TEST & TECHNIK Mit Spenderherz wieder auf Augenhöhe? · Nissan X-Trail 1.3 DIG-T 160. PS • ab 31...

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27 AUTOBILD.DE 11. JULI 2019 AUTOBILD.DE 11. JULI 2019 26 TEST & TECHNIK Mit Spenderherz wieder auf Augenhöhe? Nissan X-Trail 1.3 DIG-T 160 PS ab 31 200 Euro Skoda Kodiaq 1.5 TSI 150 PS ab 28 200 Euro Hat der nicht mehr ganz frische Nissan X-Trail mit neuem Motor eine Chance gegen den Skoda Kodiaq? F RÜHER WÄRE ES NUR EIN GAG GEWESEN: „Was für ei- nen Motor hast du in deinem neuen Geländewagen?“ „Einen 1,3-Liter-Benziner.“ Was für ein Lacher! Denn in Zeiten, als richtige Kraxler noch mindestens mit einem Dreiliter-Diesel unter der Haube durch die Lande wummerten, wa- ren 1,3 Liter noch das Normmaß in der Kleinwagen-Liga. Heute pflanzt Nissan so ein Mo- törchen in den X-Trail und fordert damit ganz selbstbewusst den Skoda Kodiaq heraus. Okay, mit richtigen Offroadern haben die beiden Front- triebler so viel zu tun wie die Kasse- ler Berge mit den Rocky Mountains, zudem hat der 1,33-Liter schon in diversen Renault-Modellen sowie in der neuen Mercedes A-Klasse sein Talent unter Beweis gestellt. Im bereits 2014 erschienenen Nissan X-Trail wirkt der kleine Wirbelwind allerdings wie eine Frischzellenkur. In Kombination mit dem Sieben- gang-Doppelkupplungsgetriebe bläst er erfolgreich frischen Wind in die etwas angegraute Hütte. Kein Wunder, spätestens bei den 160 PS sind dann auch endgültig alle Ge- meinsamkeiten mit Kleinwagen der 1980er-Jahre beendet. Etwas konservativer geht der Skoda ans Werk. Unter seiner Hau- be arbeitet der 1,5-Liter-TSI, der mit einer Leistung von 150 PS immer ein paar Zehntel zurückbleibt. Auch beim Anfahren braucht der Tsche- che ein paar Gedenksekunden mehr. Bis das Start-Stopp-System an einer Kreuzung den Motor wie- der gestartet hat und das Getriebe auf Vortrieb eingestellt ist, ist die vermeintliche Lücke oft schon wie- der zu, gefährliche Manöver sind programmiert. Ein typisches DSG- Problem. Etwas besser, aber lange nicht gut funktioniert hier der Nis- san, dessen Getriebe dafür im Fahr- betrieb deutlich vernehmlicher und mit spürbaren Schaltpausen zur Sache geht. Kein Vergleich zum Skoda, dessen Drehzahlmesser zum wichtigsten Indikator für einen Gangwechsel wird. Auch von der Zylinderabschaltung ist im Fahrbe- trieb fast nichts zu spüren. Immer- hin merkt man es an der Zapfsäule, wo er mit 7,7 Litern den durchaus anständigen X-Trail noch mal um 0,2 Liter unterbietet. Unter Last wird der Unterschied noch größer, und die Grenzen des auf die Spitze ge- triebenen Downsizings werden spür- und hörbar. w Von wegen Abenteurer. Auch wenn X-Trail und Kodiaq auf Wunsch mit Allrad zu haben sind, fühlen sie sich auf Asphalt deutlich wohler >> FOTO: C. BITTMANN

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TEST & TECHNIK

Mit Spenderherz wieder auf Augenhöhe?

Nissan X-Trail 1.3 DIG-T160 PS • ab 31 200 Euro

Skoda Kodiaq 1.5 TSI150 PS • ab 28 200 Euro

Hat der nicht mehr ganz frische Nissan X-Trail mit neuem Motor eine Chance gegen den Skoda Kodiaq?

