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Nomos NomosStudium Prädikatsexamen Der selbstständige Weg zum erfolgreichen Examen 4. Auflage ter Haar | Lutz | Wiedenfels

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ISBN 978-3-8487-2886-2

Nomos

NomosStudium

PrädikatsexamenDer selbstständige Weg zum erfolgreichen Examen

4. Auflage

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Philipp ter Haar, Abteilungsleiter, Hamburg | Dr. Carsten Lutz, Rechtsanwalt, Fach anwalt für Handels- und Gesell-schaftsrecht, Heidelberg | Dr. Matthias Wiedenfels, Rechts-anwalt, Frankfurt am Main

NomosStudium

PrädikatsexamenDer selbstständige Weg zum erfolgreichen Examen

4. Auflage

Philipp ter Haar | Dr. Carsten Lutz | Dr. Matthias Wiedenfels

Nomos

BUT_terHaar_2886-2.indd 3 21.03.16 08:56

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4. Auflage 2016© Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2016. Printed in Germany. Alle Rechte, auch die des Nachdrucks von Aus-zügen, der fotomechanischen Wiedergabe und der Über-setzung, vorbehalten.

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publika tion in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografi-sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN 978-3-8487-2886-2

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Vorwort zur 4. Auflage

Auch in den letzten 4 Jahren haben wir uns wieder über die positi-ven Rückmeldungen und Berichte über die großartigen Examenser-folge unserer Leser gefreut. Auch haben wir festgestellt, dass wir inunserem Arbeitsleben immer noch von den Fertigkeiten profitieren,die wir in unserer Examens-AG erlernt haben. Die langjährige Be-rufserfahrung hat uns aber auch erkennen lassen, dass man unserKonzept der selbstbestimmten Examensvorbereitung in einzelnenPunkten durchaus noch schärfen kann.

Diese Chance wollen wir in dieser neuen Auflage nutzen. Eingear-beitet finden Sie die vielen hilfreichen Rückmeldungen unserer Le-ser und unserer Erfahrungen aus dem Berufsalltag im Top-Ma-nagement und als Kanzleipartner. Im Fokus stehen dabei vor allemTipps aus der Praxis aktuell erfolgreich beendeter Arbeitsgruppenund der Umgang mit der Informationsflut bei Social Media Nut-zern (und wer ist das nicht?). Freiräume für konzentriertes Arbei-ten zu schaffen ist auch im Berufsalltag eine Herausforderung, un-sere Erfahrungen für einen erfolgreichen Umgang haben wir in dieneue Auflage integriert.

Unser ursprüngliches Ziel Ihnen die Möglichkeiten einer selbstbe-stimmten Examensvorbereitung darzustellen haben wir nicht ausdem Auge verloren. Gerade aus unserem Berufsalltag heraus sindwir große Befürworter der Examensvorbereitung in einer Arbeits-gruppe, entscheidend ist aber, dass Sie für sich den richtigen Wegfinden.

Allen Lesern, die uns durch Ihre Rückmeldungen geholfen haben,die verschiedenen Wege aufzuzeigen, danken wir sehr. Unserenneuen Lesern wünschen wir viel Freude und Erkenntnisse mit unse-rem Buch und natürlich gutes Gelingen beim Prädikatsexamen.

Wir danken Herrn Rechtsreferendar Michael Heuser für die Mit-hilfe bei der Aktualisierung der Literaturempfehlungen.

Hamburg / Heidelberg / Frankfurt a.M. im März 2016

Philipp ter Haar Dr. Carsten Lutz Dr. Matthias Wiedenfels

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Vorwort zur 3. Auflage

Dieses Werk liegt jetzt in der dritten Auflage vor. Grund dafür isterneut, den Lesern Veränderungen in Lern- und Stoffplänen näher-zubringen sowie auf die gestiegenen Anforderungen der Juristen-ausbildung zu reagieren.

Wie immer haben wir den ständigen Dialog mit unseren Lesern da-zu genutzt, eine Vielzahl nützlicher Anmerkungen und Verbesse-rungsvorschläge umzusetzen. Dies betrifft redaktionelle Änderun-gen, aber auch inhaltliche Anregungen. Darüber hinaus wurdenauch die Ausbildungserfahrungen der Autoren für erweiterte Hin-weise (etwa zur mündlichen Prüfung) fruchtbar gemacht. Wir hof-fen, auch damit einen gegenüber der zweiten Auflage gestiegenenMehrwert bieten zu können.

Vorschläge, stärker auf das eigentliche Anliegen des Buches zu fo-kussieren haben wir dankbar angenommen und das Buch an eini-gen Stellen (ohne inhaltlichen Verlust) gekürzt.

Wir haben uns außerdem der (durchaus konstruktiven) Kritik ge-stellt, zu stark für unser Anliegen der selbst-disziplinierten Vorbe-reitung zu werben und uns damit zu sehr gegen andere Vorberei-tungsformen zu wenden. Daher an dieser Stelle nochmal und vor-weg: Wir betrachten diesen Ratgeber nicht als Agitation gegen Re-petitoren. Wir sind nicht „gegen“, sondern vor allem und zuvor-derst „für“ etwas: Die selbstbestimmte Vorbereitung auf das Staats-examen. Konsequent wäre es daher in der Tat, den Muster-AG-Plan zu entfernen, denn er widerspricht unserem eigenen Credo,dass die selbstständige Stofferarbeitung bereits bei der eigenen (!)Strukturierung der Lerninhalte beginnt. Wir nehmen aber Rück-sicht auf diejenigen Leser, die an der grundsätzlichen Herangehens-weise interessiert sind oder die nur die allgemeingültigen Teile (z.B.aus dem Bereich „Lernen und Wiederholen“) lesen möchten. DieErfahrung zeigt, dass es viele solcher Leser gibt. Denen und allenanderen gilt erneut unser Dank.

