The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 22.02.2012

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B o Xilai, Parteichef der Kommunistischen Par- tei Chinas (KPCh) in Chongqing, und Huang Qifan, Bürgermeister von Chongqing, erschienen am 16. Februar nicht auf einer bedeutenden Konferenz über Sicherheitsfragen in der 32-Millionenstadt Chongqing. Ihre unkommentierte Abwesen- heit bot Anlass zu Spekulationen, dass sie möglicherweise verhaftet und nach Peking gebracht wur- den. Was geht uns das an, zumal die meisten von uns weder mit den Namen noch mit den Funktionen sowie mit den Städten und Provin- zen in China viel anfangen können? Es sind Anzeichen eines machtpolitischen Erdbebens zwi- schen verschiedenen Richtungen innerhalb der KPCh, von denen niemand weiß, ob diese unter der Oberfläche bleiben oder offen ausbrechen werden. Im Jahrhundert der Globalisierung kann man nicht mehr sprechen von „weit hinten in der Türkei“ oder „weit hinten in China“ und die zipfelige Schlafmütze wieder über die Augen und Ohren zie- hen. Ein Politkrimi ging der jetzi- gen Situation des Schweigens vor- aus, weil Wang Lijun, der gerade entmachtete Vizebürgermeister und Polizeichef von Chonqing, am 6. Februar das US-Konsulat in der Nachbarstadt Chengdu besucht hatte. Er war die rechte Hand von Bo Xilai und schien nun um sein Leben zu fürchten. Boxun, die Dissidentenwebsi- te, behauptet, dass er um Asyl nachgesucht habe, aber abgelehnt wurde. Die genaue Zeit, wann Wang Lijun im Konsulat eintraf und dieses wieder verließ, ist unklar. Verschiedene Online-Berichte indizieren, dass er am 6. Febru- ar ankam und bis in die frühen Morgenstunden des 7. Februar im US-Konsulat blieb. Im Laufe des Tages – 7. Februar – wurde er von Qiu Jin, einem Vizemi- nister der Staatssicherheit, nach Peking eskortiert. Online-Berich- te behaupten das und beziehen sich dabei auf zwei Erster-Klasse- Flugtickets, die auf die Namen dieser beiden Männer liefen. Am 9. Februar wurde Wang Li- jun dem Zentralen Disziplina- rischen Komitee der KPCh zur Untersuchung wegen Korruption unterstellt. Was aussieht wie ein Kampf zwischen Bo Xilai und Wang Lijun hat Wurzeln und Auswir- kungen bis nach Peking und das Zentralkomitee der Kommunis- tischen Partei. Bo Xilai will, nachdem die Dinge bis zu diesem Punkt ge- kommen sind, selbst nicht mehr Teil des Ständigen Ausschusses des Politbüros sein. Bo Xilai ist machthungrig, wie Wang über ihn sagte, und sehr neidisch. Er glaubt, in allen Belangen besser zu sein als der Vize-Vorsitzen- de Xi Jinping, der mutmaßlich nächste Kopf der KPCh und dass er selbst der „Kronprinz“ sein sollte. Wenn er Kornprinz wird, ist das dann nicht besser, als ein Mitglied des Ständigen Ausschus- ses des Politbüros zu werden? Die letzte Macht, die Bo ent- gegenwirkt, ist die vereinigte Op- position des Führers der KPCh Hu Jintao und Premier Wen Jia- bao. In welche Richtung Chinas Machthaber sich bewegen, ist von weltweitem Interesse. (rls) www.epochtimes.de Wie erzeugen Delfine Töne? Seite 11 Laufmaschen-Susi gewinnt Business-Wettbewerb Seite 4 22. - 28. Februar 2012 / Nr. 304 / 8. Jahrgang / Preis Deutschland 1,80 € Eigentumsrecht versus Menschenrechte Seite 6 Der Schäfflertanz wird alle sieben Jahre zur Faschingszeit auf dem Marienplatz in München aufgeführt und ist ein Zunft-Tanz der Schäffler (Fassküfer, Fasshersteller). Ursprünglich nur in München zu sehen, verbreitete er sich der Brauch ab 1830 durch wandernde Schäfflergesellen auch im altbayerischen Raum. Um seine Entstehung ranken sich viele Legenden. Münchens OB Christian Ude sprach mit der chinesischen Epoch Times Europe über Traditionen und anderes ... Weiter auf Seite 3 Machtkämpfe im fernen China sind nicht so fern FOTO: AFP PHOTO/CESAR MANSO Märchenhafte Mode aus dem Kaschmir Seite 13 Der Flohwalzer, der kein Walzer ist Wer kennt nicht dieses berühmte Klavierstück? Aber kein Klavierpädagoge hat uns jemals zu vermitteln gewusst, dass dieses Fis-Dur-Stück (6 Kreuze) überhaupt kein Walzer ist. mehr auf Seite 9 Hat unser Universum einen Rand? Die Frage, ob das Universum endlich oder unendlich ist, scheint ähnlich schwer beant- wortbar zu sein, wie die Frage nach einem Rand. Ein fran- zösischer Kosmologe schlägt als mögliche Vorstellung die Form eines Dodekaeders (ähnlich einem Fußball) vor. mehr auf Seite 10 DIE NEUE SHOW MIT LIVE-ORCHESTER Berlin: 16.-18. März ICC | Frankfurt: 30.-31. März Jahrhunderthalle Tickets: www.ticketonline.de | Hotline Berlin: 030/609885290 | Hotline Frankfurt: 01805/697469 14 Cent/Min. aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunkmax.42Cent/Min. Präsentiert vom Deutschen Falun Dafa Verein e.V. RENAISSANCE VON 5000 JAHREN CHINESISCHER KULTUR „Ein außergewöhnliches Erlebnis.“ — Cate Blanchett Oscar- und Golden-Globe-Preisträgerin www. ShenYun2012 .com Erleben Sie die fantastische reiche Kultur des klassischen Chinas, die durch brillant choreografierte Tänze und faszinierende orchestrale Kompositionen zum Leben er- weckt wird. Spitzentänzer in prächtigen Kostümen beleben in poetischen Arrange- ments idyllische Schönheit, imperiale Dramen und den Glanz einer antiken Zivilisation. ANZEIGE Schlittenhunde in Deutschland Huskies sind sehr intelligent, neugierig und selbstständig, sie sind das Hobby von Evy-Lise und Dieter Strube im Taunus. mehr auf Seite 2

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The Epoch Times Deutschland

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Bo Xilai, Parteichef der Kommunistischen Par-tei Chinas (KPCh) in

Chongqing, und Huang Qifan, Bürgermeister von Chongqing, erschienen am 16. Februar nicht auf einer bedeutenden Konferenz über Sicherheitsfragen in der 32-Millionenstadt Chongqing. Ihre unkommentierte Abwesen-heit bot Anlass zu Spekulationen, dass sie möglicherweise verhaftet und nach Peking gebracht wur-den.

Was geht uns das an, zumal die meisten von uns weder mit den Namen noch mit den Funktionen sowie mit den Städten und Provin-

zen in China viel anfangen können? Es sind Anzeichen eines

machtpolitischen Erdbebens zwi-schen verschiedenen Richtungen innerhalb der KPCh, von denen niemand weiß, ob diese unter der Oberf läche bleiben oder offen ausbrechen werden. Im Jahrhundert der Globalisierung kann man nicht mehr sprechen von „weit hinten in der Türkei“ oder „weit hinten in China“ und die zipfelige Schlafmütze wieder über die Augen und Ohren zie-hen.

Ein Politkrimi ging der jetzi-gen Situation des Schweigens vor-aus, weil Wang Lijun, der gerade

entmachtete Vizebürgermeister und Polizeichef von Chonqing, am 6. Februar das US-Konsulat in der Nachbarstadt Chengdu besucht hatte. Er war die rechte Hand von Bo Xilai und schien nun um sein Leben zu fürchten. Boxun, die Dissidentenwebsi-te, behauptet, dass er um Asyl nachgesucht habe, aber abgelehnt wurde.

Die genaue Zeit, wann Wang Lijun im Konsulat eintraf und dieses wieder verließ, ist unklar. Verschiedene Online-Berichte indizieren, dass er am 6. Febru-ar ankam und bis in die frühen Morgenstunden des 7. Februar

im US-Konsulat blieb. Im Laufe des Tages – 7. Februar – wurde er von Qiu Jin, einem Vizemi-nister der Staatssicherheit, nach Peking eskortiert. Online-Berich-te behaupten das und beziehen sich dabei auf zwei Erster-Klasse-Flugtickets, die auf die Namen dieser beiden Männer liefen. Am 9. Februar wurde Wang Li-jun dem Zentralen Disziplina-rischen Komitee der KPCh zur Untersuchung wegen Korruption unterstellt.

Was aussieht wie ein Kampf zwischen Bo Xilai und Wang Lijun hat Wurzeln und Auswir-kungen bis nach Peking und das

Zentralkomitee der Kommunis-tischen Partei.

Bo Xilai will, nachdem die Dinge bis zu diesem Punkt ge-kommen sind, selbst nicht mehr Teil des Ständigen Ausschusses des Politbüros sein. Bo Xilai ist machthungrig, wie Wang über ihn sagte, und sehr neidisch. Er glaubt, in allen Belangen besser zu sein als der Vize-Vorsitzen-de Xi Jinping, der mutmaßlich nächste Kopf der KPCh und dass er selbst der „Kronprinz“ sein sollte. Wenn er Kornprinz wird, ist das dann nicht besser, als ein Mitglied des Ständigen Ausschus-ses des Politbüros zu werden?

Die letzte Macht, die Bo ent-gegenwirkt, ist die vereinigte Op-position des Führers der KPCh Hu Jintao und Premier Wen Jia-bao. In welche Richtung Chinas Machthaber sich bewegen, ist von weltweitem Interesse. (rls)

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22. - 28. Februar 2012 / Nr. 304 / 8. Jahrgang / Preis Deutschland 1,80 €

Eigentumsrecht versus Menschenrechte Seite 6

Der Schä� ertanz wird alle sieben Jahre zur Faschingszeit auf dem Marienplatz in München aufgeführt und ist ein Zunft-Tanz der Schä� er (Fassküfer, Fasshersteller). Ursprünglich nur in München zu sehen, verbreitete er sich der Brauch ab 1830 durch wandernde Schä� ergesellen auch im altbayerischen Raum. Um seine Entstehung ranken sich viele Legenden. Münchens OB Christian Ude sprach mit der chinesischen Epoch Times Europe über Traditionen und anderes ... Weiter auf Seite 3

Machtkämpfe im fernen China sind nicht so fern

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Märchenhafte Mode ausdem Kaschmir Seite 13

Der Flohwalzer, der kein Walzer istWer kennt nicht dieses berühmte Klavierstück?Aber kein Klavierpädagoge hat uns jemals zu vermitteln gewusst, dass dieses Fis-Dur-Stück (6 Kreuze)überhaupt kein Walzer ist.

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Hat unser Universum einen Rand?Die Frage, ob das Universumendlich oder unendlich ist, scheint ähnlich schwer beant-wortbar zu sein, wie die Frage nach einem Rand. Ein fran-zösischer Kosmologe schlägt als mögliche Vorstellung die Form eines Dodekaeders (ähnlich einem Fußball) vor.

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DIE NEUE SHOWMIT LIVE-ORCHESTER

Berlin: 16.-18. März ICC | Frankfurt: 30.-31. März JahrhunderthalleTickets: www.ticketonline.de | Hotline Berlin: 030�/�609�885�290 | Hotline Frankfurt: 01805�/�69�74�69 14 Cent/Min. aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunk�max.�42�Cent/Min.

P r ä s e n t i e r t v o m D e u t s c h e n F a l u n D a f a V e r e i n e . V .

RENAISSANCE VON 5000 JAHREN CHINESISCHER KULTUR

„Ein außer gewöhnliches Erlebnis.“ — Cate Blanchett

Oscar- und Golden-Globe-Preisträgerin

www.ShenYun2012.com

Erleben Sie die fantastische reiche Kultur des klassischen Chinas, die durch brillant choreografi erte Tänze und faszinierende orchestrale Kompositionen zum Leben er-weckt wird. Spitzentänzer in prächtigen Kostümen beleben in poetischen Arrange-ments idyllische Schönheit, imperiale Dramen und den Glanz einer antiken Zivilisation.

A N Z E I G E

Schlittenhunde in DeutschlandHuskies sind sehr intelligent,neugierig und selbstständig,sie sind das Hobby vonEvy-Lise und Dieter Strubeim Taunus.

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Märchenhafte Mode aus

Schlittenhunde in DeutschlandHuskies sind sehr intelligent,

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Monika Weiß

Zwei Paar Hundeaugen schauen mich an, das eine braun, das andere blau,

freundlich, interessiert. Sie gehö-ren Leila und Cicco, den beiden Siberian Huskies von Evy-Lise und Dieter Strube. Das Zuhause dieses flotten Vierergespanns ist ein kleiner Ort im Taunus.

Die blauen Augen ihres Cic-co an einem Silvesterabend wird Evy-Lise nie vergessen, aufgeris-sen in panischem Entsetzen wegen der Silvesterknallerei. Die gan-ze Bude hatte er auf den Kopf

gestellt, Sofa und Sessel ihrer Kis-sen beraubt, um sich darin zu ver-schanzen. Ganz anders als seine Freundin Leila. Die schaute dem Treiben ihres Freundes ruhig und gelassen zu.

Wenn sie draußen unterwegs sind, ist es genau umgekehrt, Lei-la ist hellwach, sieht alles, schießt am liebsten jedem wehenden Blatt hinterher. Cicco, die Ruhe selbst, hört nur auf sein Alphatier, das ist Dieter Strube. Strube hat sich einen Gurt um die Taille gebun-den, an dem beide Tiere befestigt sind. Denn „die haben eine solche Kraft, dass man sie mit der Lei-ne in der Hand manchmal kaum halten könnte“, sagt Musher Stru-be. Angesichts der deutschen Ge-schichte benutzt man lieber das englische „Musher“ anstelle von

„Schlittenhundeführer“.Die Hierarchie im Hause Stru-

be ist klar, Dieter Strube hat als

Musher das Sagen. Wenn er nicht da ist, tritt seine Frau Evy-Lise an seine Stelle. Cicco ist das Alpha-tier. Das Rudelverhalten spielt eine wichtige Rolle. Einmal saß Evy-Lise am PC, ihr Mann im ande-ren Raum beim Fernsehen. Cicco legte immer wieder seinen Kopf auf ihren Schoß, winselte ein we-nig, verschwand ins andere Zim-mer. Bis Evy ihre Arbeit aufgab und sich zu ihrem Mann setzte. Cicco legte sich sofort befriedigt hin und schlief. Er hatte das Rudel beisammen!

Leila hat eine Leidenschaft, die schon zum Ritual geworden ist. Je-den Tag leckt sie hingebungsvoll die Augen, das Maul und die (stark behaarten) Ohren ihres Kumpels Cicco. Der genießt und schweigt. Ein weiteres Ritual für beide sind die Fressenszeiten, wehe es gibt da eine Verspätung!

Schlittenhunde unterwegsNatürlich sind Cicco und Leila alle Anzeichen für einen kom-menden Ausflug geläufig. Auch wenn sie draußen im Gehege sind, haben sie „ihre Menschen“ hin-ter dem Fenster genau im Blick. Sie werden ganz hektisch, wenn es losgehen soll. Schon mancher Zaun war bei Schlittenhunden nicht hoch genug, wenn sie wit-terten, dass draußen die Freiheit wartet. Auch die Technik des Gra-bens ist manchen bestens vertraut, also müssen die Zäune nach oben und unten in der Erde gut gesi-chert sein!

Wie trainiert man nun Schlit-tenhunde ohne Schnee? Man nimmt eine Roll-Pulka und fährt dahinter selbst auf dem Fahrrad, mit der Leine in der Hand. Die Hunde sind glücklich, Hauptsache, sie können etwas ziehen. Es kann auch manchmal Dieter Strube auf Skiern sein.

Evy-Lise schildert, wie Leila vor einem Rennen in der Vorfreu-de richtig anfängt zu zittern! Rich-tige Rennen gibt es natürlich nur bei richtigem Schnee. Bei qualifi-zierten Rennen sind auch nur vier Rassen zugelassen: Siberian Hus-kies, Samojeden, Alaskan Malamu-tes und Grönlandhunde. Das Hun-deschlittenrennen Trans Thüringia ist gerade zu Ende gegangen, un-ter normalen Bedingungen. Ohne Schnee wäre es zu einem simplen Tourenlauf geworden, mit Rollen statt Kufen, aber trotzdem zum Vergnügen von Mensch und Hund.

Wer faul ist, fliegt raus Der erste Husky kam zu Strubes, als ihr Sohn ihnen seinen Hund überließ. Im Klartext, er hatte nicht mehr genügend Zeit für das Tier. Ein Schlittenhund braucht nicht nur Bewegung, er braucht auch eine Aufgabe. Idealerweise als Zugtier eingespannt. Dafür wurden alle Arten von Schlitten-hunden ursprünglich gezüchtet. Wer faul war, wer seinem Musher nicht gehorchte, fiel aus der Zucht, ob auf Grönland, ob in Sibirien. So ist es immer noch.

Auch in einem Hundeschlit-tengespann ist die Hierarchie klar festgelegt. Das kann für alle

lebenswichtig sein. Vorne läuft das Leittier (nicht zu verwechseln mit dem Alphatier), der verlässlichs-te, intelligenteste und absolut be-fehlsgehorsamste Hund (es können auch zwei sein), egal ob Rüde oder Hündin. Bei einem Rennen wer-den Geschwindigkeiten bis zu 40 Stundenkilometern erreicht; ein Lauf kann sich über mehrere Tage hinziehen, bei der Trans Thürin-gia ist die längste Strecke 70 Kilo-meter lang, auf zwei Tage verteilt zu laufen.

Fragt man einen Schlittenhun-de-Fan nach den guten Eigen-schaften seiner Lieblinge, so ist die Liste beeindruckend: Herausra-gend ist ihr Arbeits- und Laufwil-le, sie sind menschenfreundlich (in der Arktis wuchsen sie immer zu-sammen mit den Menschen auf), gut erziehbar, aber nicht sklavisch, sehr intelligent, neugierig und selbstständig. Diese positiven Ei-genschaften gehen einher mit dem starken Bedürfnis nach Auslauf und nach Aufgaben! Wer dieses Bedürfnis nicht rundum erfüllen kann, sollte Schlittenhunde lieber denen überlassen, die für diese lie-benswürdigen Tiere nicht nur das Herz, sondern auch die passen-den Lebensbedingungen bieten können!

