The Epoch Times Deutschland 20-10-2010

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Heng He B ill Gates und Warren Buffet müssen ratlos gewesen sein, als sie aus China zurückflogen, denn sie konnten die reichsten Men- schen in China nicht dazu bewegen, für wohltätige Zwecke zu spenden. Bevor sie nach China reisten, hat- ten Gates, der zweitreichste Mann der Welt, und Buffet, der drittreichs- te, 40 Milliardäre überzeugt, mindes- tens die Hälfte ihres Vermögens ame- rikanischen Wohlfahrtseinrichtungen zukommen zu lassen. Warum sollten die chinesischen Milliardäre nicht in der gleichen Weise wie ihre amerika- nischen Kollegen zu Spenden bereit sein? Die religiösen Wurzeln der Wohltätigkeit Wohltätigkeit ist für Chinesen nichts Neues, sondern kann über mehr als 2.000 Jahre zurückverfolgt werden. In der Han-Dynastie und den ersten 200 Jahren der Tang-Dynastie wurde Wohltätigkeit meistens in buddhis- tischen und taoistischen Tempeln praktiziert, aber im Jahr 841 befahl Kaiser Wu-Tsung, die buddhistischen Tempel zu zerstören. In späteren Dynastien wurde die Wohltätigkeit meist von der kaiser- lichen Regierung kontrolliert. Doch nach dem Opiumkrieg (1839-1842) konnte sich das kaiserliche Schatzamt die Wohltätigkeit nicht mehr leisten und die private Wohlfahrt spielte eine immer wichtigere Rolle in der Gesell- schaft. 1.000 Jahre lang leisteten die orts- ansässigen Reichen immer ihren Beitrag für das Bildungswesen so- wie den Straßen- und Brückenbau, weil sie glaubten, dass sie damit Tu- gend für ihr zukünftiges Leben oder die nächste Reinkarnation sammeln könnten. Die während der Dürre (1876-1879) gegründete Wohlfahrts- organisation hatte auch die Aufgabe der moralischen Erziehung. Von den Wohlfahrtsempfängern wurde erwar- tet, dass sie der traditionellen Moral entsprachen. Auch in der Zeit der kaiserlichen Herrscher spielte die Re- ligion in der chinesischen Geschichte immer die wichtigste Rolle. Das Ende der Wohltätigkeit Leider endete diese ganze Geschichte 1949, als die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) auf dem chinesischen Festland die Macht übernahm. Die Wohltätigkeit der Missionare wurde als „kulturelle Invasion des westli- chen Imperialismus“ kritisiert und die Mitarbeiter privater Hilfsorgani- sationen wurden meistens als Feinde der kommunistischen Revolution be- trachtet. Abgesehen von den Glückli- chen, die mit der Nationalarmee nach Taiwan gingen, wurden sie entweder getötet oder ins Gefängnis gesteckt. Die kommunistische Partei und ihre Führer wollten die einzigen Retter des chinesischen Volkes werden. Die- sen „Ruhm“ wollten sie mit nieman- dem teilen. Die Wirtschaftsreform, die vor 30 Jahren eingeführt wurde, ist vielen Chinesen nicht unbekannt. Einige Ideen wurden einfach vom gut etab- lierten Kapitalismus des Westens ent- lehnt. Eigentlich drehte die Reform die Zeit gerade mal um rund 30 Jahre bis zu dem Moment zurück, als die kommunistische Partei in China kurz vor der Machtübernahme stand. Die- se Wirtschaftsreform wurde in zwei Sätzen zusammengefasst: „Das Los- binden der Hände“ und „Überque- rung des Flusses durch Ertasten der Steine unter den Füßen“. Aber der Wiederherstellung der Wohltätigkeit in China stehen viel kompliziertere Hindernisse im Weg als der Wiederbelebung des Kapita- lismus. Wer leistet seinen Beitrag und wer profitiert davon? Im alten China, als die kaiserliche Regierung die Wohltätigkeit weitge- hend kontrollierte, lag das Hauptan- liegen der Herrschenden darin, dass der Kaiser alle Lorbeeren der Wohltä- tigkeit für sich in Anspruch nehmen sollte, was niemand sonst auch nur teilweise durfte. Auf der anderen Seite trugen die Kaiser die volle Verantwortung für das Geld, das für wohltätige Zwe- cke ausgegeben wurde. Dies nannte man in China „unendliche königliche Gnade“. Fortsetzung auf Seite 4 Irans Machtspiele und langfristigen Pläne Seite 6 Braucht unsere Wirtschaft mehr von Pippi Langstrumpf? Seite 5 20. Oktober - 2. November 2010 / Nr. 268 / 6. Jahrgang / Preis Deutschland 1,80 € Wann ist ein Mann ein Mann? Mozarts „Don Giovanni“ weiß es Rosemarie Frühauf I st Männlichkeit in Zahlen messbar? Ist Sex nur eine Sportart? Und wenn ja, haben Sie noch Sex oder golfen Sie schon? Mit solchen und anderen Fragen werden die Zuschauer von Berlins neu- estem „Don Giovanni“ konfrontiert: Ein kesser Flirt mit Mozarts unsterblichem Klassiker, der das Publikum bei der Pre- miere am Samstag in Buhs und Bravos spaltete. Roland Schwab führte an der Deutschen Oper Regie. Und Golfschlä- ger spielten eine dominante Rolle. Don Giovanni, Mythos der Verführung? „In Italien sechshundertundvierzig, aber in Spanien schon eintausendund- drei!“ Don Giovanni, der Verführer der Superlative, kann einfach jede Frau ha- ben, will uns Mozart weismachen. Da- bei folgt er rücksichtslos seiner Begier- de. Schreckt weder vor Mord noch vor Vergewaltigung zurück. Kein Wunder, dass er am Schluss für seine Untaten zur Hölle fährt. Doch was macht den Wüstling bis heute unwiderstehlich? Inspiriert von der Idee, dass in jedem Mann ein Stückchen vom großen Ver- führer steckt, erlebt der neue Berliner Don Giovanni seine Höllenfahrt als vo- rübergehende Ego-Krise. Keine Angst, der Mythos stirbt nie! Sobald sich der Nebel verzieht, schüttelt er sich den Staub vom Anzug und schlendert neuen Abenteuern entgegen ... Dass Don Giovanni in der Inszenie- rung von Schwab nicht stirbt und die moralisierende letzte Szene gestrichen wurde, erboste einige Besucher zu hef- tigen Buhs. Auf jeden Fall ist dies ein schwerer Eingriff ins Werk, aber im Ge- samtkonzept verzeihlich: Es ging dem Regisseur nicht darum, Don Giovanni als ruchlosen Bösewicht darzustellen und zu bestrafen. Vielmehr wurde er als Urbild männlicher Erotik unter die Lupe genommen. In Traumbesetzung Ildebrando d´Arcangelo ließ als Don Giovanni keine Wünsche offen. Egal ob lässig, leidenschaftlich, arrogant oder verführerisch: Mit kraftvollem Bariton und fantastischem Aussehen beherrsch- te er die Szene. Ein Heer von alten Egos, bestehend aus den Herren des Chores, stand ihm zur Seite. Als clowneske Be- gleiter mussten sie mit ihm zusammen Donna Elvira auslachen, Zerlina bedrän- gen oder sich mit Liegestützen fit halten. Und die surreale Überzeichnung funktionierte: Das quirlige Tempo und die Tiefe von Mozarts Musik machten möglich, dass trotz szenischer Überfülle und Abgedrehtheiten die Musik treiben- de Kraft blieb. Nichts für zarte Gemüter, aber sehr sehenswert. Der Großteil des Publikums hat den Abend sichtlich genossen. Die Kulturreise nach Berlin lohnt einmal wieder. Die Macht, die Gier und das liebe Geld Der Film beginnt mit der Entlas- sung aus dem Gefängnis des berüchtigten Gordon Gekko (Mi- chael Douglas), der wegen Akti- enschwindel verurteilt wurde und springt dann acht Jahre weiter zur Finanzkrise im Jahr 2008. mehr auf Seite 9 Achtung – die Roboter kommen als Helfer Seite 2 epochtimes.de Harvard-Forscher fanden reinste Luft Fast nirgendwo auf der Welt ist die Luft so sauber wie über dem Amazonas. Die Luft, die die For- scher dort isolieren konnten, hat nahezu den Reinheitsgrad der vorindustriellen Zeit. mehr auf Seite 10 Den Mut haben zu leben Im Film „Die Wüstenblume“ wird eine wahre Geschichte nach dem Bestseller von Waris Dirie erzählt. Waris aus Somalia wur- de zu einem der bestbezahlten Models der Welt. Doch bei allem Erfolg belastete sie das Geheim- nis ihrer Kindheit. mehr auf Seite 12 Erica Gies R eparieren ist gut für Wirt- schaft und Umwelt. Das Instandsetzen von Gütern des täglichen Verbrauchs geht vor Recycling. Diese Weisheit spricht sich nun auch in den USA herum, nicht zuletzt, weil die dort anhaltende Rezession ein Umdenken erfordert. Die Menschen entdecken die Sparsamkeit wieder. Sie behal- ten ihre Autos länger. Sie kau- fen auch gebrauchte Kleidung oder Möbel. Doch inmitten der Hektik fehlt heute etwas von der Findigkeit der Vergangenheit: Reparaturläden, das Know-how der Heimwerker und Produkte, die „ewig“ halten. Meine Großmutter hat noch die Zeit der großen Depression erlebt. Sie bewahrte Einweg- Kuchendosen auf, um darin ihr Essen aufzuwärmen und sie stopfte die Löcher meiner So- cken. Ihre Generation insgesamt wusste noch sparsam zu sein und geschickt Dinge auszubes- sern und zu reparieren. Schuster besohlten die Schuhe neu und der Elektromann an der Ecke re- parierte Fernseher. Diese Art von Geschäftsleuten gibt es nur noch selten. Und so geht es uns, wenn wir selbst Sachen reparieren wollen: oft können wir kein einzelnes Ersatzteil kaufen. Oder häufig noch schlimmer: es ist billiger, einen neuen Mixer zu kaufen als eine einzelne Klinge zu ersetzen. Die Wirtschaftlichkeit der kleinen Geräte wie Staubsauger, Toaster, Kaffeemaschine oder Föhn hat sich ins Gegenteil ver- kehrt und sie werden heute de facto als Wegwerfprodukte kon- zipiert. Das gleiche gilt für Tele- fone, Fernseher, Computer und alles Drumherum. Das ist verschwenderisch, unhaltbar und für uns und die Umwelt kostspielig. Die Aus- wirkungen unserer Wegwerf- gesellschaft sind ausgelagerte Arbeitsplätze, kahl geschlagene Wälder, überquellende Müllde- ponien und der Anstieg giftiger Elektronikmüllhalden in China und anderswo. In den Entwicklungsländern haben viele Leute noch den Wil- len und die Fähigkeit, Sachen zu reparieren. Verschwendung ist dort fehl am Platz, wo spar- same, gewiefte Leute unterneh- merisch tätig werden. Aber in dieser Eile, um zu Reichtum zu kommen, hat Nordamerika vorsätzlich eingeplantem Ver- schleiß und fahrlässigem Kon- sumverhalten die Füße geküsst, lebenswichtige Ressourcen ver- schwendet und unsere Bank- konten geleert. Fortsetzung auf Seite 3 Warum Warren Buffett und Bill Gates mit leeren Händen aus China zurückkehrten Das Bewahren neu entdecken Roland Schwabs frecher „Don Giovanni“ feierte an der Deutschen Oper Berlin Premiere FOTO: SEAN GALLUP/GETTY IMAGES

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The Epoch Times Deutschland

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Heng He

Bill Gates und Warren Buffet müssen ratlos gewesen sein, als sie aus China zurückflogen,

denn sie konnten die reichsten Men-schen in China nicht dazu bewegen, für wohltätige Zwecke zu spenden.

Bevor sie nach China reisten, hat-ten Gates, der zweitreichste Mann der Welt, und Buffet, der drittreichs-te, 40 Milliardäre überzeugt, mindes-tens die Hälfte ihres Vermögens ame-rikanischen Wohlfahrtseinrichtungen zukommen zu lassen. Warum sollten die chinesischen Milliardäre nicht in der gleichen Weise wie ihre amerika-nischen Kollegen zu Spenden bereit sein?

Die religiösen Wurzeln der WohltätigkeitWohltätigkeit ist für Chinesen nichts Neues, sondern kann über mehr als 2.000 Jahre zurückverfolgt werden. In der Han-Dynastie und den ersten 200 Jahren der Tang-Dynastie wurde Wohltätigkeit meistens in buddhis-tischen und taoistischen Tempeln praktiziert, aber im Jahr 841 befahl Kaiser Wu-Tsung, die buddhistischen Tempel zu zerstören.

In späteren Dynastien wurde die Wohltätigkeit meist von der kaiser-lichen Regierung kontrolliert. Doch nach dem Opiumkrieg (1839-1842) konnte sich das kaiserliche Schatzamt die Wohltätigkeit nicht mehr leisten und die private Wohlfahrt spielte eine immer wichtigere Rolle in der Gesell-schaft.

1.000 Jahre lang leisteten die orts-ansässigen Reichen immer ihren Beitrag für das Bildungswesen so-wie den Straßen- und Brückenbau, weil sie glaubten, dass sie damit Tu-gend für ihr zukünftiges Leben oder die nächste Reinkarnation sammeln könnten. Die während der Dürre (1876-1879) gegründete Wohlfahrts-organisation hatte auch die Aufgabe der moralischen Erziehung. Von den Wohlfahrtsempfängern wurde erwar-tet, dass sie der traditionellen Moral entsprachen. Auch in der Zeit der kaiserlichen Herrscher spielte die Re-ligion in der chinesischen Geschichte immer die wichtigste Rolle.

Das Ende der WohltätigkeitLeider endete diese ganze Geschichte 1949, als die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) auf dem chinesischen Festland die Macht übernahm. Die Wohltätigkeit der Missionare wurde als „kulturelle Invasion des westli-chen Imperialismus“ kritisiert und die Mitarbeiter privater Hilfsorgani-sationen wurden meistens als Feinde der kommunistischen Revolution be-trachtet. Abgesehen von den Glückli-chen, die mit der Nationalarmee nach Taiwan gingen, wurden sie entweder getötet oder ins Gefängnis gesteckt. Die kommunistische Partei und ihre Führer wollten die einzigen Retter des chinesischen Volkes werden. Die-sen „Ruhm“ wollten sie mit nieman-dem teilen.

Die Wirtschaftsreform, die vor 30 Jahren eingeführt wurde, ist vielen Chinesen nicht unbekannt. Einige Ideen wurden einfach vom gut etab-lierten Kapitalismus des Westens ent-

lehnt. Eigentlich drehte die Reform die Zeit gerade mal um rund 30 Jahre bis zu dem Moment zurück, als die kommunistische Partei in China kurz vor der Machtübernahme stand. Die-se Wirtschaftsreform wurde in zwei Sätzen zusammengefasst: „Das Los-binden der Hände“ und „Überque-rung des Flusses durch Ertasten der Steine unter den Füßen“.

Aber der Wiederherstellung der Wohltätigkeit in China stehen viel kompliziertere Hindernisse im Weg als der Wiederbelebung des Kapita-lismus.

Wer leistet seinen Beitrag und wer profitiert davon? Im alten China, als die kaiserliche Regierung die Wohltätigkeit weitge-hend kontrollierte, lag das Hauptan-liegen der Herrschenden darin, dass der Kaiser alle Lorbeeren der Wohltä-tigkeit für sich in Anspruch nehmen sollte, was niemand sonst auch nur teilweise durfte.

Auf der anderen Seite trugen die Kaiser die volle Verantwortung für das Geld, das für wohltätige Zwe-cke ausgegeben wurde. Dies nannte man in China „unendliche königliche Gnade“.

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Irans Machtspiele und langfristigen Pläne Seite 6

Braucht unsere Wirtschaft mehr von Pippi Langstrumpf? Seite 5

20. Oktober - 2. November 2010 / Nr. 268 / 6. Jahrgang / Preis Deutschland 1,80 €

Wann ist ein Mann ein Mann? Mozarts „Don Giovanni“ weiß es

Rosemarie Frühauf

Ist Männlichkeit in Zahlen messbar? Ist Sex nur eine Sportart? Und wenn ja, haben Sie noch Sex oder golfen Sie

schon?Mit solchen und anderen Fragen

werden die Zuschauer von Berlins neu-estem „Don Giovanni“ konfrontiert: Ein kesser Flirt mit Mozarts unsterblichem Klassiker, der das Publikum bei der Pre-miere am Samstag in Buhs und Bravos spaltete. Roland Schwab führte an der Deutschen Oper Regie. Und Golfschlä-ger spielten eine dominante Rolle.

Don Giovanni, Mythos der Verführung?„In Italien sechshundertundvierzig, aber in Spanien schon eintausendund-drei!“ Don Giovanni, der Verführer der Superlative, kann einfach jede Frau ha-ben, will uns Mozart weismachen. Da-bei folgt er rücksichtslos seiner Begier-de. Schreckt weder vor Mord noch vor Vergewaltigung zurück. Kein Wunder, dass er am Schluss für seine Untaten zur Hölle fährt.

Doch was macht den Wüstling bis heute unwiderstehlich?

Inspiriert von der Idee, dass in jedem Mann ein Stückchen vom großen Ver-führer steckt, erlebt der neue Berliner Don Giovanni seine Höllenfahrt als vo-rübergehende Ego-Krise. Keine Angst,

der Mythos stirbt nie! Sobald sich der Nebel verzieht, schüttelt er sich den Staub vom Anzug und schlendert neuen Abenteuern entgegen ...

Dass Don Giovanni in der Inszenie-rung von Schwab nicht stirbt und die moralisierende letzte Szene gestrichen wurde, erboste einige Besucher zu hef-tigen Buhs. Auf jeden Fall ist dies ein schwerer Eingriff ins Werk, aber im Ge-samtkonzept verzeihlich: Es ging dem Regisseur nicht darum, Don Giovanni als ruchlosen Bösewicht darzustellen und zu bestrafen. Vielmehr wurde er als Urbild männlicher Erotik unter die Lupe genommen.

In TraumbesetzungIldebrando d´Arcangelo ließ als Don Giovanni keine Wünsche offen. Egal ob lässig, leidenschaftlich, arrogant oder verführerisch: Mit kraftvollem Bariton und fantastischem Aussehen beherrsch-te er die Szene. Ein Heer von alten Egos, bestehend aus den Herren des Chores, stand ihm zur Seite. Als clowneske Be-gleiter mussten sie mit ihm zusammen Donna Elvira auslachen, Zerlina bedrän-gen oder sich mit Liegestützen fit halten.

Und die surreale Überzeichnung funktionierte: Das quirlige Tempo und die Tiefe von Mozarts Musik machten möglich, dass trotz szenischer Überfülle und Abgedrehtheiten die Musik treiben-de Kraft blieb.

Nichts für zarte Gemüter, aber sehr sehenswert. Der Großteil des Publikums hat den Abend sichtlich genossen. Die Kulturreise nach Berlin lohnt einmal wieder.

Die Macht, die Gier und das liebe Geld

Der Film beginnt mit der Entlas-sung aus dem Gefängnis des berüchtigten Gordon Gekko (Mi-chael Douglas), der wegen Akti-enschwindel verurteilt wurde und springt dann acht Jahre weiter zur Finanzkrise im Jahr 2008.

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Harvard-Forscher fanden reinste Luft

Fast nirgendwo auf der Welt ist die Luft so sauber wie über dem Amazonas. Die Luft, die die For-scher dort isolieren konnten, hat nahezu den Reinheitsgrad der vorindustriellen Zeit.

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Den Mut haben zu leben

Im Film „Die Wüstenblume“ wird eine wahre Geschichte nach dem Bestseller von Waris Dirie erzählt. Waris aus Somalia wur-de zu einem der bestbezahlten Models der Welt. Doch bei allem Erfolg belastete sie das Geheim-nis ihrer Kindheit.

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Erica Gies

Reparieren ist gut für Wirt-schaft und Umwelt. Das Instandsetzen von Gütern

des täglichen Verbrauchs geht vor Recycling. Diese Weisheit spricht sich nun auch in den USA herum, nicht zuletzt, weil die dort anhaltende Rezession ein Umdenken erfordert.

Die Menschen entdecken die Sparsamkeit wieder. Sie behal-ten ihre Autos länger. Sie kau-

fen auch gebrauchte Kleidung oder Möbel. Doch inmitten der Hektik fehlt heute etwas von der Findigkeit der Vergangenheit: Reparaturläden, das Know-how der Heimwerker und Produkte, die „ewig“ halten.

Meine Großmutter hat noch die Zeit der großen Depression erlebt. Sie bewahrte Einweg-Kuchendosen auf, um darin ihr Essen aufzuwärmen und sie stopfte die Löcher meiner So-cken. Ihre Generation insgesamt wusste noch sparsam zu sein und geschickt Dinge auszubes-

sern und zu reparieren. Schuster besohlten die Schuhe neu und der Elektromann an der Ecke re-parierte Fernseher. Diese Art von Geschäftsleuten gibt es nur noch selten.

Und so geht es uns, wenn wir selbst Sachen reparieren wollen: oft können wir kein einzelnes Ersatzteil kaufen. Oder häufig noch schlimmer: es ist billiger, einen neuen Mixer zu kaufen als eine einzelne Klinge zu ersetzen.

Die Wirtschaftlichkeit der kleinen Geräte wie Staubsauger, Toaster, Kaffeemaschine oder

Föhn hat sich ins Gegenteil ver-kehrt und sie werden heute de facto als Wegwerfprodukte kon-zipiert. Das gleiche gilt für Tele-fone, Fernseher, Computer und alles Drumherum.

Das ist verschwenderisch, unhaltbar und für uns und die Umwelt kostspielig. Die Aus-wirkungen unserer Wegwerf-gesellschaft sind ausgelagerte Arbeitsplätze, kahl geschlagene Wälder, überquellende Müllde-ponien und der Anstieg giftiger Elektronikmüllhalden in China und anderswo.

In den Entwicklungsländern haben viele Leute noch den Wil-len und die Fähigkeit, Sachen zu reparieren. Verschwendung ist dort fehl am Platz, wo spar-same, gewiefte Leute unterneh-merisch tätig werden. Aber in dieser Eile, um zu Reichtum zu kommen, hat Nordamerika vorsätzlich eingeplantem Ver-schleiß und fahrlässigem Kon-sumverhalten die Füße geküsst, lebenswichtige Ressourcen ver-schwendet und unsere Bank-konten geleert.

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Warum Warren Buffett und Bill Gates mit leeren Händen aus China zurückkehrten

Das Bewahren neu entdecken

Roland Schwabs frecher „Don Giovanni“ feierte an der Deutschen Oper Berlin Premiere

6. Jahrgang / Preis Deutschland 1,80 €

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Stellen Sie sich vor, Sie gehen in den Baumarkt, können ein be-stimmtes Produkt nicht finden

und ein Roboter zeigt ihnen schließ-lich, wo es liegt. Das ist keine Vision sondern bereits Wirklichkeit. Der „Mobile Assistent“ hat diesen Ein-satz in einem Heimwerkermarkt in Erfurt schon erfolgreich hinter sich.

