
• (s. auch Folie: Orientierende diagnost. Fragen)
Orientierung über biogra-phischen Werdegang
Typische Problematik der Arzt-Patient-Beziehung:1. Drängen auf Untersuchung und appellatives Verhalten der Patienten
2. Unsicherheit bzw. Angst der Ärzte, eine verborgende Krankheit zu übersehen
3. Diskrepanz in den jeweiligen Ursachenüberzeugungen
(positive diagnostische Hinweise)
Beeinträchtigung familiärer und sozialer Funktionen, primärer und sekundärer Krankheitsgewinn, biographische Belastungen: karge emotionale Kontakte, fehlende Unterstützung, Pseudoautonomie, Modelllernen, Häufung von stressauslösenden kritischen Lebensereignissen,...
erhöhte Häufigkeit an Kindheitsbelastungsfaktoren wie Armut, Vernachlässigung, Verlust eines Elternteils, Missbrauch, Traumatisierung...
beim behandelnden Arzt rasch entstehende Irritation durch Nichtpassen gewohnter kognitiver Schemata, passive Veränderungserwartung des Patienten, negative (oft aggressive) Gegenübertragungsgefühle und affektive Irritation (Arzt fühlt sich genervt, unter Druck gesetzt oder ansatzweise hilflos), kann als frühzeitiger Hinweis auf eine somatoforme Störung gewertet werden
Sauer, Eich, 2007
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Behandlungsziele für den Patienten Früherkennung
Verbesserung der körperlichen Symptome
Sekundärprävention (Vermeidung iatrogener Fixierung und Chronifizierung)
Unterscheiden lernen: Krankheitszeichen – Körper(-miss) empfindung – Affekt
Erarbeitung eines erweiterten biopsychosozialen Erklärungsmodells
Reduktion der Selbstaufmerksamkeit für Körpervorgänge
Förderung des Interesses an der Umwelt
Reduktion von Angst und Depression
Erreichung bestmöglicher Lebensqualität(Schäfert et al. 2005)
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Basis-Behandlung
Psychoedukation: Information über psychosom. Zusammenhänge, Teufelskreismodelle
Arbeiten mit Symptom- / Kontext-Tagebüchern Erweiterung des Erklärungsmodells (bio-psycho-sozial) Dosiertes Aktivieren statt Schonen (emp.: passive Maßnahmen wie
Injektionen und Operationen sind weniger effektiv als Behandlungen wie Physiotherapie und Psychotherapie, die die aktive Mitarbeit der Patienten voraussetzen. (Henningsen et al., 2007)
(Schäfert et al. 2005)
Haben Sie Ergänzungen?
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Erweiterte Behandlungsschritte(bei Chronifizierung)
Klares Setting Kleine Schritte propagieren Bilanzgespräch (wichtig! fest einplanen) Kritische Pharmakotherapie Ggf. Physiotherapie, Entspannung (AT, Jacobsen) Ggf. Überweisung zur Psychotherapie Kooperation und Vernetzung: Vor- und Mitbehandler, Kliniken, aber auch
Praxisteam (z.B. Modul für Arzthelferinnen zum Umgang mit schwierigen Patienten)(Schäfert et al. 2005)
Haben Sie Ergänzungen?
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Hinweise zur Pharmakotherapie Kritische! Pharmakotherapie: Voraussetzung ist die spezifische Indikation Nicht nach Bedarf, sondern nach festem Einnahmeschema Symptom-orientierte medikamentöse Behandlung in Phasen erheblicher
Beeinträchtigung, sollte aber auch hier nicht zu einer Dauermedikation führen
Patientenerwartungen begrenzen: allenfalls symptomatische Linderung einzelner Beschwerden
Obsolet: Gabe neuer Medikamente bei jedem neu hinzugetretenen Symptom und die alleinige und länger dauernde Verordnung von Psychopharmaka ohne adäquate psychotherapeutische Behandlung.
(Schäfert et al. 2005, Sauer, Eich, 2007).