The Epoch Times Deutschland / 22. - 28. Februar 2012 / Nr. 304DEuTschlaND2

Erlebnis: Schlittenhunde in Deutschland

Impressum

Chefredakteurin Renate Lilge-Stodieck Art Direction Szilvia Akbar, Mihai Bejan (Beratung)Verantwortliche redakteure Renate Lilge-Stodieck (Deutschland), Sebastian Menke (International), Detlef Kossakowski (Wissen), Caroline Chen (Feuilleton), Anke Wang (The Epoch Life)Layout Iris Lindenmaier, Johanna Loebig-Winnefeld, Dima Suchinredaktionelle Übersetzer Eckehard Kunkel, Franz Vogel, Eyline MartiniVerlag und redaktion Epoch Times Europe gGmbH, Kurfürstenstraße 79, 10787 Berlin Tel.: +49(0)30/26395312/13, Fax: +49(0)30/31999684 E-Mail [email protected]

Geschäftsführung Manyan Ng, Zhihong ZhengAnzeigen +49(0)30/26 39 5314 (Berlin Zentral) E-Mail [email protected] Barbara Giesenkirchen, Breslauer Str. 11, D-31275 Lehrte Tel./Fax: +49(0)30/36434994E-Mail [email protected] BVZ Berliner Zeitungsdruck, Am Wasserwerk 11, 10365 Berlin

spendenkonto Bank: Deutsche Bank 24Konto-Nr.: 525 505 401BLZ: 100 700 24BIC/SWIFT: DEUT DE DBBERIBAN: DE 9110 0700 2405 2550 5401

huskies sind sehr intelligent, neugierig und selbstständig, sie sind das hobby von Evy-lise und Dieter strube im Taunus.

Wer das Bedürfnis der huskies nach auslauf und aufgaben nicht rundum erfüllen kann, sollte schlittenhunde lieber denen über-lassen, die auch die passenden lebensbe-dingungen bieten kön-nen! Abschied vom Winter gab es im Feb-ruar im Tiefschnee.

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The Epoch Times Deutschland / 22. - 28. Februar 2012 / Nr. 304 DEuTschlaND

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Sie fragten Ude, warum er für den Posten des bayeri-schen Ministerpräsidenten

im Jahr 2013 kandidieren will. Die SPD sei insgesamt nach ei-ner Phase großer Rückschläge wieder in einer besseren Verfas-sung, so Ude, und „ich sehe eine Chance, die Allmachtstellung der CSU in Bayern zu brechen. Ich habe dann meine Lebensaufgabe als Oberbürgermeister in Mün-chen erfüllt – 20 Jahre lang – da bleibt nur noch die Landespolitik und wir sollten aus Bayern auch für eine Stärkung der bundeswei-ten SPD sorgen.“

Was er denn ändern wolle, frag-ten die Reporterinnen und erhielten einen Überblick in Kurzform: „Ich möchte mehr Bildungsgerechtigkeit, Abschaffung der Studiengebühren, mehr Mieterschutz, Ganztagsange-bote in der Schule, einen Mindest-lohn im staatlichen Einflussbereich und eine korrekte Steuereintreibung.“

Beziehungen zu anderen LändernNach einer Aufzählung von Ude, der auch Präsident des Deutschen Städtetags ist, welche Fehler die CSU gemacht und welche Chan-cen die SPD habe, lenkten die Re-porterinnen über zu ihrem Thema der Beziehungen zu China, auf das Ude gern einging, denn, so sagte er, er sei an drei Universitäten in China als Gastprofessor mit gut besuchten Vorlesungen tätig und würde jedes Jahr nach China fahren. „Handel und Wandel halte ich für die beste Form, um Beziehungen zu pflegen und zu entwickeln. Ich bin an der Zusammenarbeit mit China sehr interessiert“, sagte Ude.

Bewahrung von kulturellem ErbeAuf die Frage, wie die Bewahrung des kulturellen Erbes in Bayern gesichert sei, eine drängende Fra-ge an andere Länder vor dem Hin-tergrund des Boomlandes China, meinte Ude, dass gerade das eine bayerische Stärke sei, „dafür bin ich sehr, das fortzusetzen. Der Wandel der Bauwerke und Technologien ist so rasant. Es muss konservative An-ker geben, ein vertrautes Stadtbild, Brauchtum, das nicht jedes Jahr von einer neuen Mode überrollt wird. Auch eine Heimatverbundenheit, die immer wichtiger wird, weil im-mer mehr Menschen durch die Glo-balisierungszwänge ihren Wohnort verlagern müssen. Das muss ausba-lanciert werden, da braucht man auch konservative Werte zur kul-turellen Erhaltung.“

Ein Grußwort Für ihre chinesischen Leser, die zeitweilig oder dauerhaft in Bay-ern leben, erbaten die Reporterin-nen zum gerade begonnenen Jahr

des Drachen ein Grußwort, das von Ude sofort ins Mikrophon gespro-chen wurde:

„Ich möchte allen Chinesen, die in Bayern wohnen oder hier stu-dieren, ein herzliches Willkommen sagen, ich bin ein großer Bewun-derer der chinesischen Kultur und Tradition, aber auch der schier un-glaublichen Leistungsbereitschaft gerade der jungen Generation.

Ich wünschte mir nur im poli-tischen Diskurs manchmal etwas mehr Offenheit, da spürt man, dass sie doch sehr verschlossen und sehr vorsichtig sind, was na-türlich mit den Verhältnissen zu Hause zu tun hat. Da meine ich, dass schrittweise immer mehr Freiheit gewonnen und praktiziert werden muss. Wenn das immer mehr junge Chinesen zunächst im Ausland, aber dann auch im Inland machen, dann wäre viel gewonnen.“

Zusammenfassung Renate Lilge-StodieckDie Reporterinnen waren Ran An und Qin Huang.

Münchens OB Ude über moderne Zeiten und mehr

Alexander Krist und Christian Münch präsentieren Deutschlands 1. Close-up Theater

Im KRIST & MÜNCH sitzen Sie im Stil eines Amphitheaters in vier Reihen um den runden Tisch der Magier und erleben aus einer Entfernung von maximal 4,5 m ein Feuerwerk erstklassiger Zauberkunst. Das KRIST & MÜNCH steht für ein unvergessliches Erlebnis und einen Theater-abend, der Ihre Erwartungen übertreffen wird – es steht für Magie in einer neuen Dimension! Sie finden das Theater mitten in der Münchner Altstadt zwischen Marienplatz und Sendlinger Tor. Informationen unter: 089/37 00 34 64 | www.magic-theater.de

Unbenannt-1 1 29.11.11 13:39

Demokratische Prozesse sind immer ein spannendes The-ma für Reporter aus einem nicht demokratischen land. Was wollten unsere chinesi-schen Kolleginnen der chine-sischsprachigen Epoch Times, der DaJiYuan, unlängst vom Münchner Oberbürgermeister christian ude wissen?

Stromausfall – und dann?Das Licht geht aus, da kann

man sich kurzzeitig helfen – aber was passiert, wenn

der Strom längere Zeit ausfällt, auf ganzer Linie ausfällt? Das hat es auch in Deutschland schon immer mal in einzelnen Land-strichen gegeben. Da bleibt nicht nur der Bildschirm dunkel oder die Fahrstühle bleiben stecken, da können Kühe nicht mehr mit den Melkanlagen gemolken werden, da kann auch das Handy nicht mehr aufgeladen werden. Elek-trische Schließanlagen bleiben

gesperrt, Bankautomaten versa-gen den Dienst, die Kühlschränke sowie die Tiefkühlschränke tauen ab und vieles mehr.

Fast alle Lebensbereiche benö-tigen mittlerweile Strom, um die anstehenden Aufgaben zu bewäl-tigen und um funktionieren zu können. Doch womit ist zu rech-nen, wenn diese Stromversorgung plötzlich tagelang ausfällt?

Die Universität Witten/Her-decke hat im Rahmen eines Forschungsprojektes die Prob-lematik eines lang anhaltenden

Stromausfalls aufgegriffen und mit Experten aus Behörden, Hilfsor-ganisationen, Wissenschaft und Wirtschaft im Rahmen eines zwei-tägigen Workshops diskutiert.

Lebensmittelversorgung: „Keiner weiß etwas Genaues“Im Workshop standen speziell die Anfälligkeit der Stromversorgung und die Lücken der Gefahrenab-wehr im Fokus, wie beispielsweise die Lebensmittelversorgung. „Das ist das Paradoxe des Fortschritts: Je entwickelter unsere Gesellschaft

ist, desto komplexer sind ihre Abhängigkeitsstrukturen von kri-tischen Infrastrukturen und damit auch von der Stromversorgung“, erläutert Dr. Grimm, der Son-derbeauftragte der Tengelmann-Gruppe. Hinzu kommt, dass die Privatwirtschaft ihre eigenen Ziele verfolgt, die eher in einer auf Effi-zienz ausgelegten „Just in Time“-Logistik liegen als in der Versor-gungssicherheit. Die meisten Akteure lassen sich ungern in die Karten schauen, wenn es um ihre Sicherheitsvorsorge geht.

Katastrophenmanagement selbst abhängig vom StromDer Ausfall der Stromversor-gung würde verheerende Folgen für die Bevölkerung haben, was zeigt, dass diese Infrastruktur ei-ner der anfälligsten Bereiche der Gesellschaft ist und somit einen sicherheitsrelevanten Faktor dar-stellt. Ein Beispiel hierfür ist der Stromausfall im Münsterland am 25. November 2005. Da die betroffenen Institutionen des Bevölkerungsschutzes ebenfalls auf Elektrizität angewiesen sind,

müssen sie im Falle eines Strom-ausfalles einer doppelten Her-ausforderung begegnen: „Der Gedanke des vernetzten Katas-trophenschutzes wird dann zum Trugbild der Lösungsmöglichkei-ten eines Stromausfalles“, unter-streicht Dr. Thomas Petermann, ehemaliger stellvertretender Lei-ter des Büros für Technikfolgen-Abschätzung des Deutschen Bun-destages. Die Kooperation müsste vor einem Ernstfall beginnen ebenso wie die private Vorsorge. (Jan Vestweber-idw)

Christian Ude, Münchens

Oberbürger-meister und

Präsident des Deutschen

Städtetages.

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Den ersten Platz und einen Sonderpreis gleich noch dazu holte sich die „Lauf-

maschen-Susi“.So sieht der Schrecken vieler

Frauen aus: An der Strumpfhose bildet sich eine Laufmasche und das ausgerechnet am Freitag-abend beim Feiern im Club. Wäre da nicht ein Automat prima, aus dem man sich schnell eine neue Strumpfhose ziehen kann?

Aus dieser Überlegung haben vier Studierende der Uni Würz-burg ihren Geschäftsplan für den 5-Euro-Business-Wettbewerb ent-wickelt: Sie wollen Strumpfhosen-automaten in Kneipen, Bars und Clubs aufhängen, um potenzielle Kundinnen auf den Online-Shop aufmerksam zu machen, das ei-gentliche Herz des Unternehmens. Dort gibt es hochwertige Desig-ner-Strumpfhosen zu kaufen.

Pin-up-Girl als Marke etabliertAls Marke für ihr Projekt haben die Studierenden die Laufma-schen-Susi geschaffen, eine mo-derne Version eines Pin-up-Girls der 1950er-Jahre. Susi prangt auf den Automaten, Susi ist bei Facebook, Susi hat ihre eigene Homepage. Dort führt sie Tage-buch, dort stellt sie auch das Team vor, dem sie ihr Leben verdankt: Das sind die Psychologiestuden-tinnen Anna-Lina Blank und Ju-liane Waßmuth sowie Kristina Holz und Andreas Götz, die Wirt-schaftswissenschaften studieren.

Susi veranstaltet auch Events. Ihre 50er-Jahre-Party mit Moden-schau in einer Würzburger Cock-tailbar war bestens besucht. „Die Party war zuerst nur als Marke-ting-Gag gedacht. Als sie dann so gut lief, haben wir Susi-Events als drittes Standbein für unser Un-ternehmen gewählt“, sagt Kristi-na Holz.

Gute Pressearbeit brachte SonderpreisAuf allen Kanälen Susi: Den konsequenten Aufbau und Ein-satz dieser Marke lobte die Jury des 5-Euro-Wettbewerbs beson-ders und wählte die Laufmaschen-Susi zur Gewinnerin des Wettbe-werbs. Mit dem Preisgeld von 800 Euro wollen die vier Studierenden ihr Geschäft weiter vorantreiben.

Mit Susi holten sie auch noch den Pressepreis und damit weitere 150 Euro – dank der erfolgreichen Pressearbeit, mit der sie Susi zu Auftritten in mehreren Zeitungen und im Radio verholfen haben.

Susi im Internet: http://www.maschen-susi.de

Worum es im Wettbewerb gingSieben studentische Teams hat-ten im 5-Euro-Business-Wettbe-werb bis zum Ende durchgehalten. Die Aufgabe bestand darin, mit nur fünf Euro Startkapital in zehn Wochen ein Unternehmen aufzu-bauen. Zur Unterstützung gab es Workshops und Beistand von „Pa-ten“ aus der Wirtschaft. Hauptziel des Wettbewerbs ist es, bei Studie-renden den Gründergeist zu we-cken. Die drei Preisträger wurden am 14. Februar im Mehrzweck-saal der Hubland-Mensa gekürt.

Campus-Touren auf dem zweiten PlatzDavid Bobisch, Lehramtsstudent in Deutsch und Geschichte, holte sich den zweiten Platz und damit ein Preisgeld von 600 Euro. Sein Ein-Mann-Unternehmen „Cam-pus-Touren“ bietet Stadtführun-gen an, in denen die über 600 Jahre lange Geschichte der Univer-sität Würzburg thematisiert wird

– ein Bereich, der im touristischen Angebot der Stadt bislang gefehlt hat. Die Jury lobte unter anderem Bobischs professionelles Auftreten und seine Aktivitäten, mit denen er sich in der Stadt und in der Uni-versität Würzburg wertvolle Netz-werke geschaffen hat.

Zur Homepage von Campus-Touren: http://www.campustouren.de

Duftende Papiertüten auf dem dritten PlatzInternational und interkulturell ist das Geschäftsprojekt der Stu-denten Michael Bock, Quang Hai Nguyen und Dominik Ruppert – und das gefiel der Jury sehr gut. Das Dreierteam hat Geschenktü-ten aus handgeschöpftem Papier importiert, die in Indien in einem sozialen Projekt hergestellt wer-den. Die Studenten verfeinern die Tüten mit Düften (Zimt und Apfel zur Weihnachtszeit, Zitrone zum Frühjahr) und vertreiben sie über den Einzelhandel. Ihr Pro-jekt „Cheiro“ (portugiesisch für

„Duft“) bekam den dritten Preis und damit 400 Euro.

Geschäftsideen der übrigen TeamsDie vier Teams, die am Ende nicht zu den Siegern gehörten, hatten über das Semester hinweg eben-falls spannende Geschäftsideen

vorangetrieben. Zum Beispiel Anti-Wackel: Philipp Kiencke und Robert Anselm Dieter am Wege (beide aus den Wirtschafts-wissenschaften) stellten ein flaches Kissen in Scheckkartengröße vor, das sich von selbst aufbläst. Unter ein Tischbein gelegt, lassen sich damit wackelnde Tische standfest machen. Das Kissen ist beidseitig bedruckbar und eignet sich somit auch als Werbeträger für Firmen.

Einen USB-Stick hat man meist dann nicht zur Hand, wenn man ihn braucht. Für Abhilfe sor-gen Informatikstudentin Esther Feichtner und die Wirtschaftswis-senschaftlerinnen Daniela Garcke und Felicitas Ntomchukwu: Sie ha-ben Armbänder aus Swarowski-Kristallen kreiert, deren Verschluss aus einem USB-Stick besteht. Ihr Team Storage Crystals betreibt ei-nen Online-Shop.

Hartes Gestühl im Hörsaal, harte Sitze im Uni-Foyer, harte Bänke im Park. Auf Dauer kann das unbequem werden – war-um also nicht Laptop-Taschen polstern und bedrucken, sodass sie schicke Sitzkissen abgeben? Die Idee für solche Sitbooks hat-ten die Lebensmittelchemie-Stu-denten Emil Wendeler, Harald Schuchardt und Ersan Elemen. Von letzterem stammen das Video und der Rap, mit dem das Sitbook-Team der Jury seine Idee anpries.

W(ü)C-Weisheiten: Viele Toilet-tenwände in der Universität sind mit mehr oder weniger tiefsinnigen Sprüchen beschrieben. „No Brain

= No Pain“ ist nur einer davon. Na-nostrukturtechnik-Student Ulrich Müller und Anna-Maria Mark, die unter anderem Germanistik und Geschichte studiert, sammeln die coolsten Sprüche, lassen sie pro-fessionell fotografieren, drucken sie auf Poster und Postkarten und verkaufen diese dann.

Universität will Gründergeist fördernWie gründe und führe ich ein Un-ternehmen? Auf diesem Gebiet wolle die Uni Würzburg ihre Stu-dierenden fördern, wie der amtie-rende Kanzler Uwe Klug bei der Veranstaltung sagte: „Die Univer-sität sieht das als eine ihrer zentra-len Aufgaben.“ Um dieses Ziel zu erreichen, führe sie zum Beispiel den 5-Euro-Wettbewerb durch. Weiterhin wurde ein Lehrstuhl für Unternehmensgründung und Unternehmensführung geschaf-fen, der auch fächerübergreifende Lehrveranstaltungen anbietet. Und im Servicezentrum Forschung und Technologietransfer (SFT) bekom-men Erfinder und Gründer aus der Universität Beratung, Unterstüt-zung und Fortbildung.

Alles in allem herrscht an der Uni eine sehr gute Gründungs-

atmosphäre: Zu diesem Schluss kam 2011 das Ranking „Vom Stu-denten zum Unternehmer: Welche Universität bietet die besten Chan-cen?“, durchgeführt von der Uni-versität München.

