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M it dem Scania R 164 V8/580 4x2 Longline wurden Träume wahr. Ursprünglich als Kon- zeptstudie „eXc“ für die IAA 2002 ent- wickelt, hat Scania daraus die Longline- Serie kreiert. Sie wird bei Karossie Laxå in Schweden gebaut. So exklusiv wie das Konzept ist auch das Erscheinungsbild. Zur beeindruckenden Front der Basiska- bine Topline kommt noch die majestäti- sche Perspektive des um rund 1.300 mm verlängerten Fahrerhauses. Der Abstand von der Stoßstange bis zur Fahrerhaus- rückwand beträgt stolze 3.535 mm. Das ist genau die Länge, die auch beim T-Modell – dem Scania Hauber – gemes- sen wird. So passt alles, was sich am Hau- ber ohne Sondergenehmigung anhängen lässt, ohne Probleme auch hinter dem Longline. Das Längenmaß der Haube wird beim Frontlenker nun fürs komfor- table Wohnen unterwegs genutzt. Ob Hauber oder Longline: In beiden Fällen muss das Außergewöhnliche mit einem Verlust an Ladelänge erkauft wer- den. Beim 16,50-m-Euro-Standardsattel- zug ist eine Aufliegerlänge im Rechteck- profil bis 13,60 m möglich, so bleiben beim Longline maximal 12,30 m übrig. Es können nur noch 30 an Stelle von 33 Eu- ro-Paletten transportiert werden. In Fällen, wo schwere Paletten verla- den werden, spielt das kaum eine Rolle. Doch Nachteile gibt’s auch beim Gewicht: Zunächst wiegt das Hochdachfernver- kehrshaus CR19 Topline im Vergleich zur normal hohen Fernverkehrskabine CR19 schon rund 125 kg mehr. Für Longline kommen nochmals rund 400 kg hinzu, das macht dann 525 kg Nutzlastverlust aus. Beim Vergleich mit dem Hauber CT19 Topline reduziert sich der Nutzlast- verlust auf 400 kg, weil der Hauber etwa 125 kg mehr als der vergleichbare Front- lenker auf die Waage bringt. Im Tank- und Silogeschäft, wo mit jedem Kilo gerechnet wird, sind ein Nutzlastverlust von 400 kg oder gar 525 kg zu hoch. Mit rund 9,5 t zeigte sich der Scania Longline entsprechend schwergewichtig. 16 TEST Scania V8/580 Longline King of the Kings Mit dem R 164 V8/580 Longline hat Scania den Primus in der Königsklasse inthronisiert: satte 580 PS, bärige 2.700 Nm und das größte Serien- Fahrerhaus Europas. Das Cockpit mit vorbildlichem Arbeitsplatz wurde bis zur B-Säule im Verhältnis 1:1 über- nommen. Neben dem breiten Bett im Wohnraum steht das serienmäßige Klappbett der Toplinebasis zusätzlich zur Verfügung. KFZ-Anzeiger 03/2004 - Stünings Medien GmbH, Krefeld - www.kfz-anzeiger.com

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M it dem Scania R 164 V8/5804x2 Longline wurden Träumewahr. Ursprünglich als Kon-

zeptstudie „eXc“ für die IAA 2002 ent-wickelt, hat Scania daraus die Longline-Serie kreiert. Sie wird bei Karossie Laxåin Schweden gebaut. So exklusiv wie dasKonzept ist auch das Erscheinungsbild.Zur beeindruckenden Front der Basiska-bine Topline kommt noch die majestäti-sche Perspektive des um rund 1.300 mmverlängerten Fahrerhauses. Der Abstandvon der Stoßstange bis zur Fahrerhaus-rückwand beträgt stolze 3.535 mm.

Das ist genau die Länge, die auch beimT-Modell – dem Scania Hauber – gemes-sen wird. So passt alles, was sich am Hau-ber ohne Sondergenehmigung anhängenlässt, ohne Probleme auch hinter demLongline. Das Längenmaß der Haubewird beim Frontlenker nun fürs komfor-table Wohnen unterwegs genutzt.

Ob Hauber oder Longline: In beidenFällen muss das Außergewöhnliche miteinem Verlust an Ladelänge erkauft wer-den. Beim 16,50-m-Euro-Standardsattel-zug ist eine Aufliegerlänge im Rechteck-profil bis 13,60 m möglich, so bleiben

beim Longline maximal 12,30 m übrig. Eskönnen nur noch 30 an Stelle von 33 Eu-ro-Paletten transportiert werden.

