Test und Weiterentwicklung eines Streifenprojektionsgerätes
Transcript of Test und Weiterentwicklung eines Streifenprojektionsgerätes
Test und Weiterentwicklung eines
Streifenprojektionsgerätes
Zentrum für optische Technologien
Zeitraum: 01.03.2015 – 30.07.2015
- Bachelorarbeit -
Verfasst von: Linda Goedicke
Studiengang: Augenoptik/ Augenoptik und Hörakustik
Datum: 30.07.2015
Erstprüfer: Prof. Dr. Rainer Börret
Zweitprüfer: Prof. Dr. Peter Baumbach
Erklärung
I Linda Goedicke
Erklärung
Ich versichere hiermit, dass ich die vorliegende Bachelorthesis selbstständig und ohne
fremde Hilfe angefertigt und keine andere als die angegebene Literatur benutzt habe. Alle
von anderen Autoren wörtlich übernommenen Stellen wie auch die sich an die
Gedankengänge anderer Autoren eng anlehnenden Ausführungen meiner Arbeit sind
besonders gekennzeichnet. Diese Arbeit wurde bisher in gleicher oder ähnlicher Form keiner
anderen Prüfungsbehörde vorgelegt und auch nicht veröffentlicht.
Ort, Datum Unterschrift
Danksagung
II Linda Goedicke
Danksagung
An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Personen bedanken, die mich während meiner
Bachelorarbeit begleitet und unterstützt haben.
Zuallererst möchte ich mich bei dem gesamten ZOT-Team für die mir entgegengebrachte
Unterstützung und die gute Zusammenarbeit bedanken.
Ein besonderer Dank geht an:
meinen Betreuer, Herrn Prof. Dr. Rainer Börret, für die sehr gute Kommunikation und
für die Möglichkeit meine Bachelorarbeit im Zentrum für optische Technologien an
der Hochschule Aalen schreiben zu können
meinen Betreuer, Herrn Dominik Wiedemann, der mich stets mit Anregungen und
fachlichem Wissen unterstütze
Herrn Dr. Bernd Dörband, der mir bei mathematischen Problemen zur Seite stand
und mit seinem fundierten Wissen zum Erfolg der Arbeit beitrug
meinen Zweitprüfer Herrn Prof. Dr. Peter Baumbach, der mir, durch kritisches
Hinterfragen meiner Theorien, neuen Ideenanstöße gab und so den Fortschritt der
Arbeit vorantrieb
Armin Geng, der mir immer bereitwillig bei der Umsetzung meiner Ideen in Matlab
half, mir sein Vorgehen verständlich erklärt hat und durch den ich mein Wissen in
Matlab vertiefen konnte
Danke sagen möchte ich auch meiner Familie, ohne die ich mein Studium nicht hätte
absolvieren können.
Zu guter Letzt bedanke ich mich bei meinem Freund Bernd Bäurer, der mir während der Zeit
des Schreibens mit Geduld und Verständnis zur Seite stand und mich gedanklich
unterstützte.
Kurzfassung
III Linda Goedicke
Kurzfassung
Die Streifenprojektion hat sich im Laufe der letzten Jahre schnell neben den
Koordinatenmessgeräten in der 3D-Messtechnik etabliert und ist aus diesem Bereich nicht
mehr wegzudenken. Auch auf anderen Gebieten, wie beispielsweise der Medizin oder der
Automobilindustrie, findet diese im Alltag Anwendung. Ein entscheidender Vorteil der
Streifenprojektion besteht darin, Objekte schnell und berührungslos zu vermessen.
In der vorliegenden Bachelorarbeit wird detailliert auf ein selbstentwickeltes
Streifenprojektionsgerät eingegangen, dass mit geringen finanziellen Mitteln konstruiert
wurde. Hierbei wurde die Software zur Steuerung der Komponenten sowie zur Auswertung
der erfassten Daten in Matlab erstellt.
Das Gerät wurde auf Benutzerfreundlichkeit untersucht und hinsichtlich dieses Aspektes
verbessert. Im Zuge dessen beinhaltet die Bachelorthesis eine ausführliche
Benutzeranleitung für Neuanwender.
Durch Transformation der Kalibrierung in metrische Daten kann das Streifenprojektionsgerät
für zukünftige Messungen benutzt werden.
Es konnten die Fragen geklärt werden, wie reproduzierbar die Ergebnisse des Messgerätes
sind und welche Messgenauigkeit erzielt werden kann. Zusätzlich erfolgte die Definition des
erreichbaren Messvolumens.
Die Auswertung der durchgeführten Messversuche zeigte, dass das Gerät reproduzierbare
Ergebnisse liefert. Außerdem konnte gezeigt werden, dass das Streifenprojektionsgerät in
der Lage ist einfache Freiformflächen zu vermessen. Die erzeugten Messdaten können
beispielsweise als Solldaten für die Vermessung mit taktilen Messmaschinen verwendet
werden. Oberflächen welche scharfe Kanten, also nicht stetige Strukturen, besitzen, können
mit diesem Aufbau nicht vermessen werden
Abstract
IV Linda Goedicke
Abstract
In the last few years, fringe projection has established itself really fast in the
3D-measurement technology. Besides the coordinate measuring equipment, it has become
indispensable in this field. Fringe projection is also used in other areas of application in the
medical field as well as in the automotive industry. One decisive advantage of this method is
the quick and contactless measurement of objects.
This bachelor thesis deals with a self-developed fringe projection system, which has been
developed with low costs. In this connection the software, which controls the components
and evaluates the recorded measurement data, was created with Matlab.
The system is tested and improved regarding the user-friendliness. In this context the
bachelor thesis contains a detailed user instruction for inexperienced users.
Furthermore, the fringe projection system is now ready for operation due to some
improvements, which were made to enable the metric calibration.
Moreover, the reproducibility of the measurements and the attainable measuring accuracy,
are clarified. In addition, the adjustable measuring volume could be defined.
The evaluation of the performed measurements demonstrated that the device provides
reproducible results. Beyond, it is able to determine simple free form surfaces.
The generated measurement data can be effectively used as reference data for the tactile
measuring systems.
It was also detected that the self-developed fringe projection system is unsuitable for
measuring sharp edges.
Leitzitat
V Linda Goedicke
Leitzitat
„Denken und Wissen sollten immer gleichen Schritt halten.
Das Wissen bleibt sonst unfruchtbar.“
Friedrich Wilhelm von Humboldt
Abkürzungsverzeichnis
VI Linda Goedicke
Abkürzungsverzeichnis
CAD Computer-aided design (rechnerunterstütztes Konstruieren)
GUI Graphical user interface (Grafische Benutzeroberfläche)
KMG Koordinatenmessgerät
KMT Koordinatenmesstechnik
OCT Optische Kohärenztomografie
POM Polyoxymethylen
PV Peak to Valley
RMS Root Mean Square (Quadratisches Mittel)
SPG Streifenprojektionsgerät
WLI Weißlichtinterferometer
ZOT Zentrum für Optische Technologien
Inhaltsverzeichnis
VII Linda Goedicke
Inhaltsverzeichnis
Erklärung ............................................................................................................................... I
Danksagung ......................................................................................................................... II
Kurzfassung ........................................................................................................................ III
Abstract ............................................................................................................................... IV
Leitzitat ................................................................................................................................. V
Abkürzungsverzeichnis ...................................................................................................... VI
Inhaltsverzeichnis .............................................................................................................. VII
1. Einleitung ...................................................................................................................... 1
1.1. Zentrum für Optische Technologien (ZOT)............................................................... 1
1.2 Entwicklung der Messtechnik ................................................................................... 2
1.3. Taktile und optische Messtechnik ............................................................................ 3
2. Vorgehensweise ........................................................................................................... 4
2.1 Zielsetzung .............................................................................................................. 4
2.2. Zeitplan der Bachelorarbeit ...................................................................................... 5
3. Koordinatenmessgerät UPMC ..................................................................................... 6
3.1 Prinzip Koordinatenmessgerät ................................................................................. 6
3.2 Allgemeiner Aufbau UPMC ...................................................................................... 6
3.3 Taktil messende Systeme ........................................................................................ 8
4. Weißlichtinterferometrie ............................................................................................. 11
4.1 Aufbau ................................................................................................................... 11
4.2 Allgemeines ........................................................................................................... 11
4.3 Funktionsprinzip .................................................................................................... 12
5. Die Streifenprojektion ................................................................................................. 14
5.1 Allgemeines ........................................................................................................... 14
Inhaltsverzeichnis
VIII Linda Goedicke
5.2 Messprinzip ........................................................................................................... 14
5.3 Korrespondenzproblem ......................................................................................... 16
5.3.1 Innere Orientierung ......................................................................................... 16
5.3.2 Äußere Orientierung ....................................................................................... 17
5.3.3 Phase-Shift Verfahren .................................................................................... 18
6. Selbstentwicklung Streifenprojektionsgerät............................................................. 20
6.1 Versuchsaufbau ..................................................................................................... 20
6.2 Aufbau der Benutzeroberfläche (GUI) .................................................................... 24
6.3 Funktionsprinzip .................................................................................................... 29
6.3.1 Bildaufnahme.................................................................................................. 30
6.3.2 Bildauswertung ............................................................................................... 30
6.4 Bedienungsanleitung ............................................................................................. 32
6.4.1 Vorbereitung des Messsystems ...................................................................... 32
6.4.2 Voreinstellung Messung ................................................................................. 33
6.4.3 Kalibrierung des Streifenprojektionsgeräts ...................................................... 36
6.4.4 Referenzbild generieren ................................................................................. 39
6.4.5 Objektoberfläche messen ............................................................................... 40
6.4.6 Checkliste ....................................................................................................... 42
6.5 Programmverbesserungen .................................................................................... 43
6.5.1 Auswahl zwischen Grund- und erweiterter Einstellung .................................... 43
6.5.2 Speicherung der Messdaten als Textdatei ...................................................... 43
6.5.2 x-y Kalibrierung ............................................................................................... 44
6.6 Fehlerquellen ......................................................................................................... 54
7. Ermittlung und Auswertung der Messergebnisse .................................................... 55
7.1 Software Calypso................................................................................................... 55
7.2 ZAPHOD ............................................................................................................... 55
Inhaltsverzeichnis
IX Linda Goedicke
7.3 Peak to Valley und Root Mean Square .................................................................. 56
7.4 Vergleich UPMC und Streifenprojektionsgerät ....................................................... 57
7.5 Messung der Kalibrierhäufigkeit ............................................................................. 59
7.6 Messungen unter Wiederholbedingungen .............................................................. 61
7.7 Überprüfung der Reproduzierbarkeit ...................................................................... 63
7.8 Überprüfung der Messgenauigkeit ......................................................................... 67
7.9 Vergleich von zwei Kalibrier-/Referenzflächen ....................................................... 76
7.10 Festlegung des Messvolumens.............................................................................. 79
7.11 Festlegung der Auflösungsgrenzen ....................................................................... 80
8. Schlussfolgerung ....................................................................................................... 84
9. Literaturverzeichnis .................................................................................................... 85
10. Abbildungsverzeichnis .............................................................................................. 87
11. Anhang ....................................................................................................................... 91
Einleitung
1 Linda Goedicke
1. Einleitung
1.1. Zentrum für Optische Technologien (ZOT)
Das Zentrum für Optische Technologie, kurz ZOT, ist eine Forschungseinrichtung innerhalb
der Hochschule Aalen. Der Fokus der Forschung des ZOT liegt in der Prozessentwicklung
für optische Fertigungstechnologien. Desweitern stellt das Forschungsinstitut auch eine
Vielzahl an optischen Messgeräten bereit, mit denen messtechnische Aufgaben durchgeführt
werden können.
Innerhalb des ZOT werden andauernd Forschungsprojekte, in enger Verknüpfung mit
Partnern aus der Industrie und der Hochschule, realisiert um die Forschung weiter
voranzutreiben.
Die Abbildung 1 zeigt den Roboterraum des ZOTs, hier werden Polierversuche durchgeführt.
In Abbildung 2 ist das Messlabor zu sehen, indem die messtechnischen Geräte stehen.
Abbildung 1: Roboterlabor ZOT
Abbildung 2: Messlabor ZOT
Einleitung
2 Linda Goedicke
1.2 Entwicklung der Messtechnik
Die Messtechnik gewann schon sehr früh an Bedeutung. Durch das Aufblühen des Handels
mit Gütern mussten Längen und Flächenmaße festgelegt werden. Damals definierte man
Maße wie Elle, Fuß oder Handbreit, die sich meistens an dem Körpermaß eines Herrschers
orientierten. Bei den Ägyptern nutzte man schon 4000 v.Chr. den ausgestreckten Unterarm
des Königs als standardisiertes Längenmaß, dieser betrug 52,4 cm. Diese Länge wurde in
sieben Handbreiten unterteilt und eine Handbreite (eine Hand = 7,48 cm) wurde wiederum in
vier Fingerbreiten separiert (ein Finger = 1,87 cm). [1]
Aufgrund der vielen verschiedenen Maßeinheiten, die einen zwischenstaatlichen Handel
erschwerten, wurde der Wunsch nach Vereinheitlichung immer größer. Im 18. Jahrhundert
einigte man sich schließlich auf der französischen Nationalversammlung, auf ein allgemein
gültiges Längenmaß, das Meter. Das Meter wurde als vierzigmillionster Teil des Erdumfangs
definiert. [1]
Weitere Meilensteine in der Entwicklung der Messtechnik waren:
die Einführung des Strichmaß als neuer internationaler Meterprototyp (1889)
die Einführung des internationalen Einheitensystems (SI, 1960), welches die sechs
Basiseinheiten festlegt (Sekunde, Ampere, Meter, Kelvin, Candela, Kilogramm)
die Veröffentlichung des Einheitengesetztes in Deutschland (1869)
die neue Meterdefinition auf Basis der Lichtgeschwindigkeit, demzufolge ist ein Meter
die Strecke, die das Licht innerhalb von 1/299792458 s im Vakuum durchläuft [2]
Die einsetzende Industrialisierung drängte die Menschen dazu, in möglichst kurzer Zeit eine
große Anzahl an Produkten mit herausragender Qualität zu fertigen. Die Anforderung an die
hohe Leistungsfähigkeit und an die Fertigungsgenauigkeit erforderte einen hohen Anspruch
an die Messgeschwindigkeit und an die Messgenauigkeit messtechnischer Geräte. Um
diesen Anforderungen gerecht werden zu können, musste die Entwicklung der Messtechnik
schnell und effektiv vorangetrieben werden. So entstanden in den 70er Jahren CNC-
Koordinatenmessgeräte und in den 80er Jahren hielten sodann auch optische
Messverfahren Einzug in den Markt. [2] Mittlerweile ist die 3D-Messtechnik aus dem Bereich
der Qualitätssicherung nicht mehr wegzudenken.
Einleitung
3 Linda Goedicke
1.3. Taktile und optische Messtechnik
Die taktilen und optischen 3D-Messverfahren ermöglichen eine genaue Erfassung der
Topographie eines Objektes und können somit mögliche Formabweichungen von der
Sollform feststellen. Die optische Messtechnik stellt eine bahnbrechende Erfindung dar, da
sie sich durch eine hohe Leistungsfähigkeit auszeichnet. Lediglich eine Messsequenz
ermöglicht die Erfassung eines flächigen Bereichs einer Messszene.
Die optischen Messverfahren reichen von eindimensional messenden Abstandssensoren,
über zweidimensionale Messverfahren (Lichtschnittverfahren) bis hin zu dreidimensionalen
Verfahren, die zum Beispiel in der Streifenprojektion Anwendung finden.
Die optische und die taktile 3D-Messtechnik beruhen beide auf dem gleichen Grundprinzip:
„Beide Verfahren stützen sich zur Maßberechnung und Formbestimmung auf Objektpunkte,
die in einem dreidimensionalen Koordinatensystem definiert sind.“ [3]
Jedoch sind klare Unterschiede der beiden Verfahren in der Objektpunktaufnahme und der
Objektpunktanzahl herauszustellen. Die optische Messtechnik ermöglicht ein
berührungsloses und sehr schnelles Erfassen des Oberflächenprofils eines Objekts, so dass
man auch verformbare und sehr weiche Objekte zerstörungsfrei und in kürzester Zeit
vermessen kann. Die taktile Messtechnik fährt das Objekt bei Vermessung an, was zu
fehlerhaften Messungen führen kann. Dennoch ist die hohe Messgenauigkeit der taktilen 3D-
Messtechnik nicht von der Hand zu weisen, die aufgrund der hohen Anzahl der zu
antastenden Objektpunkte gegeben ist. [4]
Weiterhin stellt das Erfassen von Freiformflächen in der optischen Messtechnik eine
Herausforderung dar, wohingegen diese mit der taktilen Messtechnik einfacher detektiert
werden können. Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich aus diesem Grund mit einem
Streifenprojektionsgerät, das zwar zu den optischen Geräten gehört, jedoch in der Lage ist
Freiformflächen zu erfassen.
Daher wird in der Arbeit ausschließlich auf die taktile 3D-Messtechnik, die
Koordinatenmesstechnik und auf die optische 3D-Messtechnik, die Streifenprojektion und die
Weißlichtinterferometrie eingegangen.