Organisatoren und Förderer des WettbewerbsDer Career Service der Univer-sität Würzburg hat den 5-Euro-Business-Wettbewerb organisiert. Dieser ist ein Projekt des Bildungs-werks der Bayerischen Wirtschaft und des Hochschulprogramms für Unternehmensgründungen (Hochsprung). Im Wintersemester 2011/12 wurde der 5-Euro-Wett-bewerb in Augsburg, Erlangen-Nürnberg und Würzburg – hier bereits zum achten Mal – durch-geführt. Hauptsponsoren sind die bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeber, die Sparkasse Main-franken und die Interessengemein-schaft süddeutscher Unternehmer. (idw)

The Epoch Times Deutschland / 22. - 28. Februar 2012 / Nr. 304WIrTSCHaFT4

Laufmaschen-Susi gewinnt Business- Wettbewerb der Universität Würzburg

Widerrufsrecht: Ich kann meine Bestellung ohne Angabe von Gründen innerhalb 14 Tagen nach Eingang des Auftrages widerrufen. Zur Wahrung der Frist genügt die Bekanntgabe des Widerrufs per Telefon, Fax, E-Mail oder Postkarte an obige Adresse. Kündigung: Bei der Abo-Bestellung handelt es sich um eine Mindestbestellmenge. Sofern nicht mit 4 Wochen Frist zum Ablaufende gekündigt wurde, verlängert sich das Abonnement und das Mini-Abo geht in ein 51 Abo über. Preisänderungen sind vorbehalten.

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Ein Semester lang haben Studierende im 5-Euro-Business-Wettbewerb an der Uni Würzburg eigene Geschäftsideen entwickelt – parallel zum Studium. Jetzt wurden die Sieger gekürt.

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iAnsprechpartnerin Sabine Voß, Career Service der Universität Würzburg, T (0931) 31-82253, sabine.voss@uni- wuerzburg.de

Die glücklichen Gewinner des 5-Euro-Business-Wettbewerbs umringen ihren Strumpfhosenautomaten: Das Susi-Team (von links) andreas Götz, Kristina Holz, Juliane Waßmuth und anna-Lina Blank.

Page 5: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 22.02.2012

JKI-Kellermeister Thomas Ertel bei der Preisverleihung mit Urkunde.

Groß Lüsewitz – Kartoffeln zum Essen in gekochtem oder gebratenem Zustand

oder in Form von Chips, Pommes frites, Gratin, Püree u.v.m. kennt je-der. Als nachwachsende Rohstoffe sind sie weniger bekannt. Hier spie-len sie als Lieferanten von Kartoffel-stärke, die als Rohstoff in der Papier- und Kunststoffindustrie und bei der Herstellung von Leimen eingesetzt werden, eine wichtige Rolle. Kaum beachtet wurde bisher, dass Kartof-feln als Substrat in Biogasanlagen zur Energiegewinnung große Vorteile aufweisen. So lockern sie die zurzeit stark maislastigen Fruchtfolgen auf. Ein dreijähriges von der Fachagentur

Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) gefördertes Forschungsvorha-ben soll nun das züchterische Poten-zial von Stärkekartoffeln verbessern, um sie als erneuerbare Energieträger wettbewerbsfähig zu machen. Pro-jektpartner sind neben dem Julius Kühn-Institut (JKI) das Leibniz-In-stitut für Pflanzengenetik und Kul-turpflanzenforschung (IPK) sowie ein Kartoffelsaatzuchtunternehmen.

Ziel ist es, Kartoffeln zu gewin-nen, die sehr hohe Stärkegehalte mit einer dauerhaften Widerstandsfähig-keit gegen die am meisten gefürch-tete Kartoffelkrankheit, die Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans), vereinen. „Mit den dar-aus gezüchteten optimal angepassten Sorten kann die Kartoffel mit Mais und anderen Substraten konkurrie-ren“, erläutert Dr. Thilo Hammann vom Julius Kühn-Institut. Unter den vorherrschenden Klima- und Bo-denbedingungen Nordwesteuropas

liefert die Kartoffel die höchsten Er-träge an nutzbaren Kohlenhydraten. Gerade auf weniger guten Böden ist sie dem Mais oder der Zuckerrübe ebenbürtig, wenn nicht gar überle-gen.

Als Energiepflanze benötigen Kartoffeln andere Eigenschaften als Stärke- oder Speisekartoffeln. Am JKI-Standort Groß Lüsewitz werden daher aktuelle Sortenzuchtstämme mit Kartoffelklonen aus dem JKI-Prebreeding-Programm gekreuzt, die eine hohe quantitative Wider-standsfähigkeit gegen den Erreger der Kraut- und Knollenfäule aufwei-sen. Das Gleiche geschieht mit stär-kereichen Landsorten aus der IPK-Genbank. Mithilfe einer genetischen Assoziationsstudie wollen die Wis-senschaftler molekulare Marker für die züchterische Selektion auf dau-erhafte Widerstandsfähigkeit gegen P. infestans und hohe Stärkegehalte entwickeln. Des Weiteren wird das

Lagerungsverhalten ausgewählter Stärkesorten erfasst.

Kann die Resistenz dauerhaft verbessert werden, verringern sich die Kosten zur Krankheitsbekämp-fung und erhöhen somit die Wirt-schaftlichkeit des Rohstoffes Kartof-fel. Gleichzeitig gelingt dadurch ein positiver Beitrag zur Nachhaltigkeit beim Anbau nachwachsender Roh-stoffe.

Hintergrundinformation Kartoffeln werden üblicherweise vegetativ vermehrt. Pflanzknol-len einer Sorte stellen daher einen genetisch identischen „Klon“ dar. Anders ist es in der Züchtung: Für Sorten mit neuen Merkmalskom-binationen muss das Erbgut un-terschiedlicher Pflanzen zunächst durch Kreuzung miteinander kom-biniert werden, d. h. Nachkommen werden hier auf geschlechtlichem (generativem) Wege erzeugt. (idw)

Siebeldingen/Nürnberg – Dass ein Weißburgunder im Barrique reift, ist kein

übliches Prozedere. Der Keller-meister des Julius Kühn-Instituts aus Siebeldingen ist dieses Wagnis eingegangen. Seine Mühe wurde von der Jury des Mundus Vini Bio-Wettbewerbes, der im Rahmen der BioFach-Messe in Nürnberg statt-fand, belohnt. Der mit Trauben vom Geilweilerhof, Rheinland-Pfalz, produzierte 2009er Bio-Weißburgunder ist am 15. Februar auf der Messe mit einer Goldme-daille ausgezeichnet worden.

Für die trockene Spätlese wur-den im Jahr 2009 ca. 400 Kilo-gramm Trauben per Handlese

geerntet. Nachdem die Trauben abgebeert waren, machte Kel-lermeister Thomas Ertel eine so-genannte Maischestandzeit. Die Trauben wurden für eine Nacht in ihrem eigenen Saft stehen gelas-sen. Dann wurde der Most in ein 228 Liter fassendes Fass aus fran-zösischer Eiche umgefüllt und für 10,5 Monate dort belassen. Ins-gesamt wurden nur ca. 300 Fla-schen abgefüllt. Die Jury schätzt das Potenzial dieses Weines hoch ein. „Er wird sich also in der Fla-sche noch weiter entwickeln“, er-klärt Thomas Ertel. Geruchlich überwiegen neben der erwünsch-ten Barriquenote gelbe und exo-tische Früchte. „Der Wein hat einen langen Abgang, das heißt, nachdem man den Wein auf der Zunge geschmeckt hat, entfalten sich am Gaumen noch verschie-dene Aromen“, ergänzt der JKI-Kellermeister. Im Fachjargon heißt das „der Wein hat Körper“.

Für Körper und Harmonie und die Komplexität gab es ebenfalls gute Noten, was letztlich dem JKI-Wein zur Goldmedaille gereich-te. Die Wertungen der Jury lassen sich in einem sogenannten Aro-marad, das den Preisträgern zur Verfügung gestellt wird, ablesen.

Zum Prozedere bei Mundus ViniÜber 30 Juroren aus 15 Nationen hatten Anfang Dezember 2011 die eingereichten Bio-Weine pro-fessionell verkostet und Medaillen für hervorragende Qualität ver-geben. Insgesamt vergab die Jury in diesem Jahr acht der begehr-ten Großen Gold-Medaillen, 102 Gold-Medaillen und 114 Silber-Medaillen. Durch die strengen Richtlinien des OIV (Organisati-on internationale de la vigne et du vin in Paris) ist die Medaillen-Ver-gabe auf maximal 30 Prozent der Anstellungen beschränkt. Diese

Hürde hat der JKI-Weißburgun-der mit Bravour gemeistert.

Zur Rebenzüchtung am Julius Kühn-Institut in Siebeldingen Das Institut für Rebenzüchtung unter dem Dach des Julius Kühn-Instituts bewirtschaftet seit 2007 einen kleinen Teil seiner Ver-suchsflächen (1,2 Hektar) rund um den Geilweilerhof nach Öko-Richtlinien. Angebaut werden die Sorten Regent, Calandro, Spät-burgunder und Weißburgunder. Bekannt geworden ist der Stand-ort durch die hier 1967 gezüchte-te pilzresistente Rebsorte Regent. Das Verständnis, welche Gene zur Widerstandsfähigkeit einer Rebe beitragen, ist ein Fokus der Ar-beiten am Standort. Ein weiterer liegt auf der Bewahrung der Re-benvielfalt, als Ressource für Neu-züchtungen, Stichwort Genbank-Reben. (idw)

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Bio-Weißburgunder erhält Goldmedaille

Prüfung auf Krautfäulebefall im Feldversuch (vorne: gesunde oder gering anfällige Stämme).

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Im Barrique (Eichenholzfass) gereifte 2009er trockene Spätlese vom geilweilerhof überzeugte die internatio-nale Jury.

Kartoffel als Energiepflanze fit machenKaum beachtet wurde bisher, dass Kartoffeln als Substrat in Biogasanlagen zur Ener-giegewinnung große vorteile aufweisen.

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Fortsetzung

Die folgenden Beispiele veran-schaulichen, dass die Gewalt wäh-rend der Kulturrevolution durch die Politik der KPCh und der lokalen Regierungen verursacht wurde und eben nicht durch das ungeordnete, extreme Verhalten der Roten Garden. Die führende Rolle der Parteiführer sowie der Machtorgane der KPCh auf allen Ebenen und ihre direkte Beteili-gung an vielen Kampagnen wur-den geheim gehalten und wenige haben Kenntnis davon.

Im August 1966 verbannten die Roten Garden die Einwohner von Peking, die in den vorhergehen-den Bewegungen als Grundbesit-zer, reiche Bauern, Reaktionäre, schlechte Elemente und Rechte

kategorisiert worden waren, auf das Land. Offi zielle Statistiken zeigen, dass in Peking mindes-tens 33.695 Wohnungen durch-sucht und 85.196 Einwohner von Peking aufs Land verbannt wur-den, wo ihre vorangegangenen Generationen ursprünglich her-stammten. Landesweit verbreite-te sich diese Politik schnell in vie-len Städten. Daraufhin wurden 400.000 Stadtbewohner aufs Land verbannt. Auch hohe Beamte, de-ren Eltern Grundbesitzer waren, mussten auf das Land ins Exil. Tatsächlich plante die KPCh die-se Vertreibungskampagne schon vor Beginn der Kulturrevolution. Peng Zhen, der damalige Bürger-meister von Peking verkündete, dass alle Einwohner von Peking aus ideologischer Sicht so rein wie „Glas und Kristall“ sein soll-ten, was so viel bedeutete wie, alle Einwohner mit einer schlechten Klassenzugehörigkeit würden aus der Stadt vertrieben werden. Auf den Befehl von Mao im Mai 1966 „Schützt die Hauptstadt“ wurde

eine Hauptstadt-Arbeitsgruppe gegründet, angeführt von Ye Ji-anying, Yang Chengwu und Xie Fuzhi. Sie hatte die vornehmliche Aufgabe, die Einwohner von Pe-king mit schlechter Klassenzuge-hörigkeit mithilfe der Behörde für öffentliche Sicherheit massenweise zu vertreiben. Daher ist es nicht schwer zu verstehen, warum die Plünderungen der Häuser und die Vertreibung von mehr als zwei Prozent der Einwohner Pekings durch die Roten Garden nicht nur nicht behindert wurden, sondern tatkräftige Unterstützung von der Behörde für öffentliche Sicherheit der staatlichen Bezirksebene sowie der Straßenkomitees fand.

Der damalige Minister für öf-fentliche Sicherheit, Xie Fuzhi, forderte die Polizei nicht auf, bei den Aktionen der Roten Garden einzugreifen, sondern ihnen Rat und Informationen zu geben. Die Roten Garden wurden von der Partei einfach benutzt, um eine längst geplante Aktion durchzu-führen. Ende 1966 wurden auch

die Roten Garden von der KPCh im Stich gelassen. Nicht wenige von ihnen wurden als „Unruhe-anstifter“14 gebrandmarkt und ins Gefängnis geworfen. Viele von ihnen wurden gemeinsam mit den zahllosen „Jugendlichen mit Schulbildung“15 aufs Land geschickt, damit ihre Gedan-ken durch die Teilnahme an der Bauernarbeit umgewandelt wür-den. Die Organisation der Roten Garden des Bezirks Xicheng in Peking, welche die damalige Ver-treibungsaktion angeführt hatte, wurde unter direkter Aufsicht von einigen Parteiführern gegründet. Viele Mitteilungen, die von den Roten Garden in Umlauf ge-bracht wurden, waren damals vor ihrer Veröffentlichung vom Gene-ralsekretär des Stadtrates bearbei-tet worden.

Nachdem die als Grundbesit-zer und reiche Bauern gebrand-markten Einwohner Pekings aufs Land verbannt worden waren, wurde eine neue Runde der Ver-folgung von Grundbesitzern und

reichen Bauern auf dem Lande veranlasst. Am 26. August 1966 wurde in der Sitzung der Behörde für öffentliche Sicherheit in Da-xing (einem Stadtteil von Peking) die Rede des damaligen Ministers für öffentliche Sicherheit vorge-tragen. Einer der Schwerpunkte seiner Rede war, dass die Polizei den Roten Garden Informationen über die „Fünf schwarzen Klas-sen“ geben und ihnen mit Rat und Tat beim Plündern der Wohnun-gen derselben beistehen sollten. Das berüchtigte Massaker in Da-xing war das direkte Ergebnis der Instruktionen der Behörde für öf-fentliche Sicherheit in Daxing; die Organisatoren waren der Direk-tor und das Sekretariat der KPCh dieser Behörde; die Mörder waren meist Milizsoldaten, die nicht ein-mal Kinder verschonten.

KommentarDrei

111.228.329MENSCHEN

haben mit dem Stichtag 17. Februar 2012 ihre Austrittser-

klärung auf der Webseitehttp://quitccp.org verö� entlicht.

BRIEFE AN DIE REDAKTION Bitte senden Sie die Briefe an [email protected] Times Europe GmbH, Kurfürstenstraße 79, 10787 Berlin Tel.: +49 (0) 30 / 263 95 312 / 13, Fax: +49 (0) 30 / 319 99 684

Am 18. November 2004 verö� entlichte „The Epoch

Times“ erstmals die Neun Kommentare über die Kommu-nistische Partei Chinas (KPCh). Darin werden die Geschich-te und das Wesen der KPCh dokumentiert und analysiert. Seitdem erklären täglich rund 56.000 Chinesen ihren Aus-tritt aus der KPCh, dem Kom-munistischen Jugendverband und den Jungen Pionieren. Die per Telefon, Fax oder E-Mail erklärten Austritte werden von drei „Tuidang“ (Austritts-) Centern gesammelt und im Internet auf http://quitccp.orgverö� entlicht.

111.228.329

Neun Kommentare über die Kommunistische Partei Chinas

Das Buch „Die Neun Kommentare“ trägt zur Aufl ösung der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) bei und verändert China. Die preisgekrönte Epoch Times-Serie

beschreibt die wahre Geschichte und das Wesen der KPCh. Sie erscheint hier als Fortsetzungsbericht.

14 Chin.: Liandong Feizi

15 Chin.: Zhishi Qingnian

Eigentumsrecht versus MenschenrechteDanny Schechter

Der Konfl ikt zwischen dem Eigentumsrecht und den Menschenrechten hat ein

neues Kapitel aufgeschlagen. Die Debatte kam zum ersten Mal zwi-schen den Grundbesitzern und den Kaufl euten zur Zeit der Ame-rikanischen Revolution auf, als es um die britische Kontrolle über die koloniale Wirtschaft ging.

Erst heute, wo 99 Prozent dem einem Prozent der Superreichen (eigentlich sind es 0,001 Prozent) gegenüber stehen, gibt es wieder einen neuen Kriegsschauplatz.

Es handelt sich um den Immo-bilienmarkt, in dem sich ganze 14 Millionen Amerikaner in oder un-mittelbar vor einem Zwangsver-steigerungsverfahren befi nden.

Das allerheiligste Gut der be-sitzenden Klasse ist die juristische Verteidigungsmöglichkeit der Ei-gentumsrechte. Sie hat sich für die Durchsetzung ihres Anspruchs auf Eigentum einen ganzen Wirt-schaftszweig aufgebaut.

Wir haben allerdings gesehen, wie sich das in den Gerichten zeigt; Banken und Immobilien-haie kriegen ihre Forderungen von oftmals geschmierten oder mitschuldigen Richtern abge-segnet, selbst dann, wenn Geset-ze oder ein Verdacht auf Betrug, einseitige Verträge und gefälschte Unterschriften dagegen sprechen.

Es ist heute gar nicht mehr überraschend zu lesen, dass Ban-ken Zwangsversteigerungen bei Grundstücken vornehmen, die ih-nen nicht einmal gehören.

Rousseaus GesellschaftsvertragJean-Jacques Rosseau, der den Gesellschaftsvertrag erstellte, wel-cher den Eigentumsrechten eine moralische Begründung verleiht, würde sich im Grabe umdrehen,

wenn er wüsste, wie vielen Miss-ständen die Hausbesitzer in den Vereinigten Staaten jeden Tag be-gegnen.