Lautlos nähert er sich, plinkert seinem Gegenüber zu und die Vor-stellung, er könnte zum Freund werden, ist nicht abwegig. Offiziell heißt er „Mobiler Assistent“. Aber man könnte ihn auch Max oder Paul nennen. Weil er zwei Augen und ei-nen rundlichen Körper hat, erinnert er ein bisschen an ein menschliches Wesen. Auf keinen Fall ist er ein ty-pischer Roboter. Denn der „Mobile Assistent“ hat keine Arme, bewegt sich auch nicht ruckartig und ist leuchtend rot „gekleidet“.

Hilfreiche TechnologieProf. Dr. Frank Wallhoff, der seit dem Wintersemester an der Jade Hochschule in Oldenburg im Bereich Assistive Technologie lehrt, hat seine Ideen von der TU München mit nach Oldenburg gebracht, wo der Elek-trotechniker mit dem Spezialgebiet Technische Informatik seine vielen Visionen bezüglich des „Mobilen Assistenten“ gemeinsam mit den Studierenden weiter umsetzen will.

Noch arbeitet er mit einer Leih-gabe der Herstellerfirma Metralabs GmbH. Doch der „Mobile Assistent“ bzw. sein Gehäuse ist bereits bestellt und wird demnächst in der Hoch-schule eintreffen. Danach können

Frank Wallhoff, die wissenschaft-liche Mitarbeiterin Christiane Hei-denfelder vom Netzwerk Medizin-technik und die Studierenden den „Mobilen Assistenten“ bzw. seinen Datenspeicher füttern. Der soll näm-lich Menschen jeden Alters in den eigenen vier Wänden hilfreich beisei-testehen, die ein körperliches Handi-cap haben. „Das betrifft den verun-glückten Motorradfahrer ebenso wie den alten Menschen oder jene, die mit einer Körperbehinderung gebo-ren wurden“, sagt Frank Wallhoff.

Lernfähiges SystemMit Hilfe eines Schlüssels, der wie eine Startautomatik im Auto funk-tioniert, wird der 1,50 Meter große und 75 Kilogramm schwere rote und unaufdringliche Helfer, ausge-stattet mit Kameras, Mikrophonen, Sensoren, einem Touchscreen Bild-schirm sowie einem Computer in seinem Bauch zum Leben erweckt.

Demnächst wird er auf Zuruf reagieren. „Er soll einen Notruf ab-setzen können, Lampen, Fernseher oder Radio einschalten, sie regulie-ren, das richtige Programm suchen, auf dem Bildschirm anzeigen, wer vor der Haustür geklingelt hat, eine Videokonferenz zum Apotheker oder Arzt des Vertrauens aber auch zu den besten Freunden herstellen, Lebensmittel bestellen oder auch Texte vorlesen. „Außerdem soll er mitlernen“, sagt Frank Wallhoff. „Er muss Handlungsabläufe kennen und Alarm schlagen, wenn er meh-rere Unregelmäßigkeiten feststellt. Eben dann, wenn sein Besitzer plötz-

lich nicht mehr aufsteht, die Toilette nicht aufsucht und keinen Kaffee kocht.“

Einige Dinge kann der „Mobile Assistent“ jetzt schon. So entpuppt er sich zum Beispiel als sehr guter Schach- und Skatspieler. Auch alle anderen Spiele kann er spielen. „Das ist nur eine Frage der Programmie-rung“, erklärt Frank Wallhoff. Auch wenn einige Tätigkeiten noch Zu-kunftsmusik sind, so werden sie dennoch in einigen Jahren möglich sein. „Machbar ist das alles“, be-stätigt der Fachmann und setzt bei seinen Entwicklungen vor allem auf eine sehr einfache Bedienung. „Für mich steht der Mensch klar im Vor-dergrund. Er muss unseren Helfer problemlos bedienen können, indem er ihn anspricht oder auf dem Bild-schirm einen Befehl gibt, dass jetzt Schach gespielt wird.

Interesse bestehtJüngst hat er seinen Helfer auf einer Seniorenmesse präsentiert. „Ab-lehnung gab es kaum“, berichtet er. „Dass vor allem ältere Menschen sich erst an den Gedanken gewöhnen müssen, einen Roboter im Haus zu haben, ist absolut nachvollziehbar. Aber die Generation ab 50 Jahre sieht das schon viel selbstverständlicher. Mir geht es allein darum, Menschen mit Handicaps mehr Lebensqualität zu ermöglichen. Sie sollen so lange wie möglich ihren Bedürfnissen ent-sprechend leben können“, sagt Frank Wallhoff und hofft, dass der „Mobile Assistent“ in ein paar Jahren auf den Markt kommt. (red/idw)

The Epoch Times Deutschland / 20. Oktober - 2. November 2010 / Nr. 268DeutschlanD2

Impressum

Renate lilge-stodieck

Lautlos nähert er sich, plinkert seinem Gegenüber zu und die Vorstellung, er könnte zum Freund werden, ist nicht abwegig.“ Die Rede ist von einem Roboter,

die Rede ist von Freundschaft. Die so reden, sind begeistert von allem, was technisch

machbar ist – verständlich – aber zählt Freundschaft zum Machbaren? Im Zeitalter der Waschmaschinen, der Telekom-munikation und der elektronischen Nabelschnüre, Handys genannt, ist Technikfeindlichkeit natürlich lächerlich. Die meine ich auch nicht. Ich sitze heute zu Hause an meinem Laptop und schicke per Internet meinen Kommentar an die Redaktion, von dort an die Druckerei und bis in den On-line-Auftritt unsere Zeitung. Möglich dank technischer Mei-sterleistungen. Genial. Aber muss ich dazu einen einzigen menschlichen Kontakt haben?

Alles „Roboter“, die mir dienen, die ich auch pfleglich behandle, zu denen ich aber keine freundschaftliche Bezie-hung habe. Zwar gibt es Systeme, die mir allerlei neckische Figuren im Skript an die Seite stellen mit Fragen, ob ich ei-nen Brief schreiben will, oder das Datum im Schnellverfah-ren einsetzen, oder was ich sonst noch für Hilfen brauche, klick weg – nicht mit mir.

Mein Vater beklagte etwas ironisch schon in den Sech-

zigerjahren, dass die menschliche Entfremdung begonnen hätte, als man die Fahrkartenknipser abschaffte, wegrati-onalisierte, durch Automaten ersetzte. Sie hätten doch auf Bahnhöfen und in Bussen allein durch ihre Anwesenheit nicht nur für ein menschliches Klima, sondern auch für die Aufrechterhaltung einer gewissen Ordnung gesorgt. Und es gab sehr witzige Typen unter den Schaffnern, die einem ganzen Bus die gute Laune für den Tag schenkten. Dann stellte man Automaten auf und inzwischen muss man zu-sätzlich wieder Ordnungskräfte und Kontrolleure einsetzen, die nicht gerade für gute Laune zuständig sind.

In den großen Kaufhäusern und auch bei der Deutschen Bahn wird man seit einiger Zeit von hilfsbereiten Damen eingewiesen, wie man mit Scheckkarte die Schlangen an der Kasse umgehen kann. Freundlichst helfen sie dabei, ihren eigenen Arbeitsplatz als Kassiererin überflüssig zu machen, damit sie dann bald in Hartz IV landen können. Sind wir noch zu retten?

Ah, das Thema Rettung: Chile. Super Technik kam zum Einsatz, keine Frage. Zwar sind die Arbeiter durch man-gelhaft eingesetzte Technik seitens des Minenbetreibers in diese prekäre Situation gekommen, aber hat nur die Tech-nik sie gerettet und geholfen, die lange Zeit durchzustehen? Das war nicht die Technik, sondern der Zusammenhalt, das füreinander Einstehen, die Bindung an ihre Familien und die Erkenntnis, dass es mehr braucht zum Leben als nur Technik.

„Machbar ist das alles“, sagt der Fachmann und setzt bei seinen entwick-lungen vor allem auf eine sehr einfache Bedienung.

Wie wir leben

Mobiler Robot-Assistent und exzellenter Skatspieler

Was wir brauchen zum leben – Familie – Freundschaft – gute laune …

Prof. Dr. Frank Wallhoff will den „Mobilen assistenten“ zum Mitdenken bringen.

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The Epoch Times Deutschland / 20. Oktober - 2. November 2010 / Nr. 268 3DeutschlanD

Renate lilge-stodieck

Keine äußeren Gründe bestimmten den Zeit-punkt für die Einrichtung und Eröffnung einer Ausstellung in Berlin im Deutschen Historischen Museum über „Hitler und die Deutschen“. Ja, es ginge nicht einmal vordergründig um Hitler, so Hans Ottomeyer, Generaldirektor des Deutschen Historischen Museums, zur Eröffnung, sondern es ginge um die Deutschen und wie Hitler aus seiner Zeit erwachsen wäre.

Auch Hans-Ulrich Thamer, Historiker aus Münster, sprach eher über die Erlösungssehn-sucht der Deutschen, als über die Führerpersön-lichkeit Hitlers. Hinzu seien die Verunsicherung des Volkes nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg und die Verarmung in der Weltwirtschaftskrise gekommen. Der Erinnerung an die eigene Kraft wären zur Selbstversicherung die Propagierung der „Volksgemeinschaft“ und die Ausgrenzung der „Anderen“ dann gerade recht gewesen.

Das wollte damals auch fast niemand unter-minieren, schon gar nicht öffentlich. So hätte es die „Gaffer“ gegeben, im Englischen die „Bystan-der“ genannt, die alles sehen konnten aber nicht handelten. „Aber man konnte wissen, wenn man wollte“, so Thamer zu den Auslöschungen der „Anderen“, insbesondere der Juden, die den öf-fentlichen Ausgrenzungen folgten. Sein Konzept folgt deshalb der Sichtbarmachung des Alltägli-chen, ohne ins Triviale abzugleiten.

Die Präsentation von Sammlerstücken, Bil-dern und Filmsequenzen durch den damit be-auftragten Architekten Klaus-Jürgen Sembach führt im Untergeschoss des Pei-Baus hinter dem Museum durch acht Räume. Beabsichtigt kurze Texte zu den Ausstellungsstücken, erzwingen den direkten Blick auf Bilder und Zusammen-hänge aus der Welt unserer Eltern, Großeltern, Urgroßeltern. Wer sich den fühlbaren Ausstrah-lungen öffnet, wird sich nicht so sehr wundern über die Mitläufer, als über diejenigen, die sich den Durchblick bewahrten oder ihn allmählich erlangten und die dadurch in riskanten Lebens-läufen landeten.

Aber hier geht es um das Volk, das der Ver-heißung der solidarischen „Volksgemeinschaft“ glauben wollte, erhoffte man sich doch einfach eine durchaus bürgerliche Sicherheit und Füh-rung und sozialen Aufstieg.

Der „Führerstaat“ wird gezeigt, der sich die Massensehnsucht zunutze machte, indem mit Masseninszenierungen, Parteifeiern und den Olympischen Spielen 1936 der schöne Schein einer Übereinstimmung von Führer und „Volksgemeinschaft“ inszeniert wurde. Dazu kamen alle Mittel der modernen Kommuni-kationstechnik im Rundfunk und in den Zei-tungen, in Filmen und in den Wochenschauen zum Einsatz. Sie zeigen jubelnde, rennende, begeisterte Erwachsene und Kinder, denen „der Führer“ lächelnd die Hände schüttelte. Hinter der schönen Fassade jedoch gab es Ge-walt, Ausgrenzung und Machtkämpfe.

Es wird gezeigt, wie die hoffende „Volksge-meinschaft“, deren Männer die Aufstiegschan-cen in der NSDAP, der SS und der Wehrmacht nutzten – bewundert von den Frauen – zu einer kämpfenden „Volksgemeinschaft“ wurde. Daneben gab es das Millionenheer der Kriegsgefangenen, die des Terrors beschuldigt wurden und der Juden, die für die Vernichtung bestimmt waren. Ausgegrenzt, diffamiert, de-portiert, umgebracht.

Der Niedergang hinterließ eine „Gesell-schaft in Trümmern“, die allein Hitler und seine Führungsclique verantwortlich machen wollte. Das kollektive Beschweigen der eige-nen Mitwirkung in Ost und West belastete dennoch die deutsche Gesellschaft. Von dem Schweigen der europäischen Nachbarvölker ist hier nicht die Rede, die trotz Unterwerfung durchaus auch Sympathien für nationalsozia-listisches Gedankengut pflegten und die teil-weise bis heute davon nichts wissen wollen. – Eine lohnende Ausstellungsaufgabe, wenn Eu-ropa wirklich zusammenwachsen will. Dieser Gedanke drängt sich am Rande auf.

Die Ausstellungsstücke sind in Vitrinen oder hinter Gazewänden fast hautnah zu erle-ben, nur anfassen kann man sie natürlich nicht. Trotzdem glaubt man hinterher, durchaus in ei-ner Welt des Erfahrbaren gewesen zu sein, die nicht grau, nicht düster, nicht bedrohlich präsen-tiert wird. Aber auch nicht so monumental, dass auch nur die Spur einer Verführung noch von ihr ausgehen könnte. Besucherecho am ersten Tag von einem Touristen aus Köln: „Das Nachdenken über ‚Wir sind das Volk‘ kann gar nicht tief genug gehen und sollte sich nicht nur auf die NS-Zeit beschränken.“ Vielleicht die wichtigste Erkennt-nis aus dem Blick in die Geschichte.

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Deutsches Historisches Museumunter den lindenhinter dem Zeughaus 10117 Berlinwww.dhm.deÖffnungszeiten bis 6. Februar 2011täglich 10 bis 18 uhr

Fortsetzung von seite 1

Warum ist ein Mixer billiger neu zu kaufen als eins seiner Ersatzteile? Es gibt logische Gründe für unseren Hang zur Verschwendung. Den Vorsitz

unter dieser Rangordnung der Gründe haben die weit un-ter ihrem Preis angebotenen Güter inne. Bei ihnen werden nämlich nicht ihre eigentlichen Kosten für die Umwelt oder die Gesellschaft in Rechnung gestellt.

Diese unternehmensfreundliche Politik trägt den Na-men „Auslagerung von Kosten“, was heißt, dass die All-gemeinheit die Rechnung durch höhere Steuern begleicht und das Chaos auf diesem Umweg aufräumt, das die Fir-men dabei hinterlassen.

Wir bezahlen für die von der Industrie beim Abbau na-türlicher Ressourcen angerichteten Umweltschäden und für die Abfallbeseitigung. Wir bezahlen auch höhere Ko-sten für das Gesundheitswesen, da Umweltkrankheiten, wie durch die Luftverschmutzung verursachtes Asthma, zunehmen. Giftige Industriechemikalien finden sich jetzt sogar schon in neu geborenen Babys.

Um diese zerstörerischen Muster zu verändern, brau-chen wir ein neues System, bei dem die Unternehmen für ihre Produkte von der Wiege bis zur Bahre die Verantwor-tung tragen. So, wie es in Europa schon geschieht unter dem Begriff des Verursacherprinzips

Jedes Produkt, das in Amerika hergestellt wird oder dorthin importiert wird, sollte einer vollen Lebenszyklus-Buchführung unterliegen. Dies bedeutet, dass eine dritte Partei, also nicht der Hersteller, die tatsächlichen Kosten für das Produkt berechnet, einschließlich der Kostenab-wälzung; die Energie und Anwendung von Chemie bei der Produktion; die Energie für Schifffahrt und anderen Transport und die Energie und Materialien, die zur Sanie-rung, Wiederverwendung, Recycling oder Beseitigung be-nötigt werden.

Firmen müssen zur Kasse gebeten werden und die Ko-

sten für die Beseitigung ihrer Produkte tragen, was sie eher motiviert, das sie, statt Produkte mit eingebautem Crash anzufertigen zukünftig Produkte von Wert herstellen, die halten.

In kürzester Zeit würden Unternehmen lernen, eine Herangehensweise mit nahezu Null Verschwendung zu übernehmen und sich von einem linearen zu einem kreis-förmigen Herstellungsmodell hin bewegen. Verschwen-dung muss aus dem System durch besseres Produktdesign beseitigt werden, durch sauberere Produktion und leicht zu reparierende Produkte aus wieder verwendbaren Bestand-teilen.

Solche Änderungen klingen teuer. Tatsache ist, dass Fir-men, die solche Innovationen in die Wege geleitet haben, wie zum Beispiel Intel, Interface Carpet und Autodesk, Geld einsparten, als sie sich auf Produktions- und Energieeffizi-enz konzentrierten, weniger Rohmaterialien verbrauchten, und Abfallprodukte wieder verwendeten. Viele Firmen produzieren gegenwärtig jeweils zwei Sätze von ihren Pro-dukten – einen für die europäischen und einen für die ame-rikanischen Märkte. Das ist absurd und verschwenderisch.

Waren zu ihren tatsächlichen Preisen auszuzeichnen, wird sie auch wertvoller für uns machen. Wenn sie Schaden nehmen, werden wir eher bereit sein, sie zu reparieren. We-niger Ersatz zu kaufen, wird uns mit der Zeit Geld sparen. Wir werden auch weniger Steuern für Umweltsanierung zahlen und ebenso weniger für das Gesundheitswesen. Schließlich wird es einen Boom für Reparaturläden und Unternehmen in Sachen Reparatur geben.

Unser 60-jähriges Experiment mit der Wegwerfgesell-schaft bedeutet, dass wir mit jedem Produkt, das wir weg-geworfen haben, auch unersetzliche natürliche Ressourcen, Energie und Humankapital weggeworfen haben. Es ist schlichtweg dumm. Wir können es besser – und Geld spa-ren, sobald wir es anpacken.

Erica Gies schreibt für die New York Times, den International Herold Tribune, Wired News, Grist, and E/The Environmental Magazine

Hitler und die Deutschen

Das Bewahren neu entdecken

Der niedergang hinter-ließ eine „Gesellschaft in trümmern“, die allein hitler und seine Füh-rungsclique verantwort-lich machen wollte.

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Respekt vor dem leben: Bewahren und behüten – füreinander da sein.

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Page 4: The Epoch Times Deutschland 20-10-2010

Fortsetzung von Seite 1

Im heutigen China bittet oder zwingt der Staat sogar private Bür-ger und Unternehmen zur Katast-rophenhilfe beizutragen, während der Staat (oder, genauer gesagt, die KPCh) nicht nur den ganzen Ruhm, sondern auch das Recht, wie er das Geld verwendet, für sich in Anspruch nimmt.

Der chinesische Staat ist hin-sichtlich der Verwendung der Spenden für die Katastrophenhilfe weder transparent noch vertrau-enswürdig. Wie eine von Deng Guosheng von der Tsinghua-Uni-versität durchgeführte Studie be-legt, flossen schließlich mehr als 80 Prozent der Spenden nach dem Erdbeben in Sichuan auf zentraler, provinzieller oder lokaler Ebene an den Staat und wurden teilweise für den Staatshaushalt ausgegeben.

Das Geheimnis der „Staatsgeheimnisse“Im Gegensatz zur Transparenz von Non-Profit-Organisationen in den Vereinigten Staaten wird der Staatshaushalt in China manchmal als ein Staatsgeheimnis betrachtet. Laut einem Hongkonger Nachrich-tenblatt wurden im Jahr 2001vier Inlands-Migranten, die wegen der Errichtung des Drei-Schluch-ten-Staudamms vertrieben wur-den, wegen der „Weitergabe von Staatsgeheimnissen“ zu Gefäng-nisstrafen verurteilt. Die „Staats-geheimnisse“ entpuppten sich als der Betrag, der den Migranten für deren Umsiedlung gezahlt werden sollte, was aber nie geschah.

Die meisten Menschen be-trachten die Katastrophenhilfe als eine der wichtigsten Aufgaben des Staates, die durch Steuerein-

nahmen bereits abgedeckt sein sollten. Wenn Spenden aber in das schwarze Loch der Staatskasse gehen, fühlen sich die Menschen doppelt besteuert. Erschwerend kommt hinzu, dass diejenigen, die Geldzahlungen leisten, nicht das Recht haben zu erfahren, wofür das Geld verwendet wur-de und auch keine Anerkennung für Hilfsdienste an den Katastro-phenopfern bekommen.

Staatskontrolle angesagtIn China sind keine privaten karita-tiven Organisationen erlaubt. Jede Non-Profit-Organisation muss un-ter dem Dach einer staatlichen Stelle registriert werden. Die bestehenden Hilfsorganisationen werden mehr oder weniger vom Staat kontrolliert.

Aber wenn die großen halb-staatlichen Hilfsorganisationen auf der staatlichen Ebene das erhaltene Geld nicht behalten und verwalten dürfen, wohin sollten die Leute ihr Geld bringen und warum sollten sie so etwas tun wollen?

Die Stiftung des Kampfkunst-Schauspielers Jet Li „One Foundati-on“ hat auch mit diesem Problem zu tun. „One Foundation“ ist nicht un-abhängig, sondern unter dem Dach des Chinesischen Roten Kreuzes, einer staatlichen Einrichtung, regis-triert. Aber sie sammelt Geld, was ihr rechtlich nicht erlaubt ist. Die-ses wird dem Chinesischen Roten Kreuz übergeben, was für sie unan-genehm ist. Ihr wurde geraten, sich unabhängig registrieren zu lassen, doch dafür gibt es keine rechtliche Grundlage. Der Drei-Jahres-Vertrag zwischen „One Foundation“ und dem Chinesischen Roten Kreuz läuft bald aus. Sie arbeiteten seit 2007 in einer Grauzone und niemand weiß, wie lange sie so weitermachen kann.

Die reichsten Menschen in ChinaDie reichsten Menschen in China haben ihre eigenen Probleme. Cao Jianhai, der Direktor des Investi-tions- und Marketing-Forschungsin-stituts der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften, hat die reichsten Menschen in fünf Kate-gorien unterteilt: die Prinzlinge, die Reichen an der gesellschaftlichen Basis, die High-Tech-Reichen, die lokalen Vertreter ausländischer Un-ternehmen und die Stars der Unter-haltungsbranche.

Die PrinzlingeDie erste Gruppe, die Prinzlinge, ha-ben die politische Macht, von der die anderen vier abhängig sind.

Die Prinzlinge gehören zu den reichsten Chinesen mit dem nied-rigsten persönlichen Profil. Sie ha-ben ihren eigenen kleinen Kreis. Sie zeigen ihr Vermögen nicht in der Öf-fentlichkeit und ihre Namen erschei-nen auf keiner Reichenliste.

Sie glauben, das ganze Land ge-höre ihnen. Wohltätigkeit gehört nicht zu ihrem Wortschatz: Sie neh-men nur und geben nie. Sie wurden reich, weil sie die Macht und die Verbindungen ihrer Eltern nutzen konnten. Laut einem Artikel des Far Eastern Economic Review von Ende März 2006, der im Jahr 2007 veröffentlicht wurde, gehörten von 3.220 reichen Menschen, deren Ver-mögen mehr als 100 Millionen Yuan (€ 10.000.000) wert war, 2.932 zu den Prinzlingen. Das sind mehr als 90 Prozent.

Gefahr des ReichtumsDie Reichen in den anderen Ka-tegorien, vor allem die an der ge-sellschaftlichen Basis, bauten ihr Vermögen auf ihrem Weg von un-ten nach oben selbst auf. Aber in

China kann niemand ein großes Vermögen machen, auch wenn er sich nach dem Gesetz richtet. Die Reichen, die keine Prinzlinge sind, befinden sich ständig auf einer Gratwanderung.