Vorgehensweise
4 Linda Goedicke
2. Vorgehensweise
2.1 Zielsetzung
Das Thema der Bachelorarbeit lautet „Test und Weiterentwicklung eines
Streifenprojektionsaufbaus“, darunter versteht man folgende Ziele, die im Laufe der Arbeit
erreicht werden sollen:
Durchführung diverser Probemessungen, die zum „Kennenlernen“ des Gerätes
dienen
Erstellung einer Benutzeranleitung, die eine detaillierte Beschreibung beim Vorgehen
einer Messung enthält
Erarbeitung möglicher Verbesserungen, zum Beispiel:
Verbesserungen, die der erleichterten Bedienung des
Streifenprojektionsgeräts dienen
Verbesserungen im Programm
Durchführung einiger sinnvoll ausgewählten Messungen, die das
Streifenprojektionsgerät hinsichtlich einiger ausgewählter Aspekte testen soll:
Überprüfung der Messgenauigkeit des Geräts
Festlegung des Messvolumens
Test der Reproduzierbarkeit
Bestimmung der Auflösungsgrenzen
Prüfen, ob das Streifenprojektionsgerät zur Definition von Sollformen für andere
messtechnische Geräte geeignet ist
Vorgehensweise
5 Linda Goedicke
2.2. Zeitplan der Bachelorarbeit
Abbildung 3: Zeitplan
Koordinatenmessgerät UPMC
6 Linda Goedicke
3. Koordinatenmessgerät UPMC
3.1 Prinzip Koordinatenmessgerät
„Die Koordinatenmesstechnik (KMT) ist ein universelles Messverfahren, bei dem die
Werkstückoberfläche in einem Koordinatensystem punktweise abgetastet und in der
anschließenden Auswertung im Rechner entsprechend der Messaufgabe verknüpft wird.“ [5]
Nach dem das Werkstück punktweise abgetastet wurde, erfolgt die mathematische
Verknüpfung der Antastpunkte und man erhält die Istform des Werkstücks. Durch das
Erfassen der Istform ist es möglich Abweichungen zur Sollform zu erkennen. [2]
Daher werden Koordinatenmessgerät vor allem für die Bestimmung von Lagebeziehungen,
Formabweichungen, Maße, Abstände und Winkel eingesetzt. Je mehr Messpunkte die
UPMC erfasst, umso genauer kann man die tatsächliche Werkstückoberfläche bestimmen.
Die mathematische Verknüpfung, die auch als Koordinatentransformation bezeichnet wird,
ist notwendig, da das Koordinatenmessgerät (KMG) und das Werkstück voneinander
unabhängige Koordinatensysteme darstellen, die ineinander überführt werden müssen. Der
Ausgangspunkt der Koordinatentransformation besteht darin, dass man ein
Koordinatensystem für ein Werkstück definiert. Dazu werden mehrere Stellen am Werkstück
angetastet und „durch eine räumliche Koordinatentransformation können dann alle
Messpunkte im KMG-Koordinatensystem auf das Werkstücksystem umgerechnet werden.“
[5]
3.2 Allgemeiner Aufbau UPMC
Koordinatenmessgeräte gibt es in unterschiedlichen Bauarten, zwischen denen je nach
Messaufgabe gewählt werden kann. Man unterscheidet zwischen Auslegerbauweise,
Portalbauweise, Ständerbauweise und Brückenbauweise.
Die UPMC Carat 550, welche im ZOT vorhanden ist, ist in Portalbauweise mit beweglichem
Portal ausgelegt. Daher wird im Weiteren nur auf diese Konstruktionsart eingegangen.
Koordinatenmessgerät UPMC
7 Linda Goedicke
KMG in Portalbauweise zeichnen sich durch eine hohe Steifigkeit aus, die durch die in sich
geschlossene Bauweise des Portals und durch die Luftlagerung des Portals gegeben ist.
Aufgrund der hohen Steifigkeit ist es möglich kleine Messunsicherheiten bei großen
Messbereichen zu erreichen. [2] Ein wesentlicher Vorteil der KMG mit beweglichem Portal
besteht darin, dass auch schwere Werkstücke mit hoher Messgenauigkeit gemessen werden
können. [6]
In Abbildung 4 ist ein KMG in Portalbauweise zu sehen. Im Allgemeinen bestehen
Koordinatenmessgeräte aus drei zueinander orthogonal angeordneten Achsen (x, y, z).
Jede dieser Achsen besitzt einen eigenen elektrischen Antrieb. Der Tisch zur
Werkstückaufnahme besteht meist aus Granit, Stahl oder Gusseisen. Bei der UPMC Carat
550 von Zeiss ist der Tisch aus Granit, aufgrund seiner hohen Korrosionsbeständigkeit, der
geringen Dichte und des, im Vergleich zu den anderen zwei Materialien, niedrigen Preises.
Des Weiteren steht der Tisch auf einer Gerätebasis, die durch ihre Dämpfungsmatten
Umgebungsschwingungen vom Messgerät abhält. [5]
Die Messköpfe oder auch Sensoren tasten das Werkstück ab und liefern Informationen über
den Prüfling. Es wird hierbei zwischen optischen (berührungslosen) und taktilen
(berührenden) Messköpfen unterschieden (s. Punkt 3.4).
Damit die Messpunkte auch weiter verarbeitet werden können und damit eine Aussage über
die Abweichung zur Sollgestalt liefern, braucht jedes KMG einen Rechner mit einer
geeigneten Messsoftware (s. Punkt 7.1).
Abbildung 4: Aufbau KMG in Portalbauweise [7]
Koordinatenmessgerät UPMC
8 Linda Goedicke
3.3 Taktil messende Systeme
Beim taktilen Messen erfolgt das Abtasten der Oberflächentopographie eines Werkstücks
durch einen berührenden Taster.
Das tastende Messkopfsystem der Zeiss UPMC 550 Carat, dass das Signal zur Bestimmung
des Messpunktes gibt, besteht aus einer Pinole, einem Messkopf und dem daran
anschließenden Tastersystem. Der taktile Messkopf stellt eine Beziehung zwischen dem
Koordinatensystem des KMG und den Antastpunkten des Werkstücks auf. [5]
Taktile Messköpfe unterscheiden sich in zwei Arten des Antastens: messende Systeme und
schaltende Systeme.
Die UPMC Carat 550 von Zeiss arbeitet nach dem in Abbildung 5 dargestellten messenden
Systems. „Bei messenden Systemen wird [die] Relativbewegung [die beim Antasten des
Werkstücks auftritt] durch Wegmesssysteme, meist analoge Induktivtaster, erfasst und zur
Ermittlung der Koordinaten des Antastpunktes den, mit den Messsystemen der
Verschiebeschlitten ermittelten Koordinaten, überlagert.“ [1]. Auf das schaltende System soll
nicht weiter eingegangen werden. Nähere Informationen findet man in der Bachelorarbeit
von Hülya Tasgin (Vermessung von Freiformflächen mit einer Koordinatenmessmaschine,
Hochschule Aalen 2013).
Abbildung 5: Taktiler Messkopf bei messendem System[5]
Das Messverfahren bei messenden Tastsystemen kann auf zwei unterschiedlichen Weisen
erfolgen: als Einzelpunktmessung oder als Scanningverfahren. Bei der Einzelpunktmessung
wird, während sich die Achsen bewegen, eine Stelle am Werkstück vom Taster angefahren.
Koordinatenmessgerät UPMC
9 Linda Goedicke
Nach dem Antasten fährt der Taster zurück und bewegt sich erneut vor. Beim
Scanningverfahren hingegen fährt das Tasterelement kontinuierlich, ohne Unterbrechungen,
entlang der Oberflächenkontur des Messobjekts. Ein entscheidender Vorteil des
Scanningverfahrens besteht in dem sehr schnellen Erfassen von vielen Messpunkten in
kürzester Zeit (200 Messpunkte pro Sekunde). [5]
Damit wichtige Größen des Tastersystems, wie Tasterradius und Tasterbiegung für die
Software Calypso zur Verfügung stehen, muss das Tastersystem vor der Messung an einer
Referenzkugel eingemessen werden. Bei jedem Wechsel des Tasters muss dieser erneut
an der Kugelnormalen kalibriert werden. Die Kalibrierung an der Kugelnormalen
(s. Abbildung 6) ist wichtig, um die Messgenauigkeit der KMG zu erhöhen und Messfehler zu
vermeiden.
Abbildung 6: Einmessung des Tasters an der Kugelnormalen [7]
Ein Bestandteil des Tastersystems ist das Tastelement, das durch unterschiedliche Formen
verschiedene Messaufgaben lösen kann. Für die taktile Messung müssen Form, Größe und
Material des Tastelements bekannt sein. Bei der UPMC von Zeiss wird eine Rubinkugel als
Tastelement verwendet. Um beim Einmessen eine hohe Messgenauigkeit zu erreichen,
braucht das Tastelement eine sehr hohe Formgenauigkeit. Rubin ist ein harter Werkstoff und
minimiert daher den Verschleiß des Tastelements. Aufgrund der Tastkräfte, die bei der
berührenden Oberflächenmessung auftreten können, kann es zur Deformationen an der
Rubinkugel oder an der Werkstückoberfläche kommen. [8]
Koordinatenmessgerät UPMC
10 Linda Goedicke
Der Radius der Rubinkugel bestimmt ob Teile der Oberfläche des Werkstücks angetastet
werden oder nicht. „Die Größe des Antastelements führt zu einer Verfälschung der
Oberfläche, die als mechanische Filterung bezeichnet wird.“ [9]
In
Abbildung 7 wird deutlich, dass Antastelement 1 und Antastelement 2 keine mechanische
Filterung bewirken, wohingegen Antastelement 3 zu einer mechanischen Filterung führt, da
die Oberfläche des Prüflings nicht vollständig erfasst werden kann.
Im Allgemeinen gilt: Je größer das Antastelement desto stärker die mechanische Filterung.
Abbildung 7: Mechanische Filterung des Antastelements [9]
Weißlichtinterferometrie
11 Linda Goedicke
4. Weißlichtinterferometrie
Die Topographie der Referenzobjekte, die in der vorliegenden Bachelorthesis verwendet
werden, wurde mit dem Weißlichtinterferometer von Zygo gemessen.
4.1 Aufbau
In Abbildung 8 ist der Aufbau des Zygo Weißlichtinterferometers dargestellt.
Abbildung 8: Aufbau des Weißlichtinterferometers Zygo
4.2 Allgemeines
Wie in Punkt 1.3 bereits erwähnt wurde, zählt die Weißlichtinterferometrie zu den
dreidimensionalen optischen Messverfahren und basiert auf dem Grundprinzip der
Interferometrie, bei der es zur Überlagerung der Wellen zweier Lichtstrahlen kommt.
Das Weißlichtinterferometer ist ebenso, wie die Streifenprojektion, ein berührungsloses
Messverfahren und wird zur zerstörungsfreien Messung von rauen Oberflächen eingesetzt.
Weißlichtinterferometrie
12 Linda Goedicke
Die Weißlichtinterferometrie findet Anwendung in der Qualitätssicherung, Forschung und im
klinischen Alltag. Typische Einsatzfelder hierbei sind die Prüfung von Mikrostrukturen, die
Bestimmung von Stufenhöhen und die Messung von gekrümmten Oberflächen wie zum
Beispiel von Mikrolinsen. [10]
Im klinischen Alltag wird das Prinzip der Weißlichtinterferometrie in der Optischen Kohärenz
Tomographie (OCT) eingesetzt. Unter OCT wird die Ophthalmologie zur Diagnostik retinaler
Schäden verstanden. Die kontaktlose Methode ermöglicht eine nichtinvasive Untersuchung,
die die Bildgebung im streuenden Medium erlaubt. Es können axiale Auflösungen von
1 – 1,5 μm erreicht werden. [11]
4.3 Funktionsprinzip
Wie der Name Weißlichtinterferometer schon verrät, wird weißes Licht, das bekanntlich eine
sehr kurze Kohärenzlänge (1 - 2 μm) hat, verwendet.
In Abbildung 9 ist das Prinzip der Weißlichtinterferometrie schematisch dargestellt. Das
weiße Licht gelangt über einen Strahlteiler in das Messgerät. Der eine Teil des Strahls, der
zuvor an dem Strahlteiler aufgeteilt wurde, wird am Referenzspiegel, der andere Teil am
Prüfling reflektiert. Auf dem Rückweg überlagern sich diese beiden Strahlen und durchlaufen
anschließend ein Mikroskopobjektiv mit eingebautem Mirau-Interferometer.
Abbildung 9: Prinzip Weißlichtinterferometer [14]
Weißlichtinterferometrie
13 Linda Goedicke
Entspricht die Weglänge des Lichts zwischen Objektiv und auszumessendem Objekt
derselben Weglänge des Lichtes im Interferometer werden sogenannte
Weißlichtinterferenzen sichtbar, die von der Kamera aufgenommen werden. [12]
Daraufhin wertet die Software die aufgenommenen Interferenzen aus und ordnet jedem Pixel
einen Höhenwert zu. Wird das Messobjekt entlang der optischen Achse verfahren, entsteht
eine Höhenkarte des ausgemessenen Objektes. Das Höhenprofil des auszumessenden
Objekts variiert über die Messapparatur hinweg, weshalb sich auch die optische Weglänge
im Objektarm ändert. Die Weißlichtinterferenzen sind nur zu beobachten in den Bereichen, in
denen sich das Höhenprofil des Prüflings nicht ändert und damit auch die Weglängen von
Mess- und Referenzarm konstant bleiben. [13]
Das Weißlichtinterferometer kann diese topographische Karte mit einer Genauigkeit, die im
sub-μm-Bereich liegt, ausgeben, weshalb es auch möglich ist steile Stufen zu messen. [14]
Ein wesentlicher Vorteil des Verfahrens liegt in der hohen vertikalen Messauflösung -
„Höhenunterschiede von weniger als 0,1 nm sind feststellbar.“ [1]
Die Streifenprojektion
14 Linda Goedicke
5. Die Streifenprojektion
5.1 Allgemeines
Die Streifenprojektion ist ein relativ junges Messverfahren und findet Anwendung in diversen
Bereichen, wie zum Beispiel in der Automobilindustrie, in der Archäologie, in der Forensik
und in der Qualitätskontrolle.
In der Automobilindustrie wird die Streifenprojektion zur Deformationsmessung genutzt. In
der Archäologie dient sie zur Dokumentation des aktuellen Zustands kulturhistorischer
Objekte, die bei einer späteren Restauration nützlich sein können. In der Forensik kann mit
Hilfe dieses Verfahrens ein 3D-Bild vom Tatort erstellt werden, zum Beispiel eines
Fußabdrucks. Das Bild kann daraufhin analysiert und auf Spuren untersucht werden ohne
dass die Ermittler den Tatort betreten müssen und dadurch gegebenenfalls wichtige
Beweisspuren vernichten. [15]
Die Streifenprojektion zeichnet sich neben den oben genannten Vorteilen auch durch einen
simplen und mobilen Aufbau aus. Jedoch besteht ein entscheidender Nachteil des optischen
Messgeräts in der eingeschränkten Messung von Objekten. Es können lediglich matte
Oberflächen vermessen werden um Reflexionen und damit schlechte Messergebnisse zu
vermeiden. Will man dennoch reflektierende Objekte ausmessen, muss deren Oberfläche
vor der Vermessung vorbehandelt werden. Ein weiterer negativer Aspekt zeichnet sich
dadurch aus, dass Vertiefungen in Objekten nur bedingt von der Streifenprojektion erfasst
werden können. Sind die Vertiefungen zu groß, entstehen Schattenränder und somit keine
auswertbaren Informationen für das Streifenprojektionsgerät.
5.2 Messprinzip
Bei der Streifenprojektion wird ein periodisch wiederkehrendes Streifenmuster von einem
Projektor auf ein Objekt projiziert, von einer Kamera erfasst und anschließend ausgewertet.
Fast alle Streifenprojektionsgeräte beruhen auf dem Messprinzip der in Abbildung 10
dargestellten Triangulation.
Die Streifenprojektion
15 Linda Goedicke
Abbildung 10: Triangulationsprinzip [16]
Unter dem Messprinzip der Triangulation wird vereinfacht die Bestimmung der Strecke AC
und somit der räumlichen Lage des Objektpunktes M, durch die Ermittlung zweier
Dreieckswinkel (α, β) unter Kenntnis der Länge der von ihnen eingeschlossenen
Dreiecksseite (Strecke AB) verstanden. Somit kann für jeden Bildpunkt mit Hilfe des
aufgenommenen Streifenbildes die Lage des zugehörigen Objektpunktes bestimmt werden.
Bei den Triangulationsverfahren wird zwischen aktiv und passiv messenden Verfahren
differenziert. Passive Messsysteme erfordern keine spezielle Beleuchtung des Objektes, die
meisten beschränken sich auf diffuse Beleuchtung oder Umgebungslicht. Durch Auswertung
von den Pixelpositionen der Objektpunkte in der Bildebene einer Bildaufnahme gewinnt man
die nötigen Informationen über das Messobjekt. [16]
Aktiv messende Systeme dagegen benötigen eine spezielle Beleuchtung des Objekts (Laser,
LED-Lichtquellen). Bei den aktiven Triangulationssystemen wird zwischen drei Arten der
Abtastung unterschieden. Diese sind in Abbildung 11 dargestellt.
Abbildung 11: Prinzipien der aktiven Triangulation mit strukturierter Beleuchtung [17]
Die Streifenprojektion
16 Linda Goedicke
Bei der Einzelpunktmessung (eindimensionales Verfahren) wird ein Lichtpunkt (Laser) auf
ein Objekt projiziert. Das vom Objekt reflektierte Licht wird danach von einem Sensor erfasst.
Möchte man die gesamte Oberfläche des Messobjektes erfassen, muss der Lichtpunkt in
vertikaler und in horizontaler Richtung verschoben werden.
Das zweidimensionale Verfahren stellt die Linienschnittmessung dar. Hierbei wird eine
Linie auf das Objekt geworfen und anschließend von einer Kamera erfasst. Durch das
Verschieben der Linie in vertikaler oder horizontaler Richtung kann die gesamte Oberfläche
detektiert werden.
