The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 07.03.2012

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I n zwei Wettbewerben des IÖW / Future-Rankings für Großunternehmen und Mit- telständler erzielten diese Unter- nehmen die beiden ersten Plätze. Das Berliner Institut für ökologi- sche Wirtschaftsforschung (IÖW) und die Unternehmensinitiative „Future – verantwortung unter- nehmen“ e. V. haben insgesamt 100 Nachhaltigkeitsberichte deut- scher Unternehmen bewertet. Bei den kleinen und mittle- ren Unternehmen (KMU) lan- deten das Unternehmen memo, ein Spezialhändler für umwelt- freundlichen Bürobedarf, und die Bremer Straßenbahn AG auf den Plätzen zwei und drei. Beim Ranking der Großun- ternehmen belegten die Berich- te von Siemens und BASF den zweiten und dritten Platz. Die Preise überreichten Gerd Hoofe, Staatssekretär im Bundesminis- terium für Arbeit und Soziales, und Marlehn Thieme, Kommis- sarische Vorsitzende des Rates für Nachhaltige Entwicklung, Ende Februar in der Berliner Repräsen- tanz der Gesellschaft für Interna- tionale Zusammenarbeit. „Gute Nachhaltigkeitsberich- te sollen Schule machen“ „Verantwortliches Wirtschaften soll sich lohnen. Und immer mehr Verbraucherinnen und Verbrau- cher in Deutschland möchten nicht nur wissen, ob ein Unter- nehmen umweltfreundlich pro- duziert und seine Beschäftigten anständig bezahlt, sondern auch, ob es etwa im fernen Produk- tionsland Kinderarbeit duldet. Strukturierte Nachhaltigkeits- berichte können helfen, diesen Fragen auf den Grund zu gehen. Und gute Beispiele sollen Schule machen – und andere animieren, ebenfalls vorbildliche Nachhaltig- keitsberichte vorzulegen. Deshalb unterstützt das Bundesministeri- um für Arbeit und Soziales den Ranking-Wettbewerb“, betont die Schirmherrin des IÖW / Future- Rankings, Bundesarbeitsministe- rin Ursula von der Leyen. Die Veröffentlichung regel- mäßiger Nachhaltigkeitsberichte gehört für viele Großunterneh- men seit Jahren zum Standard und auch bei den KMU steigt die Zahl der Berichterstatter an. „Unternehmen, die solche Berich- te veröffentlichen, haben mehr als andere erkannt, dass sie die Um- weltauswirkungen und die sozia- len Folgen ihrer Geschäftstätig- keit ernst nehmen müssen“, sagte Thomas Korbun, Geschäftsfüh- rer des IÖW. „Einzelne Berichte zeigen eindrucksvolle Beispiele von Strategien und Maßnah- men, mit denen Unternehmen zur Lösung der großen gesellschaft- lichen Aufgaben beitragen. Dies kann für viele Unternehmen als Benchmark dienen.“ Visionen und Strategien für nachhaltiges Wirtschaften Die Bestandsaufnahme der Nachhaltigkeitsberichte deut- scher Unternehmen zeigt, wer die Anforderungen einer guten Berichterstattung am besten er- füllt. Untersucht werden dabei Kriterien wie der Umgang mit Mitarbeiterinteressen, Aktivi- täten zum Klimaschutz oder Verantwortung in der Lieferket- te. „Durch das Offenlegen ih- rer zentralen ökologischen und sozialen Auswirkungen sind die Unternehmen gefordert, deutlich zu machen, wie sie in der Zukunft damit umgehen wollen“, erklärt Udo Westermann von Future. „Die Unternehmen müssen sich selbst konkrete und ambitionierte Nachhaltigkeitsziele setzen. Und plausible Strategien beschreiben, wie sie diese erreichen wollen.“ IÖW und Future heben her- vor, dass etwa ein Abgleich der selbst gesetzten Ziele mit den erreichten Leistungen deutlich mache, wie ernsthaft und konti- nuierlich ein Unternehmen dar- an arbeitet, seine Wirkungen zu verbessern. Westermann: „Wenn Nachhaltigkeitsziele über die Jah- re stillschweigend geändert wer- den, ohne dass das Unternehmen dies benennt oder begründet, sind Zweifel angebracht.“ Hier sei ge- rade mit Blick auf die geringer bewerteten Berichte mehr Ver- bindlichkeit bei der Aufstellung von Visionen für ein nachhalti- ges Wirtschaften geboten, unter- streicht der Experte. Jedes vierte deutsche Großunternehmen schweigt Wenig Bewegung gibt es bei den sogenannten „Non-Reportern“: Jedes vierte der 150 größten deutschen Unternehmen gibt keine gesonderten Informatio- nen zu Nachhaltigkeitsthemen heraus. Besonders die Branchen Versicherungen, Logistik und Handel fallen hier auf. „Soziale und ökologische Themen spielen bei vielen dieser Unternehmen in der Kommunikation keine nen- nenswerte Rolle“, berichtet Jana Gebauer, Expertin für nachhal- tige Unternehmensführung am IÖW. „Dies kann sich als doppel- ter Nachteil erweisen. Einerseits steigt die Erwartungshaltung der Kundinnen und Kunden, über genau solche Aspekte der Unternehmen informiert zu wer- den. Andererseits zeigt sich, dass durch das Transparentmachen des eigenen Handelns wichtige Umdenkprozesse in Unterneh- men angestoßen werden können. Hier kann durch Nachhaltigkeits- berichterstattung ein Labor für wichtige Innovationen entstehen.“ Das IÖW / Future-Ranking der Nachhaltigkeitsberichte be- wertet und prägt seit 1994 die Berichterstattung deutscher Un- ternehmen über ihre sozialen und ökologischen Herausforderungen und Aktivitäten. Die Kriterien dieser unabhängigen und aner- kannten Bewertung tragen dazu bei, die inhaltlichen Standards für aussagekräftige und glaub- würdige Nachhaltigkeitsbericht- erstattung von Unternehmen zu setzen und kontinuierlich weiter- zuentwickeln. Das Ranking der Nachhaltigkeitsberichte wird maßgeblich unterstützt vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales sowie vom Rat für Nachhaltige Entwicklung. (sfr / Harnisch-IÖW) www.epochtimes.de Mit Sonne und Wasser Auto fahren Seite 4 PASSION Leid oder Leidenschaft, Trauer oder Freude? Das fragt Roland R. Ropers in seiner Etymosophie-Kolumne mehr auf Seite 11 7 - 13. März 2012 / Nr. 306 / 8. Jahrgang / Preis Deutschland 1,80 € Deutsche Hexen hexen brav Seite 2 „Shen Yun Performing Arts“, die Künstlergruppe von Auslandschinesen mit Sitz in New York, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Wertvorstellungen von Chinas tra- ditioneller Kultur im Tanztheater wiederzubeleben. Ehrlichkeit, Gutherzigkeit und Toleranz hatten im alten China einen hohen Stellenwert und finden sich in den Liedern, Geschichten und Legenden wieder. „SHEN YUN“ gastiert auf seiner Welttournee im März in Berlin und Frankfurt/M. Mehr auf Seite 8 und 12. www.ShenYun2012.com Die nachhaltigsten Betriebe Deutschlands FOTO: © SHEN YUN PERFORMING ARTS Hungertest der Erbfolge Nordkoreas Seite 6 Blinde können Klänge nutzen, um zu „sehen“ Es ist bereits seit einigen Jahren bekannt, dass es Blinde gibt, die die Echolotor- tung beherrschen; offiziell belegt ist das allerdings erst seit Anfang 2011. mehr auf Seite 10 Manche Studenten lesen, ohne zu verstehen Manche Studenten haben Schwierigkeiten beim Verstehen eines gelesenen Textes. Diese können aber mit einer speziellen Lese- technik überwunden werden. mehr auf Seite 11 Iran im Golf unterlegen Dies ist die eigentliche Drohung des Iran an die USA – seine Fähigkeit, schmerzhafte Vergeltungs- schläge durchzuführen. mehr auf Seite 7 Deutschlands beste Berichte über Nachhaltigkeit in ihren Firmen kommen von BMW und der Öko-Brauerei Neu- markter Lammsbräu. Tänzerin Xiya Li aus Berlin Seite 12 In der Berliner Repräsentanz der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit wurden die Preisträger des IÖW/Future-Rankings 2011 für die besten Berichte zum nachhaltigen Wirtschaften geehrt. FOTO: THOMAS KÖHLER / IÖW

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In zwei Wettbewerben des IÖW / Future-Rankings für Großunternehmen und Mit-

telständler erzielten diese Unter-nehmen die beiden ersten Plätze. Das Berliner Institut für ökologi-sche Wirtschaftsforschung (IÖW) und die Unternehmensinitiative

„Future – verantwortung unter-nehmen“ e. V. haben insgesamt 100 Nachhaltigkeitsberichte deut-scher Unternehmen bewertet.

Bei den kleinen und mittle-ren Unternehmen (KMU) lan-deten das Unternehmen memo, ein Spezialhändler für umwelt-freundlichen Bürobedarf, und die Bremer Straßenbahn AG auf den Plätzen zwei und drei.

Beim Ranking der Großun-ternehmen belegten die Berich-te von Siemens und BASF den zweiten und dritten Platz. Die Preise überreichten Gerd Hoofe, Staatssekretär im Bundesminis-terium für Arbeit und Soziales, und Marlehn Thieme, Kommis-sarische Vorsitzende des Rates für Nachhaltige Entwicklung, Ende Februar in der Berliner Repräsen-tanz der Gesellschaft für Interna-tionale Zusammenarbeit.

„Gute Nachhaltigkeitsberich-te sollen Schule machen“

„Verantwortliches Wirtschaften soll sich lohnen. Und immer mehr Verbraucherinnen und Verbrau-cher in Deutschland möchten nicht nur wissen, ob ein Unter-

nehmen umweltfreundlich pro-duziert und seine Beschäftigten anständig bezahlt, sondern auch, ob es etwa im fernen Produk-tionsland Kinderarbeit duldet. Strukturierte Nachhaltigkeits-berichte können helfen, diesen Fragen auf den Grund zu gehen. Und gute Beispiele sollen Schule machen – und andere animieren, ebenfalls vorbildliche Nachhaltig-keitsberichte vorzulegen. Deshalb unterstützt das Bundesministeri-um für Arbeit und Soziales den Ranking-Wettbewerb“, betont die Schirmherrin des IÖW / Future-Rankings, Bundesarbeitsministe-rin Ursula von der Leyen.

Die Veröffentlichung regel-mäßiger Nachhaltigkeitsberichte gehört für viele Großunterneh-men seit Jahren zum Standard und auch bei den KMU steigt die Zahl der Berichterstatter an.

„Unternehmen, die solche Berich-te veröffentlichen, haben mehr als andere erkannt, dass sie die Um-weltauswirkungen und die sozia-len Folgen ihrer Geschäftstätig-keit ernst nehmen müssen“, sagte Thomas Korbun, Geschäftsfüh-rer des IÖW. „Einzelne Berichte zeigen eindrucksvolle Beispiele von Strategien und Maßnah-men, mit denen Unternehmen zur Lösung der großen gesellschaft-lichen Aufgaben beitragen. Dies kann für viele Unternehmen als Benchmark dienen.“

Visionen und Strategien für nachhaltiges WirtschaftenDie Bestandsaufnahme der Nachhaltigkeitsberichte deut-scher Unternehmen zeigt, wer die Anforderungen einer guten Berichterstattung am besten er-

füllt. Untersucht werden dabei Kriterien wie der Umgang mit Mitarbeiterinteressen, Aktivi-täten zum Klimaschutz oder Verantwortung in der Lieferket-te. „Durch das Offenlegen ih-rer zentralen ökologischen und sozialen Auswirkungen sind die Unternehmen gefordert, deutlich zu machen, wie sie in der Zukunft damit umgehen wollen“, erklärt Udo Westermann von Future. „Die Unternehmen müssen sich selbst konkrete und ambitionierte Nachhaltigkeitsziele setzen. Und plausible Strategien beschreiben, wie sie diese erreichen wollen.“

IÖW und Future heben her-

vor, dass etwa ein Abgleich der selbst gesetzten Ziele mit den erreichten Leistungen deutlich mache, wie ernsthaft und konti-nuierlich ein Unternehmen dar-an arbeitet, seine Wirkungen zu verbessern. Westermann: „Wenn Nachhaltigkeitsziele über die Jah-re stillschweigend geändert wer-den, ohne dass das Unternehmen dies benennt oder begründet, sind Zweifel angebracht.“ Hier sei ge-rade mit Blick auf die geringer bewerteten Berichte mehr Ver-bindlichkeit bei der Aufstellung von Visionen für ein nachhalti-ges Wirtschaften geboten, unter-streicht der Experte.

Jedes vierte deutsche Großunternehmen schweigtWenig Bewegung gibt es bei den sogenannten „Non-Reportern“: Jedes vierte der 150 größten deutschen Unternehmen gibt keine gesonderten Informatio-nen zu Nachhaltigkeitsthemen heraus. Besonders die Branchen Versicherungen, Logistik und Handel fallen hier auf. „Soziale und ökologische Themen spielen bei vielen dieser Unternehmen in der Kommunikation keine nen-nenswerte Rolle“, berichtet Jana Gebauer, Expertin für nachhal-tige Unternehmensführung am IÖW. „Dies kann sich als doppel-

ter Nachteil erweisen. Einerseits steigt die Erwartungshaltung der Kundinnen und Kunden, über genau solche Aspekte der Unternehmen informiert zu wer-den. Andererseits zeigt sich, dass durch das Transparentmachen des eigenen Handelns wichtige Umdenkprozesse in Unterneh-men angestoßen werden können. Hier kann durch Nachhaltigkeits-berichterstattung ein Labor für wichtige Innovationen entstehen.“

Das IÖW / Future-Ranking der Nachhaltigkeitsberichte be-wertet und prägt seit 1994 die Berichterstattung deutscher Un-ternehmen über ihre sozialen und ökologischen Herausforderungen und Aktivitäten. Die Kriterien dieser unabhängigen und aner-kannten Bewertung tragen dazu bei, die inhaltlichen Standards für aussagekräftige und glaub-würdige Nachhaltigkeitsbericht-erstattung von Unternehmen zu setzen und kontinuierlich weiter-zuentwickeln. Das Ranking der Nachhaltigkeitsberichte wird maßgeblich unterstützt vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales sowie vom Rat für Nachhaltige Entwicklung. (sfr / Harnisch-IÖW)

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PASSIONLeid oder Leidenschaft,Trauer oder Freude? Das fragt Roland R. Ropers inseiner Etymosophie-Kolumne

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7 - 13. März 2012 / Nr. 306 / 8. Jahrgang / Preis Deutschland 1,80 €

Deutsche Hexenhexen brav Seite 2

„Shen Yun Performing Arts“, die Künstlergruppe von Auslandschinesen mit Sitz in New York, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Wertvorstellungen von Chinas tra-ditioneller Kultur im Tanztheater wiederzubeleben. Ehrlichkeit, Gutherzigkeit und Toleranz hatten im alten China einen hohen Stellenwert und fi nden sich in den Liedern, Geschichten und Legenden wieder. „SHEN YUN“ gastiert auf seiner Welttournee im März in Berlin und Frankfurt/M. Mehr auf Seite 8 und 12. www.ShenYun2012.com

Die nachhaltigsten Betriebe Deutschlands

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Hungertest der ErbfolgeNordkoreas Seite 6

Blinde können Klänge nutzen, um zu „sehen“Es ist bereits seit einigenJahren bekannt, dass esBlinde gibt, die die Echolotor-tung beherrschen; o� ziell belegt ist das allerdings erst seit Anfang 2011.

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Manche Studenten lesen,ohne zu verstehenManche Studenten haben Schwierigkeiten beimVerstehen eines gelesenen Textes. Diese können abermit einer speziellen Lese-technik überwunden werden.

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Iran im Golf unterlegenDies ist die eigentliche Drohung des Iran an die USA – seine Fähigkeit,schmerzhafte Vergeltungs-schläge durchzuführen.

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Deutschlands beste Berichte über Nachhaltigkeit in ihren Firmen kommen von BMW und der Öko-Brauerei Neu-markter Lammsbräu.

Tänzerin Xiya Liaus Berlin Seite 12

In der Berliner Repräsentanz der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit wurden die Preisträger des IÖW/Future-Rankings 2011 für die besten Berichte zum nachhaltigen Wirtschaften geehrt.

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In Deutschland neigt man zu pädagogi-sierender Fantasy-Literatur. Zu diesem Ergebnis kommt die Anglistin Dr. Tanja

Lindauer, die im Rahmen ihrer Dissertation an der Universität Bonn die unterschiedli-chen Herangehensweisen in Kinderbüchern aus Deutschland und England untersuchte.

Der englische Schriftsteller Roald Dahl zum Beispiel ergeht sich in seinem 1983 er-schienenen Kinderbuch „The Witches“ in verhältnismäßig drastischen Schilderungen. Seine Hexen sind ganz anders als im Mär-chen hierzulande: Sie haben Krallen statt Fingernägel und keine Haare, außerdem ist ihre Spucke blau. „Diese Hexen hassen Kinder und wollen sie töten“, berichtet Dr. Tanja Lindauer. „Das wäre in Deutschland undenkbar: Die Kinder- und Jugendbuch-literatur zu Hexen ist viel harmloser und auch pädagogisierender.“

Kinder sollten nichts Böses lesenIn den 50er-Jahren gab es in Deutschland eine Pädagogisierungsdebatte, innerhalb der sich die Meinung durchsetzte, dass die Fantastik und das Böse aus Kinderbüchern verbannt werden müssten, weil diese The-men den Reifungsprozess der Kinder stören würden. Ein „Gesetz über die Verbreitung jugendgefährdender Schriften“ unterstrich diese Forderung noch. Dass dies ausgerech-net Anfang der 50er-Jahre geschah, war wohl eine Folge der Kriegserfahrungen: Einige Menschen waren sogar geneigt, die

vielbeschworene „Grausamkeit“ der deut-schen Märchen mitverantwortlich für die Gräueltaten des Nationalsozialismus zu ma-chen. Dabei übersahen sie natürlich, dass andere Völker bei der Schilderung des ur-alten Themas „Gut gegen Böse“ nicht we-niger zimperlich waren.

„Die kleine Hexe“ passte ins BildWeil die Darstellung des Bösen für Kinder ungeeignet empfunden wurde, man aber nie ganz ohne auskam, kam es in der Fol-ge zu Verniedlichungen. Otfried Preußlers

„Kleine Hexe“ ist das prominenteste Beispiel. Sie ist alles andere als eine „böse“ Figur: Weil sie zu viele gute Taten vollbringt, wird sie sogar vom Hexenrat bestraft. Am Ende gelingt es ihr, die Zauberkräfte der großen Hexen zu bannen und die gute Hexerei siegt über die böse.

In englischen Hexenbüchern für Kinder und Jugendliche geht es dagegen vorrangig darum, fantastische Geschichten zu erzäh-len. „Mythen spielen in England auch heute noch eine große Rolle, deshalb gibt es viele Kinder- und Jugendbücher zu Hexen, Trol-len, Zauberern und Feen“, sagt Lindauer. Auch sei der Glaube an Wesen mit magi-schen Kräften in manchen Gebieten, spe-ziell in Irland, bis heute zu fi nden. Deshalb sei die Geschichte der Kinderliteratur an-ders verlaufen, es habe in England immer Fantasy für Kinder gegeben, in Deutschland sei dies weniger der Fall gewesen.

Eine Nachwirkung der HexenverfolgungÜber die Gründe, warum in England viel unbefangener mit Hexen umgegangen wird als in Deutschland, lässt sich nur spekulie-ren. Einen Unterschied bemerkt man jedoch

schon in den ursprünglichen Wörtern: Hexe kommt von „Hagazussa“ was „Zaunreite-rin“ bedeutet, ein Wort, in dem bereits das Dämonische mitschwingt. Das englische Wort „witch“ leitet sich jedoch von „wicca“ her, was einfach „weise Frau“ heißt. Auch die Hexenverfolgung in der frühen Neuzeit verlief in beiden Ländern unterschiedlich.