In Fällen, wo schwere Paletten verla-den werden, spielt das kaum eine Rolle.Doch Nachteile gibt’s auch beim Gewicht:Zunächst wiegt das Hochdachfernver-kehrshaus CR19 Topline im Vergleich zurnormal hohen Fernverkehrskabine CR19schon rund 125 kg mehr. Für Longlinekommen nochmals rund 400 kg hinzu,das macht dann 525 kg Nutzlastverlustaus. Beim Vergleich mit dem HauberCT19 Topline reduziert sich der Nutzlast-verlust auf 400 kg, weil der Hauber etwa125 kg mehr als der vergleichbare Front-lenker auf die Waage bringt. Im Tank- undSilogeschäft, wo mit jedem Kilo gerechnetwird, sind ein Nutzlastverlust von 400 kgoder gar 525 kg zu hoch.

Mit rund 9,5 t zeigte sich der ScaniaLongline entsprechend schwergewichtig.

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King of the KingsMit dem R 164 V8/580 Longline hatScania den Primus in der Königsklasseinthronisiert: satte 580 PS, bärige2.700 Nm und das größte Serien-Fahrerhaus Europas.

Das Cockpit mit vorbildlichem Arbeitsplatzwurde bis zur B-Säule im Verhältnis 1:1 über-nommen.Neben dem breiten Bett im Wohnraum stehtdas serienmäßige Klappbett der Toplinebasiszusätzlich zur Verfügung.

KFZ-Anzeiger 03/2004 - Stünings Medien GmbH, Krefeld - www.kfz-anzeiger.com

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Da ist jedoch zu berücksichtigen, dass derLongline einen Kraftstoffvorrat von 1.050l gebunkert hatte und mit seinem Fahrerauf der Waage stand. Bei üblichem 400-l-Tank sind eigentlich 650 l in Abzug zubringen, was rund 530 kg ausmacht. Hin-zu kommen noch gewichtsträchtige Din-ge wie Retarderausstattung, Frischwas-sertank sowie Breitreifen in den Dimen-sionen 385/65 R 22,5 auf der Vorderach-se und anderes mehr. Da passt es schon,dass beim Auflieger eine Palettenreihefehlt, wenn nicht Volumen gefahren wird.

Zum Test war die SattelzugmaschineScania R164 V8/580 4x2 Longline jedochmit einem 33-Palettenauflieger im Euro-Standardlängenmaß angetreten. So kamzum imponierenden Erscheinungsbildnoch eine stattliche Sattelzuglänge von17,74 m hinzu, die mit einer Sonderge-nehmigung abgesegnet werden musste.

Klar, dass dieses Gespann der Super-lative mit dem stärksten Euro-3-Trieb-werk und dem größten Fernverkehrsfah-rerhaus für Serien-LKW erstaunte undmanchmal auch etwas neidische Blickeauf sich zog. Da kommt schon automa-tisch beim Aufstieg zur Longline-Kabineein besonders gutes Gefühl auf. Bis zur B-Säule stimmt das Cockpit mit dem Topli-ne-Fernverkehrshaus im Verhältnis von1:1 überein. Das Topline mit komforta-blem Klappbett über der Windschutz-scheibe ist die Spitzenkabine im Scania-Programm. Die vorbildliche Fahrerplat-zergonomie sowie das großartige Raum-gefühl sind inzwischen bis ins letzte De-tail ebenso bekannt wie die umständlicheLenkradverstellung. In der exklusiven At-mosphäre fällt auch der vergleichsweise

große Lenkraddurchmesser auf. Beidesdeutet darauf hin, dass die Scania-Bau-reihe 4 inzwischen ersten graue Haare be-kommt.

Das Longline-Haus ist jedoch eineKlasse für sich: Hinter dem Cockpit öffnetsich beim Longline wie in einem Wohn-mobil ein großzügiger Raum, der dankzusätzlichen Seitenfenstern und einem

Rückwandfenster freundlich aufgehelltist. Auffällig ist das große Bett in denMaßen 900x2.000 mm mit komfortablerFerderkernmatratze. Es besitzt eine be-queme Sitzhöhe für die Sofanutzung. Un-ter der Sitzfläche befinden sich zwei 70 lgroße Schubfächer. Weitere großzügigeSchrankfächer und Regale sind in derBord- und Küchenausstattung eingelas-sen. Dazu gehört auch ein verankerter Sa-fe für Wertsachen. Und es gibt praktische,von außen zugängliche Staufächer.