Bei der Flächenmessung (dreidimensionales Verfahren) wird, wie der Name schon sagt, ein
flächenhaftes und räumlich strukturiertes Muster auf die Objektoberfläche projiziert und von
einer Kamera erfasst. Bei diesem Verfahren entfällt die Verschiebung, da eine ganze
Messszene aufgenommen werden kann. Die Flächenmessung findet bei der
Streifenprojektion Anwendung. [18]
5.3 Korrespondenzproblem
Ein Problem der optischen Triangulation stellt das Korrespondenzproblem dar.
Das Korrespondenzproblem beschreibt die Aufgabe, identische Objektmerkmale in mehreren
Bildern zu identifizieren und einander zuzuordnen. Ist die Zuordnung erfolgt, lassen sich bei
bekannter innerer und äußerer Orientierung der Kamera die Objektkoordinaten
bestimmen. [17]
5.3.1 Innere Orientierung
Unter der inneren Orientierung wird die Lage des Projektionszentrums im Bildraum
verstanden, die durch drei konstante Parameter (s. Abbildung 12) festgelegt ist:
Kamerakonstante Ck
Hauptpunktlage H‘ (XH, YH)
Radialsymmetrische Verzeichnung
Die Streifenprojektion
17 Linda Goedicke
Abbildung 12: Parameter der inneren Orientierung [19]
Die Kamerakonstante Ck wird definiert als der lotrechte Abstand des Projektionszentrums zur
Bildebene und entspricht in etwa der Brennweite des verwendeten Objektivs. [16]
Die Hauptpunktlage H‘ (Koordinaten XH, YH) beschreibt die Abweichung der optischen Achse
von der Bildmitte. Die Radialsymmetrische Verzeichnung wird durch die Änderung der
Brechzahl der Linse beeinflusst.
5.3.2 Äußere Orientierung
Die äußere Orientierung der Kamera beschreibt die Lage des Projektionszentrums in Bezug
zum Objektraum, die durch sechs variierende (Bewegungen der Kamera) Parameter
festgelegt ist (s. Abbildung 13):
Koordinaten des Projektionsraums (X0, Y0, Z0)
Neigungswinkel der Kamera (ω, ϕ, κ)
Abbildung 13: Parameter der äußeren Orientierung [19]
Die Streifenprojektion
18 Linda Goedicke
5.3.3 Phase-Shift Verfahren
Eine geeignete Lösung des Korrespondenzproblems bietet das am häufigsten verwendete
Phase-Shift Verfahren. Natürlich gibt es noch andere Verfahren, die hierbei möglich wären,
aber da für die vorliegenden Bachelorarbeit nur das Phase-Shift Verfahren relevant ist, soll
lediglich auf dieses eingegangen werden.
Beim Phase-Shift Verfahren wird ein sinusförmiges Muster phasenverschoben auf das
Messobjekt projiziert. Phasenverschoben heißt, dass das Streifenmuster in der Regel
viermal, jeweils um die Phase π/2 verschoben, auf das Objekt trifft (s. Abbildung 14).
Abbildung 14: Streifenmuster jeweils 4x um 90 Grad verschoben [20]
Für jeden Bildpunkt werden mit der Gleichung 5.1 vier Intensitätswerte ermittelt, die durch
folgende Formel bestimmt werden können:
𝐼𝑛(𝑥, 𝑦) = 𝐼0 × (1 + 𝛾(𝑥, 𝑦) × cos(𝜑(𝑥, 𝑦) + 𝜑𝑚)) [21] (5.1)
Mit:
I0 : Hintergrundintensität
γ(x,y): Amplitude des sinusförmig moduliertem Intensitätssignals
φ(x,y): Phasenlage innerhalb einer Periode
φm: Phasendifferenz
n: 1-4
Das Ziel ist es, die Phasenlage zu bestimmen und durch den gemessenen Grauwert jedem
Punkt im Bild die exakten Koordinaten auf dem Objekt zu zuweisen.
Die Phasenlage wird aus der oben genannten Gleichung 5.1 wie folgt berechnet:
𝐼1(𝑥, 𝑦) = 𝐼0 × (1 + 𝛾(𝑥, 𝑦) × cos(𝜑(𝑥, 𝑦) + 0°)) = 𝐼0 × 𝛾(𝑥, 𝑦) × 𝑐𝑜𝑠(𝜑(𝑥, 𝑦))
𝐼2(𝑥, 𝑦) = 𝐼0 × (1 + 𝛾(𝑥, 𝑦) × cos(𝜑(𝑥, 𝑦) + 90°)) = 𝐼0 × 𝛾(𝑥, 𝑦) × −𝑠𝑖𝑛(𝜑(𝑥, 𝑦))
𝐼3(𝑥, 𝑦) = 𝐼0 × (1 + 𝛾(𝑥, 𝑦) × cos(𝜑(𝑥, 𝑦) + 180°)) = 𝐼0 × 𝛾(𝑥, 𝑦) × −𝑐𝑜𝑠(𝜑(𝑥, 𝑦))
𝐼4(𝑥, 𝑦) = 𝐼0 × (1 + 𝛾(𝑥, 𝑦) × cos(𝜑(𝑥, 𝑦) + 270°)) = 𝐼0 × 𝛾(𝑥, 𝑦) × 𝑠𝑖𝑛(𝜑(𝑥, 𝑦))
Die Streifenprojektion
19 Linda Goedicke
Im nächsten Schritt subtrahiert man I4 (x,y) von I2 (x,y) und I3 (x,y) von I1 (x,y) und erhält die
Gleichung 5.2:
𝐈𝟒−𝐈𝟐
𝐈𝟑−𝐈𝟐=
𝟐𝐈𝟎𝐤×𝐬𝐢𝐧(𝛗(𝐱,𝐲))
𝟐𝐈𝟎𝐤×𝐜𝐨𝐬(𝛗(𝐱,𝐲))= 𝐭an(φ(x, y)) (5.2)
Durch Umstellen der Formel kann nun die Phasenlage mit der Gleichung 5.3 berechnet
werden:
𝜑(𝑥, 𝑦) = arctan (I4−I2
I3−I2) (5.3)
Ein Nachteil des Phase-Shift Verfahrens besteht darin, dass das Ergebnis nur im Bereich
zwischen –π und +π eindeutig ist. Kanten oder Stufen im Objekt führen zu Phasensprüngen.
Sind die Sprünge größer als π können diese nicht eindeutig erkannt werden. [20]
Um dieses Problem zu beheben gibt es mehrere Lösungsansätze. Beim „Studentenaufbau“
wurde ein Unwrapped-Algorithmus verwendet (s. Punkt 6.3.2).
Selbstentwicklung Streifenprojektionsgerät
20 Linda Goedicke
6. Selbstentwicklung Streifenprojektionsgerät
6.1 Versuchsaufbau
Abbildung 15: Streifenprojektionsaufbau
Für den Streifenprojektionsaufbau wurden folgende Komponenten verwendet:
Abbildung 16: Webcam C615 von Logitech [22]
Marke: Logitech
Modell: C615
Auflösung: 1920 x 1080
Bit-Tiefe: 8 Bit
Preis: 89,99 €
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21 Linda Goedicke
Abbildung 17: Projektor P1M von Asus [23]
Marke: Asus
Modell: P1M
Auflösung: 1280 x 800
Projektionsdistanz: 0,5 – 3 Meter
Preis: ca. 600 €
Der Streifenprojektionsaufbau befindet sich innerhalb einer schwarzen Box, der sogenannten
Black Box (s. Abbildung 18), um Überbelichtung und störende Reflexe zu vermeiden.
Abbildung 18: Black Box
Selbstentwicklung Streifenprojektionsgerät
22 Linda Goedicke
Die Kalibrierung erfolgt auf einer motorisierten Linearachse (s. Abbildung 19). Auf dem
Mikrostelltisch wird die Kalibrierplatte befestigt und an unterschiedliche Position gefahren.
Die Ansteuerung des Tisches erfolgt dabei rechnergesteuert.
Abbildung 19: Linearachse mit Mikrostelltisch [24]
Marke: PI (Piezo Technology)
Modell: M-404
Auflösung: bis 0,012 µm
kleinste Schrittweite: bis 0,1 µm
Eine Edelstahlplatte (s. Abbildung 20) wird für die Kalibrierung und als Referenzplatte
verwendet. Diese wurde später gegen eine Glasplatte ausgetauscht (s. Punkt 7.9).
Abbildung 20: Referenz-/Kalibrierplatte aus Edelstahl
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23 Linda Goedicke
Als Objektträger dient ein Stativ (s. Abbildung 21), damit die Messobjekte stabil eingespannt
werden können.
Abbildung 21: Objektträger
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24 Linda Goedicke
6.2 Aufbau der Benutzeroberfläche (GUI)
Abbildung 22: Aufbau der GUI, rot: Steuerung von Lineartisch (links) und Parameter für metrische Kalibrierung (rechts), grün: Parameter zur Steuerung der Streifenprojektion, blau: Parameter zur Steuerung der Webcam
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25 Linda Goedicke
In Abbildung 23 sind die Parameter dargestellt, mit denen die Webcam vor einer Messung eingestellt werden kann. Für den Erstbenutzer empfiehlt
sich die Grundeinstellung. Als erfahrener Bediener eignet sich die erweiterte Einstellung, mit der sich noch weitere Parameter ändern lassen.
Abbildung 23: Einstellungsparameter der Kamera in Grundeinstellung
Erklärung der Begriffe:
BlacklightCompensation: Gegenlichtausgleich
ExposureMode: manuell oder automatisch
Exposure: Belichtungszeit
Focus: Anpassung der Webcam an die
Objektentfernung
FocusMode:manuell oder automatisch
FrameRate: Bilder pro Sekunde
Gain: Helligkeitsverstärkung
Sharpness: regelt die Schärfe des
Streifenbildes
WhiteBalance: Weißabgleich
WhiteBalanceMode: manuell oder automatisch
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26 Linda Goedicke
Das Livebild-Fenster (s. Abbildung 24) bietet dem Benutzer die Möglichkeit den Vorgang
einer Messung „live“ zu verfolgen.
Abbildung 24: Livebild-Fenster
Die Parameter zur Steuerung der Webcam lassen sich in zwei Bereiche gliedern (s. Abbildung 25):
Abbildung 25: Steuerung des Lineartischs (rot) und Parameter für Kalibrierung (blau)
Roter Bereich: Steuerung des Lineartischs
„Connect PI-Axes-Button“: aktiviert den Lineartisch
< >: bewegt den Lineartisch um einen ausgewählten Wert in
Millimetern
Blauer Bereich: Parameter für die metrische Kalibrierung
„Z Step size“: Schrittgröße in Millimetern
„Z Steps“: Anzahl Bilder (funktioniert nur mit ungeraden Zahlen ≥ 3)
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27 Linda Goedicke
Im Folgenden wurde ein Beispiel zur Kalibrierung im Detail anhand von Werten
durchgeführt:
“Z Steps” = 5 Bilder
“Z Step size” = 5 mm
𝑻𝒊𝒔𝒄𝒉𝒂𝒖𝒔𝒍𝒆𝒏𝒌𝒖𝒏𝒈 = (𝒁 𝒔𝒕𝒆𝒑𝒔−𝟏)
𝟐× 𝒁 𝑺𝒕𝒆𝒑 𝒔𝒊𝒛𝒆 (6.1)
Daraus ergibt sich mit der Gleichung 6.1 folgende Tischauslenkung:
Tischauslenkung = [(5-1)/2]*5 = 10 mm
Abbildung 26: Fahrweg des motorischen Lineartischs
In Abbildung 26 ist der Fahrweg des motorischen Lineartischs während der Kalibrierung
skizziert.
Der motorische Lineartisch (s. Abbildung 19) fährt von der Startposition (*) 10 mm nach links
in Richtung Kamera (1). Aus dieser Position (2) wird das erste Bild aufgenommen. Danach
fährt der Tisch 5 mm nach rechts (also von der Kamera weg) und macht dort das nächste
Bild (3). Es werden danach noch 3 weitere Bilder, jeweils im Abstand von 5 mm,
aufgenommen. Von Position 6, an der das letzte Bild aufgenommen wird, fährt der
motorische Lineartisch erneut die 10 mm vor (Richtung Kamera) und befindet sich dann
wieder an seiner ursprünglichen Startposition (*).
* = Startposition des motorischen Lineartischs
1 = motorischer Lineartisch fährt 10 mm nach
links
2 = Aufnahme 1. Bild
3 = Aufnahme 2. Bild
4 = Aufnahme 3. Bild
5 = Aufnahme 4. Bild
6 = Aufnahme 5. Bild
7 = motorischer Lineartisch fährt 10 mm nach
links
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28 Linda Goedicke
In Abbildung 27 ist das Steuerzentrum der Streifenprojektion dargestellt, das für die
Referenz- und Objektbildaufnahme zuständig ist. Darüber hinaus ist hier noch die Funktion,
die das Objektbild vom Referenzbild abzieht, verankert. Der Button „Reference minus Teil“
verrechnet die Kalibrierdaten mit der Referenz und der Objektfläche und zieht diese
voneinander ab. Nähere Informationen befinden sich in Punkt 6.4.4 und in Punkt 6.4.5.
Abbildung 27: Steuerzentrum der Streifenprojektion
Selbstentwicklung Streifenprojektionsgerät
29 Linda Goedicke
6.3 Funktionsprinzip
Das von Studenten aufgebaute Streifenprojektionsgerät arbeitet im Prinzip ähnlich wie ein
kommerzielles Streifenprojektionsgerät: Ein sinusförmiges Streifenmuster wird vom Projektor
auf das Messobjekt projiziert, von der Kamera erfasst und anschließend ausgewertet.
In Abbildung 28 wird der Programmablauf des selbstentwickelten Streifenprojektionsgerätes
schematisch dargestellt.
Abbildung 28: Schematischer Programmablauf der Streifenprojektion [25]
Selbstentwicklung Streifenprojektionsgerät
30 Linda Goedicke
6.3.1 Bildaufnahme
Die Farbdispersion stellt bei dem selbstentwickelten Streifenprojektionsgerät ein Problem
dar.
Zur Behebung dieses Problems wurde nur der blaue Farbkanal der Webcam nutzbar
gemacht, während der rote und grüne Farbkanal ausgeschalten wurden, um die Dispersion
so gering wie möglich zu halten.
Das Streifenbild wird mit folgender Gleichung erstellt:
𝐼𝑆𝑡𝑟 = (1 + 𝑐𝑜𝑠 (2𝜋 ∗ 𝑡 − 𝑝ℎ)) ∗ 𝑚𝑎𝑥. 𝐻𝑒𝑙𝑙𝑖𝑔𝑘𝑒𝑖𝑡 (6.1)
Dieses läuft viermal, jeweils um die Phase π/2 verschoben, über das Messobjekt
(Phase-Shift Verfahren). Die Grauwerte wurden bei dem selbstentwickelten Gerät durch
schwarze und weiße Pixel ersetzt. Dies trägt zur Minimierung der Wellen im resultierenden
Bild bei. Unter Wellen werden vereinfacht wellige Überlagerungen im Bild verstanden. [25]
6.3.2 Bildauswertung
Das unbearbeitete Bild wird zunächst in Mosaikbausteine aufgeteilt um die Fortpflanzung
fehlerhafter Pixel zu vermeiden. Anschließend wird für jeden Baustein der Prozess des
„Unwrappings“ (s. Abbildung 29) durchgeführt.
Die direkten Nachbarn der Mosaikbausteine unterscheiden sich außerdem in den
Kantenhöhen, weshalb sie mit den jeweiligen benachbarten Mosaikfeldern durch einen
Algorithmus angeglichen werden, um ein kontinuierliches Phasenfeld zu generieren.
Vom Zentrum ausgehend wird das unkorrigierte Bild spiralförmig bearbeitet. Dabei werden
für jeden Mosaikbaustein die Kanten angeglichen und gespeichert um ein mehrfaches
Überprüfen zu vermeiden.
Selbstentwicklung Streifenprojektionsgerät
31 Linda Goedicke
Wie in Punkt 5.3.3 bereits erwähnt wurde, weist das Phase-Shift Verfahren einen
entscheidenden Nachteil auf. Dieser besteht in der Entstehung von Phasensprüngen bei
Kanten oder Stufen im Objekt. Sind die Sprünge größer als π können diese nicht eindeutig
erkannt werden. Deshalb wird bei der Bildauswertung der Prozess des „Phase Unwrappings“
verwendet (s. Abbildung 29).
Unter Phase Unwrapping versteht man einen Prozess, der 2π Diskontinuitäten durch
Hinzufügen von ganzzahligen Vielfachen entfernt, um einen kontinuierlichen Phasenverlauf
zu erhalten. Dadurch wird eine glatte Oberfläche generiert und die Phase nutzbar gemacht.
Die gemessene Phase wird normalerweise zwischen –π und +π „gewrapped“. [26]
Abbildung 29: Phase Unwrapping
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32 Linda Goedicke
6.4 Bedienungsanleitung
6.4.1 Vorbereitung des Messsystems
Um mit dem Streifenprojektionsgerät eine Messung vorzunehmen muss zunächst die
Referenz-/Kalibrierplatte (s. Abbildung 20) auf dem Mikrostelltisch (s. Abbildung 19)
angebracht werden. Anschließend wird Matlab auf dem PC als Administrator ausgeführt und
der Projektor (s. Abbildung 17) des Streifenprojektionsgeräts manuell eingeschaltet.
Nach dem Öffnen von Matlab wird zunächst der Reiter „Streifenprojektion.m“ ausgewählt und
anschließend der Icon mit grünem Pfeil „Run“ im Programm gedrückt.