„Sie forderte in Deutschland deutlich mehr Opfer als in England“, sagt die Anglistin. Rund 20.000 sogenannte Hexen starben in Deutschland, in England nur etwa 500.

„Diese unterschiedlichen Erfahrungen sind offenbar ein Grund, warum auch heute noch der Umgang mit Hexenthemen in beiden Ländern sehr unterschiedlich ist. In England gibt es etwa fünfmal mehr Kinder- und Ju-gendbücher über Hexen als in Deutschland“, sagt Lindauer. „Allein die schiere Menge zeigt die unterschiedliche Bedeutung, die diesem Literaturzweig beigemessen wird.“ Viele der englischen Werke sind auch hier-zulande in den Regalen der Kinderzimmer zu fi nden, da sie oft ins Deutsche übersetzt wurden. Für ihre Dissertation analysierte die Anglistin insgesamt 69 Kinder- und Jugend-bücher über Hexen, davon 14 in Deutsch. (rf)

The Epoch Times Deutschland / 7. - 13. März 2012 / Nr. 306DEUTSCHLAND2

Impressum

Chefredakteurin Renate Lilge-Stodieck Art Direction Szilvia Akbar, Mihai Bejan (Beratung)Verantwortliche redakteure Renate Lilge-Stodieck (Deutschland), Sebastian Menke (International), Detlef Kossakowski (Wissen), Caroline Chen (Feuilleton), Anke Wang (The Epoch Life)Layout Iris Lindenmaier, Johanna Loebig-Winnefeld, Dima Suchinredaktionelle Übersetzer Eckehard Kunkel, Franz Vogel, Eyline MartiniVerlag und redaktion Epoch Times Europe gGmbH, Kurfürstenstraße 79, 10787 Berlin Tel.: +49(0)30/26395312/13, Fax: +49(0)30/31999684 E-Mail [email protected]

Geschäftsführung Manyan Ng, Zhihong ZhengAnzeigen +49(0)30/26 39 5314 (Berlin Zentral) E-Mail [email protected] Barbara Giesenkirchen, Breslauer Str. 11, D-31275 Lehrte Tel./Fax: +49(0)30/36434994E-Mail [email protected] BVZ Berliner Zeitungsdruck, Am Wasserwerk 11, 10365 Berlin

spendenkonto Bank: Deutsche Bank 24Konto-Nr.: 525 505 401BLZ: 100 700 24BIC/SWIFT: DEUT DE DBBERIBAN: DE 9110 0700 2405 2550 5401

In England dürfen Hexen in Kinder- und Jugendbüchern ihre Bosheit voll ausleben. Deutsche Kinderbuch-autoren sind da viel zurückhaltender. Warum eigentlich?

Deutsche Hexen hexen brav

Was motiviert also schät-zungsweise mehr als drei Millionen Sängerinnen

und Sänger in Deutschland dazu, sich privat in einem Laienchor zu engagieren? Wie sind sie soziode-mografi sch zu charakterisieren? In welcher Weise sind sie musikalisch sozialisiert? Solchen Fragen ging eine umfangreiche empirische Stu-die nach, die von der Professur für Musikpädagogik und Musikdidak-tik der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (Prof. Dr. Peter Brünger) und dem Institut für Mu-sik der Carl von Ossietzky Univer-sität Oldenburg (Prof. Dr. Gunter Kreutz) gemeinsam durchgeführt wurde.

An der standardisierten Befra-gung, die online und in Papierform erfolgte, nahmen im Zeitraum von Mai bis August 2008 mehr als 3.100 Personen teil (32 Prozent männlich, 68 Prozent weiblich).

Gebildete ChorsängerChorsängerinnen und -sänger sind laut der Studie hinsichtlich

zentraler soziografi scher Merkma-le untypisch für den Bevölkerungs-durchschnitt und zeigen sogar „ein von der Gesamtbevölkerung ekla-tant abweichendes Profi l“: Auffäl-lig sei der unerwartet geringe An-teil von Hauptschülern sowie der hohe Anteil an Chorsängern mit höheren Bildungsabschlüssen. Die-ser vergleichsweise hohe Bildungs-grad der Befragten spiegelt sich auch in der berufl ichen Stellung der Chorsänger wider. Insgesamt 82 Prozent der Befragten könnten der erwerbstätigen Bevölkerung zugerechnet werden. Lediglich 2,7 Prozent gaben an, entweder arbeitslos oder noch nie berufs-tätig gewesen zu sein. „Dies legt nah, dass soziokulturelle Einfl üsse Mitgliedschaften in Chören stark beeinfl ussen“, berichten Brünger und Kreutz.

Start in der GrundschulzeitAus musikpädagogischer Sicht und vor dem Hintergrund, dass ca. 80 Prozent des Musikunter-richts an Grundschulen ausfi elen bzw. fachfremd erteilt würden, sei bemerkenswert, dass die meisten Chorkarrieren in der Grundschu-le begonnen haben. Für knapp die Hälfte aller Sängerinnen und Sän-ger sei es zudem die Musiklehrkraft

der Grundschule gewesen, die erste Chorerfahrungen vermittelt habe. Ihr Einfl uss sei erstaunli-cherweise erheblich größer als der Einfl uss direkter familiärer Bezugs-personen.

Bis zum zwölften Lebensjahr beginnen 60,6 Prozent und bis zum 32. Lebensjahr 90,0 Prozent der Befragten mit dem Singen in Chören. Verhältnismäßig wenige Menschen würden in mittleren und höheren Lebensaltern Chö-ren beitreten.

„Diese Daten zeigen, dass die musikalischen Angebote und Akti-vitäten der Grundschule ein Fun-dament für die Motivation bilden, sich einem Chor anzuschließen.“ Im Durchschnitt hätten die Be-fragten rund 20 Jahre Chorerfah-rung; Chorsingen sei eine Freizei-taktivität, die offensichtlich für die meisten Sängerinnen und Sänger einen bedeutenden Teil ihrer Le-bensgestaltung bilde.

Gemischter Chor bevorzugtDie vorliegende Untersuchung zeige abweichend von bisher be-kannten Daten ein neues Bild der Laienchorlandschaft, die sich stilistisch in den vergangenen zwei Jahrzehnten differenziert habe: Mehr als drei Viertel aller

Chorsänger sei der Tradition ent-sprechend in einem „Gemischten Chor“ aktiv. An zweiter Stelle ran-giere zahlenmäßig der Projektchor, der sich entsprechend seiner Defi ni-tion über einen vereinbarten Zeit-raum mit spezieller Chorliteratur beschäftige und zumeist nicht ver-einsmäßig organisiert sei.

„Frauenchöre, insbesondere aber Männerchöre, spielen rein statistisch betrachtet nur noch eine relativ geringe Rolle“, so die

Wissenschaftler. Weit mehr als 1,5 Millionen Menschen seien Mitglied in einem Laienchor unter dem Dach des Deutschen Chorverbands. Etwa genauso groß werde noch die Zahl der Sängerinnen und Sänger in Chören geschätzt, die nicht in ei-nem Verband organisiert sind. (idw)

Die ausführliche Studie erscheint im Frühjahr in „Musicae Scientiae“ (Journal of the European Society for the Cognitive Sciences of Music).

Mehr als nur Musik: Chorsingen in Deutschland„Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten“, äußerte einmal der österreichische Komponist Gustav Mahler.

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iDr. Tanja Lindauers 424-seitige Dissertation „But I thought all witches were wicked – Hexen und Zauberer in der phantastischen Kinder- und Jugendliteratur in Eng-land und Deutschland“ ist für 34,90 Euro im Tectum-Verlag Marburg erschienen.

In England gibt es etwa fünfmal mehr Kinder- und Jugend-bücher zu Hexen, Trollen, Zauberern und Feen.

Die Befragten hatten rund 20 Jahre Chor-erfahrung; Chorsingen scheint eine Freizeit-aktivität zu sein, die für die meisten Sän-gerinnen und Sänger einen bedeutenden Teil ihrer Lebens-gestaltung bildet.

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The Epoch Times Deutschland / 7. - 13. März 2012 / Nr. 306 DEuTschlaND

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Um diesen Forscherdrang frühzeitig zu fördern, ver-anstaltete das Leibniz-In-

stitut für Altersforschung in Jena zusammen mit der Bilingualen In-tegrativen Kindertagesstätte BIL-LY nunmehr bereits zum dritten Mal einen bunten Vormittag für Vorschulkinder. 16 Kinder hatten in der letzten Februarwoche wie-der die Möglichkeit, viel Interes-santes über das Leben und Altern zu erfahren, den Wissenschaftlern im Labor zuzuschauen und auch selbst einmal zu experimentie-ren. Neben winzigen Fischeiern und zappelnden Zebrafischlarven konnten unter dem Mikroskop auch grün fluoreszierende Fisch-herzen und Blutgefäße bestaunt werden.

Was machen Forscher?Was möchtest du später einmal werden? Wird Kindern diese Frage gestellt, werden fast wie selbstverständlich Berufe wie Tierärztin, Filmstar, Baggerfah-rer, Polizist, Feuerwehrmann oder Arzt genannt. Doch was macht ei-gentlich ein Forscher den ganzen Tag? Dieser Frage gingen 16 Vor-schulkinder der Bilingualen Inte-grativen Kita BILLY des Quer-Wege e.V. auf den Grund und besuchten zusammen mit ihren Erziehern das Leibniz-Institut für Altersforschung – Fritz-Lipmann-Institut (FLI) in Jena.

Nicht, dass man die Kinder schon für ein Forschungsobjekt der am Institut betriebenen Al-tersforschung hielte, erklärt die Pressesprecherin Dr. Kerstin Wag-ner auf Nachfrage. Es gehe in ers-ter Linie um die rechtzeitige För-derung von Nachwuchsforschern und um eine gute Vernetzung im Umfeld. Jena sei eine junge Stadt und die Universität und die For-schungsinstitute hätten eine gro-ße Anziehungskraft auf Studen-ten und junge Familien. In Jena stellen etwa 25.000 Studenten im-merhin ein Fünftel der Stadtbe-völkerung. Statt nur zu „googeln“ und vor dem Rechner zu sitzen, kann man sich auch „forschend“ begegnen und in einen lebendigen Kontakt kommen.

Die Augen strahlen„Diese Veranstaltung mit dem BILLY-Kindergarten hat für uns schon eine gewisse Tradition“, berichtet Prof. Christoph Englert, Leiter der Arbeitsgruppe Moleku-lare Genetik am FLI, der bereits zum dritten Mal diese Kinder-veranstaltung mit seinen Mitar-beitern organisiert. „Ich bin je-des Mal aufs Neue begeistert, mit welcher Freude die Kinder bei der Sache sind und wie ihre Augen strahlen, wenn sie selbst kleine Versuche durchführen können.“

Prof. Englert hatte auch in diesem Jahr für die Vorschul-kinder ein abwechslungsreiches Programm parat. Kindgerecht und mit vielen Bildern erklärte er den Kiddies, was einen Stein von einem Löwen oder von einem Menschen oder von einem Baum unterscheidet und warum Letz-tere altern, der Stein aber nicht. Auf die Frage, ob wir denn alle gleich alt werden, konnten die Kinder sogar mitraten und ihre Tipps abgeben, wie alt zum Bei-

spiel eine Katze, ein Elefant, eine Schildkröte oder der Mensch wird. „Mein Opa ist schon ganz schön alt; meine Mama nur ein bisschen“, wusste ein Junge stolz zu berichten.

Fische treiben SportDann ging es auf Entdeckungs-tour. Als erste Station konnten die

Kinder im Fischcontainer frisch geschlüpfte Fischwinzlinge, aus-gewachsene Elterntiere und win-zige Eier auf Torfplatten bestau-nen. Ganz fasziniert waren die Jungen und Mädchen von den Fischen, die täglich Sport trei-ben müssen. Mit diesem Experi-ment erhoffen sich nämlich die Wissenschaftler, Rückschlüsse auf

den Alterungsprozess und den po-sitiven Effekt von Sport auf das Lebensalter ziehen zu können.

An den anderen Stationen konnten die Miniforscher unter dem Mikroskop neben winzigen Fischeiern und wild zappelnden Zebrafischlarven auch das Le-bendfutter für die Fische, kleine Krebse, beobachten. Mit einem

Spezialmikroskop waren sogar grün fluoreszierende Fischherzen und Blutgefäße im Fisch sichtbar. Das Unternehmen Carl Zeiss hat-te für die Veranstaltung freundli-cherweise wieder vier zusätzliche Leih-Mikroskope zur Verfügung gestellt.

Dann wurde es richtig bunt. Mithilfe kleiner Pipetten tropften

die Kinder zum Beispiel rot, blau, grün oder gelb gefärbtes Wasser in Plastikröhrchen mit einem selt-samen Pulver. Nicht nur die ein-tretende Farbreaktion faszinierte, sondern auch die enorme Bla-sen- und Schaumbildung hatte es den Kindern angetan. Mit einem entsprechenden Vorrat an Plas-tikröhrchen ausgestattet, soll das Experiment auf jeden Fall noch einmal in der Kita mit anderen Kindern wiederholt werden!

Der DankAls Dank überreichten die Kin-der der Kita BILLY am Ende der Veranstaltung Prof. Englert noch drei selbst gemalte, wunderschö-ne Porträtbilder auf Leinwand, die bestimmt einen Ehrenplatz in seinem Büro bekommen wer-den. Dieser bunte Vormittag hat den Kindern großen Spaß ge-macht und wird sicherlich nicht so schnell vergessen. Und eines ist gewiss, die Kinder von heute werden unsere Forscher von mor-gen sein. (idw / rls)

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Forscher von Morgen am Leibniz-Institut Jena

Vorschulkinder zu Besuch am Leibniz-Institut für Altersfor-schung in Jena.

Jeden Tag entdecken unse-re Kinder die Welt neu; sie beobachten, staunen und probieren Dinge selbst aus. gern gesehen werden Kinder im leibniz-institut in Jena.

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Medizintextilien waren das Thema der Bundespres-sekonferenz des For-

schungskuratoriums Textil (FKT) am 1. März in Berlin. Prof. Stefan Jockenhövel, Brückenprofessor am Institut für Textiltechnik (ITA) der RWTH Aachen University und AME Institut für Angewandte

Medizintechnik forscht aktuell an der Entwicklung lebendiger Ge-fäß- und Herzklappenprothesen sowie vitaler Stentprothesen.

Durch eine hochporöse, bio-logisch abbaubare Textilstruktur wird eine körpereigene Prothe-se gezüchtet, die Engstellen oder Verschlüsse überbrückt, auch wenn die Gefäßdurchmesser sehr klein sind. Mithilfe dieser Prothesen können Gefäßverengungen und Verengungen der Luft- und Speise-röhre behandelt werden. Erste Stu-dien beweisen, dass die vitale Ge-fäßprothese den gegenüber aktuell

in den Kliniken eingesetzten syn-thetischen Prothesen überlegen ist.

Diese neue Entwicklung kann zukünftig Patienten mit kritischen Gefäßverschlüssen helfen, denn die textilbewehrten Bypassgefäße bleiben dauerhafter zugänglich. Die Patienten sind also länger be-schwerdefrei.

„Tissue Engineering & Textile Implants“ ist das Thema, das sich Prof. Jockenhövel für seine Profes-sur auf die Fahnen geschrieben hat. Dieses Strategiethema birgt eines der großen medizinischen Hoffnungen der Zukunft in sich:

dass nämlich körpereigene Zellen – auf einer textilen Matrix aufge-baut – Implantate generieren, die zukünftig nicht mehr vom Körper abgestoßen werden.

Dies ist die bisher große Ge-fahr bei bestehenden künstlichen, nicht-textilen Implantaten – und eine nicht zu verachtende Gefahr auch bei sogenannten „Spender-Implantaten“. Denn der Körper erkennt Fremdes und „stößt es ab“ – als Schutzmaßnahme, um seinen eigenen Mechanismus „am Laufen zu halten“. Bei einer In-fektion ist dieses Verhalten (über-)

lebenswichtig. Nicht jedoch bei ei-nem dringend benötigten künstli-chen oder Spender-Implantat, das als Fremdkörper erkannt und ab-gestoßen werden kann.

Daher ist es ein geradezu geni-aler Gedanke, körpereigene Zel-len zu verwenden und so auf ei-ner textilen Struktur anzusiedeln, dass ein Fremdkörpergefühl nicht auftritt.

Um diese so einfache wie hoch-komplexe Materie zu steuern, be-darf es fundierter Kenntnisse aus Medizin, Biologie und Textil. Das preisgekrönte EU-Projekt „Biosys“

ist ein Beispiel für die erfolgreiche Kooperation, die seit über zehn Jahren zwischen dem AME, dem ITA und der zum ITA gehörenden Vertriebsgesellschaft 3T besteht.

Im Biosys-Projekt wurde zum ersten Mal eine textilbewehrte körpereigene Gefäßprothese ent-wickelt, die die Qualität von By-pass-Operationen zur Behandlung von Arterienverkalkung verbessert.

„Mit unserem Wissen um Medizin und Textilien sind wir dem Ge-heimnis vom langen beschwerde-freien Leben dicht auf der Spur“, freut sich Prof. Jockenhövel.

Gefördert vom Umweltmi-nisterium Baden-Würt-temberg stellt die öffent-

lich zugängliche Tankstelle nicht nur eine Forschungsplattform dar, sie ist gleichzeitig ein Meilenstein im Wasserstofftanknetz des Landes. Die angestrebte Energiewende mit einem starken Ausbau der erneu-erbaren Energien benötigt Wasser-stoff als Langzeitspeicher sowie als Kraftstoff in der Mobilität.

Aus Sonnen- oder Windenergie erzeugter Strom kann in Elektroly-seuren zu Wasserstoff umgewandelt werden, der in den mit Brennstoff-zellen betriebenen Elektrofahrzeu-gen bei Betankungszeiten von drei Minuten eine Reichweite von über 400 Kilometern erzielen kann. Ein Elektrolyseur ist eine Vorrichtung, welche der Zerlegung von Was-ser zu Wasserstoff und Sauerstoff dienlich ist.

„Das Land Baden-Württemberg fördert den Ausbau der Wasserstoff-infrastruktur und unterstützt hier-mit auch die heimische Automo-bilindustrie und ihre Zulieferer auf dem Weg hin zu einer zukunftssi-cheren und nachhaltigen Mobilität. Wir freuen uns, mit dieser Wasser-stofftankstelle in Freiburg gleichzei-tig auch eine Forschungsplattform für die unverzichtbare Verknüp-fung von erneuerbarer Energie und Elektromobilität zu haben. Denn einzig mit ‚grünem‘, also regenera-tiv erzeugtem Wasserstoff, können wir unsere energie- und klimapo-litischen Ziele erreichen“, betont Ministerialdirektor Helmfried Mei-nel vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Ba-den-Württemberg, anlässlich des Festakts.

Entwicklung emissionsfreier MobilitätDie Freiburger Wasserstofftank-stelle ist eine von wenigen, die die gesamte Energiekette – vom re-generativ erzeugten Strom über die Elektrolyse bis zur Betankung –aufweist. Das Fraunhofer ISE be-fasst sich seit seiner Gründung mit der Elektrolysetechnik und dem Wasserstoff als Treibstoff für Brennstoffzellen sowie als Spei-chermedium für regenerativ er-zeugten Strom. Die Wasserstoff-tankstelle dient den Forschern als Referenzprojekt für weitere Ent-wicklungen in der emissionsfrei-en Mobilität. Gleichermaßen in-teressant sind Elektrolyseure als regelbare Last zur Stabilisierung des Stromnetzes im Kontext der fl uktuierend ins Netz speisenden erneuerbaren Energien.

