The Enron Bankruptcy and the Baa-Aaa Spread Makroökonomie II SoSe 2004 Professor Dr. Paul Bernd...

24
The Enron Bankruptcy and the Baa-Aaa Spread Makroökonomie II SoSe 2004 Professor Dr. Paul Bernd Spahn Dipl.-Volkswirt Jan Werner Philipp Gutmann, Ines Hönscheidt, Simone Luette, Meike Mohr, Knut Staat

Transcript of The Enron Bankruptcy and the Baa-Aaa Spread Makroökonomie II SoSe 2004 Professor Dr. Paul Bernd...

Page 1: The Enron Bankruptcy and the Baa-Aaa Spread Makroökonomie II SoSe 2004 Professor Dr. Paul Bernd Spahn Dipl.-Volkswirt Jan Werner Philipp Gutmann, Ines.

The Enron Bankruptcy and the Baa-Aaa Spread

Makroökonomie IISoSe 2004

Professor Dr. Paul Bernd SpahnDipl.-Volkswirt Jan Werner

Philipp Gutmann, Ines Hönscheidt, Simone Luette, Meike Mohr, Knut Staat

Page 2: The Enron Bankruptcy and the Baa-Aaa Spread Makroökonomie II SoSe 2004 Professor Dr. Paul Bernd Spahn Dipl.-Volkswirt Jan Werner Philipp Gutmann, Ines.

2 Hier wird Wissen Wirklichkeit

Agenda

1. Grundlagen• Interest Rates• Rating

2. ENRON – Der Bankrott• Das Unternehmen• ENRONs innovatives Geschäftsmodell• Der Crash - “Der Haken an der Sache“

3. Arthur Andersen – „Der Komplize“

4. Die Folgen des ENRON-Bankrotts

Page 3: The Enron Bankruptcy and the Baa-Aaa Spread Makroökonomie II SoSe 2004 Professor Dr. Paul Bernd Spahn Dipl.-Volkswirt Jan Werner Philipp Gutmann, Ines.

3 Hier wird Wissen Wirklichkeit

1. Grundlagen

Page 4: The Enron Bankruptcy and the Baa-Aaa Spread Makroökonomie II SoSe 2004 Professor Dr. Paul Bernd Spahn Dipl.-Volkswirt Jan Werner Philipp Gutmann, Ines.

4 Hier wird Wissen Wirklichkeit

Grundlagen: Interest Rates

Die Laufzeit

Je länger die Laufzeit, desto höher die Risikoprämie.

Das AusfallrisikoJe höher das Risiko, dass die Anleihe nicht bedient (verzinst) oder zurückbezahlt werden kann, umso höher ist die Risikoprämie. Das eingegangene Risiko wird dadurch, im Vergleich zur risikofreien Anlage, kompensiert.

Risikoprämie = Zuschlag auf risikofreie Anlage

Welche Determinanten bestimmen im Wesentlichen die Höhe des Zinssatzes einer Anleihe?

Page 5: The Enron Bankruptcy and the Baa-Aaa Spread Makroökonomie II SoSe 2004 Professor Dr. Paul Bernd Spahn Dipl.-Volkswirt Jan Werner Philipp Gutmann, Ines.

5 Hier wird Wissen Wirklichkeit

Grundlagen: Rating

Standardisierte Risiko- und Bonitätsbeurteilung von Emittenten

und deren Wertpapieren.

Führende Rating-Agenturen Standard&Poor‘s (S&P) und Moody‘s

Beurteilt wird die Fähigkeit eines Unternehmens, Zahlungs-

verpflichtungen aus Fremd- oder Binnenwährungseinlagen

pünktlich zu erfüllen.

Je besser das Rating eines Unternehmens, umso niedriger ist der

Zinssatz (geringere Risikoprämie), zu dem Fremdkapital bezogen

werden kann.

Page 6: The Enron Bankruptcy and the Baa-Aaa Spread Makroökonomie II SoSe 2004 Professor Dr. Paul Bernd Spahn Dipl.-Volkswirt Jan Werner Philipp Gutmann, Ines.

6 Hier wird Wissen Wirklichkeit

Ratingsysteme: S&P und Moody‘s

AAA:Unternehmen mit hervorragender Bonität und geringstem Risiko.

C: Unternehmen befinden sich in Zahlungsverzug, geringe

erwartete Rückzahlungsquoten.

S&P Moody‘s Interpretation

AAA

AA

A

Aaa

Aa

A

Highest Quality

High Quality

Upper medium grade

BBB

BB

B

Baa

Bb

B

Medium grade

Lower medium grade

Speculative

CCC,CC

C

D

Caa

Ca

C

Poor

Highly Speculative

Lowest grade

Ab

neh

me

nde

Bon

ität

Page 7: The Enron Bankruptcy and the Baa-Aaa Spread Makroökonomie II SoSe 2004 Professor Dr. Paul Bernd Spahn Dipl.-Volkswirt Jan Werner Philipp Gutmann, Ines.