Daraufhin erscheint ein Fenster, indem der Button „Change Folder“ gedrückt wird.
Abbildung 30: Auswahl des "Change Folder" Buttons
Nach der Betätigung des Buttons „Change Folder“ öffnet sich die GUI des
Streifenprojektionsaufbaus (s. Abbildung 22) und die nötigen Voreinstellungen für eine
Messung können im nächsten Schritt vorgenommen werden.
Selbstentwicklung Streifenprojektionsgerät
33 Linda Goedicke
6.4.2 Voreinstellung Messung
Zur Voreinstellung der Messung gehört zum Ersten, das Erzeugen eines Streifenmusters,
durch den Button „Streifenwurf“.
Dieser erzeugt zwei Bilder: „Figure 10“ (s. Abbildung 32) und „Figure 11“ (s. Abbildung 31).
Um diese beiden Bilder im „Livebild-Fenster“ erscheinen zu lassen, muss jedes der beiden
„Figure“ einzeln ausgewählt werden. Nun wird nacheinander (für jedes „Figure“) die
Windows-Taste auf der Computertastatur gedrückt gehalten, während 2x die rechte
Pfeiltaste (1.) und 1x die obere Pfeiltaste (2.) betätigt wird.
Abbildung 33: Pfeiltasten
Zum Zweiten muss nun das Streifenbild hinsichtlich Belichtung, Fokus und Weißabgleich
optimal über die GUI eingestellt werden. Dazu bietet sich als Erstbenutzer die aktualisierte
Auswahl Grundeinstellung an. Anhand „Figure 11“ (s. Abbildung 31) ist die
Grundeinstellung des Streifenbildes vorzunehmen. Die optimale Einstellung ist in Abbildung
34 dargestellt. Es sollte darauf geachtet werden, dass der „Exposure-Reiter“ so hoch wie
möglich eingestellt wird, ohne dass das sichtbare Streifenbild überbelichtet wird. Dagegen
sollte der „Gain-Reiter“ so niedrig wie möglich geregelt werden (s. Belichtungsbeispiele des
sichtbaren Streifenbildes).
Abbildung 31: Streifenmuster in "Figure 11" Abbildung 32: Oter Streifen in "Figure 10"
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34 Linda Goedicke
Grundeinstellungen im Überblick:
- BlacklightCompensation: off
- ExposureMode: Manual
- Exposure: so hoch wie möglich (ca. -6)
- Focus: sichtbares Streifenbild sollte scharf abgebildet werden.
- FocusMode: Manual
- FrameRate: kann beliebig eingestellt werden
- Gain: so niedrig wie möglich (ca. 0)
- Sharpness: sichtbares Streifenbild sollte scharf abgebildet werden.
- WhiteBalance: so einzustellen, dass das sichtbare Streifenbild keinen Weißstich
hat (ca. 5295)
- WhiteBalanceMode: Manual
Abbildung 34: Optimale Einstellung der Kameraparameter
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35 Linda Goedicke
Belichtungsbeispiele des sichtbaren Streifenbilds
Beispiel 1: Optimal belichtetes Streifenbild
Abbildung 35: Optimal belichtetes Streifenbild
Beispiel 2: Überbelichtetes Streifenbild
Abbildung 36: Überbelichtetes Streifenbild
Beispiel 3: Unterbelichtetes Streifenbild
Abbildung 37: Unterbelichtetes Streifenbild
Selbstentwicklung Streifenprojektionsgerät
36 Linda Goedicke
6.4.3 Kalibrierung des Streifenprojektionsgeräts
Bevor das Kalibrieren gestartet wird, besteht nochmals die Gelegenheit zu überprüfen, ob
das Streifenbild richtig belichtet wird, also zuvor die richtigen Belichtungseinstellungen in der
GUI vorgenommen wurden. Dafür wird als Erstes der Button „Arbeitsbereich“ gedrückt und
als Zweites wird die gewünschte Größe des Arbeitsbereiches ausgewählt
(s. Abbildung 38).
Abbildung 38: Auswahl Arbeitsbereich
Durch einen Doppelklick auf den zuvor gezogenen Rahmen (2.) öffnet sich „Figure 1“, in
welchem der ausgewählte Arbeitsbereich in Pixeln dargestellt wird.
Abbildung 39: Ausgewählter Arbeitsbereich in X-Y-Richtung
Selbstentwicklung Streifenprojektionsgerät
37 Linda Goedicke
Im nächsten Schritt wird der Knopf, der in Abbildung 39 rot umrandet dargestellt ist, gedrückt.
Mit der rechten Maustaste wird in das Bild geklickt und die X-Z-View ausgewählt. Daraufhin
öffnet sich die Abbildung 40.
Abbildung 40: Ausgewählter Arbeitsbereich in X-Z-Richtung
Ist die Pixelangabe in z-Richtung größer als der Wert 255, so ist das Bild überbelichtet. Alles
unter diesem Wert spricht für ein gut ausgeleuchtetes Bild. Bei Überbelichtung muss die
Belichtung über die Einstellung der Kameraparameter (s. Abbildung 34) geändert werden.
Um mit dem Kalibrieren beginnen zu können, muss zuallererst ein Kalibrierbereich festgelegt
werden. Dafür ist die Auswahl von „Figure 10“ (s. Abbildung 32) erforderlich.
Als nächstes muss die Größe einer Fläche, die kalibriert werden soll, aufgespannt werden.
Hierfür ist das gleiche Vorgehen wie im obigen Schritt notwendig:
Button „Arbeitsbereich“ drücken
gewünschte Größe des Arbeitsbereiches auswählen
Wichtig ist, dass der Streifen, wie in Abbildung 41, in der Mitte des ausgewählten
Arbeitsbereiches liegt.
Selbstentwicklung Streifenprojektionsgerät
38 Linda Goedicke
Abbildung 41: Richtige Positionierung des Arbeitsbereiches in „Figure 10“
Im nächsten Schritt wird der „Connect PI-Axes“ Button (s. Abbildung 42) ausgewählt, der
den motorischen Lineartisch aktiviert. Wichtig ist, dass der Streifen in Abbildung 41 bei
Verschiebung des Lineartischs innerhalb des Arbeitsbereichs bleibt.
Abbildung 42: Parameter der Kalibrierungseinstellung
Um zu überprüfen welche Werte „Z Step size“ und „Z Steps“ (s. Abbildung 42) annehmen
dürfen, wird zunächst eine beliebige Zahl in das Kästchen unter dem „Connect PI-Axes“
Button eingetragen. Der Ausgangspunkt ist immer der Streifen in der Mitte des
Arbeitsbereiches (s. Abbildung 41).
Als Erstes wird der linke Pfeil < (unterhalb des „Connect PI-Axes Button) gedrückt, bis sich
der Streifen gerade noch innerhalb des Arbeitsbereiches befindet. Ist der Streifen außerhalb
des Arbeitsbereiches (s. Abbildung 43) muss dies durch den rechten Pfeil > korrigiert
werden.
Selbstentwicklung Streifenprojektionsgerät
39 Linda Goedicke
Abbildung 43: Streifen außerhalb des Arbeitsbereiches
Als Zweites wird dieser Wert verdoppelt (links und rechts des mittleren Streifens) und
zusätzlich um eins erhöht (Mitte des Arbeitsbereiches). Der erhaltene Wert wird schließlich
in das Kästchen „Z steps“ eingetragen. Desweitern kann die Zahl die unter dem „ConnectPI-
Axes“ Button zu Beginn eingetragen wurde, für „Z Step size“ übernommen werden. Danach
bestätigt der Doppelklick auf den Rahmen den Arbeitsbereich.
Abschließend wird „Z Kalibrierung“ (s. Abbildung 42) gedrückt und die metrische
Kalibrierung beginnt. Dieser Vorgang kann einige Minuten in Anspruch nehmen.
6.4.4 Referenzbild generieren
Um ein Referenzbild zu erzeugen müssen die folgenden Schritte ausgeführt werden:
1. „Setup Projektion“ drücken
2. „Start Referenz“ drücken sobald auf der Programmieroberfläche Matlab im
„Command Window“ ‚ ‘fertig‘ angezeigt wird
3. „Referenz berechnen“ auswählen
Abbildung 44: Buttons zur Erzeugung eines Referenzbildes
Selbstentwicklung Streifenprojektionsgerät
40 Linda Goedicke
Der 3. Schritt muss nicht zwingend ausgeführt werden, da dessen Funktion im Button
„Reference minus Teil“ enthalten ist. Nur wenn die Referenzfläche als txt-Datei
ausgegeben werden soll, wird dieser ausgeführt. Matlab speichert die txt-Datei unter dem
Namen „BildzuMesswertefile3.txt“. Damit besteht die Möglichkeit, das Referenzbild später
in ZAPHOD (s. Punkt 7.2) zu laden und auszuwerten. Bevor fortgefahren wird, ist es
wichtig, die txt-Datei umzubenennen!
6.4.5 Objektoberfläche messen
Um ein Objekt auszumessen, wird die Kalibrierplatte entfernt und durch das Messobjekt
ersetzt. Hierbei ist wichtig, matte Objekte auszuwählen. Das Vermessen transparenter oder
zu stark reflektierender Objekte ist für die Streifenprojektion ungeeignet. Sollen diese
Objekte dennoch gemessen werden, müssen diese vorab mit einem Entspieglungsspray
bearbeitet werden.
Außerdem ist darauf zu achten, dass das Objekt parallel und ohne Verkippung zur
Webcam ausgerichtet (s. Abbildung 45) wird.
Zur richtigen Positionierung des Messobjekts wird „Figure 10“ (s. Abbildung 32) ausgewählt.
Der Streifen sollte sich, wie in Abbildung 45, in der Mitte des Messobjektes befinden, um
ein möglichst genaues Messergebnis zu erhalten.
Abbildung 45: Optimale Ausrichtung des Messobjekts zur Kamera
Anschließend wird „Figure 11“ (s. Abbildung 31) ausgewählt und die Belichtung des Objekts
überprüft. Bei diesem Schritt sollte nur noch die „Exposure“ (s. Abbildung 34) verändert
werden.
Selbstentwicklung Streifenprojektionsgerät
41 Linda Goedicke
Um ein Objekt auszumessen, muss zunächst ein Ausschnitt, der gemessen werden soll,
ausgewählt werden. Dafür wird (wie beim Kalibriervorgang) der „Arbeitsbereich“ Button
gedrückt, der gewünschte Rahmen gezogen und durch Doppelklick bestätigt.
Anschließend werden folgende Schritte ausgeführt (s. Abbildung 46):
1. „Setup Projektion“ drücken
2. „Start Teil“ drücken sobald auf der Programmieroberfläche Matlab im „Command
Window“ ‚ ‘fertig‘ angezeigt wird
3. „Calc Teil-Button“ auswählen.
Abbildung 46: Buttons zur Erzeugung eines Objektbildes
Der Button „Reference minus Teil“ enthält bereits den 3. Schritt, weshalb dieser nicht
unbedingt ausgeführt werden muss. Soll die Objektfläche als txt-Datei ausgeben werden ist
es jedoch notwendig diesen zu betätigen. Die txt-Datei wird von Matlab unter dem Namen
„BildzuMesswertefile3.txt“ gespeichert und muss vor dem Fortfahren umbenannt werden.
Anschließend muss man noch den Button „Reference minus Teil“ (s. Abbildung 46)
drücken und man erhält eine endgültige Objektfläche, die wieder als txt-Datei gespeichert
wird.
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42 Linda Goedicke
"Reference minus Teil" drücken
"Calc Teil" drücken
"Start Teil" drücken
"Setup Projektion" auswählen
Kalibrierplatte entfernen und durch ein Messobjekt ersetzen
"Start Referenz"drücken
"Setup Projektion" drücken
"Z Kalibrierung" auswählen
"Z step size" und "Z steps" mit Werten füllen
Lineartisch aktivieren durch den "Connect Pi-Axes" Button
Arbeitsbereich ziehen --> Doppelklick
Grundeinstellung des sichtbaren Streifenbildes vornehmen
Streifenmuster erzeugen und in Livebild-Fenster verschieben
"Run" drücken und "Change Folder "auswählen
Matlab als Adminstrator ausführen
Befestigen der Referenz-/Kalibrierfläche
6.4.6 Checkliste
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43 Linda Goedicke
6.5 Programmverbesserungen
6.5.1 Auswahl zwischen Grund- und erweiterter Einstellung
Die GUI wurde dahingehend verändert, dass bei der Einstellung der Kameraparameter
zwischen Grundeinstellung und erweiterter Einstellung ausgewählt werden kann. Die
Grundeinstellung bietet sich für den Erstbenutzer an. Die erweiterte Einstellung ist für den
erfahrenen Bediener gedacht.
Im Grundeinstellungsmodus lassen sich nur die Regler „Exposure“, „Gain“, „Focus“,
„sharpness“ und „WhiteBalance“ einstellen. Die restlichen Parameter werden ausgeblendet.
6.5.2 Speicherung der Messdaten als Textdatei
Bisher bestand nicht die Möglichkeit, die aufgenommenen und von Matlab verarbeiteten
Bilder in geeigneter Weise zu speichern um diese auszuwerten.
Das wurde geändert indem die Bilder nun in einer Textdatei gespeichert und von Matlab
ausgegeben werden. Damit besteht fortan die Option die Messergebnisse, mit Hilfe eines
geeigneten Auswerteprogramms, analysieren und vergleichen zu können.
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44 Linda Goedicke
6.5.2 x-y Kalibrierung
Bevor mit den eigentlichen Messungen angefangen werden konnte, wurde ein Probeobjekt
ausgemessen und die von Matlab generierte txt-Datei in Zaphod eingelesen. Es zeigte sich
ein sehr großer RMS- und PV-Wert, der schon im Meterbereich lag, was auf einen Fehler in
der Kalibrierung schließen ließ. Das Problem hierbei ist, dass Zaphod die Messdaten in der
grafischen Oberfläche in Millimeter anzeigt, wohingegen die Kalibrierung des
Streifenprojektionsgeräts in x-und y- Richtung in Pixeln erfolgt. Es bestand nun die Aufgabe,
den Pixelabstand in metrische Daten umzurechnen. Im Folgenden wurden einige
Vorüberlegungen zur Problembehebung angefertigt, die dann in Matlab programmiert
wurden.
Die erste Vorüberlegung bestand darin, dass der Wert von b gleich bleiben muss, auch
wenn man den Lineartisch weiter von der Kamera entfernt (s. Abbildung 47).
Abbildung 47: b in Abhängigkeit von zn
Die Abbildung 48 zeigt jedoch, dass das Gegenteil passiert. In diesem Fall wird nämlich der
Pixelabstand, damit also auch b, bei der weit entferntesten z-Position (4) für die Kamera
kleiner. Deshalb war die Überlegung durch einen geeigneten Streckungsfaktor, den
gemessenen Abstand zwischen zwei Punkten (b) für die Kamera als gleich groß erscheinen
zu lassen.
Diese Vorüberlegung war nur eine Ausgangsidee und wurde im Folgenden weiterentwickelt.
b: gemessener Abstand zwischen zwei festen Punkten
z1-zn: Abstände des Lineartischs von der Kamera
Selbstentwicklung Streifenprojektionsgerät
45 Linda Goedicke
Abbildung 48: Grafische Darstellung - b in Abhängigkeit von zn
Die zweite Vorüberlegung bestand zunächst darin eine lineare Regression für jedes Pixel
zu bestimmen. Danach besteht die Möglichkeit, immer wieder die aktuelle z-Position
bestimmen zu können.
Wie in Abbildung 49 zu sehen ist, werden drei Bilder (W-Bilder) an unterschiedlichen z-
Positionen aufgenommen.
Abbildung 49: Beispiel für drei Bilder an unterschiedlichen z-Positionen
Für jeweils das erste Pixel der drei W-Bilder gilt:
Z(1) = a0 W0(1,1) + a1W
1(1,1) + a2W2(1,1)
Z(1) = a0 W0(1‘,1) + a1W
1(1‘,1) + a2W2(1‘,1)
Z(1) = a0 W0(1‘‘,1) + a1W
1(1‘‘,1) + a2W2(1‘‘,1)
1: entspricht Position z1
4: entspricht der letzten z-Position
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46 Linda Goedicke
Für das zweite Pixel der drei W-Bilder gilt:
Z(2) = a0 W0(2,2) + a1W
1(2,2) + a2W2(2,2)
Z(2) = a0 W0(2‘,2) + a1W
1(2‘,2) + a2W2(2‘,2)
Z(2) = a0 W0(2‘‘,2) + a1W
1(2‘‘,2) + a2W2(2‘‘,2)
Für das k-te Pixel gilt dementsprechend:
Z(k) = a0 W0(k,k) + a1W
1(k,k) + a2W2(k,k)
Z(1) = a0 W0(k‘,k) + a1W
1(k‘,k) + a2W2(k‘,k)
Z(1) = a0 W0(k‘‘,k) + a1W
1(k‘‘,k) + a2W2(k‘‘,k)
Zum Schluss kann eine Ausgleichsrechnung durchgeführt werden, die wie folgt aussieht:
�̅� = (�̿� ∗ �̿�′)−1 × 𝑧̅𝑔𝑒𝑠 (6.2)
Mit:
�̅� = (
𝑎0𝑎1𝑎2) ; 𝑧̅𝑔𝑒𝑠 = variierende z-Positionen in Vektorschreibweise
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47 Linda Goedicke
Die vereinfachte Umsetzung in Matlab zur Bestimmung der Koeffizienten wird im
Folgenden erläutert:
Der Matlab-Quellcode befindet sich im Anhang der Bachelorarbeit (s. Anhang A).