Um keine Schwierigkeiten mit dem Gesetz zu bekommen, müssen sie ein gutes Verhältnis mit Partei- und Staatsbehörden haben, wobei sie manchmal persönlich Beiträge in die Staatskassen leiten (müssen). Diejenigen, die an der Macht sind, richten ihre Augen ständig auf die Taschen der Reichen an der gesell-schaftlichen Basis, die bei jedem Fehler damit rechnen müs-sen, ihr Vermögen, ihre Freiheit oder sogar ihr Leben zu verlieren.

In den letzten

Jahren wurden bereits 17 von denje-nigen, die im Hurun-Bericht auf der Liste der „Reichsten Menschen in China“ stehen, angeklagt, verurteilt und ins Gefängnis geworfen. Unter ihnen sind Wu Ying, der im Dezem-ber 2009 zum Tode verurteilt wur-de, und Huang Guangyu von der GOME-Fraktion, der jetzt eine Ge-fängnisstrafe von 14 Jahren absitzt.

Für die meisten der Reichen an der gesellschaftlichen Basis ist die Unsicherheit der Zukunft ein wei-terer Grund, der sie davon abhält, überhaupt Beiträge für wohltätige Zwecke zu leisten.

WIRTSCHAFT4

US-Milliardär Warren Buffett (l.) und Microsoft-Gründer Bill Gates (r.) konnten die Reichen Chinas nicht zu Spenden überreden.

Warum Warren Buffett und Bill Gates mit leeren Händen aus China zurückkehrten

Wenn Spenden in das schwarze Loch der Staatskasse gehen, fühlen sich die Menschen doppelt besteuert.

The Epoch Times Deutschland / 20. Oktober - 2. November 2010 / Nr. 268

So wollen wir Werte vermitteln,andere Kulturen verstehen, Menschen verbinden,spirituelle Dimensionen einbeziehen, Brücken zu Traditionen bauen,Ermutigung und Optimismus fördern, Perspektiven haben und Perspektiven zeigen,Gesetzmäßigkeiten und Zyklen erkennen, nicht bei Symptomen stehen bleiben, zu Ursachen vordringen.

Wir wollen Menschen erreichen, die offen sind,selber denken, zu Werten stehen,Verantwortung übernehmen, aktiv sind im Denken und Handeln,mutig sind und frei.

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sogar ihr Leben zu verlieren.

In den letzten

Page 5: The Epoch Times Deutschland 20-10-2010

Todd Hirsch

Sie hatte lange rote Zöpfe, keine Eltern, die ihr sagten was zu tun sei,

und ein Pferd, das auf ihrer Veranda wohnte. Soweit wir wissen, hat sie nie Ökonomie studiert, aber die freche Pippi Langstrumpf hatte ein paar Scherze auf Lager, die sich als echte Lebensweisheiten ent-puppten.

„Wenn Ihr heute nicht nach Hause geht“, sagte sie zu ihren Freunden, „dann könnt Ihr mich morgen nicht besuchen kommen.“ Die unbestreitbare Logik dieser Aussage nahm irgendwie die Wehmut aus ei-nem traurigen Abschied.

Vielleicht sollten wir genau mit dieser Logik den Verbrau-cher in den USA als Hauptmo-tor der größten Wirtschaft der Welt verabschieden – zumin-dest für eine gewisse Zeit.

Schwindendes Vertrauen der amerikanischen VerbraucherIm September waren die Ver-braucher in Übersee ausge-sprochen bedrückt. Laut dem Conference Board of Canada fiel die Stimmung in den USA auf den tiefsten Punkt in den letzten sieben Monaten. Öko-nomen messen diesem Index viel Wert bei, denn fast 70 Pro-zent des US-amerikanischen Bruttoinlandprodukts werden von dem angetrieben, was die Menschen in den Einkaufszen-tren und Autohäusern an Geld ausgeben. Wenn die Verbrau-

cher pessimistisch sind, geben sie kein Geld aus. Und wenn sie kein Geld ausgeben, dann schwächelt die Wirtschaft.

Aber in der jetzigen Si-tuation, in der sich die USA befindet, stellt sich eine Fra-ge: Spielt die Stimmung der Verbraucher an diesem Punkt überhaupt noch eine Rolle?

Das Problem, dem die amerikanische Wirtschaft ge-genübersteht, ist weniger der Pessimismus als unausge-glichene Haushaltsbilanzen. Laut David Rosenberg, einem Ökonom bei Gluskin Sheff + Associates, hat der typische amerikanische Privathaushalt in den letzten drei Jahren über 100.000 US-Dollar an Reinver-mögen verloren, das meiste davon aufgrund fallender Im-mobilienpreise.

Vor allem anderen versu-chen diese sich jetzt von ih-rem Schuldenberg zu befrei-en, der hauptsächlich durch Kreditkarten und überzogene Kreditrahmen zustande kam. Unter diesen Umständen kommt es wenig auf die Stim-mung der Verbraucher an. Die harte Wahrheit ist, dass selbst wenn sie Geld ausgeben woll-ten, viele es schlicht gar nicht könnten.

Das ist auch teilweise der Grund, warum die Program-me zur Ankurbelung der Wirtschaft momentan nicht zu greifen scheinen. Sehr zum Frust von US-Präsident Ba-rack Obama und der US Fede-ral Reserve Bank.

Die US-Regierung fördert Programme, die massive Aus-gaben beinhalten; Anreizpro-

gramme für Eigenheimkäufer halfen zwar über ein paar Mo-nate hinweg, aber durch die immer noch hohe Verschul-dung der Haushalte Anfang 2010 waren die Tanks der US-Wirtschaft immer noch leer, als die Programme ausliefen.

Das gleiche Problem plagt den Chef der Federal Reserve Bank Ben Bernanke bei sei-nen Aufwendungen auf der monetären Seite. Die Zins-sätze auf Null zu senken und mehr Geld in die Wirtschaft zu pumpen, hat dieses Mal nicht funktioniert, denn die Tendenz der Amerikaner zum Konsum – was wirklich lächer-lich klingt, in Anbetracht der Tatsache, wie viel von jedem verdienten Dollar ausgegeben wird – geht gegen Null. All die zusätzlichen Dollars, falls sie überhaupt ankommen, werden zum Schuldenabbau verwendet.

In Kanada ist die Situation nicht ganz so schlimm, aber dort sind die Verbraucher nur in wenig besserer Stimmung. Der dortige Wohnungsmarkt, obwohl er den Sturm relativ gut überlebt hat, ist am Strau-cheln und man erwartet ein Durchhängen in den nächsten Monaten.

Das Gesamteigenkapi-tal der Haushalte hat auch nicht so sehr gelitten wie in den USA. Aber die Kanadier haben ebenfalls genügend Schulden aufgebaut. Der so-genannte Laverage-Effekt, der das Verhältnis zwischen Kreditzinsen und den Ein-nahmen durch den Kredit ausdrückt, ist als der wahr-

scheinliche Spielverderber für das Wirtschaftswachstum der nächsten Monate identifiziert worden.

Schulden müssen beglichen werdenNichts davon sollte überra-schen. Schulden, wenn sie vernünftig und in verantwort-lichen Parametern eingesetzt werden, können ein nütz-liches Werkzeug für Verbrau-cher sein, vor allem, wenn ein hoher Vermögenswert invol-viert ist, wie zum Beispiel eine Hypothek auf ein Haus. Aber Schulden müssen zurückge-zahlt werden. Dieser Teil ist weder spaßig, noch anre-gend für die Wirtschaft. Durch die hohe Abhän-gigkeit der US-Wirtschaft von den Ausgaben der Verbraucher wird es eine unvermeidbar unange-nehme Periode der Schul-dentilgung geben.

Genau wie Pippis Freunde letztendlich nach Hause gehen mussten, war die Schuldentilgung der ame-rikanischen Haushalte un-vermeidbar und notwendig. Jede Party geht zu Ende, das Aufräumen beginnt und die Planung für die nächste Party ist im Gange. Man kann Pippi fast sagen hören: „Geht nach Hause und baut eure Schul-den ab. Das macht keinen Spaß, aber wenn Ihr es nicht macht, könnt Ihr nie wieder anfangen Geld auszugeben.“

Todd Hirsch ist Chefökonom bei ATB Financial. Copyright Troy Media Corporation.

The Epoch Times Deutschland / 20. Oktober - 2. November 2010 / Nr. 268 WIRTSCHAFT 5

Braucht unsere Wirtschaft mehr von Pippi Langstrumpf?

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Zählen Sie nicht auf die amerikanischen Verbraucher, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln.

vermeidbar und notwendig. Jede Party geht zu Ende, das Aufräumen beginnt und die Planung für die nächste Party

cher pessimistisch sind, geben sie kein Geld aus. Und wenn sie kein Geld ausgeben, dann schwächelt die Wirtschaft.

Aber in der jetzigen Si-tuation, in der sich die USA befindet, stellt sich eine Fra-ge: Spielt die Stimmung der Verbraucher an diesem Punkt überhaupt noch eine Rolle?

Das Problem, dem die amerikanische Wirtschaft ge-genübersteht, ist weniger der Pessimismus als unausge-glichene Haushaltsbilanzen. Laut David Rosenberg, einem Ökonom bei Gluskin Sheff + Laut David Rosenberg, einem Ökonom bei Gluskin Sheff + Laut David Rosenberg, einem

Associates, hat der typische amerikanische Privathaushalt in den letzten drei Jahren über 100.000 US-Dollar an Reinver-mögen verloren, das meiste davon aufgrund fallender Im-mobilienpreise.

Vor allem anderen versu-chen diese sich jetzt von ih-rem Schuldenberg zu befrei-en, der hauptsächlich durch Kreditkarten und überzogene Kreditrahmen zustande kam. Unter diesen Umständen kommt es wenig auf die Stim-mung der Verbraucher an. Die harte Wahrheit ist, dass selbst wenn sie Geld ausgeben woll-ten, viele es schlicht gar nicht könnten.

Das ist auch teilweise der

gramme für Eigenheimkäufer halfen zwar über ein paar Mo-nate hinweg, aber durch die immer noch hohe Verschul-dung der Haushalte Anfang 2010 waren die Tanks der US-Wirtschaft immer noch leer, als die Programme ausliefen.

Das gleiche Problem plagt den Chef der Federal Reserve Bank Ben Bernanke bei sei-nen Aufwendungen auf der monetären Seite. Die Zins-sätze auf Null zu senken und mehr Geld in die Wirtschaft zu pumpen, hat dieses Mal nicht funktioniert, denn die Tendenz der Amerikaner zum Konsum – was wirklich lächer-lich klingt, in Anbetracht der Tatsache, wie viel von jedem verdienten Dollar ausgegeben wird – geht gegen Null. All die zusätzlichen Dollars, falls sie überhaupt ankommen, werden zum Schuldenabbau verwendet.

In Kanada ist die Situation nicht ganz so schlimm, aber dort sind die Verbraucher nur in wenig besserer Stimmung. Der dortige Wohnungsmarkt, obwohl er den Sturm relativ gut überlebt hat, ist am Strau-cheln und man erwartet ein Durchhängen in den nächsten Monaten.

Das Gesamteigenkapi-

scheinliche Spielverderber für das Wirtschaftswachstum der nächsten Monate identifiziert worden.

Schulden müssen beglichen werdenNichts davon sollte überra-schen. Schulden, wenn sie vernünftig und in verantwort-lichen Parametern eingesetzt werden, können ein nütz-liches Werkzeug für Verbrau-cher sein, vor allem, wenn ein hoher Vermögenswert invol-viert ist, wie zum Beispiel eine Hypothek auf ein Haus. Aber Schulden müssen zurückge-zahlt werden. Dieser Teil ist weder spaßig, noch anre-gend für die Wirtschaft. Durch die hohe Abhän-gigkeit der US-Wirtschaft von den Ausgaben der Verbraucher wird es eine unvermeidbar unange-nehme Periode der Schul-dentilgung geben.

Genau wie Pippis Freunde letztendlich nach Hause gehen mussten, war die Schuldentilgung der ame-rikanischen Haushalte un-

Page 6: The Epoch Times Deutschland 20-10-2010

Matthew Robertson

Normalerweise enden Gip-feltreffen von Regierungen mit einer Pressekonferenz.

Nicht aber am 6. Oktober beim EU-China-Gipfel in Brüssel. Die chinesische Delegation ließ die anberaumte Pressekonferenz ab-sagen, weil unabhängige Medien, die Epoch Times eingeschlossen, teilnehmen wollten und mögli-cherweise Fragen stellen könnten, erklärten Journalisten, die sich ge-genwärtig vor Ort aufhalten.

Vier Reportern der chine-sischen Ausgabe der Epoch Times und von New Tang Dynasty Tele-vision (NTDTV) war zunächst das Betreten de Europaratsgebäudes, in dem die Pressekonferenz am 6. Oktober stattfinden sollte, ver-wehrt worden − angeblich aus „Si-cherheitsgründen“.

Schließlich wurden die Repor-ter doch eingelassen. Aber dann wurde die Konferenz abgesagt.

„Die Sache ist äußerst merk-würdig und sehr suspekt“, sagte Lorenzo Consoli, Präsident der Internationalen Presseagentur (IPA) in Brüssel. „Ich glaube, es ist sehr wahrscheinlich, dass die chi-nesische Delegation im Moment starken Einfluss auf die EU-Orga-nisation nimmt, um die Teilnahme unabhängiger chinesischer Medi-en an der abschließenden Presse-konferenz auf dem EU-China-Gip-fel zu verhindern“, sagte er.

„Das ist bisher noch nie vorge-kommen“, sagte Lixin Yang, ein Journalist der Epoch Times in Bel-

gien, über ihren zunächst erfolg-ten Ausschluss von der Konferenz. „Wir berichten ständig vor Ort über die verschiedenen Gipfeltref-fen. Das passiert nur dieses Mal, während die chinesische Delegati-on hier ist. Wir fragten nach, aber sie konnten uns das nicht erklären. Die für die Presse Zuständigen sagten: ,Das sind unsere Anwei-sungen.‘“

Peking stellt sich gegen die bei-den Medienunternehmen Epoch Times und NTDTV, weil sie über Menschenrechtsfragen in China berichten Organhandel in China aufdecken, sowie die dortige Kor-ruption und Missstände in der Re-gierung beleuchten.

Insbesondere die Serie der Epoch Times, „Die Neun Kom-mentare über die Kommunistische Partei“, in der die wahre Natur und Geschichte der Chinesischen Kommunistischen Partei offenge-legt wird, erregt den Groll des chi-nesischen kommunistischen Regi-mes. Seit der Veröffentlichung der Serie haben 81 Millionen Chinesen jegliche Zugehörigkeit zur Partei und ihren Unterorganisationen widerrufen.

Nachdem ihnen anfangs der Zutritt verwehrt worden war, fan-den Yang und seine Kollegen nach und nach Unterstützung: sie kon-taktierten Lorenzo Consoli, der dann das EU-Presse-Serviceperso-nal anrief. Dann gingen sie zusam-men mit zwei Kollegen von Reu-ters und AP zurück zum Eingang.

Den Journalisten von AP und Reuters wurde der Zutritt er-laubt, aber sie warteten. Als Yang und seine Kollegen an der Reihe

waren, wurde ihnen erneut der Zutritt verweigert. „Sie fanden es unglaublich, dass man uns nicht einlassen wollte“, sagte Yang über die AP- und Reuters-Reporter. „Für unsere Kollegen war das in-akzeptabel.“

„Wir hatten unsere Akkredi-tierung, damit haben wir nor-malerweise freien Zugang zur Europäischen Kommission, dem Europarat und dem Parlament“, sagte Yang.

Dann begann er dem Sicher-heitspersonal die Charta der Grundrechte in der Europäischen Union vorzutragen, die besagt: „Die Freiheit der Medien und ihre Pluralität werden geachtet.“ Yang weiter: „Ich sagte ihnen, dass sie dies verletzen, wenn sie uns nicht hineinlassen.“

Schließlich durften die Reporter von Epoch Times und NTDTV das Gebäude betreten. Nicolas Ker-leroux, Leiter der Presseabteilung des Europarats, entschuldigte sich später bei Yang für den Aufschub.

Verspätet Während sie noch auf den Beginn der Veranstaltung warteten, wur-de ihnen mitgeteilt, die Presse-konferenz wäre abgesagt, weil das Gipfeltreffen zu lange gedauert hätte.

„Niemand glaubte das“, sagte Yang. Seine Kollegen waren über-wiegend derselben Meinung.

„Es ist kaum zu glauben, offen gesagt“, sagte Consoli, der IPA-Präsident: „Ich habe keine Bewei-se, gehe aber stark davon aus, der wirkliche Grund war die chine-sische Regierung, die chinesische

Delegation war nicht bereit, eine Pressekonferenz abzuhalten, auf der unabhängige chinesische Jour-nalisten Fragen stellen konnten.“

Ein Journalist von Euro News begann sich umzuhören, berichtet Yang. Er befragte ein Mitglied der Delegation, das ihm erzählte, ein paar chinesische Journalisten, die gegenüber China „nicht freund-lich“ gesinnt wären, hätten keinen Zugang erhalten. Und man hät-te nicht gewollt, dass sie Fragen stellen.

„Jeder Journalist weiß, dass bei so einem hohen Gipfel immer eine Pressekonferenz stattfindet, egal wie spät er endet. Dieses Mal wurde sie gecancelt das ist noch nie zuvor mit so einer Erklärung passiert. Kein Journalist hat das geglaubt“, sagte Yang.

Ähnlichkeiten mit Kanada Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich vor ein paar Monaten, als der Generalsekretär der Kommunis-tischen Partei Chinas (KPCh), Hu Jintao, Kanada besuchte.

Am 25. Juni berichtete die Journalistin und Vorsitzende der Canadian Parliamentary Press Gallery, Hélène Buzzetti auf der Titelseite des Montreal’s Le De-voir, Mitarbeiter der chinesischen Botschaft hätten die Organisatoren einer Pressekonferenz wenige Wochen vor Hus Ankunft kon-taktiert. Sie hätten gebeten, diese beiden Medien − The Epoch Times und NTDTV – von der Konferenz auszuschließen.

Als die Gallery dies verweiger-te, wandte sich die Botschaft an den kanadischen Premierminister,

der wiederum einen Kompromiss mit der Canadian Parliamentary Press Gallery aushandeln sollte. Die Gallery wird von Journalisten betrieben. Als der Deal, die beiden Medien auszuschließen, nicht zu-stande kam, wurde die komplette Pressekonferenz abgesagt.

IPA-Präsident Consoli fand es blamabel, dass die Pressekonfe-renz nach dem EU-China-Gipfel nicht stattfand, wollte aber an den Prinzipen festhalten. „Ich muss sagen, wenn wir so eine Presse-konferenz haben wollen, wenn wir dafür als Preis zahlen müssen, ein paar unabhängige Journalisten auszuschließen, weil ein autoritä-res Regime sie nicht mag ... Es tut mir leid, dieser Preis ist zu hoch“, sagte Consoli.

„Unabhängige Journalisten sollten immer an Pressekonferen-zen teilnehmen dürfen und das EU-Presse-Personal sollte einem autoritären Regime niemals erlau-ben, das Verfahren über die Zulas-sung von Journalisten zu diktie-ren“, so Consoli.

„Es ist sehr seltsam für einen Gipfel“, sagte Yang, „sie haben die Pressekonferenz abgesagt. Das ist, als wäre man zu keinem Ergebnis gekommen.“

Chinas Regime versucht seit Jahren,

Druck auf das Ausland auszu- üben um zu erreichen, dass es mit einer weißen Weste dargestellt wird. Jüngstes Beispiel waren der lautstarke Protest und die Drohun-gen aus China vor und nach der Vergabe des Friedensnobelpreises an Liu Xiaobo. Der Dissident sitzt in China im Gefängnis.

César Chelala

Großstädte haben für die meisten Menschen zweifellos eine große

Anziehungskraft. New York als eine der größten Städte der Welt hat viele Qualitäten, die es einzigartig macht. An-fangs für mich jedoch nicht.

1971 kam ich mit Frau und Tochter nach New York, um auf dem Gebiet der mikrobak-teriellen Genetik zu forschen, einer mir neuen Thematik. Obwohl ich vorher fünf Jahre in Buenos Aires lebte, einer anderen Großstadt, war der Kulturschock für mich im-mens (meine Frau war früher schon einmal hier). Aber das half auch nichts, denn als wir ankamen, wurden wir zu ei-nem falschen Ort geschickt. Das Hotel unserer Gastgeber − reizende Menschen − hatte zwei Flügel, die unterschied-licher nicht sein konnten: ein neuer und ein alter unan-sehnlicher, voller verbitterter, sonderbarer Leute. Unseren Gastgebern schien diese Dis-krepanz nicht aufzufallen und wir landeten im alten Flügel. Unser Zimmer war nicht nur alt, sondern auch stickig und noch dazu bevöl-

kert von Schaben und allerlei Insekten, die meine Tochter gruseln ließen und meine Frau und mich nervten.

Mein Englisch war äußerst mäßig. Ich konnte gerade so lesen und schreiben, hat-te aber fast keine Übung im Sprechen. Dafür war meine Frau Englisch-Lehrerin, die die Sprache schon als Kind erlernte. Diese Sprachschwie-rigkeit zusammen mit der unfreundlichen und frem-den Umgebung hätten mich, kaum in der Stadt angekom-men, am liebsten wieder in ein Flugzeug steigen und zurück nach Hause fliegen lassen.

Zum Glück hielt uns der gesunde Menschenverstand meiner Frau davon ab und wir gewöhnten uns an die neue Umgebung. Bald vermieteten Freunde unserer Freunde uns ein Appartement, bis wir uns schließlich selbst eins mie-teten. Ab diesem Zeitpunkt fühlten wir uns wohl in der Stadt. So hart es anfänglich für mich war, New York wur-de unsere Heimat für nun-mehr fast 40 Jahre.

Was ich an dieser kosmopo- litischen Stadt ganz besonders schätze, sind die vielfältigen Möglichkeiten, ungewöhn-liche Menschen zu treffen.

Kürzlich traf ich mich mit einem Freund zum Brunch in einem alten holzgetäfelten Restaurant im Keller eines Greenwich Village-Hotels. Dieser Ort hat früher wahr-scheinlich Persönlichkeiten wie Mary McCarthy, Allen Ginsberg und Edmund Wil-son bewirtet.

Als wir uns darüber un-terhielten, was New York so interessant macht, erzählte ich meinem Begleiter eine Anekdote über die Stadt. Als ich eines kalten Winterabends vom Abendessen bei einem Freund nach Hause fuhr, sa-ßen am Ende des U-Bahnwa-gens nur zwei Personen nah beieinander, eine alte Frau und ich.

Wir schwiegen. Sie las in einer Zeitschrift und ich war in Gedanken vertieft, als wir wiederholt ein lautes Ge-räusch von der Tür am ande-ren Ende des Wagens hörten. Es war ein Mann, der trotz des extrem kalten Wetters nur mit Shorts und T-Shirt beklei-det war, dazu einen riesigen mexikanischen Sombrero auf dem Kopf, an dem allerlei kleine Anhänger baumelten. Während er von Wagen zu Wagen ging, spielte er mit einem Basketball, dessen Ge-räusch des Aufpralles zu uns

herüber klang. Meine Mitfah-rerin und ich schauten uns an. Dann sagte sie ganz gelassen: „Nur in New York, nur in New York.“

Mein Freund erzählte mir seine nicht zu toppende Lieb-lingsgeschichte aus der U-Bahn. Er und seine Frau ver-brachten den Nachmittag mit Einkäufen und fuhren mit der U-Bahn nach Hause. Vor ih-nen saß ein ziemlich zerzaus-ter Mann, kein ungewöhnli-cher Anblick in New York.