Unser elektronischer Briefkasten [email protected] wird weiterhin täglich geleert.

Hamburg/Heidelberg/Frankfurt a.M. im Oktober 2012

Philipp ter Haar Dr. Carsten Lutz Dr. Matthias Wiedenfels

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Aus dem Vorwort zur 2. Auflage

Das überwältigende Feedback nicht nur solcher Leser, denen unserBuch gefallen hat, sondern vor allem denen es nach eigenem Be-kunden eine echte Hilfe war, ist unsere erneute Motivation ge-schuldet, das Buch auf einem aktuellen Stand zu halten.

Bitte nutzen Sie es daher als aktuellen Ratgeber und echte Hilfe-stellung. Machen Sie regen Gebrauch von den Tipps und Anregun-gen; sie haben sich vielfach bewährt. Reihen Sie sich ein in dieVielzahl der erfolgreichen Absolventen, die den selbstständigenWeg zum Prädikatsexamen mithilfe unseres Buches zu Ende gegan-gen sind.

Hamburg/Heidelberg/Frankfurt a.M. im April 2007

Philipp ter Haar Dr. Carsten Lutz Dr. Matthias Wiedenfels

Aus dem Vorwort der 1. Auflage

Dieses Buch ist die Weiterentwicklung eines über viele Jahre ange-wandten und immer weiter verbesserten überarbeiteten Konzeptsund das Ergebnis eines sehr erfolgreichen Projekts. Das Projektlautet »Examensvorbereitung«; sein Konzept heißt ebenso schlichtwie anspruchsvoll »die richtige Vorbereitung« und ist in dreifacherHinsicht erfolgreich: Die Autoren haben es im Selbstversuch unterechten Bedingungen getestet und in Publikationen und Workshopsan Studenten und Fachschaften zahlreicher Universitäten im gan-zen Bundesgebiet – von Kiel bis Tübingen, von Frankfurt/Oder bisKöln – weitergegeben. Durch diese Vervielfältigung und den Dia-log mit Hunderten von Studenten der Rechtswissenschaften habenwir das Konzept auf eine breitere Basis gestellt und sozusagen imFeldversuch noch einmal getestet. Das Ergebnis hat uns weiter Mutgemacht. Das Feedback der Teilnehmer unserer Workshops war je-des Mal überwältigend und der persönliche Erfolg vieler Teilneh-mer (so wir denn davon erfuhren) eine weitere Bestätigung.

Und jetzt, nach einer gewissen Zeit der Berufstätigkeit, erfahrenwir aufs Neue: Ob als Teamplayer in einer großen Anwaltskanzlei,als Projektleiter und Ausbilder in einer Unternehmensberatung underst recht in der Studentenausbildung als Dozenten und Repetito-ren können wir uns täglich auf eine angewandte Methodik und aufSoft Skills verlassen, die uns schon vor Jahren sicher durch zwei

Aus dem Vorwort der 1. Auflage

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Staatsexamina gebracht haben und ein festes Fundament für dieweitere berufliche (und auch persönliche) Fortbildung darstellen.

Haben wir Sie neugierig gemacht? Dann begleiten Sie uns (und wirSie!) bei der erfolgreichen Projektarbeit »Staatsexamen«. Wir rich-ten uns aber nicht ausschließlich an Examenskandidaten. Wie Sielernen und in welcher Form Sie lernen ist eine Frage, die Sie abdem ersten Semester begleitet. Wenn Sie sich also auf die Zwi-schenprüfung vorbereiten wollen, auf die großen Scheine oderauch auf das Zweite Staatsexamen, sind Sie bei uns richtig aufge-hoben.

Wir möchten den in unseren Workshops begonnenen Dialog mitIhnen weiterführen. Für Kritik und Hinweise schreiben Sie bittean:

projekt_praedikats [email protected]

Bonn/Mannheim/Wiesbaden im Januar 2004

Philipp ter Haar Dr. Carsten Lutz Dr. Matthias Wiedenfels

Aus dem Vorwort der 1. Auflage

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Inhalt

Vorwort zur 4. Auflage 5

Das Projekt der erfolgreichen ExamensvorbereitungKapitel 1: 13Auf dem Weg zu einer selbstbestimmten Examensvorberei-tung

I.14

Über die Arbeit mit diesem BuchII. 17Das Examen als ProjektIII. 19

Die magische Wirkung von Zielvorgaben1. 20Die magische Wirkung der schriftlichen Zielfixierung2. 21Mein Examenstermin3. 22

Vorlaufphase (ca. sechs Monate)a) 24Erarbeitungs- und Wiederholungsphase(neun bis zwölf Monate)

b)24

Wiederholungs- und Anwendungsphase(drei bis sechs Monate)

c)24

Regenerationsphase: Die letzte Woche vor demExamen

d)25

Strategische Überlegungen zum SchwerpunktstudiumIV. 26Allgemeines1. 26Strategie 1: Abschluss des Schwerpunktbereichs vorBeginn der Examensvorbereitung

