THEATERjournal 2015/16 Ausgabe 1

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THEATER journal 1. Ausgabe | Spielzeit 2015/2016 | 8. September 2015 bis 6. Oktober 2015 | Verlagsbeilage THEATER OSNABRÜCK Autor Thomas Köck über Körper und Sprache in PARADIES FLUTEN LEITARTIKEL Seite 2 PARADIES FLUTEN Tanz und Schauspiel treffen aufeinander Seite 3 Annette Pullen inszeniert Foers EXTREM LAUT UND UNGLAUBLICH NAH Seite 4 ERFOLGSROMAN SPIELTRIEBE 6 vom 11. bis 13. September

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THEATERjournal1. Ausgabe | Spielzeit 2015/2016 | 8. September 2015 bis 6. Oktober 2015 | Verlagsbeilage THEATER OSNABRÜCK

Autor Thomas Köck überKörper und Sprache inPARADIES FLUTEN

LEITARTIKEL

Seite 2

PARADIES FLUTEN

Tanz und Schauspieltreffenaufeinander

Seite 3

Annette Pullen inszeniertFoers EXTREM LAUT UNDUNGLAUBLICH NAH

Seite 4

ERFOLGSROMAN

SPIELTRIEBE 6vom 11. bis 13. September

Page 2: THEATERjournal 2015/16 Ausgabe 1

Thomas Köck schrieb den Thea-tertext PARADIES FLUTEN(VERIRRTE SINFONIE) alsspartenübergreifendes Auftrags-werk für das Theater Osnabrück.In der Choreografie von Maurode Candia wird der Stücktext mitEinverständnis des Autors aus-zugsweise verwendet. Für dasTHEATERjournal gewährt Tho-mas Köck Einblicke zum Ver-hältnis von Körper und Sprachein seinem Schreiben.

Man könnte meinen, dass aus derSicht eines Dramatikers Tanz einFremdkörper ist. Oder korrekt her-um gedreht, dass der Dramatikerfür den Tanz der Fremdkörper ist.Was soll der Dramatiker dem Tanzauch erzählen? Tanz hat nämlichSprache gar nicht erst nötig, Tanzist Körper, Tanz ist Atmen, Keu-chen, Schweben, Rhythmus,Schwitzen, Innehalten, Brechen,Fallen, Hasten, Umarmen, Ent-spannen, Durchbrechen, Entrei-ßen, Verweigern, Häutung, Öff-nung und im besten Fall keine In-nerlichkeit, sondern radikale Ent-äußerung; Tanz ist Ausdehnungder Seele, sagt man. Tanz sprichtvon sich aus, verleiht dem eineSprache, das uns andauernd um-gibt, mit dem wir uns aber nurunbewusst, wenn überhaupt, be-schäftigen – mit dem Körper, demuns entsetzlich Fremden, und da-bei ureigenen Fleisch, den sedi-mentierten Gesten, die uns voll au-tomatisiert durch die Gesellschaftbringen, den Bewegungen, die unsstrukturieren, heimsuchen, die inunseren Sehnen und Membranenhocken, die wir selbst nicht in un-sere Venen gepackt haben. Ange-wachsene Auswüchse, mit denenwir uns jetzt aber trotzdem her-umschlagen müssen, der Körper, inden wir genauso schicksalhaft hin-eingeschmissen sind wie in dieseschreckliche Sprache, die auch nurdas von sich sagt, was sie erlaubt,die etwas Ungesagtes gar nicht erstzulässt.Mein Schreiben hat damals inWien überhaupt erst mit Tanz an-gefangen. Oder besser: MeinSchreiben für den Theaterraumhat überhaupt erst durch Arbeitenvon Alain Platel, Trisha Brown,Ivana Müller, Anne-Teresa deKeersmaeker, Wim Vandekeybus,drei Jahre Assistenz beim „theater-combinat wien“ an der Schnittstel-