Aber ungewöhnlich war, wie dieser Mann hoch kon-zentriert und selbstverges-sen in einem Buch las, ohne auch nur für eine Sekunde den Blick zu heben, so faszi-niert schien er von dem Buch. Meinen Freund verwunderte die feindselige und zornige Mimik des Mannes. Ihm und seiner Frau war unbehaglich.

Was dieser Mann wohl las? Mein Freund wunderte sich und versuchte den Titel auf dem Cover zu erspähen. Schließlich konnte er beim Aufstehen einen Blick auf den Titel werfen. Dieser zerzauste und wütend dreinblickende Kerl las „Wie man Freunde gewinnt und Menschen be-einflusst“.

César Chelala schreibt über Menschenrechte und Fragen der

The Epoch Times Deutschland / 20. Oktober - 2. November 2010 / Nr. 268InteRnatIonales6

New York, New York. erschreckend und doch liebenswert.

Die Kostbarkeiten von New York City

„sie fanden es unglaublich, dass man uns nicht einlassen wollte. Für unsere Kollegen war das inakzeptabel.“

Das Ausland von innen

Eklat beim EU-China-Gipfel

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Page 7: The Epoch Times Deutschland 20-10-2010

Jamsheed K. Choksy

Das Hochfahren des Bu-shehr-Reaktors im Iran lö-ste unter den Amerikanern

und Israelis Angst aus. Doch eine in diesem Sommer von der Uni-versity of Maryland und der Car-negie Corporation durchgeführte Umfrage ergab, dass 77 Prozent der Araber in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE), Sau-di-Arabien, Jordanien, Libanon, Ägypten und Marokko glauben, Iran habe ein Recht auf sein Atom-programm; 57 Prozent sehen die Entwicklung iranischer Atomwaf-fen positiv.

Eine weitere Umfrage des Pew Research Centers fiel zwar nicht so günstig für den Iran aus, fand aber auch wachsende Unterstützung. Dass die Situation im Nahen Os-ten unterschiedlich wahrgenom-men wird, liegt daran, dass diese Islamische Republik versucht, ih-ren globalen Einfluss zu erweitern.

Wie der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinedschad selbst sagte, versucht er, dem Iran wieder zu „seinem stolzen und großen Erbe“ und zu einem Platz in den Reihen der Prominenz der Weltbühne zu verhelfen. Sein Au-ßenminister Manouchehr Mottaki behauptet, westlichen Nationen „fehle es an politischer Reife.“

Sie beziehen sich dabei auf die 2500-jährige Geschichte des Iran, in der das achämenidische Per-serreich vom Fluss Indus bis zur Ägäis regierte. Das Königreich der Sasaniden beherrschte den Nahen Osten mit Byzanz und das König-reich der Safawiden trennte den Nahen Osten von den Osmanen.

In der Tat prahlt der Stabschef Esfandiar Rahim Mashaei: „Der Westen fürchtet sich am meisten davor, dass Iran zur Weltmacht werden könnte.“

Worte sind zwar billig, den-noch macht der Iran auf sich auf-merksam.

Ahmadinedschad und der Oberste Führer Ayatollah Ali Kha-menei planen zahlreiche jährliche Treffen mit afrikanischen Staats-chefs, um sie zu gewinnen, Irans

The Epoch Times Deutschland / 20. Oktober - 2. November 2010 / Nr. 268 InternatIonales 7

iJamsheed K. Choksyist Professor für Iranistik, Isla-mische und internationale Stu-dien und ehemaliger Direktor des Middle Eastern Studies Program an der Indiana University, Bloo-mington. Copyright © 2010, Yale Center for the Study of Globali-sation, Yale Universität.

Irans Machtspiele wachsende Rolle auf diesem Kon-tinent unterstützen.

Die iranischen Behörden ver-längern die Entwicklungshilfe für arme Länder, um von ihnen unter-stützt zu werden. Dadurch verrin-gern sich die Devisenreserven des iranischen Regimes, das im Inland nach Jahren internationaler Sank-tionen schon unter erheblichem wirtschaftlichem Druck steht.

Doch die eigenen Bürger sind nicht davon überzeugt, dass die Erweiterung des globalen Einflus-ses funktioniert. Auch die unter-halb der Sahara liegenden Länder wie der Senegal betrachten Iran zunehmend als „zuverlässigen Partner“.

Eine Großmacht?Der Iran hat seine Verbindungen zu schiitischen Milizen und Politi-kern im Irak verstärkt, sodass der erfolgreiche Aufbau der Nation dort auf Teherans Zusammenar-beit angewiesen ist. Durch mate-rielle Unterstützung der Hisbollah im Libanon und der Hamas in Gaza gewinnt der Iran in der ara-bischen Öffentlichkeit an Einfluss.

Diese Maßnahmen trugen dazu bei, dass sich Amerikaner und Isra-elis für einen Militärschlag gegen den Iran aussprachen – eine Kon-frontation, die die Teheraner Füh-rung unmöglich gewinnen kann. Doch Major General Yahya Rahim Safavi vom Korps der islamischen Revolutionsgarden (Islamic Revo-lutionary Guard Corps − IRGC) stellt fest, dass Teherans Spiel den „Iran zu einer Großmacht im Na-hen Osten“ werden lässt.

Es überrascht daher nicht, dass die Staatschefs der Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Ara-biens, Jordaniens und Ägyptens im Gegensatz zu ihren Bürgern gegenüber einem mächtigen Iran, der diese Region dominiert, miss-trauisch bleiben.

In Asien legte der Iran den Fokus auf Tadschikistan und Af-ghanistan, sodass der russische und amerikanische Einfluss dort herausgefordert wurde. Er führte

Verhandlungen über die Einrich-tung einer Erdgas-Pipeline über Pakistan nach Indien, um so zu einem wichtigen Energieversor-ger für Südasien zu werden. Al-lerdings dürfte sich dieser Plan wahrscheinlich einige Jahrzehnte lang nicht verwirklichen lassen.

In der Zwischenzeit verfügt der Iran, einer der weltweit größ-ten Exporteure von Rohöl, ironi-scherweise selbst über zu wenig raffiniertes Benzin für seinen in-ländischen Verbrauch. Dies liegt jedoch daran, dass aufgrund sei-ner Aggressivität gegenüber dem Westen wirtschaftliche Sanktionen gegen ihn verhängt wurden.

Teheran versuchte zu verhin-dern, durch die USA und die EU isoliert zu werden und umwarb China aktiv, sein größter Handels-partner zu werden. Auch Süd-korea hatte das Bedürfnis, eine neutralere Position gegenüber dem Iran einzunehmen, um einen lukrativen bilateralen Handel be-treiben zu können. Die Vereinig-ten Staaten mussten viel Überre-dungskunst einsetzen, um Seoul zu überzeugen, sich an den Sank-tionen zu beteiligen.

Ahmadinedschads Regierung rechnet damit, dass die Lockerung des wirtschaftlichen Würgegriffs des Westens dazu beiträgt, dass sich die wachsende Unzufrieden-heit der iranischen Öffentlichkeit mit den Fortschritten im Inland abschwächt.

Die Sicherstellung stabiler dip-lomatischer, wirtschaftlicher und militärischer Beziehungen mit den lateinamerikanischen Staaten ist ein weiterer Aspekt der Islami-schen Republik im Rahmen ihrer globalen Einflussnahme. Venezue-la, Bolivien, Nicaragua und Kuba verbünden sich mit dem Iran, mit dem Ziel, die Vision der Vereinig-ten Staaten von Demokratie und Sicherheit zu ersetzen.

Irans Abenteurertum in der westlichen Hemisphäre zeigt sich auch darin, dass die Revolutions-garden versuchen, über Irans Ver-bündeten Syrien Waffenverkäufe nach Venezuela und Bolivien ab-zuwickeln. Jetzt erweitert es diese Aktivität auch noch, indem es sein Waffen-Know-how und Waffen mit vielen anderen Entwicklungs-ländern austauscht.

Solche Machterweiterungen passen gut in Irans langfristigen Plan, seine globalen Aktionen neu auszurichten und seine internatio-nalen Prioritäten gegen die Verei-nigten Staaten und ihre Verbünde-ten abzugrenzen. Es spielt dabei die beliebte Karte der Dritten Welt aus, dass sich die Enteigneten un-abhängig von Religion und eth-nischer Zugehörigkeit gegen die Weltmächte vereinen sollten.

Irans BündnisbestrebungenDer Iran vergrößerte aktiv seinen Einfluss innerhalb der Gruppe der Fünfzehn − G-15 −, der jetzt 17 Mit-gliedstaaten aus Afrika, Asien und Lateinamerika angehören. Der 14. Gipfel dieser Gruppe im Mai 2010 fand in Teheran unter Ahmadined-schads Vorsitz statt. Er nutzte die Gelegenheit, um Brücken der Zu-sammenarbeit zu bauen, vertrat aber auch eine starke Position des Widerstands gegen die Vereinig- ten Staaten, die EU und Israel.

Der Bewegung der blockfrei-en Staaten (NAM) mit ihren 118 Mitgliedstaaten schenkt der Iran ebenfalls viel Aufmerksamkeit. Als sich die NAM-Außenminister im Juli 2008 trafen, stellte sich Te-heran als Gastgeberstadt in den Mittelpunkt.

Die Teilnehmer sprachen sich in einer öffentlichen Erklärung dafür aus, das iranische Atompro-gramm zu unterstützen. Im Juni 2010 lobte die NAM den Iran so-gar „wegen seiner Zusammenar-

beit mit der IAEO (Internationale Atomenergieorganisation)“.

Der nächste NAM-Gipfel wird im Jahr 2012 in Kish, Island statt-finden, auf dem Ahmadinedschad zum Generalsekretär ernannt wird, was der Islamischen Repub-lik Iran zu einer weiteren globalen Plattform verhilft.

Obwohl sein Raumfahrtpro-gramm noch in den Anfängen steckt, nimmt der Iran den Vor-sitz des UN-Ausschusses für die friedliche Nutzung des Weltraums ein. Ungeachtet seiner Lagerung von chemischen und biologischen Waffen liegt auch der stellvertre-tende Vorsitz der UN-Organisati-on für das Verbot chemischer Waf-fen beim Iran.

Der Iran hat sich auch ständige Sitze in den Aufsichtsräten ande-rer UN-Organisationen verschafft. Dazu zählen das Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung, die Kommission für Wissenschaft und Technologie für die Entwicklung, das Entwicklungsprogramm, das Welternährungsprogramm, das Umweltprogramm, die Organi-sation Children‘s Fund, die Kom-mission über die Rechtsstellung der Frau und das Amt des Ho-hen Kommissars für Flüchtlinge. Er scheint darauf zu zählen, dass sich Führungspositionen in diesen internationalen Organisationen schließlich in handfeste Macht umsetzen lassen.

Im Umgang mit dem UN-Si-cherheitsrat verbucht der Iran oft spürbare Siege, indem er Russland und China von den drei anderen ständigen Mitgliedern, nämlich den Vereinigten Staaten, Großbri-tannien und Frankreich abspaltet.

Dass Russland den Bushehr-Reaktor mit Brennstäben versorgt, zeigt deutlich, wie Iran die Riva-lität der Supermächte ausnutzt, um sein Ziel der Erzeugung von Kernenergie gegen westlichen Widerstand zu erreichen. Durch Verhandlungen erreichte der Iran auch die Zusammenarbeit von nicht-ständigen Mitgliedern des Sicherheitsrats wie der Türkei,

Brasilien und Libanon bei Bera-tungen über die Atomenergie und Sanktionen.

Im Rahmen seiner allgemeinen globalen Expansion ermöglicht die Atomenergie dem Iran als ei-ner der wenigen Nationen eine größere Fernsicht. Ali Akbar Sa-lehi, Leiter der iranischen Atom-energie-Organisation, behaup-tet, sein Land versuche jetzt die Kernfusion.

Nachdem die Kernspaltung aber noch nicht gelungen ist, ist der Iran weit vom Bau einer Was-serstoffbombe entfernt. Doch die Bereitschaft der iranischen Füh-rung, sich mit anderen Entwick-lungsländern über „die Atom-wissenschaft und -technologie“ auszutauschen, wird den Atom-waffensperrvertrag weiter unter-graben und gleichzeitig den eige-nen Einfluss stärken, wenn andere widerstrebende Regimes wie Syri-en und Birma das Angebot anneh-men. Tatsächlich wird Syrien der Zusammenarbeit an der al-Kibar-Anlage mit dem Iran verdächtigt, die Israel dann bombardierte.

Es ist nicht überraschend, dass sich die iranische Führung trotz wachsender innerer Unru-he zuversichtlich fühlt, wenn sie die Großmächte der ganzen Welt herausfordert. Durch Worte und Taten zeigt sich Irans Streben nach globalem Einfluss vielfältig, zielgerichtet und zügig voranstre-bend. Es sollte ernst genommen werden.

Bushehr reaktor in südiran.

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Rosemarie Frühauf

Es ist, als ob einem die Au-genlieder weggeschnitten wären”, fasste Heinrich

von Kleist die unheimliche Wei-te in Worte, mit der sich der Betrachter konfrontiert sieht. Das reduzierteste und leerste Bild, das die westliche Kunstge-schichte bis dato kannte: Caspar David Friedrichs (1774 - 1840) „Mönch am Meer” aus dem Jah-re 1810.

Einöde und Unendlichkeit öffnen sich dem Blick. Ein win-ziger Mensch steht einem un-erklärlichen, von Düsternis er-füllten Kosmos gegenüber. Der 15-jährige Prinz Friedrich Wil-helm IV. erkannte die Bedeut-samkeit des Werkes und über-redete seinen Vater Friedrich Wilhelm III. zum Ankauf, wes-halb es heute in der Alten Natio-nalgalerie in Berlin zu sehen ist.

Landschaft als Spiegel der SeeleGanz im Geist der Romantik wird hier eine Landschaft zum Spiegel der Seele und zeichnet ein ambivalentes Bild: Die zuge-spitzte Erfahrung der Einsam-keit, Stille und Machtlosigkeit auf der einen Seite, trifft ande-rerseits auf die Grenzenlosigkeit des Möglichen. Eine Sinfonie aus Düsternis und Licht ent-faltet sich dem aufmerksamen Betrachter.

Wenigstens an der Figur des Mönches finden die Augen Halt. Er steht auf hellem Strand, halb vor weißem, halb vor schwar-zem Hintergrund. Denn auf der Höhe seines Oberkörpers taucht er wieder ins dunkle Meer ein. Obwohl so wenig abgebildet zu sein scheint, ist dies eine der in-haltsreichsten und plastischsten Naturschilderungen Friedrichs. Man fühlt die Schwere der Wol-ken, das Gewicht des Wassers und des gleichmäßig wogenden Ozeans.

Die Dunkelheit ist am tiefs-ten am Horizont, wo Wasser an Wolken grenzt. Die Küste ist weder schroff noch einladend. Hügelig und leicht holprig durch die Sanddünen, doch un-prätentiös geschildert. Friedrich gelang eine Eintönigkeit, die so

selbstverständlich wie unange-nehm ist. Die Bildelemente kon-kurrieren nicht, sondern ergän-zen einander. Es ist dies keine heroische Landschaft, die durch Farbigkeit und Formationen be-eindruckt oder erhebt.

Gleichgültige NaturWenn Friedrich in so vielen Bil-dern die Schönheit der Natur mit schillernden Sonnenunter-gängen oder Vollmonden insze-nierte, dann zeigt er sie hier von der erschreckendsten Seite: Ihre absolute Gleichgültigkeit dem Menschen gegenüber manife-stiert sich in der Verweigerung jeglicher Farbigkeit. Und die Komposition spricht dieselbe ra-dikale Sprache.

Eine beinahe gerade Linie bil-det den Strand, der Horizont ist eine Gerade. Das Meer erscheint dunkel und unüberwindbar, große und gleichmäßige Wellen werfend. Eine graue Wolken-wand erhebt sich darüber. Un-durchdringlich für den Blick des Betrachters, erstreckt sie sich auf der gesamten Breite. Was sich wohl dahinter verbirgt?

Tröstende Details Ganz oben im Bild gibt es ein Stück offenen Himmel. Einen Bereich, der nicht von Wolken erreicht werden kann. Die Far-be des Himmels selbst ist gräu-liches Blau, schal und metallisch. Sie hebt sich auf den ersten Blick kaum vom Rest des Bildes ab. Wo die Wolkenwand in ein paar abgerissenen Wölkchen endet, scheint der Himmel heller er-leuchtet, scheint die unsichtbare Sonne versteckt zu sein. Der Wol-kenrand wird von ihren Strahlen berührt. Es gibt also doch Hoff-nung, dass sie sich noch zeigt.

Das Bild ist auf Fernwirkung komponiert, aber bis ins kleinste Detail liebevoll ausgeführt: Erst wenn man sehr nahe herangeht, ab einem halben Meter Entfer-nung, erkennt man, dass der Strand keineswegs Wüste ist. Außer dem Menschen existiert noch Lebendiges: Grasbüschel wachsen auf den Dünen, selbst einzelne Halme wurden gemalt. Winzige rote Pünktchen stellen Blumen dar. Weiße Möwen flie-gen umher und umkreisen den Mönch. Auch gibt es auf den Wellen helle Schaumkronen.

Der Mönch denkt nachMan erkennt, dass Friedrich ei-nen jungen Mönch malte mit langen, rotblonden Locken. Bar-fuß steht er abgewendet vom Betrachter, das Gesicht zum Meer. Nachdenklich stützt er die rechte Hand an die Wange.

Friedrich malt eine Figur in s-förmiger Körperhaltung, deren Füße unrealistisch angeordnet sind, denn Menschen darzustel-len war nicht seine Stärke. Der Mönch scheint an die Spitze des Strandes geschritten sein, um in die Weite zu blicken. Passend dazu macht die Wolkenwand über seinem Kopf eine Biegung abwärts, die den Blick sanft auf ihn lenkt. So wird er Dreh- und Angelpunkt des Bildes.

Unglaublich tief und dicht sind die Wolken geschich-tet. Eine multidimensionale Raumerfahrung steckt in dieser nebeligen Wand. Der Farbauf-trag ist durch seine vielen Schichten so dicht, dass man keine Leinwandstruktur mehr wahrnimmt. Friedrich arbeitete sogar mit Kratztechnik, um ei-nige optische Erhöhungen in die Wolkenmasse am Horizont zu bringen.

Einige möchten in dieser re-duzierten Bildsprache die Vor-ahnung der Abstraktion sehen. Doch war Friedrich absolut der in Landschaften denkende Er-zähler. Abstraktion findet nicht statt, vielmehr ist es eine inten-sive, bis ins Detail ausgefeilte Naturdarstellung, wie sie nur Friedrich gelingen konnte. Das Bild ist nicht leer, sondern zum Bersten gefüllt, eine große Kraft-anstrengung und Ausdauer war nötig, um es zu malen. Der Pin-selstrich ist überall im Gemälde so fein, dass er kaum sichtbar ist.

Botschaft der TranszendenzHeutzutage sieht man Fried-richs Werke als Seelenlandschaf-ten und Abbildungen des Inne-ren. Manchmal formulieren sie politische Aussagen über das Deutschland der Restauration. Dies soll nicht ablenken vom Aspekt der Transzendenz, der sich wie ein Leitmotiv durch das Schaffen des Malers zieht. Die Position des Menschen im Uni-versum beschäftigte ihn beson-ders und gerade „Der Mönch am Meer“ reicht weit ins Gei-

stige, ja Metaphysische hinein.In seiner Sicht auf das

menschliche Leben übersteigt das Gemälde alle vorgefertigten Ideen und wird zur universell verständlichen Parabel.

Friedrich war Christ und bewiesenermaßen Freimaurer. Wenn alle Kulturen den Men-schen als erlösungsbedürftig, weil seinem Schicksal ausge-liefert, betrachten, dann bildet Friedrich genau diese Idee ab. Dass er als Hauptperson einen Mönch wählt (es hätte ja auch ein bürgerlicher Spaziergänger sein können, der da aufs Meer hinausblickt), ist ein weiterer Hinweis, dass er den Betrachter existenziell zum Nachdenken bringen will. Das Rätsel um den Sinn des Lebens muss es sein, worüber der Mönch nachdenkt. Denn automatisch identifiziert man sich mit ihm als einziger Fi-gur. Er fragt sich, wie er aus der Hoffnungslosigkeit ausbrechen, in die bessere Welt hinter dem Horizont gelangen kann, von der ihn das schwarze Meer und die unüberwindliche Wolken-wand trennt. Er müsste wie die Möwen fliegen können, wird aber doch von der Erde festge-halten.

Man lasse seinen Blick lang-sam durch das Bild streifen. Verweile darin minutenlang. Strand, Meer, Wolkenwand und offener Himmel markieren die vier Ebenen des Bildes. Jede trägt ihre ureigenste Qualität. Je nachdem, wohin man die Auf-merksamkeit wendet, ändert sich die Perspektive auf die Welt und die Stimmung. Den Blick auf die Wolkenwand gerichtet, fühlt man sich überwältigt und erdrückt. Das Meer scheint un-überwindlich und endlos zu sein. Zur Erde gelenkt, findet man Gras und Blumen tröstlich, die kreisenden Möwen eine Ab-wechslung. Sobald man auf den Lichtschein am Himmel schaut, empfindet man das Bild strah-lend und erhaben und vergisst, wie dunkel es gerade noch am Boden war.

In Gedanken kann auch der Mönch aus seiner Einsamkeit ausbrechen. Es liegt eben daran, aus welcher Perspektive man die Welt und das Leben betrach-tet. Die Sonne existiert. Soviel ist sicher.

The Epoch Times Deutschland / 20. Oktober - 2. November 2010 / Nr. 268KUltUR & UNteRhaltUNg8

Der Verein „Ars Honesta“ wurde im Juli 2006 in Frankfurt gegründet. Das Wort ars steht für Kunst und honesta für tu-

gendhaft, also: tugendhafte Kunst. Dieser Verein ist ein eingetragener „Verein für Kunst und Menschenrechte“ und möchte internationalen Kunst- und Kulturaustausch im Hinblick auf die Verletzung der Menschenrechte fördern.

Der Vorsitzender Volker Dietz steckt schon tief in den Vorbereitungen, eine Ausstellung zum Thema „Die Kunst von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht“ in Regensburg zu veranstalten. Das derzeitige Hauptprojekt des Vereins im Bereich der bildenden Künste bein-haltet eine Sammlung von Öl- und Pastellbildern verschiedener Künstler rund um das Thema China und Menschenrechte.

Die Ausstellung wandert seit 2004 erfolgreich um die Welt und wurde bisher in vielen großen Städten Amerikas, Europas, Asiens und Austra-liens veranstaltet. Sie war bereits im Europapar-lament in Brüssel, der berühmten „St. Martin-in-the-Fields“- Kirche in London, Cambridge Union Universität, Federal Building in NY, Bürgerfoyer des Sächsischen Landtags in Dresden und Hei-landskirche in Berlin zu sehen.