Beispiel: Anzahl Bilder = 3
Potenzen(p) = 3
Alle Pixel, die nicht NaN1 sind werden im W-Bild2 gefunden und als Wok3 gespeichert.
Es wird ein leere 3D Matrix generiert, mit der Höhe von Wok. Die Anzahl der Potenzen
bestimmt die Breite der Matrix und die Tiefe ist durch die aufgenommenen Bilder definiert.
Die drei leeren Spalten der Matrix werden jeweils mit den Pixelwerten,an den Stellen wo das Bild
keine NaNs hat (Wok), befüllt. (A)
Dieser Schritt wird für jedes der 3 aufgenommenen Bild ausgeführt.
Nun wird eine zweite, 2D-Matrix erzeugt, die in y Richtung die Länge von Wok hat und drei Spalten breit ist. In die 1. Spalte wird die nullte, in der 2. Spalte die erste und in der 3. Spalte die zweite
Potenz gespeichert. (p)
Anschließend erfolgt A*p (s. Abbildung 49)
Das heißt, jedes "korrekte" Pixel (xm), für jedes der drei aufgenommenenen Bilder, wird mit den
drei Potenzen multipliziert (s. Abbildung 50)
Schließlich hat man die Form: zn= a0x0
m+ a1x1
m + a2x
2m (n=1-3, m=1.-Pixel - m.-Pixel)
Nun wird jedes Pixel (von Pixel 1 bis Pixel Wok) wie folgt durchgearbeitet:
Für das 1. Pixel der drei versetzt aufgenommenen Bilder wird eine 3x3 Matrix
generiert und mit der Gleichung (A'*A)/(A')*z0 = x verrechnet.
Dieses Vorgehen wird für alle Wok Pixel durchgeführt um eine lineare Regression für
jedes Pixel zu erhalten.
Abbildung 52: Matrix A
Abbildung 53: Transponierte Matrix A‘
Abbildung 50: A x p
Abbildung 51: Beispiel für den ersten Pixel
1NaN = not a number. Unter NaNs versteht
man die Pixel, die nicht mehr als korrekten
Pixel von der Kamera erfasst werden.
2W-Bild = von der Kamera erfasstes
Qualitätsbild
3Wok = Pixelkoordinaten, die keine NaNs sind,
des Qualitätsbildes
Selbstentwicklung Streifenprojektionsgerät
48 Linda Goedicke
Nachdem für jedes Pixel zuvor die Koeffizienten bestimmt wurden, kann mit der
Berechnung des Pixelabstandes fortgefahren werden.
Zunächst wurde dafür eine Formel zur Bestimmung des Pixelabstandes festgelegt.
𝑥(𝑧) = ∆𝑎 (𝑖−𝑖0 )
𝑧−𝑧0 (6.3)
Mit:
∆ = Pixelabstand (mm)
i = Pixelanzahl
i0 = Pixelzahl am Startpunkt
x(z) = Länge zwischen 2 Punkten auf der Linearplatte
𝑥(𝑧) = 𝑎′𝑖−𝑎𝑖0
𝑧−𝑧0 Unbekannte (6.4)
Mit:
𝑎′ = ∆ × 𝑎 (6.5)
Nach z auflösen:
𝑧 = 𝑎′𝑖
𝑥−𝑎′𝑖0
𝑥+ 𝑧0 (6.6)
Anschließend wurde die Gleichung 6.6 für jedes Pixel an jeder Position aufgestellt:
1. Position:
𝒛𝟏𝟏 = 𝒂′ ×𝒊𝟏𝒙𝟏− 𝒂′𝒊𝟎 ×
𝟏
𝒙𝟏+ 𝒛𝟎
. .
. .
. .
𝒛𝟏𝒎 = 𝒂′ ×𝒊𝒎𝒙𝒎− 𝒂′𝒊𝟎 ×
𝟏
𝒙𝒎+ 𝒛𝟎
Selbstentwicklung Streifenprojektionsgerät
49 Linda Goedicke
2. Position:
𝒛𝟐𝟏 = 𝒂′ ×𝒊𝟏𝒙𝟏− 𝒂′𝒊𝟎 ×
𝟏
𝒙𝟏+ 𝒛𝟎
. .
. .
. .
𝒛𝟐𝒎 = 𝒂′ ×𝒊𝒎𝒙𝒎− 𝒂′𝒊𝟎 ×
𝟏
𝒙𝒎+ 𝒛𝟎
3. Position:
𝒛𝟑𝟏 = 𝒂′ ×𝒊𝟏𝒙𝟏− 𝒂′𝒊𝟎 ×
𝟏
𝒙𝟏+ 𝒛𝟎
. .
. .
. .
𝒛𝟑𝒎 = 𝒂′ ×𝒊𝒎𝒙𝒎− 𝒂′𝒊𝟎 ×
𝟏
𝒙𝒎+ 𝒛𝟎
Anschließend wird die nachführende Matrix gebildet und Ausgleichsrechnungen
durchgeführt:
(
z11...znm)
=
(
i1
x1
−1
x1 1
. . .
. . .
. . .im
xm
−1
xm 1)
×
(
a′
a′i0
z0 )
�̅� = Unbekannt
�̅� �̿� �̅�
Selbstentwicklung Streifenprojektionsgerät
50 Linda Goedicke
Ausgleichsrechnung durchführen:
𝟏. �̅� = 𝑨 ̿ × �̅�
(6.7)
𝟐. �̿�𝑻 × �̅� = (�̿�𝑻 × �̿�) × �̅� (6.8)
𝟑. (�̿�𝑻 × �̿�)−𝟏 × �̿�𝑻 × �̅� = �̅� (6.9)
�̅� und 𝐴 ̿ aus Messwerten bilden
die transponierte Matrix �̿�𝑇 aus 𝐴 ̿ bilden
(A̿T × A̿)−1
berechnen (geht nur mit Matlab)
Lösung für �̅�(a‘, a’i0 und z0) berechnen
Durch das Einsetzen von �̅� in die Gleichung 𝑥(𝑧) = 𝑎′𝑖−𝑎′𝑖0
𝑧−𝑧0 erhält man den gesuchten
Pixelabstand.
Selbstentwicklung Streifenprojektionsgerät
51 Linda Goedicke
Bevor mit der Programmierung des Pixelabstandes in metrische Daten angefangen werden
kann, wird die Referenz-/Kalibrierplatte mit drei Magneten versehen (s. Abbildung 54).
Abbildung 54: Referenz-/Kalibrierplatte zur Bestimmung des x-/y-Abstands in mm
Es ist darauf zu achten, dass die Magnete einen rechten Winkel bilden. Nun wird der x- und
der y-Abstand, der in Abbildung 54 gekennzeichnet wurde, manuell mit einem Messschieber
gemessen. Der gemessene Wert wird im Programm „x-calib.m“ an den in Abbildung rot
gekennzeichneten Stellen eingetragen.
Abbildung 55: Stellen im Matlab Quellcode, an denen die gemessenen x- und y-Werte eingetragen werden
Das Program „x-calib“ ist unter dem Reiter „Streifenprojektion.m“ zu finden. Um es zu öffnen,
wird die Maus auf den Namen „x-calib.m“ bewegt, die rechte Maustaste gedrückt und
Open „x-calib.m“ ausgewählt.
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52 Linda Goedicke
Nachdem die gemessenen Werte eingetragen wurden, wird der „Push Button“
(s. Abbildung 56) betätigt und die x- und y-Kalibrierung in metrische Daten beginnt.
Abbildung 56: "Push Button" zum Start der x-/y-Kalibrierung
Durch einen Algorithmus der Kreise erkennt, wird der Pixelabstand der Magnete in x- und y-
Richtung bestimmt.
Selbstentwicklung Streifenprojektionsgerät
53 Linda Goedicke
Der gefundene Pixelabstand des Bildes in x-Richtung wird mit den gemessenen metrischen Daten in
mm/Pixel umgewandelt. Dieser Vorgang erfolgt für jedes der aufgenommenen Bilder.
Der Wert (x1*) in mm/Pixel wird für das erste aufgenommene Bild auf einer Länge von 1920 und
einer Breite von 1080 aufgetragen (s. Abbildung 56). Dieser Schritt wird ebenso für die restlichen aufgenommenen Bilder (xn**) durchgeführt
Definition der Variable t1, die die Länge 1920x1080xAnzahl Bilder hat und die Werte x1-xn
enthält. Die x1-Werte werden auf einer Länge von 1920x1080 aufgetragen. Darunter folgen die x2-Werte auf einer Länge, die ebenfalls 1920x1080 entspricht
(s. Abbildung 57).
Definition der Variablen t2, die der Variablen t1 gleicht, abgesehen davon, dass die xn-Werte ein negatives
Vorzeichen bekommen.
Definition der Variablen t3 ,die der Länge von t1 und t2 gleicht, aber deren Werte 1 entsprechen.
Definition der Variablen z, die gleich lang ist wie die zuvor beschriebenen Variablen. Die Werte jedoch entsprechen den Tischauslenkungen für jedes aufgenommene Bild.
Definition der Variablen A, die drei Spalten mit den Werten von t1, t2, t3 enthält. Die Länge ist identisch mt
denen der anderen Variablen (s. Abbildung 58).
Gleichung für die Unbekannten aufstellen Un = (A' * A)/(A') * z und man erhält jeweils einen Wert
für t1, t2 und t3 .
Die Umsetzung in Matlab wird anhand der x-Kalibrierung erläutert. Die nachführenden
Schritte werden identisch für die y-Kalibrierung ausgeführt. Die Bildgröße, die die Webcam
erfasst, beträgt 1920 x 1080 Pixel. Der Matlab-Quellcode zur Bestimmung der x- und y-
Abstands in metrische Angaben befindet sich im Anhang der Bachelorarbeit (s. Anhang A).
Abbildung 60: Schematische Darstellung der transponierten Variablen A‘
*x1 = Wert in mm/Pixel für das erste
aufgenommene Bild
**xn = Wert in mm/Pixel für das n-te
aufgenommene Bild
Abbildung 57: Beispiel für die Verteilung des x1-Wertes
Abbildung 58: Schematische Darstellung von t1
Abbildung 59: Schematische Darstellung der Variablen A
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54 Linda Goedicke
6.6 Fehlerquellen
Bei der Vermessung von Objekten kann es zu einigen Fehlern kommen.
Mögliche Fehlerquellen des Systems:
Kameraüberbelichtung
falsche Justierung des Objektes
Reflexion auf dem Objekt
stark reflektierende Oberfläche
schlecht eingestellter Fokus
Ermittlung und Auswertung der Messergebnisse
55 Linda Goedicke
7. Ermittlung und Auswertung der Messergebnisse
7.1 Software Calypso
Calypso ist eine CAD-basierende Software, die bei der UPMC Carat 550 von Zeiss
Anwendung findet. Calypso erstellt Prüfpläne und ermöglicht damit eine Auswertung und
Darstellung der Messergebnisse. Durch die Generierung von Fahrwegen ermöglicht Calypso
eine weitestgehend kollisionsfreie Messung.
Darüber hinaus werden mit der Software die Messpunkte vom Geräte-Koordinatensystem in
jedes beliebige Werkstückkoordinatensystem transformiert. Des Weiteren verwendet
Calypso automatisch die richtigen Berechnungsverfahren bei allen Maß-, Form- und
Lageauswertungen und erhöht damit die Messsicherheit.
7.2 ZAPHOD
Die Software ZAPHOD wurde im ZOT entwickelt um das präzise Analysieren von
Messergebnissen zu ermöglichen. Durch ZAPHOD kann die gemessene
Werkstückoberfläche topographische dargestellte werden, da aus einer Punkteliste eine
exakte Freiformoberfläche berechnet werden kann.
Die erfasste Istfläche eines Objektes kann zusammen mit der Sollfäche in ZAPHOD
ausgewertet werden. Somit ist ein detaillierter Vergleich von Ist- und Sollfäche möglich.
Zaphod zeichnet sich zudem durch verschiedene Bearbeitungsoptionen aus, die es
ermöglichen eine geeignete Vergleichsfläche zu schaffen.
Liegt die Sollfläche des gemessenen Werkstückes vor, kann diese mit Hilfe von Zaphod von
der Istfläche abgezogen werden. Anschließend kann man die Fläche (Ist-Soll) weiter
bearbeiten um möglichst geringe Abweichungen zu erhalten (PV- und RMS-Wert,
s. Punkt 7.3)
Ermittlung und Auswertung der Messergebnisse
56 Linda Goedicke
Im Folgenden werden einige Bearbeitungsschritte aufgelistet, die mit Zaphod möglich sind:
Radial abschneiden
Kippung abziehen
Ausreißer eliminieren
Offset bereinigen
X-/Y beschneiden
Zernike-Fringes abziehen
Diese genannten Bearbeitungsoptionen ermöglichen zum Beispiel, das fehlerhafte
Messpunkte oder Verkippungen des Messobjektes entfernt werden und somit geeignete
Flächen entstehen, die ausgewertet werden können.
7.3 Peak to Valley und Root Mean Square
Um eine möglichst gute Vergleichsfläche in Zaphod zu generieren orientiert man sich an den
RMS- und PV-Werten, die möglichst klein zu halten sind.
Der RMS-Wert ist definiert als die mittlere quadratische Abweichung der Oberfläche.
Der PV-Wert beschreibt die Differenz zwischen dem höchsten Berg und dem tiefsten Tal des
Oberflächenprofils. Im Gegensatz zum RMS-Wert ist der PV-Wert anfälliger für
Messwertausreißer und liefert somit einen ungenaueren Wert.
Ermittlung und Auswertung der Messergebnisse
57 Linda Goedicke
7.4 Vergleich UPMC und Streifenprojektionsgerät
Die Oberfläche eines Objektes wurde mit dem Streifenprojektionsgerät und mit der UPMC
Carat 550 von Zeiss vermessen und die zwei Flächen anschließend objektiv miteinander
verglichen. Als Messobjekt diente eine Sekundäroptik mit Frässpuren (s. Abbildung 61).
Abbildung 61: Messobjekt Sekundäroptik
Die beiden resultierenden Bilder der Oberfläche der Sekundäroptik wurden in Zaphod mit
folgenden Schritten bearbeitet:
zum Ursprung verschieben
Radial abschneiden
Zernike-Fringes abziehen
Kippung abziehen
Nach dem Zuschneiden erhält man folgende Oberflächen, die in Abbildung 62 und in
Abbildung 63 zu sehen sind (x- und y-Achse in mm-Angabe).
Abbildung 62: Erfasste Oberfläche mit SPG in Falschfarbendarstellung; rot = hoch, blau = tief
Ermittlung und Auswertung der Messergebnisse
58 Linda Goedicke
Abbildung 63: Oberfläche vermessen mit UPMC Carat 550 in Falschfarbendarstellung; rot = hoch, blau = tief
Anhand der zwei Abbildungen lässt sich aussagen, dass beide Messgeräte die Frässpuren
der Sekundäroptik detektieren. Die UPMC erfasst diese sehr präzise und findet klare
Abgrenzungen zwischen den einzelnen Strukturen. Das Streifenprojektionsgerät erkennt die
Vertiefungen zwar auch, jedoch nicht so detailliert wie die UPMC.
Mit diesem rein objektiven Vergleich lässt sich nicht sehr viel über die Messgenauigkeit des
Streifenprojektionsgeräts aussagen. Deshalb ist es notwendig weitere Messungen
durchzuführen. Dennoch kann angenommen werden, dass die Detektion feiner Strukturen
mit Kanten ein Problem für das selbstentwickelte Gerät darstellt.
Ermittlung und Auswertung der Messergebnisse
59 Linda Goedicke
7.5 Messung der Kalibrierhäufigkeit
Mit unterschiedlichen Kalibriereinstellungen des Streifenprojektionsgerätes wurde geprüft,
wie sich die PV- und RMS-Werte der Kalibrier-/Referenzfläche ändern. Der Ausschnitt auf
den kalibriert wird bleibt für jede Kalibriereinstellung gleich, lediglich Z Step size und Z Steps
variieren.
Die Einstellung der Parameter „Exposure“, „Gain“, „Focus“ und „WhiteBalance“ vor den
Messungen war wie folgt:
Exposure: -6
Gain: 0
Focus: 102
WhiteBalance: 5295
Es erfolgten vier Messungen, mit den in Abbildung 64 vorgenommenen Einstellungen der
Größen Z Step size und Z Steps. Die Länge des Kalibrierbereichs, Zg = 40 mm, wurde für
alle durchgeführten Kalibrierbereiche eingehalten.
Abbildung 64: Ausgewählte Werte für die Kalibriereinstellung
Mit der Gleichung 7.1 kann die Anzahl an aufzunehmenden Bildern, bei gleich bleibendem
Kalibrierbereich und variierender Z Step size, bestimmt werden.
Z Steps = (Zg + Z step size)/ Z Step size (7.1)
mit Zg = Länge des Kalibrierbereiches (hier: 40 mm)
B = Z Steps (Anzahl der Bilder, die aufgenommen werden soll)
dz = Z Step size (gewünschte Schrittweite)
Ermittlung und Auswertung der Messergebnisse
60 Linda Goedicke
Für jede Kalibriereinstellung wurden drei Messungen eines Kalibrierbereiches durchgeführt
und anschließend über die erhaltenen PV- und RMS-Werte gemittelt. Die grafischen
Ergebnisse sind in Abbildung 65 und in Abbildung 66 präsentiert. Die tabellarischen
Ergebnisse (PV- und RMS-Werte) befinden sich im Anhang der Arbeit (s. Anhang B).
Abbildung 65: Mittelwert der PV-Werte der vier Kalibrierbereiche
Abbildung 66: Mittelwert RMS-Werte der vier Kalibrierbereiche
Auffällig ist, dass die gemittelten PV- und RMS Werte der Messungen geringer werden, je
kleiner die gewählte Schrittweite wird und umso mehr Bilder aufgenommen werden.