le von Theater & Tanz und immerwieder Laurent Chétouane denentscheidenden Impuls bekommen.Weil mir der Theaterraum in sei-ner ganzen Vielfalt geöffnet wurde.Plötzlich verschwand die Spracheund es ging um den Raum, um dieKörper – und um Zeit. Denn wiedie Musik kommt der Tanz ganzgut ohne Repräsentation aus,spricht zu mir eher über Rhythmik,Geste, Bewegung, Dynamik undVerortung im Raum. Und es gingum Körper: Ich habe das erste Malauf der Bühne Körper gesehen.Gerade weil der Tanz mich über-haupt nicht nötig hat, habe ich ihnso sehr nötig, weil ich ihm nichtsvorschreiben kann und er umge-kehrt nie versuchen wird, mir aufsWort zu folgen. Und weil seinekonzentrierte Körperlichkeit dergrößtmögliche Widerstand ist, andem sich Sprache reiben kann. Dasist nämlich das Interessante amTheater, dass dort Sprache aufKörper trifft. Oft vergisst man dasja. Man spürt dieses momentane,radikal gegenwärtige Aufeinander-

treffen nicht mehr. Dieser Mo-ment, in dem eine verdichteteSprache in ihrer Seltsamkeit undFremdheit mit einem sich vielleichtsogar weigernden Körper kollidiert.Die Körper und die Sprache sinddann eine Symbiose eingegangen,die die Wörter manchmal ver-schluckt und die Körper ver-schwinden lässt, hinter dem, wassie verkörpern. Dabei liegt dieSpannung ja genau im Ringen derKörper mit der Sprache, der Wi-derstand der Körper an der Spra-

che, ihre Gemachtheit offenbarend,ihre beängstigende Selbstständig-keit, ihre Begrenztheit und ihreAusweglosigkeit umkreisend. EineReibung, die sich im besten Fallentzündet und genau dort, im Wi-derstand zwischen dem eigenenKörper und der gesellschaftlichenSprache sich ein ganzes Stück Weltereignet.Gerade also diese Unmöglichkeit,für Tanz zu schreiben, weil er michüberhaupt nicht benötigt, eineSprache spricht, die mit meinerüberhaupt nichts zu tun hat, unddaher über allem stehen wird, wasich ihm vorschreibe, diese Unsin-nigkeit ist unheimlich befreiendund inspirierend. Ich kann michdarauf verlassen, dass der Tanz tut,was er will, dass er weiß, was erwill, aber mir nichts davon sagenwird. Die Körper, die Sprache undich, wir stehen dann endlich wie-der wie unlösbare Rätsel voreinan-der. Es heißt, Liebe ist nur dannmöglich, wenn der andere unbe-greiflich bleibt.Thomas Köck

Der Autor wurde 1986 in Steyr,Oberösterreich, geboren. Er stu-dierte Philosophie in Wien undBerlin, es folgte eine Mitarbeit am„theatercombinat wien/claudiabosse“. Seit 2012 studierte er „Sze-nisches Schreiben“ an der Univer-sität der Künste Berlin.Mit JENSEITS VON FUKUYA-MA gewann Köck den Osnabrü-cker Dramatikerpreis, mit demStück ISABELLE H. (GEOPFERTWIRD IMMER) den Stückepreisdes Else-Lasker-Schüler-Dramati-kerpreises. 2015 erhielt er dasThomas Bernhard-Stipendiumdes Landestheaters Linz, das Wie-ner Dramatikerstipendium undnahm mit PARADIES FLUTEN(VERIRRTE SINFONIE) am Hei-delberger Stückemarkt teil. Ab derSpielzeit 2015/2016 ist ThomasKöck Hausautor am Nationalthe-ater Mannheim. Eine Choreogra-fie basierend auf dem TheatertextPARADIES FLUTEN (VERIRR-TE SINFONIE) eröffnet alsTanz-Uraufführung das diesjähri-ge SPIELTRIEBE-Festival.