Die Ausstellung ist wie ein Fenster in eine der grundlegendsten Dimensionen menschlicher Fragen. Gibt es einen Sinn und eine Hoffnung inmitten des Leidens unter dem Bösen und in der Ungerechtigkeit? Sie greift die immerwäh-renden Fragen auf: Warum leiden gute oder unschuldige Menschen? Ist spirituelles Engage-ment den Preis wert, den es manchmal mit sich bringt – ein Preis, der so hoch wie das eigene Leben sein kann? Ist das Universum letztendlich gerecht? Die Antworten findet der Betrachter in der Ausstellung .

Die internationale Kunstausstellung „Die Kunst von Wahrhaftigkeit Barmherzigkeit Nach-sicht“ zeigt die Werke von achtzehn Künstlern aus verschiedenen Ländern der Welt, die als Gemeinsamkeit das Praktizieren von Falun Dafa haben. Alle emigrierten aus China in die west-liche Welt, die einzige Ausnahme ist Kathleen Gillis, die Kanadierin ist. Der Name der Ausstel-lung „Die Kunst von Wahrhaftigkeit Barmher-zigkeit Nachsicht“ ist eine Bezugnahme auf die drei anleitenden Werte von Falun Dafa.

Einige dieser Künstler erlebten in China den völligen Entzug ihrer Rechte, Verfolgung und Arbeitslager. Vieles von dem, was in dieser Ausstellung gezeigt wird, entstand durch die Inspiration aus den eigenen Erfahrungen und Erlebnissen der Künstler. Während der Markt für chinesische Gegenwartskunst blüht, malen diese Künstler nicht für den Markt, sondern für eine größere Sichtweite. Ihre Malweise orientiert sich an der Ölmalerei der traditionellen europäischen Maler im Stil der „Neo-Renaissance“. (red)

Die „Tugendhafte Kunst“ kehrt zurück

Das leerste Bild der Welt

Caspar David Friedrichs „Mönch am Meer“ erschreckte seine Zeitgenossen. Wenn alle Kulturen den Menschen als erlösungsbedürftig, weil seinem Schicksal ausgeliefert, betrachten, dann bildet Friedrich genau diese Idee ab.

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„Ruf nach gerechtigkeit“ in den Straßen von New York.

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The Epoch Times Deutschland / 20. Oktober - 2. November 2010 / Nr. 268 9KULTUR & UNTERHALTUNG

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Michael Douglas spielt Gordon Gekko und wiederholt seine Rolle in Oliver Stones „Wall Street: Geld schläft nicht“. Für den ersten „Wall Street“ –Film im Jahre 1987 bekam Douglas seinen zweiten Oscar.

Die Macht, die Gier und das liebe Geld

Helena Chao

In der mit Spannung er-warteten Fortsetzung des mit Kultsymbolcharak-

ter versehenen Films „Wall Street: Geld schläft nicht“ be-weist Oliver Stone, dass er ein Händchen für die Produktion und Regieführung bei sozial kontroversen Expositionen hat.

Der Film beginnt mit der Entlassung aus dem Gefäng-nis des berüchtigten Gordon Gekko (Michael Douglas), der wegen Aktienschwindel verurteilt wurde und springt dann acht Jahre weiter zur Fi-nanzkrise im Jahr 2008. Jake Moore (Shia LaBeouf), ein Jungbanker und Keller Zabel Investmentbank-Analyst, der ein angenehmes Leben führt – ein schönes Apartment in Manhattan, eine liebenswerte Freundin (gespielt von Carey Mulligan, auch privat seine Liebe) und einen netten 1,5 Millionen US-Dollar Bonus von seinem Chef und Mentor, wird vorgestellt. Alles scheint perfekt zu sein, bis die Dinge gewaltig schief laufen.

Während Gerüchte kur-sieren, dass Keller Zabel faule Kredite in der Bilanz stehen hat, weigert sich die Federal Reserve Bank Keller Zabel zu aus der Krise zu retten, was letztendlich zu einer Übernahme durch eine andere Bank für lächerliche drei Dollar pro Aktie führt. (Klingt seltsam vertraut? Das könnte Bear Stearns sein, die von JP Morgan für zwei Dollar pro Ak-tie gekauft wurde). Jakes Boss folgt dem Untergang von Keller Zabel und begeht Selbstmord. Stone bringt schon in den ersten Minuten des Films vieles davon unter, sodass er sich hernach auf die Beziehung zwischen Gekko, Jake und Jakes Freundin Winnie Gekko (Gordons Toch-ter) konzentrieren kann.

Jake holt sich Rat bei Gekko, um sich an Bretton Woods, dem Geschäftsführer von Churchill Schwartz (à la Jamie Dimon, dem Geschäftsführer von JP Morgan) zu rächen. Im Gegen-zug versucht er, Gordon mit dessen ihm entfremdeten und überraschenderweise prinzipi-entreuen Tochter auszusöhnen. Hat sich Gordon geändert und rehabilitiert? Oder kann er ein-fach besser seine Rücksichtslo-sigkeit und Habgier verbergen?

Das Drehbuch, das nach 23 Jahren neu geschrieben wurde, hat die perfekte Besetzung und stellt brillant die Geschehnisse um die Finanzkrise 2008 dar. Die Fortsetzung besitzt diesel-be elektrisierende Energie und Kraft wie das Original, ist aber in Anbetracht der Umstände, in denen wir uns momentan befinden, angemessen zurück haltend.

Während der erste Film den Exzess und die Korruption, die an der Wall Street grassierte, beinahe glorifiziert, zeigt die Fortsetzung die Konsequenzen ungezügelter Habgier und dass es im Leben mehr gibt als Macht und Geld.

Oliver Stones Fortsetzung unterhält mit den explosiven Rollendarbietungen von Micha-el Douglas, der für den ersten Wall Street bereits seinen zwei-ten Oscar kassierte, Josh Brolin, Shia LaBeouf, Carey Mulligan und Auftritten der beiden Vete-ranen der Filmindustrie Frank Langella und Eli Wallach und bietet darüber hinaus eine Rea-litätsprüfung.

Der Dreh – die echte Wall StreetFür seine Recherchen besuchten

Stone und sein Team Invest-mentbanken und Hedgefonds-Manager und trafen sich dabei mit einigen der größten Player der Finanzwelt. „Wir haben mit so vielen Leuten gesprochen wie nur möglich“, erzählt der-Regisseur, „darunter auch mit einigen der bekanntesten Fi-nanzzauberern und Politikern.“ Eric Kopeloff, Koregisseur fügt hinzu: „Wir schlugen die New York Times und das Wall Street Journal auf und stellten eine Liste interessanter Personen zusammen, mit denen wir uns treffen wollten. Es war unglaub-lich, denn die meisten waren so-fort bereit, mit uns über die heu-tige Situation an der Wall Street zu sprechen – ob nun offiziell oder inoffiziell.“ Sie drehten an Wochenenden an den Original-schauplätzen, in Handelssälen und mit vielen echten Börsen-händlern.

„Mit Wall Street wollte ich unbedingt den Krieg in der Heimat zeigen, um es mal so zu sagen. Den Krieg also im Finanzdschungel New Yorks, meiner Heimatstadt“, erklärt Oliver Stone. Tatsäch-lich ist Stones Vater selbst Börsenmakler in New York gewesen.

Wolkenkratzer über Wolkenkratzer: Jake Moore (Shia LaBeouf) im Dschungel der Wall

Street. Die Fortsetzung von 1987 läuft ab dem 21. Oktober 2010 in den deutschen

Kinos.

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Page 10: The Epoch Times Deutschland 20-10-2010

Conan Milner

Fast nirgendwo auf der Welt ist die Luft so sauber wie über dem Amazonas. Daher

interessieren sich Klimaforscher, wie unter diesen natürlichen Be-dingungen Wolken entstehen.

Die Luft, die die Forscher dort isolieren konnten, hat nahezu den Reinheitsgrad der vorindustriellen Zeit. Diese Entdeckung soll helfen, wertvolle Einblicke in die Wolken-bildung und den Klimawandel zu gewinnen.

Die Wolken bilden sich durch kleine Partikel, die von Pflanzen abgegeben werden. Wie an einer kalten Fensterscheibe kondensiert gasförmiges Wasser in der Luft an den mikroskopischen Partikeln. Das Verständnis dieses Prozesses, der bisher noch nicht untersucht wurde, ermöglicht einen besseren Einblick in das klimatische Gesche-hen.

Umweltwissenschaftler, die in der entlegenen Region des Amazo-nasbeckens nördlich von Manaus, Brasilien, arbeiten, untersuchten diese mikroskopisch kleinen Luft-partikel, die innerhalb des Regen-wald-Ökosystems gebildet wer-den.

Von den Untersuchungen der relativ reinen Luftpartikel aus die-sem Gebiet erhoffen sich die For-scher der Universitäten von Har-vard und São Paulo, Erkenntnisse über die chemischen Unterschiede zwischen natürlicher und ver-schmutzter Umgebung zu gewin-nen. Die Ergebnisse wurden in der Septemberausgabe des Journals Science veröffentlicht.

Um diese reinen Luftpartikel messen zu können, entnahmen die Wissenschaftler während der Re-genzeit auf einem 40 Meter hohen Turm Luftproben. Zu dieser Zeit sind die Verunreinigungen der Luft, die durch Brandrodung und Kahlschlag in der Trockenzeit ent-stehen, besonders gering. Bei der Untersuchung konzentrierte man sich besonders auf die Submikron-Partikel (Partikel die kleiner als ein Tausendstel Millimeter sind), da ihr Einfluss auf das Klima am stärk- sten ist. Sie werden von Pflanzen abgegeben und reagieren mit dem Sauerstoff in der Atmosphäre.

Während der Untersuchungen

wurden winzige Aerosolpartikel-konzentrationen wie einige Dut-zend Partikel pro Kubikinch (2,54 Kubikzentimeter) gemessen. In industrialisierten Stadtgebieten können Partikelkonzentrationen von einigen tausend Partikeln pro Kubikinch gefunden werden.

Überraschenderweise entdeck- ten die Forscher, dass diese reinen Tröpfchen in der Luft über dem Regenwald des Amazonas über 85 Prozent der klimarelevanten Sub-mikron-Partikel einschließen. Die Wissenschaftler sind der Meinung, dass die geringe Konzentration an Aerosolpartikeln und die hohe Konzentration an sekundären or-ganischen Luftpartikeln der Grund dafür sind, warum hier die Wech-selwirkung zwischen den Parti-keln, die Wolkenbildung und die

Niederschläge völlig anders sind als in von Umweltverschmutzung betroffenen Gebieten.

„Solche Partikel beeinflus-sen die Wolkenbildung, die sich ihrerseits auf den Niederschlag auswirkt, der wiederum Konse-quenzen für die Pflanzen hat. Das ist das, was wir als den ‚großen tropischen Reaktor‘ bezeichnen“, sagte Hauptautor Scot Martin, Gordon-McKay-Professor für Um-weltchemie an der Harvard-Schule für Ingenieurswesen und ange-wandte Wissenschaften in einer Pressenachricht.

„Alles steht miteinander in Ver-bindung und wir bekamen durch unsere Studien wirklich einen Ein-blick in die natürliche Interaktion zwischen Aerosolen und Wolken.“

Die Forscher erklären, dass die

Partikel sich lange in einem flüch-tigen Zustand befinden, wenn eine Pflanze Gasmoleküle in die Atmo-sphäre abgibt. Sobald sie aber mit Ozon oder Hydroxyl-Radikalen in Kontakt kommen, verlieren sie ihre Flüchtigkeit in hohem Maße.

Entweder kondensieren sie, um neue Partikel zu bilden oder sie wachsen zu Partikeln heran, an de-nen gasförmiges Wasser der Atmo-sphäre kondensieren kann, um die für das Klima wichtigen Wolken zu bilden. Obwohl die Wissenschaft-ler diesen Kreislauf seit langem kennen, hatten sie keine akkurate quantitative Vorstellung über die Quelle der Aerosolpartikel.

Diese Studie ermöglicht den Forschern, das globale Klima bes-ser zu verstehen und dient als Grundlage für ein besseres Ver-

ständnis der unterschiedlichen Be-schaffenheit von Aerosolpartikeln in reiner Luft und in Industriege-bieten.

„Die neuen Einsichten und Da-ten helfen uns und unseren Kolle-gen, die gegenseitige Abhängigkeit von Aerosol- und Wasserzyklus in einem ungestörten Ökosystem zu verstehen und zu quantifizieren“, erklärt Koautor Ulrich Pöschl, ein Wissenschaftler am Max-Plank-In-stitut für Chemie in Mainz in einer Presseinformation.

„Ein fundiertes Verständnis der Funktion eines ungestörten Öko-systems ist eine Voraussetzung für glaubwürdige Leitlinien und die Vorhersagbarkeit der Aus- wirkungen menschlicher Eingriffe auf das Klima und seine globale Veränderung.“

The Epoch Times Deutschland / 20. Oktober - 2. November 2010 / Nr. 268Wissen10

Harvard-Forscher fanden reinste Luft

Verbindungsaktivität des Gehirns steigerbar

stephanie Lam

Eine aktuelle Studie ermit-telte, dass ruhige Szenen die Physiologie unseres Kör-

pers positiv beeinflussen können. Die von Forschern der Universi-tät Sheffield in Großbritannien geleitete Untersuchung wird am 1. November im Journal Neu-roimage veröffentlicht.

Die Wissenschaftler hatten den Teilnehmern eine Naturszene mit

einem Bach oder eine Autobahn mit demselben Hintergrundge-räusch gezeigt und gleichzeitig Messungen der Hirnaktivität mithilfe von Magnetresonanz-tomographie durchgeführt, die den Blutfluss im Gehirn sichtbar machte.

„Es ist bekannt, dass natür-liche Umgebungen Gefühle der Ruhe und Entspannung erzeu-gen können, wohingegen von Menschen geschaffene städtische Gebiete als unruhig empfunden werden“, sagte Dr. Michael Hun-ter, leitender Forscher der Studie in einer Pressenachricht.

„Wir wollten verstehen, wie das Gehirn arbeitet, wenn es eine na-türliche Umgebung wahrnimmt, um während dieser Entspan- nungsphase Messungen durch-führen zu können.“

Die Forscher stellten fest, dass die Gehirne der Teilnehmer beim

Betrachten der Naturszene mit dem Bach einen größeren Grad der Vernetzung zeigten als beim Betrachten der Autobahn.

„Verglichen mit Szenen, die als unruhig empfunden wurden, ent-deckten wir, dass die subjektiv als ruhig empfundenen Szenen signi-fikant effektivere Verbindungen zwischen auditivem Kortex und medialem präfrontalen Kortex zeigten, einer Region, die mit der der Auswertung mentaler Zu-stände zu tun hat“, schreiben die Forscher in ihrem Bericht.

Eine ähnlich verbesserte Ver-netzung konnte zwischen der für das Hören zuständigen Region des Kortex und anderen Gehirn-regionen, die mit der Koordina-tion von Reizen mit Emotionen, emotionalen Reaktionen und Hören sowie der körperlichen Sinnesempfindung zu tun haben, festgestellt werden.

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Vögel fliegen in der nähe des Flusses solimoes über dem Regenwald des Amazonas. Die Luft über dem Regenwald gilt als die sauberste auf dem ganzen Planeten.

Beim Anblick ruhiger naturszenen müsste unser Gehirn besser funktionieren als gewöhnlich.

internationales Team erlangt neues Klimaverständnis

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es hilft uns, die gegenseitige Abhängigkeit von Aerosol- und Was-serzyklus in einem ungestörten Ökosystem zu quantifizieren.

Erstmals haben Forscher mittels Magnetresonanz-tomographie aktivitätsmu-ster des Gehirns während des Betrachtens einer ruhigen szene aufgezeichnet.

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Page 11: The Epoch Times Deutschland 20-10-2010

Leonardo Vintiñi

Stellen Sie sich einen welt-weiten Kataklysmus vor, vielleicht durch einen Aste-

roiden verursacht. Unsere Erde würde durch den heftigen Ein-schlag pulsieren und riesige Beben und gigantische Flutwel-len produzieren. 80 Prozent der Menschheit oder mehr könnten durch solch eine Katastrophe ver-nichtet werden. Der größte Teil der modernen Technologie wür-de zerstört oder wegen der feh-lenden Energieversorgung und Infrastruktur unbrauchbar wer-den. Das Wenige, das übrigbleibt, würde mit der Zeit korrodieren und nicht mehr erkennbar sein. Wenn sich nach solch einem Sze-nario der Rauch wieder gelichtet hat, finden wir eine Handvoll Überlebender, eine kleine An-zahl von Individuen, die nun am Beginn des nächsten Zyklus der menschlichen Zivilisation steht.

Solche postkataklysmischen Visionen zeichneten zahlreiche Science-Fiction-Werke wie zum Beispiel „Der Neue Adam“ von Stanley G. Weinbaum. Oft möch-ten diese Bücher aufzeigen, dass solche Ereignisse tatsächlich zur Realität werden könnten. Sie er-öffnen aber ebenfalls die Frage, ob es solche Geschehen bereits in der entfernten Vergangenheit ge-geben hat.

Ein neues Bild des prähistorischen Menschen1937 machten Archäologen Funde, die für unser bisheriges Verständ-nis über die menschliche Ge-schichte eine Herausforderung darstellten: In den Höhlen von Lussac-les-Châteaux entdeckten sie 15.000 Jahre alte grafische Darstellungen von Menschen, die Stiefel, Hosen, Hemden und Hüte trugen.

„Nachdem die Eingravie-rungen in den Felsen von Lussac-les-Châteaux bekannt wurden, bekam der Begriff Vorgeschichte eine ganz neue Bedeutung und wurde unter einem ganz ande-ren Aspekt betrachtet. Die Ver-gangenheit wurde endlich dem Nebel entrissen und unsere Vor-fahren konnten ihre ‚rauen Lum-pen‘, mit denen sie angeblich ihre Körper bedeckten, abwerfen“, erzählte Robert Charroux, ein Ar-chäologe und Forscher, der seine Arbeit der Entdeckung der wah-ren Geschichte der Menschheit widmet.

Diese eingravierten Bilder sind Zeugnisse der Technologie und der Kleidung, die dem „vor-geschichtlichen Menschen“ zur Verfügung standen. In internatio-nalen wissenschaftlichen Kreisen gab es 2002 großes Erstaunen als bestätigt wurde, dass die einge-ritzten Gesichter in den La Mar-che-Höhlen keine Fälschungen waren, sondern offiziell bestä-tigte historische Zeitdokumente sind. Sie zeigen ohne jeden Zwei-fel, dass der vorgeschichtliche Mensch nicht der mit Tierfellen bekleidete und zerzaustes Haar tragende Stereotyp war, wie es immer von der modernen Anth-ropologie beschworen wird.

Stattdessen bilden diese ural-ten Darstellungen ein anschei-nend gebildetes Volk ab, das kurzes Haar, gepflegte Bärte und gut sitzende Kleidung trug. Man-che der Steine zeigen Details von perfekt bekleideten Männern auf Pferderücken in modernem Outfit.

Forscher wie Dr. Michael Rappenglück von der Univer-sität München bestehen darauf, dass diese wichtigen Artefakte von der modernen Wissenschaft einfach ignoriert werden. Wäh-rend einige weniger aussage-kräftige Steine aus Laussac-les-Châteaux im Pariser Museum des Menschen gezeigt werden, bleiben diejenigen, die den prä-historischen Menschen deutlich als Wesen mit fortschrittlicher Kultur und Geist portraitieren – und nicht als die uns bekannte Ka-rikatur eines Höhlenmenschen – nach wie vor im Verborgenen.

Aber warum möchte die Wissenschaft diese Artefakte ig-norieren? Und warum hat sich unser Blick auf die Geschichte angesichts dieser Beweise nicht geändert?

Tassili und Tansania: Zeugnis des UnmöglichenArchäologen haben mehrere tausend uralte Abbildungen in Höhlen entdeckt, die sich wie auf einer gedachten Linie über un-seren Planeten erstrecken: San Francisco de la Sierra – Altamira Vilhonneur – Lascaux – Chusca – Cosquer – Cap Blanc – Gönners-dorf – Hayonim – Balzi Rosi und weitere Orte. Zwar sprechen wir von ihnen als prähistorisch, aber diese Kulturen der entfernten Vergangenheit haben genaue-stens auf Felswänden, -böden und -decken viele der täglichen Ereignisse ihrer Welt aufgezeich-net. Meistens werden Jagdszenen, wilde Tiere oder religiöse und kulturelle Rituale gezeigt.

Die Pigmente für diese Arbei-ten wurden aus einer Mixtur von Wasser, Mineralien Pflanzenfar-ben, Fett, Gips, Urin und sogar Kot gefertigt. Aber abgesehen von der Einfachheit der Farben und der Beständigkeit der „Lein-wand“ zeigen die Höhlenmalerei-en das Einfühlungsvermögen und präzise Auge eines Künstlers. Die Detailtreue, die Proportionen und die Anatomie dieser vorzeitlichen

Zeichnungen sind häufig viel ex-quisiter und feiner als bei Funden aus späterer Zeit.

Interessanterweise stehen die prähistorischen Höhlenmalerei- en den Künsten der letzten Jahr-hunderte näher als unserer mo-dernen Malerei. Jedoch ist das hohe künstlerische Niveau dieser Arbeiten nicht annähernd so er-staunlich wie die Konzepte, die durch sie illustriert werden.

Von allen archäologischen Funden der Welt präsentieren Algeriens Höhlen bei Tassili die größte Kollektion an Arbeiten, die das moderne wissenschaft-liche Weltbild erschüttern. Vie-le tausend Gravierungen und Bilder mit einem Alter von über 15.000 Jahren offenbaren – für eine Population, die bisher als unglaublich primitiv gehalten wurde – ungewöhnliche Szenen.

Auf diesen Felsenwänden se-hen wir Männer mit Helmen und Antennen, Schutzanzügen sowie viereinhalb Meter große Men-schenfiguren und flugschiffartige Objekte, die am Himmel entlang ziehen.

Ähnlich wie in Tassili wurden unter den Höhlenmalereien in Tansania Abbildungen von Ge-schehnissen gefunden, die wir heute als Science Fiction beschrei-ben würden: Von enorm großen gesichtslosen Figuren bis hin zu Darstellungen von Wesen mit ex-trem ungewöhnlicher Kleidung und Szenen, von denen manche glauben, sie würden den Kontakt mit Außerirdischen darstellen. Diese in Stein geritzten Szenen – manche davon sind fast 30.000 Jahre alt – stehen in starkem Kon-trast zu unserem modernen Ge-schichtsverständnis.

Es wurden schon verschie-dene Erklärungsversuche für den Ursprung dieser seltsamen Zeichnungen angeboten, wo-bei der gewagteste – eine uralte Alien-Zivilisation – nicht unbe-dingt unvernünftig erscheint. Betrachtet man die perfekten Proportionen der Tierfiguren in

den tansanischen Höhlen, stellt sich die Frage, warum die angeb-lich menschlichen Figuren bis zur Unkenntlichkeit verzerrt wur-den, falls es sich bei den Bildern nicht um reine Phantasiegebilde handelt. Die Szenen reichen von einer Abbildung, die manche als Entführung durch Außerirdische beschreiben würden, bis hin zu Heißluftballons und Giraffen mit Halsbändern, was auf eine Do-mestikation hinweisen könnte.