Haben Sie Ergänzungen?
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Kriterien für die Überweisung zur Fachpsychotherapie
Keine Besserung nach 6 Monaten psychosomatischer Grundversorgung
Schwere der Symptomatik Krankschreibung > 4 Wochen Verdacht auf akute psychische Störung Hohe biographische Belastung Wunsch des Patienten Große interaktionelle Probleme in der Arzt-Patient-Beziehung
(Schäfert et al. 2005)
Haben Sie Ergänzungen?
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Brainstorming
Welche körperbezogenen Patientenäußerungen fallen Ihnen aus Ihrem Praxisalltag ein?
Beispiele
Das ging mir wirklich an die Nieren.....
Dann schnürt sich mir die Kehle zu...
Da läuft mir die Galle über.....
Folie 10, „Psychosomatik“ (H6)
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Paararbeit
Je zwei Teilnehmer überlegen für eine Metapher:
Was will der Patient ausdrücken?
Was würden Sie darauf antworten?
(Weitere Impulse hierzu finden Sie in Ihrem Handout in Ergänzung zu dieser Folie: Orientierende diagnostische Fragen in der HA-Praxis)
Folie 11, „Psychosomatik“ (H6)
5 Min.
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Orientierende diagnostische Fragen in der Hausarztpraxis
Gibt es etwas, was sich in den letzten Monaten in Ihrem Leben gegenüber früher verändert hat?
Gab/gibt es besondere Belastungen in Ihrem Leben? Am Arbeitsplatz? In der Familie?
Gab es ein besonderes Ereignis in den letzten Monaten?
Machen Ihnen bestimmte Menschen oder Themen Sorgen?
Mit welcher Stimmung wachen Sie morgens auf? Wie entwickelt sie sich im Laufe des Tages?
Können Sie gut ein-/durchschlafen?
Würden Sie sagen, dass Sie mit Ihrer Sexualität zufrieden sind?
Gibt es noch irgendetwas Wichtiges, von dem Sie meinen, dass ich es wissen sollte, um Ihnen helfen zu können?
LL: 19
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Fälle aus Ihrer Praxis Welcher Patient fällt Ihnen (aus dem vielschichtigen Formenkreis „Psychosomatik“) ein, der Ihnen Schwierigkeiten, Kopfzerbrechen, ungute Gefühle, Sorgen bereitet oder für den Sie aus einem anderen Grund die Unterstützung, Erfahrung, Expertise aus dem Kollegenkreis Ihres Qualitätszirkels nutzen wollen?
Notieren Sie bitte kurz:
Relevante Eckdaten zum Patienten (medizinisch, sozial)(Um Ihnen die nachfolgende Konkretisierung Ihrer Angaben zum ausgewählten Patienten zu
erleichtern, haben wir einige vertiefende Fragen zusammengestellt, die Ihr/e Moderator/in in der
Moderationsanleitung unter Pkt. 5 findet.)
Warum habe ich diesen Fall ausgewählt?
Was genau ist schwierig?
Folie 12, „Psychosomatik“ (H6)
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Auswahl eines konkreten Falles
Runde:
Jeder sagt in einem Satz, welcher Fall ihm vorschwebt und in einer Zahl von 1 bis 10 wie stark sein Wunsch ist, diesen Fall zu besprechen (0: kein Bedarf bis 10: sehr starker Bedarf).
Welcher Fall wird vorgestellt?
Ggf. weitere Fallvorstellung?
Folie 13, „Psychosomatik“ (H6)
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Hilfreich: Infos zur Gesprächsführung
(Folien 6-9).
Vorgehen: Fallvorstellung
Vorstellende/r: Warum habe ich diesen Fall ausgewählt? Relevante Eckdaten zum Patienten Meine Sicht der Problemstellung Meine Fragestellung/Zielsetzung / mein Wunsch an die Gruppe!
Gibt es Fragen an den Vorstellenden?
Situationsanalyse: Was wurde gut gelöst? Wo liegen kritische Aspekte?