2.28

Strategie 2: Parallele Erarbeitung von Schwerpunktbe-reich und Examensstoff in vollem Umfang

3.29

Strategie 3: Parallele Erarbeitung von Schwerpunktbe-reich und reduziertem Examensstoff

4.29

Übersicht über die Strategien zum Schwerpunktstu-dium

5.30

Exkurs: Der LerntypV. 31Übersicht über die Lerntypen1. 32Bestimmung Ihres Lerntyps2. 33

Die Wahl der richtigen VorbereitungsartVI. 34Die Mängel der klassischen Examensvorbereitung1. 36Die Mär vom auditiven Lerntyp2. 36Die aktive Examensvorbereitung in einer privatenArbeitsgemeinschaft

3.41

Die Nachteile einer privaten Arbeitsgemeinschafta) 42

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Die Vorteile der privaten Arbeitsgemeinschaftb) 45Die erfolgreiche Behandlung der ExamensangstVII. 47

Rationale Betrachtung der Examensangst1. 48Emotionale Betrachtung der Examensangst2. 49

ZusammenfassungVIII. 51ÜbungIX. 52

Die ArbeitsgemeinschaftKapitel 2: 53Was Sie am Ende dieses Kapitels erreicht habenI. 54Die Gründung der AGII. 54

Die AG-Typen1. 56Die AG-Partner2. 60Der AG-Vertrag3. 64

Der AG-PlanIII. 66Grundprinzipien1. 67Erstellen des AG-Plans2. 72

1. Schritt: Berechnung der zur Verfügung stehen-den AG-Wochen

a)72

2. Schritt: Berechnung der zur Verfügung stehen-den AG-Sitzungen

b)74

3. Schritt: Berechnung der pro Rechtsgebiet zur Ver-fügung stehenden AG-Sitzungen

c)75

Die Durchführung der AGIV. 81Die Vorbereitung der AG-Sitzung als Teilnehmer1. 81Die Vorbereitung der AG-Sitzung als Leiter2. 83Der Ablauf der Sitzung3. 87Die Nachbereitung der Sitzung4. 89

Problemprävention/KontrolleV. 90Grundlegendes1. 90Risk-Management: AG-unabhängige Risiken2. 91

Motivation und Disziplina) 91Teilen und Einstecken lernenb) 93Examensangst und Selbstvertrauenc) 96Rollenverhalten hinterfragend) 97

Risk-Management: AG-spezifische Risiken3. 99Motivation und Disziplina) 99Der Umgang miteinanderb) 104Gegen den „Herdentrieb“ kämpfenc) 105Leistungsunterschiede, Krankheit und Urlaubd) 106

Inhalt

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Notbremsee) 108Feedbackregeln zur proaktiven Problemvermeidung4. 109

Besonderheiten der AG im StudiumVI. 111Besonderheiten der repetitoriumsbegleitenden AGVII. 112

Das Problem1. 112Tipps und Tricks der Examensvorbereitung beim Repeti-tor

2.113

Besonderheiten der AG begleitend zum ReferendariatVIII. 114Warum eine AG während des Referendariats?1. 114Die spezifischen Probleme der AG im Referendariat2. 116Die Organisation3. 116

Besonderheiten der AG zur mündlichen PrüfungIX. 118Allgemeines1. 118Im Öffentlichen Recht2. 121Im Strafrecht3. 122Im Zivilrecht4. 123

ZusammenfassungX. 124

Lernen und WiederholenKapitel 3: 127Was Sie am Ende dieses Kapitels erreicht habenI. 127Die LernphasenII. 129

Die Lernphasen1. 129Die Funktionsweise des Gehirns2. 131Die Funktionsweise des Gedächtnisses3. 133Effektivität und Effizienz4. 133

Der LernalltagIII. 134Zeitliche Rahmenbedingungen1. 134Örtliche Rahmenbedingungen2. 139

LernmethodenIV. 142Allgemeines1. 142SQ3R Active Reading2. 145Richtig markieren3. 146Karteikarten und Skripten selbst erstellen4. 147Fälle lösen5. 149Allgemeines Gedächtnistraining6. 150Randnummernmethode/Fragen formulieren7. 151

Effektives WiederholenV. 151Wiederholungsmethoden1. 152Wiederholungszyklen2. 154

Inhalt

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Pausen und Entspannungsmethoden (mit praktischenÜbungen)

VI.156

Lernerfolg durch Pausen1. 156Pausengestaltung und Erholungstechniken(mit praktischen Übungen)

2.158

ZusammenfassungVII. 161

Zusammenfassung und Kurzanleitung zumerfolgreichen Examen

Kapitel 4:163

Das Projekt der erfolgreichen ExamensvorbereitungI. 163Der erste Schritt: Die Rahmenbedingungen Ihres Pro-jekts

1.164

Der zweite Schritt: Ihr Lerntyp – ein erster Anhalts-punkt

2.164

Der dritte Schritt: Die richtige Wahl der Vorbereitungs-methode

3.165

Die private ArbeitsgemeinschaftII. 165Der erste Schritt: Die Gründung1. 165Der zweite Schritt: Der AG-Plan2. 166Der dritte Schritt: Die Durchführung und Nachberei-tung der AG