DER KÖRPER, DAS EREIGNISDer Autor Thomas Köck über das Verhältnis von Sprache und Tanz

Thomas Köck

Apokalyptische Landschaft als Inspiration für PARADIES FLUTEN.

Seite 2 | Dienstag, 8. September 2015

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Zwei „Postparzen“ – Schicksals-göttinnen am Ende der Zeit – er-öffnen Thomas Köcks PARADIESFLUTEN (VERIRRTE SINFO-NIE). Sie lassen den Zuschauerteilhaben an ihrer Vision der uni-versellen Auslöschung. Entspannterklären sie die in den nächstensechs Milliarden Jahren zu erwar-tende solare Katastrophe. NachAusdehnung und Implosion derSonne hat sich das Leben auf derErde sowieso erledigt, kein Grund,verbissen festzuhalten am eigenenSein und dessen Geschichte. Bis

dahin aber gibt es einiges zu erzäh-len, rückblickend, vorausblickendund erkennend, wie sich Vergan-genheit, Gegenwart und Zukunft,geografische und individuelleRäume ineinander verweben zueinem Raum und einer Zeit. Raffi-niert führt Köck geopolitischesGeschehen, Kolonialgeschichte,Imperialismus, Klimawandel, ma-teriellen Überfluss, demografi-schen Wandel und Finanzkapita-lismus zusammen und bricht Ge-schichte immer wieder auf denEinzelnen, das Individuum von

heute herunter – auf die physischeExistenz des Menschen.Mit PARADIES FLUTEN (VER-IRRTE SINFONIE) verfasste Tho-mas Köck sein erstes Bühnenstückfür Tanz und Schauspiel. Maurode Candia choreografiert/insze-niert dieses Sprachwerk und setztsich erstmals mit einem Text füreinen interdisziplinären Abendauseinander. PARADIES FLUTENist eine virtuos komponierteSprachsinfonie, die sich an musi-kalischen Parametern orientiertund mit ihrem musikalischen Ges-tus der choreografisch-tänzeri-schen Um- und Übersetzung ganzeigene Bewegungsräume eröffnet.

Die für die Osnabrücker Tanz-Ur-aufführung vom Originaltext her-untergebrochene Fassung fürSchauspieler und Tänzer bestehtaus drei Sätzen, einer Ouvertüreund einer Coda, mit drei wieder-kehrenden Hauptthemen („Erzähl-strängen“), die im Laufe des Stücksweitergeführt und miteinander ver-zahnt werden. Diese kompositori-sche Verfahrensweise löst perma-nente Perspektivwechsel aus – for-mal und inhaltlich. VorangestellteSatz- und Tempobezeichnungen,wie „tempo rubato“, „vivacissimoarpeggio“, verweisen auf den Cha-rakter und die Dynamik der jeweili-gen Sätze und sind für Tempo, Ago-

gik, Rhythmus des gesprochenenTextes genauso bestimmend wie fürdie Übersetzung in Bewegung,Tanz, Choreografie und Szene. Indem Aufspüren der Differenz vonBewegung und Sprache und derdem Text immanenten Musikalitätfindet Mauro de Candia die Impul-se für seinen choreografisch-insze-natorischen Zugriff.Thomas Köcks Theatertext PA-RADIES FLUTEN (VERIRRTESINFONIE) ist als Auftragswerkfür das Theater Osnabrück ent-standen. Der Text wird in der gen-reübergreifenden Produktion mitEinverständnis des Autors nurauszugsweise verwendet. (PS)

Apokalyptische Sprachsinfonie choreografiert von Mauro de CandiaPARADIES FLUTEN

Probenarbeit zu PARADIES FLUTEN (v. l. n. r.): Hsiao-Ting Liao, Sasha Samion und Stefan Haschke.