Erfahrungsaustausch und Diskussion: Wie gehen die anderen in ähnlichen Situationen vor?
Folie 14, „Psychosomatik“ (H6)
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Ergebnisse der Fallvorstellung
Lösungsfindung: Welche konkreten Problemlösungen gibt es?
Was werden wir demzufolge in Zukunft anders machen, worauf werden wir verstärkt achten?
Kurzes Feedback des Vorstellenden: Was hat mir die Falldiskussion gebracht?
Kurzes Feedback der anderen Zirkelteilnehmer Möchten Sie weitere Fälle besprechen?
Folie 15, „Psychosomatik“ (H6)
Vorgehen wie oben. Bitte benutzten Sie zum Dokumentieren der Diskussionsergebnisse Leerfolien.
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Zeit: ca. 15 Min.
Kleingruppenarbeit: Vorgegebene Fallbeispiele
3 Kleingruppen zu vorgegebenen Fallbeispielen: 1. Patientin mit Unterbauchbeschwerden2. Patient mit Bauchschmerzen3. Patientin mit Schwindel Weitere Hinweise zu den Fallbeispielen finden Sie in Ergänzung zu den
Arbeitsfolien in Ihrem Handout!
Anschließend im Plenum: Jede Kleingruppe stellt die Bearbeitung vor. Gibt es dazu Rückmeldungen, Ergänzungen, Tipps?
Folie 16, „Psychosomatik“ (H6)
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Fallbeispiel 1: UnterbauchbeschwerdenFrau F., 42, leidet schon seit ihrer Jugend an zyklischen Unterbauchbeschwerden, teilweise verbunden mit häufigem Stuhldrang. Seit einigen Wochen verschwinden die Beschwerden aber nicht mehr restlos und die Schmerzen sind viel schlimmer geworden, sodass sie teilweise deswegen nicht einschlafen kann. Immer wieder wird sie nachts wach und muss dringend auf Toilette.Der Hausarzt vermutet ein Reizdarmsyndrom. Die veranlassten Untersuchungen sind aber alle unauffällig.
(aus: Schweickhardt A, Fritzsche, 2007: 178)
Wie teilen Sie der Patientin den Befund „o.B.“ mit?
Was ist bei der Gesprächsführung zu beachten?
Wie gehen Sie weiter vor?
Folie 17, „Psychosomatik“ (H6)
Weitere Hinweise finden Sie in Ergänzung zu dieser Folie in Ihrem Handout!
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Hinweise für KG 1: UnterbauchbeschwerdenBefundmitteilung „o.B.“ Der Patientin empathisch rückmelden, dass ihre Beschwerden für Sie
glaubwürdig sind und Sie die Patientin mit Ihren Beschwerden ernst nehmen!
Formulierungsbeispiel: „Das heißt auf der einen Seite, dass sich hinter ihren Beschwerden keine ernsthafte Erkrankung verbirgt, auf der anderen Seite heißt es, dass ich zunächst noch nicht sagen kann, wie wir die Beschwerden in den Griff bekommen. (Nicht: „Sie haben nichts!“ )
Deutlich machen, dass es nicht ungewöhnlich ist, wenn keine körperlichen Ursachen gefunden werden: „Die Abläufe im menschlichen Körper sind sehr kompliziert und selbst hinter starken Beschwerden steckt nicht unbedingt eine Erkrankung. Manchmal sind es auch ganz andere Einflüsse (z.B. Sorgen, Stress), die zu heftigsten Beschwerden führen können.“
Tipps für das weitere Vorgehen „Warum glauben Sie hat Ihre Krankheit damals zu diesem Zeitpunkt
begonnen? Was war da los? Gab es damals besondere Belastungen, Ereignisse?“
„Gibt es aktuell ähnliche Belastungen? Was bereitete Ihnen Sorgen?“
(Schweickhardt und Fritzsche, 2007, Schäfert et al. , 2005 ).