Ich zitiere aus dem Lehrbuch: „Um die Ansichten von Rousseau über das Eigentum im Gesell-schaftsvertrag zu verstehen, müs-sen wir zuerst defi nieren, was er unter Eigentum verstand. Eigen-tum ist nach Rousseau etwas, das legal erworben wurde und somit ein legitimes Besitzrecht des Inha-bers begründet. Nun müssen wir erwägen, was dem Individuum das Recht gibt, sich öffentlich als Eigentümer zu bezeichnen.“

„Rousseau betont, dass das Recht nicht dasselbe ist wie Macht. Mit anderen Worten, ein Recht kann sich nicht von Gewaltan-wendung ableiten. Ein Recht muss legal erworben sein, was bedeutet, dass es an Moral und an ein Gesetzesregelwerk gebun-den ist. Dies gibt dem Ganzen ei-nen Vertragscharakter, wobei die Rechte eines Einzelnen auf alle anzuwenden sind.

„Jetzt wird eine Kombination aus Rechten gebildet, bei der je-des Individuum von der ganzen Gruppe, die gemeinsam als Ge-sellschaft fungiert, geschützt wird. Dahinter steht die Auffassung, dass ein einzelner Mensch ver-letzbarer ist, als wenn viele Men-schen sich zusammentun, die sich gegenseitig schützen.“

„Dieser Umstand macht es unmöglich, dass einer ein Indivi-duum verletzt, ohne die gesam-te Gruppe zu verletzen. Anders ausgedrückt, kann ein Einzelner die Gruppe nicht verletzen, ohne dabei jeden Einzelnen mit zu ver-letzen.“

„Wir haben jetzt einen Gesell-schaftsvertrag, in dem verschie-dene individuelle Rechte kom-biniert sind. In diesem Fall ist es nun im besten Interesse des Ein-zelnen, wenn er seine Rechte an die Gruppe abgibt, denn so hat er eine stärkere Schutzfunktion, als wenn er alleine dasteht.“

Und trotzdem sind viele von uns heute „alleine“ auf dem

kommerziellen Marktplatz, wo Kreditgeber von den Kreditneh-mern als Blutsauger gesehen wer-den und Betrug überall zu sein scheint; Missbrauch, Lügen und Diebstahl haben sich dazugesellt.

Vor Kurzem sagte Präsident Obama, dass er all diese Miss-stände abschaffen wolle.

DurchgreifenJetzt, vier Jahre nachdem die Märkte zusammengebrochen sind und die Subprime-Hypotheken als Subprime-Gaunereien entlarvt wurden, sagt Präsident Obama, dass er bei diesen Missständen hart durchgreifen werde.

Es klingt gut und man will es ja glauben, speziell nachdem Oba-ma den New Yorker Staatsanwalt Eric Schneiderman auswählte. Dieser hatte sich geweigert, eine schwer in Betrügereien verwickel-te Bank von der Leine zu lassen.

Nun hat das Justizministerium der Presse Details bekannt gege-ben. Nicht genannt wurde aller-dings der Name des Beamten, der

die Sache bearbeiten wird und der gerade „unterwegs“ sei und es nicht zur Pressekonferenz ge-schafft habe.

Dieser Mann heißt Lanny Breuer und bevor er sich mit dem Ministerium zusammentat, das sich „Gerechtigkeit“ (Justiz) nennt, arbeitete er für eine An-waltskanzlei, die große Banken vertritt. Möglicherweise ist dies ein Thema, worüber er nicht so gerne reden wollte.

Der Generalbundesanwalt Holer war anwesend und gab be-kannt, dass sich 55 Leute Vollzeit mit der Sache befassen werden, 30 Staatsanwälte inklusive Mitarbei-tern und die zehn FBI-Agenten, die erstmals im Jahr 2004 gegen

„gewerbsmäßigen Immobilienbe-trug“ die Ermittlungen anpfi ffen.

Yves Smith von NakedCapita-lism.com, der diese Details genau beobachtet, zeigte sich enttäuscht:

„Bill Black erinnert uns daran, dass während der Savings-and-Loan-Krise (Bankenkrise in den 1980er-Jahren in den Vereinig-ten Staaten) ungefähr eintausend FBI-Beamte mit den einzelnen Fällen beschäftigt waren. Das ist das Hundertfache von den Men-schen, die jetzt mit einem Skan-dal beschäftigt sind, der ungefähr vierzigmal größer und viel kom-plexer ist.

„Mit anderen Worten, sagen wir mal, dieser Skandal kostet die amerikanische Öffentlichkeit zwi-schen fünf und sieben Billionen Dollar an Immobiliensachwerten. Das sind zirka 100 Milliarden an verlorenem Immobilienwert für jeden der in dieser Causa hinzuge-zogenen Beamten. Wenn jemand einem Unternehmen 100 Milliar-den Dollar stehlen würde, sagen wir zum Beispiel, wenn irgendwie die gesamte Liquidität des Apple-Unternehmens – das ist ungefähr dieser Betrag – auf einmal ver-schwindet, würde ich annehmen,

dass das FBI in diesem Fall mehr als eine Person hinzuziehen wür-de.“

Nun denn, es sind harte Zei-ten, die Regierung steht unter Druck und der Präsident kandi-diert für eine Wiederwahl und sei-ne Geldgeber und er schütteln an der Wallstreet Wählerhände, um dort mehr von dem einen Prozent Reichsten als Spender zu gewin-nen. Werden seine Anstrengun-gen, Spenden einzusammeln, sei-ne Anstrengungen, eine Hölle zu bekämpfen, matt setzen? Bleiben Sie dran!

Nicht wirklich ernst gemeint Smith fügt hinzu: „In den letzten acht Wochen haben sich beinahe 200 bundesstaatliche Prüfer in ei-nigen der größten Banken der Na-tion mit Ermittlungen abgemüht, wie jene Institutionen sich halten würden, wenn sich die Rezession verschlimmert.“

„Yup, es wurden ungefähr vier-mal so viele Leute beauftragt, Si-mulations-Belastungstests durch-zuführen, als Leute beauftragt wurden, um die Ursachen der Finanzkrise zu erforschen und die verantwortlichen Personen zu belangen. So sehen wir, dass dies kein ernsthafter Einsatz von Regierungsressourcen ist, um ein komplexes Finanzsystem zu ent-larven, das die Wirtschaft durch-einandergeschüttelt hatte. Das ist es schlicht und ergreifend eben nicht.“

Und John-Jacques Rousseau redet auch nicht dazwischen. Zu-sammen mit seinem Gesellschafts-vertrag ist er schon seit Hunderten von Jahren tot.

Der Nachrichtensenzierer Danny Schech-ter betreibt den NewsDissector.com blog. Sein Film „Plünderung: Das Verbrechen unserer Zeit“ und sein Buch, „Das Ver-brechen in unserer Zeit“ untersuchen den Finanzbetrug.

San Francisco: Wohnungsaktivisten auf einer Demonstration vor einem Haus, für das die Hypothek gekündigt wurde.

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Page 7: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 22.02.2012

Gerald Caplan

Zwei anscheinend unter-schiedliche ruandische Be-richte machten Geschichte

und kamen Anfang Februar in die Schlagzeilen. Ein Bericht bezog sich auf eine französische Unter-suchung und die tragische Entde-ckung, dass Mitglieder der Hutu-Regierung und des Militärs das Flugzeug abschossen haben müs-sen, in dem sich ihr Präsident Ju-venal Habyarimana am 6. April 1994 befand, und nur einige Stun-den später ihren geplanten Rassen-mord starteten.

Im zweiten Bericht ging es um die Entscheidung der kanadischen Regierung, endlich einen Mann namens Léon Mugesera nach Ru-anda auszuweisen, der angeklagt wird, seine Hutu-Landsleute über eineinhalb Jahre vor dem Flug-zeugunglück zum Gemetzel an den Tutsi angestiftet zu haben. In Wirklichkeit gibt es einen engen Zu-sammenhang zwischen den beiden Geschichten.

Über die Verantwortung für das Flugzeugunglück wurde sofort er-bittert gestritten. Denn es gab viele direkte und deutliche Drohungen von Hutu-Extremisten, alle Tutsi in Ruanda zu vernichten und jeden zu verfolgen, der ihre Verschwörung nicht unterstützte. Dies betraf sogar Präsident Habyarimana, der nach langem Zögern die Macht mit den Tutsi-Rebellen der RPF (Ruandi-sche Patriotische Front) teilen wollte. Es schien immer festzustehen, wer für den Abschuss verantwortlich war.

Die Logik legt nahe, dass sich die Extremisten dafür entschieden, den gemäßigten Habyarimana als Startzeichen für den Rassenmord zu beseitigen. Und gerade als die Ereignisse vor dem Rassenmord direkt auf Hutu-Extremisten als die einzigen logisch erscheinen-den Schuldigen hindeuteten, wie-sen die folgenden Begebenheiten sofort nach dem Abschuss deutlich auf einen sorgfältig organisierten Plan hin, der gleich durchgeführt werden sollte: Die Straßensperren, die sofort aufgestellt wurden; der Mord am Premierminister und an-deren gemäßigten Kabinettsminis-tern, Richtern und Persönlichkeiten in leitenden Positionen; der Anfang der systematischen Jagd, um alle Tutsi abzuschlachten; der Mord an zehn belgischen Soldaten der UN-Militär-Mission durch Regierungs-soldaten; und zu all dem noch die

Provokationen des Hass-Radios RTLM. Wie könnten da noch ir-gendwelche begründeten Zweifel hinsichtlich der Täter aufkommen?

An dieser Stelle rückt der Fall von Léon Mugesera in den Vor-dergrund. Er war einer der ersten Hutu-Extremisten, die öffentlich zur Auslöschung der Tutsi aufrie-fen und eine Atmosphäre der Hys-terie und des Hasses auf die Tutsi schufen. So konnten schließlich auch viele gewöhnliche Hutu mo-bilisiert werden, um den Rassen-mord auszuführen.

Mugesera verstand es gut die Tutsi zu entmenschlichen, indem er sie zu „inyenzi“ – Küchenschaben

– erklärte und sie sogar als Auslän-der bezeichnete, die aus Äthiopien gekommen seien und kein Recht hätten, in Ruanda zu bleiben. Um die Hutu aufzuwiegeln, sagte er:

„Ich sage euch, dass eure Heimat in Äthiopien liegt und dass wir euch über den Nyabrongo-Fluss schnell wieder dorthin bringen können.“

Diese Rede wurde aufgenom-men und später im ganzen Land wiederholt. Ein kleiner Teil davon lässt sich auch auf YouTube finden.

Mugesera selbst floh nach Ka-nada und obwohl er wegen Hass-parolen verurteilt wurde, fand er jahrelang legale Wege, um einer Auslieferung nach Ruanda und ei-ner Verurteilung zu entgehen. Jetzt aber hat er seine letzte Möglichkeit in den kanadischen Berufungspro-zessen verspielt. Während seiner Gerichtsverhandlung sollte der Zusammenhang zwischen seinen flammenden Aufrufen zum Ras-senmord und dem Flugzeugab-schuss 17 Monate später ziemlich klar werden.

Untersuchungen des Flugzeugunglücks Doch von Anfang an gaben die für den Völkermord Verantwortlichen mit der Hilfe Frankreichs auf ihre typisch zynische, hinterlistige Weise allen anderen die Schuld am Ab-sturz: den belgischen Soldaten der UN-Mission, Uganda sowie vor al-lem der RPF und ihrem Komman-danten, Paul Kagame. Doch dessen Motive blieben völlig im Dunkeln.

Hätte es den entferntesten Sinn für Kagame, das Flugzeug abzu-schießen und damit einen Rassen-mord gegen sein eigenes Volk aus-zulösen, wo doch die Herrschaft der RPF über das Land herbeige-führt werden konnte? Diese Fragen führten nie zu einer vernünftigen Antwort und verhinderten auch nicht, dass zwei Gruppen Kagame

beschuldigten, das Flugzeug abge-schossen zu haben.

Die erste Gruppe bestand aus al-len, die aus verschiedenen Gründen bestritten, dass jemals ein Rassen-mord stattfand. Ihr Interesse dar-an war einfach: Wenn Kagame das Flugzeug abschoss, dann gab es keine sorgfältig organisierte Ras-senmord-Verschwörung durch Hu-tu-Extremisten, die der Abschuss auslösen sollte.

Eine zweite Gruppe gab zu, dass es Rassenmord gab, war aber so feindlich gegenüber jeder Hand-lung der Regierung von Kagame eingestellt, dass sie beschlossen, dass er auch für den Absturz ver-antwortlich sein musste.

Beide Gruppen fanden Grün-de für ihre unbeweisbaren Positi-onen im Bericht des französischen Richters Jean-Louis Bruguiere von 2006, der Präsident Kagame und mehrere Spitzenberater für schul-dig erklärte, Habyarimana vorsätz-lich ermordet zu haben. In den An-nalen von schäbigen, unredlichen, voreingenommenen und wertlosen Berichten werden die von Bruguie-re für immer einen unehrenhaften Platz einnehmen.

Mit seinem Bericht schloss er sich dieser großen Gruppe von französischen Behördenvertre-tern, einschließlich Politikern und Bürokraten, an, die das Volk von

Ruanda in den letzten zwei Jahr-zehnten systematisch verraten ha-ben; ein Phänomen, das erst 2010 mit der Annäherung zwischen den Präsidenten Sarkozy und Kagame endete.

Das nächste Kapitel dieser be-merkenswerten Saga begann vor genau zwei Jahren mit dem Bericht einer Ermittlungskommission, die von der Regierung von Ruanda ein-gesetzt wurde. In meinem Mutsin-zi-Bericht kam ich zu dem Schluss, dass die Kommission trotz ihrer Fehler nachweislich belegen konnte, dass die RPF weder die Möglichkeit noch das Motiv noch die Gelegen-heit hatte, das Flugzeug abzuschie-ßen, was aber alles auf die Politiker und Militärs der Hutu zutraf.

Und jetzt fällt der letzte Schuss in diesem bedenklichen Krieg, viel-leicht der letzte Versuch, endgültig auf eines der großen Mysterien des Endes des 20. Jahrhunderts zu ant-worten: Wer schoss das Flugzeug von Habyarimana ab und löste 1994 den Rassenmord aus? Ein Be-richt zweier anderer französischer Richter, Marc Trevidic und Nat-halie Poux, den sie vor vier Jahren kurz nach Bruguiere ausarbeiteten, gibt Klarheit.

Klarere TatsachenDie beiden Richter machten von Anfang an klar, dass sie nicht die

Absicht hatten, den beschämenden skandalösen Verriss der RPF durch Richter Bruguiere zu wiederholen. Sie wollten alle nur denkbaren Be-weise ausfindig machen und die passenden Schlüsse aus ihnen zie-hen. Dabei führten sie die umfas-sendste, professionellste und fach-lich beste Untersuchung über das Flugzeugunglück durch, die es je gab.

Kurz gesagt, ihr Bericht stützt vollständig die wichtigsten Er-gebnisse von Ruandas eigenem Mutsinzi-Bericht, der von so vielen verachtet wurde. Linda Melvern, die wahrscheinlich die beste Sach-kenntnis über den Rassenmord und ähnliche Ereignisse hat, teilte meine Ansicht über Mutsinzi nicht ganz. Obwohl sie seine Ergebnisse plausibel fand, befürchtete sie doch, die Welt würde nie wirklich zwei-felsfrei erfahren, welche Seite das Flugzeug abschoss. Aber sie wurde von Trevidic und Poux bekehrt. Sie bewertet deren Bericht im Guardi-an folgendermaßen:

„Nach 18 Jahren wurde im We-sentlichen die wichtige Frage ge-stellt, wer moralisch für den Ras-senmord verantwortlich war.“

„Auf etwa 400 ausführlichen Sei-ten einschließlich der Schlussfolge-rungen von sechs Experten, die die Absturzstelle 2010 besuchten, lie-ferte der Bericht wissenschaftliche

Beweise, dass die Mörder während des Landeanflugs des Flugzeugs auf dem Gebiet der Kanombe-Militärlager warteten. Dort be-fand sich Ruandas von den Fran-zosen ausgebildete Eliteeinheit, die als Präsidentengarde bekannt war, und damit direkt unter der Flug-route. Diese sicheren militärischen Anlagen wären für RPF-Rebellen unzugänglich gewesen, worauf in einem Bericht der ruandischen Re-gierung hingewiesen wurde.“

Vor allem ist die historische Auf-zeichnung jetzt endlich klar und un-zweifelhaft. Die Wahrheit hat ge-siegt. Hutu-Extremisten wie Léon Mugesera planten vorsätzlich, eine tödliche Anti-Tutsi-Hysterie auszu-lösen. Ihr Plan, die Tutsi auszurot-ten wurde zunehmend vom Militär und von der Regierung unterstützt.

Als Präsident Habyarimana ent-schied, er habe keine andere Wahl als die Macht mit der RPF im Sin-ne der Arusha-Vereinbarungen zu teilen, war die Zeit zum Losschla-gen gekommen. Die Extremisten schossen das Flugzeug des Präsi-denten ab und der Rassenmord begann.

Gerald Caplan ist Doktor der afrika-nischen Geschichte. Er veröffentlichte vor Kurzem das Buch „The Betrayal of Africa“. Mit freundlicher Genehmigung von Foreign Policy in Focus.

Am 24. Januar werden dem ruandischen Flüchtling Léon Mugesera (rechts) bei seiner Ankunft auf dem Internationalen Flughafen in Kigali nach seiner Abschiebung aus Kanada Handschellen angelegt.

The Epoch Times Deutschland / 22. - 28. Februar 2012 / Nr. 304 INTErNATIoNAl 7

Endlich etwas Gerechtigkeit für Ruanda

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Page 8: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 22.02.2012

The Epoch Times Deutschland / 22. - 28. Februar 2012 / Nr. 304FEUILLETON8

Der Abenteuerfi lm „Der Ruf der Wale“ von Regisseur Ken Kwapis beruht auf einer wah-ren Begebenheit. In Alaska gedreht, passt er optimal zur kalten Jahreszeit und lässt der ganzen Familie warm ums Herz werden. Der Film im Stil von „Free Willy“ läuft ab so-fort auf der Kinoleinwand.

Ben Zgodny

Der Ruf der Wale“ ist ein Wohlfühlfilm für Men-schen jeden Alters und

voller lustiger, warmer, trauriger und ernster Momente. Er beruht auf der wahren Geschichte dreier Grauwale, die im arktischen Eis in der Nähe von Anchorage in Alas-ka gefangen sind, und wie eine Greenpeace-Aktivistin (gespielt von Drew Barrymore) eine Akti-on zur Rettung der Wale startet.