FRÜHER WÄRE ES NUR EIN GAG GEWESEN: „Was für ei-nen Motor hast du in deinem neuen Geländewagen?“ „Einen

1,3-Liter-Benziner.“ Was für ein Lacher! Denn in Zeiten, als richtige Kraxler noch mindestens mit einem Dreiliter-Diesel unter der Haube durch die Lande wummerten, wa-ren 1,3 Liter noch das Normmaß in der Kleinwagen-Liga.

Heute pflanzt Nissan so ein Mo-törchen in den X-Trail und fordert damit ganz selbstbewusst den Skoda Kodiaq heraus. Okay, mit richtigen Offroadern haben die beiden Front-triebler so viel zu tun wie die Kasse-ler Berge mit den Rocky Mountains, zudem hat der 1,33-Liter schon in diversen Renault-Modellen sowie in der neuen Mercedes A-Klasse sein Talent unter Beweis gestellt. Im

bereits 2014 erschienenen Nissan X-Trail wirkt der kleine Wirbelwind allerdings wie eine Frischzellenkur. In Kombination mit dem Sieben-gang-Doppelkupplungsgetriebe bläst er erfolgreich frischen Wind in die etwas angegraute Hütte. Kein Wunder, spätestens bei den 160 PS sind dann auch endgültig alle Ge-meinsamkeiten mit Kleinwagen der 1980er-Jahre beendet.

Etwas konservativer geht der Skoda ans Werk. Unter seiner Hau-be arbeitet der 1,5-Liter-TSI, der mit einer Leistung von 150 PS immer ein paar Zehntel zurückbleibt. Auch beim Anfahren braucht der Tsche-che ein paar Gedenksekunden mehr. Bis das Start-Stopp-System an einer Kreuzung den Motor wie-der gestartet hat und das Getriebe auf Vortrieb eingestellt ist, ist die

vermeintliche Lücke oft schon wie-der zu, gefährliche Manöver sind programmiert. Ein typisches DSG-Problem. Etwas besser, aber lange nicht gut funktioniert hier der Nis-san, dessen Getriebe dafür im Fahr-betrieb deutlich vernehmlicher und mit spürbaren Schaltpausen zur Sache geht. Kein Vergleich zum Skoda, dessen Drehzahlmesser zum wichtigsten Indikator für einen

Gangwechsel wird. Auch von der Zylinderabschaltung ist im Fahrbe-trieb fast nichts zu spüren. Immer-hin merkt man es an der Zapfsäule, wo er mit 7,7 Litern den durchaus anständigen X-Trail noch mal um 0,2 Liter unterbietet. Unter Last wird der Unterschied noch größer, und die Grenzen des auf die Spitze ge-triebenen Downsizings werden spür- und hörbar.

w Von wegen Abenteurer. Auch wenn X-Trail und Kodiaq auf Wunsch mit Allrad zu haben sind, fühlen sie sich auf Asphalt deutlich wohler

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FOTO

: C. B

ITTM

ANN

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Auch beim Anhängerbetrieb dürften sich X-Trail- und Kodiaq-Fahrer heimlich die kraftvollen Selbstzünder von früher zurück-wünschen. Während der erste X-Trail noch, je nach Maschine, bis zu 3,5 Tonnen ziehen durfte und damit für mittelgroße Segeljachten gut war, reichen die 1,5 Tonnen heute

gerade noch für eine bessere Ein-Mann-Jolle. Ohnehin erstickt die bereits im Solobetrieb schon hilflos agierende Nissan-Vorderachse grö-ßere Speditionsallüren im Keim. Egal ob in engen Kurven, bei nasser Fahrbahn oder einfach nur bei for-cierter Gangart: Ständig verliert sie die Kontrolle, lässt die Räder puber-

tär quietschen und den Fahrer mit der diffusen Lenkung, die weitge-hend auf Rückstellkräfte verzichtet, allein. Mit 1,8 Tonnen Anhängelast geht beim Skoda zwar mehr, Alpen-überquerungen mit dem Wohnwa-gen wollen aber genau überdacht werden. Immerhin ist sein Fahrver-halten wie von einem anderen