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Fallbeispiel 2: BauchschmerzenHerr S., 34 Jahre, bereits mehrfach wegen heftigster krampfartiger Bauchschmerzen stationär aufgenommenAlle diagnostischen Maßnahmen bisher ohne pathologischen organischen BefundBehandlung mit Säureblockern brachte keine BesserungÜbelkeit, Erbrechen, krampfartige Oberbauchbeschwerden, Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen, Appetitverlust, Unruhe, Anspannung, AngstgefühleBeschwerden traten mit einem Führungswechsel in seiner Firma auf, in der seitdem schlechte Stimmung herrscht. Selber in leitender Position, fühle er sich zwischen Leitung und Mitarbeitern hin und her gerissen.„Ich bin aus dem Lot gekommen“. „Ich vertraue meinem Körper nicht mehr.“ „Ich
fühle mich elementar verunsichert.“ LL: 26
Wie gehen Sie weiter vor?
Beziehen Sie andere Behandler ein?
Wenn ja, welche Möglichkeiten gibt es in Ihrer Region?
Folie 18, „Psychosomatik“ (H6)
Weitere Hinweise finden Sie in Ergänzung zu dieser Folie in Ihrem Handout!
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Hinweise für KG 2: Bauchschmerzen
Deutlich machen, dass es nicht ungewöhnlich ist, wenn keine körperlichen Ursachen gefunden werden: „Die Abläufe im menschlichen Körper sind sehr kompliziert und selbst hinter starken Beschwerden steckt nicht unbedingt eine Erkrankung. Manchmal sind es auch ganz andere Einflüsse (z.B. Sorgen, Stress), die zu heftigsten Beschwerden führen können.“
Der Patient hat sich dem Hausarzt gegenüber geöffnet und über seine berufliche Situation gesprochen. Dies könnten Sie als Hausarzt/ärztin zum Anlass nehmen, um über Veränderungsmöglichkeiten oder weitere Unterstützungsangebote (Coaching, Fortbildungsmöglichkeiten, Entspannungsverfahren) und/oder eine adäquate Psychotherapie zu sprechen.
Beziehen Sie den Patienten aktiv in diesen Prozess mit ein. Weiterführende Fragen: „Wie ernsthaft glauben Sie ist Ihre Krankheit?“ „Was
glauben Sie, welche Therapie könnte Ihnen am meisten helfen?“(Schweickhardt und Fritzsche, 2007, Schäfert et al. , 2005 ).
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Fallbeispiel 3: SchwindelDie 75-j. Patientin lebt allein in ihrer Wohnung, allerdings sieht ihre Tochter oder Enkelin täglich nach dem Rechten. Die alte Dame gibt an, dass sie in letzter Zeit gehäuft unter "komischem Schwindelattacken" leide, und immer dann, wenn gerade niemand verfügbar sei, der ihr beistehen könnte. Sie befürchtet, dass sie stürzen könnte.Das durchgeführte Audiogramm ist unauffällig. Aufgrund ihrer Multimorbidität muss sie bereits 6 verschiedene Medikamente täglich einnehmen, darunter ein Antihypertensivum, ein Mittel gegen Harninkontinenz und NSAR. Wie würden Sie das Sturzrisiko einschätzen?
Wie können Sie Ängste bei der Patientin abbauen?
Wie gehen Sie weiter vor?
Folie 19, „Psychosomatik“ (H6)
Weitere Hinweise finden Sie in Ergänzung zu dieser Folie in Ihrem Handout!