Weiterhin lässt sich feststellen, dass sich die Messergebnisse von Kalibriereinstellung 2 im
Vergleich zur Kalibriereinstellung 1 stark verringern, wohingegen die Ergebnisse von
Kalibriereinstellung 3 und 4 nicht sehr von denen der Kalibriereinstellung 2 abweichen
655,53
554,43 515,6 499,63
050
100150200250300350400450500550600650700
PV
-Wert
(μ
m)
Gemittelte PV-Werte
Kalibriereinstellung 1
Kalibriereinstellung 2
Kalibriereinstellung 3
Kalibriereinstellung 4
80,53
76,27
74,73 73,46
70
72
74
76
78
80
82
RM
S-W
ert
(μ
m)
Kalibrierbereiche
Gemittelte RMS-Werte
Kalibrereinstellung 1
Kalibrereinstellung 2
Kalibrereinstellung 3
Kalibrereinstellung 4
Ermittlung und Auswertung der Messergebnisse
61 Linda Goedicke
Für den definierten Kalibrierausschnitt würde demzufolge die Kalibriereinstellung 2
ausreichen um diesen gut zu erfassen.
Abschließend ist festzustellen, dass beim Kalibrieren des Streifenprojektionsgerätes darauf
zu achten ist, dass der Ausschnitt, der kalibriert werden soll möglichst genau erfasst wird.
Dies wird durch die Wahl einer eher kleineren Schrittweite erreicht.
7.6 Messungen unter Wiederholbedingungen
Um zufällige Einflüsse unter Umgebungsbedingungen zu untersuchen, wurden Messungen
unter Wiederholbedingungen durchgeführt. Nach DIN 1319 sind die Wiederholbedingungen
definiert als „die Bedingungen, unter denen wiederholt einzelne Messwerte für dieselbe
spezielle Messgröße unabhängig voneinander so gewonnen werden, dass die systematische
Messabweichung für jeden Messwert die gleiche bleibt.“ [2]
Unter zufälligen Einflüssen sind Dinge wie Kamerarauschen, Erschütterungen in der
Umgebung und Beugungseffekte gemeint.
Die Durchführung der Messungen erfolgte mit konstanten Parametern. Zu diesen zählen
unter anderem:
gleicher Prüfer
unveränderter Aufbau am gleichen Ort
identisches Messobjekt
kurze Zeitdifferenz zwischen den Messungen
Insgesamt wurden 20 Messungen eines Ausschnittes einer Asphäre durchführt. Das
Zeitintervall zwischen den einzelnen Messungen belief sich auf ca. eineinhalb Minuten.
Das Messsystem wurde vor Beginn der Messungen mit folgender Gerätekonfiguration
kalibriert:
Z Step size: 4 mm
Z Steps: 11 Bilder
Exposure: -6
Gain: 0
Focus: 102
WhiteBalance 5295
Ermittlung und Auswertung der Messergebnisse
62 Linda Goedicke
Nach dem Positionieren des Messobjektes, wurde „Exposure“ auf -7 eingestellt.
Abbildung 67: Erstes Messergebnis der Asphäre
In Abbildung 67 ist ein Ausschnitt der erfassten Asphärenoberfläche der ersten
durchgeführten Messung dargestellt.
Die folgende Abbildung 68 und die Abbildung 69 zeigen die RMS- und PV-Werte der 20
durchgeführten Messungen.
Die tabellarischen Messergebnisse befinden sich im Anhang der Bachelorarbeit
(s. Anhang C).
Abbildung 68: Mittelwert von 1706,2 µm und Standardabweichung von 1,5 µm der RMS-Werte der 20 Messungen
0
200
400
600
800
1000
1200
1400
1600
1800
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
RM
S-W
ert
e(µ
m)
Messungen
RMS-Werte der Messungen
10 mm
10 mm
Ermittlung und Auswertung der Messergebnisse
63 Linda Goedicke
Abbildung 69: Mittelwert von 7212,9 µm und Standardabweichung von 1,7 µm der PV-Werte der 20 Messungen
Die PV-Werte der Messungen bleiben relativ konstant bis auf einen Ausreißer
(13. Messwert). Dieser lässt sich als Messfehler deklarieren und wurde daher in der oben
dargestellten Mittelwerts- und Standardabweichungsberechnung nicht berücksichtigt.
Die RMS- sowie die PV-Werte der 20 durchgeführten Messungen weisen beide eine geringe
Standardabweichung auf. Daher kann angenommen werden, dass die Messungen mit dem
Streifenprojektionsgerät hinsichtlich dieser 20 Messungen wiederholbar sind.
7.7 Überprüfung der Reproduzierbarkeit
Geprüft wurde die Reproduzierbarkeit des Streifenprojektionsgerätes bei der Vermessung
eines Objektes in unterschiedlichen Positionen. Nach DGQ 11-04 wird die
Reproduzierbarkeit definiert als „der Ausmaß der Annäherung zwischen den Ergebnissen
von Messungen derselben Messgröße, wobei die einzelnen Messungen bei
unterschiedlichen Bedingungen ausgeführt sind.“ [2] Als Objekt wurde eine Asphäre
verwendet und acht Messungen bei unterschiedlicher Positionierung (Verdrehung des
Messobjektes um ca. 25°) der Asphäre durchgeführt. Als Orientierungspunkt diente dabei ein
Stück Knetmasse, das auf dem Prüfling befestigt wurde (s. Abbildung 70).
0
750
1500
2250
3000
3750
4500
5250
6000
6750
7500
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
PV
-Wert
(µ
m)
Messungen
PV-Werte der Messungen
Ermittlung und Auswertung der Messergebnisse
64 Linda Goedicke
Abbildung 70: Asphäre mit grünem Markierungspunkt
Das Messsystem wurde für die Messungen mit folgender Gerätekonfiguration kalibriert:
Z Step size: 10 mm
Z Steps: 7 Bilder
Exposure: -6
Gain: 0
Focus: 102
WhiteBalance 5295
Nachdem Beenden der Kalibrierung wurde die Asphäre zum Messen am Objektträger
befestigt. Anschließend erfolgte die Regelung der Einstellung „Exposure“ auf -5, während
alle anderen Einstellungen beibehalten wurden.
Die nachfolgenden Abbildungen zeigen das erste Messergebnis der Asphärenoberfläche in
der als 90 Grad markierten Position. In Abbildung 71 ist die gemessene Oberfläche in der
Ausgangsposition (Messposition) dargestellt. Die Abbildung 72 visualisiert die, in Zaphod
bearbeitete, Oberfläche.
Die Messergebnisse, der zugeschnittenen Oberflächen, befinden sich im Anhang dieser
Arbeit (s. Anhang D).
Ermittlung und Auswertung der Messergebnisse
65 Linda Goedicke
Abbildung 71: Erste Messung der Asphäre in der Ausgangsposition
Abbildung 72: Messergebnis der zugeschnittenen Asphäre
Das Zuschneiden der Oberfläche mit dem Bearbeitungsprogramm ZAPHOD ist notwendig,
um die Orientierungsmarke aus dem Ergebnis herauszuschneiden. Der Orientierungspunkt
würde die Messergebnisse verfälschen, sodass die acht Messungen miteinander nicht
aussagekräftig vergleichbar wären.
20 mm
20 mm
10 mm
10 mm
Ermittlung und Auswertung der Messergebnisse
66 Linda Goedicke
Das Zuschneiden der acht Messergebnisse in Zaphod erfolgte mit jeweils denselben
Schritten:
zum Ursprung verschieben
X & Y beschneiden
In der Abbildung 73 sind die PV-Werte der Messergebnisse der acht zugeschnittenen
Oberflächen dargestellt. Aus der Grafik lässt sich ablesen, dass sich die Messergebnisse
beim Wechsel der Asphärenposition ändern. Der minimalste Wert beträgt 6278 μm, der
maximalste Wert beläuft sich auf 6367 μm. Damit liegt die Messdifferenz bei 89 μm. Die
unterschiedlichen Messergebnisse entstehen durch die Dezentrierung der Asphäre beim
manuellen Drehen.
Aufgrund der nur geringen Veränderung der Messergebnisse desselben Objektes in
unterschiedlichen Positionen lässt sich insgesamt sagen, dass diese mit einer
Standardabweichung von 33,4 μm reproduzierbar sind.
Abbildung 73: Mittelwert von 6323,5 µm und Standardabweichung von 33,4 µm der PV-Werte der acht Messungen
6322 6316
6279
6365
6332 6329
6278
6367
6220
6240
6260
6280
6300
6320
6340
6360
6380
1 2 3 4 5 6 7 8
PV
[µ
m]
Messungen
PV-Werte der Messungen
Ermittlung und Auswertung der Messergebnisse
67 Linda Goedicke
7.8 Überprüfung der Messgenauigkeit
Die folgenden Messdurchführungen dienen dazu, die Messgenauigkeit des
Streifenprojektionsgerätes zu untersuchen.
Unter Messgenauigkeit wird „das Ausmaß der Annäherung eines Messwerts an einen
wahren Wert einer Messgröße“ verstanden. [27]
Für die Messungen wurden ausgewählte Objekte mit den messtechnischen Geräten,
Weißlichtinterferometer und UPMC, vermessen und die Ergebnisse für das
Streifenprojektionsgerät als Referenzwert angenommen.
Als Messobjekt wurde zu Beginn eine „plane“, etwas raue Fläche ausgewählt
(s. Abbildung 74), die zunächst mit dem Weißlichtinterferometer vermessen wurde.
Abbildung 74: "Planes" Messobjekt
Anschließend erfolgte die Messung der Oberfläche des Objektes mit dem
Streifenprojektionsgerät.
Anhand der Messergebnisse des Weißlichtinterferometers lässt sich in Abbildung 75
erkennen, dass die Oberfläche nicht ganz detektiert werden konnte. Erklären lässt sich dies
dadurch, dass sehr feine Strukturen auf der Messoberfläche vorhanden sind und somit eine
große Auflösung erforderlich war, um diese zu erfassen.
Ermittlung und Auswertung der Messergebnisse
68 Linda Goedicke
Anhand der Messergebnisse des Weißlichtinterferometers lässt sich in Abbildung 75
erkennen, dass die Oberfläche nicht ganz detektiert werden konnte. Erklären lässt sich dies
dadurch, dass sehr feine Strukturen auf der Messoberfläche vorhanden sind und somit eine
große Auflösung erforderlich war, um diese zu erfassen.
Abbildung 75: Erstes Messergebnis der Oberfläche, gemessen mit dem WLI
Um die Oberfläche des Messobjektes dennoch gut qualifizieren zu können, wurden mit dem
Mikrointerferometer 20 kleine Ausschnitte, an unterschiedlichen Stellen, des Objektes
gemessen (Messergebnisse s. Anhang E) Es zeigte sich über die 20 Messungen der
gemittelte RMS-Wert von 3,62 µm mit einer Standardabweichung von 0,68 µm
(s. Abbildung 78).
Anschließend erfolgten 10 Messungen der Oberfläche des Messobjektes mit dem
Streifenprojektionsgerät (tabellarische Messergebnisse, s. Anhang E).
Das Messsystem wurde vorab mit folgender Gerätekonfiguration kalibriert:
Z Step size: 10 mm
Z Steps: 5 Bilder
Exposure: -7
Gain: 0
Focus: 102
White Balance 5295
In Abbildung 76 ist einer der zehn gemessenen Objektausschnitte dargestellt.
Ermittlung und Auswertung der Messergebnisse
69 Linda Goedicke
Abbildung 76: Unbearbeiteter Objektausschnitt des Messobjekts
Bei den Messungen wurden störende Stellen vom Hintergrund erfasst, weshalb die
Ausschnitte, bevor diese ausgewertet werden können, in Zaphod zugeschnitten werden
mussten. Das Zuschneiden erfolgte mit den aufgelisteten Schritten:
zum Ursprung verschieben
Zernike-Fringes abziehen
X & Y beschneiden
Die Abbildung 77 zeigt den zugeschnittenen Objektausschnitt einer Messung.
Abbildung 77: Zugeschnittene Oberfläche des Messobjektes
5 mm
5 mm
5 mm
5 mm
Ermittlung und Auswertung der Messergebnisse
70 Linda Goedicke
Wie oben schon erwähnt, zeigen die 20 Messungen mit dem Weißlichtinterferometer zeigen,
wie oben schon erwähnt, den gemittelten RMS-Wert von 3,62 µm.
Das Messergebnis der 10 Messungen mit dem Streifenprojektionsgerät weist einen RMS-
Wert von 125,125 µm auf.
Abbildung 78: Gemittelter RMS-Wert der Messungen mit dem WLI (Standardabweichung 0,688 µm) und
dem SPG (Standardabweichung 0,56 µm)
Es war zu erwarten, dass das Streifenprojektionsgerät deutlich ungenauer misst als das
Weißlichtinterferometer. Dennoch erhoffte man sich eine nicht ganz so große Differenz zu
den Referenzwerten.
Im Folgenden wurde deshalb versucht, durch einige Veränderungen, die Messgenauigkeit
des Streifenprojektionsgerätes zu verbessern um eine geringere Abweichung zum
Messergebnis des Weißlichtinterferometers zu erhalten.
Zunächst wurde das weiße Papier auf der Referenz-/Kalibrierplatte entfernt, da es nicht mehr
straff genug gespannt war. Des Weiteren könnte aufgrund der Rauigkeit des Papieres eine
Beeinträchtigung der Kalibrierung entstanden sein und damit die Messgenauigkeit
beeinflusst haben. Nach dem Entfernen des Papieres wurde die Edelstahlplatte mit
Entspieglungsspray besprüht um Reflexe zu vermeiden.
Ein weiterer Punkt, der einen Einfluss auf die „schlechten“ Werte der resultierenden
Messunsicherheit hat, ist die mangelnde Synchronisation zwischen Kamera und Projektor.
125,1
3,625
0
20
40
60
80
100
120
140
RM
S-W
ert
(µ
m)
Gemittelter RMS-Wert der Messungen
Streifenprojektionsgerät
Weißlichtinterferometer
Ermittlung und Auswertung der Messergebnisse
71 Linda Goedicke
Zur Behebung dieses Problems kann ein Projektor mit einer hohen Lichtleistung und
minimaler Verzerrung gekauft werden.
Desweitern sollte ein Projektor verwendet werden, dessen Auflösung mindestens so groß ist
wie die der Webcam, um eine Beschränkung der Rekonstruktionsauflösung auf der Kamera
zu vermeiden. Da eine Anschaffung solch eines Projektors aber mit hohen Kosten
verbunden ist, wurde nach einer anderen Lösung gesucht.
Wie in Punk 6.3.1 bereits erklärt wurde, läuft das Streifenmuster in vier Phasen über das
Objekt, wobei die Kamera pro Phase eine bestimmte Anzahl an Bildern aufnimmt.
Anschließend wird über jedes Pixel der aufgenommenen Bilder gemittelt und diese zum
Schluss ausgewertet.
Die Anzahl der Bilder über die gemittelt werden soll, wurde von vier Bildern auf 50 Bilder
erhöht. Nach den vorgenommenen Veränderungen (Papierentfernung, Erhöhung der Anzahl
der Bilder) wurden erneut Messungen mit dem Streifenprojektionsgerät durchgeführt.
Das Streifenprojektionsgerät wurde dafür mit den identischen Geräteeinstellungen aus der
vorherigen Messung kalibriert.
Die erfassten 10 Ausschnitte der Objektoberfläche wurden in ZAPHOD mit folgenden
Schritten bearbeitet:
zum Ursprung verschieben
Zernike-Fringes abziehen
X & Y beschneiden
Die Messergebnisse befinden sich im Anhang E der Bachelorarbeit.
Der „neue“, über die 10 Messungen, gemittelte RMS-Wert von 52,125 μm zeigt eine
deutliche Verbesserung gegenüber dem ersten Messergebnis. Der RMS-Wert entspricht nur
noch ungefähr der Hälfte des zuvor erhaltenen RMS-Wertes.
Ermittlung und Auswertung der Messergebnisse
72 Linda Goedicke
Abbildung 79: "Neuer" gemittelter RMS-Wert der Messungen mit dem WLI (Standardabweichung 0,688 µm) und dem SPG (Standardabweichung 0,47 µm)
Mit den vorgenommenen Veränderungen (Papierentfernung, Erhöhung der Anzahl der
Bilder) konnte eine geringere Abweichung der Messergebnisse des Streifenprojektions-
gerätes zu den Referenzwerten erhalten und somit die Messgenauigkeit des Geräts deutlich
verbessert werden.
Mit dem Weißlichtinterferometer wird nicht die globale Struktur, sondern lediglich die
Mikrorauigkeit des Objekts erfasst. Globale Welligkeiten können mit dem messtechnischen
Gerät nicht detektiert werden. Daher sind die beiden Messdurchführungen des
Streifenprojektionsgerätes und des Mikrointerferometers schwer miteinander vergleichbar.
Im weiteren Verlauf wurde deshalb eine bereits vordefinierte DMG-Asphäre (s. Abbildung 80)
von der die globale Struktur bekannt ist, mit dem Streifenprojektionsgerät vermessen.
Vordefiniert heißt, dass die Geometrie der Asphäre bereits mit der UPMC erfasst worden ist.
Für die nachfolgenden Messungen wurde die Edelstahlreferenz-/ Kalibrierplatte gegen eine
Glasplatte ausgetauscht.