PARADIES FLUTEN Tanz-Uraufführung von Thomas Köck/Mauro de CandiaChoreografie mit Tänzern und Schauspielern nach dem StückPARADIES FLUTEN (VERIRRTE SINFONIE) von Thomas KöckAuftragswerk des Theaters Osnabrück (Übernahme in den Spielplan)PREMIERE: FREITAG, 11. SEPTEMBER 2015, 17 UHR, IM RAHMEN VON SPIELTRIEBE 6, THEATER AM DOMHOFChoreografie/Inszenierung: Mauro de CandiaBühne/Kostüme : Mauro de Candia, Margrit FlagnerDramaturgie: Maria Schneider, Patricia StöckemannMit: Marie Bauer, Anne Hoffmann, Hsiao-Ting Liao, Noemi Emanuela Martone, Beatrice Panero, Marine Sanchez Egasse, Sasha Samion; Keith Chin, Stefan Haschke, David Lukas Hemm, Lennart Huysen- truyt, Orlando Klaus, Amadeus Marek Pawlica, Robert Phillips

Unter dem Hashtag #SPIELTRIE-BE6 können auf Twitter die Aktio-nen rund um SPIELTRIEBE 6 be-obachtet und kommentiert werden.Am Tag der Generalprobe, 10. Sep-tember, gibt es ein Tweetup, an demTwitter-Nutzer/innen eingeladensind, ihre Eindrücke aus der Gene-ralprobe auf Twitter zu teilen. An-meldung zum Tweetup über denTwitter-Account @TheaterOsna.

#SPIELTRIEBE6

Liebe Theaterfreunde,bereits zum 6. Mal findet mitdem SPIELTRIEBE-Festival einwahrhaft außergewöhnlichesTheaterevent in Osnabrück statt.Es erfüllt uns von der GlobexXArt Foundation DRAMA(GAFD) mit Stolz, 2015 Partnerdes Festivals zu sein. Neben denberatenden Funktionen, die wirals GAFD im Bereich der „Cultu-

ral Consultance“ im Vorfeld ausge-übt haben, freuen wir uns darauf,während des Festivals vor Ort zusein. Wir werden in Podiumsdis-kussionen mit Kunst- und Kultur-schaffenden über spannende The-men ins Gespräch kommen. Darü-ber hinaus informieren wir Sie ger-ne ab dem 31. August 2015 an un-seren Ständen am Theater über dieArbeit der GAFD. Über die Gren-

zen Osnabrücks hinweg freuen wiruns, Sie in die Welt des Theaterseinladen zu dürfen und mit Ihnengemeinsam Gesellschaft neu zudenken.Ihre GlobexX Art Foundation DRAMA

GlobexX präsentiert:Samstag, 12. September 2015,15 Uhr,Oberes Foyer/Theater am Domhof

NACHHALTIGE MATERIAL-FLUTEN? – Talkrunde mit denFestival-Autor/innen

Sonntag, 13. September 2015,14.30 Uhr,Oberes Foyer/Theater am Dom-hofMAPPING TOMORROW’SSOCIETIES: Der Creative Turnin Kunst und Wirtschaft

DIE GLOBEXX ART FOUNDATION DRAMA IST PARTNER DER SPIELTRIEBE

Unter dem Motto DAS UN-MÖGLICHE GESCHIEHT findetvom 11. bis 13. September das6. SPIELTRIEBE-Festival für zeit-genössisches Theater statt. Fünfabendfüllende Routen stehen an

jedem Festival-Tag zur Auswahl,sie alle beginnen und enden amTheater am Domhof, wo dieTanz-Uraufführung PARADIESFLUTEN, Choreografie vonMauro de Candia nach dem

Stück von Thomas Köck, denAbend eröffnet. Auf welcher Rou-te sie wandeln, entscheiden dieZuschauer beim Kauf einer Karteselbst – am wenigsten verpasstman mit der 3-Tages-Karte! Neue