Diese seltsamen Leute von damals …

Die Interpretationen der oben erwähnten Funde sind angesichts des vorherrschenden anthropolo-gischen Geschichtsverständnisses sicher ziemlich heikel. Das heute allgemein vertretene Verständnis hält allerdings weiterhin am al-ten Konzept fest und weicht trotz verschiedener widersprüchlicher Entdeckungen nur geringfügig davon ab. Zu behaupten, dass die heutige Menschheit nur einen von vielen Zyklen menschlicher Zivilisation durchlebt – anstatt Spitze und Endglied der Entwick-lung fleischfressender Höhlenbe-wohner zu sein – bedroht eines der wichtigsten ‚Märchen‘ unse-rer Zeit.

An manchen Orten fand man ein Duzend verschiedener Mal-stile, die Lage für Lage in einem Zeitraum von 50.000 bis 15.000 Jahren v. Chr. entstanden sind. Sehr wahrscheinlich bezogen sich die Künstler der verschiedenen Zeitalter auf damals allgemein bekannte Kenntnisse – ein Wissen, das seitdem in Vergessenheit ge-raten ist. Wenn wir diese Arbeiten wirklich verstehen möchten, ist es nur angemessen zu fragen, wie unsere höhlendekorierenden Vor-fahren gelebt haben. Falls sie kei-ne Menschenaffen waren, woher kamen sie denn?

Wenn die Menschheit vor 30.000 Jahren bereits wusste, wie man Stoffe webt und Kleidung schneidert, wo konnte man denn zu jener Zeit die primitiven Ur-

menschen finden? Aufgerüttelt durch die unablässige Welle ak-tueller Funde die uns verpflichten, unsere wahre Geschichte zurück-zuverfolgen und neu zu über-denken, sollten wir nicht länger an dem bisherigen Bild unserer Vorfahren haften. Die vielen wi-dersprüchlichen Belege beweisen, dass unsere prähistorischen Vor-fahren hochzivilisierte Menschen waren.

The Epoch Times Deutschland / 20. Oktober - 2. November 2010 / Nr. 268 11wissen

Wer waren unsere Vorfahren wirklich?

Vorschau

Pessimistische Hunde neigen zu schlechtem Benehmen

Forscher glauben, dass auffällig schlechtes Verhalten von Hunden mit einer pessimistischen einstellung der Haustiere in Verbindung steht.

Die Ausgabe 269 erscheint am 3. November am Kiosk.

Replikat eines vorgeschichtlichen wandbildes in den Höhlen bei Lascaux. seit 1963 ist die Höhle geschlossen, um eine Beschädigung der Bilder zu vermeiden.

Die Menschen der vorgeschichtlichen Zeit scheinen eher wie moderne Men-schen gelebt zu haben und nicht wie primitive Höhlenbewohner.

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Eine offene Herangehens-weise an die Höhlenmale-reien der Welt zeigt unsere Vorfahren in neuem Licht

Vom Ursprung des Mondes (Teil 1)

Verglichen mit anderen Trabanten unseres sonnen- systems ist der Mond in vielerlei Hinsicht ein Ausnahmefall. Leonardo Vintini ist der Frage nach seinem Ursprung auf den Grund gegangen.

Page 12: The Epoch Times Deutschland 20-10-2010

Im Film „Die Wüstenblume“ wird eine wahre Geschichte nach dem Bestseller von Waris

Dirie erzählt. Waris aus Somalia wurde zu einem der bestbezahlten Models der Welt. Doch bei allem Erfolg belastete sie das Geheimnis ihrer Kindheit. Auf dem Höhe-punkt ihrer Karriere erzählte sie von der grausamen Tradition der Frauenbeschneidung, deren Op-fer sie selbst als kleines Mädchen wurde. Waris entschließt sich, ihr Leben dem Kampf gegen dieses Ri-tual zu widmen.

Epoch Times: Sherry Hormann, Sie haben sich an ein ungewöhn-liches Thema gewagt, das sehr, sehr bewegend ist. Was mich interessiert, ist eigentlich nicht die Geschichte, die erzählt wurde, sondern Ihre Ge-schichte. Sie haben gesagt: Endlich ein politisches Thema. Sie haben hier in München an der Hochschule für Fernsehen und Film studiert – wann ist eigentlich der Wunsch ent-standen, jetzt will ich etwas machen, was die Welt bewegt?

Sherry Hormann: Ich habe durch Komödien erfahren, wie man das Publikum begeistern kann. Ich habe in Deutschland Komödien gemacht, die sehr er-folgreich waren. Das war toll zu sehen. Ich habe mir dann gedacht, wenn man das mit einer Komödie kann, dann werde ich das nächste Mal versuchen, das Publikum mit einem politischen Thema zu fes-seln, sodass die Menschen immer noch das Gefühl haben, sie wer-den unterhalten, aber es gibt dabei noch die zweite Schicht darunter. Eine Bewusstwerdung, dass es auch noch andere Probleme gibt außer den eigenen.

Epoch Times: Seit wann haben Sie sich für dieses Thema interes-siert?

Hormann: Ich habe mich vor-her für das Thema nicht interes-siert, ich habe mich auch nicht für Afrika interessiert. Das war mir im-mer fremd. Und ich habe mich erst nach dem Lesen des Buches dafür interessiert, aber dann fühlte ich mich beschenkt, reich beschenkt, dass ich das machen darf.

Epoch Times: Wie ist Waris im realen Leben? Ist sie ein Mensch, der auch gepanzert ist, eine Frau, die auch streitbar ist, sie müsste ei-gentlich auch anders sein, als diese zarte zierliche Figur im Film?

Hormann: Das Problem ist, wenn man eine lebende Person ver-filmt, lernt man ja sozusagen den Effekt, die Folge dessen kennen, was das Leben mit dieser Person gemacht hat. Ich kenne die Person aber nicht, als sie 12 war und ich kenne sie auch nicht, als sie gerade nach Europa kam. Ich denke die Persönlichkeit von heute, die wir auch alle sehen, die gepanzerte und streitbare Person, war vor 20 Jahren ein ganz anderer Mensch. Die war verunsichert, hatte Angst und kannte die Regeln der west-lichen Kultur nicht. Und so muss man auch wieder zurückfinden, das heißt, die Person, die wir auf der Leinwand sehen, war eine andere Person, bevor sie die be-rühmte Waris wurde.

Epoch Times: Sie haben vorhin von der ersten Begegnung erzählt. Haben Sie sofort erkannt, was sie sich wünscht? Hat sie Ihnen das er-zählt oder sie es Sie einfach merken lassen?

Hormann: Sie hat es sich an-merken lassen. Man darf nicht ver-gessen: Waris Dirie ist in der Wüste geboren, sie ist eine Ziegenhirtin gewesen. Sie hat im Gegensatz zu uns keine Schulbildung gehabt. Sie

ist auch jetzt keine Intellektuelle. Sie ist ein totaler Bauchmensch, sie spürt sofort: sie ist wahrhaf-tig, sie ist ehrlich, gehe ich mit ihr den Weg? Sie macht dies aus dem Bauch heraus.

Ich erzählte ihr etwas aus meinem Leben. Das heißt, wer bin ich für sie, und zwar nicht ich als Filmregisseurin oder Autorin, son-dern ich, Sherry, als Frau, als Mut-ter, als Lebewesen.

Epoch Times: Wie lange hat das beim ersten Treffen gedauert, bis sie sagte, okay, jetzt gebe ich dir …

Hormann: Das waren zwei Stunden. Aber es war eben diese lange Strecke des Schweigens. Viel-leicht auch, um zu sehen, ob die durchhält. Inzwischen weiß ich, es war wie eine Prüfung.

Epoch Times: Man weiß halt auch nicht, ob sie das mit Absicht oder mit ihrem Bauchgefühl ge-macht hat?

Hormann: Ich weiß es nicht. Aber ich meine – Sie kommen aus China? Aha, aus Peking! Da gibt es doch immer die Geschichten vom „Meister“ – oder der Schüler geht zum „Meister“ und es sind immer die drei Aufgaben, die man bekommt. Und so ein bisschen war das auch (beide lachen). Okay, welche Prüfung habe ich jetzt noch zu bestehen, dass du mich akzep-tierst?

Epoch Times: Wie viele Prü-fungen gab es?

Hormann: Das war die Haupt-prüfung. Es war keine Arroganz, es war Distanz. Es war auch nicht gefallen wollen, sondern entdecke mich neu. Entdecke mich nicht, wie die Presse mich sieht, sondern entdecke, was du in mir siehst. Das ist auch das Schöne in Beziehungen, was sieht mein Partner in mir, was andere nicht sehen …

Epoch Times: Haben Sie durch die Arbeit auch öfter Kontakt mit ihr gehabt, um die Details abzu-sprechen?

Hormann: Ja, ich habe sie sehr oft getroffen. Sie ist kein Mensch, mit dem man am Tisch sitzt und redet und schreibt oder in ein Dik-tiergerät spricht. Sondern – wir sind Stunden durch Wien spazie-ren gegangen, dort lebte sie damals. Ich durfte auch kein Diktiergerät bei mir haben, ich musste das al-les in Erinnerung behalten. Erst abends in meinem Hotel habe alles niedergeschrieben.

Epoch Times: Sie erzählte wahr-scheinlich von vielen Begegnungen und verschiedenen Orten, die Sie dann recherchieren mussten. Ha-ben Sie das alles gemacht?

Hormann: Ich kann natürlich wegen des Bürgerkriegs nicht nach Somalia reisen – dort herrscht An-archie, also das kann man nicht verantworten. Aber ich war an der Grenze zu Somalia. Ich habe auch in England Menschen getroffen, mit denen sie Berührung hatte. Ich habe auf diese Weise meine Re-cherche gemacht.

Epoch Times: Diese Traditi-on der Genitalbeschneidung von Frauen gibt es schon so lange und sie ist sehr verbreitet, Female Geni-tal Mutilation, kurz FGM. In vielen islamischen Ländern ist dies ein Tabuthema. Hatten Sie keine Angst, solch ein sensibles Thema anzu-sprechen? Solch eine Geschichte bewegt zutiefst. Haben Sie sich da-rüber Gedanken gemacht?

Hormann: Ich habe auch ein Kind. Darüber wurde auch gespro-chen. Aber ich glaube, wenn ich im-mer nur wegrenne aus Angst, dann lebe ich nicht wirklich.

Epoch Times: Was ist für Sie das Thema des Films? Es ist na-türlich diese Genitalbeschneidung von Frauen. Aber man sieht, es ist viel mehr.

Hormann: Das ist eine schöne Frage. Das Thema des Films ist, den Mut haben zu leben.

Epoch Times: Dann passt es, dass Sie eigentlich auch den Mut hatten, diesen Film zu machen. Ich

stelle es mir unheimlich gefährlich vor, wenn Sie nach Afrika gehen.

Hormann: Man merkt an Ihren Fragen, dass Sie aus einem Land kommen – ich meine seit gestern ist die Presse, sind die Zeitungen voll davon [Anm. der Red. nach der Verleihung des Friedensnobel-preises an Liu Xiaobo] – aber Sie kommen aus einem Land, in dem Sie damit konfrontiert wurden. Ein deutscher Journalist würde mir diese Fragen nicht stellen. Wenn man in Länder kommt, die tag-täglich mit der Angst aufwachen – dann stellt man andere Fragen.

Epoch Times: Ich komme aus einem Land, in dem die Angst fest sitzt. Die sitzt viel fester als alles andere. Von daher stelle ich mir immer vor, wenn Sie reingehen – Sie haben auch gesagt, dass Sie mit Steinen beworfen wurden. Wie war das für Sie?

Hormann: Das war furchtbar, grauenvoll! Das war in Dschibuti, dort haben wir den Marktplatz von Mogadischu nachgestellt. Und das sieht ja 1:1 aus wie in Somalia: Wir hatten auch Polizisten, waren also richtig verschanzt und trotzdem – wir waren nicht verschleiert, aber wir waren gemäß der Tradition mit langen Hosen und langen Hemden bei 40 °C im Schatten bekleidet. Das ist ja klar, also aus Respekt vor der Kultur.

Dann steht man da auf dem Marktplatz und dreht – und auf einmal tschhh, war mein Assistent plötzlich weg, er lag auf dem Bo-den.

Epoch Times: Was haben Sie dann gemacht?

Hormann: Wir hatten natürlich die Polizisten, die uns zur Verfü-gung standen – aber die waren viel mehr damit beschäftigt, ob sie ein Mittagessen bekommen oder nicht. Sie müssen verstehen, wir haben in einem Land gedreht, wo es nichts zu essen gibt. Wo die Armut das das einzige Thema ist. Und dann kommen die reichen Weißen und wollen auch noch etwas über deren Kultur machen. Ich meine, das ist auch … irgendwie verständlich.

Epoch Times: Vor dem Film hatten Sie eigentlich kaum Unter-stützung gehabt von NGOs, von der UNO, der EU. Ich frage mich,

wie das war, wenn Sie mit der Polizei sprechen? Wissen die Leu-te dort, um was für ein Thema es geht?

Hormann: Wir haben lange darüber nachgedacht, ob wir es sagen oder nicht. Ich habe immer gesagt, die Unwahrheit wird im-mer hochkommen, immer. Wir werden offen damit umgehen und wir werden nur die Menschen an unsere Seite holen, die uns unter-stützen. Das heißt, diejenigen, die uns nicht unterstützt haben, haben uns bekämpft. Diejenigen, die uns unterstützt haben, haben es mög-lich gemacht, dass wir diesen Film drehen konnten. Zum Beispiel die Frau, die die Beschneiderin spielt, die im ganzen Leben nichts an-deres getan hat, als Kindern alles wegzuschneiden, hat auch gesagt, ich werde zusagen, diesen Film mitzumachen. Ich wollte eine echte Beschneiderin. Es gab nur eine, die das mitgemacht hätte, und das war sie. Ich wollte, dass das authentisch ist. Dann stand die Frau in meinem Zimmer und der Übersetzer sagt: Sie macht es. Warum macht sie es? Dann sagte sie: Vielleicht kann sie damit wieder etwas gutmachen.

Epoch Times: Diejenigen, die die Mutter und den Vater gespielt haben, waren dies alles Einheimi-sche?

Hormann: Das waren alles Ein-heimische. Witzig – den Vater habe ich während der Dreharbeiten neu besetzt. Er wollte nach einem Drehtag plötzlich eine Million Dol-lar. Wo soll ich eine Million Dollar herbekommen – soll ich drucken oder was? (lacht) Dann habe ich die Rolle mit einem anderen Vater besetzt und er ging dann immer beten. Als guter Moslem ging er immer beten, mitten in der Einstel-lung war er plötzlich weg. Ich fra-ge, wo ist denn der Vater? Na, der ist beten. (lacht) Okay. Das sind so Dinge, auf die ist man als Westler nicht vorbereitet.

Epoch Times: Wenn man sagt, in dem Film geht es immer um Folgendes: Der Tag, der dein Le-ben verändert hat. So einen Film zu machen, inwieweit hat der Film rückwirkend wieder auf Sie Ein-fluss genommen?

Hormann: Einen großen – Sie

stellen schöne Fragen. Einen sehr großen, weil, wenn man so lange an einem Film arbeitet, verändert der Film einen auch. Man wird in manchen Situationen gütiger, man wird aber auch radikaler und ehr-licher.

Epoch Times: In welcher Hin-sicht?

Hormann: In der Hinsicht, dass das Leben ein Geschenk ist. Mit welcher Qualität und mit welcher Vorsicht und Liebe ich mein Leben lebe. Wie ich schaue, dass die Men-schen um mich herum das auch be-kommen. Das geht eigentlich nur so – man wird immer ehrlicher.

Epoch Times: Meinen Sie, durch das Kennenlernen, durch das Leid von anderen Menschen ist man noch dankbarer für das Leben?

Hormann: Naja, oft ist es ja so, dass man sich durch das Leiden anderer Menschen irgendwie un-scheinbar und nichtssagend fühlt, weil diese ja ein viel schlimmeres Schicksal haben als ich. Wer bin ich denn schon? Man fühlt sich eher als graue Maus. Und das sind ja die Helden. Sondern dass man eher sagt, wie wichtig es ist, dass man in seinem eigenen Leben genau hin-schaut und wahrhaftig lebt. Ehrlich und wahrhaftig lebt.

Epoch Times: Gibt es eigentlich eine besondere Szene, die Ihnen selbst am besten gefällt?

Hormann: Eine Szene, die ich sehr mag, ist, als sie sich bei dem Fotografen vorstellt, um sich nackt fotografieren zu lassen. Dieser Mo-ment, wie der Fotograf, Tim Spall, mit ihr umgeht. Ihr dieses Vertrau-en schenkt.

Epoch Times: Was mir auffällt, ist, dass diese Schauspielerin, die Waris gespielt hat, solch eine Un-schuld ausstrahlt. Sie haben gesagt, sie stand vorher noch nie vor der Kamera?

Hormann: Sie ist Model. Und ich wusste das nicht. Sie spielt jetzt in einem weiteren Film mit, also sie ist wirklich durch ihre Rolle wei-tergekommen – jetzt geht sie ihren Weg.

Epoch Times: Diese Unschuld, war das ein besonderes Kriterium bei der Suche, beim Casting?

Hormann: Ja.Epoch Times: Nach welchen

Kriterien haben Sie die Schauspie-lerin für Waris ausgesucht?

Hormann: Naja, sie muss auf der einen Seite die Unschuld spie-len, auf der anderen Seite muss sie das Model glaubhaft darstellen. Das geschieht nun einmal durch eine gewisse Körpergröße, eine ge-wisse Schönheit. Sie muss spielen können. Sie besuchte dann viele Monate die Schauspielschule in New York, weil sie natürlich die Rede vor der UN gegen Frauenbe-schneidung auch glaubhaft rüber-bringen muss. Die ganze Bandbrei-te der Original-Waris musste diese Schauspielerin erfüllen. Ich habe viele Menschen angeschaut, viele, viele junge Frauen beim Casting nur für diese Rolle.

Epoch Times: Wie viele haben Sie gecastet?

Hormann: 1200 – es ging über Monate.

Epoch Times: An welchem The-ma arbeiten Sie jetzt?

Hormann: Das nächste ist ein Sachbuch. Das spielt in den 80ern – es heißt „Anleitung zum Unglück-lichsein“ von Paul Watzlawick, er ist ein sehr berühmter Psycholo-ge gewesen. Da versuche ich ein Drehbuch zu machen und es ir-gendwann zu verfilmen.

Epoch Times: Das wird sehr in-teressant sein.

Hormann: Das ist ein globales Thema, wie wir uns alles so gestal-ten, dass wir ja nicht glücklich wer-den. (lachen)

Epoch Times: Vielen herzlichen Dank.

Hormann: Ich danke Ihnen.Das Interview führte Lea Zhou, Chef-redakteurin der DaJiYuan in Europa.

The Epoch Times Deutschland / 20. Oktober - 2. November 2010 / Nr. 268Menschen & Meinungen12

Den Mut haben zu leben

Die Autorin Waris Dirie (l.) und die Regisseurin sherry hormann (r.) bei der Premiere des Films „Wüstenblume“ im März 2010 in Madrid.

Waris Dirie ist in der Wüste gebo-ren, sie ist eine Ziegenhirtin ge-wesen. sie hat im gegensatz zu uns keine schulbildung gehabt. sie ist ein totaler Bauch-mensch.

Die Regisseurin des Films „Die Wüstenblume“, Sherry Hormann, im Ge-spräch mit unserer chine-sischen Kollegin.

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Page 13: The Epoch Times Deutschland 20-10-2010

Th EpochtylesS Th CLS von Mercedes-Benz neu überarbeitet Seite VIII

Alternativmedizin, aber bitte in der Uniklinik Seite VI

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Plötzlich funkelt es in der Dunkelheit

Schummriges Licht, sandiger Boden, ein Schacht zwanzig Meter unter der Erde. Spaten und Spitzhacke lehnen an der Stollenwand: die Minenarbeiter können nicht weit sein. Doch plötzlich funkelt es in der Dunkel-heit – ein kostbarer Opal?

mehr auf Seite IV

Der Samurai im Westen

Grunzen, Schläge, gebroche-nes Englisch mit japanischem Akzent. Und immer wieder ein Moment der Ruhe nach jeder Abfolge von angreifenden und verteidigenden Bewegungen. Die Shinkageryu Hyoho Schule in Manhattan unterrichtet traditi-onelle japanische Schwertkunst und hat es sich zur Aufgabe ge-macht, die alte Kultur der Samu-rai zu bewahren.

mehr auf Seite II

Sich schnell bewegen und Spaß haben ZUMBA

Ehrlich gesagt, Fitnesstraining kann manchmal ziemlich an-strengend, eintönig und stumpf-sinnig sein. Muskeln anspannen, Muskeln locker lassen, Arme hoch, Arme runter, Arme zur Seite, Becken kreisen, Hüften schwingen … Hüften schwin-gen? Moment mal – Hüften schwingen? Das erinnert doch eher ans Tanzen als an Aerobic! Gibt es in Deutschland tatsäch-lich ein Work-out, das Fitness-training mit Tanzen verbindet?

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Statement am HandgelenkSie schimmern. Sie glänzen. Sie zeigen

die Haltung des Trägers und auf ver-lässlichste Weise an, wie die Stunden

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Besonders denkwürdig ist die Speed-master-Kollektion von OMEGA, die 2009 zum 40. Jahrestag der Apollo 11-Mission zum Gedenken an die Mondlandung von 1969 gefertigt wurde. OMEGA feiert 2010 das 35-jährige Jubiläum der gemeinsamen US-Sowjet-Mission des Apollo-Sojus-Ver-suchsprojektes, der ersten Zusammenar-beit der Ex-Rivalen.

OMEGA fertigte eine limitierte Kol-lektion von 1.975 Exemplaren an, deren Zifferblatt aus Stücken eines auf der Erde eingeschlagenen Meteoriten geschliffen wurde. Die Speedmaster-Uhren gehören nach wie vor zur Standardausrüstung der Astronauten auf der internationalen Raumstation ISS.

Die von OMEGA kreierten Uhren wi-derstehen nicht nur den Härten eines Weltraumfluges, sondern auch dem Druck beim Tiefseetauchen. Letztes Jahr modernisierte OMEGA das 1970er Design der Seamaster Professi-onal 600 namens „Plo-prof“ (Wortschöpfung nach dem französi-schen Begriff für Be-rufstaucher: „plon-geur professionel“). Das neue Modell ist die Ploprof 1200M. Sie hält Tiefen bis zu 1200 m (4.000 ft und 120 bar) stand. Für Land und Meer bietet OMEGA die Seamaster Aqua Terra

an, eine Kollektion mit Teakholz-Design, nach den Worten des Unternehmens eine Reminiszenz an die Teakholzdecks der Lu-xusyachten. Aber auch das Innere mit sei-nem Hochleistungs-COSC zertifiziertem Uhrwerk ist sehr beeindruckend (Controle Officielle Suisse de Chronomètres, die offi-zielle schweizerische Prüfanstalt für Arm-bandchronometer, die zuständig ist für die Zertifizierung von Pünktlichkeit und Fein-einstellung der Armbanduhren).

Viele Modelle sind robuste, maskuline Uhren. Aber OMEGA lässt Frauen nicht außen vor. Sie kreierten die „Speedmaster Ladies’ Chronograph“, Chronometer in weiß, schwarz, grau und violett, aus 18 Ka-rat Rotgold mit Diamanten besetzt.