DER HARTE KERL IST EIN SOFTIE GEWORDEN

DER KODIAQ GLÄNZT ALS ECHTES MULTITALENT

Frontantrieb, kleine Maschine. Spätestens in der Benzinversion ist nicht viel von den früheren Talenten übrig geblieben. Zeitgeistig duckt sich der große Bru-der des Qashqai vor dem Wind und legt den Schwer-punkt auf ökonomisches Fahren auf der Straße. Das macht er gut, bietet viel Platz und ist ordentlich verar-beitet. Im Detail wird jedoch sein Alter überdeutlich. Daran kann auch der neue Motor nichts mehr ändern.

Clevere Details, saubere Verarbeitung, eine große Motorenpalette und Platz ohne Ende. Dazu ein zeit- und klassenloses Design ohne billige Effektha-schereien. Bei Skoda haben sie es längst verstan-

den, selbst die Konzernmutter VW an die Wand zu spielen. Doch Achtung, der Kodiaq bekommt bald eine Modellpflege. Also entweder den alten nehmen und kräftig handeln oder auf den neuen warten, der sich später besser verkaufen lässt.

Tiefe max. 1775 mmTiefe min. 865 mm

Tiefe max. 1920 mmTiefe min. 1070 mm

Höhe 890 mm

Höhe 830 mm

Breite 890 mm

Breite 1005 mm

>>

>>

Der neue Motor kann das

Alter des X-Trail nicht vertuschen

Cockpit mit teils

wirr verteilten

Knöpfen

Klar, wertig, clever. Ideales Skoda-

Cockpit

FOTO

S: C

. BIT

TMAN

N (8

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TEST & TECHNIK

MesswerteBeschleunigung 0–50 km/h 3,7 s 3,3 s 0–100 km/h 9,4 s 10,0 s 0–130/160 km/h 15,5/25,0 s 17,0/29,6 sZwischenspurt 60–100 km/h 4,7 s 5,4 s 80–120 km/h 6,2 s 6,8 sLeergewicht/Zuladung 1534/451 kg 1625/582 kgGewichtsverteilung v./h. 58/42 % 56/44 %Wendekreis links/rechts 11,9/12,1 m 11,7/11,7 mBremsweg aus 100 km/h kalt 35,8 m 34,1 m aus 100 km/h warm 37,6 m 34,3 mInnengeräusch bei 50 km/h 57 dB(A) 56 dB(A) bei 100 km/h 66 dB(A) 64 dB(A) bei 130 km/h 70 dB(A) 69 dB(A)Testverbrauch – CO2 7,9 l – 187 g/km 7,7 l – 182 g/kmReichweite 760 km 780 km

Preise/AusstattungModell Nissan X-Trial 1.3 DIG-T Skoda Kodiaq 1.5 TSI ACT Grundpreis 31 200 € 28 200 €Testwagenausstattung N-Connecta (3250 €) Style (5000 €)Automatikgetriebe S 1800 €Einparksensoren vorn und hinten S SRückfahrkamera S 360 €Navigationssystem S ab 1090 €Digitalradio S SApple CarPlay/Android Auto N/N S/STempomat S SLED-Scheinwerfer S SZwei-Zonen-Klimaautomatik S SAnhängevorrichtung 419 €* 830 €Metalliclackierung 600 € 580 €Testwagenpreis (wird gewertet) 34 450 € 36 770 €**

S = Serie; N = nicht lieferbar; * zzgl. Montage; ** inklusive Navigation Columbus 1770 € und Doppelkupplungsgetriebe 1800 €