Weitere Ausstattungs-Highlights sindein Waschbecken mit fließend Wasserund hochwertige Kuchengeräte wie Mi-krowelle, 60-l-Kühlschrank und Kaffee-maschine. Ein Klapptisch und ein Arm-sessel im Rückwandbereich bilden einegemütliche Clubecke, die sich als Ess-raum oder Büro nutzen lässt. Für ein an-genehmes Temperaturen sorgen eine ver-stärkte Heizungs- und Klimaanlage. Dank

eines ausklappbaren Flachbildschirms,DVD-Player und eines leistungsfähigenAudiosystems ist für beste Unterhaltungan Bord gesorgt. Doch sollten für dieKlappenverschlüsse stabilere Ausführun-gen gewählt werden. Zumindest einSchloss im Longline war schon beschä-digt. Darüber hinaus wurden nicht loka-lisierbare Geräusche bemerkt.

Insgesamt gesehen bietet das Longlineeinen rundum exklusiven Komfort mitpassender Material- und dezenterFarbwahl. Dazu kommt das souverä-ne Fahren. Im R164 V8/580 Longline lie-

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Ob Hauber oder Longline: In beiden Fällen muss dasAußergewöhnliche mit ei-nem Verlust an Ladelängeerkauft werden.

Die Clubecke mit gemütlichem Sessel lässtsich auch als Büro nutzen.

Unterm Bett sind praktische 70-l-Schubkästeneingelassen.

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fert das Triebwerk DC16 01 aus der 16-l-Klasse satte 580 PS bei 1.900/min undein bärenstarkes maximales Drehmo-ment von 2.700 Nm zwischen 1.100 und1.300/min.

Ein weiteres Highlight ist das serien-mäßige Automatik-Schaltgetriebe ScaniaOpticruise: Der Fahrer braucht nur noch

beim Anfahren und Anhalten das Kupp-lungspedal zu betätigen. Sobald das Fahr-zeug rollt, übernimmt Kollege Computerdie Regie, errechnet passende Gänge undlegt sie automatisch ein. Der Wechsel dereinzelnen Getriebestufen erfolgt ohneKupplungsbetätigung, ausschließlichüber die elektronische Anpassung derMotordrehzahl. Ein Motorbrems-Schalt-programm sorgt für effektive Drehzahlen,wenn verzögert werden soll.

Der V8/580 Longline legte mit Powerlos. Auf dem Autobahnabschnitt von Kölnzum Frankfurter Kreuz und zurück mitanspruchsvollen langgezogenen Steigun-gen bis 6 Prozent wurde nur jeweils ein-mal auf der Hin- und Rücktour geschaltet.Scania hatte für den Longline eine zug-kräftige Power-Übersetzung der Hinter-achse von 3,27:1 gewählt, das bedeute ei-ne Auslegung des Antriebstrangs auf1.333/min bei 80 km/h.

Es war einfach sagenhaft, wie zügigbei dieser Übersetzung der 40-t-Zug vomStand weg mit Gangsprüngen beschleu-nigte. Scheibenbremsen rundum mitEBS, ABS und ASR sowie eine Motor-bremsleistung von 408 PS bei 2.400/minund vor allem das integrierte Bremssy-stem mit Scania-Retarder, das eine ver-schleißfreie Bremsleistung von 884 PSliefert, sind die geeigneten Mittel, um die-sen mächtigen Antrieb sicher und wirt-schaftlich in den Griff zu bekommen.

Vor allem auf dem Landstraßenab-schnitt konnten Opticruise und integrier-tes Bremssystem mit Scania-Retarder denFahrer deutlich entlasten. Bei der Über-

länge des Sattelzugs und den wirklich en-gen Schikanen innerorts und den Kreis-verkehren auf der Strecke wurde es schonein bisschen spannend. Diese Engstellenwurden jedoch überaus bequem und beivoller Konzentration auf den Straßenver-lauf gemeistert. Der Fahrer muss nur be-wusst – wie beim Hauber – etwas weiternach vorn fahren, bevor er in die Kurveneinlenkt. So gab es keine Probleme.

Die Scania-Trucks begeistern mich im-mer wieder mit einem exakten Lenkver-

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TESTERGEBNIS

Verankerter Safe, Kühlschrank, Mikrowelle undKaffeemaschine gehören zur Grundausstattung.