Texte in neuen Inszenierungen,Stückentwicklungen, Musikthea-ter-Uraufführungen, ein Musical,die aktuelle OSKAR-Premiere, derProjektjugendclub, Podiumsge-spräche – all dies ist Teil der

SPIELTRIEBE. Am Ende derRouten treffen sich Publikum undAkteure zu einer Chillout-Partyim Theater am Domhof.Weitere Informationen unterwww.spieltriebe-osnabrueck.de

SPIELTRIEBE 6 vom 11. bis 13. September 2015DER COUNTDOWN LÄUFT!Dienstag, 8. September 2015 | Seite 3

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„eine familie beim abendessen.vater/ mutter/ sohn/ und einleerer stuhl. Was soll man dazugroß sagen, außer dass es einefamilie von vielen ist und dasabendessen ein teil des ablaufs.“Doch dann wird der Ablauf ge-stört: Oma steht vor der Tür,panisch. Ihr ist was vors Autogelaufen, sie weiß nicht was.Doch bei der Rückkehr an dieUnfallstelle gibt es Entwarnung:Die Fahrbahn ist aufgebrochen,weiter nichts. Weiter nichts?Wie sich herausstellt, hat es die-

ser Schaden in sich: Ein Salz-stock unter der Stadt läuft nachverunglückten Bohrungen vollWasser, der Boden geht auf wieein Hefeteig.Den Boden unter den Füßenverliert auch der Autor Anders,der den Ort und die Familieschon lange verlassen hat, umin der Großstadt sein Glück zufinden. Der Verleger machtDruck, aber die zweitausendSeiten auf seinem Tisch wollensich einfach nicht zu einemWerk fügen, und zu allem

Überfluss lässt ihn die Heimatnicht los: Sein Bruder, den erjahrelang nicht gesehen hat, istin eine Schlägerei geraten undliegt bewusstlos im Kranken-haus. Der geschockte Anderserfährt, dass er sich einer Nazi-bande angeschlossen hat. DerStadtflüchtling ist in einebuchstäblich mutierte Heimatzurückgekehrt, die er nichtmehr kennt: Fröhliche Weltun-tergangsfanatiker und Abge-hängte am Kiosk, Souvenirver-käuferinnen, die verzweifeltversuchen, wenigstens aus demunweigerlich eintretenden Ka-tastrophentourismus Kapitalzu schlagen, kafkaesk-komi-sche Sachbearbeiterinnen undein fremd gewordener Bruder,der für Fragen nach dem War-um unerreichbar ist. Gewiss-heiten brechen ein, der Bodenunter den Füßen sowieso –und welche Auswirkungen ha-ben die Dämpfe, die aus denBodenrissen aufsteigen?

Sascha Hargesheimer nimmtein reales Ereignis zum Vorbildseiner allmählichen Apokalypse:Die Stadt Staufen im Breisgaudroht nach Erdwärmebohrun-gen in Zeitlupe auseinanderzu-brechen. Ist die Provinz am En-de die Avantgarde, der Vorläufervon etwas ganz anderem? Waskommt nach den Nazis, die als

menschliche Nachhut einer un-tergehenden Zivilisation durchdie bröckelnden Straßen strei-fen? Daniel Foersters Inszenie-rung zeigt einen implodieren-den Mikrokosmos, der die Fragenach Untergang und Neuanfangstellt – und wer oder was dieje-nigen sein werden, die die neueWelt betreten. (MSE)

Sascha Hargesheimer seziert den Untergang einer StadtAPOKALYPSE ODER UTOPIE?

In der Wildnis: das ARCHIV DER ERSCHÖPFUNG-Ensemble.