„Die konsequente Transforma-tion unseres Energieversorgungs-systems hin zu hundert Prozent er-neuerbaren Quellen zählt zu den wesentlichen Herausforderungen unserer Gesellschaft in den nächs-ten Jahren“, ist Institutsleiter Prof. Eicke R. Weber überzeugt und fügt hinzu: „In der Speicherfrage spielt dabei der Wasserstoff eine heraus-ragende Rolle, da hierdurch über-schüssiger Strom im Netz in belie-bigen Mengen gespeichert werden und dann bedarfsgerecht beispiels-weise in die Mobilität überführt werden kann.“

„Die Elektrifi zierung des Indivi-dualverkehrs stellt eine wesentliche Voraussetzung für die Entwicklung einer emissionsfreien und nachhal-tigen Mobilität dar“, ergänzt Dr. Christopher Hebling, Bereichslei-ter Energietechnik am Fraunhofer ISE. „Wasserstoff spielt im Verkehr seine Stärken insbesondere durch die kurze Betankungszeit von etwa drei Minuten sowie durch die be-reits jetzt mindestens 400 Kilome-ter lange Reichweite pro Tankfül-lung aus.“

Wassersto� -Initiative H2 MobilityNamhafte Automobilhersteller haben bekräftigt, ab 2015 Brenn-stoffzellenfahrzeuge jenseits der Kleinserie herzustellen. Führende Firmen aus der Mineralölwirtschaft sowie Energieversorgungsunter-nehmen haben die gemeinsame Initiative H2 Mobility gegründet mit dem Ziel, bis zum Jahr 2017 eine fl ächendeckende Wasserstoff-infrastruktur in Deutschland aufzu-bauen. Mit der neuen Tankstelle am Fraunhofer ISE hat das Land Baden-Württemberg einen wich-tigen Meilenstein in seinem Infra-strukturprogramm gesetzt. Auch

Freiburg freut sich über dieses neue Vorzeigeprojekt: „Die Stadt Freiburg und das im Bereich der Energie- und Umwelttechnolo-gien innovationsstarke Umland eignen sich hervorragend als Mo-dellregion für neue Konzepte zur Erprobung von Elektrofahrzeugen im Alltagsbetrieb“, bekräftigt der Erste Bürgermeister Otto Neideck.

Photovoltaikfelder auf dem DachIm Wesentlichen besteht die Tankstelle aus einem Druckelek-trolyseur (30 bar), einem mecha-nischen Kompressor zur Verdich-tung des Wasserstoffs auf 700 bar,

Zwischenspeichern auf zwei ver-schiedenen Druckstufen und Zapf-säulen mit Dispensern. Sie erlaubt die Betankung von Brennstoffzel-len betriebenen PKWs, Bussen so-wie Fahrrädern. Für letztere wer-den am Fraunhofer ISE angepasste Brennstoffzellensysteme entwickelt.

Der Energiebedarf zur Erzeu-gung und Speicherung des Was-serstoffs wird teilweise aus Photo-voltaikfeldern auf dem Dach der Tankstelle sowie benachbarter Ge-bäude gedeckt. Der Strom der PV-Anlage, deren Leistung bilanztech-nisch erfasst wird, wird über einen Wechselrichter in das Stromnetz eingespeist.

Die über hundert geladenen Gäste zur Einweihung der Wasser-stofftankstelle konnten bei diesem Anlass nicht nur die Forschungs-tankstelle besichtigen, sondern auch zur Probe tanken und mit Brennstoffzellen betriebene PKWs fahren. Darunter einen Mercedes-Benz F-CELL World Drive, der bereits einmal die Welt umrundet hat. Ein weiteres Highlight war die Besichtigung des neu geschaffenen TestLab Brennstoffzelle am Fraun-hofer ISE. (idw)

The Epoch Times Deutschland / 7. - 13. März 2012 / Nr. 306INNOVATION4

Mit Sonne und Wasser Auto fahren

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Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg hat am 2. März eine solare Wassersto� tankstelle eingeweiht.

am Fraunhofer ISE hat das Land Baden-Württemberg einen wich-tigen Meilenstein in seinem Infra-strukturprogramm gesetzt. Auch

Tankstelle aus einem Druckelek-trolyseur (30 bar), einem mecha-nischen Kompressor zur Verdich-tung des Wasserstoffs auf 700 bar,

Anlage, deren Leistung bilanztech-nisch erfasst wird, wird über einen Wechselrichter in das Stromnetz eingespeist.

Solare Wassersto� tankstelle am Fraunhofer ISE.

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Page 5: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 07.03.2012

The Epoch Times Deutschland / 7. - 13. März 2012 / Nr. 306 WirTschafT

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Von 27 Mitgliedsstaaten der Eu-ropäischen Union verfügen 20 über einen allgemeinen gesetzli-

chen Mindestlohn. Die Mehrheit unter ihnen hat ihre Lohnuntergrenze kürz-lich angehoben. Doch vor allem in den Euro-Krisenstaaten stehen Mindest-löhne unter Druck. Das zeigt der neue Mindestlohnbericht des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung. Der konjunkturellen Entwicklung in den angeschlagenen Ländern drohen dadurch zusätzliche Risiken.

9,22 Euro in Frankreich, 8,88 Euro in den Niederlanden – zum 1. Januar 2012 haben neun EU-Länder ihre ge-setzlichen Mindestlöhne erhöht. Groß-britannien, Bulgarien und Luxemburg hatten schon im vergangenen Herbst aufgeschlagen. Im Großherzogtum gilt der höchste Mindestlohn in der EU, dort haben Beschäftigte nun einen Anspruch auf mindestens 10,41 Euro brutto pro Stunde. Gleichwohl hat die Krise in der Eurozone den Anstieg der Mindestlöhne stark gebremst.

„Obwohl zwischen der aktuellen Verschuldungsproblematik und der Entwicklung der Mindestlöhne kein di-rekter ökonomischer Zusammenhang besteht, wird unter dem Druck der EU eine restriktive Mindestlohnpolitik mittlerweile als fester Bestandteil der derzeit vorherrschenden Austeritäts-politik [Sparsamkeitspolitik]gesehen“, konstatiert WSI-Experte Dr. Thors-ten Schulten. Der Mindestlohnbericht erscheint in der Ausgabe 2/2012 der WSI-Mitteilungen.

Teuerung zehrt die Anhebung aufWo es Erhöhungen gab, fielen sie meist geringer aus als in den Vorjahren. Da gleichzeitig auch noch die Inflation höher lag, waren die realen Zuwäch-se bestenfalls bescheiden. In mehre-ren Ländern zehrte die Teuerung die Anhebung sogar ganz auf. Das geschah nach Schultens Auswertung beispielsweise in den Niederlanden, Belgien oder Großbritannien. Eini-ge Staaten, etwa Spanien, Portugal

oder Tschechien, haben ihre Lohn-minima eingefroren. In Irland wurde der Mindestlohn im Februar 2011 zu-nächst um einen Euro gesenkt, nach dem Regierungswechsel im Sommer dann wieder auf den alten Stand von 8,65 Euro angehoben. Die griechi-sche Regierung hat auf internatio-nalen Druck eine Kürzung um mehr als 20 Prozent auf 3,39 Euro ab dem 1. März beschlossen. Es gab allerdings auch Ausnahmen, zeigt Schulten auf: Ungarn erhöhte seinen Mindestlohn real um gut 15 Prozent. In Polen und Bulgarien stiegen die Lohnminima in-flationsbereinigt um vier und um acht Prozent. Auch einige Länder außer-halb der EU hoben ihre Mindestlöh-ne spürbar an, darunter Argentinien, Brasilien und die Türkei.

In den westeuropäischen Euro-Ländern betragen die niedrigsten er-laubten Stundenlöhne nun zwischen 8,65 Euro und 10,41 Euro brutto. In Großbritannien müssen umgerechnet mindestens 7,01 Euro gezahlt werden. Dieser Wert ist jedoch von der anhal-tenden Schwäche des Pfunds beein-flusst, das seit 2007 gegenüber dem Euro um fast 30 Prozent abgewertet wurde. Sonst „würde der britische Mindeststundenlohn heute bei 8,88 Euro liegen“, erklärt Schulten.

Die südeuropäischen EU-Staaten haben Lohnuntergrenzen zwischen knapp drei Euro in Portugal und 3,96 Euro auf Malta. Etwas darüber liegt mit 4,42 Euro Slowenien. In den meis-ten anderen mittel- und osteuropäi-schen Staaten sind die Mindestlöhne noch deutlich niedriger. Allerdings ha-ben viele während des vergangenen Jahrzehnts aufgeholt. Zudem spiegeln die Niveauunterschiede zum Teil auch unterschiedliche Lebenshaltungskosten wider. Legt man Kaufkraftparitäten zugrunde, reduziert sich das Verhält-nis zwischen dem niedrigsten und dem höchsten gesetzlichen Mindestlohn in der EU von 1:14 auf etwa 1:6.

Außerhalb der EU verfügen nach Daten der Internationalen Arbeitsor-ganisation (ILO) rund 80 weitere Staa-ten über eine allgemeine Untergrenze

für Löhne. Exemplarisch betrachtet das WSI die Mindestlöhne in zehn Ländern, darunter die Vereinigten Staaten, Australien, die Türkei, Japan und Brasilien. Sie reichen von umge-rechnet 1,41 Euro in Brasilien, rund zwei Euro in der Türkei und Argen-tinien über 6,64 Euro in Japan bis zu 11,50 Euro in Australien. Dieser hohe Euro-Wert beruht allerdings zum Teil auf der Stärke des Australischen Dol-lars.

In den Euro-Krisenstaaten werden die Lohnuntergrenzen unter Druck bleiben, prognostiziert WSI-Forscher Schulten. Der Druck gehe vor allem von den Auflagen aus, die die EU, die Europäische Zentralbank und der In-ternationale Währungsfonds (IWF) den Regierungen machen. So habe sich der Währungsfonds in Portugal ein „faktisches Vetorecht“ gegen Er-höhungen des Mindestlohnes einräu-men lassen.

In Spanien kündigte die Regierung das Abkommen mit den Gewerkschaf-ten, das eine längerfristige strukturelle Erhöhung des Mindestlohns vorgese-hen hatte. Angesichts der drastischen Nachfrageeinbrüche und der Wachs-tumsschwäche im Euro-Raum sei das eine gefährliche Tendenz, warnt der Wissenschaftler Mit der verbreiteten „Kombination aus rigider Sparpolitik und restriktiver (Mindest-)Lohnpolitik“ würden „die Potentiale zur Entwick-lung der Binnenwirtschaft systematisch abgewürgt“, schreibt Schulten.

Mehrheit der EU-Staaten erhöht Mindestlöhne

in mehreren Ländern zehrte die Teuerung die

anhebung sogar ganz auf und es fehlt in der

Statistik das Verhältnis zur Kaufkraft des Euro

im jeweiligen Land.

Page 6: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 07.03.2012

Shim Jae Hoon

Eine übervorsichtige, nach Signalen der Instabilität nach dem Tod Kim Jong

II Ausschau haltende Welt ist erst mal beruhigt worden. Nach 37 Jahren Erschießungskommandos und Konzentrationslagern schei-nen die Arrangements des Vaters, die Macht an den drittgeborenen Sohn zu transferieren, relativ rei-bungslos zu funktionieren. Letzt-endlich werden die Legitimation und das politische Überleben der Kims jedoch davon abhängen, ob die ewige Bedrohung durch Hun-gerkatastrophen abgewendet wer-den kann und ob Reformen den wirtschaftlichen Kollaps des Regi-mes verhindern werden.

Die Kette der Hierarchie ist klar: Unter großen Personenkult-feierlichkeiten erlangte der junge Kim, der am 8. Januar 29 Jahre alt wurde, die Titel des „großen Nachfolgers“, des „weisen Gene-rals“ und des Oberbefehlshabers der nordkoreanischen Volksarmee. Als stellvertretender Vorsitzender der Zentralen Militärkommissi-on der regierenden Arbeiterpartei

hatte er bereits die Kontrolle über ein 1,2 Millionen Mann starkes ste-hendes Heer.

Zunächst werden von dem jungen Kim kaum irgendwelche kurzfristigen Herausforderungen erwartet, ganz wenige Analysten in Südkorea gehen davon aus, dass die dritte Generation dieser dynas-tischen Erbfolge irgendetwas tau-ge. Die permanente Hungerprob-lematik der gescheiterten Nation ist zu gewaltig, um sie zu ignorieren. Das Regime hat es auf Kosten der Bevölkerung mit immensem Auf-wand geschafft, ein kleines Nuk-leararsenal zu entwickeln – diese Nuklearpolitik hat in den 1990er-Jahren den Hungertod von an die zwei Millionen Menschen gekostet.

So ist die Einsetzung von Kim Jong von der langjährigen Nah-rungsmittelknappheit überschat-tet. Das Land richtete außerdem seinen Nationalfeiertag, die Ge-denkfeierlichkeiten zum Geburts-tag seines Vaters am 16. Februar sowie die Hundertjahrgeburts-tagsfeier seines Großvaters Kim II Sung am 15. April aus. Er war der Staatsgründer und starb 1994. Laut vielen Beobachtern Nordko-reas wäre es äußert unklug für den jungen Kim, sein Mandat ohne Verteilung von speziellen Feier-tagsrationen zu beginnen. Exper-ten sprechen von einem 700.000 Tonnen schweren Getreidemangel, was einem Nahrungsmittelverzicht von einem Drittel der Gesamtbe-völkerung entspricht. Nachdem das Land jahrelang auf Almosen aus China angewiesen war, such-te ein nordkoreanisches Diplo-matenteam in New York diskret bei US-amerikanischen Behör-den um Nahrungsmittelzuschüs-se während der nationalen Trau-erzeit an. Sie baten um 320.000 Tonnen Getreide und boten dafür ein Gegengeschäft an: Nordko-rea würde dafür sein heimliches

Uran-Anreicherungsprogramm im Gegenzug für die Nahrungs-mittel aussetzen. Washington gibt sich dabei unverbindlich, anschei-nend wird eine undefi nierte Menge an Nährstoffen geliefert. Getreide, welches womöglich an die nord-koreanische Armee gehen könnte, wird keines bereitgestellt.

Sowohl die Vereinigten Staa-ten als auch Südkorea haben noch in diesem Jahr Präsidenten-wahlen, so sind die Behörden in beiden Hauptstädten Geschäften

solcherart nicht abgeneigt. Wie im-mer ist die Schlüsselfrage, ob Nord-korea vertraut werden kann. Mo-mentan sind beide Seiten skeptisch, ob Pyongyang so weit sei. Nord-korea hat schon viele Versprechen gebrochen: So verließ es die Sechs-Parteien-Atomwaffenabrüstungs-gespräche in Peking im Jahr 2008, nachdem Rohöl- und Reislieferun-gen angekommen waren.

In einer offi ziellen Dokumenta-tion der Parteizeitung Rodong Sin-mun über den Tod von Kim Jong II

werden die Nuklearwaffen und Ra-keten als das höchste Vermächtnis seiner Herrschaft bezeichnet. Die-se wären also kein verkäufl iches Gut. Analysten rätseln, wie lange Kim Jong Un an der Macht blei-ben kann, ohne wirtschaftliche Reformen anzupacken. Wenn aus dem Kollaps der Sowjetunion eine Lehre gezogen werden kann, dann die, dass Nuklearwaffen keine lee-ren Bäuche füllen können. In den letzten drei Jahrzehnten hitziger militärischer Expansion unter Kim Jong II gab Nordkorea beinahe die Hälfte der jährlichen Ressourcen für die Entwicklung von Massen-vernichtungswaffen aus. Die Fehl-einschätzung der Ressourcenvertei-lung brachte Nordkorea in einen katastrophalen Zustand und führte zu der furchtbaren Hungersnot in den 1990er-Jahren.

Je nachdem wie sich Kim Jong Un entschließt, mit diesem kriti-schen Problem der wirtschaftlichen Reformen umzugehen, kann dies zu einer großen Wende in den Bezie-hungen mit dem militärischen Es-tablishment führen. Er muss einen Drahtseilakt vollführen zwischen der Ernährung seines Volkes und der Treue zur Politik seines Vaters: Songun – das Militär zuerst.

Sein Mangel an Regierungser-fahrung könnte Analysten zufolge die Anstrengungen zur Entwick-lung einer unabhängigen Macht-basis behindern. Zum Vergleich dazu rühmte sich Kim Jong II mit seiner 20-jährigen Führung der Partei und Geheimpolizei, bei der er Skeptiker eliminierte. Danach übernahm er im Alter von 52 Jah-ren auch formell die Macht. Seine Lehrzeit unter den Fittichen sei-nes stalinistischen Vaters erlaubte es ihm, nach dem Tod von Kim II Sung von oben nach unten eine Autokratie aufzubauen. Im Gegen-satz dazu hatte Jong Un nur zwei Jahre Übungszeit.

Ohne einen allmächtigen Führer wird Nordkorea sehr wahrschein-lich ein kollektives Regierungsorgan entwickeln. Dieser Wandel wurde durch die sieben hohen Partei- und Armeemitglieder, die den Sarg von Kim beim Leichenzug trugen, an-gedeutet. Hinter Kim Jong Un ging sein 65-jähriger Onkel und Partei-sicherheitschef Jang Song Thaek, der gemeinhin als Führer hinter den Kulissen gehandelt wird. Jang ist mit der Schwester von Jong II verheira-tet. Danach kamen im Trauerzug der 82-jährige Kim Ki Nam, der oberste Propagandaoffi zier der Par-tei; der 69-jährige Vize-Marschall Ri Yong Ho sowie der 75-jährige Verteidigungsminister Gerenal Kim Yong Chun.

Für die Menschenmenge nicht sichtbar, aber im Dienstplan der Beerdigung aufgelistet, waren vier andere machtvolle Armeegenerä-le, die damit beauftragt sind, alle Gegner der etablierten Ordnung zu bekämpfen.

Alle von Kim Jong II für den Schutz und die Beratung von Jong Un handverlesenen Personen der Machtelite repräsentieren ein aus-geklügeltes System aus überlap-penden Spionen und Gegenspio-nen. Unter all diesen Powerbrokern sticht allein Jang als Primus inter Pares hervor. Er ist ein langjähri-ges Parteimitglied, von dem gesagt wird, dass er die chinesischen Wirt-schaftsreformen schätzt.

Wenige Analysten gehen davon aus, dass das kollektive Führungssys-tem in der absolutistischen Kultur Nordkoreas funktionieren würde. Schlussendlich werden der Friede und die Stabilität vom Zustand der nordkoreanischen Getreidespeicher und der Kompromissbereitschaft des Militärs abhängen.

Shim Jae Honn ist Journalist in Seoul. Mit freundlicher Genehmigung von Yale-Global Online.

The Epoch Times Deutschland / 7. - 13. März 2012 / Nr. 306INTERNATIONAL6

Hungertest der Erbfolge Nordkoreas

Fortsetzung

Das Ziel war, dass der Kommu-nismus als einzige „Religion“ das Land beherrscht und nicht nur das Land, sondern auch die Ge-danken eines jeden Menschen. Die Kulturrevolution trieb den Personenkult der KPCh um Mao Tse-tung auf den Höhe-punkt. Maos Theorie sollte alles beherrschen und die Visionen ei-ner Person in die Gedanken von Zigmillionen Menschen eintrich-tern. Das Beispiellose an der Kul-turrevolution war, dass absichtlich nicht bestimmt wurde, was nicht getan werden durfte. Es wur-de nur bestimmt, was man tun durfte und wie man es machen sollte. Nichts anderes durfte man tun und auch nicht daran denken.