52,1
3,625
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
50
55
RM
S-W
ert
(µ
m)
Gemittelter RMS-Wert der Messungen nach den Veränderungen
Streifenprojektionsgerät
Weißlichtinterferometer
Ermittlung und Auswertung der Messergebnisse
73 Linda Goedicke
Abbildung 80: Messobjekt DMG-Asphäre
Die gemessene Oberfläche der DMG-Asphäre mit der UPMC ist in Abbildung 81 dargestellt.
Abbildung 81: Erfasste Oberfläche der DMG-Asphäre mit UPMC; PV-Wert 3633,01 µm
20 mm
20 mm
Ermittlung und Auswertung der Messergebnisse
74 Linda Goedicke
Die Abbildung 82 visualisiert die, mit dem Streifenprojektionsgerät, erfasste Oberfläche des
Messobjektes.
Abbildung 82: Erfasste Oberfläche der DMG-Asphäre mit SPG; PV-Wert 3166,97 µm
Die erfassten Oberflächen wurden in ZAPHOD mit folgenden Schritten bearbeitet:
zum Ursprung verschieben
Radial abschneiden
Äquidistant 2D
Aus der Abbildung 82 lässt sich erkennen, dass die erfasste Asphärenoberfläche nicht
einheitlich homogen ist, sondern dass ein Rauschen zu sehen ist.
Das Rauschen sind Interferenzerscheinungen, die aufgrund der Überlagerung von
Kamerafrequenz und Bildwiederholungsfrequenz des Projektors entstehen.
Ursprünglich sollten die beiden, mit der UPMC und dem Streifenprojektionsgerät, erfassten
Oberflächen in ZAPHOD übereinander gelegt und voneinander abgezogen werden, um den
Restfehler zu erhalten.
Jedoch lässt sich vermuten, dass aufgrund der auftretenden Interferenzerscheinungen, auf
der mit dem Streifenprojektionsgerät gemessenen Oberfläche, kein aussagekräftiges
Ergebnis erhalten werden kann.
20 mm
20 mm
Ermittlung und Auswertung der Messergebnisse
75 Linda Goedicke
Diese Vermutung wird durch die Abbildung 83 bestätigt, die die resultierende Fläche, nach
dem Abziehen beider Oberflächen voneinander, zeigt. Erneut sind die
Interferenzerscheinungen sichtbar, die auch den sehr hohen PV-Wert (1077,14 μm) erklären.
Dieser wird auch dadurch negativ beeinflusst, da die beiden Flächen nicht exakt 100%
aufeinander liegen.
Abbildung 83: Resultierende Restfläche nach Abziehen; PV-Wert 1077,14 µm
Im Allgemeinen lässt sich feststellen, dass das Abziehen zweier Flächen voneinander
Schwierigkeiten bereitet. Beim Abziehen müssen die Ausschnitte der beiden erfassten
Objektoberflächen in ihrer Größe übereinstimmen und darüber hinaus noch exakt
übereinander liegen. Deshalb können die Ergebnisse leider nicht aussagekräftig beurteilt
werden.
Im Folgenden sind weitere Einflussfaktoren auf die Messgenauigkeit aufgelistet:
Werkstück: -Geometrie
- Oberflächenbeschaffenheit
Umgebungsbedingungen: - Schmutz
- Vibration
Bediener: - Fehlbedienung
10 mm
10 mm
Ermittlung und Auswertung der Messergebnisse
76 Linda Goedicke
7.9 Vergleich von zwei Kalibrier-/Referenzflächen
Bisher erfolgte die Kalibrierung des Streifenprojektionsgerätes mit einer Edelstahlplatte.
Da diese Platte gewisse Unebenheiten aufweist, erhoffte man sich mit einer Glasplatte noch
ein etwas besseres Messergebnis hinsichtlich der Messgenauigkeit zu erzielen. Zunächst
wurde überprüft um welchen Wert die Glasplatte genauer ist. Dafür wurde ein Ausschnitt
beider Platten 10x vermessen und ausgewertet.
Die zwei Flächen wurden vor der Messdurchführung mit Kreidespray besprüht.
Die Kalibrierung des Messsystems erfolgte mit nachstehender Gerätekonfiguration:
Z Step size: 10 mm
Z Steps: 5 Bilder
Exposure: -7
Gain: 0
Focus: 102
White Balance 5295
Die Abbildung 84 und die Abbildung 85 zeigen den gemittelten PV- und RMS-Wert der 10
durchgeführten Messungen. Die Ergebnisse der einzelnen Messungen befinden sich im
Anhang F.
Abbildung 84: Mittlerer PV-Wert der Messungen; Edelstahlplatte Standardabweichung 0,43 µm und Glasplatte 0,44 µm
411,7
381,5
0
30
60
90
120
150
180
210
240
270
300
330
360
390
420
PV
-Wert
(µ
m)
Gemittelte PV-Werte der Messungen
Edelstahlplatte
Glasplatte
Ermittlung und Auswertung der Messergebnisse
77 Linda Goedicke
Abbildung 85: Mittlerer RMS-Wert der Messungen; Edelstahlplatte Standardabweichung 0,17 µm und Glasplatte 0,22 µm
Festzustellen ist, dass die Glasplatte bezüglich des PV-Wertes um etwa 30 μm genauer ist
als die Edelstahlplatte. Des Weiteren ist zu erkennen, dass die PV-Werte für eine plane
Fläche sehr hoch sind. Diese Abweichung lässt sich erneut auf die fehlende Synchronisation
zwischen Kamera und Projektor zurückführen.
Anschließend erfolgte die Abtastung der Glasplatte mit der UPMC im Scanningverfahren.
Dafür wurden zu Beginn der Messung zwei Messfelder festgelegt (s. Abbildung 86).
Abbildung 86: Abgetastete Messfelder mit der UPMC Carat 550 von Zeiss
61,1 59,4
0
10
20
30
40
50
60
70R
MS
-Wert
(µ
m)
Gemittelte RMS-Werte der Messungen
Edelstahlplatte
Glasplatte
Ermittlung und Auswertung der Messergebnisse
78 Linda Goedicke
Die Messfelder der Glasplatte zeigten folgende Ergebnisse:
Messfeld 1:
RMS-Wert: 4,9 μm PV-Wert: 25,5 μm
Messfeld 2 :
RMS-Wert: 2,7 μm PV-Wert: 21,7 μm
Die Ergebnisse wurden wiederum als Referenzwerte für das Streifenprojektionsgerät
definiert.
Mit dem Streifenprojektionsgerät wurde zuvor das Messfeld 2 der Glasplatte gemessen.
In der nach folgenden Abbildung 87 sind die, mit der UPMC und dem SPG, erfassten RMS-
und PV-Werte der Glasplatte dargestellt.
Abbildung 87: Messergebnisse der Glasplatte
Anhand den Messergebnissen aus Abbildung 87 ist zu erkennen, dass das
Streifenprojektionsgerät eine deutlich größere Abweichung zu den Referenzwerten
(ca. Faktor 20) zeigt. Grund hierfür kann wiederum die fehlende Synchronisation sein.
59,3
381,3
2,7 21,7
0255075
100125150175200225250275300325350375400
RMS (μm) PV (μm)
Mik
rom
ete
r
SPG
UPMC
Ermittlung und Auswertung der Messergebnisse
79 Linda Goedicke
7.10 Festlegung des Messvolumens
Im Folgenden wurden das minimale und das maximale Messvolumen, das mit dem
Streifenprojektionsgerät erreicht werden kann, definiert.
Der motorische Mikrostelltisch kann auf einer Länge (z-Richtung) von ca. 21 cm bewegt
werden. Jedoch sind die 21 cm nicht voll nutzbar, da noch Freiraum für das Kalibrieren an
beiden Enden der Linearachse gebraucht wird. In z-Richtung kann deshalb lediglich auf einer
Länge von 16 cm gemessen werden.
In der Position, mit dem kleinsten Abstand zur Kamera, können kleine Objekte, die in
x-Richtung die Größe 7,5 cm und in y-Richtung die Größe 4 cm haben, gemessen werden.
Soll diese Objektgröße vermessen werden, ist darauf zu achten, dass nur mit sieben Bildern
und 5 mm kalibriert werden kann. Damit ist das linke Ende der Linearachse erreicht.
In der entferntesten Position zur Kamera besteht die Möglichkeit, Objekte mit den Maßen
x= 26 cm und y= 13 cm zu vermessen. Auch hier muss eine Kalibriergrenze von 10 mm und
sieben Bildern eingehalten werden. Damit ist das rechte Ende des Lineartischs erreicht.
In Abbildung 88 ist die mögliche x- und y-Ausdehnung der Messobjekte in Abhängigkeit von
der z-Richtung dargestellt.
Abbildung 88: Messvolumen des Streifenprojektionsgeräts
7,5
18
26
4
9
13
0
5
10
15
20
25
30
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21
x-/
y-A
usd
eh
nu
ng
(cm
)
Z-Ausdehnung (cm)
Messvolumen
Linear (x)
Linear (y)
Ermittlung und Auswertung der Messergebnisse
80 Linda Goedicke
7.11 Festlegung der Auflösungsgrenzen
Um die Auflösungsgrenzen des Streifenprojektionsgerätes zu testen, wurde eine Platte aus
Polyoxymethylen (POM) mit vier unterschiedlich tiefen Bahnspuren gefertigt
(s. Abbildung 89).
Abbildung 89: POM-Platte mit 4 Bahnspuren
Abbildung 90: Seitenansicht der durchnummerierten Bahnspuren
Die Abbildung 90 zeigt die durchnummerierten Bahnspuren, beginnend bei der größten
Vertiefung (1-4).
Die Platte wurde zunächst mit der Rubinkugel der UPMC Carat 550 von Zeiss 50 Mal
angefahren, um die exakten Tiefen der Bahnspuren zu erhalten. Anschließend wurden drei
Messwerte ausgewählt: der Messwert in der Mitte der Spur und zwei Messwerte, die an den
äußersten Enden erfasst wurden.
Danach erfolgte das Vermessen der Platte mit dem Streifenprojektionsgerät. Für jede
Bahnspur wurden drei Messungen durchgeführt.
Ermittlung und Auswertung der Messergebnisse
81 Linda Goedicke
Das Messsystem wurde vor der Durchführung der Messungen mit folgender
Gerätekonfiguration kalibriert:
Z Step size: 8 mm
Z Steps: 7 Bilder
Exposure: -6
Gain: 0
Focus: 102
WhiteBalance 529
Die nachfolgende Abbildung 91 zeigt eine Gegenüberstellung der Tiefen der Bahnspuren,
die mit der UPMC und mit dem Streifenprojektionsgerät erfasst worden sind.
Die tabellarischen Ergebnisse befinden sich im Anhang G der Arbeit.
Ermittlung und Auswertung der Messergebnisse
82 Linda Goedicke
Abbildung 91: Erfasste Vertiefungen der Bahnspuren mit der UPMC und dem SPG
5,08
2,56
1,53
5,14
2,74
2,00
0
0,5
1
1,5
2
2,5
3
3,5
4
4,5
5
5,5
2. Banhspur 3. Banhspur 4. Banhspur
Vert
iefu
ng
(m
m)
Gemittelte Vertiefungen und Standardabweichungen der Bahnspuren
UPMC
SPG
Ermittlung und Auswertung der Messergebnisse
83 Linda Goedicke
Die Streuung der Werte, die mit der UPMC erfasst worden sind, entsteht dadurch, dass die
Bahnspuren nicht exakt gerade sind.
Die Streubreite, die das Streifenprojektionsgerät bei den gemessenen Vertiefungen aufweist,
wird desweitern noch durch die Messgenauigkeit beeinflusst.
Es ist ersichtlich, dass die Bahnspuren 4, 3 und 2 sich mit dem Streifenprojektionsgerät
detektieren ließen. Bahnspur 1 hingegen konnte nicht aufgelöst werden, da die Kanten zu
hoch sind, somit Schattenränder entstehen und das Streifenprojektionsgerät folglich keine
Information an dieser Stelle verwerten kann.
In Abbildung 92 lässt sich erkennen, dass die Bahnspuren 4 und 3 vom Streifenmuster
vollständig bedeckt werden, wohingegen Vertiefung 2 nur noch zur Hälfte detektiert wird.
Bahnspur 1 liegt, wie oben schon erwähnt, vollkommen im Schatten.
Abbildung 92: Streifenmuster auf den vier Bahnspuren
Mittels der durchgeführten Messungen kann die Schwierigkeit des Streifenprojektionsgerätes
in der Detektion scharfer Kanten bewiesen werden. Bahnspuren, die tiefer als 5 mm sind,
können nicht mehr aufgelöst werden. Letztendlich lässt sich sagen, dass das
Streifenprojektionsgerät für die Vermessung von Vertiefungen mit scharfen Kanten
ungeeignet ist.
Schlussfolgerung
84 Linda Goedicke
8. Schlussfolgerung
Das Ziel der Bachelorarbeit war es, das selbstentwickelte Streifenprojektionsgerät zu testen
und weiterzuentwickeln.
Das Gerät kann durch die vorgenommene Veränderung hinsichtlich der Umwandlung der
x- und y-Kalibrierung in metrische Daten, für zukünftige Messungen benutzt werden.
Desweitern konnte die Bedienung des Gerätes benutzerfreundlicher gestaltet werden.
Getestet wurde das selbstentwickelte Gerät auf Reproduzierbarkeit und Messgenauigkeit.
Mittels der Durchführung diverser Messungen konnte bewiesen werden, dass es
reproduzierbare Ergebnisse liefert. Bezüglich der Messgenauigkeit wurde das
Streifenprojektionsgerät durch einige Veränderungen (s. Punkt 7.8) verbessert.
Weiterhin konnte festgestellt werden, dass Projektor und Webcam nicht synchron zueinander
sind.
Durch eine verbesserte Synchronisation könnte eine höhere Messgenauigkeit erreicht sowie
die Auflösung des Gesamtsystems verbessert werden.
Zudem ergeben sich durch den Einsatz dieser Low-End Komponenten weitere
Einschränkungen, welche in einer schlechteren Messgenauigkeit resultieren.
Die Untersuchung der Auflösungsgrenzen zeigte, dass das Gerät für das Vermessen von
Vertiefungen scharfer, nicht stetiger Kanten (> 5mm) ungeeignet ist.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich Objekte mit dem selbstentwickelten
Streifenprojektionsgerät nicht mit ausreichender Genauigkeit vermessen lassen um in der
Industrie Einsatz zu finden. Dafür sind die Software und der Aufbau zu einfach gehalten.
Das Ausgangsziel, Sollformen für andere messtechnische Geräte (z.B. für die Vermessung
mit taktilen Messmaschinen) zu definieren, konnte jedoch erreicht werden. Des Weiteren
kann mit Hilfe des Gerätes das Prinzip der Streifenprojektion für die Studierenden in Zukunft
besser veranschaulicht werden.