Oskar Schell, ein neunjährigerJunge, verliert seinen Vater beiden Anschlägen auf das WorldTrade Center. Im Nachlass desVaters findet er einen Briefum-schlag und darin einen kleinenSchlüssel. Auf dem Umschlagsteht „Black“, offenbar ein Nach-name. Oskar begibt sich auf eineReise durch die Weltstadt NewYork, indem er alle Stadtbewoh-ner mit Namen „Black“ auf-sucht, um diese nach seinem Va-ter zu befragen. Die Suche nachdem Geheimnis des Schlüsselswird zu einer Odyssee durchNew York.Das Drama der einstürzendenZwillingstürme wird in Zeit-sprüngen mit einem zweiten„Schicksalsknoten“ verbunden,dem der Bombardierung Dres-dens am 13. Februar 1945. Os-kars Großmutter trägt aus dieserKatastrophe ihr eigenes Traumavom Verlust eines geliebtenMenschen davon: Ihre ältereSchwester Anna und deren unge-

borenes Kind kamen bei demverheerenden Bombenangriffums Leben. Sieben Jahre spätertrifft sie in New York zufällig An-nas früheren Mann wieder undheiratet ihn. Eine Ehe „zu dritt“,wie sich herausstellt, denn dietote Schwester ist immer anwe-send.Beide Erzählstränge durchwe-ben sich, schlagen Brücken zu-

einander, als wäre die Vergan-genheit gar nicht vergangen:Thomas Mann nannte Ge-schichte das „Geschichtete“ un-ter unseren Füßen, eine unge-wöhnliche Vorstellung, da wirgewöhnlich an eine zeitlicheAbfolge der Ereignisse denken,an ein klares Voranschreiten derZeit. Die Geschichte OskarSchells jedoch kennt kein Ver-

gangenes, sondern beschäftigtsich mit dem Verschwindenganz allgemein, den verschwin-denden Zeitzonen, verschwin-denden Bezirken, verschwin-denden Menschen. Und Erinne-rungen an die Toten.Regisseurin Annette Pullen undDramaturg Peter Helling habeneine eigene Fassung des Bestsel-lers von Jonathan Safran Foeraus dem Jahr 2005 geschrieben.Das hochbegabte Kind Oskar,selbst ernannter Erfinder, Ori-

gamist und Sucher von Halb-edelsteinen – um nur einige sei-ner Talente zu nennen – wirdhier zum Zirkusdirektor der ei-genen Geschichte. Oskar, ein ge-brochener Superheld, will dieWelt retten oder zumindest dieeigene Welt, seine Familie. Wieein moderner Parzival, der vonseiner Mutter vor den Schre-cken der Welt beschützt wird,macht er sich allein auf, um seinGlück zu machen und seineTrauer zu heilen. (PH)

EINE ODYSSEE DURCH NEW YORKAnnette Pullen erforscht die verschwundenen Bezirke des Lebens

„Warum sind Streichhölzer eigentlich so kurz?“ Niklas Bruhn (Os-kar Schell) und Caroline Schreiber (Oma).

ARCHIV DER ERSCHÖPFUNGVon Sascha Hargesheimer, Preisträger des 1. Osnabrücker Dramatiker-preises (Übernahme in den Spielplan.)PREMIERE: FREITAG, 11. SEPTEMBER 2015, IM RAHMEN VON SPIELTRIEBE 6, LIMBERG-THEATERInszenierung: Daniel FoersterBühne: Theresa SteinertKostüme: Nathalie Himpel, Juliane MolitorDramaturgie: Marie SenfMit: Marie Bauer, Rébecca Marie Mehne; Dennis Pörtner, Orlando Klaus

EXTREM LAUT UND UNGLAUBLICH NAH (UA)Von Jonathan Safran Foer, Bühnenfassung von Peter Helling undAnnette Pullen (Übernahme in den Spielplan.) PREMIERE: FREITAG, 11. SEPTEMBER 2015, IM RAHMEN VON SPIELTRIEBE 6, MELANCHTHONKIRCHEInszenierung: Annette PullenBühne: Gregor SturmKostüme: Miriam SchlieheDramaturgie: Peter Helling, Marie SenfMit: Stephanie Schadeweg, Caroline Schreiber; Niklas Bruhn, Johannes Bussler, Thomas Kienast