Maße und GewichteGesamtlänge 6.940 mmGesamtbreite 2.490 mmGesamthöhe 3.900 mmRadstand 4.700 mmWendekreisdurchmesser 18.400 mmZulässige Achslast vorn 7.100 kgZulässige Achslast hinten 11.500 kgZulässiges Gesamtgewicht 18.000 kgLeergewicht Testfahrzeug ca. 9.500 kgmit vollem 1050-l-Tank plus FahrerZulässiges Zuggesamtgewicht 40.000 kgGesamtzuglänge (Sondergenehmigung) 17,74 mGesamtzugbreite 2,55 mGesamtzughöhe 4,0 mTest-Zuggesamtgewicht ca. 40 tSattelanhänger: Kofferauflieger; Luftfederung;starres 3-Achs-Aggregat

AntriebsstrangMotor: Scania DC 1601 Euro 3: flüssigkeitsgekühl-ter V8-Zylinder-Viertakt-Dieselmotor mit Abgastur-bolader und Ladeluftkühlung; Direkteinspritzungüber Pumpe-Düse-Elemente-System pro Zylinder;elektronisches Motormanagement; Vierventiltech-nik; Bohrung/Hub: 127/154 mm; Hubraum: 15,6 l;Leistung: 580 PS (426 kW) bei 1.900/min; maxima-les Drehmoment: 2.700 Nm zwischen 1.100 und1.300/min;Kupplung: Einscheiben-Membranfeder-Trocken-kupplung; Servobetätigung; selbstnachstellendGetriebe: Scania GRS 920 Rsynchronisiertes Schaltgetriebe mit Range- und

Splitgruppe: 12 Fahrgänge (Übersetzungsverhält-nisse von 11,27:1 bis 1:1); zwei Crawler (i= 16,38:1und 13,28:1); zwei Rückwärtsgänge (i= 14,47:1 und11,95:1); Sonderausstattung: Opticruise als Auto-matik-Schaltgetriebe in 3-Pedaltechnologie mitKupplungsbetätigung beim Anfahren und AnhaltenAntriebs-Hinterachse: Scania ADA 1100/R 780einfachübersetzte Hypoidachse mit Differenzial-sperre und Übersetzung 3,27:1; Gesamtauslegung:1.333/min bei 80 km/h in höchster Getriebestufe;

FahrwerkFederung: starre 7,1-t-Vorderachse: Stahlblatt-Parabelfederung und Stoßdämpfern; hinten: starreAntriebsachse: Luftfederung mit Hebe- und Senk-einrichtung und StoßdämpfernBremsen: 2-Kreis-Druckluft-Betriebsbremsanlagemit EBS und druckluftbetätigten Rundum-Schei-benbremsen; ABS und ASR; Stauklappen-Motor-bremse; integriertes Zusatzbremssystem mit Sca-nia-Retarder; Hilfs- und Feststellbremse: über Fe-derspeicher-Bremszylinder auf Hinterräder wirkend Reifen: Zugfahrzeug: vorn: Breitreifen 385/65 R22,5 Michelin XFA 1; hinten 315/70 R 22.5 MichelinEnergy 2; Auflieger: 385/65 R 22.5 Dunlop SP

(R164 V8/580 Topline) R164 V8/580 LonglineAutobahngefahrene km 377,0 kmVerbrauch Ø (32,9) 36,3 l/100 kmGeschwindigkeit Ø (81,4) 81,9 km/hdavon: einfache Strecke A 4gefahrene km 34,2 kmVerbrauch Ø (24,6) 26,0 l/100 kmGeschwindigkeit Ø (85,9) 84,7 km/h

Landstraßegefahrene km 70,4 kmVerbrauch Ø (40,3) 43,2 l/100 kmGeschwindigkeit Ø (67,9) 63,0 km/h

BergwertungSteigung 8 Prozent, Länge 3,1 kmVerbrauch Ø (144,3) 145,3 l/100 kmGeschwindigkeit Ø (47,9) 49,6 km/h

Testverbrauch gesamtgefahrene km 447,4 kmVerbrauch Ø (34,1) 37,4 l/100 kmGeschwindigkeit Ø (78,9) 78,2 km/h

Wetter(sonnig/bewölkt; windig; teilweise Fahr-bahnnässe; +23 bis +31° C)bewölkt/sonnig; kaum windig; +5 bis +11°CØ = Durchschnitt

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halten. Dazu gehören Leichtgängigkeitund eine direkt ansprechende, jedoch gutgedämpfte und von hohen Rückstellkräf-ten stabilisierte Lenkmittelstellung sowieein treuer Geradeauslauf.