Literaturverzeichnis
85 Linda Goedicke
9. Literaturverzeichnis
[1] Prof. Dr. Ing. Schmid, Dietmar: Industrielle Fertigung – Fertigungsverfahren, Mess-
und Prüftechnik, 6. überarbeitete Auflage, Haan-Gruiten-Verlag Europa-Lehrmittel,
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für Maß, Form und Lagen, 1. Auflage, Wien/München: Carl Hanser Verlag, 1999,
S. 1-3, S.23, S. 50-51
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Triebwerksbauteilen, Potenzialabschätzung zur Prüfzeitreduktion, Universität
Paderborn 2006
[4] Messtechnik Neth GmbH, online verfügbar unter http://www.messtechnik-neth.de/3d-
messtechnik/, Zugriff am 25.05.2015
[5] Keferstein C.; Dutschke W.: Fertigungsmesstechnik – Praxisorientierte Grundlagen,
moderne Messverfahren, 6. Auflage, Wiesbaden: B. G. Teubner Verlag/GWV
Fachverlage GmbH, 2008, S.63 –S.68, S.71 - S.74
[6] Christoph R.; Neumann H.: Die Bibliothek der Technik (Band 248) – Multisensor
Koordinatenmesstechnik, 3. Auflage, Freising: Sellier Druck GmbH, 2006, S.11
[7] Internettauftritt: http://www.aukom.info/e-learning.html, Zugriff am 10.03.2015,
15.03.2015
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Göttingen,
Internettauftritt: http://www2.pmf.fh-goettingen.de/~isimon/RubinKugeln/index.php,
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[9] Weckenmann A.: Koordinatenmesstechnik – Flexible Strategien für funktions- und
fertigungsgerechtes Prüfen, 2. Auflage, München/Wien: Carl Hanser Verlag, 2012,
S. 45
[10] WinWinTec UG, Internettauftritt: http://www.winwintec.com/de/products.htm,
Zugriff am 01.06.2015
[11] Dössel O.; Buzug T.: Biomedizinische Technik - Medizinische Bildgebung,
Berlin/Boston: Walter de Gruyter GmbH, 2014, S.472
[12] Pfeiffer T.; Schmitt R.: Fertigungsmesstechnik, 3. Auflage, München: Oldenbourg
Wissenschaftsverlag GmbH, 2010, S.300
Literaturverzeichnis
86 Linda Goedicke
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Koordinatenmessgerät für die Digitalisierung komplexer Oberflächen, RWTH Aachen,
2003
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http://www.3d- shape.com/up_down_load/prospekte/KORAD/201103_WLI-Info_d.pdf;
http://www.3d-shape.com/produkte/korad_d.php (Bild), Zugriff am 02.06.2015
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[16] Bauer N.: Handbuch zur industriellen Bildverarbeitung – Qualitätssicherung in der
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[17] Dissertation Gühring J.: 3D-Erfassung und Objektrekonstruktion mittels
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[18] Diplomarbeit BangeL.: Untersuchung eines Streifenprojektionssystems hinsichtlich
der Nutzungsmöglichkeiten für kunsthistorische Objekte, Fachhochschule
Bochum, 2007
[19] Cramer M.: Vorlesungsskript – Grundlagen der Zentralperspektive (Kapitel 5,
Kollinearitätsgleichungen), Universität Stuttgart
Internetauftritt:http://www.ifp.uni-stuttgart.de/lehre/vorlesungen/photo+gis/100621-
PhotoGIS-Kameraorientierung.pdf, Zugriff am 16.06.2015
[20] Diplomarbeit Haberjahn M.: Umsetzung eines vollautomatisierten
Objekterfassungssystems über Methoden phasengestützter Streifenprojektion und
Photogrammetrie
[21] Luhmann T.: Nahbereichsphotogrammetrie - Grundlagen, Methoden und
Anwendungen, 2. Auflage, Heidelberg: Herbert Wichmann Verlag, Hüthing GmbH &
Co. KG, 2003
[22] Internetauftritt: http://www.logitech.com/en-us/product/hd-webcam-c615, Zugriff am
02.06.2015
[23] Internetauftritt: http://www.asus.com/de/Monitors_Projectors/P1M/overview/, Zugriff
am 02.06.2015
[24] Internetauftritt: http://piceramic.de/produkt-detailseite/m-404-701751.html, Zugriff am
02.06.2015
[25] Praxissemesterbericht Geng A.: Streifenprojektion, Hochschule Aalen, 2015
[26] Dissertation Moll A.: Radarinterferometrische Untersuchungen mit ERS-1/2 auf der
antarktischen Halbinsel, Universität Bonn, 2007
[27] Krystek M.: Berechnung der Messunsicherheit – Grundlagen und Anleitung für die
praktische Anwendung, Berlin: Beuth Verlag GmbH, 2012, S. 24
Abbildungsverzeichnis
87 Linda Goedicke
10. Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Roboterlabor ZOT ............................................................................................. 1
Abbildung 2: Messlabor ZOT ................................................................................................. 1
Abbildung 3: Zeitplan ............................................................................................................. 5
Abbildung 4: Aufbau KMG in Portalbauweise [7] .................................................................... 7
Abbildung 5: Taktiler Messkopf bei messendem System[5] ................................................... 8
Abbildung 6: Einmessung des Tasters an der Kugelnormalen [7] .......................................... 9
Abbildung 7: Mechanische Filterung des Antastelements [9] ............................................... 10
Abbildung 8: Aufbau des Weißlichtinterferometers Zygo ...................................................... 11
Abbildung 9: Prinzip Weißlichtinterferometer [14] ................................................................. 12
Abbildung 10: Triangulationsprinzip [16] .............................................................................. 15
Abbildung 11: Prinzipien der aktiven Triangulation mit strukturierter Beleuchtung [17] ......... 15
Abbildung 12: Parameter der inneren Orientierung [19] ....................................................... 17
Abbildung 13: Parameter der äußeren Orientierung [19] ...................................................... 17
Abbildung 14: Streifenmuster jeweils 4x um 90 Grad verschoben [20] ................................. 18
Abbildung 15: Streifenprojektionsaufbau .............................................................................. 20
Abbildung 16: Webcam C615 von Logitech [22] ................................................................... 20
Abbildung 17: Projektor P1M von Asus [23] ......................................................................... 21
Abbildung 18: Black Box ...................................................................................................... 21
Abbildung 19: Linearachse mit Mikrostelltisch [24] ............................................................... 22
Abbildung 20: Referenz-/Kalibrierplatte aus Edelstahl .......................................................... 22
Abbildung 21: Objektträger .................................................................................................. 23
Abbildung 22: Aufbau der GUI, rot: Steuerung von Lineartisch (links) und Parameter für
metrische Kalibrierung (rechts), grün: Parameter zur Steuerung der Streifenprojektion, blau:
Parameter zur Steuerung der Webcam ................................................................................ 24
Abbildung 23: Einstellungsparameter der Kamera in Grundeinstellung ................................ 25
Abbildung 24: Livebild-Fenster ............................................................................................. 26
Abbildung 25: Steuerung des Lineartischs (rot) und Parameter für Kalibrierung (blau) ........ 26
Abbildung 26: Fahrweg des motorischen Lineartischs ......................................................... 27
Abbildung 27: Steuerzentrum der Streifenprojektion ............................................................ 28
Abbildung 28: Schematischer Programmablauf der Streifenprojektion [25] .......................... 29
Abbildungsverzeichnis
88 Linda Goedicke
Abbildung 29: Phase Unwrapping ........................................................................................ 31
Abbildung 30: Auswahl des "Change Folder" Buttons .......................................................... 32
Abbildung 31: Streifenmuster in "Figure 11" ......................................................................... 33
Abbildung 32: Oter Streifen in "Figure 10" ............................................................................ 33
Abbildung 33: Pfeiltasten ..................................................................................................... 33
Abbildung 34: Optimale Einstellung der Kameraparameter .................................................. 34
Abbildung 35: Optimal belichtetes Streifenbild ..................................................................... 35
Abbildung 36: Überbelichtetes Streifenbild ........................................................................... 35
Abbildung 37: Unterbelichtetes Streifenbild .......................................................................... 35
Abbildung 38: Auswahl Arbeitsbereich ................................................................................. 36
Abbildung 39: Ausgewählter Arbeitsbereich in X-Y-Richtung ............................................... 36
Abbildung 40: Ausgewählter Arbeitsbereich in X-Z-Richtung ............................................... 37
Abbildung 41: Richtige Positionierung des Arbeitsbereiches in „Figure 10“ .......................... 38
Abbildung 42: Parameter der Kalibrierungseinstellung ......................................................... 38
Abbildung 43: Streifen außerhalb des Arbeitsbereiches ....................................................... 39
Abbildung 44: Buttons zur Erzeugung eines Referenzbildes ................................................ 39
Abbildung 45: Optimale Ausrichtung des Messobjekts zur Kamera ...................................... 40
Abbildung 46: Buttons zur Erzeugung eines Objektbildes .................................................... 41
Abbildung 47: b in Abhängigkeit von zn ............................................................................... 44
Abbildung 48: Grafische Darstellung - b in Abhängigkeit von zn .......................................... 45
Abbildung 49: Beispiel für drei Bilder an unterschiedlichen z-Positionen .............................. 45
Abbildung 50: A x p .............................................................................................................. 47
Abbildung 51: Beispiel für den ersten Pixel .......................................................................... 47
Abbildung 52: Matrix A ......................................................................................................... 47
Abbildung 53: Transponierte Matrix A‘ ................................................................................. 47
Abbildung 54: Referenz-/Kalibrierplatte zur Bestimmung des x-/y-Abstands in mm ............. 51
Abbildung 55: Stellen im Matlab Quellcode, an denen die gemessenen x- und y-Werte
eingetragen werden ............................................................................................................. 51
Abbildung 56: "Push Button" zum Start der x-/y-Kalibrierung ............................................... 52
Abbildung 57: Beispiel für die Verteilung des x1-Wertes ...................................................... 53
Abbildung 58: Schematische Darstellung von t1 .................................................................. 53
Abbildung 59: Schematische Darstellung der Variablen A ................................................... 53
Abbildungsverzeichnis
89 Linda Goedicke
Abbildung 60: Schematische Darstellung der transponierten Variablen A‘ .......................... 53
Abbildung 61: Messobjekt Sekundäroptik ............................................................................ 57
Abbildung 62: Erfasste Oberfläche mit SPG in Falschfarbendarstellung;
rot = hoch, blau = tief ........................................................................................................... 57
Abbildung 63: Oberfläche vermessen mit der UPMC Carat 550 Falschfarbendarstellung .... 58
Abbildung 64: Ausgewählte Werte für die Kalibriereinstellung .............................................. 59
Abbildung 65: Mittelwert der PV-Werte der vier Kalibrierbereiche ........................................ 60
Abbildung 66: Mittelwert RMS-Werte der vier Kalibrierbereiche .......................................... 60
Abbildung 67: Erstes Messergebnis der Asphäre ................................................................. 62
Abbildung 68: Mittelwert von 1706,2 µm und Standardabweichung von 1,5 µm der RMS-
Werte der 20 Messungen ..................................................................................................... 62
Abbildung 69: Mittelwert von 7212,9 µm und Standardabweichung von 1,7 µm der PV-Werte
der 20 Messungen ............................................................................................................... 63
Abbildung 70: Asphäre mit grünem Markierungspunkt ......................................................... 64
Abbildung 71: Erste Messung der Asphäre in der Ausgangsposition ................................... 65
Abbildung 72: Messergebnis der zugeschnittenen Asphäre ................................................. 65
Abbildung 73: Mittelwert von 6323,5 µm und Standardabweichung von 33,4 µm der PV-
Werte der acht Messungen .................................................................................................. 66
Abbildung 74: "Planes" Messobjekt ...................................................................................... 67
Abbildung 75: Erstes Messergebnis der Oberfläche, gemessen mit dem WLI ..................... 68
Abbildung 76: Unbearbeiteter Objektausschnitt des Messobjekts ........................................ 69
Abbildung 77: Zugeschnittene Oberfläche des Messobjektes .............................................. 69
Abbildung 78: Gemittelter RMS-Wert der Messungen mit dem WLI (Standardabweichung
0,688 µm) und dem SPG (Standardabweichung 0,56 µm) ................................................... 70
Abbildung 79: "Neuer" gemittelter RMS-Wert der Messungen mit dem WLI
(Standardabweichung 0,688 µm) und dem SPG (Standardabweichung 0,47 µm) ................ 72
Abbildung 80: Messobjekt DMG-Asphäre ............................................................................ 73
Abbildung 81: Erfasste Oberfläche der DMG-Asphäre mit UPMC; PV-Wert 3633,01 µm ..... 73
Abbildung 82: Erfasste Oberfläche der DMG-Asphäre mit SPG; PV-Wert 3166,97 µm ........ 74
Abbildung 83: Resultierende Restfläche nach Abziehen; PV-Wert 1077,14 µm ................... 75
Abbildung 84: Mittlerer PV-Wert der Messungen; Edelstahlplatte Standardabweichung 0,43
µm und Glasplatte 0,44 µm .................................................................................................. 76
Abbildungsverzeichnis
90 Linda Goedicke
Abbildung 85: Mittlerer RMS-Wert der Messungen; Edelstahlplatte Standardabweichung 0,17
µm und Glasplatte 0,22 µm .................................................................................................. 77
Abbildung 86: Abgetastete Messfelder mit der UPMC Carat 550 von Zeiss ......................... 77
Abbildung 87: Messergebnisse der Glasplatte ..................................................................... 78
Abbildung 88: Messvolumen des Streifenprojektionsgeräts ................................................. 79
Abbildung 89: POM-Platte mit 4 Bahnspuren ....................................................................... 80
Abbildung 90: Seitenansicht der durchnummerierten Bahnspuren ....................................... 80
Abbildung 91: Erfasste Vertiefungen der Bahnspuren mit der UPMC und dem SPG............ 82
Abbildung 92: Streifenmuster auf den vier Bahnspuren ....................................................... 83
Anhang
91 Linda Goedicke
11. Anhang
Anhang A Quellcode Matlab
Anhang B Messergebnisse bei unterschiedlichen Kalibriereinstellungen
Anhang C Messergebnisse der Wiederholmessung
Anhang D Messergebnisse der Reproduzierbarkeitsmessung
Anhang E Messergebnisse Messgenauigkeitsuntersuchung
Anhang F Messergebnisse des Plattenvergleichs
Anhang G Messergebnisse Bestimmung der Auflösungsgrenzen
Anhang
92 Linda Goedicke
Anhang A Quellcode Matlab
Bestimmung der Koeffizienten
Anhang
93 Linda Goedicke
Bestimmung der x-Kalibrierung
Anhang
94 Linda Goedicke
Anhang
95 Linda Goedicke
Anhang B Messergebnisse bei unterschiedlichen Kalibriereinstellungen
Tabelle 1: Einfluss unterschiedlicher Kalibriereinstellungen auf den PV-Wert
Tabelle 2: Einfluss unterschiedlicher Kalibriereinstellungen auf den RMS-Wert
Kalibriereinstellung 1. Messung (μm) 2. Messung (μm) 3. Messung (μm) Standardabweichung (μm) Mittelwert (μm)
1 80,3 80,4 80,9 0,32 80,53
2 76,2 76,5 76,1 0,20 76,26
3 74,1 74,9 75,2 0,56 74,73
4 73,3 73,5 73,6 0,15 73,46
Kalibriereinstellung 1. Messung (μm) 2. Messung (μm) 3. Messung (μm) Standardabweichung (μm) Mittelwert (μm)
1 656,5 658,9 651,2 3,93 655,53
2 555 554,1 554,2 0,49 554,43
3 514,5 513,4 518,9 2,912 515,6
4 498,1 500,2 500,6 1,34 499,63
Anhang
96 Linda Goedicke
Anhang C Messergebnisse der Wiederholbarkeitsmessung
Tabelle 3: PV- und RMS-Werte der Wiederholbarkeitsmessung mit Ausreißer (rot)
Messungen PV(µm) RMS(µm)
1 7215,6 1705,2
2 7210,3 1706,6
3 7212,2 1705,4
4 7211,1 1705,6
5 7212,5 1706,2
6 7213 1704
7 7214,6 1706,2
8 7214,2 1708,5
9 7210,9 1703,2
10 7211,2 1707,4
11 7213,2 1704,3
12 7210,6 1706,1
13 7190,3 1680,2
14 7216 1704,9
15 7213,5 1708,5
16 7214,1 1706
17 7215,4 1705,5
18 7213,1 1708,6
19 7212,9 1708,2
20 7212,1 1707,1
Mittelwert 7212,97 1706,18
Standardabweichung 1,71 1,57
Anhang D Messergebnisse der Reproduzierbarkeitsmessung
Tabelle 4: PV-Werte der Reproduzierbarkeitsmessung
Messungen PV (µm)
1. Messung (90°) 6322
2. Messung (45°) 6316
3. Messung (0°) 6279
4. Messung (315°) 6365
5. Messung (270°) 6332
6. Messung (225°) 6329
7. Messung (180°) 6278
8. Messung (135°) 6367
Mittelwert 6323,5
Standardabweichung 33,43
Anhang
97 Linda Goedicke
Anhang E Messergebnisse Messgenauigkeitsuntersuchung
Tabelle 5: RMS-Werte der Messungen mit dem Weißlichtinterferometer
Messungen RMS (µm)
1. Messung 4,432
2. Messung 2,886
3. Messung 3,349
4. Messung 4,059
5. Messung 4,109
6. Messung 4,285
7. Messung 3,212
8. Messung 3,053
9. Messung 3,053
10. Messung 3,025
11. Messung 2,526
12. Messung 3,811
13. Messung 4,653
14. Messung 2,992
15. Messung 4,489
16. Messung 4,532
17. Messung 4,281
18. Messung 2,772
19. Messung 3,157
20. Messung 3,813
Mittelwert 3,62
Standardabweichung 0,68
Tabelle 6: RMS-Werte der ersten Messungen mit dem Streifenprojektionsgerät
Messungen RMS (μm)
1. Messung 124,44
2. Messung 125,67
3. Messung 126
4. Messung 124,15
5. Messung 125,4
6. Messung 124,88
7. Messung 125,1
8. Messung 125,59
9. Messung 124,91
10. Messung 125,11
Mittelwert 125,125
Standardabweichung 0,56
Anhang
98 Linda Goedicke
Tabelle 7: RMS-Werte der zweiten Messungen mit dem Streifenprojektionsgerät
Messungen RMS (μm)
1. Messung 51,9
2. Messung 52,3
3. Messung 52,8
4. Messung 51,5
5. Messung 52,3
6. Messung 52,45
7. Messung 52,22
8. Messung 51,45
9. Messung 52,65
10. Messung 51,68
Mittelwert 52,125
Standardabweichung 0,47
Anhang F Messergebnisse des Plattenvergleichs
Tabelle 8: PV-Werte der Messungen des Plattenvergleichs
Messungen Edelstahlplatte (μm) Glasplatte (μm)
1. Messung 411,7 381,1
2. Messung 411,9 381,9
3. Messung 411,1 380,9
4. Messung 412,1 381,5
Mittelwert 411,7 381,35
Standardabweichung 0,43 0,44
Tabelle 9: RMS-Werte der Messungen des Plattenvergleichs
Messungen Edelstahlplatte (μm) Glasplatte (μm)
1. Messung 61,1 59,5
2. Messung 60,9 59,3
3. Messung 61,2 59,1
4. Messung 61,3 59,6
Mittelwert 61,125 59,375
Standardabweichung 0,17 0,22
Anhang
99 Linda Goedicke
Anhang G Messergebnisse Bestimmung der Auflösungsgrenzen
Tabelle 10: Gemessene Vertiefungen der Bahnspuren mit dem Streifenprojektionsgerät
Bahnspur 1. Messung (mm) 2. Messung (mm) 3. Messung (mm) Standardabweichung (mm) Mittelwert (mm)
1 - - - - -
2 5,15 5,2 5,08 0,06 5,14
3 2,77 2,74 2,7 0,03 2,73
4 1,68 1,61 1,65 0,03 1,64
Tabelle 11: Gemessene Vertiefungen der Bahnspuren mit der UPMC Carat 550 von Zeiss
Bahnspur 1. Äußere Grenze (mm) Mitte (mm) 2. Äußere Grenze (mm) Standardabweichung (mm) Mittelwert (mm)
1 10,062 10,077 10,061 0,0089 10,06
2 5,079 5,108 5,067 0,021 5,08
3 2,557 2,581 2,561 0,012 2,56
4 1,523 1,556 1,522 0,019 1,53