Seite 4 | Dienstag, 8. September 2015

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Lucy und Jo sind ein glücklichesPaar. Sie kennen sich seit knappsechs Jahren und haben eine Ver-trautheit, wie man sie nur von sehrverliebten und glücklichen Paarenkennt. Beide kochen ein italieni-sches Essen, Jo kocht ohne Rezept,gibt seine Anweisungen an Lucy,die dauernd flucht und nur wenigvom Kochen versteht. Der Anlass

für das Essen ist ein besonderer,doch Jo will ihn Lucy nicht verra-ten. Stattdessen sucht Jo währenddes Kochens nach einem bestimm-ten Wort, das er vergessen hat.Würde es die schöne Alltäglichkeitder Szene sprengen? Nur Spurenvon Sinn lassen sich erahnen, eskönnte etwas mit einem unter-drückten Kinderwunsch zu tun

haben oder mit der ganz großenSuche nach der Antwort auf dieFrage: Warum leben wir? Jo denktüber das Wesen des Menschennach, darüber, was ihn ausmachtund zu mehr macht als einen„Hautsack voll Knochen und Blut“.Lucy dagegen denkt an die Park-scheine, die Jo vergessen hat abzu-holen, und ärgert sich schwarz.Zwei Menschen, die einander of-fensichtlich lieben, die jedoch einsich langsam weitender Abgrundtrennt. Bis plötzlich, wie durchZauberhand, die ganze Situationverwandelt ist. Was eben nochNormalität war, ist schon ver-schwunden. In den folgenden Sze-nen spielt ein Teenager, den Lucynicht kennt und der diese um Es-sen bittet und seltsam „wissend“ist, eine Rolle sowie drei Freundeund Nachbarn, die Lucy offen-sichtlich zum Essen eingeladen hat.

Lucys Welt verändert sich schlagar-tig, von einem Moment zum an-deren – die Suche nach Wörternentpuppt sich als verzweifelte Su-che nach dem, was wir wissen undnicht mehr erreichen können.Henri Hüster, Regiestudent an derTheaterakademie Hamburg, insze-niert das Stück von Pamela Carterund untersucht das Phänomen ei-ner fragilen Wirklichkeit. Das Ge-

fühl, dass einem Dinge und Erin-nerungen abhandenkommen, istuns vertraut. Doch was ist, wennunsere gesamte Wirklichkeit zu-sammenbricht – welche geheimenZonen werden dahinter sichtbar?Unsere Konstruktion von Realitäterweist sich als Schutz vor dem,was wir nicht wissen. Oder vordem, was wir zu wissen nicht denMut haben. (PH)

Henri Hüster zeigt Möglichkeiten der menschlichen ExistenzDIE UNSCHÄRFE IN UNSERER WIRKLICHKEIT

Henri HüsterWAS WIR WISSEN (DSE)Von Pamela Carter (Übernahme in den Spielplan.)PREMIERE: FREITAG, 11. SEPTEMBER 2015, IM RAHMEN VON SPIELTRIEBE 6, TISCHLEREI SCHÜTZEInszenierung: Henri HüsterBühne: Theresa LechnerKostüme: Mayan Tuulia Frank, Lina MayerDramaturgie: Peter Helling, Sven KleineMit: Christine Diensberg, Rébecca Marie Mehne, Monika Vivell; Thomas Hofer, Gabriel Schneider, Martin Schwarten- gräber