Letztendlich verwandelt sich die Aktion in ein landesweites Phänomen, das die Herzen aller Amerikaner ergreift. Ganz ne-benbei gibt es neben komödianti-schen Verdrehungen und pfi ffi gen Wendungen atemberaubende und herzzerreißende Momente.

Anchorage und seine Bewoh-ner bringen einen Hauch von Einzigartigkeit in diesen Film, als Menschen aus der ganzen Welt in diese Kleinstadt kommen und sich wie Fische auf dem Trockenen

benehmen. Die Menschen aus den 48 Bundesstaaten sind das Leben in Alaska nicht gewohnt – in einer Stadt mit nur einem Ho-tel zu wohnen bei Temperaturen, die so niedrig sind, dass einem die Augenlider zufrieren können. Die Einheimischen aber haben ein tiefes und einzigartiges Erbe und sind sehr spirituell mit einem

ungeheuren Respekt vor der Na-tur und den Walen.

Die Außenwelt ist im Vergleich zu den Einheimischen ganz an-ders. Aber genau das ist das herz-erwärmende Motiv des Films, weil Menschen aus verschiedenen Le-benslagen ihre eigenen Grenzen überschreiten, um gemeinsam die Wale zu retten. So kitschig

die Sache auch klingen mag, sie ist wirkungsvoll und das umso mehr, weil es eine wahre Geschichte ist.

So hat zum Beispiel der gieri-ge Ölmanager, gespielt von Ted Danson, großes Interesse daran, den Walen zu helfen, um seinen PR-Status zu heben. Danson, der ein Wiederaufl eben seiner Karrie-re in Film und Fernsehen genießt,

schlüpft mit Leichtigkeit in diese Rolle.

Sogar der ehemalige Präsident, Ronald Reagan ist beteiligt, ob-wohl wir nur seine Stimme hören und die Rückseite seines Kopfes sehen, wiedergegeben von ei-nem Schauspieler. Der Einsatz Reagans verleiht dem Film einen historischen Zusammenhang, der gute Dienste leistet.

John Krasinski spielt die fei-ne Hauptrolle als Adam Carl-son, dem Nachrichtensprecher aus Anchor, der zufällig die Wale entdeckte und als erster die Sto-ry herausbrachte. Kristen Bell aus

„Forgetting Sarah Marshall“ spielt Jill Jerard, eine weitere Einheimi-sche, die geschickt wurde, um über die Story zu berichten, und ganz nebenbei fi ndet sie Gefallen an Adam.

Der Ruf der Wale“ spricht wei-te Kreise an und soll alle unterhal-ten, die einen Wohlfühlfi lm genie-ßen möchten.

Über die Rettung dreier Wale

Drew Barrymore im Tierfi lm „Der Ruf der Wale“.

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Tobias Hofmann

Wenn man sich einen Auf-tritt des Kabarettisten Helmut Schleich mit

seinen vielfältigen Rollen ansieht, könnte man leicht annehmen, hier sei ein ausgebildeter Schau-spieler am Werk. Aber mitnich-ten. Der 1967 im oberbayrischen Schongau geborene Münchner hat sich seine Fähigkeiten durch seine zahlreichen Auftritte an-geeignet. Schon mit 16 Jahren war er Mitbegründer des „Ka-barett Fernrohr“ und absolvier-te in zehn Bühnenprogrammen bis 1997 weit über 1000 Auftrit-te im deutschsprachigen Raum. Seit 1998 ist er als Solokünstler unterwegs und hat bereits vier CDs und eine Live-DVD her-ausgebracht.

Seine neueste Veröffentlichung ist ein Live-Mitschnitt seines aktu-ellen Bühnenprogramms „Nicht mit mir“. Und tatsächlich begehrt Schleich mithilfe seiner vielfälti-gen Rollen, die er auf der Bühne spielt, gegen alle möglichen ge-sellschaftlichen und politischen Kuriositäten auf.

Der Terror ist allgegenwärtigÜber Stuttgart 21, den Wutbür-ger und das Nazi-Trio aus Zwi-ckau kommt Schleich auch sofort zum Terrorismus. Der wird bei einem Historikerstammtisch, mit

einschlägigen Gästen und musi-kalischer Unterstützung des Te-gernseer Laubbläsers, abgehan-delt. Denn „auch ein Laubbläser, kann einen ganz schönen Terror machen.“

Über die App Oppinionscout lässt sich dann Schleich per Han-dy zu den verschiedensten The-men mit Meinungen versorgen, was durch eine versehentlich falsch gewählte Einstellung in ei-ner Dönerbude jedoch zu einer unangenehmen Situation führt.

Bei der Frage der Atomkraft lässt auch Schleichs bekannter

„Alter Ego“ Franz Josef Strauß

nicht lange auf sich warten. Mit zusammengekniffenen Augen und kurzem Hals wettert der vom Strauß befallene gegen ver-meintliche Widersacher und An-dersdenkende. Fortan versucht Schleich sich der Übernahme durch den CSU-Politiker und an-derer Figuren, die ihn „willkürlich überfallen und komplett beset-zen“ zu erwehren. Meist jedoch ohne Erfolg. Ob als Heinrich von Horchen, Ottfried Fischer oder als Wahrsager der Vergangen-heit, immer wieder übernehmen andere Figuren den Körper des Künstlers.

Der Strauß muss rausIn seinem verzweifelten Kampf gegen den inneren Strauß wen-det sich Schleich an einen Psy-chologen und schließlich sogar an den Papst. „Der hat ihn da-mals beerdigt, der weiß vielleicht, wie man ihn loswird.“ Doch der gewünschten Straußaustreibung wird sogleich widersprochen und ein Streit zwischen Strauß und Papst Benedikt XVI. bricht vom Zaun, wer der größte Bayer aller Zeiten sei.

Auch das Thema Bildungssys-tem bleibt nicht verschont. Mit ei-ner einfachen Textaufgabe macht

Schleich einen Mangel an Reali-tät in deutschen Schulaufgaben deutlich. So könnte man zumin-dest sagen, wenn man es freund-lich formulieren wollte. Denn wer versucht schon ein Plansch-becken, das 2070 Liter fasst, mit drei Schläuchen mit verschiede-nen Durchmessern zu füllen, von denen der eine in 40 Minuten 80 Liter Wasser führen kann?

Das große FinaleSchleich wechselt übergangslos und blitzschnell zwischen sei-nen Rollen. In seinem letzten Kampf um die Vorherrschaft

seines Körpers treten nochmal alle gegeneinander an. Franz Jo-sef Strauß, Papst Joannes Paul II., Edmund Stoiber, Horst Seehofer, Helmut Schmidt, Hans-Joachim Vogel, Papst Benedikt XIV. und Ottfried Fischer.

Doch am Ende verliert Schleich, Ottfried Fischer und Franz Josef Strauß trinken Schleichs Hausbar leer und Papst Johannes Paul II. gibt das Ende der Show bekannt. Im Sinne des Publikums ist zu hof-fen, dass sich Schleich auch wei-terhin den Übernahmeangriffen seiner Persönlichkeiten nicht er-wehren kann.

Kabarettrevolution gegen alles, was sich bietet

iAngaben zur DVD:Helmut SchleichDVD „Nicht mit mir“ ASIN: B006OJKY5CFSK: 12 Preis: 17,90 €

Tourtermine:23.2. bis 25.2.2012 im Berliner Mehringhof-theater

29.2. und 1.3.2012 im Unterhaus in Mainz18.4.2012 in der KäS in Frankfurt /M.

9.5.2012 im Zirkus Krone in München

Helmut Schleich richtet sich gegen alles, was ihm missfällt. Terrorismus, S21, Atomkraft, Infl ation, sogar das Face-book „Gefällt Mir!“. Nichts ist vor dem Münchner sicher. Das Programm von Helmut Schleich „Nicht mit mir“ gibt es nun auch auf DVD.

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Einsendeschluss ist Dienstag, der 28. Februar 2012 (Poststempel).

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Die Kulturredaktion wünscht viel Glück!

Page 9: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 22.02.2012

The Epoch Times Deutschland / 22. - 28. Februar 2012 / Nr. 304 FEuillEToN 9

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Der Flohwalzer, der kein Walzer ist

Roland R. Ropers

Wer kennt nicht das be-rühmte Klavierstück, das die Großmütter ihren

Enkeln beigebracht haben, ohne jemals den Notentext gekannt zu haben? Kein Klavierpädagoge hat uns jemals zu vermitteln gewusst, dass dieses Fis-Dur-Stück (6 Kreu-ze) überhaupt kein Walzer ist. Erst im Jahre 1996 erschien im Schott-Verlag zum ersten Mal eine philo-logisch abgesicherte Urtextausgabe. Die Komposition ist im 4/4-Takt und nicht im 3/4-Takt geschrieben!

Gelegentlich sind sowohl Mo-zart als auch Brahms als mögliche Komponisten genannt worden, wohl aufgrund der meisterhaften Faktur und motivischen Dichte, durch die sich der Flohwalzer weit über das Mittelmaß der meisten Klavierwerke des 18. und 19. Jahr-hunderts erhebt.

Kniphausersiel – OstfrieslandF. Loh, Ferdinand Alfred Gustav Loh (1869 - 1927) hat dieses Werk der Pianisten-Welt hinterlassen. Er wurde am 24. April 1869 in Knip- hausersiel, in der Nähe von Jever/Ostfriesland, als Sohn des Dorf-schullehrers Friedrich Loh geboren. Der mehr naturwissenschaftlich als musikalisch orientierte Vater vermittelte seinem Sohn schon in frühester Kindheit die Grundlagen der verschiedensten Wissensgebie-te; der Junge lernte leicht und be-hielt auch späterhin reges Interesse an allem, was seinen wachen Geist stimulieren konnte.

Bereits mit fünf Jahren konnte er lesen und verschlang sämtliche Bücher, die ihm in die Hände ge-langten. Besonders Keplers Har-monices Mundi hinterließ beim jungen Ferdinand einen bleiben-den Eindruck; von Spinozas Ethik fertigte er gar eigens eine Abschrift an.

Eines Tages kam er nicht zum Abendessen nach Hause und die Mutter machte sich auf, um ihn zu holen. Durch das Fenster der Dorfschule hörte sie ihren Sohn ein ihr unbekanntes Stück spielen und als sie sich bei Ferdinand nach dem Komponisten erkundigte,

antwortete der Junge stolz: „Das ist von mir!“

Eine Fahrkarte nach BayreuthVon diesem Tage an waren die El-tern von der außergewöhnlichen Begabung ihres einzigen Kindes überzeugt. Sie versuchten, ihn im Rahmen ihrer bescheidenen Mög-lichkeiten zu fördern. Der gerade 13-Jährige bekam als kostbarstes Konfirmationsgeschenk eine Fahr-karte nach Bayreuth zur Urauffüh-rung von Richard Wagners Parsifal.

Die Reise wurde für Ferdinand zum unvergesslichen Erlebnis. Zum ersten Mal verließ er, ganz alleine, das heimatliche Kniphau-sersiel, zum ersten Mal hörte er ein großes Orchester, dessen Ins-trumente er bisher nur durch eif-riges Studium von Hector Berlioz’ Instrumentationslehre kennenge-lernt hatte.

Selbstbewusst nutzte Ferdinand die Gelegenheit, Hermann Levi vorzuspielen, aber der Dirigent der Uraufführung erkannte sein Talent nicht. In den Grünanlagen des Festspielhauses lernte der jun-ge Loh den gleichaltrigen Siegfried Wagner kennen, der sich anbot, bei seinem Vater um Kompositionsun-terrichtet zu bitten, woraus aller-dings nichts wurde, denn Wagner starb im folgenden Jahr.

Wieder zurück in Kniphauser-siel widmete sich der durch die Reise zutiefst Beeindruckte nun-mehr fast völlig der Komposition. Besonders war ihm die Stelle „Wie dünkt mich doch die Aue heut’ so schön!“ im Gedächtnis haften ge-blieben und tatsächlich findet sich hier der motivische Keim für Fer-dinand Lohs Hauptwerk.

Der WalzerEr studierte von 1889 - 1892 an der Royal Academy of Music in London die Fächer Kontrapunktik, Harmonielehre und Klavier.

An seinem 21. Geburtstag, am 24. April 1890 schrieb er seiner Cousine aus London:

„... Habe heute früh, an mei-nem Geburtstag, meinen ‚Walzer‘ fertiggestellt, du kannst mir also doppelt gratulieren. Äußerlich ist er zwar klein, aber ich habe das Gefühl, dass ich alles hineingelegt habe, dessen ich nur fähig bin. Um acht Uhr morgens war es so weit. Habe alle anderen Werke feierlich im Ofen verheizt – die drei Sym-phonien, die Oper und alles ande-re. Die erste Abschrift schicke ich natürlich dir, die nächsten gehen

gleich morgen an die großen Ver-lage, die werden sich darum reißen! Solch ein Stück hat’s noch nicht gegeben auf der Welt – wer mich und meine Philosophie kennenler-nen will, braucht’s nur gründlich zu studieren, es ist darin alles ver-borgen ...“

„Walzer“, der Titel des Stücks, war eine Anregung von Lohs Cou-sine. Und Loh schreibt selbst hand-schriftlich diesen Titel über seine Komposition. Ein Blick ins Auto-graf erklärt diesen Namen als of-fensichtliches Missverständnis. Loh hatte seinen Namen und den Ti-tel des Werkes so dicht aneinan-der geschrieben, dass statt „F.Loh: Walzer“ versehentlich „Flohwalzer“ gelesen wurde.

Kein finanzieller ErfolgDer erhoffte finanzielle Erfolg blieb jedoch aus. Sämtliche Ver-lage, denen Loh das Manuskript anbot, lehnten ab. Carl Haslinger schrieb im Juni 1890 aus Wien:

„Leider muss ich Ihnen mittei-len, dass der Verlag meines Vaters

schon 1875 an Schlesinger in Ber-lin gegangen ist und ich mich selbst völlig aus dem Geschäft zurück-gezogen habe. Allerdings glaube ich, dass Sie dort auch nicht mehr Glück haben werden, Ihr Opus erscheint mir doch zu seltsam, als dass es sich verkaufen ließe. Versu-chen Sie es doch einmal mit einem längeren Werk! Darf ich schließ-lich darauf hinweisen, dass ein Walzer gemeinhin als im ¾-Takt stehend angenommen zu werden pflegt. Mit dem Ausdruck mei-ner vorzüglichsten Hochachtung.“ C. Haslinger.

Nach Beendigung seiner Studi-en im Jahre 1892 ließ sich Ferdi-nand Loh als Klavierlehrer in Sut-ton Hoo in der Nähe von Ipswich in England nieder. Er heiratete 1894 die Geigerin Laura Thyps-with; die glückliche Ehe blieb kin-derlos.

Von Sutton Hoo aus versuch-te Loh noch einige Jahre lang, sei-ne Komposition bei einem Verlag unterzubringen, allerdings erfolg-los. So verlegte er sich schließlich darauf, den ungeheuren Siegeszug seines Werkes allein durch quasi mündliche Überlieferung einzulei-ten. Seine Klavierschüler wurden nicht müde, den Flohwalzer immer und immer wieder zu spielen und trugen wesentlich zum Erfolg des Werkes bei. Um 1905 war er be-reits in ganz Europa bekannt und verbreitete sich mit unglaublicher Geschwindigkeit auch in den über-seeischen Ländern.

Und das, obwohl niemand den Notentext kannte!Im Jahre 1912 schrieb Loh an sei-ne Cousine:

„Würde ich nur immer einen Penny erhalten, wenn irgendwo mein Stück gespielt wird, so könn-te ich ganz England kaufen.“

Schon damals hatte sich das Werk vom Namen des

Schöpfers getrennt. Überall hieß es nur Der Flohwalzer und schließlich kam es so weit, dass man Loh die Urheberschaft nicht mehr glauben wollte, da man annahm, ein so weit verbreitetes Stück könne unmöglich von einem Klavierlehrer aus Sutton Hoo stammen, geschweige denn von einem gebürtigen Ostfriesen.

Heimkehr nach KniphausersielDie bedauerliche Entwicklung ver-bitterte Ferdinand Loh sehr. Im Jahre 1925 starb seine Frau, erst 53 Jahre alt, an einer schweren Lungenentzündung. Von diesem Schicksalsschlag erholte er sich nicht mehr. Gebrochen kehrte er nach Kniphausersiel zurück und bezog dort ein reetgedecktes Haus am Rande des Dorfes. Am 9. De-zember 1927 starb Ferdinand Loh, von der Musikwelt vergessen, schlimmer noch: eigentlich nie zur Kenntnis genommen. Loh wurde auf seinen Wunsch hin auf offe-ner See bestattet. In seinem letzten Brief schrieb er:

„Kein Grabstein soll an mich erinnern. Mein Walzer soll mein Grabstein sein.“

Bis vor wenigen Jahren hat die gesamte Musikfachwelt von Fer-dinand Loh und der Entstehungs-geschichte des Flohwalzers nichts gewusst. 1995 erschien im Atlan-tis-Verlag das faszinierende Büch-lein, 62 Seiten lang, aus der Feder von Eric Baumann: „Ferdinand Loh und sein Opus Magnum: Der Flohwalzer.“ Unmittelbar nach Er-scheinen dieses Buches hatte ich mich bei Eric Baumann für seine grandiose Forschungsarbeit be-dankt. Leider wird auch dieser großartige Schatz kaum bemerkt. Das Buch wurde nur mäßig ver-kauft. Ich habe es Dutzende Male an Konzertpianisten verschenkt. Es gibt übrigens noch einige Billig-Restexemplare bei www.amazon.de

Die schicksalhafte geschich-te des weltberühmten

„Flohwalzers“ und seines Komponisten Ferdinand loh.

iEinige internationale Namen des Flohwalzers:

Valser delle Pulci (Flohwalzer), italienValse de Puce (Flohwalzer), BelgienChopsticks (Essstäbchen), England / uSA)Polca de los Tontos (Narren-Polka), Mallorca Vlooien-Mars (Flohmarsch), NiederlandePrinsesse Coben (Prinzessin zweibein), DänemarkKatzenmarsch, BulgarienCôtelettes (Koteletten), FrankreichSzamár-Induló (Eselsmarsch), ungarnHundewalzer, RusslandChocolate (Schokolade), SpanienIch habe die Katze getreten, Japan

Den „Flohwalzer“ kennt heute jedes Kind und für viele ist er das allererste Klavierstück. Sein Komponist Ferdinand loh wurde jedoch schon zu lebzeiten verkannt, falsch gelesen und ver-gessen ...