3.167

Problemprävention4. 169Lernen und WiederholenIII. 170

Lernmethoden1. 171Wiederholungsmethoden2. 173

Unser Muster-AG-Plan für dasErste Staatsexamen

Anhang 1:175

Unser Muster-AG-Plan für dasZweite Staatsexamen

Anhang 2:187

LiteraturempfehlungenAnhang 3: 191

Checklisten und LösungenAnhang 4: 214

Stichwortverzeichnis 219

Inhalt

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Kapitel 2: Die Arbeitsgemeinschaft

Rn

I. Was Sie am Ende dieses Kapitels erreicht haben 43

II. Die Gründung der AG 44

1. Die AG-Typen 462. Die AG-Partner 523. Der AG-Vertrag 59

III. Der AG-Plan 62

1. Grundprinzipien 642. Erstellen des AG-Plans 70

a) 1. Schritt: Berechnung der zur Verfügung stehenden AG-Wochen 70

b) 2. Schritt: Berechnung der zur Verfügung stehenden AG-Sitzungen 72

c) 3. Schritt: Berechnung der pro Rechtsgebiet zur Verfügungstehenden AG-Sitzungen 73

IV. Die Durchführung der AG 81

1. Die Vorbereitung der AG-Sitzung als Teilnehmer 812. Die Vorbereitung der AG-Sitzung als Leiter 843. Der Ablauf der Sitzung 914. Die Nachbereitung der Sitzung 96

V. Problemprävention/Kontrolle 97

1. Grundlegendes 972. Risk-Management: AG-unabhängige Risiken 99

a) Motivation und Disziplin 99b) Teilen und Einstecken lernen 100c) Examensangst und Selbstvertrauen 104d) Rollenverhalten hinterfragen 105

3. Risk-Management: AG-spezifische Risiken 106a) Motivation und Disziplin 106b) Der Umgang miteinander 112c) Gegen den „Herdentrieb“ kämpfen 113d) Leistungsunterschiede, Krankheit und Urlaub 114e) Notbremse 117

4. Feedbackregeln zur proaktiven Problemvermeidung 119

VI. Besonderheiten der AG im Studium 120

VII. Besonderheiten der repetitoriumsbegleitenden AG 125

1. Das Problem 1252. Tipps und Tricks der Examensvorbereitung beim Repetitor 127

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VIII. Besonderheiten der AG begleitend zum Referendariat 130

1. Warum eine AG während des Referendariats? 1312. Die spezifischen Probleme der AG im Referendariat 1333. Die Organisation 134

IX. Besonderheiten der AG zur mündlichen Prüfung 138

1. Allgemeines 1382. Im Öffentlichen Recht 1433. Im Strafrecht 1454. Im Zivilrecht 147

X. Zusammenfassung 152

Was Sie am Ende dieses Kapitels erreicht habenn Sie wissen, was Sie bei der Gründung einer AG alles beachten

müssen, und Sie sind mit dem konstruktiven Ablauf einer er-folgreichen AG vertraut.

n Sie sind in der Lage, den gesamten Lernstoff zu strukturieren(das sind Sie jetzt schon!) und einen Lernplan zu erstellen, undfahren nebenbei den ersten Lernerfolg ein.

n Sie verlieren die Scheu vor der selbstbestimmten Examensvor-bereitung in der AG.

n Sie kennen die Konflikte, die innerhalb einer Lerngruppe auf-treten und wissen sie zu vermeiden, mit ihnen umzugehen undsogar positiven Nutzen für Ihre berufliche Zukunft daraus zuziehen.

Abbildung 5

1.1 Auf dem Weg zu einer selbstbestimmten Examensvorbereitung

35

2.1 Was Sie am Ende dieses Kapitels erreicht haben

41

• Sie wissen, was Sie bei der Gründung einer AG alles beachten müssen, und Sie sind mit dem konstruktiven Ablauf einer erfolgreichen AG vertraut.

• Sie sind in der Lage, den gesamten Lernstoff zu strukturieren (das sind Sie jetzt schon!) und einen Lernplan zu erstellen, und fahren nebenbei den ersten Lernerfolg ein.

• Sie verlieren die Scheu vor der selbstbestimmten Examensvorbereitung in der AG.

• Sie kennen die Konflikte, die innerhalb einer Lerngruppe auftreten und wissen sie zu vermeiden, mit ihnen umzugehen und sogar positiven Nutzen für Ihre berufliche Zukunft daraus zu ziehen.

Der Projektablauf in Ihrer Examens-AG

Gründungder AG

DerAG-Plan

Durchführungder AG

Kontrolle/Problem-prävention

Abbildung 5

2.2 Die Gründung der AG

42

Es wurde bereits an anderer Stelle darauf hingewiesen, dass wir die private Arbeitsgemeinschaft für das mit großem Abstand effektivste und nachhaltigste Mittel der Stofferarbeitung halten. Effizient ist es ohnehin. Gerade für die Examensvorbereitung eignet sich die AG hervorragend. Die nachstehenden Hinweise gelten aber entsprechend auch für eine AG zur Erarbeitung des Stoffes der kleinen/großen Scheine, eines gemeinsamen Seminar- oder Schwerpunktthemas oder eines »Probelaufs« (z.B. Strafrecht BT 1). Im Folgenden wird nicht nur beschrieben, was bei der AG alles falsch laufen kann, sondern vor allem, wie die private AG für den bestimmten Zweck so eingesetzt wird, dass es das unschlagbare Instrument der erfolgreichen Examensvorbereitung wird.