Während der Kulturrevolution führte das Volk im ganzen Land ein Ritual aus, so wie man eine Religion verehrt. Sie fragten mor-gens die Partei nach den Befehlen und legten abends ihre Berichte vor; sie beteten mehrmals täglich den Vorsitzenden Mao an und wünschten ihm ein ewiges Le-ben. Zweimal täglich, morgens und abends, nahmen sie an dem „politischen Beten“ teil. Nahezu jeder, der schreiben konnte, hat-te Berichte über seine Gedanken und Selbstkritiken geschrieben. Maos Zitate wie „Jeden egoisti-schen Gedanken gnadenlos be-kämpfen“ und „Mit Verständnis musst du (die Befehle) ausführen, ohne Verständnis musst du auch (die Befehle) ausführen – vertie-fe das Verständnis während der Ausführung“ wurden häufi g wie-derholt. Es durfte nur ein „Gott“ (nämlich Mao) angebetet wer-den; nur eine Art Heiliger Schrift (nämlich Maos Lehre) durfte stu-diert werden. Bald spitzte sich die Lage zu, ohne einen Spruch

aufzusagen oder Mao zu grüßen, konnte man in den Kantinen kein Essen mehr kaufen. Egal ob man einkaufte, mit dem Bus fuhr oder telefonierte, man hatte ein Zitat von Mao aufzusagen. Dabei wa-ren die Menschen entweder fana-tisch oder abgestumpft und jeder stand unter der völligen Kontrolle des bösartigen kommunistischen Geistes. Lügen erdichten, Lügen tolerieren und Lügen nutzen, dies wurde zur Lebensweise des chine-sischen Volkes.

3.7. Die Ära der wirtschaftlichen Reformen – die Grausamkeit nimmt zu

Die Kulturrevolution war eine Periode voller Blut, Morden und Verbitterung, der Sinn, was rich-tig und was falsch ist, ging verlo-ren und Schwarz verkehrte sich in Weiß. Nach der Kulturrevolu-tion wechselte die KPCh ständig ihre Flagge, innerhalb von 20 Jah-ren tauschten die KPCh und ihre Regierung sechs ihrer Führer aus.

Privates Eigentum wurde in China wieder eingeführt, die Ungleich-heit im Lebensstandard zwischen Städten und ländlicher Gegend vergrößerte sich, die Wüsten-regionen wuchsen dramatisch, Flüsse verschwanden und Dro-genmissbrauch und Prostitution nahmen zu. Alle „Verbrechen“, die die KPCh früher bekämpfte hatte, wurden nun wieder von der KPCh zugelassen.

Das skrupellose Wesen der KPCh, ihre hinterhältige Natur, ihre bösartigen Handlungen und ihre Befähigung, das Land zu-nehmend in den Ruin zu führen nahmen ständig zu. Während des Massakers auf dem Platz des Himmlischen Friedens 1989 mo-bilisierte die Partei Truppen und Panzer, um die dort protestieren-den Studenten niederzumetzeln. Die grausame Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden ist sogar noch schlimmer und kaum beschrieben. Im Oktober 2004 setzte die Stadtverwaltung der Stadt Yulin in der Provinz Shaanxi

über 1.600 bewaffnete Polizisten ein und ließ gut 50 Bauern fest-nehmen, um deren Grundstü-cke zu enteignen. Manche davon wurden erschossen, andere ver-letzt. Die politische Herrschaft der KPCh im heutigen China basiert noch immer auf der Theorie des Kampfes und der Verherrlichung von Gewalt. Der einzige Unter-schied zur Vergangenheit liegt darin, dass sie heute wesentlich hinterhältiger ist.

Gesetzgebung: Die KPCh hat nie aufgehört, Konfl ikte unter den Menschen zu schüren. Sie hat vie-le Bürger als Reaktionäre, Antiso-zialisten, schlechte Elemente und Mitglieder von bösen Sekten ab-gestempelt, um gegen sie vorzuge-hen. Mit ihrem totalitären Vorge-hen gerät die KPCh immer mehr mit allen anderen gesellschaftli-chen Gruppen und Organisatio-nen in Konfl ikt.

KommentarDrei

112.076.471MENSCHEN

haben mit dem Stichtag 3. März 2012 ihre Austrittser-

klärung auf der Webseitehttp://quitccp.org verö� entlicht.

BRIEFE AN DIE REDAKTION Bitte senden Sie die Briefe an [email protected] Times Europe GmbH, Kurfürstenstraße 79, 10787 Berlin Tel.: +49 (0) 30 / 263 95 312 / 13, Fax: +49 (0) 30 / 319 99 684

Am 18. November 2004 verö� entlichte „The Epoch

Times“ erstmals die Neun Kommentare über die Kommu-nistische Partei Chinas (KPCh). Darin werden die Geschich-te und das Wesen der KPCh dokumentiert und analysiert. Seitdem erklären täglich rund 40.000 Chinesen ihren Aus-tritt aus der KPCh, dem Kom-munistischen Jugendverband und den Jungen Pionieren. Die per Telefon, Fax oder E-Mail erklärten Austritte werden von drei „Tuidang“ (Austritts-) Centern gesammelt und im Internet auf http://quitccp.orgverö� entlicht.

112.076.471

Neun Kommentare über die Kommunistische Partei Chinas

Das Buch „Die Neun Kommentare“ trägt zur Aufl ösung der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) bei und verändert China. Die preisgekrönte Epoch Times-Serie

beschreibt die wahre Geschichte und das Wesen der KPCh. Sie erscheint hier als Fortsetzungsbericht.

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Mitglieder einer Hilfsgruppe aus Seoul bereiten Gasballone mit Wintersocken für Nordkorea am 28. Januar in der Nähe der entmilitarisierten Zone zwischen den beiden koreani-schen Staaten vor.

Am 29. Februar erklärte die amerikanische Außenministe-rin Hillary Clinton, Nordkorea habe zugesagt, sein Atom-programm auf Eis zu legen. Atom- und Langstreckenrake-tentests sollen unterbrochen werden. Außerdem sollen Inspektoren der Internatio-nalen Atom-Energiebehörde Zugang zur Atomanlage in Yongbyon erhalten, um die Stilllegung des Reaktors und der Urananreicherung zu be-stätigen. Im Gegenzug liefern die USA 240.000 Tonnen Lebensmittel an Nordkorea.

Page 7: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 07.03.2012

The Epoch Times Deutschland / 7. - 13. März 2012 / Nr. 306 INTERNATIONAL 7

Rex Wingerter

Der Iran drohte, die Stra-ße von Hormus, einen

„Engpass“ im Persischen Golf, durch den etwa 20 Prozent der weltweiten Öltransporte ver-laufen, zu schließen, wenn der Westen Sanktionen gegen Irans Erdölexporte verhängt. Für diese Drohung gibt es ein historisches Gegenstück.

1941 bombardierte Japan Pearl Harbor und begann damit seinen Krieg gegen die Vereinigten Staa-ten, nachdem Washington Öllie-ferungen nach Tokio blockierte. Japan erhielt 80 Prozent seines Öls von den Vereinigten Staaten; die Ölverkäufe machen auch 80 Pro-zent der iranischen Exporte aus. Ein vollständiges Ölembargo ge-gen Iran wie es auch gegen das kaiserliche Japan verhängt wurde, würde auf eine Wirtschaftskatast-rophe hinauslaufen.

Wie alle historischen Analogien ist auch diese unvollständig. Das Ölembargo von Präsident Roo-sevelt erfolgte nicht ohne Grund, denn das kaiserliche Japan war in die Mandschurei eingefallen und hatte den Rest Chinas und Indo-china verwüstet. Im Gegensatz dazu fi el der Iran in kein anderes Land ein und zeigt auch keine Ab-sicht das zu tun.

Der Westen ist stattdessen be-sorgt darüber, der Iran könnte mit seinem Atomprogramm eine Kernwaffe entwickeln und damit benachbarte Staaten einschüch-tern und Hegemonie im Persi-schen Golf auf Kosten des Wes-tens erreichen.

Ein unterlegener Gegner im GolfIn fast jedem militärischen Be-reich wird der Iran von der Feu-erkraft des benachbarten Golfko-operationsrats (Gulf Cooperation Council – GCC) übertroffen, einer Organisation, die aus den sechs Mitgliedsländern Saudi-Arabien, Bahrain, Kuwait, Oman, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) besteht. Obwohl sie es so nie sagten, gründeten die sechs Monarchien 1981 diese Ko-alition, um die destabilisierenden politischen Nachbeben abzuweh-ren, die durch Irans Revolution von 1979 und den Krieg zwischen Iran und Irak entstanden.

Seine Mitglieder sind Araber und überwiegend Sunniten (außer

in Bahrain, wo die herrschende Elite Sunniten sind, aber fast 70 Prozent der Bevölkerung Schii-ten); im Iran leben dagegen Per-ser und mehrheitlich Schiiten. Die bevorstehende Mitgliedschaft der Monarchien Jordaniens und Ma-rokkos verstärkt die konservative Natur des GCC. Im Vordergrund stand allerdings mehr die Siche-rung des Fortbestands der könig-lichen Familien als die Förderung einer regionalen Zusammenarbeit. Auch der Jemen, ein weiterer ara-bischer Staat, der nicht am Golf liegt, sucht die Mitgliedschaft im GCC.

Der Iran übertrifft den GCC in einem wichtigen militärischen Bereich: der Anzahl der Truppen. Aber wie die Kriege der USA ge-gen Afghanistan und den Irak demonstrierten, werden moder-ne militärische Siege nicht durch die Größe von Armeen, sondern dadurch entschieden, wie schnell und umfangreich ein Land sein hoch entwickeltes Kriegsmateri-al gegen einen Gegner einsetzen kann. Und in dieser letzten Ka-tegorie zeigt der Iran deutliche Schwächen.

Wie aus einem Bericht des Zentrums für Strategische und Internationale Studien (Center for Strategic and International Studies - CSIS) über das militäri-sche Gleichgewicht im Golf her-vorgeht, übertrifft der GCC (ein-schließlich des Jemen) den Iran in fast allen konventionellen Waffen-gattungen. In vielen Fällen besitzt die arabische/sunnitische Koali-tion in den wichtigen Bereichen zwei- oder dreimal so viel Waffen wie der Iran.

Der Iran fällt auch im wichti-gen Bereich der Luftüberlegenheit zurück, denn die Kontrolle am Himmel entscheidet häufi g über den Sieg am Boden. Die CSIS-Studie geht davon aus, dass Irans Luftwaffe mit 190 „modernen“ Kampffl ugzeugen 576 Flugzeu-gen der GCC-Luftwaffe gegen-übersteht. Aber für den Iran sieht es weit schlechter aus als die Zah-len andeuten: Ein jahrzehntealtes vom Westen verhängtes Waffen-embargo gegen den Iran machte es der islamischen Republik fast unmöglich, moderne Kampffl ug-zeuge oder fortgeschrittene Waf-fentechnologie zu kaufen.

Die am höchsten entwickelten Flugzeuge in Irans Waffenbestand sind veraltete russische MiGs und in den USA hergestellte F-4 sowie

vor der Revolution von 1979 ge-kaufte F-14. Er erhielt 1991 auch einige französische Kampffl ug-zeuge, die irakische Piloten in den Iran fl ogen, um amerikanischen Kampffl ugzeugen zu entkommen. Aber die Zuverlässigkeit dieser Flugzeuge ist fragwürdig. Ein mi-litärischer Analytiker sagte: „Die Iraner haben außergewöhnliche Schwierigkeiten, ihre militärische Ausrüstung wegen eines Mangels an Ersatzteilen und an gut aus-gebildeten Mechanikern instand zu halten.“

Die Militärbudgets im VergleichDass der GCC doppelt so viel für seine militärische Ausrüs-tung ausgibt wie der Iran, zeigt noch deutlicher das Ungleich-gewicht zwischen dem Iran und den arabischen Golfstaaten. Laut

Stockholms Internationalem Frie-densforschungsinstitut gaben im Laufe des letzten Jahrzehnts Sau-di-Arabien, Kuwait und die VAE etwa sieben Prozent ihres BIP für das Militär aus, während Iran da-für im Durchschnitt weniger als drei Prozent seines BIP einsetzte. In Bezug auf die tatsächlichen mi-litärischen Gesamtausgaben seit dem Jahr 2000 lagen die Ausga-ben der drei Staaten im Durch-schnitt bei etwa 16 Milliarden US-Dollar pro Jahr gegenüber un-gefähr acht Milliarden US-Dollar des Iran.

Ende 2011 erreichten die Waf-fenverkäufe an die arabischen Golfstaaten neue Rekorde und Washington kündigte an, im Laufe des nächsten Jahrzehnts Waffen im Wert von 60 Milliarden US-Dollar nach Saudi-Arabien zu verkaufen. Die Verkäufe umfas-sen 84 neue F-15-Kampffl ugzeu-ge und Kampfwertsteigerungen für 70 schon vorhandene saudi-arabische F-15. 2011 wurde mit den VAE auch der Kauf eines fortschrittlichen Raketenvertei-digungssystems im Wert von 3,5 Milliarden US-Dollar vereinbart; Oman soll 18 F-16-Kampffl ug-zeuge und andere Ausrüstung im Wert von 3,6 Milliarden US-Dol-lar erhalten, Kuwait für 900 Mil-lionen US-Dollar ein fortschrittli-ches Raketenverteidigungssystem und der Irak für fast fünf Milliar-den US-Dollar 18 F-16-Kampf-fl ugzeuge.

Der US-GorillaDer 800-Pfund-Gorilla im Golf sind die amerikanischen Streit-kräfte. Bahrain ist das Hauptquar-tier der Flugzeugträger-Kampf-gruppe (carrier strike group – CSG) der amerikanischen Fünf-ten Flotte mit dem zurzeit größten Kriegsschiff der Welt, dem US-Flugzeugträger Abraham Lincoln, der etwa 80 Kampffl ugzeuge an Bord hat und von fünf bis neun Schiffen begleitet wird, einschließ-lich Lenkwaffenkreuzern, -zerstö-rern und -fregatten sowie Angriffs-unterseebooten.

Die CSG der amerikanischen Sechsten Flotte liegt im Mittel-meer, um im Golf eingreifen zu können, wie es während des Irak-krieges der Fall war. B-1-Bom-ber und weiteres US-Kriegsgerät sind in Oman stationiert. Ku-wait ist ein wichtiges Auftankge-biet für die amerikanischen Flug-zeuge und ein Stützpunkt für

Aufklärungsfl ugzeuge. Der ame-rikanische Verteidigungsminister Panetta sagte im November 2011, fast 29.000 amerikanische Solda-ten seien in Kuwait, zusätzlich zu den mehr als 17.000 in den Golf-staaten.

Angesichts solch überwälti-gender militärischer Macht kann wohl niemand behaupten, der Iran stelle eine militärische Bedro-hung für seine Nachbarn dar. Die islamische Republik verfügt über keine glaubwürdige militärische Angriffsfähigkeit und kann trotz ihrer vielen Bodentruppen kein ausländisches Territorium ein-nehmen und halten. Die überle-genen US- und GCC-Luftwaffen würden jedes eindringende Fahr-zeug zerstören, wie schon Saddam Husseins Armee nach dem Einfall in Kuwait erfahren musste. Irans Führung ist vernünftig und begeht keinen Selbstmord, indem sie ei-nen Angriffskrieg startet, von dem sie weiß, dass sie ihn nicht gewin-nen kann.

Aber der Iran ist nicht wehrlos und kann seinen Gegnern Scha-den zufügen. Das amerikanische Institute for Peace weist darauf hin, dass Irans Militär auf die Verteidigung ausgerichtet ist und „ausdrücklich der wahrgenom-menen amerikanischen Bedro-hung entgegenwirken soll“. Der CSIS-Bericht warnte, dass sich der Iran bemühte, die Lücke in seiner konventionellen Fähigkeit zu überbrücken, indem er „eine starke asymmetrische Kapazität entwickelte, die sich auf die Ver-wendung kluger Munition, leich-ter Angriffsflugzeuge, Minen, Schwarm-Taktiken und Rake-tenabwehr konzentriert, um der amerikanischen Seemacht ent-gegenzuwirken“. Diese Strategie kann erfolgreich sein.

2002 führte das Pentagon ein Kriegsspiel durch, bei dem kleine iranische Schnellboote amerikani-sche Schiffe im Golf mit Maschi-nengewehren und Raketen angrif-fen. In der Simulation verlor die amerikanische Marine 16 Kriegs-schiffe, einschließlich eines Flug-zeugträgers, Kreuzers und amphi-bischer Schiffe in Kämpfen, die fünf bis zehn Minuten dauerten. Seit diesem Kriegsspiel hat sich der Iran noch verbessert und sei-ne asymmetrischen Fähigkeiten erweitert.

Und das ist Irans eigentli-che Drohung an die Vereinig-ten Staaten – seine Fähigkeit,

schmerzhafte Vergeltungsschläge durchzuführen. Wie das politik-wissenschaftliche Institut Center for Strategic and Budgetary As-sessments in Washington in einem Bericht vom Januar 2012 erwähn-te, bemüht sich der Iran, „traditio-nelle amerikanische Operationen der Machtdemonstration im Per-sischen Golf kostspielig werden zu lassen.“ Irans asymmetrische Stra-tegie besteht darin, die Freiheit des preisgünstigen militärischen Eingreifens der Vereinigten Staa-ten einzuschränken.

Irans Herrscher könnten ei-nen Präventivschlag durchführen, wenn sie der Meinung wären, dass ihre Feinde kurz davor seien, sie entweder durch ein erstickendes Wirtschaftsembargo oder durch unaufhörliche verdeckte Angrif-fe von der Macht zu vertreiben. Solches Verhalten wäre außeror-dentlich gefährlich, weil es außer Kontrolle geraten und zu einem verheerenden allgemeinen Krieg im Golf mit enormen regionalen und internationalen Folgen führen könnte. Aber die islamische Re-publik würde nicht unvernünftig handeln, wenn sie einen vergebli-chen Versuch machen würde, die Straße von Hormus zu schließen, um damit gegenüber dem Westen klarzustellen, dass der Iran bereit ist, alles zu riskieren, um das Re-gime zu schützen.

Das kaiserliche Japan stellt wieder eine unvollständige Ge-schichtsanalogie dar. Als seine Führer über einen Angriff auf Pearl Harbor nachdachten, sprach sich Admiral Isoroku Yamamoto dagegen aus und warnte, dass sich die Vereinigten Staaten rächen und Japan besiegen würden. Aber als sich die kaiserlichen Oberbe-fehlshaber dafür entschieden an-zugreifen, war es Admiral Yama-moto, der die Pläne entwarf, Pearl Harbor zu bombardieren.

Irans herrschende Mullas könnten in ähnlicher Weise da-mit rechnen, dass die Gefahr ei-nes größeren Konfl ikts den Preis wert ist, einen langsamen, aber si-cheren Tod durch die Wirtschafts-strangulierung abzuwenden. Wie Mark Twain schon sagte: „Die Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich.“

Rex Wingerter ist der Herausgeber von MiddleEastReads.com und Mitarbeiter von Foreign Policy In Focus. Mit freund-licher Genehmigung von Foreign Policy in Focus.

Iran im Golf unterlegenDer 800 Pfund schwere Gorilla im Golf sind die amerikanischen Streitkräfte. Hier das Flugdeck der USS Carl Vinson, eines atomar angetriebenen U.S.-Flugzeugträgers.

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Dies ist die eigent-liche Drohung des Iran an die USA –seine Fähigkeit, schmerzhafte Vergeltungsschlägedurchzuführen.