Kosten/GarantienAbgasnorm Euro 6d-Temp EVAP Euro 6d-TempSteuer pro Jahr 208 € 190 €Typklassen HPF/VK/TK 20/24/25 16/22/23Werkstattintervalle 20 000 km/1 Jahr 30 000 km/1 JahrWartungskosten von/bis 250/450 € 250/500 €Garantie/Gewährleistung Garantie GarantieTechnik/km-Begrenzung 3 Jahre/100 000 km 2 Jahre/ohneGarantie gegen Durchrostung 12 Jahre 12 JahreMobilitätsgarantie 3 Jahre unbegrenzt

Fahrzeug - daten NISSAN SKODAMotor Bauart/Zylinder Vierzylinder, Turbo Vierzylinder, TurboEinbaulage vorn quer vorn querVentile/Nockenwellen 4 pro Zylinder/2 4 pro Zylinder/2Nockenwellenantrieb Kette ZahnriemenHubraum 1332 cm³ 1498 cm³kW (PS) bei U/min 117 (160)/5500 110 (150)/5000Nm bei U/min 270/1800 250/1500Höchstgeschwindigkeit 198 km/h 198 km/hGetriebe Siebengang-Doppelkupplung Siebengang-DoppelkupplungAntrieb Vorderradantrieb VorderradantriebBremsen vorn/hinten Scheiben/Scheiben Scheiben/ScheibenTestwagenbereifung 225/60 R 18 H 235/55 R 18 VReifentyp Bridgestone Alenza 001 Continental SportContact 5Radgröße 7 x 18" 7 x 18"Abgas CO2 185 g/km 175 g/kmVerbrauch* 7,8 l 7,4 lTankinhalt/Kraftstoffsorte 60 l/Super 60 l/SuperPartikelfilter S SKältemittel/Klimaanlage R1234yf R1234yf Vorbeifahrgeräusch 65 dB(A) 67 dB(A)Anhängelast gebremst/ungebremst 1500/750 kg 1800/750 kgKofferraumvolumen 565-1996 l 560-2005 lLänge/Breite/Höhe** 4690/1820–2056**/1700 mm 4697/1882–1676**/1676 mm

*gesamt nach WLTP-Norm; **Breite mit Außenspiegeln

AUTO BILD testet mit JET-Kraftstoffen

Sportverbrauch 10,7 l 10,3 l Testverbrauch zum Vergleich: Werksangabe

7,9 l 7,8 l (Abweichung: +1 %)

7,7 l 7,4 l (Abweichung: +4 %)

Sparverbrauch 6,1 l 6,3 l 54 km Autobahn, davon 20 Vollgas; Durchschnitt der 155-km-Testrunde von AUTO BILD; 101 km Stadt und Land mit wenig Gas

Skoda auch bei Hitze standfest

Den Kodiaq stört die

Temperatur der Bremse wenig,

er steht stets nach gut 34

Metern. Anders der X-Trail.

Zwischen kalt (35,8 m) und

warm (37,6 m) liegen bei ihm

fast zwei Meter.

ANTEIL AN GESAMTNOTE NISSAN SKODAAbgasreinigung 40 % 2 2Testverbr./CO2-Ausst. 30 % 5 5Verkehrsbelastung 20 % 3 3Klimatechnik 10 % 5 5

Gesamtnote 3,4 3,4Platzierung 1. 1.

ECO-INDEX

Noten von 1 bis 5**

Keine Überraschung, Gleichstand im Eco-Index. Die beiden Kandidaten sind sich in Wesen und Technik, in Größe, Gewicht und Verbrauch zu ähnlich, als dass es hier unter-schiedliche Noten geben könnte.

FAZITMALTE BÜTTNER MIRKO MENKE

Nicht böse sein, liebe Nissan-

Fans, in diesem Vergleich kann

es nur einen Sie-ger geben. Der X-Trail ist kein

schlechtes Auto, hat kaum echte

Schwächen. Der jüngere Kodiaq ist nur immer etwas besser.