7 Hier wird Wissen Wirklichkeit

2. ENRON – Der Bankrott

Page 8: The Enron Bankruptcy and the Baa-Aaa Spread Makroökonomie II SoSe 2004 Professor Dr. Paul Bernd Spahn Dipl.-Volkswirt Jan Werner Philipp Gutmann, Ines.

8 Hier wird Wissen Wirklichkeit

ENRON: Das Unternehmen

1985 in Houston/Texas durch Fusion entstanden

Zunächst Kerngeschäft Gasförderung (Industrieunternehmen)

Wandel zum Energiehandelsunternehmen

25% Marktanteil des Energiehandels

2000 – Aufstieg zum 7. Größten Unternehmen der USA

Page 9: The Enron Bankruptcy and the Baa-Aaa Spread Makroökonomie II SoSe 2004 Professor Dr. Paul Bernd Spahn Dipl.-Volkswirt Jan Werner Philipp Gutmann, Ines.

9 Hier wird Wissen Wirklichkeit

Anfang der 80er Jahre Deregulierung des Gasmarktes und somit

Übergang von Monopol- zu Marktpreisen.

Gaspreise sinken und sind sehr volatil

CEO Kenneth Lay hat visionäre Idee:

Aufbau der ersten Handelsplattform für Energie

ENRONs innovatives Geschäftsmodell (1/2)

Page 10: The Enron Bankruptcy and the Baa-Aaa Spread Makroökonomie II SoSe 2004 Professor Dr. Paul Bernd Spahn Dipl.-Volkswirt Jan Werner Philipp Gutmann, Ines.

10 Hier wird Wissen Wirklichkeit

ENRONs innovatives Geschäftsmodell (2/2)

Enron geht mit Gasproduzenten langfristige Abnahmeverträge ein (z.B. 10 Jahre).

Bezahlung im voraus zum Festpreis Günstiges Fremdkapital erhältlich durch gutes Rating

Rechte auf diese zukünftige Gaslieferungen werden als Derivate auf eigener Handelsplattform gehandelt.

Absicherung der Position Weiterverkauf zu Marktpreisen

Page 11: The Enron Bankruptcy and the Baa-Aaa Spread Makroökonomie II SoSe 2004 Professor Dr. Paul Bernd Spahn Dipl.-Volkswirt Jan Werner Philipp Gutmann, Ines.

11 Hier wird Wissen Wirklichkeit

ENRON: „Der Haken an der Sache“ (1/2)

Investitionsentscheidungen werden nach Cash Flow und nicht

nach Rentabilität getroffen

Ab 1997 werden insgeheim Schulden gemacht.

Bilanzkosmetik: Übertragung der Schulden an ca. 3.000 eigens

gegründete Zweckgesellschaften

Ende 2001 ist der Crash unvermeidbar

Page 12: The Enron Bankruptcy and the Baa-Aaa Spread Makroökonomie II SoSe 2004 Professor Dr. Paul Bernd Spahn Dipl.-Volkswirt Jan Werner Philipp Gutmann, Ines.

12 Hier wird Wissen Wirklichkeit

Asymmetrische Informationsverteilung (ASIV)

Page 13: The Enron Bankruptcy and the Baa-Aaa Spread Makroökonomie II SoSe 2004 Professor Dr. Paul Bernd Spahn Dipl.-Volkswirt Jan Werner Philipp Gutmann, Ines.

13 Hier wird Wissen Wirklichkeit

ENRON: „Der Haken an der Sache“ (2/2)

Asymmetrische Informationsverteilung (ASIV) zwischen dem

ENRON Management und ihren Aktionären und Mitarbeitern.

Dieser Wissensvorsprung wird opportunistisch ausgenutzt.

ENRON Manager verkaufen rechtzeitig ihre Anteile und bereichern

sich um 1,1 Milliarden US$. Gleichzeitig werden Mitarbeiter und

Aktionäre zum Kauf der Aktie animiert.

Mitarbeiterpensionen (68% in ENRON Aktien investiert) konnten

von den Angestellten nicht veräußert werden.

Der Aktienkurs von ENRON stürzt ins Bodenlose.

Page 14: The Enron Bankruptcy and the Baa-Aaa Spread Makroökonomie II SoSe 2004 Professor Dr. Paul Bernd Spahn Dipl.-Volkswirt Jan Werner Philipp Gutmann, Ines.

14 Hier wird Wissen Wirklichkeit

3. Arthur Andersen – Der Komplize

Page 15: The Enron Bankruptcy and the Baa-Aaa Spread Makroökonomie II SoSe 2004 Professor Dr. Paul Bernd Spahn Dipl.-Volkswirt Jan Werner Philipp Gutmann, Ines.

15 Hier wird Wissen Wirklichkeit

Arthur Andersen – Der Komplize

Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft (Big Five)

ENRON ist zweitgrößter Kunde

Wirtschaftsprüfung sowie Unternehmensberatung liegen in

Andersens Verantwortungsbereich und generieren insgesamt

Einnahmen i. H. v. 52 Millionen $ im Jahr.

Durch erfolgsabhängige Vergütung der Andersen-Partner besteht

eine starke Bindung und ein Interesse am Fortbestand eines guten

Rating von ENRON.