Page 8: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 07.03.2012

The Epoch Times Deutschland / 7. - 13. März 2012 / Nr. 306FEUILLETON8

Schönheit und Weisheit erstehen von Neuem

Die Soloballerina des San Francisco-Balletts, Victoria Ananyan, schaute sich Shen Yun am

14. Januar 2012 zum zweiten Mal im ausver-kauften Dorothy Chandler Pavilion an. „Ich habe

die Au� ührung genossen, es war fantastisch ... spektakulär“, schwärmte Ananyan, die bereits am Tag davor die Au� ührung sah. „Ich wurde wirklich inspiriert und musste zurückkommen,

um die Au� ührung noch einmal anzusehen.Ich wollte einen tieferen Einblick in die gesam-

te Produktion bekommen.“ Sie erwähnte, dass sie jeden Aspekt der „einzigartigen“ Au� ührung von Shen Yun „vollkommen“ genossen habe: mit dem Orchesteren-semble, einem Trio von Sängern und

Musiksolisten, insbesondere von den Tänzen, erzählte Ananyan, könne sie einfach nicht genug bekommen. „Ich mochte den Tanz ... ich beobachtete

alles. Es ist sehr, sehr – wie soll ich sagen, atemberaubend. Ich liebe es, ich möchte jedem empfehlen,

es sich anzusehen. Sie [die Tänzer] wissen genau was sie tun, das ist

sehr professionell gemacht. Ich weiß, was notwendig ist, ich weiß,

wie es ist, deshalb schätze ich wirklich das, was sie tun, sie haben

es wirklich gut gemacht“, fügte sie hinzu. „Auch die Art und Weise, wie sie es ausführten, ist erstaunlich, ich

weiß nicht was ich sagen soll, denn es ist sehr spezifi sch, ausgezeichnet. Ich würde sagen, dass die Tänzer wirklich

gut ausgebildet sind. Es war absolut fan-tastisch ... ich liebe alles darin“, sagte Frau Ananyan. „Alles ist spektakulär. Ich mochte, die Zusammensetzung der Konzeption. Wenn es nicht so wäre, wäre es etwas anders, aber die

Idee von allem zusammen ist einfach fantastisch!“

„Ich wurde wirk-lich inspiriert und musste zurück-kommen, um die Au� ührung noch einmal anzuse-hen.“

Die indische Schauspielerin, Model und Schönheitskönigin (Miss India International), Preity Uupala, schaute sich die ausverkaufte Show der Künstlergruppe Shen Yun Perfor-

ming Arts aus New York am 13. Januar 2012 in Los Angeles an. Sie schwärme von der gesamten Show: „Es war so energiegeladen und farbenfroh.“

Sie war erstaunt, so viele verschiedene Aspekte von China zu sehen. Die in Australien lebende Inderin kennt den Hinter-

grund der Kultivierungsschule Falun Dafa und der Verfol-gung in China. Sie sagte: „Falun Dafa ist in Australien

sehr verbreitet, besonders in Sydney. Sie bekommen viel Unterstützung aus der Bevölkerung, die Leute

wissen Bescheid.“ Für Uupala war die Show sehr inspirierend und auch spirituell. „Bei einigen

Stücken schloss ich einfach die Augen und fühlte mich wie in der Meditation. Die Ener-gie im Raum war sehr stark. Es ist nicht ein-fach nur Tanz und Musik, es ist mehr als das – eigentlich ist es heilend.“ Sie war von Shen Yun sehr angetan und emp-fi ehlt den Lesern: „Kommen Sie und erleben Sie es selbst. Sie werden die Energie fühlen, die Sie im Theater um-gibt.“ Außerdem ho� t das Model, Shen Yun noch viel Male sehen zu können.

In Kalifornien sah sich der Produzent der Comedyserie „Two and a half men“, Mark Burg, die Bühnenshow des New Yorker Ensemb-

les Mitte Januar an. Er kam seiner Ehefrau Shainaz Donnelly, Mo-del, zur Au� ührung. Burg verriet, dass ihm der Tanz mit den jungen

Mönchen (Joyful Little Monks) mit „ihrem Sinn für Humor“ sehr gefi el. Die Szene, choreografi ert von Yungchia Chen, zeigt Mönch-Schüler, wie

sie eifrig mit Besen und Handschuhen ihren Tempel säubern und dabei lustige Dinge erleben. „Ich weiß nicht, wie sie sich die vielen Tanzschritte merken können“, sagte Burg über die Tänzer von Shen Yun. In der Pause verriet seine Begleiterin Shainaz Donnelly: „Mir gefi el das Stück The lady’s sleeves of silk“. Laut Programmheft ein traditioneller chinesischer Tanz mit der Bezeichnung „Wasserärmel“, getanzt mit langen seidenen Ärmeln, die „noch lange nach der Bewegung in der Luft bleiben“. (red)

Shen Yun begeistert Prominenz weltweit

Soloballerina Victoria Ananyan

Rosemarie Frühauf

Shen Yun, das heißt „Gött-liche Schönheit“. Bei Chi-nesen erwecken diese Wor-

te ein Gefühl des Staunens und der Faszination. In wenigen Ta-gen wird es in Berlin die seltene Chance geben, diese Faszination live zu erleben. Das exilchinesi-sche Ensemble Shen Yun aus New York wird für drei Tage im Berli-ner ICC gastieren.

Shen Yun ist mehr als eine Show, es ist Tanztheater – ins-piriert von der 5000 Jahre alten Kultur Chinas, die einem Kosmos

voller Buddhas und Feen gleicht, voller erleuchteter Persönlichkei-ten, Helden und mutigen Frauen, spitzbübischen Mönchen und dra-matischen Begebenheiten. Man betritt eine Welt, in der Schönheit und Reinheit nie verloren gingen. Und wenn ein scheinbar verrück-ter Mönch eine Braut entführt, um die Bewohner eines Bergdorfs vor einem tödlichen Steinschlag zu retten; oder ein braver Bürger sich erst betrinkt, bevor er einen mordgierigen Tiger zur Strecke bringt, dann wird klar, dass im kul-turellen Kosmos des alten China auch schalkhafte und unkonven-tionelle Charaktere ihren Platz hatten.

Ihre Geschichten dienten dazu, Wertvorstellungen und Ideale zu transportieren, die den Charakter der chinesischen Nation über die Jahrhunderte formten – bis das kommunistische Regime die Ver-bindung zum Himmel gewaltsam

unterbrach und dem Volk eine atheistische Einheitskultur verord-nete, in der bis heute weder Hei-ligkeit noch Heiterkeit erwünscht sind. Der aktuelle Fall von Ai Wei-wei ist dafür nur ein Beispiel.

In der sogenannten Kultur-revolution wurde der klassische chinesische Tanz absichtlich ver-ändert und mit modernen Bewe-gungen vermischt. Dadurch ging sein schwebender Charakter ver-loren. Auch wurden auf Befehl des Regimes, um die Sportwelt zu beeindrucken, in den 60er-Jahren einige der spektakulären Sprung- und Salto-Techniken aus dem chinesischen Tanz von Turnern übernommen. Dies ist einer der Gründe, warum man heute China zuerst mit Zirkus und Akrobatik in Verbindung bringt ...

Doch die Künstler von Shen Yun haben die Fäden der Ge-schichte entwirrt und zeigen den chinesischen Tanz in der Art und

Weise, wie er über Jahrhunderte gewachsen ist.

Sie pfl egen seine komplizierten Trainigsmethoden, zu der auch die innere Empfi ndung gehört. Diese magische Ausdruckskraft, gemein-sam mit der beispiellosen Beherr-schung ihres Körpers ermöglicht es ihnen, Geschichten auf ein-drücklichste Weise ganz ohne Worte zu erzählen. Denn ein Ziel des klassischen Tanzes war es, dem Zuschauer einen Eindruck von der Schönheit der himmlischen Sphä-ren zu vermitteln, die durch die scheinbare Schwerelosigkeit der Tänzer – zumindest für Augen-blicke – auf die Erde geholt wurde.

Mit Shen Yun begibt sich der Zuschauer auf eine Zeitreise durch 5000 Jahre: Sie beginnt mit dem Gründungsmythos Chinas und führt durch farbenprächtige Dy-nastien und idyllische Landschaf-ten bis ins Heute. Der Zuschauer betritt eine zutiefst humanistische

Welt und lernt ein Volk kennen, das das Füreinander-da-Sein pfl egte und Weisheit, Toleranz und Güte als hohe Tugenden be-trachtete. Eine Zivilisation, deren Werte von der Idee inspiriert wa-ren, dass die Menschen vom Him-mel kamen und das Göttliche eine Allgegenwart ist.

Shen Yun wird musikalisch von einem Orchester untermalt, das westliche und östliche Instrumen-te vereint. Die Szenen spielen sich vor dem Hintergrund überwälti-gender computeranimierter Bilder ab, die mit Spezialeffekten überra-schen. Wer Shen Yun besucht, er-lebt nicht nur einen bezaubernden Abend, sondern auch ein Stück Zeitgeschichte. Und er setzt als Zu-schauer ein Zeichen der Solidarität

– mit all den Künstlern, die inner-halb und außerhalb Chinas nach einer freien Kunst streben, denn auch vor kritischen aktuellen The-men schrecken die Künstler von

Shen Yun nicht zurück.Der Historiker und Publizist

Arnulf Baring, einer der führen-den Köpfe im deutschen politi-schen Geistesleben, sagte bereits beim Berliner Shen Yun-Gastspiel im Jahr 2008: „Ja, ich kann mir durchaus vorstellen, dass diktato-rische Regime wie das chinesische die Kraft fürchten, die in diesen Prinzipien liegt, die hier dargestellt wurden. Ich meine Barmherzig-keit, Wahrhaftigkeit und Toleranz. Wer danach lebt, der wird doch frei, innerlich frei und stark.“

ProduzentMark Burg

SchauspielerinPreity Uupala

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Mit getanzten Geschichten aus 5000 Jahren feiert das Ensemble Shen Yun aus New York die Renaissance der klas-sischen chinesischen Kultur.

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Berlin ICC (16. - 18. März),Hotline: 030-609885290 und Jahrhunderthalle Frankfurt (30. - 31. März),Hotline: 01805-697469.

www.ShenYun2012.com

Page 9: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 07.03.2012

The Epoch Times Deutschland / 7. - 13. März 2012 / Nr. 306 FEUILLETON 9

Frankreichs großer Oscar-Triumph: � e Artist

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A N Z E I G E

Bereits im Oktober 2011 wurde das Komödien-Drama

„The Artist“ von unserer eng-lischsprachigen Redaktion mit der höchsten Auszeichnung und Empfehlung bewertet. Das kommt nicht so häufi g vor. Jetzt gewann die Komödie „The Artist“ gleich fünf Oscars.

John Smithies

Ein Oscar-Märchen: Der französische Stummfilm

„The Artist“ triumphiert über das heutige Hollywood. Und das zu Recht. Obwohl Jean Du-jardin als „The Artist“ fast kein Wort spricht, gewinnt er doch den Oscar für den besten männlichen Schauspieler. Weiter geht es mit den Oscars in der Kategoie Bester Film, Beste Regie, Beste Filmmu-sik und Bestes Kostüm.

Schon die ersten 20 Minuten von „The Artist“ sind ein purer Genuss. Der Film kommt fast ohne Dialoge aus und ganz ohne Farbe. Er ist im Format 4:3 ge-dreht, nicht im gewohnten Breit-bildformat und trotzdem hat ge-nau dieser Film gleich fünf Oscars gewonnen. Auch in Cannes beim Filmfestival wurde er mit der Aus-zeichnung für den besten Schau-spieler geehrt.

Es ist pure Ironie, dass ein Film, der in der Zeit der Großen

Depression spielt, derart unsere Fantasie einnimmt, während die Welt um uns herum in einer tie-fen Rezession versinkt. Eine Ironie, die Regisseur Michel Hazanavi-cius mit Sicherheit nicht fremd ist, denn hier handelt es sich um einen sehr bewusst gemachten Film. Das Selbstvertrauen, das dem Film zu eigen ist, ist atem-beraubend. Zum einen aufgrund seiner Fähigkeit, sich selbst zu verkaufen. Nicht zuletzt mithilfe der Weinstein Studios. Zum an-deren durch dessen prahlerische Art, unsere Erwartungen zu ma-nipulieren.

Wir beginnen mit einer Film-szene mit George Valentin (Jean Dujardin), in der er auf einem elektrischen Stuhl sitzt und schreit:

„Ich werde nicht reden!“Dann ein Schnitt und man

sieht ein vollbesetztes Kino in den späten Zwanziger-Jahren. Das Publikum ist extravagant geklei-det. Alle tragen Fliege und wei-ße Handschuhe. Sie lachen aus-gelassen, alles ohne Ton. Es fühlt sich im Vergleich zu unserem mo-dernen Kino seltsam und fremd an. Dies ist ein Stummfi lm über Stummfi lme.

Der Film versetzt uns zurück in das alte Hollywood Valentin ist ein Star des Stumm-fi lms und der Stolz von Holly-wood. Ein perfekter Star eben: Witzig, liebenswürdig und immer

positiv eingestellt. Aber mit dem Fortschritt der Zwanziger-Jahre hält der Ton Einzug in den Film und seine Karriere macht einen Sturzfl ug, weil er sich weigert, die neue Technologie anzunehmen. Ist die zufällige Begegnung mit dem aufstrebenden Star Peppy Miller (Bérénice Bejo) sein Weg heraus aus der Verzweifl ung?

Es ist nicht so, dass „The Ar-tist“ gänzlich ohne Ton auskommt. Tatsächlich nutzt der Film den Ton und ebenso dessen Abwe-senheit auf eine beeindruckende

Weise. Es gibt eine denkwürdige Szene, in der Valentin ein Glas hebt und es wieder absetzt und so das erste Geräusch des Films erzeugt. Das überrascht sowohl ihn als auch den Zuschauer und es wird nicht die letzte Überraschung des Films bleiben.

„The Artist“ benutzt bewusst die uns bekannte Filmsprache und macht sich darüber lustig. Es gibt einige Szenen, in denen die Kulisse so übertrieben ist, dass sie einen augenzwinkernden Scherz darstellt, den jeder sofort begreift.

Es gibt einige herrliche und urko-mische Arrangements im Stil der Stummfi lme, die wir in den heuti-gen Filmen nicht mehr sehen kön-nen. Der Gebrauch von Schildern um Botschaften zu vermitteln, er-innert an Robert Altmans „The Player“, der selbst eine Parodie auf Hollywood ist.

Die Darbietungen sind perfekt aufeinander abgestimmt. Zum Beispiel Dujardin, wie er den Nie-dergang Valentins mit Raffi nes-se darstellt. In einigen brillanten Szenen mit einem abgerichteten Hund, zeigt er sich auch als Meis-ter der physischen Komik.

Bejos Miller ist süß und at-traktiv: Schwungvoll mag man vielleicht sagen. Die Chemie zwi-schen ihr und Valentin ist gerade-zu greifbar.

Auch gibt es eine überwältigen-de Darbietung von John Good-man als harter aber gutherziger Studio-Boss.

Dieses liebevolle und detailrei-che Comedy-Drama ist bei der Zelebrierung des klassischen Hol-lywood so überschäumend und so intelligent bei der Regieführung, dass der Film die Oscars verdient hat. Der Film stellt alle Erwartun-gen der Zuschauer auf den Kopf !

Einen Oscar für den besten Schauspieler: Jean Dujardin mit Bérénice Bejo in der 100-minütigen Schwarz-Weiß Filmkomödie.

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Page 10: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 07.03.2012

The Epoch Times Deutschland / 7. - 13. März 2012 / Nr. 306WISSEN10

Cassie Ryan

Pulsare sind hochgradig mag-netische, schnell rotierende Neutronensterne, die von

ihren magnetischen Polen Radio-wellen aussenden. Astronomen nutzen sie jetzt, um atomphysi-kalische Studien durchzuführen und Einsteins Theorien zu über-prüfen.

Massereiche Sterne können nach einer Supernova-Explosion zu einem Neutronenstern werden. Sie können eine größere Masse als unsere Sonne besitzen und nur von der Größe einer durch-schnittlichen Stadt sein. Die an den Polen gebündelten Strahlen, die von den Pulsaren ausgesendet werden, können von Radioteles-kopen auf der Erde aufgefangen werden, wenn die Strahlen wäh-rend der Rotation des Pulsars kurzzeitig auf unsere Erde ausge-richtet sind. Dies ermöglicht den Astronomen, die Zeit zwischen den Pulsen zu messen.

Albert Einsteins Theorie der Allgemeinen Relativität macht Voraussagen über die Gravitation

in unserem Sonnensystem. Ande-re Theorien aber besagen, dass sich die Gravitation eines Neu-tronensterns wegen der extrem dichten Struktur anders verhält.

Drei Pulsar-Forscher sprachen am 19. Februar auf dem Tref-fen der Amerikanischen Vereini-gung für den Fortschritt der Wis-senschaft in Vancouver, Kanada, über die Ergebnisse ihrer Arbeit.

„Durch die genaue Zeitmes-sung können wir die Eigenschaf-ten der Neutronensterne exakt erfassen“, erwähnte Ingrid Stairs

von der Universität British Co-lumbia in einer Pressenachricht.

„Verschiedene Beobachtungs-reihen von Pulsaren haben ge-zeigt, dass die Bewegungen von Pulsaren nicht von ihrer inneren Struktur abhängen; das bedeutet, dass die Allgemeine Relativitäts-theorie so weit gesichert ist.“

Durch Pulsar-Forschung bei Doppelsternsystemen, an denen ein zusätzlicher Neutronenstern oder Pulsar beteiligt ist, konnte indirekt die Existenz von Gravi-tationswellen belegt werden.

Laut Einsteins Theorie sollten die Massebewegungen im Uni-versum durch die Bildung von Gravitationswellen Änderungen in der Raum-Zeit-Struktur ver-ursachen. Diese Änderungen in der Raum-Zeit sollten sich all-seitig ausbreiten und viele an-dere Pulsare in ihrem Verhalten beeinflussen. So könnten Gravi-tationswellen direkt beobachtet werden, wenn man gleichzeitig die Frequenz von sehr vielen Pulsaren empfängt, die in unse-rer Milchstraßengalaxie verteilt

sind. Kleinste Änderungen in der Rotationsfrequenz dieser Objek-te könnten durch die Bewegung von Gravitationswellen verur-sacht sein. Die Wissenschaftler beschreiben diese Anordnung von Pulsaren (Pulsar Timing Ar-ray – PTA) als eine Art giganti-sches Teleskop.

„Pulsare sind extrem genaue Uhren. Deshalb können wir sie zur Feststellung von Gravitations-wellen in einem Frequenzbereich nutzen, für den andere Experi-mente nicht empfindlich genug sind“, erläuterte Benjamin Strap-pers von der Universität Man-chester in der Veröffenlichung.

Solche PTAs könnten durch Gravitationswellen sogar duale supermassive Schwarze Löcher in unserem frühen Universum lokalisieren.

Momentan können wir die Su-che nach ihrer Existenz nur auf sehr niedrige Frequenzen ein-grenzen. Wir hoffen aber, dass wir durch geplante Erweiterun-gen und neue Teleskope inner-halb der nächsten Dekade Gra-vitationswellen direkt lokalisieren können“, bemerkte Strappers.

Die Dichte der Pulsare ist viel größer als die eines Atomkerns und ihre Physik ist noch immer ungeklärt.

„Durch die Bestimmung der Masse der Neutronensterne kön-nen wir ihre Physik klarer abschät-zen“, ergänzte Scott Ransom vom National Radio Astronomy Ob-servatory in der Veröffentlichung.

„Allein in den vergangenen drei bis vier Jahren haben wir mehrere massive Neutronenster-ne gefunden, die nur wegen ihrer großen Masse verschiedene exo-tische Vorschläge über das, was in ihrem Zentrum passiert, aus-schließen.

Reto Caluori / Uni. Basel

Unbekannt ist diese Fähig-keit des Menschen schon lange nicht mehr. Im

Frühjahr 2011 ging schließlich die-se Nachricht durch die Weltpresse:

„Ein Blinder namens Daniel Kich kann ‚mit den Ohren sehen‘ und bringt diese Fähigkeit nun anderen völlig Blinden ebenfalls bei.“

Blinde, die die Echolotortung beherrschen, verarbeiten den Klang eigentlich im visuellen Zentrum ihres Gehirns, war in der Maiausgabe von PLos ONE zu lesen.