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Page 10: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 22.02.2012

The Epoch Times Deutschland / 22. - 28. Februar 2012 / Nr. 304WISSEN10

Seit Anfang des 20. Jahrhun-derts ist bekannt, dass die Bewegung von Gegenstän-

den letztlich über die Gesetze der Quantenmechanik gesteuert wird. Diesen Gesetzen zufolge kommt es zu einigen faszinierenden Phä-nomenen: Ein Gegenstand kann sich demnach gleichzeitig an zwei Orten befinden und ein Oszilla-tor ist – selbst bei einer Tempera-tur auf dem absoluten Nullpunkt – stets in minimaler Bewegung. Dann befindet er sich in seinem sogenannten Quantengrundzu-stand. Bei den Dingen, die uns im Alltag umgeben, lässt sich ein derartiges Verhalten niemals be-obachten.

QuantenparadoxeEin Quanteneffekt wird nur bei sehr gut isolierten Systemen sicht-bar, wenn die Koppelung mit

dem Umfeld äußerst schwach ist. Bei großen Gegenständen kommen die Quanteneigenschaf-ten wegen eines als Dekohärenz bezeichneten Vorgangs erst gar nicht zum Tragen. Bis vor Kur-zem konnten Forscher quanten-mechanische Merkmale lediglich bei der Bewegung winziger Sys-teme wie einzelner Atome oder Moleküle beobachten. Nun weist ein Team von Physikern unter der Leitung von Tobias J. Kip-penberg an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Lau-sanne (EPFL) nach, dass es mög-lich ist, die Bewegung eines mit bloßem Auge erkennbaren Ob-jekts auf der vorwiegend von der Quantenmechanik gesteuerten Ebene zu lenken. Erreicht wurde dies durch die Beleuchtung des Gegenstands mit Laserlicht. Die Ergebnisse wurden im Februar in der Zeitschrift „Nature“ ver-öffentlicht*.

Ein LichtringBeim Objekt handelt es sich um einen sogenannten Mikroreso-nator, eine sorgfältig gefertig-te gläserne Ringröhre, die auf einem Mikrochip mit einem Durchmesser von 30 Mikrome-tern (etwa halb so dick wie ein Haar) mit einer klar definierten Frequenz vibrieren kann. Gleich-

zeitig dient der Mikroresonator aus Glas als Laufspur für Licht, das darin zirkulieren kann. Beim Durchlaufen der Krümmung übt das Licht eine geringe Kraft auf die Glasoberfläche aus. Dieser Effekt wird Strahlungsdruck ge-nannt. Obwohl dieser Druck sehr schwach ist, wächst die Kraft in der Ringröhre beträchtlich an: Das Licht zirkuliert bis zu einer Million Mal in der Struktur, be-vor es sich verliert. So kann der Strahlungsdruck dazu führen, dass sich die Struktur bewegt. Der

Mikroresonator vibriert, so wie ein Weinglas zu tönen beginnt, wenn man mit einem Finger an dessen Fassung entlangstreicht. Das Laserlicht kann die Vibratio-nen aber auch abschwächen und den Mikroresonator abkühlen.

Kalt, kälter …Diese durch Laserlicht induzierte Kühlung des Mikroresonators ist entscheidend, um den quanten-mechanischen Grundzustand zu erreichen: Normalerweise wird dieser Zustand nämlich durch zu-

fällige Temperaturschwankungen überlagert. Der Mikroresonator ist auf eine Temperatur von we-niger als einem Grad über dem absoluten Nullpunkt herunterge-kühlt. Diese Temperatur reicht nicht aus, um in das Quanten-regime vorzudringen. Zusätzlich schwächt daher der Strahlungs-druck des Laserlichts die mecha-nische Bewegung des Mikroreso-nators um einen weiteren Faktor von 100 ab. Dadurch wird der Oszillator so stark gekühlt, dass er sich einen Großteil der Zeit in

seinem Quantengrundzustand befindet.

Was jedoch noch wichtiger ist: Die Interaktion zwischen Licht und Bewegung des Oszillators kann darüber hinaus so verstärkt werden, dass beide Energiefor-men eine enge Verbindung ein-gehen. Eine kleine Anregung in Form eines Lichtimpulses kann gänzlich in eine geringe Vibra-tion übergehen und umgekehrt. Zum ersten Mal erfolgt die Um-wandlung von Licht und Bewe-gung innerhalb eines Zeitraums, der so kurz ist, dass die Quanten-eigenschaften des ursprünglichen Lichtimpulses nicht während des Vorgangs durch Dekohärenz ver-loren gehen. Mit der Überwin-dung der Dekohärenz bieten die aktuellen Ergebnisse eine hervor-ragende Möglichkeit, die Quan-teneigenschaften der Oszillator-bewegung zu steuern und die seltsamen Gesetze der Quanten-mechanik in Objekten aus Men-schenhand zu beobachten.

Christy Su

Einstein vermutete, dass man die Struktur des Uni-versums mit einer flachen

Scheibe von unendlicher Ausdeh-nung vergleichen könne. Aber noch immer stellen sich Wissen-schaftler die Frage, ob es wirklich unendlich ist.

Je weiter von der Erde entfernt sich eine Galaxie befindet, des-to älter ist sie. Heute können wir Zeit und Raum von über 13 Mil-liarden Jahren überblicken. Wir sehen tief in die Vergangenheit dieses Raumes nach dem Urknall hinein.

Dieser Raum ist mit Gas und Plasma gefüllt, das so heiß ist, dass das Licht nicht hindurchdringen kann. Die Hintergrundstrahlung aus Mikrowellen könnte uns von einer möglichen Grenze des Uni-versums abschirmen.

Aber ungeachtet unserer be-grenzten Möglichkeiten, den Weltraum darüber hinaus zu er-forschen, ziehen Kosmologen die Logik zu Rate. Diese besagt, dass unser Universum sowohl endlich als auch unendlich sein könnte – endlich in dem Sinn, dass es von endlichem Volumen ist, aber un-endlich, weil es nicht möglich ist, das Weltall zu verlassen.

Laut der Urknalltheorie war das Universum einmal ein klei-ner verdichteter Ball aus Energie. Als er explodierte, begannen Ma-terie und Raum sich in diesem Ball auszudehnen; und bis heu-

te schreitet dieser Prozess voran, wodurch ein unendliches Univer-sum entstand.

Der Physiker Andreas Alb-recht von der Davis-Universität in Kalifornien vergleicht jedoch das sich ausweitende Universum mit einer sich ausdehnenden Bla-se. Er behauptet, dass die Aus-dehnung enden muss, wenn es etwa 20 Prozent größer ist als jetzt.

Der Kosmologe Neil Cornish von der Universität in Montana stimmt ebenfalls damit überein, dass das Universum endlich ist.

„Ein Problem eines unendli-chen Universums ist, dass es ist nicht nur unendlich im Raum, sondern auch unendlich in der Zeit wäre. Es hätte keinen An-

fang“, erklärte er kürzlich in einer Folge von Morgan Freemans Sen-dung „Through the Wormhole“.

„Es gibt eine unendliche An-zahl von Sternen, sodass der Himmel vollständig erleuchtet wäre“, fügte er hinzu. „Hell – hell, so hell, dass man von der Hitze gebraten würde.“

Die Sterne sind jedoch im All spärlich verteilt und es gibt viel Dunkelheit, was einer Theorie vom unendlichen Universum zu widersprechen scheint.

Aber wenn das Universum tat-sächlich endlich sein sollte, wie könnte man sich das vorstellen?

Jean-Pierre Luminet, ein Kos-mologe am Pariser Observatori-um, vergleicht das Universum mit einem großen Musikinstrument

und erklärt: Je ein größer ein Kla-vier oder irgendein anderes Inst-rument ist, desto größer ist auch die Bandbreite der Schwingun-gen, die man hören kann.

Er analysierte die Vibrationen der kosmischen Hintergrund-strahlung und bemerkte, dass die tiefen Töne fehlen, was für die Theorie eines endlichen Univer-sums spricht.

Aufgrund seiner Forschungen glaubt Luminet, dass die perfekte Struktur des Universums einem dreidimensionalen Dodekaeder gleicht, das heißt, dass es wie ein Fußball zwölf Seiten hat.

Die Kosmologin Janna Levin von der Columbia-Universität, New York, stellt sich die Grenzen des Universums in der Form ei-

nes dreidimensionalen Quadrats vor und vergleicht es mit einem Raumschiff, das in einem giganti-schen Asteroiden-Spiel durch das Weltall reist.

Wenn in einem Computerspiel das Raumschiff an einer Seite aus dem Bildschirm fliegt, taucht es sofort an der gegenüberliegen-den Seite wieder auf.

Mit anderen Worten: wenn das Raumschiff an einem be-stimmten Punkt des Universums den Würfel verlässt, tritt es gleich-zeitig an einem anderen Punkt in den Würfel ein, genau gegenüber dem Punkt, an dem es das Uni-versum verlassen hat.

Der Physiker Glenn Stark-man von der Case Western Re-serve Universität in Ohio unter-suchte Daten der kosmischen Mikrowellen-Hintergrundstrah-lung. Sie wurden vom Wilkinson Microwave Anisotrophy Probe (WMAP) aufgezeichnet. Dieser Satellit vermisst den gesamten Himmel nach Temperaturunter-schieden in der vom Urknall ver-ursachten Mikrowellenstrahlung.

Starkman testete Luminets Vorstellung über die Dodeka-ederform des Universums unter Einbeziehung der Daten von hei-ßen und kalten Gebieten, die von WMAP aufgezeichnet wurden – Schallwellen, die das Universum durchkreuzten, als es noch sehr jung war.

Er konnte keine Belege für ein zwölfseitiges Universum inner-halb des Bereichs der kosmischen Hintergrundstrahlung finden, nutzt aber jetzt einen Spektrum-analysator und komplexe mathe-matische Berechnungen, um zu testen, ob die Dodekaederform vielleicht außerhalb dieses Be-reichs existiert.

Diese Entdeckungen eröffnen unterschiedliche Perspektiven über die möglicherweise endli-che Natur unseres Universums; die Kosmologen müssen sich nun darauf einigen, welche konkrete Form es tatsächlich hat.

Hat unser Universum einen Rand?Die Frage, ob das Univer-sum endlich oder unendlich ist, scheint ähnlich schwer beantwortbar zu sein, wie die Frage nach einem Rand. Ein französischer Kosmologe schlägt als mögliche Vorstel-lung die Form eines Dodeka-eders (ähnlich einem Fußball) vor.

Quantenverbindung zwischen Licht und MechanikVom Schweizerischen Nati-onalfonds (SNF) unterstützte Forscher stellen ein mikrosko-pisches System vor, das Licht in mechanische Schwingung und umgekehrt umwandeln kann. Diese Interaktion ist so stark, dass damit die Bewe-gung des Oszillators auf einer quantenmechanischen Ebene beeinflussbar wird.

„Nur zwei Sachen sind unendlich: das Universum und die Dummheit der Men-schen; und was das Universum betrifft, bin ich mir nicht sicher.“

Albert Einstein

Wie ist die Struktur des Kosmos beschaffen? Könnte es vielleicht mehrere parallele Welten nebeneinander oder sogar an gleicher Stelle geben?

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* E. Verhagen, S. Deléglise, S. Weis, a. Schliesser and T. J. Kippenberg (2012). Quantum-coherent coupling of a me-chanical oscillator to an optical cavity mode. Nature online DOI: 10.1038/nature10787 (als PDF-Datei beim SNF erhältlich; E-Mail: [email protected])

Elektronenmikroskopisches Bild des gläsernen ringförmigen Mikroresonators, der kleiner als der Durchmesser eines Haa-res ist. Er ist über vier Speichen mit dem Trägerchip verbunden. So kann die Struktur über einen langen Zeitraum wie eine gute Stimmgabel vibrieren. Licht kann bis zu einer million mal innerhalb der Ringröhre zirku-lieren. Da das Licht gegen die Wände der Struktur prallt, übt es auf das Glas etwas Kraft aus. Dieser sogenannte Strahlungs-druck kann die Vibrationen der Struktur beeinflussen.F

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Wie erzeugen Delfine Töne?Delfine können zwar auch lernen zu pfeifen, aber sie erzeugen Töne wie wir men-schen hauptsächlich mit einer art Stimmbänder. anderer-seits gibt es einige wenige menschen die − wie Delfine − Echolot beherrschen.

Aus dem Sanskritwort Manas (Denk-fähigkeit) entwickelte sich das la-teinische mens (Verstand) und die

englischen Worte man und mind. Der Deutsche bezeichnet ein denkfähiges Wesen (mit) als Mensch, der Lateiner als homo (von humus = Erde) daran erin-nernd, dass der Mensch aus Staub ge-macht ist und zum Staub zurückkehrt.

Die Essenz ist das Wesentliche unseres Lebens. Essenzen sind zweifellos wirkungs-voller als Substanzen – Essenzen sind zum Befreitwerden hin orientierte Kräfte, die ein Heil-Sein ermöglichen. Essenz kommt von lat.: esse = sein. Alles, was gegenwär-tig ist, hat essentielle, wesentliche Natur.

Substanz hingegen kommt von lat.: substare = unter etwas stehen. Substanz hat eine subordinative Eigenschaft genau-so wie das Subjekt (wörtlich unterworfen sein) von lat.: subjacere = unterwerfen, un-ten liegen.

Unter dem holistischen, ganzheitlichen Aspekt ist unser ganzes Universum harmo-nisch und heil.

Das Ur-Wesen, die Ur-Essenz, das Ur-Sein des Menschen ist Eins-Sein und nicht Trennung. Die Wirklichkeit ist nur trans-rational und transphänomenal zu erfas-sen – aus diesem Grund hat die Übung der Kontemplation, der Theorie, das grie-chische Wort für Wesensschau, eine so

wichtige Funktion. In allen europäischen Sprachen gibt es kein adäquates Wort für Wirklichkeit; im Englischen sprechen wir von reality, was von lat.: res = Ding, Sa-che kommt. Wirklichkeit (lat.: actualitas) müsste im Englischen mit actuality über-setzt werden.

Es geht nicht um eine Dinglichkeit, son-dern um eine wesentliche Wirkkraft, der wir uns ausliefern müssen. Diese Kraft heißt Liebe – und Liebe ist Leben. Love is Life. Liebe kann nur in der Gegenwart, im Zentrum erfahren werden und ist nicht projizierbar auf Vergangenheit und/oder Zukunft.

Das wirkungsvollste Lebensmotto kann

nur heißen: „Amo, ergo sum – ich liebe und lebe, also bin ich!“

Liebe ist die Wirkkraft des Universums. Und vielleicht sollte man auch in Zeiten von Krankheit und Not zuerst nach der Essenz „Liebe“ greifen, bevor man sich mit Substanzen narkotisiert, die das Wesentli-che immer wieder verschleiern.

Liebe und Leben sind das größte Ri-siko, das wir eingehen. Hier gibt es keine Versicherung – nur ständige Erneuerung und Fortsetzung.

Etymosophie © – exklusive Kolumne für The Epoch Times Deutschland von Roland R. Ropers, Etymosoph und Publizist.

Etymosophie von Roland R. RopersMENSCH

werde

wesentlich!

Die Pfeiftöne, die die Delfi-ne ausstoßen, sind keine echten Pfiffe. Das ergab

eine neue Studie, die im Septem-ber 2011 online in den Biology Letters veröffentlicht wurde.

Der Begriff „pfeifen“ wird seit einer Forschungsarbeit über Delfine im Jahr 1949 benutzt. Aber diese Geräusche sind ei-gentlich Schwingungen, die im Nasenraum der Tiere produ-ziert werden. Eventuell spielen dabei lippenartige Strukturen im Nasenraum eine Rolle, die den Delfinen erlauben, Töne in unterschiedlichen Tiefen und

Druckverhältnissen zu produ-zieren.

Unter Leitung von Peter Mad-sen von der Universität Aarhus in Dänemark digitalisierte ein Team von Wissenschaftlern Aufnahmen von einem mit Heliox beatmeten Großen Tümmler, die 1977 auf-gezeichnet wurden, und unterzo-gen diese einer erneuten Analyse.

Heliox ist ein Gasgemisch aus Sauerstoff und Helium und sollte die Druckbedingungen während eines Tieftauchgangs simulieren, weil es die Tonhöhe des Schalls um das 1,74-Fache gegenüber normaler Luft anhebt.

Jedoch blieben die Pfeiftöne der Delfine auf gleicher Tonhö-he und Frequenz wie sonst. Das bedeutet, die Tonhöhe wird nicht durch die Größe der Nasenhöh-len beeinflusst, ist also kein Pfei-fen.

„Eher werden die Geräusche dadurch erzeugt, dass das Binde-gewebe in der Nase zu Schwin-gungen mit der gewünschten Fre-

quenz angeregt wird, wobei das Gewebe die Muskelspannung und den Luftstrom anpasst“, er-klärte Madsen in den Discovery News. „Genau auf diese Weise erzeugen wir Menschen mit unse-ren Stimmbändern Laute, wenn wir sprechen.“

„Das bedeutet nicht, dass sie wie Menschen sprechen, sondern nur, dass die Klangerzeugung zur Kommunikation bei Menschen und Delfinen auf die gleiche Wei-se geschieht“, erwähnte Madsen gegenüber LiveScience.

Wahrscheinlich können Delfi-ne auf diese Weise eine größere Bandbreite an Tönen produzie-ren, da diese Art der Tonerzeu-gung im Gegensatz zum Pfeifen unabhängig von der benötigten Luftmenge ist.

Weil die Frequenz durch Än-derungen des Luftflusses und die Spannung der Gewebelippen in der Nase variiert wird, können Delfine viel schneller die Ton-höhe wechseln, als es durch eine

Änderung des Luftsackvolumens möglich wäre“, berichtete Mad-sen in LiveScience.

„Das bedeutet ein viel größe-res Potential zur Erzeugung von Klängen und die Möglichkeit zur Übertragung von mehr Informa-tionen.“

Das Team nimmt an, dass es diesen Mechanismus bei allen Zahnwalen (wie dem Killerwal und dem Schweinswal) gibt, weil ihre Nasenanatomie ähnlich ist und sie ebenfalls dazu in der Lage sind, Klänge bei Tieftauchgän-gen zu erzeugen.