Die Gründung der AG

Es wurde bereits an anderer Stelle darauf hingewiesen, dass wirdie private Arbeitsgemeinschaft für das mit großem Abstand ef-

I.

II.

Kapitel 2: Die Arbeitsgemeinschaft

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fektivste und nachhaltigste Mittel der Stofferarbeitung halten. Ef-fizient ist es ohnehin. Gerade für die Examensvorbereitung eignetsich die AG hervorragend. Die nachstehenden Hinweise geltenaber entsprechend auch für eine AG zur Erarbeitung des Stoffesder kleinen/großen Scheine, eines gemeinsamen Seminar- oderSchwerpunktthemas oder eines „Probelaufs“ (z.B. Strafrecht BT1). Im Folgenden wird nicht nur beschrieben, was bei der AG al-les falsch laufen kann, sondern vor allem, wie die private AG fürden bestimmten Zweck so eingesetzt wird, dass es das unschlag-bare Instrument der erfolgreichen Examensvorbereitung wird.

Kapitel 1: Das Projekt der erfolgreichen Examensvorbereitung

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Arbeitsgemeinschaft = gemeinsam + Arbeit

Der Begriff »Arbeitsgemeinschaft« ist schillernd, vielfältig und trotz seines klaren Wortsinns leider erklärungsbedürftig. Vom Wortsinn her bedeutet Arbeitsgemeinschaft, dass zum einen »gearbeitet« wird. Diese Selbstverständlichkeit sollten Sie sich auf der Zunge zergehen lassen. Es kommt häufig vor, dass unter »AG« ein gemeinsamer Fernsehabend oder ein politischer Frühschoppen verstanden wird. Dem ist nicht so. »Arbeiten« bedeutet schweißtreibende Ertüchtigung, die Konzentration und Vorbereitung erfordert. Alle Treffen, bei denen Kaffee und Kuchen, Fußball oder die Trennung von der Freundin im Vordergrund stehen, sind keine AG- Treffen! Sie haben sich ja schon weiter oben mit dem Gedanken abfinden müssen, dass ihr Tagesablauf von nun an fast ausschließlich von der Examensvorbereitung bestimmt wird.

Zum anderen bedeutet das Element der »Gemeinschaft«, dass etwas gemeinsam erarbeitet wird. Es hat also weder Sinn, den Kollegen weiterführende Argumente vorzuenthalten, noch die inhaltliche Auseinandersetzung mit Argumenten der Kollegen zu meiden oder sich gedanklich (auch nur zeitweise) zurückzulehnen. Wer sich hinter diesen beiden Grundbegriffen nur »verstecken« und sie zur Beruhigung des schlechten Gewissens ausnutzen möchte, hat nichts gewonnen.

Das Wichtigste an der AG ist, sie als das zu begreifen, was sie dem jeweiligen Zweck entsprechend sein und leisten soll, und sie als das auch ernst zu nehmen. Diese selbstverständlichen Hinweise können gar nicht oft genug wiederholt werden. Der Entschluss, eine AG zu gründen oder einer beizutreten, sollte schon mit der gedanklichen Vorüberlegung verbunden sein, ob Sie tatsächlich bereit sind, gemeinsam zu arbeiten. Diese vorhergehende Selbstreflexion ist der erste Schritt zum »ja, ich will«. Und nur, wer es wirklich will, kann die AG hundertprozentig für seine Zwecke nutzen – und zwar so, dass es nichts zu bereuen gibt.

Der Begriff „Arbeitsgemeinschaft“ ist schillernd, vielfältig undtrotz seines klaren Wortsinns leider erklärungsbedürftig. VomWortsinn her bedeutet Arbeitsgemeinschaft, dass zum einen „ge-arbeitet“ wird. Diese Selbstverständlichkeit sollten Sie sich aufder Zunge zergehen lassen. Es kommt häufig vor, dass unter„AG“ ein gemeinsamer Fernsehabend oder ein politischer Früh-schoppen verstanden wird. Dem ist nicht so. „Arbeiten“ bedeutetschweißtreibende Ertüchtigung, die Konzentration und Vorberei-tung erfordert. Alle Treffen, bei denen Kaffee und Kuchen, Fuß-ball oder die Trennung von der Freundin im Vordergrund stehen,sind keine AG-Treffen! Sie haben sich ja schon weiter oben mitdem Gedanken abfinden müssen, dass ihr Tagesablauf von nunan fast ausschließlich von der Examensvorbereitung bestimmtwird.

Zum anderen bedeutet das Element der „Gemeinschaft“, dass et-was gemeinsam erarbeitet wird. Es hat also weder Sinn, den Kol-legen weiterführende Argumente vorzuenthalten, noch die inhalt-liche Auseinandersetzung mit Argumenten der Kollegen zu mei-den oder sich gedanklich (auch nur zeitweise) zurückzulehnen.Wer sich hinter diesen beiden Grundbegriffen nur „verstecken“und sie zur Beruhigung des schlechten Gewissens ausnutzenmöchte, hat nichts gewonnen.