Allgemein bekannt ist, dass Fle-dermäuse und bestimmte Mee-ressäuger, einschließlich Delphi-ne, Echolotortung benutzen, um zu navigieren. Die jetzt veröffent-lichte Studie war die erste, die die neurale Basis der menschlichen Echolotortung untersuchte und wurde von einigen blinden Leuten unterstützt, die Dinge vollführten,

die ohne Sehvermögen unmöglich erscheinen wie zum Beispiel das Fahrrad fahren.

„Das enorme Potential dieser natürlichen Echolotung wird von einem kleinen Teil der blinden Be-völkerung bereits genutzt. Sie ha-ben gelernt, wie sie tonlose Objek-te in der Umgebung einfach durch das Erzeugen von Klicks mit Zun-ge und Mund und das Horchen auf das zurückkommende Echo erfühlen“, steht in der Veröffent-lichung.

Die kanadischen Forscher setz-ten kleine Mikrofone in die Ohren der Blinden, die die Echolotortung praktizieren, ein und zeichneten ihre Klicks und die zurückkehren-den Echos auf, während die Teil-nehmer versuchten, Objekte in ih-rer Umgebung zu identifizieren. Die Aufzeichnungen wurden den Teilnehmern vorgespielt und ihre Gehirnaktivität wurde mit funktio-neller Magnetresonanztomografie aufgezeichnet.

Im Forschungsbericht ist zu lesen, dass die Blinden die Form, die Bewegung und die Position der Objekte mit großer Genauigkeit wahrnehmen konnten.

Interessanterweise zeigte die Magnetresonanztomografie Ak-tivitäten in dem Gehirnareal, das das Zentrum des visuellen Cortex bildet und in der Regel Bildinfor-mationen bei sehenden Menschen verarbeitet. Außerdem zeigten die Gehirnteile, die normalerweise Klanginformationen verarbeiten, keine Aktivität, als die Blinden sich die Außenaufnahmen mit den ein-

gespielten Echos anhörten. Im Ge-gensatz dazu waren diese Gebie-te wieder aktiv, wenn die Echos fehlten.

„Dies lässt vermuten, dass die visuellen Hirnareale eine wichtige Rolle für die bei der Echolotung bei Blinden spielt“, schreibt die Hauptautorin Lore Thaler, eine Postdoktorandin an der Univer-sität von Ontario in einer Presse-nachricht.

Im Gegensatz dazu konnten se-hende Menschen, die die Echo-lotortung nicht beherrschen, die Objekte mithilfe der Echoaufnah-men nicht wahrnehmen und ihre Gehirne zeigten keine Aktivität beim Hören der Echos.

„Es besteht jedoch die Mög-lichkeit, dass sogar sehende Men-schen dieEcholotung erlernen können, denn die visuellen Hirn-areale könnten dazu veranlasst werden“, fügt Coautor Stephen Arnott, Wissenschaftler am Rot-man Forschungsinstitut in der Pressenachricht hinzu.

Technischer Augenersatz über die OhrenInzwischen ist man mehrere Schritte weiter gekommen. Wis-senschaftler von der Hebräischen Universität Jerusalem haben ein Gerät entwickelt, mit dem visuel-le Informationen direkt in Schall umgewandelt und dem Blinden per Kopfhörer vorgespielt werden.

Solche sensorischen Prothe-sen (sensory substitution devices

– SSD) können also visuelle Infor-mationen an völlig blinde Men-

schen übermitteln, was sie tatsäch-lich in die Lage versetzt, zu „sehen“ und Objekte zu identifizieren.

Wissenschaftler von der Heb-räischen Universität Jerusalem ha-ben ein visuell-auditorisches SSD entwickelt, das Kopfhörer und eine Kamera beinhaltet. Das Bild, das die Kamera aufnimmt, wird durch einen bekannten Algorith-mus in Klänge umgewandelt.

In einem kurzen Training, das Teil der Laborstudie ist, interpre-tieren Träger des Gerätes „Klang-landschaften“, um Objekte zu be-schreiben, Menschen zu finden und Wörter zu lesen – sogar, wenn sie seit ihrer Geburt blind sind.

Auch hier setzten die Forscher funktionelle Magnetresonanzto-mografie ein, um die Aktivität des visuellen Cortex im Gehirn der von Geburt an Blinden zu studieren.

Es wurde festgestellt, dass die Aktivierung über die zwei Strän-ge der visuellen Verarbeitung im Gehirn organisiert wird – die ven-tralen und dorsalen Gebiete. Das ventrale Gebiet ist mit der visu-ellen Verarbeitung von Formen und der Objekt- und Farbbestim-mung verbunden, während sich das dorsale Gebiet auf die Orts-bestimmung und die Koordina-tion von Sehen und Bewegung konzentriert.

Wenn der Benutzer eines SSD ein Objekt lokalisiert, ist der dor-sale Strang aktiviert. Und wenn er nach Formen gefragt wird, ist ven-trale Strang aktiv. Dieser Prozess ist ähnlich dem, wenn ein norma-

ler Mensch ein Objekt sieht; das weist darauf hin, dass der visuel-le Cortex nicht von der visuellen Wahrnehmung abhängig ist, um Daten zu interpretieren, sondern dass diese Aktivität eher einen auf-gabenspezifischen Charakter hat.

Die neuen Entdeckungen im-plizieren, dass andere Regionen des Gehirns ebenfalls Informati-onen aus der Außenwelt erfassen, wenn Botschaften wie die des Tast- oder Geruchssinns von normal funktionierenden Sinnesorganen in das System gelangen.

„Das Gehirn ist keine Wahr-nehmungsmaschinerie, obwohl es oft so scheint, es ist eine Auf-gabenmaschine“, beschließt der Forschungsleiter Amir Amedi eine Pressenachricht.

Die Studie wurde im Journal Cerebral Cortex veröffentlicht.

Pulsare prüfen Einsteins Relativitätstheorie

Blinde können Klänge nutzen, um zu „sehen“

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Kann man nur mit den Augen sehen? Auch über die ohren emp-fangene Signale aktivieren den visuellen Cortex.

Diese Änderungen in der Raum-Zeit sollten sich allseitig ausbreiten und vie-le andere Pulsare in ihrem Verhalten beeinflussen.

Es ist bereits seit einigen Jahren bekannt, dass es Blinde gibt, die die Echo-lotortung beherrschen; offiziell belegt ist das aller-dings erst seit Anfang letz-ten Jahres. Inzwischen ist eine Technologie entstan-den, mit der Blinde wieder das „Sehen“ erlernen – mithilfe ihrer ohren.

„Es besteht die Mög-lichkeit, dass sogar sehende Menschen die Echolotortung erlernen, denn die visuellen Hirnareale könnten dazu ver-anlasst werden.“

Stephen Arnott

Kleinste Änderungen in der Rotationsfrequenz von Pulsaren können Hinweise auf durchlau-fende Gravitationswellen geben. Wissenschaftler möchten diese Tatsache nutzen, um durch die gleichzeitige Beobach-tung sehr vieler Pulsare großräumig Gravitations-wellen zu erfassen und sogar deren Ursprung festzustellen.

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The Epoch Times Deutschland / 7. - 13. März 2012 / Nr. 306 WISSEN 11

Manche Studenten lesen, ohne zu verstehen

Unser deutsches Wort Passion hat sei-ne Wurzel im lateinischen Substan-tiv passio (= die Leidenszeit) und in

dem lat. Verb pati (= leiden, dulden, ertra-gen). Der Patient, der leidet, findet in sei-nem Zustand sicherlich keine Leidenschaft, kein Hobby. Ein Mensch, der als Patient Patience spielt, verbindet Leid mit Freude, Schmerz mit Leidenschaft. Das englische Wort passion steht hingegen ausschließlich für Vorliebe, Begeisterung, Leidenschaft; eine Ausnahme bildet die Karwoche: passi-on week. Das englische Adjektiv passionate bedeutet leidenschaftlich. Und compassion ist das Mitleid, aber eher im Sinne von Mit-gefühl. Ein aus der griechischen Sprache

stammendes Wort für Mitleid ist Sympathie, engl.: sympathy. Und die Homöopathie ist ähnliches, gleichartiges Leiden.

Das englische Leiden ist suffering, vom lateinischen Wort suffere (eigentlich: sub ferre = von unten tragen, erleiden). Un-ser deutsches Substantiv Leid hat germa-nischen Ursprung in dem Adjektiv laipa = betrüblich, widerwärtig. Das Verb leiden hingegen ist dem Althochdeutschen lidan entlehnt und bedeutet: gehen, weggehen, vergehen. Im Altnordischen benutzte man das Wort leidi für Grabstätte.

Ist nicht unsere Konsumgesellschaft auch eine Bühne für grenzenlose Leiden-schaften und Leidensfreuden?

Hobby, die Liebhaberei, die Leiden-schaft, das Steckenpferd, kommt von mit-telalterl. engl.: hoby = kleines Pferd, wor-aus wir das Steckenpferd gemacht haben.

Leid kann und darf nicht ein Spielzeug, eine Freizeitbeschäftigung sein. Der Fran-zose gebraucht für Leid das Wort la pei-ne, das wir auch im Englischen als pain (Schmerz) kennen. Das französische Verb für leiden ist souffrir und dem englischen to suffer ähnlich.

Wir müssen heute in der von Leiden-schaften, von Hobbies gekennzeichneten Freizeitgesellschaft (Freizeit ist nicht Zeit-Freiheit!) genau hinschauen, wo die Lei-dens-Wirklichkeit liegt. Ursache und Wir-

kung, Kausalität und Symptom werden leicht miteinander verwechselt.

Das füllhornartige Reservoir an Thera-pieangeboten für leidenschaftliche Leidens-genossen, für genießerische Leidensbesitzer, wird täglich größer.

Es kann doch nicht Zielsetzung des Le-bens sein, in leidenschaftliche Geduld zu verfallen, um als passionierter Dauer-Pati-ent in Hobby-Manier das Glücksangebot vielfältigster Behandlungsformen zu ver-kosten. Der Therapie-Konsum kann zur Passion werden. Echtes und begründetes Leid ist kein Steckenpferd.

Etymosophie © – exklusive Kolumne für The Epoch Times Deutschland von Roland R. Ropers, Etymosoph und Publizist.

Etymosophie von Roland R. RopersPASSION

Leid oder

Leidenschaft, Trauer

oder Freude?

Stephanie Lam

College-Studenten, die flie-ßend lesen können, ver-stehen nicht notwendi-

gerweise den Text und könnten ebenfalls zu Gedächtnisproble-men neigen, ist in einer kanadi-schen Studie der Universität von Alberta zu lesen.

Der Test von 400 Studenten der Universität ergab „eine si-gnifikante Anzahl von Univer-sitätsstudenten mit unbemerk-ten Verständnisschwierigkeiten (über fünf Prozent der Bevölke-rung)“, berichtete Dr. Georgiou der Epoch Times per E-Mail.

„Wenn allein die Lesegenauigkeit zählen würde, um die möglichen Schwierigkeiten beim Lernen auf-zudecken, könnten diese Studen-ten gar nicht gefunden werden.“

Georgiou und sein Forscher-kollege Dr. J. P. Das untersuch-ten Studenten, die fließend lesen konnten, aber Verständnisschwie-rigkeiten hatten und fanden her-aus, dass diese auch Gedächtnis-probleme hatten.

Das Arbeitsgedächtnis hat die Fähigkeit, Informationen zeitwei-lig für die weitere Verarbeitung zu speichern. Um Mathematik auswendig zu lernen, benötigt

man zum Beispiel das Arbeits-gedächtnis.

„Die Studenten investieren ihre meiste Zeit in das Lesen und vergessen dabei die Bedeu-tung. Sie lesen und entziffern eine Passage“, schrieb Georgiou in ei-ner Pressenachricht. „Wenn sie am Ende angelangt sind, haben sie vergessen, worum es im ersten Abschnitt ging.“

Aus theoretischer Sicht kön-nen die im Arbeitsgedächtnis ent-deckten Defizite auf tieferliegen-de Defizite zurückgeführt werden.

Es geht um das erfolgreiche Ver-arbeiten, Behalten und Ausfüh-ren eine Serie von Befehlen in der richtigen Reihenfolge“, er-wähnte Georgiou gegenüber der Epoch Times. „Um ihr Lernen zu verbessern, benötigen diese Studenten spezifische Strategi-en zur Entwicklung des Lesever-ständnisses.“

Laut Georgiou würde es für die Studenten hilfreich sein, während des Lesens den Hauptgedanken jeden Absatzes niederzuschreiben und dies mit

Texten zu verschiedenen The-men zu einzuüben.

„Wir könnten auch argumen-tieren, dass ihnen das Lesen von Literatur, das über ihre Haus-aufgaben hinausgeht, ein um-fassenderes Wissen von der Welt vermittelt“, sagte er über die Verbesserung der High-School-Erziehung zur Vorbereitung auf das College.

Seine Entdeckungen werden auf der Konferenz Text and Dis-course im kommenden Sommer in Montreal präsentiert.

Eine aktuelle Studie er-forscht das Lernen von Studenten aus Textbü-chern. Manche haben Schwierigkeiten beim Verstehen des Textes. Diese können aber mit einer speziellen Lese-technik überwunden werden.

Forschungen ergaben, dass über fünf Prozent der Studenten Schwierigkeiten beim Verstehen von Texten haben.

Xbox-Spielkonsole kommt in den OperationssaalMit einer Handbewegung

könnten Chirurgen kün- ftig während einer Ope-

ration in den Röntgenaufnahmen ihres Patienten blättern, das berich-tete Dr. Norbert Aschenbrenner von der Siemens AG. Er beschrieb den Vorgang wie folgt: Bisher ist es kaum möglich, die Monitore zu bedienen, weil die Personen im Raum wegen des Infektionsri-sikos keine anderen Gegenstände als die Operationswerkzeuge be-rühren dürfen. Experten von Sie-mens Healthcare und der globalen Forschung Corporate Technology erweiterten daher die Technik der Microsoft Xbox so, dass Chirur-gen per Hand- und Armbewegung Aufnahmen wechseln, Details her-

anzoomen oder dreidimensionale Bilder drehen können.

Das kommerziell noch nicht erhältliche System könnte künftig minimal-invasive Operationen un-terstützen, bei denen durch einen kleinen Schnitt ein Katheter ein-geführt wird, über den der weitere Eingriff erfolgt. Während der ge-samten Operation muss der Chi-rurg die Anatomie des Patienten in allen Details präsent haben. Monitore im OP zeigen deshalb Röntgenschnittbilder oder dreidi-mensionale Röntgenaufnahmen an. Die Gestensteuerung gibt dem Chirurg nun die Möglichkeit, zwi-schen einzelnen Aufnahmen oder Ansichten zu wechseln.

Basis ist die Kinect-Technik der

Spielekonsole Xbox. Sie projiziert ein Punktmuster aus infrarotem Licht in den Raum und zeichnet die Szene mit einer Kamera aus einem anderen Winkel auf. Drei-dimensionale Gegenstände oder Personen verzerren das aufgenom-mene Muster, sodass man für je-den Punkt des Kamerabilds den Abstand zur Lichtquelle berech-nen kann. Eine Software identi-fiziert aus diesen dreidimensiona-len Punktwolken die Personen im Raum und erkennt ihre Bewegun-gen.

Das System ist allerdings nicht darauf ausgerichtet, um langsa-me, präzise Handbewegungen in exakte Befehle umzusetzen. Des-halb entwickelten Experten von

Corporate Technology Algorith-men, die zunächst aus den Punkt-wolken die Hände des Chirurgen identifizieren. Dazu analysieren sie gezielt nur den räumlichen Bereich vor den Anwendern, in dem die steuernden Hände zu erwarten sind. Hat das System die Hände erkannt, registriert es ihre Bewegungen, ohne sich von anderen Personen im Raum be-einflussen zu lassen. Experten von Siemens Healthcare stellten die Verbindung zwischen der Be-wegungserkennung und der Dar-stellung der Röntgenbilder her. Sie definierten die nötigen Befehle – also etwa, dass das Auseinander-bewegen der Hände einen Bild-ausschnitt vergrößern sollte. (dk)

„Wenn sie am Ende angelangt sind, haben sie verges-sen, worum es im ersten Abschnitt ging.“

iEine fortgeschrittene Lern- und Lesetechnik„Speed reading“ soll für jeden erlernbar sein, bedeu-tet aber nicht, dass man den Spaß am Lernen verliert. Es soll den Lernenden nicht noch mehr in Stress ver-setzen, sondern zusätzli-che Freiräume verschaffen. Diese Lesetechnik ist bereits seit 1920 bekannt. Durchschnittliche Lesege-schwindigkeiten sollen bei 160 bis 200 Wörtern pro Minute liegen. Die Technik zielt generell auf ein schnel-leres effizienteres Lesen ab, also mehr Stoff in weniger Zeit aufzunehmen und zu verarbeiten. Beim Erlernen der Technik wird in drei Stufen unterteilt. Je nach Stufe kann die An-zahl der gelesenen Wörter erhöht werden (zum Beispiel 160 bis 450 Wörter pro Minu-te auf Stufe I).Bei Stufe II geht es um das Strukturieren des Wissens. Sehr geeignet dazu sind so-genannte Mindmaps. Stufe III dient dem Überblickslesen und Vorstrukturieren des beim Lesen zu erwartenden Inhalts.

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Mit einer handbewegung könnten chirurgen künftig während ei-ner operation in den Röntgenaufnahmen ihres patienten blättern.

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The Epoch Times Deutschland / 7. - 13. März 2012 / Nr. 306MENSCHEN & MEINUNGEN12

A N Z E I G E

Die Shen Yun Touring Company reist schon seit zwei Monaten durch ganz

Nordamerika und mit ihr die Tänzerin Xiya Li, die in Berlin aufgewachsen ist.

Wir befragten Xiya Li über ihren kosmopolitischen Hinter-grund und ihre Tanzausbildung. Auch wollten wir wissen, wie sie die tiefen Emotionen in den Auf-tritten, in denen sie eine Haupt-rolle spielt, wie „Ohne Reue“ und

„Mu Guiying kommandiert die Truppen“, darstellen kann.

Frage: Xiya, Ihre Familie stammt aus China, Sie wuchsen in Berlin auf und jetzt sind Sie in New York ansässig?

Xiya: Ja, meine Eltern sind aus Xinjiang, das sich im Nord-westen Chinas befi ndet und sie zogen nach Deutschland, um dort auf die Universität zu gehen. Also wurde ich in Deutschland geboren und wuchs dort auf, aber meine Eltern wollten, dass mei-ne Schwester und ich so viel wie möglich über unsere Heimat lern-ten. Zu Hause sprachen wir Man-darin und als ich vier wurde, ha-ben sie mich auf eine chinesische Sprachschule geschickt. Zu Hause waren wir von chinesischen Bü-chern und Filmen umgeben und deshalb wuchs ich mit Legenden wie „Reise in den Westen“ und

„Die acht taoistischen Unsterbli-chen“ auf.

Meine Eltern widmeten unse-rer Ausbildung eine Menge Auf-merksamkeit. Sie erzogen uns mit traditionellen chinesischen Wer-ten und hofften, dass wir einmal so anmutig und tugendhaft wie die chinesischen Frauen in frühe-ren Zeiten werden würden.

Als ich sechs war, schickte mich meine Mutter zu einer Ballett-schule. Mit zehn fi ng ich an, von einer angesehenen Tanzpädago-gin klassischen chinesischen Tanz zu lernen, bis ich mich dann im Jahr 2006 Shen Yun Performing Arts anschloss.

Frage: Wie viele Sprachen sprechen Sie jetzt?

Xiya: Drei – Chinesisch, Englisch und Deutsch. Chine-sisch ist meine Lieblingssprache. Aber ich mag allgemein die asi-atische Sprechweise, besonders

koreanisch. Ich liebe koreanische Dramen, die in den alten kaiser-lichen Palästen spielen; ich höre gerne den Klang der koreani-schen Sprache, obwohl ich kaum etwas davon verstehen kann.