Das Unternehmen Longine, das seit 175 Jahren Uhren anfertigt, bietet in der Nobelklasse Uhren mit Mondphasen an. Longine präsentiert ein Damenmodell na-mens „Prima Luna“ zu Ehren der lunaren Zeitphasen.

Dieses Modell soll nicht nur ein Schmuckstück, sondern auch ein Meister-stück der Uhrmacherkunst sein, gefertigt aus Edelstahl, Rot- oder Gelbgold oder einer Dreifach-Kombination, wobei einige Stücke ein Zifferblatt aus Perlmutt aufweisen. Die Damen werden zu schätzen wissen, dass

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Page 14: The Epoch Times Deutschland 20-10-2010

„Furchtlosigkeit ist, wenn man Furcht hat und sie dann loslässt,” so sagte nicht etwa ein uralter Meister, sondern ein Kindergartenkind. Angst hat jeder mal. Sie zu überwinden ist der nächste Schritt. Der Bushido – ja-panisch für “Weg des Kriegers” – verlangte vom Samurai Tugenden wie Rechtschaffenheit, Wohlwollen, Aufrichtigkeit und Furchtlosigkeit die kulturübergreifend als vorteilhaft betrachtet werden. Unsere Kinder stehen vor verschiedenen Herausforderungen wie Leistungsstress oder Mobbing. Diesem mutig entgegenzutreten und aufrichtig zu begegnen,

ist gar nicht so leicht. Einen großen Stellenwert hat daher vor allem beim Training mit Kindern die Wertevermittlung. Aus der Tradition des Ka-rate heraus werden dem Kind Werte und Fähigkeiten wie Respekt, Mut, Disziplin, Aufmerksamkeit und Selbstkontrolle vermittelt. Der Stoff also, aus dem ein gelingendes Leben gemacht ist.

Schüchterne Kinder können von speziell geschulten Trainern, wie dem Fachübungsleiter des Bayerischen Karatebundes/BLSV, optimal gefördert und in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt werden. Bei dem systematischen Konzentrations- und Koordinationstraining lernen auch sehr tempera-mentvolle Kinder sich zu beherrschen und in eine Gruppe zu integrieren. Durch die Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit lässt sich ihr Kind

auch in der Schule nicht mehr so leicht ablenken. Altersgerechte Übungen, die Spaß machen, sowie karatespezifische Techniken im Stand und in der Bewegung bieten für Ihr Kind ein Rundumtraining wie in keiner anderen Sportart.

Dazu starten für Kindergartenkinder und Schulkinder in der Kampsportschule Bushido in Cham, Stamsried, Waldmünchen, Kurse für Kinderkarate. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. (Neuss)

The Epoch Times Deutschland / 20. Oktober - 2. November 2010 / Nr. 268KAMPFSPORTII

Joshua Philipp

Masami Shioda (60) hält beidhändig einen großen in Leder gewickelten Bam-

busstock. Er steht Vernon Church gegenüber, einem 48-jährigen lei-tenden Ange- stellten aus

der In-ternet-Bran-

c h e ,

d e r ebenfalls einen sol-

chen Bambusstock in den Händen hält. Die Stöcke treffen sich, während der Boden bei jedem Tref-fer und jedem Ausfallschritt bebt, da sie bei jedem Schlag gleichzeitig auf den Boden stampfen.

Grunzen, Schläge, gebrochenes Englisch mit japanischem Akzent. Es wirkt wie eine Szene aus einem alten Kung-Fu Film. Und immer wieder ein Moment der Ruhe nach jeder Abfolge von angreifenden und verteidigenden Bewegungen, bis sich die Kontrahenten wieder attackieren. Die Shinkageryu Hyo-ho Schule in Manhattan unterrich-tet traditionelle japanische Schwert-kunst und hat es sich zur Aufgabe gemacht, die alte Kultur der Sa-murai zu bewahren. Diese Kunst wurde in der „Zeit der streitenden Reiche“ (1480 - 1570) gegründet und laut Shioda bis heute nahezu unverändert weitergegeben.

„Man könnte fast sagen, dass es zwischen den Übungsmethoden der alten Samurai und den Übungs-methoden, die wir heute verwen-den, keinen Unterschied gibt“, sagt Shioda, der Sensei der Schule in New York City. „Deshalb kann man auch sagen, dass es nicht so beliebt ist wie Kendo.“

Shioda hat schnell ein Lächeln auf den Lippen, seine Augen bli-cken freundlich und sein Auftreten ist bescheiden. Kaum einer würde vermuten, welches kriegerische Können in diesem Mann steckt.

Die Bewahrung des WesentlichenDer alten Tradition folgend, dass

mit Ausnahme des Großmei-sters der Kampfkunst keiner

von dem Schüler für den Unterricht Geld verlangen

darf, hält Shioda seinen Unterricht in ver-

schiedenen gemie-teten Räumlich-

keiten. Er und se ine Schüler teilen s i c h hierbei die Miete. „Er tut es gerne“, sagt Church, einer seiner l ang-jährigen Schüler.

Nach den Schlägen auf die Üb ungsschwer t er folgt eine weitere Bewe-gung, die nur Zentimeter vor dem Nacken oder dem Handgelenk endet. Nach einer Runde macht Shioda eine Pause und korrigiert die Bewegungen sei-nes Schülers.

Shioda trainiert Shinkageryu seit mehr als 20 Jahren. Aufgewach-sen ist er in Kamakura, fast 100

Kilometer von Tokyo entfernt. „Es wurde in meiner Stadt nicht unter-richtet“, übersetzt einer seiner japa-nischen Schüler.

„Kendo stellte mich nicht zufrie-den“, berichtet Shioda. „Der Begriff Shinkageryu ist sehr bekannt, je-doch denke ich, dass es in der jet-zigen Zeit nicht mehr lebendig ist. Selbst in Japan beträgt die Zahl de-rer, die Shinkageryu trainieren nur etwa 500.“

„Wir mögen es einfach, in dieser alten Art zu denken“, sagt Shioda. Außerdem sehe er sich in der Auf-gabe, die Kultur der Samurai am Leben zu erhalten, fügt er hinzu.

„Wichtig ist die Bewahrung des Wesentlichen. All die Dinge, die nur in dieser kritischen Zeit haben entstehen können, und die weiter-gegeben werden können, sind die Essenz, die wir zu bewahren ver-suchen.“

„Für mich liegt etwas sehr Ein-zigartiges in einer Kunst, die das japanische Schwert verwendet im Gegensatz zu leeren Händen“, sagt Shioda. „Ich will es nicht mit dem abgegriffenen Begriff „Geist der Sa-murai“ beschreiben, aber ich fühle etwas sehr japanisches in dieser ein-zigartigen Kunst.“

Frieden kultivierenIm Gegensatz zu den schnellen Bewegungen und dem lauten Krachen der aufeinandertref-fenden Yagyu Shinkageryu Fuku-ro Shinai Übungsschwerter ist

die Kampfkunst an sich eine sehr friedfertige.

Der Begründer des Aikido, O-Sensei Morihei Ueshiba sagte einst: „Der Weg des Kriegers wurde missverstanden. Er bedeutet, nicht zu töten oder andere zu zerstören.

Diejenigen, die den Kampf suchen und besser sein wollen als die an-deren, begehen einen schrecklichen Fehler.“ Der kleine japanische Mann, der großes Ansehen in der Welt er-langte, als er bereits über 80 Jahre alt war, sprach: „Der wahre Weg eines Kriegers ist es, solche Konflikte zu vermeiden.“

Shioda vertritt eine ähnliche Philosophie. Er sagt, dass er und seine Schüler durch das Üben die-ser Kampfkunst „die Wichtigkeit des Lebens erkennen und in sich aufnehmen.“

„Es gibt viele Missverständnisse, was die Kampfkunst betrifft“, er-klärt Shioda. Er berichtet, dass oft Menschen kommen, die lernen wol-len zu kämpfen, oder ihn sogar her-ausfordern wollen. Er lacht, wenn er sich an einen Fechter erinnert, der ihn herausforderte, als er noch ein junger Mann war. Er hatte die Herausforderung angenommen. Der Kampf war ausgeglichen. „Ich war ein bisschen der Verlierer, weil er ständig meinen Zeh traf.“ Shioda lacht, als er die stechende Bewe-gung in Richtung der Füße eines Schülers imitiert. „Sehr schwer ab-zuwehren“, sagt er.

Ein Großteil der Techniken basiert auf dem Erlernen von Selbstkontrolle und dem Verwen-den weniger Kraft, um ein grö-ßeres Ergebnis zu erzielen. Seine Schüler müssen verstehen, „dass es nicht auf die Geschwindigkeit oder Stärke ankommt. Nur Physik und Dynamik sind entscheidend, um auf das Niveau des Großmei-sters zu kommen. Es geht nicht um Muskelkraft oder Geschwin-digkeit, entscheidend ist nur die Technik. Genau das macht es auch so interessant.“

Joshua Philipp

Masami Shioda (60) hält beidhändig einen großen in Leder gewickelten Bam-

busstock. Er steht Vernon Church gegenüber, einem 48-jährigen lei-tenden Ange- stellten aus

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chen Bambusstock in den Händen hält. Die Stöcke treffen sich, während der Boden bei jedem Tref-fer und jedem Ausfallschritt bebt, da sie bei jedem Schlag gleichzeitig auf den Boden stampfen.

Grunzen, Schläge, gebrochenes Englisch mit japanischem Akzent. Es wirkt wie eine Szene aus einem alten Kung-Fu Film. Und immer wieder ein Moment der Ruhe nach jeder Abfolge von angreifenden und verteidigenden Bewegungen, bis sich die Kontrahenten wieder attackieren. Die Shinkageryu Hyo-ho Schule in Manhattan unterrich-tet traditionelle japanische Schwert-kunst und hat es sich zur Aufgabe gemacht, die alte Kultur der Sa-murai zu bewahren. Diese Kunst wurde in der „Zeit der streitenden Reiche“ (1480 - 1570) gegründet und laut Shioda bis heute nahezu

„Man könnte fast sagen, dass es zwischen den Übungsmethoden

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der alten Samurai und den Übungs-zwischen den Übungsmethoden der alten Samurai und den Übungs-zwischen den Übungsmethoden

methoden, die wir heute verwen-den, keinen Unterschied gibt“, sagt Shioda, der Sensei der Schule in New York City. „Deshalb kann man auch sagen, dass es nicht so beliebt ist wie Kendo.“

Shioda hat schnell ein Lächeln auf den Lippen, seine Augen bli-cken freundlich und sein Auftreten ist bescheiden. Kaum einer würde vermuten, welches kriegerische Können in diesem Mann steckt.

Die Bewahrung des WesentlichenDer alten Tradition folgend, dass

mit Ausnahme des Großmei-sters der Kampfkunst keiner

von dem Schüler für den Unterricht Geld verlangen

darf, hält Shioda seinen Unterricht in ver-

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keiten. Er und se ine Schüler teilen s i c h hierbei die Miete. „Er tut es gerne“, sagt Church, einer seiner l ang-jährigen Schüler.

Nach den Schlägen auf die Üb ungsschwer t er Schlägen auf die Üb ungsschwer t er Schlägen auf die

folgt eine weitere Bewe-gung, die nur Zentimeter vor dem Nacken oder dem Handgelenk endet. Nach einer Runde macht Shioda eine Pause und korrigiert die Bewegungen sei-nes Schülers.

Shioda trainiert Shinkageryu seit mehr als 20 Jahren. Aufgewach-

Kilometer von Tokyo entfernt. „Es wurde in meiner Stadt nicht unter-richtet“, übersetzt einer seiner japa-nischen Schüler.

„Kendo stellte mich nicht zufrie-den“, berichtet Shioda. „Der Begriff Shinkageryu ist sehr bekannt, je-doch denke ich, dass es in der jet-zigen Zeit nicht mehr lebendig ist. Selbst in Japan beträgt die Zahl de-rer, die Shinkageryu trainieren nur etwa 500.“

„Wir mögen es einfach, in dieser alten Art zu denken“, sagt Shioda. Außerdem sehe er sich in der Auf-gabe, die Kultur der Samurai am Leben zu erhalten, fügt er hinzu.

„Wichtig ist die Bewahrung des Wesentlichen. All die Dinge, die nur in dieser kritischen Zeit haben entstehen können, und die weiter-gegeben werden können, sind die Essenz, die wir zu bewahren ver-suchen.“

„Für mich liegt etwas sehr Ein-zigartiges in einer Kunst, die das japanische Schwert verwendet im Gegensatz zu leeren Händen“, sagt Shioda. „Ich will es nicht mit dem abgegriffenen Begriff „Geist der Sa-murai“ beschreiben, aber ich fühle etwas sehr japanisches in dieser ein-zigartigen Kunst.“

Frieden kultivierenIm Gegensatz zu den schnellen Bewegungen und dem lauten Krachen der aufeinandertref-fenden Yagyu Shinkageryu Fuku-ro Shinai Übungsschwerter ist fenden Yagyu Shinkageryu Fuku-ro Shinai Übungsschwerter ist fenden Yagyu Shinkageryu Fuku-

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Der Begründer des Aikido, O-Sensei Morihei Ueshiba sagte einst: „Der Weg des Kriegers wurde missverstanden. Er bedeutet, nicht

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Karatetraining für Kindergarten- und Grundschulkinder

Der Samurai im Westen

Ein Original: Der Sensei Masami Shioda gibt Shinkageryu weiter.

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Page 15: The Epoch Times Deutschland 20-10-2010

The Epoch Times Deutschland / 20. Oktober - 2. November 2010 / Nr. 268 IIIFitness

Wer das tanzen zu salsa, Merengue, Cumbia und Reggaeton liebt, ist auch beim Zumba-Fitness-training bestens aufgehoben.

AnZeiGe

Sich schnell bewegen

und Spaß haben

ZUMBA

nancy McDonnell

Ehrlich gesagt, Fitnesstraining kann manchmal ziemlich anstrengend, eintönig und

stumpfsinnig sein. Muskeln an-spannen, Muskeln locker lassen, Arme hoch, Arme runter, Arme zur Seite, Becken kreisen, Hüften schwingen … Hüften schwingen? Moment mal – Hüften schwingen? Das erinnert doch eher ans Tanzen als an Aerobic! Gibt es in Deutsch-land tatsächlich ein Work-out, das Fitnesstraining mit Tanzen verbindet?

ZUMBA!Zumba verbindet Fitnesstraining mit lateinamerikanischen Rhyth-men und Tänzen, Hüftschwung inklusive. Diese Art Spaß am Be-wegen ist in den Neunzigerjahren in Cali, Kolumbien, entstanden.

Fitnesstrainer „Beto“ Perez hatte damals die Musik für eine seiner Aerobic-Fitnessstunden vergessen. Also war Improvisieren angesagt. Er schnappte sich eine seiner Lieb-lingskassetten, die er im Rucksack immer mit sich trug und sah sich plötzlich einer neuen Herausforde-rung gegenüber: Aus der traditio-nellen lateinamerikanischen Musik, hauptsächlich Salsa und Meren-ge, musste eine nicht-traditionelle Aerobic-Musik gemacht werden. Und genau aus dieser Last-Minute-Improvisation entstand ein neues Fitnesskonzept – Zumba. Oder wie manche es auch nennen: Die Zum-ba-Fitness-Party.

Eine gelungene Verbindung zwischen Work-out und Tanz Zumba bedeutet wiederum nichts anderes als „sich schnell zu be-wegen und Spaß zu haben“. Und genau nach diesem Konzept ist schließlich dieses Fitnesspro-

gramm entstanden: „Beto“ kom-binierte die lateinamerikanischen Rhythmen, die ihm am besten gefielen, mit den Tanzschritten, die seine internationalen Kun-den liebten. Und damit gelang es ihm offensichtlich, die Kluft zwi- schen ödem Work-out und dem Spaß, bei traditioneller Tanzmu- sik in Schwung zu kommen, zu überwinden.

Auch Fitnesstrainerin Sarolta Eisenhart ließ sich durch ihre Lei-denschaft am Tanzen von Zumba anstecken. Die gebürtige Ungarin, die seit 16 Jahren in Deutschland lebt, trainiert seit längerem Aerobic, Kick-bo und Bodystyling. Auf der Suche nach etwas Neuem ist sie im Internet ziemlich bald auf das la-teinamerikanische Work-out gesto-ßen. Kurz darauf hat sie mit ihrer Tochter Charlotte eine Ausbildung in Leipzig absolviert und unter-richtet nun Zumba unter anderem im Invita-Fitnessstudio in Cham.

„Im Zumba-Training gibt es mehrere lateinamerikanische Tanz-richtungen, die zu 70 Prozent in jeder Stunde gemischt auftauchen“, erzählt sie. „So zum Beispiel Salsa, Merengue, Cumbia und Reggaeton. Die restlichen 30 Prozent sind inter-nationale Lieder, die man nach Be-lieben auswählen kann. Dadurch ist auf jeden Fall für jeden etwas dabei und der Spaß ist garantiert.“

Die Trainingsstunde beginnt mit einem kurzen Aufwärmungs-lied, darauf folgt das Toning (Mus-kulaturkräftigung) und danach wird sofort „richtig losgelegt“. Am Ende gibt es ein Cool-down (Abkühler)-Lied. Dabei erfolgt auch gleichzeitig das abschlie-ßende Stretching.

Das Gute daran, man braucht keine Vorkenntnisse

„Das Besondere an Zumba ist, man braucht überhaupt keine Vorkenntnisse dafür und durch

den enormen Spaß, den man hat, fällt einem überhaupt nicht auf, wie viel Gutes man seinem Kör-per dabei eigentlich zukommen lässt“, erzählt Sarolta weiter. „Jede Person kann Zumba mitmachen, denn es besteht aus leichten Schrit-ten, wobei man nicht viel nach-denken muss.“

Was die Kleidung betrifft, so eignen sich laut Sarolta am besten bequeme Sportsachen und Schuhe mit flachen Sohlen, um sich besser drehen zu können. Ein Handtuch und reichlich zu trinken sind eben-falls angebracht.

Auf der Homepage des „Club Latina“ ist zu lesen, Zumba stärkt das Herz-Kreislauf-System und erhöht die Belastbarkeit. Verschie-dene Körperteile erhalten eine bes-sere Koordination, die motorische Beweglichkeit erhöht sich. Und ein ganz wichtiger Aspekt ist das Wohl-fühlgefühl und die Ausgeglichen-heit beim Tanzen mit toller Musik.

Fitnesstrainerin sarolta eisenhart beim „Zumba“ im invita Fitnessstudio in Cham. Der Kurs findet hier jeden Donnerstagabend statt.

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Page 16: The Epoch Times Deutschland 20-10-2010

The Epoch Times Deutschland / 20. Oktober - 2. November 2010 / Nr. 268SCHMUCK UND JUWELENIV

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Heidi Schwinghammer

Schummriges Licht, sandiger Boden, ein Schacht zwanzig Meter unter der Erde. Spa-

ten und Spitzhacke lehnen an der Stollenwand: die Minenarbeiter können nicht weit sein. Doch plötzlich funkelt es in der Dun-kelheit – ein kostbarer Opal? Das können Sie eigentlich nur in Aus-tralien erleben; und selbst dort nur unter großen Entbehrungen und Lebensgefahr. Doch mit sei-nem Truck, dem „Opal-Express“, brachte Attila Pereghy ein Stück Down Under nach Bad Kötzting in die Gold- & Silberschmie-de von Stefan Müller. Der

„Opal-Express“ faszi-niert als detailgetreue Nachbildung einer Opalmine die Men-schen in Deutsch-land ebenso wie in Alesund, Norwegen oder in Barcelona. Im Publikumsma-gnet „Opal-Express“ erlebt man die Atmosphäre einer echten Opalmine, kann sehen und er-leben, wie Opale gesucht wer-den. Eine optimale Ergänzung zur Opalausstellung. Wo auch immer Attila Pereghy und sein

„Opal-Express“ Station machen, ziehen die schimmernden Steine die Besucher in ihren Bann. So

ist auch die Aus-stellung vom 23.

- 25. September in Bad Kötzting sehr gut besucht. Attila Pereghy‘s Opalsammlung zählt zu den größten und wertvollsten der Welt. Laien und Fachleute bewundern Exponate wie einen Boulder-Opal mit 165.000 Karat oder einen 120 Millionen Jahre alten opalisierten Dinosaurier-wirbel. Als besondere Kostbar-keit gelten die Schwarzopale, die es weltweit nur in geringen

Mengen gibt. Der Wert des Opals in Karat wird durch Gewicht, Farbe, Reinheit und Schliff be-stimmt und kann

von 50 Euro bis zu mehreren Millionen

Euro reichen. Seine Härte ist vergleichbar mit

der eines Smaragden.Attila Pereghy ist kaum zu

bremsen, wenn er von dem „Stein der Hoffnung“ erzählt, wie der Opal auch genannt wird:

„Der Opal ist gegenüber dem Diamanten ein Tiefstapler, ein Edelstein für sehr emotionale Menschen. In keinem Malkasten der Welt finden sich so viele Far-

ben wie in einem Opal!“ Die Heimat der Opale ist für Attila Pe-reghy schon zum zweiten Zuhause geworden: Seit 1978 pendelt er zwischen Australien und Europa hin und her. Die Begeisterung für die Edelsteine liegt in der Familie.

Bevor man überhaupt etwas findet, muss man oft wochenlang im Erdreich wühlen. Die Bedin-gungen sind hart und nichts für Ungeduldige; das weiß Pereghy aus eigener Erfahrung: „Man muss Tausende von Steinen auf-schlagen, bis man auch nur einen Opal findet“. Hart sind auch die Umweltbedingungen: Im Som-mer sind die Temperaturen mit bis zu 50 ° C unerträglich! Die nächste Siedlung, in der man Wasser, Nahrungsmittel und Bedarfsartikel bekommt, ist 350 Kilometer weit entfernt. Pereghy erzählt seine Geschichten rund um den Opal so bunt und schil-lernd wie der Opal.

Plötzlich funkelt es in der DunkelheitAustraliens schmucke Stücke sind unterwegs in Europa. Millionen Jahre alte Opale mit ihrem lebendigen Far-benspiel sind Spiegel-bild und Verstärker der Emotion der Trägerin.

Was aus Kieselsäure und Wasser werden kann: Australische Opale versprühen ihre Lichter in der Kötztinger Gold- & Silberschmiede.

ist auch die Aus-stellung vom 23.

- 25. September in Bad Kötzting sehr gut besucht. Attila Pereghy‘s Opalsammlung zählt

ben wie in einem Opal!“ Die Heimat der Opale ist für Attila Pe-reghy schon zum zweiten

Plötzlich funkelt es in der Dunkelheit

in die Gold- & Silberschmie-de von Stefan Müller. Der

„Opal-Express“ faszi-

von 50 Euro bis zu mehreren Millionen

Attila Pereghy: seit 1979 im Opalgeschäft tätig.

Irisierend: Nicht nur milchigweiße, sondern Opale in allen

Farben, auch die seltenen schwarzen Opale

werden aus dem mattem Felsgestein geholt.