**Eco-Index- BewertungskriterienABGASREINIGUNG Note 1: Euro 6d, Euro 6d-Temp EVAP ISC, E-Autos Note 2: Euro 6d-Temp Note 3: SCR + LNT1, motornaher SCR, BPF2 Note 4: SCR, Gasantrieb Note 5: alle anderen TESTVERBRAUCH/CO2 Note 1: bis 100 g/km CO2 Note 2: bis 130 g/km Note 3: bis 150 g/km Note 4: bis 170 g/km Note 5: alle anderen VERKEHRSBELASTUNG (Länge x Breite x Gewicht) Note 1: bis 6 Note 2: bis 12 Note 3: bis 15 Note 4: bis 18 Note 5: alle anderen KLIMATECHNIK Note 1: CO2 (Serie) Note 2: CO2 (Aufpreis) Note 3: R1234yf mit Sicherheitstechnik/E-Auto Note 4: R1234yf in Saug-benziner oder Turbodiesel Note 5: alle anderen 1 LNT: NOx-Speicherkat2 BPF: Benzinpartikelfilter

* ermittelt von Bewerten Sie Ihr Fahrzeug auf www.autobild.de

WERTUNGENKarosserie Pu

nkte

max.

SKODA

NISSAN

Platzangebot vorn 20 18 14Platzangebot hinten 20 19 14Raumgefühl 10 10 8Kofferraum 20 16 16Variabilität 10 5 7Zuladung 10 9 7Anhängelast 5 3 2Übersichtlichkeit 15 12 10Qualitätseindruck 20 16 15Funktionalität 10 8 7Sicherheitsausstattung 10 7 6Karosseriewertung 150 123 106

AntriebBeschleunigung 15 10 10Zwischenspurt 20 13 15Höchstgeschwindigkeit 5 3 3Laufkultur 15 13 12Drehfreude/Ansprechen 10 7 8Getriebe 20 16 15Testverbrauch 30 22 22Reichweite 10 4 4Antriebswertung 125 88 89

FahrdynamikFahrsicherheit 20 18 16Geradeauslauf 5 5 5Agilität 20 16 16Lenkung 20 16 14Traktion 5 4 3Wendekreis 10 4 4Bremsen 20 19 14Fahrdynamikwertung 100 82 72

Connected CarTelefon 5 6 7Navigation 10 9 2Onlinefunktionen/Apps 10 9 1Audio 5 5 5Assistenzsysteme 20 16 11Connected-Car-Wertung 50 45 26

UmweltAußenabmessungen 15 6 7Leergewicht 15 10 11CO2-Ausstoß 20 14 14Effizienzklasse 5 4 4Außengeräusch 5 4 5Umwelttechnik 40 18 18Umweltwertung 100 56 59

KomfortEinstieg 5 5 4Sitzposition 10 8 7Sitze vorn 15 12 10Sitze hinten 10 9 7Bedienbarkeit 10 8 7Federung 30 23 21Innengeräusch 10 8 7Geräuscheindruck 10 8 7Komfortausstattung 15 14 14Klimatisierung 10 6 6Komfortwertung 125 101 90Eigenschaftswertung 650 495 442

KostenPreis 50 30 32Wiederverkauf* 15 8 4Steuer/Versicherung 10 2 6Wartung 10 4 2Garantien 15 4 6Kostenwertung 100 48 50Gesamtwertung 750 543 492

Platzierung 1. 2.Preis in Euro 36 770 34 450Preis pro Wertungspunkt 67,72 70,02Preis-Leistungs-Sieger 1. 2.

Punkte maximal 750

Skoda Kodiaq Perfekte Allround-qualitäten, riesiges Platzangebot, faire Kosten. Im Feld der Kompakt-SUV ist der Skoda derzeit kaum zu schlagen.