Genau wie die sogenannten Pfiffe, können Delfine auch an-dere komplexe Geräusche – wie das Zwitschern und Klickgeräu-sche – erzeugen. Sie benutzen diese Klänge bei der Navigation wie ein Echolot und kommuni-zieren damit.

Interessanterweise können Delfine darauf trainiert werden zu pfeifen. Madsen vermutet je-doch, dass sie das in Freiheit nicht

machen, weil sie diese Klänge auf viel effektivere Weise erzeu-gen können.

Ein anderes Forschungsteam hat ein Gerät mit der Bezeich-nung CymaScope entwickelt, um damit die Sprache der Del-fine zu entziffern. Dieses Gerät dient zur bildhaften Darstellung dieser Sprache, indem es Mus-ter bildet, die einzelne Wörter re-präsentieren, ungefähr so wie der Rosettastein, der benutzt wurde, um die ägyptische Sprache zu de-kodieren.

„Es gibt deutliche Beweise da-für, dass Delfine in der Lage sind, mit Schall zu ‚sehen‘. Wir Men-schen benutzen ja auch Ultra-schall, um das ungeborene Kind im Leib der Mutter zu sehen“, erklärte der Akustikingenieur John Stuart Reid in den Disco-very News.

„Das CymaScope erlaubt uns einen ersten Blick auf das, was Delfine mit ihren Klangwellen ‚sehen‘ können.“ (red)

Delfine sind interessierte und verspielte Wesen. Sie sind gesellig, zeigen ein ausgeprägt soziales Verhalten und bilden teilweise sogar gemischte Gruppen (Schulen) mit anderen Kleinwalen.

Interessanterweise können Delfine dar-auf trainiert werden zu pfeifen; madsen vermutet jedoch, dass sie das in Frei-heit nicht tun, weil sie diese Klänge auf viel effektivere Weise erzeugen können.

Page 12: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 22.02.2012

Nadia Ghattas

Vor 30 Jahren war Taiwan noch ein von Agrarwirt-schaft geprägtes Land.

Heute produziert Taiwan mehr Halbleiter und Elektronik als die meisten industrialisierten Länder der Welt. Die Dinge ändern sich sehr schnell in Taiwan. Wo frü-her Bauernhöfe standen, befi nden sich jetzt Straßen und Bauern sind heute Geschäftsführer von Groß-unternehmen. Aufgrund dieser Entwicklung versuchen Taiwaner aller Gesellschaftsschichten, vor allem diejenigen, die sich in den mittleren Jahren befi nden, sowie Senioren, aber auch Hochgebil-dete und Unternehmer, ihre Tra-ditionen aufrechtzuerhalten und bemühen sich intensiv, sie an ihre Kinder weiterzugeben.

Die Bedeutung der Tradition Zu den faszinierendsten Traditio-nen zählen die Feste und Rituale, die zu Ehren der verschiedenen Gottheiten in Taiwan abgehalten werden. Mit ihren religiösen Ritu-alen und den opulenten Opferga-ben drücken sie ihre Ergebenheit den Gottheiten gegenüber aus. Die Taiwaner glauben, dass sie dadurch ihre kulturelle Identität erhalten, aber auch ihre Zweifel beseitigen und Schwierigkeiten mildern können.

Sie glauben, dass der Wunsch der Menschen nach einem har-monischen Leben, nach Koexis-tenz und einer Zusammenarbeit zwischen Himmel, Erde und den Menschen eine positive Auswir-kung hat. Dies zeigt auch die Ehrfurcht der Taiwaner vor den grundlegenden sozialen Werten wie Loyalität, Frömmigkeit, Treue und Gerechtigkeit, von denen man glaubt, dass sie die wich-tigsten Grundlagen für ein har-monisches Leben auf der Erde darstellen.

Das Göttliche ist im Alltag der Taiwaner allgegenwärtig. Viele glauben, dass es unzählige Gott-heiten im Universum gibt, die sich bereits „drei Fuß über den Köpfen“ befi nden. Diese Weis-heit hat zu Taiwans einzigartiger

religiöser Landschaft geführt, in der die verschiedenen Religionen friedlich nebeneinander existieren können. Dies scheint in anderen Teilen der Welt unvorstellbar. Es gibt gewissermaßen keine religiö-se Diskriminierung. Es ist egal, ob man Buddhist, Taoist oder Kon-fuzianer ist. Alle sind willkommen, sogar in ein und demselben Tem-pel. Neben den vielen göttlichen Wesen dieser Religionen lassen sich in den Tempeln auch Gott-heiten lokalen Ursprungs fi nden.

Die Verehrung der Gottheiten In Taiwan werden manche Gott-heiten für besondere Segnungen oder für kulturelle Angelegen-heiten verehrt. So wird zum Bei-spiel das Ritual zum anstehenden sechzehnten Geburtstag norma-lerweise in der siebten Nacht des siebten Monats des Mondkalen-ders im Ci Sing Nian Niang-Tem-pel in Tainan abgehalten.

Der Jadekaiser wird für ge-wöhnlich als höchste Gottheit angesehen, aber viele Menschen beten ihn nur zu bestimmten Ge-legenheiten an, da sie den mächti-gen Herrn des Himmels nicht mit ihren trivialen Sorgen und Nöten belästigen wollen.

Im Gegenzug wird Tsao Chun, der Gott des Herdes oder der Kü-che, wesentlich häufi ger verehrt. Seine Statue oder sein Abbild ist in jeder Küche in der Nähe des Her-des zu fi nden. Einmal im Jahr zum Neujahrsbeginn reist Tsao Chun in den Himmel, um dem Jadekai-ser zu berichten, was im Haushalt passiert ist und wie sich die Fami-lienmitglieder benommen haben. Es ist also kein Wunder, dass jeder gut Freund mit ihm sein möchte.

Auch Götter sind faulDer Legende nach war der Beginn seiner Karriere aber alles andere als glorreich. Als dritter Sohn des Jadekaisers verhielt sich Tsao Chun nicht standesgemäß. Aufgrund sei-ner Faulheit und seiner Liebeleien mit den göttlichen Schönheiten schickte ihn sein wütender Vater in die Welt der Menschen, um ihn dort, in der niedrigsten Position, seinen Dienst verrichten zu lassen

– als Gott der Küche. Ironischer-weise war er hier den ganzen Tag von Frauen umgeben und gleich-zeitig war es ihm unmöglich, sein saloppes Leben weiterzuführen.

Konfuzius ist die Schutzgottheit aller Schüler, die auf gute Noten und einen guten Abschluss hof-fen – egal, ob Grundschüler oder

Studenten. Der Gott der Erde wird selbstverständlich von den Bauern verehrt, die für ihn kleine Altäre in die Felder bauen. Auch wenn diesen puppenhausgroßen Mini-Tempeln oftmals ein Dach fehlt.

Die Gottheiten treten in den verschiedensten Formen auf. Man fi ndet freundlich lächelnde Bud-dhas oder himmlische Schönheiten neben abscheulichen Wesen mit furchterregenden Augen. Aber diese seltsam wirkenden Wesen werden ebenfalls als gute Wesen betrachtet.

In jedem Tem-pel befi nden sich Löwen und Dra-chen, um den Tempel vor dem Bösen zu beschüt-zen. Es ist nicht sel-ten, dass selbst leb-lose Objekte von den örtlichen Bewohnern als Gottheiten betrachtet werden. Zum Beispiel Fel-sen, von denen die Men-schen glauben, dass sie der Wohnort umherwandernder Geister sind oder die Über-schwemmung eines Dorfes verhindert haben.

Egal, ob Jung oder Alt, die Menschen gehen in die

Tempel, um die Gottheiten um Rat zu fragen. Dabei kann es sich um Dinge des täglichen Lebens handeln oder um Belange, die die Gesellschaft betreffen.

Die Lieblingsgottheit der Menschen Eine der beliebtesten Gottheiten in Taiwan ist Ma-Tsu, auch be-kannt als die „Gottheit des Mee-res“. Von ihr sagt man, dass sie schon viele Fischer vor dem Tod bewahrt und ihnen beigebracht hat, wie man in Seenot gerate-ne Menschen rettet. Der Königs-hof hat ihr den Titel „Königin des Himmels“ verliehen. Aber die Menschen in Taiwan bevorzugen weiterhin den Namen Ma-Tsu.

Die Legende erzählt, dass, wenn ein Schiff mit Gläubigen Schiffbruch erleidet, plötzlich eine schöne, große Frau mit ei-ner Laterne in der Hand er-scheint und das Schiff aus der Gefahr herausführt. Es gibt viele Legenden über Ma-Tsu, die da-von berichten, wie sie im Zweiten Weltkrieg abgeworfene Bomben auffi ng und dadurch die Men-schen beschützte.

Menschen jeden Alters bezie-hen sich auf sie als ihre spirituelle Großmutter. Die Taiwaner glau-ben, dass Ma-Tsu eine Beschüt-zerin, Heilerin und Führerin für die ist, die nicht aufhören, an sie zu glauben.

The Epoch Times Deutschland / 22. - 28. Februar 2012 / Nr. 304MENSCHEN & MEINUNGEN12

Taiwan und seine Gottheiten

A N Z E I G E

Taiwan – ein hochmodernes Land – lebt in chinesischen Traditionen und im Glauben an ein lebendiges Univer-sum mit verehrungswürdigen Gottheiten.

furchterregenden Augen. Aber diese seltsam wirkenden Wesen werden ebenfalls als gute Wesen

zen. Es ist nicht sel-ten, dass selbst leb-lose Objekte von den örtlichen Bewohnern als Gottheiten betrachtet werden. Zum Beispiel Fel-sen, von denen die Men-schen glauben, dass sie der Wohnort umherwandernder Geister sind oder die Über-schwemmung eines Dorfes

Egal, ob Jung oder Alt, die Menschen gehen in die

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Übergewicht istschmerzhaft Seite 15

Schlesische Schlösser aufHochglanz poliert Seite 16

Londons Schlaglöcher blühen auf Seite 18

Bei den Stichwörtern „Kaschmir“ und „Mode“ denken wir natürlich zuerst an die Kaschmir-ziege und ihre fl auschige Wolle. Bei der „Es-

sence of Kashmir Fashion-Show“, die Ende Januar in Mumbai stattfand, ging es jedoch um eine Kollektion, die die edle und vielfältige Bekleidungstradition der Region Kaschmir feierte. Indische Topmodels zeig-ten Gewänder der Designerinnen Rifath Sadiq und Suneeta Chauhan. Veranstaltet wurde die Schau von der Sadiq Memorial Society in Mumbai. Und obwohl sie fernab der großen Mode-Events stattfand, fand sie im Internet einige Beachtung, einfach weil die vorgestellten Kleider so märchenhaft schön waren.

Mit aufwendigen Stickereien, gold- und silber-schimmernden Metallfäden, Perlen und Pailletten holte die Kollektion den Reichtum dieser Modetra-dition ins Heute. Die Region Kaschmir im Norden Indiens ist ein Schmelztiegel, in dem sich muslimische, tibetisch-buddhistische und hinduistische Kulturen treffen. Aber auch wegen des kalten Klimas liegt es nahe, dass hier mehr Stoff als Haut zu sehen war:

„Salwar Kamiz“ heißt die traditionelle Kombinati-on aus langem Hemd und Hose, zu der ein breiter Schal, die Dupatta, gehört. Mit fl ießenden modernen Materialien und spannenden Farbkontrasten wurde daraus ein äußerst femininer Look.

Märchenhafte Mode aus dem Kaschmir

Farbenfrohe Ver-bindung von Tradi-tion und Moderne: Alle Modelle auf dieser Seite gingen am 20. Januar bei der „Essence of Kashmir Fashion-Show“ in Mumbai über den Laufsteg.

„Salwar Kamiz“ heißt die tradi-tionelle Kom-bination aus langem Hemd und Hose, zu der ein breiter Schal, die Du-patta, gehört.

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Mode aus dem Kaschmir

„Salwar Kamiz“ heißt die tradi-tionelle Kom-bination aus langem Hemd und Hose, zu der ein breiter Schal, die Du-patta, gehört.

FOTOS: AFP PHOTO/STR

Page 14: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 22.02.2012

des Gehirns: Der emotionale Bezug

zu Lerninhalten – im günstigsten Fall Begeisterung – spielt eine wesentliche Rolle. Angst und Stress schädigen hin-gegen den Hippocampus und machen vergesslicher.

Unser Gehirn verändert sich das ganze Leben lang durch neue Er-fahrungen. Speziell dann, wenn die Motivation zum Lernen stimmt, ver-mehren und verbinden sich die grau-en Zellen in jenen Regionen, die je-weils am meisten beansprucht werden. Diese These vertritt der Hirnforscher Gerald Hüther von der Universität Göttingen. „Es kommt immer darauf an, welche Bedeutung das Lernen für den Menschen hat – egal wie alt er ist“, betont der Experte.

Ziel gibt RückenwindEntscheidend dürfte der Rücken-wind an Motivation auch für den Schulunterricht sein. „Bildung ge-lingt dort, wo Lehrer das Interesse der Schüler für Lerninhalte wecken, einen leistungsorientierten Teamgeist entstehen lassen und auch emotional betroffen machen. Schüler müssen herausfi nden, was ein Thema für sie selbst bedeutet“, erklärt Hüther. In den meisten Schulen bestehe hier derzeit noch enormer Aufholbedarf. (pressetext / mcd)

anregenden Umgebung aufhiel-ten. Laut Buschler decken sich die Ergebnisse mit Studien Bochu-mer Neuroinformatiker bei älteren Tanzkurs-Besuchern: Auch hier treffen die günstigen Faktoren Sozialkontakte und körperliche Bewegung zusammen.

Emotionen steuern mitGöttinger Forscher sehen auch ande-re wichtige Faktoren für die Agilität

The Epoch Times Deutschland / 22. - 28. Februar 2012 / Nr. 30414 Fitness

Wer sich viel bewegt und un-ter die Leute geht, betreibt damit Fitness-Training für

das Gehirn. Selbst im Alter bleibt die Lernfähigkeit unter diesen Vor-aussetzungen sowie bei anregender Umgebung auf hohem Niveau be-stehen, berichten Gehirnforscher der Universität Bochum. Die Ergebnis-se kommen aus der Mäuseforschung, vergleichbare Studien legen jedoch Zusammenhänge zum menschlichen Gehirn nahe.

Gruppe erhöht LernleistungDie Forscher um den Neurophysiolo-gen Arne Buschler setzten Mäuse teils in Standardkäfi ge, teils in Boxen, die mit Röhren, Laufrädern, Bällen und anderem Spielzeug ausgestaltet waren – teils alleine, teils mit Artgenossen. Dazu beobachteten sie regelmäßig die Akti-vität der Nervenzellen im Hippocam-pus, der für das Langzeitgedächtnis verantwortlichen Gehirnregion. Ge-prüft wurde, wie sehr sich diese Zellen an die Weitergabe kleiner elektrischer Signale anpassen konnten.

Bereits in den zwei Testwochen zeigte sich: Soziale Kontakte und Be-wegung lassen die Nervenzellen bes-ser kommunizieren. Diese „Langzeit-potenzierung“ war dann besonders stark, wenn sich mehrere Tiere in einer

„Es kommt immer darauf an, welche Bedeutung das Lernen für den Menschen hat – egal wie alt er ist.“

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Lernprozesse im Alter brauchen Austausch und Anregung.

Sozialkontakte halten das Gehirn in Schwung

des Gehirns: Der emotionale Bezug

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Page 15: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 22.02.2012

The Epoch Times Deutschland / 22. - 28. Februar 2012 / Nr. 304 Gesundheit 15

Überlastet durch das eigene Körpergewicht „Schmerzen sind der Hauptgrund für Übergewicht-OPs“, bestätigt Stephan Kriwanek von der österreichischen Gesellschaft für Übergewichtschirur-gie. OPs kommen für Menschen ab einem BMI von 40 in Frage. Das Aus-maß der Zunahme von Schmerzen scheint dem Experten plausibel. „Wir-belsäule, Hüfte und Kniegelenke sowie zahlreiche Organe sind durch Überge-wicht extrem belastet und nutzen sich ab. OPs reduzieren mit dem Gewicht auch die Schmerzen und machen oft weitere Eingriffe wie etwa die Einset-zung neuer Kniegelenke erst möglich.“

„Auch der bei Übergewichtigen häu-fi ge Diabetes Typ II kann über Entzün-dungsreaktionen Schmerzen auslösen“, ergänzt Günther Bernatzky, Präsident der österreichischen Schmerzgesell-schaft gegenüber pressetext. Auch Ge-lenkentzündungen (Arthritis) könnten beteiligt sein, da deren Schmerzen vie-le von Bewegung abhalten und somit den Gewichtsanstieg fördern. Über-gewicht führt auch oft zu psychischen Leiden wie etwa zur Depression. Die

The Epoch Times

Bedingt durch den Überfl uss an Nahrungsmitteln und Industrie-artikeln sinkt die körperliche Ak-

tivität vieler Menschen. Infolgedessen leiden immer mehr an Übergewicht und Fettsucht – mit folgenschweren Konsequenzen: Das Risiko, einen Schlaganfall oder Herzinfarkt zu be-kommen, steigt immens an. Hinzu kommen erhebliche Kosten im Ge-sundheitswesen und gesellschaftliche Probleme. Auch bei Menschen mit chronischen Schmerzen spielt Über-gewicht eine große Rolle. Sie haben nicht nur ein hohes Risiko, an zahlrei-chen Krankheiten zu erkranken, son-dern leiden im Schnitt auch häufi ger an Schmerzen als Normalgewichtige. Das berichten US-Forscher im Fach-journal „Obesity“. „Fettleibigkeit und erhöhte Schmerzen gehören zusam-men. In manchen Fällen beträgt die Zunahme sogar 254 Prozent“, sagt Stu-dienleiter Arthur Stone von der Stony Brook University in New York, USA.

Schmerzhafte zusätzliche KilosFrühere Studien haben bereits gezeigt, dass Übergewicht in Verbindung mit Schmerzen etwa im unteren Rücken-bereich oder im Unterleib sowie mit Spannungsschmerzen, Migräne und Kopfschmerzen, Fibromyalgie oder chronischem Ganzkörperschmerz ein-hergehen kann. Die Ergebnisse aus drei Jahren Forschung präsentierten die Wissenschaftler vor kurzem in Zahlen. Sie basieren auf standardisierten Tele-foninterviews nach dem Fragenkatalog der Firma Gallup. Eine Millionen US-Amerikaner waren dabei nach Kör-pergröße, Gewicht und Schmerzen am Vortag befragt worden. Größe und Ge-wicht ergaben den Body-Maß-Index (BMI), den Richtwert für Übergewicht.