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„Ihm ist ein Feuer zu eigen, feiner des im Carbuncu-lus, er besitzt den purpurnen Funken des Amethystes und das Seegrün des Smaragdes und eine über-haupt unglaubliche Mischung des Lichts.“

Plinius der Ältere

Page 17: The Epoch Times Deutschland 20-10-2010

The Epoch Times Deutschland / 20. Oktober - 2. November 2010 / Nr. 268 Vregional

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Wir hatten nichts mehr, teilten uns die Banane, die wir für unsere letz-

ten Groschen am Hauptbahnhof in München kauften. Was nun? Wie soll das jetzt weitergehen? Ratlos, völlig pleite, hungrig und ohne Dach überm Kopf, standen wir neben den Gleisen und war-teten auf … ja, worauf nur? Mein Vater hatte mir 700 DM mitgege-ben, seine eiserne Ersparnis, die für mein Studium in Deutschland gedacht war. Leider war das Geld viel zu schnell aufgebraucht für Reise, Unterkunft und Essen. Wir brauchten dringend einen Job und der kam wie ein Wunder tatsächlich durch einen früheren Kumpel, der uns in den Baye-rischen Wald holte. Sein Chef gab uns einen Arbeitsplatz und wir hatten eine Unterkunft. Es ging aufwärts. Das war alles im Jahr 1992, als in Ex-Jugoslawien der Krieg tobte und es für junge Leu-

te überhaupt keine Zukunftsper-spektiven gab.

Ich hatte Glück in Deutschland, konnte 1994 bei der Firma Hilpl & Wagner als Hilfsarbeiter anfangen, entdeckte mein Talent für diesen Beruf und begann in derselben Firma die Maurerausbildung, die ich mit der Gesellenprüfung er-folgreich abschloss. Im Bau von schlüsselfertigen Häusern konnte ich wertvolle Erfahrungen sam-meln und habe auch sonst viel Unterstützung vonseiten meiner Chefin erfahren. Nachdem ich die Polierprüfung absolviert hatte, ar-beitete ich als Vorarbeiter. Der Fa-milie Wagner bin ich für ihre Un-terstützung und ihr Vertrauen sehr dankbar.“ Einer von uns: Xhevdet Berisha hat sich in Deutschland eine Existenz aufgebaut.

Im April 2010 wagte Berisha den Schritt in die Selbstständigkeit mit Trockenbau, als Fliesenleger, als Bodenleger, Abbrucharbeiten

und arbeitet weiterhin mit der Fir-ma Hilpl & Wagner zusammen.

Priorität hat derzeit für Berisha, bis zum nächsten Jahr drei bis fünf Mitarbeiter einzustellen, Schritt für Schritt seine Firma zu vergrößern und ein stabiles Unternehmen zu etablieren.

Auf die Frage, was seine Kun-den besonders am ihm schätzen, erzählt uns Berisha:

„Für mich ist das Wichtigste die Ehrlichkeit meinen Kunden gegenüber sowie preisgünstig und zuverlässig zu arbeiten. Von diesen drei Qualitäten lege ich am meisten Wert auf die Ehrlichkeit. Ich komme aus einem anderen Land, wurde mit einer ganz ande-ren Mentalität erzogen, ich kenne wirkliche Armut und den Krieg. Meine Mentalität konnte ich auch in der langen Zeit in Deutschland beibehalten und Leute, die mich kennen, schätzen meine Offenheit und Hilfsbereitschaft. Geldverdie-

nen ist für mich zweitrangig, am wichtigsten ist mir die Ehrlichkeit gegenüber meinen Kunden, dass ich die vereinbarten Termine ein-halte und gute Qualitätsarbeit leiste. Dadurch erhalte ich über Mundpropaganda viele neue Aufträge. So habe ich stufenweise alles erreicht, bis hin zu meinem eigenen Haus, meiner Familie und meiner Selbständigkeit.“

Wenn man Berisha beim Spiel mit seinen drei Kindern beobach-tet, ist es als, wäre das seine Lieb-lingsbeschäftigung. „Die Familie hat für mich einen sehr hohen Stellenwert und ich tue alles für sie.“ Ja, man spürt es, dass seine Kinder seine größte Freude sind, bei ihnen kann er nach langen und schweren Arbeitstagen und der großen Verantwortung, die er als Unternehmer zu tragen hat, richtig abschalten.

In seiner Freizeit ist ihm der islamische Kulturverein sehr wich-

tig, in dem Berisha Vorstand ist. „An dem Verein fasziniert mich am meisten, dass so viele verschie-dene Kulturen vertreten sind, denn von allen kann man viel lernen, vor allem Toleranz und Gemein-schaftssinn.“ Der Verein setzt sich für bedürftige Kinder ein. Haup-taspekt des Vereins ist auch, dass den Kindern die Religion richtig vermittelt wird, sodass sie einen wahrhaftigen Glauben entwickeln können. So hatte der Verein am 3. Oktober zum Tag der offenen Tür geladen und die Bevölkerung er-schien zahlreich, um sich zu infor-mieren, so auch die Chamer Bür-germeisterin Karin Bucher.

Der islamische Kulturverein fi-nanziert sich durch Spenden und besteht aus etwa dreißig Familien aus dem Landkreis Cham. Im ge-meinnützigen Engagement veran-staltet der Verein unter anderem so-gar Fußballturniere, deren Erlös für gute Zwecke gespendet wird. (HSR)

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Seine Familie spielt für den Unternehmer eine wichtige rolle.

Einer von uns: Xhevdet Berisha hat sich in Deutschland ein leben aufgebaut. Das Vertrauen seiner arbeitgeber ermögli-chte ihm seine Ta-lente einzusetzen.

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Page 18: The Epoch Times Deutschland 20-10-2010

Peter Sanftmann

Eine effiziente und gleichzei-tig tolerierbare Chemothera-pie muss nicht durch immer

stärkere Präparate erfolgen. Mehr und mehr Krankenhäuser las-sen sich von den Vorteilen einer ergänzenden Alternativmedizin überzeugen. Dr. Ingrid Gerhard, Professorin der Abteilung Gynä-kologie und Geburtshilfe der Uni-versitätsklinik Heidelberg, zeigt sich aufgrund ihrer bisherigen Er-fahrungen zuversichtlich:

„Die Komplementärmedizin stärkt die Selbstheilungskräfte der Patientinnen, setzt auf Präventi-on und Selbstverantwortung und arbeitet mit Methoden, die keine nennenswerten Nebenwirkungen haben“, erklärt Gerhard. Sie lei-tete als auf Naturheilkunde und Umweltmedizin spezialisierte Fachärztin viele Jahre die Natur-heilkunde-Ambulanz der Univer-sitäts-Frauenklinik in Heidelberg. Wie sie berichtete, wurde die „Al-ternativmedizin“ über Jahrzehnte aus den Hochschulen verbannt. In den letzten Jahren scheint die

„Komplementärmedizin“ jedoch zunehmend auf Akzeptanz zu stoßen. Insbesondere bei Zyklus-störungen, Endometriose und Tumorerkrankungen bietet die

„Komplementärmedizin” zusätz-liche Therapieformen, die ergän-zend zur Schulmedizin Schmerzen lindern, die Wundheilung verbes-sern, den Zyklus regulieren und psychisch stabilisieren können.

Für gesundheitsbewusste PatientenWährend bestimmte Therapien wie die im Ausland bekannte anthroposophische Mistelthera-pie bei uns noch weitestgehend unbekannt sind, gehört der Pati-entenwunsch nach einer sanften Therapie, insbesondere in der Kindermedizin und in der Gynä-kologie, bereits zum Alltag. Zahl-reiche Krankenhäuser haben etwa mit dem Einsatz von Akupunktur in der Geburtsmedizin sehr gute Erfahrungen gemacht. Schmer-zen der Patientinnen konnten gelindert werden, ohne ein Risiko

für das ungeborene Leben einge-hen zu müssen.

Selbst innerhalb der Schulme-dizin ist ein erweitertes Bewusst-sein am Beispiel des weißen Blut-krebses bei Kindern entstanden. Bei vielen der nun erwachsenen Patienten, die man als Kinder

„großzügig“ und aggressiv gegen den weißen Blutkrebs behandel-te, hat sich nun Jahrzehnte später eine weitere Krebserkrankung herausgebildet. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigten, dass sich die nachfolgenden Krebser-krankungen sehr wahrscheinlich aufgrund der aggressiven Krebs-therapien im Kindesalter entwi-ckelt haben. Die Fachgesellschaf-ten für Krebstherapie empfehlen aus diesem Grund deutlich we-niger aggressive Krebstherapien bei Kindern, um nachfolgende Krebserkrankungen möglichst zu vermeiden. Die Kehrseite der Medaille ist allerdings, dass bei einem Teil der Fälle die Krebser-krankungen unter der weniger ag-gressiven Therapie weiter voran-schreiten können.

Mehr Lebensqualität durch KomplementärmedizinVor allem die Homöopathie hält Einzug in die Ambulanzen zahl-reicher Krankenhäuser. Durch die Homöopathie sollen Neben-wirkungen von Medikamen-ten – insbesondere innerhalb der Krebstherapie wie Übelkeit, Ma-gen- oder Darmbeschwerden – ge-lindert werden. Dies gilt vor allem für Fälle, in denen die Grenzen der schulmedizinischen Präpa-rate erschöpft sind. Selbst bei Tu-moren reduzieren verschiedene Methoden Nebenwirkungen von Chemo- oder Strahlentherapien und verbessern langfristig die Le-bensqualität. Gerhard zählt dazu Selen- und Vitamin-C-Infusionen, Misteltherapie, mikrobiologische Therapie, homöopathische Kom-plex- und Einzelmittel sowie auch die Traditionelle Chinesische Medizin. Einzug in die konventi-onelle Medizin haben vielerorts auch bestimmte Formen der Wär-mebehandlung gehalten – neben Vakzinationen und zellbezogenen Therapien.

Im Kommen sind auch The-rapien, die das Immunsystem beeinflussen und stärken, wie etwa medizinische Pilze, Tees und spezielle Pflanzenextrakte.

„Hier hat die Grundlagenfor-schung inzwischen die Wirkme-chanismen erkundet. Es lässt sich daher absehen, dass auch sie in Zukunft besser akzeptiert wer-den“, berichtet Gerhard.

Eine nebenwirkungsarme MedizinIhre Stärken zeigen die alterna-tiven Ansätze besonders dort, wo übliche Therapien ungünstige Nebenwirkungen zeigen. Das ist in der Frauenheilkunde beson-ders bei Zyklusstörungen, bei Erkrankungen der Gebärmutter-schleimhaut oder bei unerfülltem Kinderwunsch der Fall. Hierbei muss bei der kaum überschau-baren Vielfalt an alternativen Heilmethoden noch ein Kom-promiss zwischen Wirksamkeit und Therapieaufwand gefunden werden. „Sowohl Phytophar-maka als auch Akupunktur und

Homöopathie können Zy-klen regulieren und gute Empfängnisraten erzielen.

Sie lindern Schmerzen, ver-bessern die Wundheilung,

regulieren den Zyklus und sta-bilisieren auch psychisch. Neben-wirkungen wie bei hormonellen Therapien treten dabei nicht auf“, so Gerhard. Während Endome-triose (Gebärmuttererkrankung) und Tumorerkrankungen pri-mär schulmedizinisch behandelt werden müssen, können bereits perioperativ komplementäre Methoden eingesetzt werden. Postoperativ können sie dabei helfen, eine neue Lebensordnung wiederherzustellen (Mind-Body-Medizin) und Selbstheilungskräf-te zu mobilisieren. Auch könnten, so Gerhard, Omega-3-Fettsäuren, B-Vitamine und Magnesium bei Endometriose Schmerzen lindern und in die hormonelle Regulation eingreifen.

In der Tumortherapie haben sich verschiedene Methoden bewährt, die die Nebenwir-kungen der Chemo- und Strah-lentherapie reduzieren und die Lebensqualität langfristig ver-bessern: Selen- und Vitamin-C-Infusionen, Misteltherapie, die mikrobiologische Therapie, ho-möopathische Komplex- und

Einzelmittel sowie die Traditio-nelle Chinesische Medizin. Ver-

schiedene Formen der Hy-perthermie (künstliche Temperaturerhöhung) und Sauerstofftherapie ebenso wie Vakzinati-onen (Aktivimpfungen)

und zellbezogene Thera-pien (zum Beispiel dendri-

tische Zellen) haben vielerorts Einzug in die konventionelle

Medizin gehalten. Auch für häufig eingesetzte i m m u n m o d u l i e r e n -de Therapien wie mit Hilfe „medizinischer“ Pilze, Tees und spezi-

eller Pflanzenextrakte liegen inzwischen aus der Grundlagen-forschung Wirkmechanismen vor, sodass mit zunehmender Akzeptanz zu rechnen ist.

Unterstützende MaßnahmenIn ihrer Publikation kommen die Autoren Henß und Münstedt bei ihrer Analyse der Alternativme-dizin in der Krebstherapie zu dem Schluss, dass die alternativen Heilmethoden insbesondere in der Linderung der Beschwerden eine wichtige Rolle spielen. Die Patienten würden so mehr die Gelegenheit bekommen, „selbst aktiv zu werden und so zu einem auch subjektiv besseren Befinden beizutragen”. Dabei würde sich die Wirkung dieser Präparate durchaus an den etablierten The-rapien der Schulmedizin messen lassen. Beispielsweise die Pro-bleme mit dem Appetit bei einer Krebserkrankung würden sich nur schwer durch die Behand-lungskonzepte der Schulmedizin behandeln lassen. Die Behand-lung durch Omega-3-Fettsäuren kombiniert mit appetitanre-genden Bittermitteln wie der En-zianwurzel erscheint auch nach der zusammenführenden Arbeit basierend auf 17 verschiedenen klinischen Studien als wirksam und empfehlenswert. In den Stu-dien zeigten die Patienten unter Omega-3-Fettsäuren sowohl eine Gewichtszunahme und eine Stei-gerung des Appetits als auch ein verbessertes Lebensgefühl und eine verminderte Sterblichkeit nach einer Operation.

The Epoch Times Deutschland / 20. Oktober - 2. November 2010 / Nr. 268GESUNDHEITVI

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The Epoch Times Deutschland / 20. Oktober - 2. November 2010 / Nr. 268

Homöopathie können Zy-klen regulieren und gute Empfängnisraten erzielen.

Sie lindern Schmerzen, ver-bessern die Wundheilung,

Einzelmittel sowie die Traditio-nelle Chinesische Medizin. Ver-

schiedene Formen der Hy-perthermie (künstliche Temperaturerhöhung)

ebenso wie Vakzinati-onen (Aktivimpfungen)

und zellbezogene Thera-pien (zum Beispiel dendri-

tische Zellen) haben vielerorts Einzug in die konventionelle

Medizin gehalten. Auch für häufig eingesetzte

eller Pflanzenextrakte liegen inzwischen aus der Grundlagen-forschung Wirkmechanismen vor, sodass mit zunehmender Akzeptanz zu rechnen ist.

Unterstützende MaßnahmenIn ihrer Publikation kommen die Autoren Henß und Münstedt bei ihrer Analyse der Alternativme-dizin in der Krebstherapie zu dem Schluss, dass die alternativen Heilmethoden insbesondere in

Alternativmedizin, aber bitte in der Uniklinik

Heilpfl anze der Navajo- und Cheyenne-Indianer mit gelben, margeritenartigen Blüten, die dort wegen ihrer entzündungshemmenden Wirkung bei Wunden und gegen Erkältungskrankheiten geschätzt wird. Korbblütler.

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Page 19: The Epoch Times Deutschland 20-10-2010

Nach einer Studie des Welt-energierates hat sich der Energieverbrauch auf der

Welt im Zeitraum von 1970 bis 2005 nahezu verdoppelt. Dabei ist der Anteil von erneuerbaren Energien am Verbrauch nicht im gleichen Verhältnis mitgewachsen, sondern stagniert auf dem Niveau von 1970. Wir alle wissen, dass die fossilen Energieträger nicht endlos verfügbar sind. Was begrenzt er-hältlich ist, wird durch eine Steige-rung der Nachfrage noch knapper und entsprechend kostspieliger.

Die neue Energieeinsparver-ordnung (EnEV 2009) stellt den Energieausweis für Wohngebäu-de noch mehr in den Vordergrund. Mit dem Energieausweis wird Transparenz geschaffen, wie effi-zient in dem Gebäude geheizt und Warmwasser bereitet wird. Dabei werden erstmals die Häuser nach einer standardisierten Prüfung in mehrere Energieklassen von grün,

geringer Energiebedarf, bis rot, hoher Energiebedarf, eingeteilt.

Seit Jahren steigen die Kosten für die Energieträger Öl, Gas und Strom. Beispielsweise hat sich der Ölpreis von 1999 bis 2010 mehr als verdreifacht. Eine Ablösung der fossilen Brennstoffe durch die re-generativen Energien ist nur dann möglich, wenn der Gesamtener-gieverbrauch nachhaltig gesenkt wird. Mit der konventionellen Bauweise von Häusern lassen sich keine großen Energieeinspa-rungen mehr realisieren. Es ist deshalb notwendig, auf breiter Ba-sis Energiespar- und Passivhäuser zu bauen, bei denen der überwie-gende Teil des Wärmebedarfs aus Quellen wie Sonneneinstrahlung und Abwärme von Personen und technischen Geräten gedeckt wird. Dadurch lassen sich die Heizko-sten um weit über 60 Prozent ge-genüber der konventionellen Bau-weise reduzieren. (HSR)

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Page 20: The Epoch Times Deutschland 20-10-2010

Detlef Kossakowski

Der Erfolg des Mercedes CLS gründet sowohl auf dem zur Markteinführung

neuartigen Konzept eines langge-zogenen viertürigen Coupés als auch auf seiner besonderen Form-gebung. Eine Marktlücke, die der C219 (konzerninterne Modellbe-zeichnung) mehrere Jahre nahe-zu vollständig dominierte. Seit der Einführung des Modells 2004 wurden 170.000 Einheiten des CLS verkauft. Nachdem mehrere Her-steller wie VW mit dem Passat CC oder Porsche mit dem Panamera nachgezogen sind und ihrerseits Marktanteile gewonnen haben, stellte Mercedes-Benz jetzt auf der Pariser Automesse einen völlig überarbeiteten Nachfolger vor.

DesignSicherlich auffällig ist die prä-gnante Front, die an den Mercedes-Benz SLS AMG erinnern soll. Ebenso fällt die aufgestellte Küh-lermaske sofort ins Auge. Wie bei den Coupés von Mercedes üblich, sitzt der Stern zentral im Kühler-grill. Markant sind auch die zwei entlang der Seite verlaufenden Si-cken, die weit ausgestellten Rad-häuser und die völlig neu gestal-tete Rückansicht.Abgesehen von der Funktionalität und Eleganz, die der Käufer eines Mercedes-Benz im Innenraum er-warten darf, gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten zur Individu-alisierung. Fünf Interieurfarben, fünf Zierteilausführungen in drei Holzarten (Wurzelnuss braun glänzend, Esche schwarz glänzend

und Pappel hellbraun seiden-matt) sowie drei Leder-qualitäten stehen dafür zur Ver-fügung.

MotorauswahlFür den CLS stehen zum europä-ischen Modellstart im Januar 2011 zwei 6-Zylinder-Motoren zur Aus-wahl. Der CLS 350 CDI BlueEFFI-CIENCY mit 195 kW (265 PS) und CLS 350 BlueEFFICIENCY mit 225 kW (306 PS). Beide sind seri-enmäßig mit Start-Stopp-Funk-tion ausgestattet. Bis April wird die Motorenpalette um ein Vier-zylinder-Aggregat mit 204 PS mit einem ECE-Verbrauchswert von 5,1 Litern und einen 8-Zylinder-Motor mit 408 PS, der vorerst das obere Ende des Leistungsspek-trums bilden wird, ergänzt. Zeit-gemäß mussten trotz Leistungs- und Drehmomentsteigerung über die ganze Motorenpalette die Verbrauchswerte merklich fallen.

Dazu kamen bei der Motorhaube, dem Kofferraumdeckel, verschie-denen Trägerprofilen sowie den Türen und diversen Karosserie-teilen leichteres Aluminium zum Einsatz. Neben der Start-Stopp-Funktion wurde ein Energierück-gewinnungssystem integriert. Außerdem konnte durch Opti-mierung der Aerodynamik um 13 Prozent ein cw-Wert von 0,26 er-zielt werden (zum Vergleich: der Wert des aktuellen Toyota Prius beträgt 0,25).

Technische Neuerungen Im neuen CLS hat die elektrome-chanische Direktlenkung Welt-premiere. Erstmals soll über eine solche Lenkung den Ingeni-

euren die Freiheit gegeben werden, viele Parameter, die das Lenkgefühl beeinflussen, frei zu wählen und zu programmieren. Des Weiteren ver-braucht die Lenkung weniger Ener-gie, da sie nur dann Energie benö-tigt, wenn tatsächlich gelenkt wird. Die Einsparung liegt bei 0,3 Liter Kraftstoff oder sieben Gramm CO2 im Vergleich zum Vorgängermodell.Ebenfalls eine Premiere feiert die gegen Aufpreis bestellbare Be-leuchtung in Voll-LED-Technik. LEDs halten länger als Xenon-Lampen, verbrauchen weniger Energie und sind wegen ihrer hö-heren Farbtemperatur von 5.500 Kelvin dem Tageslicht ähnlicher als die Xenon-Leuchtmittel. Da-durch wird die Sicht des Fahrers deutlich verbessert. Auch in Sachen Sicherheit wurde weiterentwickelt. Mehr als ein Dut-zend Fahrassistenzsysteme sollen Unfälle abwenden oder die Unfall-schwere mindern. Neu sind der Totwinkelassistent und der Spur-halteassistent, die beide in einer Gefahrensituation über gezieltes Bremsen via ESP lenkend eingreifen.

Vor jedem Eingreifen eines Assi-stenten wird der Auto-

fahrer über Vibra-tion am Lenk-

rad gewarnt.

und Pappel hellbraun seiden-matt) sowie drei Leder-qualitäten stehen dafür zur Ver-fügung.

MotorauswahlFür den CLS stehen zum europä-ischen Modellstart im Januar 2011 zwei 6-Zylinder-Motoren zur Aus-wahl. Der CLS 350 CDI BlueEFFI-

Dazu kamen bei der Motorhaube, dem Kofferraumdeckel, verschie-denen Trägerprofilen sowie den Türen und diversen Karosserie-

AUTO & MOTOR The Epoch Times Deutschland / 20. Oktober - 2. November 2010 / Nr. 268VIII

BILD DER WOCHE

Wer noch die alten Volkslieder gelernt hat,dem kommen sie jetzt in den Sinn:

„Bunt sind schon die Wälder,

Gelb die Stoppelfelder,

Und der Herbst beginnt.

Rote Blätter fallen,

Graue Nebel wallen,

Kühler weht der Wind.“

Johann Gaudenz

Frhr. v. Salis-Seewis, 1782

Das Coupé verfügt als erstes über eine elektro-mechanische Direktlenkung, mit der die Ingenieure das Lenkverhalten programmieren können.

Das Interieur des CLS: Es fehlt nicht an vielen individuellen Gestaltungsmöglichkeiten.

Ab Januar 2011 beim Händler: Der neue CLS, polarisiert mit seinem extravaganten Design.

von Mercedes-Benz neu überarbeitet

Design-Ikone von Mercedes-Benz in Paris vorgestellt

CLS

FOTO: DAIMLER AG

FOTO: DAIMLER AG

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