Frage: Sie haben vom Ballett zum chinesischen Tanz gewech-selt. Was ist am klassischen chine-sischen Tanz anders?

Xiya: Klassischer chinesischer Tanz ist wirklich eine vollkommen unabhängige Tanzform, die ein ei-genes einzigartiges System von Be-wegungen, Haltungen, Ausbildung, sehr schwierigen Techniken und eine vieltausendjährige Geschichte beinhaltet. Es ist eine äußerst rei-che und ausdrucksvolle Kunstform.

Die spezifi schen chinesischen Rhythmen, Bewegungen, Posen sowie eine Reihe von Sprüngen und Drehtechniken stehen im klassischen chinesischen Tanz für den äußerlichen Körperausdruck. Es benötigt schwere Arbeit, um die Koordination all dieser Ele-mente zu perfektionieren. Jedes Lächeln, jeder Blick – was wir auf Chinesisch „den Geist der Augen“ nennen, jede subtile Neigung des Kopfes und jede Armposition un-terliegen ständiger Verfeinerung.

Und dann gibt es den inneren Bereich, der genauso wichtig ist. Die inneren Gefühle spielen eine wichtige Rolle. Das liegt daran, dass die Essenz des klassischen chinesischen Tanzes in dem liegt, was wir „Haltung“ nennen oder innere Rhythmen und innerer Geist. Dies verlangt ein tiefes Ver-ständnis der chinesischen Kultur und die Bedeutung oder Essenz von dem, was wir ausdrücken wollen.

Frage: Sie haben viel Lob für ihre Ausdrucksstärke auf der Bühne erhalten. Woher nehmen Sie die Inspiration für die Rollen, die sie spielen?

Xiya: Letztes Jahr spielte ich in dem Tanz „Ohne Reue“ eine Mutter, deren Sohn verfolgt und wegen seines Glaubens an Falun Gong getötet wird. Obwohl ich sehr vertraut bin mit diesen Ge-schichten und mit dem, was heute in China geschieht, war dies für mich ein schwieriges Stück zu spielen – du musst dich emotional wirklich dort hineinversetzen.

Um den Ausdruck genau richtig hinzubekommen, arbei-tete ich eng mit Yungchia Chen zusammen, der das Stück cho-reografi erte. Ich verbrachte viele Stunden damit, ein Gefühl dafür zu bekommen, was eine ältere Mutter in ihrem größten Schmerz empfi ndet.

Aber das war schwer. Der Tänzer, der meinen Sohn spielte, war Golden Li, der eigentlich ein paar Jahre älter ist. Ich schaute ihn an und dachte: „Er ist mein Sohn? Er ist zwei Jahre älter als ich! Auch bin ich keine Mutter … ganz zu schweigen von einer Mut-ter, die einen Sohn verloren hat. Wie kann ich das spielen?“

Zuerst den schmerzvollen Gesichtsausdruck, den ich an-schaulich darstellen musste … ich wagte es nicht, solche Gesichts-ausdrücke zu machen. Besonders für mich als junge Frau war dies schwer zu durchbrechen. Dann dachte ich: „Wen kümmert’s?! Gib dem Publikum einfach dein Bestes.“

Während dieser Probenzeit ging ich hinunter zum See auf unserem Campus, hörte der Musik der Tänze zu, um mich langsam in die Rolle hineinzuver-setzen. Dann eines Tages schaute ich Gemälde an und sah zufällig eins von einer Mutter, die ihren ermordeten Sohn im Arm hielt. Und ich sah ihren Gesichtsaus-druck. Ich besorgte mir ein Foto dieses Gemäldes und trug es bei mir, wenn ich so um den See her-umging und der Tanzkomposition zuhörte.

Bei diesen Spaziergängen und um zu verinnerlichen und zu verstehen, was sie fühlte, tauchte ich in Gedanken in die heutige grausame Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden in Chi-na ein, deren einziges Bestreben doch nur ist, den Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht zu folgen. Ich fühl-te den überwältigenden Schmerz und wurde sehr traurig, ohne es richtig zu bemerken. Ich vertiefte mich so sehr in diese Rolle, dass meine Freunde sich Sorgen um mich machten. Sie fragten mich, ob alles in Ordnung sei. Aber ich war einfach zu sehr in meine Rolle vertieft. Nach jeder Probe war ich wirklich erschöpft von dem emotionalen Ausdruck dieser Figur.

Frage: Konnten Sie schon im-mer schauspielern?

Xiya: Ich halte mich selbst nicht wirklich für eine großartige Schauspielerin. Als ich klein war, war ich ziemlich schelmisch und spielerisch. Als ich acht war, sagte ein Freund meiner Eltern zu mir:

„Wenn du erwachsen bist, wirst du ganz bestimmt eine Darstellerin werden.“ Wenn ich tanze, ist es sehr leicht für mich, ein Lächeln im Gesicht zu haben, es ist ganz natürlich für mich. Aber die kom-plexeren Rollen fordern mich und meine Gedanken weitaus mehr heraus.

Frage: In dem Tanz dieser Spielzeit „Mu Guiying komman-diert die Truppen“ spielen Sie die Matriarchin des Yang-Klans. Er-zählen Sie uns über die Emotio-nen, die Sie in dieser Geschichte darstellen.

Xiya: Ja, ich spiele She Taijun, die eine sehr starke Frau aus einer sehr starken Familie war. Die Fa-milie Yang lebte vor über tausend Jahren während der Song-Dy-nastie. Die Dynastie verfi el – der Palast war korrupt und das Land wurde ständig überfallen, doch diese Familie hielt die Dynastie

am Leben. Aber als der Krieg ei-nen hohen Tribut von der Familie forderte, gab es bald keine Män-ner mehr zum Kämpfen. Das ist der Augenblick, in dem ich auf der Bühne als Kopf des Klans erscheine.

Als ich zum ersten Mal heraus-komme, schaue ich meine Enkelin, Mu Guiying, an und denke: „Was ist mit ihr los?“ Dann sehe ich, dass sie etwas hält – die blutigen Kleider ihres Mannes (das heißt meines Enkels) und ich bin ent-setzt. Ich erkenne: „Oh nein! Er wurde im Krieg getötet. Der letzte Mann der Familie – gegangen.“ Natürlich bin ich zutiefst betrübt und ich erinnere mich daran wie er als kleines Kind war, als ich ihn in meinen Armen wiegte. Aber dann wendet sich diese Emotion schnell und ich sammle Mut. Ich denke an die Menschen des Lan-des – sie brauchen jemanden, der aufsteht und sie verteidigt, also muss ich stark sein und Mu Gui-ying darin bestärken, die Truppen in den Kampf zu führen.

Frage: Sie scheinen oft meh-rere verschiedene Charakterän-derungen in einer einzigen Auf-führung zu haben?

Xiya: Ja, da jeder einzelne Tanz ein anderes Thema zeigt, muss ich vor jedem Stück auch ziemlich schnell meine Gefühle ändern. Man wechselt nicht nur die Kostüme und Haarteile, son-dern erlebt dramatische emotio-nale Veränderungen und all das in nur wenigen Momenten.

Frage: Es klingt so, als ob Sie tatsächlich von Ihrer Arbeit und dem Reisen mit der Künstler-gruppe Shen Yun erfüllt sind.

Xiya: Ja, diese Tanzform kann schwierig sein, aber es ist auch sehr lohnend, das, was wir gelernt haben, mit unserem Publikum teilen zu können. Ich denke, was wir durch das Tanzen erreichen wollen, ist, unsere Überzeugung für Kunst und Schönheit mit un-serem Publikum zu teilen, Dinge, die jeder verstehen und nachemp-fi nden kann. Ich denke auch, fast jeder hofft auf mehr Barmher-zigkeit in der heutigen Welt. Es ist mein Wunsch, im Herzen zumin-dest einer Person die Hoffnung zu erwecken, dass dies möglich ist.

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The Epoch Times Deutschland / 7. - 13. März 2012 / Nr. 306MENSCHEN & MEINUNGEN12

Meine Eltern erzo-gen uns mit traditio-nellen chinesischen Werten und ho� ten, dass wir so anmu-tig und tugendhaft wie die chinesi-schen Frauen in früheren Zeiten werden würden.Xiya Li

Die Tänzerin Xiya Li aus Berlin

„Shen Yun“ kommt zu Gastspielen nach Berlin (16. - 18. März im ICC) undFrankfurt (30. - 31. März Jahrhunderthalle). www.ShenYun2012.comF

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7. - 13. März 2012 / Nr. 306www.epochtimes.de

Was ist aus der TCMgeworden? Seite 14

Vom Brett zur LiegestützeZwei in eins Seite 15

Amerika – The Different World – so nennen Maria und Michael Kasprick das

Buch über ihre abenteuerliche Radtour durch den Westen der USA, weil offensichtlich kaum eine ihrer Vorstellungen vom Land der unbegrenzten Möglich-keiten und seinen Bewohnern zu-traf. Das Land und seine Bewoh-ner sind eben different – anders.

Die Kaspricks hatten sich schon längst für ihr Rentnerleben vorgenommen, jeweils ein halbes Jahr die Welt auf Fahrrädern zu erkunden. 2007 war es so weit. Welt sind für sie allerdings nicht nur Landschaften und Städte oder Museen, sondern die Menschen. In diesem Fall waren es überaus hilfsbereite, heitere, kontaktfreu-dige und großzügige Amerikaner, die zwar diese Germans ein biss-chen verrückt fanden, aber ihnen Geschenke machten, sie einluden,

ihnen vorausfuhren, um den Weg zu zeigen oder sie samt Rädern in das eigene Auto einluden, um ihnen weiterzuhelfen.

Sie fuhren vom Süden Neva-das, von Las Vegas, durch Gebirge und Nationalparks nach Norden bis nach Seattle nahe der Grenze zu Kanada, um dann nach Süden wieder umzubiegen und die be-rühmte Küstenstraße am Pazifi k entlang bis San Diego in die Pe-dale zu treten.

In Manchester treffen sie Wil-liam auf dem Rennrad. Er lädt sie spontan ein, ihn und seine Frau in ihrem Haus im Redwoodwald des Salt Point State Parks zu besu-chen und bei ihnen zu übernach-ten. Ein abenteuerlicher Weg führt die Kaspricks dann immer tiefer und weiter in ein düsteres Waldge-biet mit den höchsten Bäumen der Welt, riesigen Farnen, Feuerlilien und blühenden Rhododendren.

Als sie ein paar Tage später in Cayucos den Supermarkt verlassen, erwarten sie Yvonne und James bei ihren Rädern und bitten sie, bei ihnen in Santa Barbara einzukeh-ren: „Ihr könnt bleiben, solange ihr wollt!“ Solche Erlebnisse gibt es immer wieder, Begegnungen, die ohne Räder kaum möglich wären.

Wichtige Tipps zu Straßenty-pen, Reiseausstattung, Karten-materialien und Fahrradbüchern komplettieren den mit zahlreichen Abbildungen versehenen Band. Nicht nur für Rentner nachah-menswert. (rls)

Wie Neid stylish wird der N-Faktor Seite 16

Per Rad durch die USA

Maria und Michael KasprickAmerika – The Di� erent World 192 Seiten, 56 Abbildungen 12,80 €; Donat VerlagISBN 978-3-943425-05-5

F OTOS: DO N AT V ER L AG

Page 14: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 07.03.2012

Dazu müssen auch alle Grundkurse und Seminare belegt werden, die vom Gesundheitsministerium Hongkongs anerkannt wurden.

In einer Lobrede an seinen Meister hatte sich Yu folgendermaßen ausge-drückt: „Mein Meister, vor deinem Tod konntest du jeden Schüler annehmen. Nun ist das unmöglich. Denn ein sol-cher muss jetzt einen Universitätsab-schluss in Chinesischer Medizin haben. Sonst geht es nicht. Ich kann ihn lehren, aber er kann es nicht anwenden, denn das wäre illegal.“

Yu hat vergeblich versucht, Absol-venten oder registrierte Mediziner auf-zunehmen. „Sie sahen sich als Studen-ten von Professoren an und hielten sich für traditionelle Mediziner. Es gab für sie keinen Grund, mich zum Lehrer zu nehmen”, beschreibt Yu. Hilflos blickt er auf die Schwierigkeit, die altherge-brachte Kunst der Behandlung von Knochenverletzungen weiterzugeben.

Die ewigen Grundsätze der Chinesischen Medizin

„Wenn ich sterbe und das direkte Leh-ren der Schüler nicht erneut legalisiert worden ist, werde ich alle meine me-dizinischen Niederschriften verbren-nen”, so Yu. „Die britische Regierung hat unser kulturelles Erbe und medi-zinisches System stets respektiert. Seit 1999, zwei Jahre nachdem Hongkong an China zurückgegeben worden ist, erschweren die eingeführten Regula-rien das althergebrachte System der Wissensweitergabe.”

The Epoch Times Deutschland / 7. - 13. März 2012 / Nr. 30614 Gesundheit

Was ist aus der Traditionellen Chinesischen Medizin geworden?

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Die Kunst der chinesischen Kräutermischungen wurde über Jahrtausende nur ausgewählten schülern vermittelt und gelangte

nicht an die Öffentlichkeit.

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Schüler weitergegeben“, führt Yu weiter aus.

Das Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler beruht auf Vorherbe-stimmung. „Mein Meister beobach-tete mich über Jahre, bevor er mich als Schüler annahm”, erklärt Yu. Be-vor Yus Meister starb, wies er ihn an

„einige gute Schüler anzunehmen und dieses Wissen zu erhalten.” Yu bemerkt traurig: „Ich als sein Schüler kann dieser Verantwortung nicht ge-recht werden.“

Unter Zensur und VerdrängungNach der Einführung der Regularien der KPCh müssen chinesische Medizi-ner Seminare zur Qualifizierung besu-chen und Prüfungen ablegen, um eine Legalisierung ihrer Praxis zu erreichen.

so gehandhabt. Geheime Rezepturen und alles, was sie über die Jahrzehnte an Wissen angehäuft hatten, gaben sie an einen Schüler oder die eigenen Kinder weiter.

„In den Büchern finden sich nur Zusammensetzungen mit geringer oder gar keiner Wirkung, die hand-geschriebenen Rezepte meines Meis-ters dagegen wirken”, so Yu. Diese Rezepte müssen über die mündlichen Anweisungen eines Meisters erlernt werden, sonst können sie nicht ver-standen werden. „Die Verschreibun-gen werden getrennt niedergeschrie-ben. Um Wirkungen zu erzielen, müssen verschiedene Zusammen-setzungen miteinander kombiniert werden. Diese Informationen werden nur an außerordentlich verständige

In der Chinesischen Medizin währte die Tradition der Weiter-gabe des Wissens von Lehrer zu

Schüler über Tausende von Jahren. 1999 wurden von der Kommu-

nistischen Partei Chinas (KPCh) die „Regularien zur Chinesischen Medi-zin” bekannt gemacht, nur zwei Jahre, nachdem Hongkong seine Souverä-nität wiedererlangt hatte. Von diesem Zeitpunkt an war die Traditionelle Chinesische Medizin nicht mehr so einfach durchzuführen. Sollte diese Verordnung ihre volle Wirkung ent-falten, würde die Tradition der Wei-tergabe des Wissens „vom Meister an den Schüler” kaum mehr aufrecht zu erhalten sein.

Yu Hong Chao, Vorsitzender der Vereinigung zur Erhaltung der alten Chinesischen Medizin und Erbe der althergebrachten Behandlung von Knochenverletzungen, findet, dass diese Gesetzgebung nicht zum Er-halt der Traditionellen Chinesischen Medizin beiträgt: „Sie ist die Haupt- ursache für ihr schleichendes Ver-schwinden.”

Geheime Rezepturen Angesehene Heiler der Vergangen-heit wie Li Shi Zhen und Hua Tuo haben die Weitergabe ihres Wissens

Über Jahrtausende hin wurde die Traditionelle Chinesische Medizin direkt vom Meister an den schü-ler weitergegeben.

Page 15: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 07.03.2012

Die Startposition Beginnen Sie in der Position des Bretts – halten Sie Ihren Körper gleichmäßig auf den Ellbogen und den Zehen. Stellen Sie die Füße hüft-weit auseinander und die Ellbogen schulterbreit. Halten Sie die Position für zehn Sekunden.

Richten Sie Ihren rechten Ellbogen jetzt auf, bis Sie auf der Hand stehen, wiederholen Sie das mit dem linken Arm. Das bringt Sie in die Liegestütz-position. Halten Sie diese für zehn Se-kunden.

The Epoch Times Deutschland / 7. - 13. März 2012 / Nr. 306 Fitness 15

Machen Sie einmal die Bewegung der Liegestütze und kehren Sie dann in die Ausgangsposition zurück, ein Arm nach dem anderen. Wiederholen Sie dies zehnmal oder so oft Sie die Kraft dazu haben.

Die TechnikSowohl die Liegestütze als auch das Brett erfordern einen geraden Rücken. Vermeiden Sie ein Anheben oder Ab-sinken der Hüften.

Beide Bewegungen sind innere Be-ckenübungen, es ist also wichtig, dass

Emma-Kate Stampton

Es gibt so viele Möglichkeiten, un-seren Körper ohne Ausrüstung und Geräte zu trainieren. Oft

ist es so, dass man sich beim Kreieren eines eigenen Übungsprogramms ge-danklich nur selbst einschränkt. Un-ser Körper ist eines unserer besten Trainingsgeräte. Wir können ihn wir-kungsvoll als Widerstand bei mus-kelaufbauenden und körperformen-den Übungen benutzen.

Die folgende Übung ist eine fantas-tische Herausforderung für den Ober-körper und das Becken. Sie verbindet zwei der besten Übungen für diese Regionen: zum einen „die Liegestüt-ze“ und zum anderen „das Brett“.

Sie eine tiefe Verbindung zu Ihren in-neren Unterbauchmuskeln aufbauen und pflegen. Denken Sie an die Zone zwischen Ihren Hüftknochen, dem Na-bel und dem Schambein und ziehen Sie die Muskeln nach innen, als wollten Sie Ihre Hosen lockern.

Halten Sie nicht den Atem an, denn dieser ist ein wichtiges Werkzeug bei der Unterstützung Ihres Körpers und da- bei, das Becken in Bewegung zu halten.

Wenn Sie die Übung ausführen, be-ginnen Sie nicht immer mit der glei-chen Seite, sondern wechseln Sie ab. Wiederholen Sie die Übung fünfmal rechts und fünfmal links.

Die Übung kann auch auf den Kni-en ausgeführt werden. Es ist wichtig, auf den eigenen Körper und seinen Zustand zu achten. Sie werden schnel-ler gute Resultate erzielen, wenn Sie die Bewegungen so korrekt wie möglich ausführen und den Rücken immer ge-rade halten. Wenn es Ihnen leichterfällt, die Übung auf den Knien auszuführen, dann beginnen Sie auf diese Weise, bis Sie in der Lage sind, nur auf den Ze-hen zu stehen.

Zwei in eins – Vom Brett zur LiegestützeBei der Verbindung von Brett mit Liegestütze brauchen wir keine zusätzlichen Geräte, um unseren Körper optimal in Form zu bringen.

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Wenn Sie Liegestützen oder das Brett absolvieren, halten Sie den Rücken in neutraler Position

und ziehen Sie den Bauchnabel nach innen.