Das elitäre Fahrgefühl, auf der Test-strecke nur bei den 6-prozentigen Auto-bahnsteigungen schalten zu müssen, umdann im 10. Gang mit etwa 1.400/minund rund 57 km/h weiter nach oben zie-hen zu können, oder auf dem Land-straßenabschnitt die um acht Prozent an-steigende Serpentine im gleichem Gangbei etwa 1.330/min mit rund 53 km/h be-quem zu überwinden, gibt es natürlichnicht zum Nulltarif. Das zeigt das Ge-samtergebnis mit einem Durchschnitts-verbrauch von 37,4 l/100 km/h und einerDurchschnittsgeschwindigkeit von 78,2km/h (Einzelergebnisse siehe Kasten).

Es geht auch bedeutend wirtschaftli-cher: Der V8/580 Topline erzielte beimTest im August 2000 ein überaus wirt-schaftliches Gesamtergebnis mit 34,1l/100 km bei 78,9 km/h. Das Fahrzeugwar mit 315/80 R 22,5 Michelin Energyrundum sowie einer längeren Hinterach-sübersetzung von 3,08:1 (Antriebsstran-gauslegung auf 1.256/min bei 80 km/h inhöchster Getriebestufe) ausgelegt.

Eiskalte Straßenbeläge und Breitreifenan der Vorderachse sorgten beim Winter-test mit dem Scania R164 V8/580 Longli-ne für einen besonders hohen Rollwider-stand. Darüber hinaus war das Fahrzeugnoch quasi fabrikneu mit einem km-Stand von rund 7.500 km zum Test ange-treten. Sicher hat auch die Power-Über-setzung mit im Vergleich zum V8/580 To-pline um etwa 6 Prozent erhöhtem Dreh-zahlniveau zu mehr Verbrauch beigetra-gen.

Eine Vielzahl an Negativ-Faktoren. Sierechtfertigen es, die Testergebnisse desScania R164 V8/580 Topline als Reverenzzum Wintertest mit dem R164 V8/580

Longline gegenüberzustellen. Das soll einHinweis darauf sein, dass sich bei einerentsprechenden Konfiguration von Fahr-werk und Antriebsstrang sowie günsti-gen Witterungsbedingungen mit einemgut eingefahrenen Fahrzeug um bis rund10 Prozent verbesserte Verbrauchswerteerzielen lassen.

Die Exklusivität des R164 V8/580 Lon-gline spiegelt sich auch in der stolzenSumme von 215.350 Euro, laut „Brut-to/Netto“-Preisliste, wider. Zunächst sind190.350 Euro für die vollausgestattete Ba-sis R164 V8/580 4x2 fällig. Scania hatdas komplette Sonderausstattungspro-gramm im Longline untergebracht. DerKunde kann nur noch zwischen vier Far-ben und den Achskonfigurationen 4x2,6x2 oder 6x4 wählen. Dazu kommt einNetto-Festpreis von 25.000 Euro für dasLongline-Fahrerhaus.

Der Markt für den Longline ist in derNische der Haubenfahrzeuge zu finden.Scania ist als einziger europäischer Her-steller nennenswert vertreten. Alle Käu-fer der T-Modelle mit Topline-Fahrerhaus,die sich überwiegend aus der Gruppe derselbstfahrenden Unternehmer rekrutie-ren, sind zunächst auch potenzielle Kun-den für den Longline. Immerhin setzteScania in den letzten fünf Jahren durch-

schnittlich 400 Hauber pro Jahr in Euro-pa ab, der Anteil des Topline-Fahrerhausbetrug etwa 30 Prozent. In Deutschlandwaren es im Vorjahr 50 Hauber, davon 20Prozent Topline-Fahrzeuge. So ist dasZiel, in Europa etwa 100 Scania R164V8/580 Longline zu verkaufen, nicht zuhoch gegriffen. ADELBERT SCHWARZ

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✪ Das exklusive Erscheinungsbild wirkt sympa-thisch und strahlt einen elitären Charakter aus.✪ Die riesige Power des V8-Diesel und das ge-waltige Durchzugsvermögen machten den R164V8/580 zum souveränen King auf allen Straßen.✪ Das serienmäßige Opticruise lieferte eine

perfekte Schalt- und Kupplungsarbeit mit wirt-schaftlicher Gangwahl.✪ Das Preis/Leistungsverhältnis stimmt. DerLongline eröffnet mit maximalem Fahr- und ech-tem Wohnkomfort einen neuen Horizont im kon-tinentalen Fernverkehr.

KOMPAKT: R164 V8/580 Longline

Das Longline-Fahrerhaus ist

1.300 mm länger als dieFernverkehrs-kabine Topline.

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