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Hinweise für KG 3: SchwindelHinweise auf ein erhöhtes Sturzrisiko: (Zeeh, 2004, aus LL, 2008)
Stürze in der Anamnese (Patient/in gezielt danach fragen) Das Gangbild wirkt ungleichmäßig und unsicher Zum Aufstehen vom Stuhl wird Armhilfe nötig Unsicherheiten im Romberg-Test Patient/in kann weniger als zehn Sekunden in Seiltänzer-Fußstellung stehen Gehgeschwindigkeit < 1 m/s; braucht > 5s für 5 m Fünfmal Aufstehen vom Stuhl dauert länger als 15 Sekunden Patient/in braucht mehr als zwölf Schritte für eine 360-Grad-Drehung
Tipps für das weitere Vorgehen (Schaaf, 2008b, Rief und Hiller, 1998)
Entängstigende Aufklärung, Sicherheit vermitteln Einbeziehung weiterführender Ratgeber [Lempert, 2003, Schaaf, 2007, 2008a],
realistisch das Veränderungspotenzial erarbeiten und in die Umsetzung bringen Keine Doppelbotschaften ( „ Sie haben nichts, aber nehmen sie dieses Medikament “ )
Nicht: „ Stellen Sie sich nicht so an “ Ziel: Patienten aus der Vermeidung (meist angstbesetzter) Situationen und Handlungen
heraushelfen reduziert die Erwartungsangst wesentlich und damit meistens auch schon das Schwindelgefühl.
Intensives Gleichgewichtstraining (unter Anleitung) kann oft definitive Funktionsverluste durch die verbliebenen gesunden Anteile zu großen Teilen wieder ausgleichen.
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Erfahrungsaustausch zu weiteren Aspekten Umgang mit den Patienten (z.B. Wann bestelle ich diese Patienten
ein? )
Wie kann das Praxisteam einbezogen werden, um den Umgang mit den Patienten effektiver und zeitökonomischer zu gestalten?
Wichtige Kooperationspartner (in Ihrer Region): Psychotherapeuten? Ambulanzen? Notdienste? Selbsthilfegruppen? Beratungsstellen?
Welche Punkte sind Ihnen noch wichtig? ......................................................................................................... ......................................................................................................... ......................................................................................................... ......................................................................................................... ......................................................................................................... .........................................................................................................
Folie 20, „Psychosomatik“ (H6)
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ResümeeWas lernen wir für den Umgang mit Patienten aus dem psychosomatischen Formenkreis?
Was wollen wir in Zukunft anders machen?
Worauf wollen wir verstärkt achten?(Bitte dokumentieren!)
Folie 21, „Psychosomatik“ (H6)
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Abschlussblitzlicht Wie fanden Sie das heutige Treffen?
Wann findet das nächste Treffen „ Antithrombotische Mittel “* statt (frühest möglicher Termin 24.09.08): (*ggf. wurde der Termin schon im Anschluss an das Treffen „Psychopharmaka“ festgelegt)
Termin:
Ort:
Zeit:
Bitte unterschreiben Sie die Anwesenheitsliste persönlich.Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Gute Heimreise!
Folie 22, „Psychosomatik“ (H6)
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Hilfreiche Linkshttp://www.klinikum.uni-heidelberg.de/Funktional.7491.0.html?&L=
Patienten-Informationsmaterialien zur Information/Aufklärung über psychosomatische Zusammenhänge
Symptom-Kontext-Tagebücherhttp://www.klinikum.uni-heidelberg.de/Materialien-zum-PHQ.6276.0.html Gesundheitsfragebogen für Patienten (PHQ-D):