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The Epoch Times Deutschland / 7. - 13. März 2012 / Nr. 30616 Mode & Stil

Der N-Faktor – wie Neid stylish wirdKatharina Starlay

Meine Liebe“, fl üstert Sil-vie, die genauso gut auch Maren, Sonja oder Katrin

heißen könnte, Ihnen beim Abschied ins Ohr, „ich meine es nur gut mit dir. Als deine Freundin muss ich dir sagen, dass die schmale Jeans deine kräftigen Waden unvorteilhaft be-tont. Du solltest in Zukunft auf wei-tere Hosenbeine achten.“

Touché! Das saß. Was Frauen einander unter dem Deckmantel des freundschaftlichen Gefallens an kleinen Giftspritzen verabrei-chen, grenzt nicht selten an Nestbe-schmutzung. Haben Sie schon mal einen Mann so etwas sagen hören? Was Silvie nämlich wohlweislich zu

sagen unterlässt: Die sportlichen Waden gehören zu einem Paar ins-gesamt sehr wohlgeformter Beine mit unerhört langen Schenkeln, die Männerblicke auf sich zie-hen. Und das stört Silvie. Von mittlerer Körperhöhe und eher der weibliche Figurtyp neidet sie der Freundin den knabenhaft-muskulösen Körperbau und die langen Beine.

Was tun, wenn man so eine Freundin hat?Wenn Sie solche oder ähnliche Botschaften von Freundinnen er-halten, sollten Sie a) in erster Linie

die wahre Meldung dahinter ver-stehen und die Motivation der Ab-senderin durchschauen lernen, b) überprüfen, ob Silvie recht hat und c) auf ihre Freundschaft künftig ver-zichten. Attraktivität ist immer eine Sache des Betrachters: Es gibt Men-schen, meist männliche, die sportli-che Waden „rattenscharf“ oder ein kräftiges weibliches Gesäß „ein-

fach herrlich“ finden. Über-prüfen Sie also bewusst und

selbstkritisch, was Sie an

sich schön fi nden und zeigen wollen – oder was keine Betonung verdient. Abweichungen vom gängigen Schön-heitsideal können nämlich für einen nach Reiz und Abwechslung suchen-den Blick ein wahrer Augenschmaus sein. (Selbstverständlich entschuldigt das keine Leggins an einer untrai-nierten Damengröße 46!)

Wenn Sie selbst Silvie sind – und Hand aufs Herz, ein biss-chen Silvie steckt in jeder von uns – dürfen Sie sich Gedan-ken zu Ihrem Umgang mit Neid machen. Statt die Kon-kurrentin, die keine ist, weil Sie ihren Oberschenkelumfang ohnehin nie erreichen werden, mit Nadelstichen zu versehen, könnten Sie sich besser produk-tiv mit Ihrem Neidgefühl ausei-nandersetzen und zu folgendem Schluss kommen: Der Kontrast macht Sie als Freundinnen-Paar spannender als wenn Sie alleine aufträten, Ihre weibliche Silhouette und Ihre feminine Ausstrahlung wer-den dank der sportlichen Begleitung in Szene gesetzt und ziehen an, wer auch immer darauf „steht“.

Nutzen Sie den Neid konstruktiv!Neidisch zu sein ist ein normales menschliches Gefühl und kann sehr positiv sein, wenn Sie damit konstruktiv umgehen. Konstruk-tiv wird das Gefühl, wenn man oder Frau es anerkennt, bevor es spitzzüngig macht oder zweifel-hafte Instinkthandlungen nach sich zieht. Neid ist ein Indikator für das eigene Defi zitdenken. Was ich anderen neide, wünsche ich mir selbst, traue es mir aber nicht zu. Erst wenn ich das erkenne, kann ich gegensteuern und an die Erfüllung meines Wunsches gehen – oder ihn als irrelevant ad acta legen. Oft ist Neid auch eine Folge einseitiger Be-trachtung und will uns auf das eige-ne reduzierte Denken aufmerksam machen. Das nagelneue Auto des Nachbarn zum Beispiel mag un-glaublich repräsentativ sein, in der Kurve wie ein Formel-1-Wagen auf der Straße liegen und alles in allem den Sieg des Statusdenkens feiern – es schluckt aber vielleicht auch höllisch viel Benzin und verursacht seinem Herrchen bei jedem Krat-zer Schmerzen in der Besitzerseele

… oder die Freundin mit Modelma-ßen. Gerät sie nicht immer wieder an Männer, die sich mit ihr schmü-cken wollen, statt sie zu nehmen, wie sie ist? Vielleicht würde sie – rein

Oscar-Roben von links nach rechts: Octavia Spencer (Tadashi Shoji), Michelle Williams (Louis Vuitton), Penélope Cruz (Armani Privé), Gwyneth Paltrow (Tom Ford).

Unsere Stilexpertin gibt Tipps, wie Frauen ihre Neidgefühle positiv nutzen können. (Und wir in der Redaktion fi nden, dass die Oscar-Outfi ts 2012 ganz hervorragend zu diesem Thema passen …)

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Page 17: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 07.03.2012

The Epoch Times Deutschland / 7. - 13. März 2012 / Nr. 306 Mode & Stil 17

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männertechnisch natürlich – etwas darum geben, weniger hübsch zu sein … oder die andere Freundin mit Körbchengröße 75 DD. Hat sie es nicht gründlich satt, Jacken eine Nummer größer kaufen und dann in der Taille ändern zu müssen, weil kein europäisches Konfektionsmaß an ihrer Pracht sitzt? Sie träumt seit Jugendtagen vom fl achen A-Format

… Wer genauer hinschaut statt Pfei-le zu schießen, kommt schnell da-hinter: Woanders ist das Gras auch nicht grüner.

Es gibt sie, diese Menschen, die alles haben. Schönheit, Intelligenz,

Talent, Freunde, Geld – und dann sind sie auch noch nett! Vielleicht begegnen sie uns,

damit wir unsere eigenen

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Seit über 30 Jahren begeistert das Berliner Label BLACKY DRESS mit Kollektionen, die

aktuelle Trends aufgreifen und mit weich fließenden Stoffen Klassiker neu interpretieren.

Die vormals kleine Boutique von BLACKY DRESS im Quartier 205 ist umgezogen. Sie befindet sich nun, noch schöner und größer, direkt ge-genüber dem Friedrichstadtpalast, in der Friedrichstraße 134.

Herzstück im Sortiment der Boutique sind die Kollektionen von BLACKY DRESS und JEAN PAUL – Designs, die sich perfekt ergänzen. Außerdem gibt es noch Schuhe und Taschen von Abro und die außerge-wöhnliche Abendmode von Sonja Kiefer zu entdecken.

Qualität steht im Mittelpunkt mit Materialien wie Wolle, Seide, Kasch-mir und edlen Mischfasern.

Kleine, aber feine Details strahlen Extravaganz aus. Sie stecken in den Schnitten mit ausgefeilter Passform und pfiffiger Verarbeitung. Dunkle Basics bilden das Fundament, ab-gerundet von soften Trendtönen. Es gibt auch ein Business-Baukasten für alle Fälle, bestehend aus Bla-zer, Bleistiftrock, Marlenehosen und Etuikleid in Schwarz oder Braun.

Sylvia Janke, die den Store seit Jahren mit Leidenschaft und Liebe zum Stil führt, legt großen Wert darauf, dass alle Stücke kombinierbar sind und farblich aufeinander abgestimmt.

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Stärken zu profi lieren lernen. Seitdem Silvie das erkannt hat,

greift sie lieber in die Trickkiste der Weiblichkeit und inszeniert sich typ-gerecht, ohne Seitenhiebe. Der aus Neid entstandene Antrieb bringt auf diese Weise tolle Ergebnisse – und rettet Ihre Frauen- und Män-nerfreundschaften.

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F OTOS: FR EDER IC J . B ROW N /A FP/G E T T Y I M AG ES

Page 18: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 07.03.2012

Für die hier beschriebene Studie untersuchten die Astronomen die Far-be und den Polarisationsgrad des Lich-

tes der Erde, nachdem es vom Mond zurückgeworfen

wurde – gerade so, als handle es sich

um das Licht eines Exopla-neten. Die Ergebnisse zeigen, dass die Erde t e i lwe i se von Wolken bedeckt ist,

dass ein Teil der Erdober-

fl äche von Oze-anen bedeckt ist,

und – als entscheiden-den Nachweis für Leben –

dass auf unserem Planeten Vegeta-tion existiert. Es gelang den Forschern sogar, Unterschiede im Wolken-Be-deckungsgrad und im Ausmaß der Ve-getation nachzuweisen, je nachdem, von welchen Teilen der Erdoberfl ä-che das in Richtung Mond refl ektierte Licht jeweils stammte.

„Unsere Chancen, Leben außer-halb unseres Sonnensystems zu fi n-den, hängen von zwei Faktoren ab:

Erstens natürlich davon, ob solches Leben überhaupt existiert, und zweitens davon, ob wir die techni-schen Fähigkeiten besitzen, solches Leben nachzu-weisen”, fügt Ko-autor Enric Palle vom Instituto de Astrofi sica de Ca-narias auf Tenerif-fa (Spanien) hinzu.

„Diese Studie ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg hin zu den nötigen technischen Fä-

higkeiten.”„Die Spektropolarimetrie könnte

uns seines Tages verraten, ob einfa-ches, auf Photosynthese basieren-des pfl anzliches Leben auch noch irgendwo anders im Universum entstanden ist“, schließt Sterzik.

Die nächste Generation von Tele-skopen, darunter das European Ex-tremely Large Telescope (E-ELT),

könnte durchaus in der Lage sein, die bedeu-tende Frage zu klären,

ob die Erde der ein-zig belebte Ort im

Universum ist.

deckungsgrad und im Ausmaß der Ve-getation nachzuweisen, je nachdem, von welchen Teilen der Erdoberfl ä-che das in Richtung Mond refl ektierte Licht jeweils stammte.

„Unsere Chancen, Leben außer-halb unseres Sonnensystems zu fi n-den, hängen von zwei Faktoren ab:

Erstens natürlich davon, ob solches Leben überhaupt existiert, und zweitens davon, ob wir die techni-schen Fähigkeiten besitzen, solches Leben nachzu-weisen”, fügt Ko-autor Enric Palle vom Instituto de Astrofi sica de Ca-narias auf Tenerif-fa (Spanien) hinzu.

„Diese Studie ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg hin zu den nötigen technischen Fä-

higkeiten.”„Die Spektropolarimetrie könnte

uns seines Tages verraten, ob einfa-ches, auf Photosynthese basieren-des pfl anzliches Leben auch noch irgendwo anders im Universum entstanden ist“, schließt Sterzik.

Die nächste Generation von Tele-skopen, darunter das European Ex-tremely Large Telescope (E-ELT),

könnte durchaus in der Lage sein, die bedeu-tende Frage zu klären,

ob die Erde der ein-zig belebte Ort im

Universum ist.

„Wir haben einen Trick angewen-det – die Beobachtung des aschfahlen Mondlichts – um die Erde so zu unter-suchen, wie wir Exoplaneten untersu-chen würden”, erklärt Michael Sterzik von der ESO, der Erstautor der Studie.

„Ein Teil des Sonnenlichts, mit dem die Erde beleuchtet wird, wird zurück ins Weltall refl ektiert und trifft auf den Mond. Die Mondoberfl äche wirkt dann wie ein riesiger Spiegel, der das Licht wieder zurück in unsere Rich-tung wirft. Dieses schwache Licht ha-ben wir mit dem VLT untersucht.”

Die Astronomen suchten im asch-grauen Mondlicht nach eindeutigen Anzeichen für organisches Leben, etwa nach bestimmten relativen Häufi gkeiten von Gasen in der Erd-atmosphäre. So lassen sich an un-serem Heimatplaneten Verfahren ausprobieren, wie sie Astronomen in Zukunft auch für die Suche nach Leben auf Exoplaneten einsetzen möchten.

The Epoch Times Deutschland / 7. - 13. März 2012 / Nr. 30618 Bildung

Carolin Lie� e/idw

Leben auf unserem Heimatpla-neten nachzuweisen klingt auf den ersten Blick trivial, aber

das hier vorgestellte, von einem in-ternationalen Wissenschaftlerteam entwickelte Verfahren könnte helfen, in Zukunft auch anderswo im Uni-versum Leben zu entdecken. Die Stu-die erscheint ab 1. März 2012 in der Fachzeitschrift Nature.

Astronomen ist es gelungen, durch eine Beobachtung des Mondes mit dem

„Very Large Telescope“Leben auf einem Planeten im Universum nachzuweisen.

Der Trick mit Refl ektion und MondlichtBiosignaturen – die Fingerabdrücke des Lebens – lassen sich mit herkömmlichen Me-thoden nur schwer aufspüren. Das Team setzte da-her erstmals ein neues, empfindli-cheres Ver-fahren ein, bei dem nicht nur die Intensi-tät des refl ek-tierten Lichts bei verschiede-nen Wellenlängen, sondern auch seine Polarisation untersucht wird. Diese Methode wird als Spek-tropolarimetrie bezeichnet. Bei der Beobachtung des aschfahlen Mond-lichts mit dem VLT waren die Bio-signaturen auf diese Weise deutlich nachweisbar.

Stefano Bagnulo vom Armagh Observatory in Nordirland, ein Ko-autor der Studie, erläutert die Vor-teile der neuen Methode: „Das Licht eines fernen Exoplaneten wird vom Licht seines Sterns stark überstrahlt. Es ist daher aus-nehmend schwie-rig, es zu analysie-ren – das Problem ähnelt dem Ver-such, ein Staub-korn direkt neben einer hellen Glüh-birne zu beobach-ten. Im Gegensatz zum direkten Licht des Zentralgestirns ist das vom Pla-neten reflektierte Licht allerdings polarisiert. Polarimet-

rische Verfahren können uns des-wegen helfen, das von einem

Exoplaneten refl ektierte Licht aus dem blen-

dend hellen Stern-licht herauszu-

fi ltern.“

Das VLT weist Leben auf der Erde nach

A N Z E I G E

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Die Methode der europäischen Forscher kann helfen zu klären, ob die Erde der einzig belebte Ort im All ist.

FOTO: MICHAEL BÜHRKE /PIXELIO.D

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Page 19: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 07.03.2012

The Epoch Times Deutschland / 7. - 13. März 2012 / Nr. 306 Kulinarisches 19

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Rezept für 20 Stück

• 250 g Maisstärke (Maizena)

• 200 g Mehl • ½ Teelöffel Natron • 2 Teelöffel Backpulver • 150 g zucker • 200 g Butter oder Margarine • 3 Eigelb • ½ Päckchen Vanille-zucker • geriebene Schale von 1 zitrone • Dulce de Leche oder Konfitüre

Und so wird es gemacht:Butter und zucker verrühren, dabei ein Eigelb nach dem anderen hineinschlagen. Den Vanille-zucker und die zitronenschale dazu-geben. Maisstärke, Mehl, Natron und Backpulver vermengen und hinzugeben. Die Mischung zu einer zähen Masse verkneten.

Den Teig dünn ausrollen (nicht dicker als 0.5 zentimeter) und runde Plätzchen ausstechen. Den Ofen auf 180 grad vorheizen und die Plätzchen 10 bis 15 Minuten lang backen. Die Plätzchen nicht braun werden lassen!

Nachdem sie ausgekühlt sind, ein Plätzchen mit Dulce de Leche (oder Konfitüre) bestreichen und ein anderes darauf setzen. Den Rand durch Kokosflocken rollen oder den Doppelkeks ganz oder halb in erwärmte, flüssige weiße oder dunkle Schokolade tauchen.

Das Rezept für Dulce de Leche finden Sie online unter: www.epochtimes.de

Alfajor de Maizena

Meilin Klemann

In der Ausgabe 303 der „The Epoch Times“ haben wir auf diese Seite den „Dulce de Leche“ vorgestellt. Diese süße Spezialität aus Argentinien, ähnlich einer dickflüssigen Ka-

ramellcreme, schmeckt gut als Brotaufstrich, zu Eis, Waffeln und Eierkuchen. In Argentinien findet man Dulce de Leche oft zwischen zwei runde Küchlein gepresst, mit Schokolade überzogen oder Puderzucker bestäubt – den „Alfajor“. Alfajo-res haben ihren Ursprung in Arabien. Dessen Vorläufer wurde von den Spaniern nach Argentinien gebracht. Bei spanischenSüßspeisen schmeckt man auch heute noch einen starken ara-bischen Einfluss.

Der Pionier der Alfajores in Argentinien war Don Augusto Chamnas, ein französischer Chemiker der im Jahr 1840 nach Argentinien kam und ein kleines Familienunternehmen grün-dete, das sich der Herstellung von Süßwaren widmete. Dort kam er auf die Idee, runde anstatt der üblichen rechteckigen Küchlein zu backen, die dann gefüllt mit Konfitüre als „Al-fajores“ verkauft wurden. Das war im Jahr 1869 und seitdem hat sich der Alfajor zu einem festen Bestandteil der argentini-schen Tradition entwickelt.

Foto: Meil in KleMann/ the epoch t iMes

Page 20: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 07.03.2012

20 Fundstücke

Elke Backert

Das neue Polar Land im däni-schen LEGOLAND Billund, das im Mai seine Turen öff-

net, hat bereits die ersten Bewohner empfangen: 17 neugierige Eselspingu-ine. Fröhlich stapften sie in ihr neues Zuhause und fingen nach der Reise aus dem Edinburgh Zoo als erstes ei-nen wohlverdienten Fisch.

Die 17 Eselspinguine, die alle im Edinburgh Zoo geschlupft und dort aufgewachsen sind, wurden von Edin-burgh nach Billund in einem privat gecharterten Flugzeug von Sun-Air eingeflogen. Anstelle von Touristen nahmen Pinguine im Flugzeug Platz

– jeder in einer speziell dafur angefer-tigten Kiste.

„Die Kabine wurde auf zehn Grad temperiert, damit die Pinguine sich so wohl wie möglich fuhlen“, sagt der Biologe Lars Nørholm Jensen, der die Pinguine seit Beginn des Projekts be-treut. Der Flug dauerte 1,5 Stunden und war damit eine schonendere Al-ternative als ein Lkw-Transport.

Wenn das Polar Land im Mai öff-net, können Parkbesucher die Pingu-in-Bucht von einem Amphitheater aus beobachten. Hier beantworten Tierpfleger die Fragen der Gäste und informieren uber ihre Erfahrungen mit den Antarktisbewohnern. Auch das Polar-Restaurant „Pizza & Pas-ta“ bietet eine gute Sicht auf den

Pinguin-Pool. Von hier aus können die Besucher die antarktischen Bewohner unter und uber Wasser beobachten.

Polar Land ist mit 75 Millionen Euro die bislang größte Investition des LEGOLAND Billund.

Ab Mai erwartet die Gäste zudem eine Weltneuheit in der 12.500 Qua-dratmeter großen Polar-Landschaft. Der Polar-X-Plorer ist weltweit die erste Achterbahn, die einen freien Fall von funf Metern mit einem Pan-oramablick uber ein Pinguin-Univer-sum verbindet. Die Tour fuhrt in Mo-torschlitten an LEGO-Polar-Tieren vorbei und endet in einem 16 Meter hohen, schneebedeckten Berg, wo die Motorschlitten bei einem freien Funf-Meter-Fall das Eis durchbrechen.

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Polarbärchen Eisbären mögen packeisfelder, aber im sommer leben viele der tiere in der schnee- und eisfrei-en tundra. am Fund eines alten Eisbärenske-letts kann man sehen, dass der ursus maritimus die letzte Warmzeit überlebt hat. Heute gehört er zu den gefährdeten tierarten, jährlich wer-den Hunderte Eisbären abgeschossen.in einem dänischen Zoo auf Jütland wohnt derweil das Eisbär-Junge siku. täglich kann man ihm von 9.00 bis 11.00 uhr per lifestream zusehen, wie er seine Welt entdeckt. http://explore.org/siku

das pinguin-leben im Lego-Polar-Land

the Epoch times deutschland / 7. - 13. märz 2012 / nr. 306

Die 17 neugierigen Pinguine tauchen auf der Jagd nach frischem Fisch ab. diese Eselspinguine, oder rotschna-belpinguine, haben schon eine reise hinter sich. aus dem Ei geschlüpft sind sie in schottland. dann kamen sie per Flugzeug nach dänemark, wo man sie jetzt erleben kann.

Hast Du Fisch? Eselspinguine mögen auch Krustentiere, Krill und tintenfische.

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