PLATZIERUNG

1.

543 Punkte

Nissan X-Trail Seine fünf Jahre merkt man dem Nissan an. Daran än-dert auch der neue Motor nichts. Ihm bleibt nur ein guter zweiter Platz.

2.

492 Punkte

Stern. Mit einer Lenkung, die immer berechenbar und linear funktioniert, und einem Fahrwerk, das keine Gemeinheiten bereithält. Im Gegenteil. Schon bei mittlerem Tempo regelt das ESP das Auto in Kurven derart vehement ein, dass ein Walter Röhrl wohl frustriert die Flucht ergreifen würde. Der Nissan wäre für ihn allerdings auch keine Alternative, denn auch hier verhin-dert die rigide Regelelektronik jeden Anflug von Übermut im Ansatz. Al-lerdings wird hier erst eingegriffen, wenn der Schwung bereits das Heck ergriffen hat, was die Sache subjek-tiv etwas kippelig macht. Am Ende lässt aber auch der X-Trail nichts anbrennen. Weil SUV mit kleinen Benzinmotoren aber ohnehin eher von Familien und seltener von ehe-maligen Rallyeweltmeistern gekauft werden, zählen hier vor allem die inneren Werte.

Und die beherrschen beide, so viel ist klar. Reichlich Platz auf allen fünf Plätzen und Kofferräume wie im Oberklassekombi. Der Nissan überzeugt zudem mit einem ebenen Laderaum ohne Kante. Das kann der Skoda eigentlich auch, aller-

dings fehlt im Testwagen der dop-pelte Ladeboden, eine tief liegende, billige Fleece-Matte muss so reichen. 160 Euro gespart, wertvolle Punkte verspielt. Nebeneinandergestellt zeigt sich einmal mehr Skodas Ta-lent, überall noch den letzten Zen-timeter herauszukitzeln. Bei nahe-zu gleichen Abmessungen bietet der Kodiaq innen fast überall ein Quänt-chen mehr Platz, ein paar Millime-ter mehr Raum. Niemand kann sich im Fond des X-Trail über Enge be-schweren. Aber im Skoda ist der Ein-stieg eben größer, die Sitzfläche län-ger, der Beinraum üppiger und das Polster bequemer. Dazu bietet er eine deutlich bessere Rundumsicht, was bei diesen Hochsitzklötzchen viel wert ist.

Das Alter merkt man dem X-Trail dann auch bei der Bedienung an. Sein einfaches Navi mit kleinem Bild schirm wirkt neben dem „Co-lumbus“-System im Skoda wie aus der Zeit gefallen. Einzig die Direkt-wahltasten und der Drehregler für die Lautstärke, beides im Skoda nicht vorhanden, überzeugen.

Doch abgerechnet wird zum Schluss, an der Kasse. Beim Kauf-preis spart der getestete X-Trail 1.3 DIG-T gegenüber dem Kodiaq 1.5 TSI Style satte 2320 Euro. Leider verspielt er den Vorteil genauso schnell wieder mit seinem schlech-teren Restwert, höheren Festkosten sowie kürzeren Wartungsinterval-len. Nur weil er mit drei Jahren Ga-rantie ein Jahr mehr bietet als der Skoda, gewinnt er das Kostenkapi-tel. Rausreißen kann er damit nichts mehr, am Ende gibt es nur einen Sieger: Der Skoda gewinnt gegen den Nissan verdient und haushoch. Auch das wäre früher übrigens nur als Gag durchgegangen.

Duell der Basis-BenzinerNissan-Motor mit 120 PS pro Liter Hubraum trifft auf Skoda-Aggregat mit 100 PS Literleistung.

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2017 erhielt der Nissan eine kleine Modellpflege. Der Kodiaq geht noch dieses Jahr zur Kur

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Nissan 1,33 Liter

Skoda 1,5 Liter

FOTO

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