bei Somatoformen Störungen, Depressiven Syndromen, Panikstörungen, Essstörungen, Alkoholabusus, Posttraumatische Belastungsstörungen Kostenlose Downloads: Komplettversion [PDF] und Kurzform [PDF]Manual, Kurzanleitung, Auswertungsbogen und Schablonen
http://www.testzentrale.de/?mod=detail&id=366 IDCL für ICD-10: Internationale Diagnosen Checklisten für ICD-10 und ICD-10
Symptom Checkliste für psychische Störungen (SCL) von der Weltgesundheitsorganisation (WHO)
http://www.cure4you.dk/354/WHO-5_German.pdf WHO-5-Fragebogen: Kurztest bei Verdachtsdiagnose Depression (kostenlos)
http://www.psychiatriekonsil.deemail Anfragen werden innerhalb von max. 48 Stunden von einem kompetenten Expertenteam kostenlos beantwortet
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LITERATURLISTE „PSYCHOSOMATIK“ BÄK (Bundesärztekammer) (Hrsg.): Curriculum Psychosomatische Grundversorgung – Basisdiagnostik und Basisversorgung bei Patienten mit psychischen und psychosomatischen Störungen einschließlich Aspekte der Qualitätssicherung, 2. Auflage. Texte und Materialien der Bundesärztekammer zur Fortbildung und Weiterbildung. Bd. 15, 2001. Benedikt G, Herzog W, Sauer N, Schäfert R, Schell T, Szecsenyi J, Wilke S, Zipfel S, Henningsen P: FUNKTIONAL - Ein Curriculum zur Früherkennung und Behandlung somatoformer/ funktioneller Beschwerden für Allgemeinärzte. Z Allg Med 2005; 81: 127-130. Kruse J, Heckrath C, Schmitz N et al.: Diagnosis and management of patients with psychogenic disorders in family practice. Results of a field study. Psychother Psychosom Med Psychol 1999; 49:14-22. Henningsen P, Hartkamp N, Loew T, Sack M, Scheidt CE, Rudolf G: Somatoforme Störungen. Leitlinie und Quellentext. Stuttgart: Schattauer 2002. Henningsen P, Zipfel S, Herzog W: Management of functional somatic syndromes. www.thelancet.com Published online February 6, 2007 DOI:10.1016/S0140-6736(07)60159-7. Hausärztliche Leitlinie „Psychosomatische Medizin“ der Leitliniengruppe Hessen, Version 1.01; 29.04.2008; http://www.leitlinien.de/leitlinienanbieter/deutsch/qualitaetszirkel/hessen/ oder über link bei http://www.a-qz.de Lempert T: Wirksame Hilfe bei Schwindel. Informationen und Ratschläge. Stuttgart: Trias 2003; http://www.charite.de/ch/neuro/klinik/ patienten/krankheiten/schwindel_vertigo/deutsch_rechts.html Luban-Plozza B, Laederach-Hofmann K, Knaak L, Dickhaut HH: Der Arzt als Arznei. Deutscher Ärzte-Verlag, 8. durchgesehene Auflage, 2002. Rief W , Hiller W: Somatisierungsstörungen und Hypochondrie. Göttingen: Hogrefe 1998 Sandholzer H, Cierpka M, Fritzsche K, Härter M, Richter R, Wirsching M, Deter C, Brucks U, Geyer M: Qualitätssicherung in der psychosomatischen Grundversorgung - Entwicklung einer „narrativ-basierten” Leitlinie zur Diagnoseeröffnung in der Allgemeinpraxis psychoneuro; 05, 2003, 29 (5). Sauer N, Eich W: Somatoforme Störungen und Funktionsstörungen. Deutsches Ärzteblatt, (104), Heft 1–2, 8. Januar 2007. Schaaf HM: Menière. Ein psychosomatisch orientierter Leitfaden. 5. Auflage. Heidelberg: Springer 2007. Schaaf H: Gleichgewicht und Schwindel der Seele. 4. Auflage. München, Wien. Profi l 2008 a. Schaaf H: Schwindel in der Hausarztpraxis. Z Allg Med 2008b; 84. Schäfert R, Benedikt G,Sauer N, Wilke S, Herzog W, Szecscenyi J, Zipfel S, Henningsen P: FUNKTIONAL-Forschungsprojekt. Früherkennung und Behandlung funktioneller/somatoformer Beschwerden in der Allgemeinarztpraxis. NOTFALL & HAUSARZTMEDIZIN 2005. Schweickhardt A, Fritzsche K: Kursbuch ärztliche Kommunikation. Grundlagen und Fallbeispiele für Klinik und Praxis. Deutscher Ärzteverlag 2007. Söllner W, Wentzlaff E: Der schwierige Patient – Stolpersteine der Arzt-Patient-Beziehung. Der Hausarzt, 17, 2004: 63-66.