II. Die Gründung der AG

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Das Wichtigste an der AG ist, sie als das zu begreifen, was siedem jeweiligen Zweck entsprechend sein und leisten soll, und sieals das auch ernst zu nehmen. Diese selbstverständlichen Hinwei-se können gar nicht oft genug wiederholt werden. Der Entschluss,eine AG zu gründen oder einer beizutreten, sollte schon mit dergedanklichen Vorüberlegung verbunden sein, ob Sie tatsächlichbereit sind, gemeinsam zu arbeiten. Diese vorhergehende Selbstre-flexion ist der erste Schritt zum „ja, ich will“. Und nur, wer eswirklich will, kann die AG hundertprozentig für seine Zweckenutzen – und zwar so, dass es nichts zu bereuen gibt.

Abbildung 6

1.1 Auf dem Weg zu einer selbstbestimmten Examensvorbereitung

37

43

AG-Typen AG-Partner

AG-Vertrag

Gründung derArbeitsgemeinschaft

Abbildung 6

2.2.1 Die AG-Typen

44

Es ist nicht leicht, eine AG zu gründen. Schließlich gilt es, die abstrakten Begriffe »arbeiten« und »gemeinsam« mit konkreten Inhalten zu füllen. Dafür ist es erforderlich, dass Sie sich darüber klar werden, auf welche Weise Sie miteinander arbeiten möchten und mit wem Sie sich dies vorstellen könnten. Am Anfang der »Geburt« einer AG steht also die Entscheidung über das »Wie«.

Die AG-TypenEs ist nicht leicht, eine AG zu gründen. Schließlich gilt es, die ab-strakten Begriffe „arbeiten“ und „gemeinsam“ mit konkreten In-halten zu füllen. Dafür ist es erforderlich, dass Sie sich darüberklar werden, auf welche Weise Sie miteinander arbeiten möchtenund mit wem Sie sich dies vorstellen könnten. Am Anfang der„Geburt“ einer AG steht also die Entscheidung über das „Wie“.

Grundsätzlich können zwei verschiedene AG-Typen unterschie-den werden. Hier werden sie im Folgenden mit dem „erlernen-

1.

Kapitel 2: Die Arbeitsgemeinschaft

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den“ und dem „anwendenden“ Typus bezeichnet. Beides sind le-gitime Methoden der Stofferfassung und Lernkontrolle.

Der erlernende Typus hat zum Ziel, den Stoff gemeinsam zu er-fassen und in das Gedächtnis aufzunehmen. Man könnte es alseine Art gemeinsamen Lernens bezeichnen. Der Schwerpunkt die-ses Typs liegt eindeutig auf der Aneignung theoretischen Wissens.

Die anwendende AG läuft im Sinne einer Simulation des Ex-amens ab. Es geht fast nur darum, bereits vorhandenes (undselbstständig erlerntes) Wissen auf einen oder mehrere konkreteFälle anzuwenden.

Übung: Überlegen Sie sich bitte zu beiden AG-Typen relevanteVorteile sowie Nachteile und entdecken Sie für sich, dass essich bereits lohnt, einmal über alternative Vorbereitungsmetho-den nachzudenken.

Erarbeitende AG Anwendende AG

Vorteile

Nachteile

Die Vorteile der erarbeitenden AG liegen in der gezielten Ergän-zung des eigenen Wissenstandes durch das Verständnis der ande-ren. Problematische Sachverhalte können gegenseitig erläutertund ergänzt werden. Das Prinzip „acht Augen sehen mehr alszwei“ funktioniert erst recht, wenn sich jeder Teilnehmer eine an-dere Quelle (Lehrbuch, Mitschrift aus der Vorlesung, Skript) vor-nimmt und den anderen erläutert, wie er das betreffende Problem

II. Die Gründung der AG

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nach seinen Unterlagen verstanden hat. Das schafft gewisse Zeit-vorteile beim Lernen und minimiert das Risiko und die häufig un-begründete Angst, etwas zu übersehen. Außerdem macht gemein-sames Lernen mehr Spaß.

Wie Sie (hoffentlich) festgestellt haben, sind die Nachteile einersolchen AG leider erheblich. Um mit dem Zeitvorteil zu begin-nen: Diese Zeitersparnis beim Lernen ist wieder dahin, wenn mansich klarmacht, dass das gemeinsame Erlernen von Stoffeinheitenmit demselben Tempo schlechterdings nicht möglich ist. Zu un-terschiedlich ist in der Regel das Arbeitstempo. Auf diese Weisewird man sich bei jedem Stoffgebiet an das Tempo des Langsams-ten anpassen müssen. Um Missverständnissen vorzubeugen: Dasist im Grunde nicht schlimm. Im Ergebnis ist jedoch keine Zeitgewonnen. Dazu besteht die Gefahr, ein wenig den Überblick zuverlieren. Wenn Sie gemeinsam lernen, können Sie sich pro Sit-zung nur sehr kleine Stoffeinheiten vornehmen, so dass der Ge-samtkontext vielleicht etwas verloren geht.

Außerdem müsste man sich mindestens jeden Tag einmal treffen,da in der Examensvorbereitung jeden Tag gelernt werden sollte.Wir sehen daher die Gefahr des zu intensiven Kontakts der Teil-nehmer. Unter hohem Druck täglich gemeinsam zu lernen, erfor-dert eine fast roboterhafte Sozialdisziplin.