Die Ergebnisse fi elen eindeutig aus. Gegenüber Normal- und Unter-gewichtigen mit einem BMI unter 25 berichten Übergewichtige (BMI bis 30) um 20 Prozent häufi ger von Schmerzen. Übergewichtige der Stu-fe I (BMI bis 35) leiden 68 Prozent, der Stufe II (BMI bis 40) 136 Prozent und der Stufe III (BMI über 40) sogar 254 Prozent häufi ger an Schmerzen als Normalgewichtige.

US-Studienautoren geben zu beden-ken, dass auch Gene verantwortlich sein könnten.

Mit erhöhtem BMI treten die Schmerzen in den Vordergrund Die Analyse der gesammelten Daten zeigte, dass sich die Intensität und Häufi gkeit der chronischen Schmer-zen bei Normalgewichtigen, Überge-wichtigen und Übergewichtpatienten nicht wesentlich voneinander unter-schieden. Erhebliche Abweichungen wurden jedoch deutlich, wenn man die Auswirkungen betrachtete, die die Schmerzen auf den Alltag der Patien-ten hatten: Besonders adipöse Proban-den litten unter zunehmenden körper-lichen Beeinträchtigungen durch die Schmerzen, die auch ihre körperlichen Aktivitäten einschränkten. Gerade bei Menschen mit Rückenschmerzen sank die körperliche Leistungsfähigkeit mit steigendem BMI.

Auffallend war außerdem, dass die Teilnehmer mit stärkerem Über-gewicht eher unter Symptomen litten, die für Depressionen typisch sind. Dass Übergewichtige Menschen anfälliger sind für Depressionen, wurde schon in früheren Studien festgestellt. Aber auch die Lebensqualität insgesamt sank mit zunehmendem Übergewicht. Zu bemerken ist jedoch, dass Angststörun-gen diesem Trend nicht folgen - diese traten bei den Übergewichtigen nicht häufi ger auf als bei Normalgewichti-gen. Wichtig ist jedoch, dass der BMI bei der Diagnose und Behandlung von Patienten in der Praxis mit einbezogen wird. „Wenn Schmerzpatienten unter starkem Übergewicht leiden, kann das ein wichtiger Hinweis sein“, sagt auch Professor Frank R. Bahr von der Deut-schen Gesellschaft für Akupunktur und Aurikulomedizin (DAAAM). Weil sie häufi g stärker unter körperlichen und seelischen Beeinträchtigungen leiden, benötigen übergewichtige Patienten besondere Aufmerksamkeit und mög-licherweise eine intensivere Behand-lung. (ps)

Auch Gelenk-entzündungen (Arthritis) könnten beteiligt sein, da deren Schmerzen viele von Bewegung abhalten und somit den Gewichtsan-stieg fördern.

Übergewicht ist schmerzhaft Laut Chirurgen sind Schmerzen der Hauptgrund für Übergewichts-OPs

Übergewicht: Patienten spüren bis zu dreimal mehr Schmerzen.

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The Epoch Times Deutschland / 22. - 28. Februar 2012 / Nr. 30416 Reise

Bernd Kregel

Die spinnen, die Preußen“, mag einst der stets auf Aus-gleich bedachte Rübezahl für

einen kurzen Augenblick gedacht ha-ben. Doch auch der zweite Blick vom Gipfel seines Riesengebirges herab ließ keinen Zweifel aufkommen: Es waren in der Tat preußische Truppen, die dort unten völlig überraschend in Schlesien einmarschierten und damit habsburgisches Territorium an sich rissen. Ein unüberhörbarer Pauken-schlag, mit dem König Friedrich II., unmittelbar nach seinem Amtsantritt im Jahr 1740, seiner Wiener Widersa-cherin Maria Theresia zweifelsohne das Blut in die Adern trieb.

Schnell erfreute sich Schlesien am preußischen Hof einer hohen Wert-schätzung. Denn hier entdeckte man sogleich neben den reichen Boden-schätzen die einzigartige landschaftli-che Schönheit, die sich beeindruckend abhob vom Märkischen Sand, auf dem man die eigene Hauptstadt errichtet hatte. Vor allem Friedrich-Wilhelm III. sah im Hirschberger Tal sein persönli-ches Traumziel. Nur eine gute Tages-reise von Berlin entfernt, bezog er in Erdmannsdorf (Myslakowice) am Fuße der Schneekoppe ein von Karl-Fried-rich Schinkel umgebautes königliches Schloss als Sommerfrische und andere vom Berliner Hofe folgten dem Beispiel des preußischen Monarchen.

Funke der BegeisterungInzwischen, so lehrt der Verlauf der Geschichte, gehören Preußens Glanz und Gloria längst der Vergangenheit an. Und doch betrachten Polen und Deutsche inzwischen im Hirschber-ger Tal die Traditionspflege als ihre gemeinsame Aufgabe. Denn lange Zeit waren die einstigen Prachtschlös-ser und Herrenhäuser dem Verfall preisgegeben. Doch dann genügte vor wenigen Jahren ein Funke der Be-geisterung, der das Engagement für die dreißig einstigen Prachtobjekte im Umkreis von Hirschberg (Jelenia Gora) entzündete. Und dies war der Ursprung einer mit Leidenschaft be-triebenen Traditionspflege, die heute bereits mit respektablen Ergebnissen aufwarten kann.

Zum Beispiel das Wasserschloss in Karpniki (Fischbach). Einst in Besitz des Prinzen Wilhelm von Preußen, einem Bruder von König

Schlesische Schlösser auf Hochglanz poliert

Friedrich-Wilhelm III., blieb der stol-ze Renaissancebau lange Zeit unbe-achtet und verfiel. Und war dabei doch, wie der jetzige polnische Schlossbesit-zer Jacek Marsior beteuert, „eines der schönsten Gebäude im Hirschberger Tal“! Aber noch beim Kauf dieser vor-dergründig imponierenden Immobi-lie sei ihm nicht völlig klar gewesen, in welchem kritischen Zustand sie sich tatsächlich befand. Und dennoch war dieser Umstand für ihn keine Katast-rophe, denn schließlich gehe es vor-wiegend um die Sache und nicht so sehr ums Geld.

Als wahrer Enthusiast sei er haupt-sächlich daran interessiert, „die deut-sche Kultur im Hirschberger Tal zu er-halten“. Mit Erfolg, wie man bereits jetzt gegen Ende der Restaurierungs-phase erkennen kann: an den wunder-schönen Decken und Glasfenstern, den handwerklich herausragenden Stuck- und Holzarbeiten. „Ganz der Stil eines zukünftigen Sternehotels?“ Doch da-rauf legt Jacek Marsior keinen beson-deren Wert. Aber wegen seines hohen Ausstattungsgrades solle das kurz vor der Eröffnung stehende Schlosshotel doch ein wenig herausragen aus dem übrigen Angebot.

Reichtum einstiger „Schleierherren“Über eine „bürgerliche“ Tradition hingegen verfügt das Schlosshotel Wernersdorfer Bleiche in Pakoszow (Wernersdorf). Die barocke Fassade lässt zunächst nicht darauf schließen, dass hier einst kein preußischer Fürst residierte, sondern vielmehr einer je-ner legendären „Schleierherren“, die mit der Veredelung von Leinen einen hohen Qualitätsstandard setzten. So waren ihre kostbaren Produkte be-gehrt in aller Welt und brachten da-mit natürlich ein gutes Geld in die Kasse.

So auch einem Vorfahren der Fa-milie Hartmann, die 1945 ihren Besitz aufgeben und das Land in Richtung Deutschland verlassen musste. Doch dann ergab sich im Jahr 2004 die un-erwartete Gelegenheit, das Grundstück zurückzukaufen. Seitdem wird unter der Leitung des Architekten Christo-pher-Jan Schmidt fieberhaft daran ge-arbeitet, den repräsentativen Charakter des einstigen Geschäftsbesitzes auch mithilfe moderner Mittel wiedererste-hen zu lassen. Mit begeisterndem Er-gebnis, wie die bereits instand gesetzten Räumlichkeiten beweisen.

Deutsche Kultur im Hirschberger Tal: Ein Glasfenster im Wasserschloss in

Karpniki (Fischbach), der Renaissancebau

war einst in Besitz des Prinzen Wilhelm von Preußen, einem

Bruder von König Friedrich-Wilhelm III.

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Dem Architekten zur Seite steht der renommierte Restaurator Chris-toph Wetzel, der noch vor wenigen Jahren die Innenkuppel der Dresdner Frauenkirche künstlerisch ausgestalte-te. Ähnlich wie dort soll auch hier auf dem Wege der illusionistischen Malerei ein Gesamtkunstwerk entstehen, das in dem 45 Quadratmeter großen Decken-gemälde des Barocksaals seinen Höhe-punkt findet. Von der überlieferten Vor-lage her ein Lobpreis auf Frieden und Gerechtigkeit, deren damals herbeige-sehntes Miteinander in einer nahezu intimen Verbindung dargestellt wird.

Initialzündung für SchlosshotelsAuch das Barockschloss Lomnica (Lomnitz) hat mit der Adelsfamilie von Küster die einstigen deutschen Besit-zer zurückerhalten. Denn von 1835-1945, so erzählt die sympathische Eli-sabeth von Küster, war das stattliche Anwesen in Besitz der Familie ihres Mannes. Anlässlich des Ausbaus zum ersten Schlosshotel im Tal löste es die heute bereits legendäre Initialzündung aus, der sofort andere Projekte folgten.

„Und je mehr renovierte Schlösser es hier gibt, umso attraktiver wird das Tal“, bemerkt die Besitzerin mit einem zuversichtlichen Lächeln.

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Dann führt sie ihre Gäste hinaus zu dem ebenfalls auf dem Schlossgelände wieder aufgebauten Gutshof. Wie das Barockschloss vermittelt er den Ein-druck von der Großzügigkeit preußi-scher Architektur im Hirschberger Tal. Und ist damit ein weiteres Beispiel für den Reichtum deutscher Kultur in Po-len, die nur darauf wartet, von beiden Seiten (wieder)entdeckt zu werden.

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Schlosshotel Palac Wojanow (l.) und das

barock-klassizistische Hirschberger Rathaus.

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The Epoch Times Deutschland / 22. - 28. Februar 2012 / Nr. 30418 Umwelt

Londons Schlaglöcher blühen auf

Stress und Hektik bestimmen oft das Großstadt-Leben. Wenn dann noch gigantische Schlaglöcher hinzukommen, ist die Stimmung am Tiefpunkt. Davon lassen sich die Briten Pete Dungey und Steve Wheen nicht unterkriegen, sie bepfl anzen die kla� enden Stra-ßenschäden. Nicht nur Minibeete entstehen, sie werden mit Acces-soires perfektioniert.

Hektik bestimmt oft das Großstadt-Leben. Wenn dann noch Schlaglöcher hinzukommen, ist die Stimmung unten. Das ändert der Londoner Pete Dungey. Er

bepfl anzt sie einfach. Sein Ziel: Gefahr abwenden und ein Lächeln auslösen.Angefangen hat diese Form des Guerilla-Gärtnerns in Oxfords Straßen. Dort

pfl anzte Pete Dungey als erster Blumen in Schlaglöcher, einerseits als Protest gegen den schlechten Zustand britischer Straßen, andererseits um gewohnte Sehweisen zu stürzen. „Würden wir alle Schlaglöcher in Großbritanni-en bepfl anzen, so würden unsere Straßen einem Meer aus Blumen gleichen“, sagt er. Schlaglöcher zu durchfahren kann fatal enden.

Daher übernahm der englische Social Media-Spezialist und Serien-Blogger Steve Wheen die Idee und gestaltet Londons Schlaglöcher. Schlaglöcher zu bepfl anzen ist eine sanfte und friedliche Art, gegen die Schlaglöcher zu demonstrieren. Nebeneffekt: Die Hektik der acht Millionen Metropole wird gebremst, die Men-schen halten inne.

Jürgen Rösemeier/nachhaltigleben.de

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The Epoch Times Deutschland / 22. - 28. Februar 2012 / Nr. 304 Umwelt 19

www.TaiwanSchmeckt.deTel. 030 36 43 49 93 [email protected]. 030 36 43 49 93 [email protected]

Taiwan ist eine Insel für viele Geschmäcker – alle regionalen Küchen Chinas sind hier zu Hause,

mit starken Einflüssen aus Japan und Korea.

Bei uns schmeckt Taiwan – mit genauen Verwendungstipps und Beschreibungen der Qualitätsprodukte Made in Taiwan.

Tee – zum Entspannen, Genießen und Naschen

Aktuell bieten wir eine bunte Mischung für die ganze Familie: Aromatisierte Premium-Tees von 3:15pm,

dazu hochwertige Instant-Tees und heiße Getränke. Rauchpflaumen und Ingwertee wärmen in der kalten Jahreszeit. Leckere „Milchtees“ begeistern große und

kleine Süßschnäbel in den Geschmacksrichtungen Marzipan, Taro, Kokos und und und …

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kleine Süßschnäbel in den Geschmacksrichtungen Marzipan, Taro, Kokos und und und …

Reis · Nudeln · Sojasoßen · Miso Gewürze · Tees · Süßes · Asia-Müslis · Trinkessig · Konfekt · Suppen

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Schlaglöcher, die Natur ins Herz der Stadt bringen: Picknick-Plätz-chen, ein Tennisplatz oder andere kleine Traumwelten entstehen. Die Bürger werden gleichzeitig vor der Gefahr, die ihnen blüht, gewarnt.

Guerilla-Gärtnern: Reaktionen der Menschen auf die sanf-te Art des Protests gegen Schlaglöcher auf der Insel sind positiv: „Näher kann

‚street art‘ der Straße nicht sein. Denn diese Form ist direkt in der Straße.“

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The Epoch Times Deutschland / 22. - 28. Februar 2012 / Nr. 30420 Fundstücke

Ein kurzer Stopp im Café Klatsch. Der Mann, er nennt sich selbst Petzi, scheint hier

bekannt, sein Humor und liebe-volles Lästern, sein Lachen sind geschätzt. Er bleibt gleich am Tre-sen stehen, schaut mit freundlichen Augen in die Runde und schon geht es los. Er berichtet aus seinem Ar-beitsalltag, besonders in diesen kal-ten Tagen.

Ein Kunde bat um dringende Reparatur seines Ölbrenners. Pet-zi machte sich umgehend auf den Weg. Vor Ort: „Nicht der Ölbren-ner war kaputt, sondern der Tank war leer!“

Genug gemeistert nun die Weltgeschichte!Die Sterne, die durch alle Zeiten tagen,ihr wolltet sie mit frecher Hand zerschlagenund jeder leuchten mit dem eignen Lichte.

Doch unau� altsam rucken die Gewichte,von selbst die Glocken von den Türmen schlagender alte Zeiger, ohne euch zu fragen,weist fl ammend auf die Stunde der Gerichte.

O stille Schauer, wunderbares Schweigen,wenn heimlich fl üsternd sich die Wälder neigendie Täler alle geisterbleich versanken,

und in Gewittern von den Bergesspitzender Herr der Weltgeschichte schreibt mit Blitzen –denn seine sind nicht euere Gedanken.

Joseph von Eichendor� (1788-1857)

Mahnung

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An kalten Tagen – Nothilfen eines Heizungsmeisters

Hilferuf einer älteren Kundin zu später Stunde, per Telefon, die Heizung täte es nicht. Petzi bietet an, noch bei ihr vorbeizukommen. Nein, das ginge nicht, sie habe sich schon ausgezogen und sei bereits im Bett. Augenzwinkernder Kommentar des Rettungsengels: „Früher wurde zu-erst angerufen, dann zog man sich aus. Jetzt ist es schon umgekehrt!“

Anruf eines guten Bekannten, der fragt: „Wo bist du denn gera-de?“ Die ehrliche Antwort:

„Im Bordell.“ Stille auf der ande-ren Seite. Dann: „Sag’ mal, was hast du denn für Kunden?“ Die spitzbübi-sche Antwort: „Solche wie dich.“ Zu

uns im Café gewandt erklärt er, dass schließlich auch Prostituierte es warm und ordentlich haben möchten.

Wenn Not ist, muss man eben helfenZwei Tage später, die Temperaturen sind ein wenig gestiegen. Alarmzu-stand für alle, die mit Heizung und Wasser zu tun haben. Petzi berichtet von einem nächtlichen Einsatz in ei-ner italienischen Pizzeria. Erst musste die Feuerwehr den Keller auspumpen, dann musste er provisorisch die Rohre verschließen, „mit der Axt habe ich draufgehauen“, berichtet er. Die Roh-re waren beim Frost geplatzt, und jetzt

war das Wasser aufgetaut. Folge: Gro-ße Überschwemmung, bei –3 Grad!

Ähnliches wiederholte sich auf ei-nem Flachdach, wo der Wasserstrang zugefroren war. Es wurde wärmer, und auf dem Dach sah es aus „wie nach dem Krieg, Decke runter, Isolierung aufgeweicht, furchtbar; provisorische Hilfe war nötig.“

Merke: Man beobachte seine Anla-gen auch in der Zeit, wenn es wieder wärmer wird!

Der Sanitär- und Heizungsmeister jedenfalls versichert, in diesen Tagen gäbe es für ihn und seine Truppe weder Wochenende, noch Feierabend: „Wenn Not ist, muss man eben helfen.“ (mw)

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So verschmitzt lachen sieht man sie selten, Europas dienstälteste Monarchin, die britische Queen Elizabeth. Sie feiert das ganze Jahr über ihr sechzigjähriges Thronjubiläum.Elizabeth ist nach Queen Victoria, die 63 Jahre und 7 Monate regierte, die am zweitlängsten regierende britische Monarchin. Elizabeths politische Ansichten erscheinen weniger eindeutig festgelegt. In der Ö� entlichkeit hat sie diese niemals kundgetan. Sie muss höfl iche und freundliche Be-ziehungen zu Politikern aller Parteien unterhalten. Die einzigen ö� entli-chen Angelegenheiten, in denen Elizabeth ihre Ansichten äußert, sind diejenigen, welche die Einheit ihres Königreiches betre� en.