Page 16: The Enron Bankruptcy and the Baa-Aaa Spread Makroökonomie II SoSe 2004 Professor Dr. Paul Bernd Spahn Dipl.-Volkswirt Jan Werner Philipp Gutmann, Ines.

16 Hier wird Wissen Wirklichkeit

Die Rolle von Arthur Andersen

Federführend bei der „kreativen Buchführung“ ENRONs.

Unter Kenntnis der geschönten Bilanz, verfolgte Andersen die

Aufrechterhaltung eines nicht gerechtfertigten guten Rating,

um weiterhin hohe Einnahmen für sich zu generieren.

Verschleierung durch Aktenvernichtung

(Bei drohender Aufdeckung im Oktober 2001)

Andersen verstößt somit gegen herrschende Wirtschafts-

prüfungsrichtlinien (AICPA/SEC), die Unabhängigkeit,

Objektivität und Interessenskonfliktfreiheit fordern.

Page 17: The Enron Bankruptcy and the Baa-Aaa Spread Makroökonomie II SoSe 2004 Professor Dr. Paul Bernd Spahn Dipl.-Volkswirt Jan Werner Philipp Gutmann, Ines.

17 Hier wird Wissen Wirklichkeit

4. Die Folgen des ENRON-Bankrotts

Page 18: The Enron Bankruptcy and the Baa-Aaa Spread Makroökonomie II SoSe 2004 Professor Dr. Paul Bernd Spahn Dipl.-Volkswirt Jan Werner Philipp Gutmann, Ines.

18 Hier wird Wissen Wirklichkeit

Die Folgen des ENRON-Bankrotts (1/2)

Vertrauensverlust in Ratings ENRON hatte bis zuletzt ein positives Rating bei Moody‘s und S&P

Anleger wurden schlagartig risikoavers: Als Konsequenz zweifelten die Anleger mehr an der

Finanzkraft von Baa-gerateten Unternehmen und fragten deren Anleihen weniger nach FK-Zinssatz von Baa gerateten Firmen steigt.

Aaa-geratete Anleihen wurden daraufhin mehr nachgefragt („Flight To Quality“). FK-Zinssatz von Aaa gerateten Firmen sinkt.

Der Zins-Spread zwischen Aaa und Baa vergrößerte sich.

Page 19: The Enron Bankruptcy and the Baa-Aaa Spread Makroökonomie II SoSe 2004 Professor Dr. Paul Bernd Spahn Dipl.-Volkswirt Jan Werner Philipp Gutmann, Ines.

19 Hier wird Wissen Wirklichkeit

Die Folgen des ENRON-Bankrotts (2/2)

Einführung einer unabhängigen Aufsichtsbehörde für

Wirtschaftsprüfung

Verbot von gleichzeitiger Wirtschaftsprüfung und bestimmten

Beratungsfunktionen seitens einer Gesellschaft

Verschärfung der Strafen für Unternehmensbetrug

Zertifizierung von Finanzberichten durch CEOs und CFOs

(Sarbanes-Oxley Akt: Persönliche Haftbarmachung des

Managements)

Staatliche Regulierung kann das Problem der

ASIV einschränken, jedoch nicht eliminieren

Page 20: The Enron Bankruptcy and the Baa-Aaa Spread Makroökonomie II SoSe 2004 Professor Dr. Paul Bernd Spahn Dipl.-Volkswirt Jan Werner Philipp Gutmann, Ines.

20 Hier wird Wissen Wirklichkeit

Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit !

Diskussion …

Page 21: The Enron Bankruptcy and the Baa-Aaa Spread Makroökonomie II SoSe 2004 Professor Dr. Paul Bernd Spahn Dipl.-Volkswirt Jan Werner Philipp Gutmann, Ines.

21 Hier wird Wissen Wirklichkeit

Diskussion & Fragen

DER SPIEGEL: „Im Aufsichtsrat der Deutschen Bank (deren CEO-

Modell an die Struktur einer US-Gesellschaft angelehnt ist)

mischen sich die Vertreter der Anteilseigner verstärkt in

strategische Fragen des Unternehmens ein. Sie engen damit den

Spielraum des Bankchefs Josef Ackermann spürbar ein.“

Wie ist dies einzuschätzen?

Page 22: The Enron Bankruptcy and the Baa-Aaa Spread Makroökonomie II SoSe 2004 Professor Dr. Paul Bernd Spahn Dipl.-Volkswirt Jan Werner Philipp Gutmann, Ines.

22 Hier wird Wissen Wirklichkeit

Backup

Page 23: The Enron Bankruptcy and the Baa-Aaa Spread Makroökonomie II SoSe 2004 Professor Dr. Paul Bernd Spahn Dipl.-Volkswirt Jan Werner Philipp Gutmann, Ines.

23 Hier wird Wissen Wirklichkeit

Der Schock

Page 24: The Enron Bankruptcy and the Baa-Aaa Spread Makroökonomie II SoSe 2004 Professor Dr. Paul Bernd Spahn Dipl.-Volkswirt Jan Werner Philipp Gutmann, Ines.

24 Hier wird Wissen Wirklichkeit

Baa-Aaa Spread