Das stärkste Argument, welches gegen die erlernende AG spricht,ist jedoch die große Entfernung zum Anforderungsprofil desStaatsexamens. Dort geht es schließlich keineswegs um die Wie-dergabe erlernten Wissens. Das theoretische Wissen ist lediglichGrundlage für eine selbstständige Erarbeitung des in der Regelvöllig unbekannten Falles und die methodische Annäherung aneine praktisch wie dogmatisch vertretbare Lösung. Die AG kannihre Stärken daher wesentlich besser ausspielen, wenn bereits die-ses Anforderungsprofil, welches stärker auf der Methodik als aufder Theorie liegt, trainiert wird.

Da juristische Methodik nicht nur die Grundlage für ein erfolg-reiches Examen, sondern auch für ein Bestehen im Beruf (ob dasnun ein juristischer ist oder nicht) bedeutet, empfehlen wir nach-drücklich den zweiten Typus, den anwendenden. Dieser bestehtaus einem reinen Falltraining. Das schließt nicht aus, dass der

Kapitel 2: Die Arbeitsgemeinschaft

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AG-Leiter hin und wieder vertiefende Fragen zum theoretischenund dogmatischen Hintergrund einfließen lassen kann und soll.Im Grunde sollten die Ausgangsvoraussetzungen jedoch mög-lichst nahe an die Examenssituation heranreichen. Das bedeutet,Sie werden zu einem konkreten Fall Stellung nehmen müssen, obSie den nun kennen oder nicht.

Zudem werden Sie feststellen – wir können nicht oft genug da-rauf hinweisen –, dass Sie selten in der Klausur einen bekanntenFall zu lösen haben werden. Gerade wenn der Fall unbekannt ist,bietet dies Gelegenheit – wie im richtigen Examen auch – Argu-mentationstechnik und Methodik zu trainieren. Erfolgsreich istim Examen nur, wer es schafft, sein fundiert erlerntes Wissenüberzeugend auf einen ihm unbekannten Fall anzuwenden.

Der zusätzliche unschätzbare Vorteil liegt darin, dass die Stoffan-wendung auf den AG-Fall bereits die erste Wiederholung des Er-lernten darstellt. Das liegt daran, dass der Stoff in der Vorberei-tung bereits wesentlich früher gelernt wurde und schon im Ge-dächtnis gespeichert sein sollte.

Außerdem wird das eigene Wissen auf einer gemeinsamen Platt-form gezielt vertieft. Im Idealfall (und daran sollte man sich im-mer orientieren), kennt jeder Teilnehmer die gesamten theoreti-schen Hintergründe des Fallproblems, so dass jeder den Fall (imGeiste) mit lösen kann.

Vor diesem Hintergrund erscheint uns der einzige erheblicheNachteil dieses Typs vernachlässigenswert. Dieser Nachteil be-steht zugegebenermaßen darin, dass all die interessanten theoreti-schen und dogmatischen Probleme und die üblicherweise in dieSeminare verbannten brennenden Probleme unserer Disziplin, diediese erst zu einer echten Wissenschaft machen, etwas zu kurzkommen. Andererseits: Das Staatsexamen verlangt (leider) nichtnach Wissenschaftlern, sondern nach Praktikern. Im Examen istkein Philosoph gefragt, sondern ein Handwerker. Ein Handwer-ker besteht die Meisterprüfung aber nur, wenn er mit seinenWerkzeugen umgehen kann.

Bei aller Präferenz, die wir der anwendenden AG einräumen, soll-te eines nicht vergessen werden: Die Wahl des richtigen AG-Typsist stark lerntypabhängig. Wer entgegen aller statistischen Aussa-

II. Die Gründung der AG

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gen tatsächlich ein auditiver Lerntyp ist, sollte, wenn überhaupt,vielleicht eher den erlernenden Typus wählen. Im Ergebnis wirdsich wahrscheinlich ein Mischtyp als die beste Lösung herausstel-len. Wie so eine AG ablaufen könnte und zweckmäßigerweise ab-laufen sollte, wird im Kapitel 2 IV. (Rn. 91) beschrieben.

Abbildung 7

Anwendende AG Erarbeitende AG

Vorteile n examensnah;n Stoffanwendung

dient erster Wieder-holung des Erlern-ten;

n Vertiefung auf ge-meinsamer Wissens-plattform.

n Gemeinsames Lernenmacht mehr Spaß.

n Viele Augen sehenmehr als zwei.

n Zeitvorteile durchgegenseitiges Erläu-tern von problemati-schen Sachverhalten.

Nachteile n Theoretische Hinter-gründe kommen zukurz.

n nicht sehr examens-nah;

n unterschiedliches Ar-beitstempo;

n Gefahr des Verlustesdes Gesamtzusam-menhangs;

n u.U. zu intensiverKontakt.

Die AG-PartnerAuch der Auswahl der AG-Partner widmen wir hier ein eigenesKapitel. Es hat sich als genauso wichtig erwiesen, in der Wahl derPartner sorgfältig auf vorherige Absprache Wert zu legen wie beider Art und Weise des AG-Typus.

Übung: Schreiben Sie bitte alle Hindernisse und Probleme auf,die Ihnen zum Thema AG-Partnersuche einfallen.

2.

Kapitel 2: Die Arbeitsgemeinschaft

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Drei entscheidende Fragen sollten Sie bei der Gründung IhresTeams klären:1. Wer ist der richtige Partner/die richtige Partnerin für mich?2. Wie viele sollten wir sein?3. Wo finde ich sie/ihn?

Bei der Auswahl der AG-Partner kommt es wesentlich wenigerauf die Charaktere und Persönlichkeiten der Kollegen an, als manmeinen möchte. Es erweist sich zwar als Vorteil, wenn alle diesel-be Persönlichkeitsstruktur aufweisen. Dies wird man in der Pra-xis jedoch nicht realisieren können (genauso wenig wie übrigensim Arbeitsleben). Wichtig ist zunächst nur, dass Motivation undZielsetzung bei allen identisch sind.

Mit Motivation ist gemeint, dass allen klar sein sollte, was auf siezukommt. Jeder Teilnehmer sollte sich gründlich überlegt haben,ob er mit den anderen arbeiten möchte, ob er dabei bleibt und ober bereit ist, andere mitzuziehen. Die Anforderungen, die jeder ansich selbst stellt, sollten den anderen als Beurteilungsgrundlagevorher mitgeteilt werden. Jemand, der die AG „so zum Spaß“oder „zur Probe“ mitmachen möchte, verfolgt ein durchaus legi-times Interesse, passt aber nicht zu einer AG, die sofort die ge-meinsame Examensvorbereitung aufnehmen möchte. Genausowenig passt jemand, der morgens nicht aus dem Bett kommt, zueiner Frühaufstehertruppe, die schon um halb neun die erste Pau-se einlegt.

Unter Motivation ist nicht nur die Frage zu verstehen, wie vielMotivation der Betreffende für die Arbeit in der Gruppe mit-bringt, sondern auch, wie viel Motivation er für die Vorbereitungauf das Examen aufzubringen bereit ist. Es mag sein, dass jemanddurchaus gerne und viel mit seinen Kollegen lernt, aber das Ex-amen seinem aktuellen Job bei der örtlichen Zeitarbeitsfirma völ-lig unterordnet. Jemand, der als nächstes Ziel auf den Iron-Manauf Hawaii trainiert, passt auch bei guter Motivationslage viel-leicht nicht ganz so gut ins „Team der Jura-Besessenen“. Mansollte sich stets offen und ehrlich mitteilen, welche Priorität dieAG für den Einzelnen hat. Dies ist nicht nur fair gegenüber denanderen, sondern hilft auch Konflikte zu vermeiden, die späterlästig werden können.

II. Die Gründung der AG

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Unter gemeinsamer Zielsetzung sind zunächst Dinge wie der äu-ßere Rahmen zu verstehen: Ein gemeinsamer Examenszeitpunkthat sich ebenso bewährt wie ein gemeinsamer Zielkorridor imHinblick auf die Note. Eine AG, die sich das berühmte gemeinsa-me Ziel von „9 + x“ (vollbefriedigend) setzt, wird anders an dieSache herangehen als die drei Berufssportler, die nur bestehenwollen, um „was in der Hand zu haben“, oder diejenigen, dievon sich glauben, „ums Überleben zu kämpfen“. Damit ist nichtgesagt, dass es nicht legitim wäre, auch eine „Überlebenskampf-gruppe“ aufzumachen. Diese Gruppe wird es allerdings schwerhaben, einen ehrgeizigen Bundesrichter in spe für sich zu gewin-nen. Notwendig ist natürlich auch, sich auf den gleichen AG-Typfestzulegen.

Unter gemeinsamer Zielsetzung ist aber auch zu verstehen, dassman derselben Vorbereitungsmethode zu vertrauen bereit ist. Da-zu gehört später, dem anderen, erst recht dem jeweiligen AG-Lei-ter, zu vertrauen und dessen Kompetenz anzuerkennen. Zuverläs-sigkeit und Kritikfähigkeit spielen in diesem Kontext eine großeRolle. Als nicht entscheidend hat sich die Frage der Vorkenntnis-se erwiesen. Insbesondere die Scheinnoten sind keineswegs aussa-gekräftig und auch enorme Abweichungen sollten kein Hinde-rungsgrund für eine gemeinsame AG sein. Zum einen kommt esder Einschätzung der Fachkompetenz der Teilnehmer nicht entge-gen, dass das juristische Ausbildungssystem streng genommennicht die geringste Vergleichbarkeit zulässt. Zum anderen werdendie Karten zu Beginn der Examensvorbereitung ohnehin neu ge-mischt. Jeder startet bei Null oder nahezu bei Null. Für dasStaatsexamen hat ein 15-Punkte-Strafrechtsschein erfahrungsge-mäß (leider) keinen messbaren Vorteil. Sie werden erstaunt sein,wie sich die Noten in den Examensklausurenkursen angleichenwerden, wenn die Klausur einen Themenbereich behandelt, dendie AG bereits „abgehakt“ hat. Die vielbemühte Kritik, was dennpassiere, wenn sich „nur Schlechte“ zusammen tun, ist eine in un-seren Augen vollkommen unbegründete Besorgnis. Es geht hierfür alle um das Besserwerden. Wenn sich nach der Analyse allerVorbereitungsmethoden ergibt, dass die AG anderen Vorberei-tungsformen überlegen ist, gilt das auch für „die Schlechten“. Es

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