Wer sind die beiden Gestalten, diesich in Martín Zapatas Stück aufder menschenleeren Akropolis be-gegnen? Die Spannung, der Witz,der unaufhaltsame Sog von DERFINSTERE PLAN DER VINTILARADULEZCU liegt darin, dieseFrage zu entschlüsseln. Ron Zim-mering wird den eloquenten undabsurd-komischen Showdown

zwischen einem Mann und einerFrau für die SPIELTRIEBE 6 imSpeichers am Hafen zur Premierebringen: „Ich habe selten erlebt,dass ein Stück mich so in denBann zieht. Wir erleben die Begeg-nung zwischen den einander im-mer gefährlicher werdenden Figu-ren hautnah und live mit.“ Dassder Zuschauer keinen Wissensvor-

sprung hat, macht die Brisanz, dieLust an diesem Text aus. Nach undnach werden die falschen Identitä-ten der Protagonisten aufgedeckt –bis am Ende alle Rätsel gelöst sind.Nun, nicht ganz. Denn wo die Al-ter Egos der beiden Figuren aufhö-ren, bleibt letztlich unklar. Sind ih-re Geständnisse, eine weltweit ge-suchte Verbrecherin bzw. ein ge-witzter Kriminalbeamter zu sein,der Wahrheit letzter Schluss?Doch nicht nur das Spiel mit demSpiel beschäftigt den Regisseur:„Beide Figuren sind ganz außerge-wöhnliche Charaktere. Sie mögenauf unterschiedlichen Seiten ste-hen, doch es vereint sie eine Beses-senheit für ihre Profession, für ihreIdeen. Beide sind zudem hochgra-dig einsame Menschen – es ist

nicht leicht für sie, einen ebenbür-tigen Partner zu finden!“ Span-nung, Komik und die Liebe – dassind die Zutaten für eine Ge-schichte, der man sich nicht ent-ziehen kann. Und obwohl auch dieEchtheit der romantischen Annä-herung zwischen der Kriminellen

und dem Kommissar in letzter In-stanz fragwürdig bleibt, prickelt eszweifelsohne zwischen den beiden– auch darin liegt die Gefahr derFiguren füreinander.Ihre Zusammenkunft liegt natür-lich in dem finsteren Plan selbstbegründet, dem ultimativen Ver-brechen, der Herbeiführung desWeltuntergangs. Zimmering kanndiese Lust nachvollziehen: „Jederhat doch eine wie auch immer ge-artete Zerstörungsenergie in sich:der Reiz des kleinen Jungen, seinenmühevoll aufgebauten Turm ein-fach umzustoßen!“ Und auch fürden Zuschauer dürften die Sympa-thien zwischen Gut und Böseschwanken – denn mit Vintila Ra-dulezcu macht die Idee des Welt-untergangs Spaß. (AR)

Ron Zimmering inszeniert DER FINSTERE PLAN DER VINTILA RADULEZCU

ÜBER DEN SPASS AN LÜGE, PRICKELN UNDDEM WELTUNTERGANG

Ron ZimmeringDER FINSTERE PLAN DER VINTILA RADULEZCU (DSE)Von Martín Zapata (Übernahme in den Spielplan.)PREMIERE: FREITAG, 11. SEPTEMBER 2015, IM RAHMEN VON SPIELTRIEBE 6, SPEICHER AM HAFEN, 3. STOCKInszenierung: Ron ZimmeringBühne: Lisa KruseKostüme: Kerstin KrügerDramaturgie: Anja Redecker, Ralf WaldschmidtMit: Anne Hoffmann; Thomas Kienast

Dienstag, 8. September 2015 | Seite 5

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September

SPIELTRIEBE 6 – DAS UNMÖGLICHE GESCHIEHTvom 11. bis 13. September 2015

Di | 15.09.2015 | 19.30-22.10 Uhr | Theater am Domhof

Wiederaufnahme ENDSTATION SEHNSUCHTSchauspiel von Tennessee Williams, Di 2/Di 2Ssp und f. V., PK T9

Mi | 16.09.2015 | 9.30 + 11.30 Uhr |Melanchthonkirche

ÜÜbernahme aus SPIELTRIEBE 6 EXTREMLAUT UND UNGLAUBLICH NAH (UA)Roman-Adaption nach Jonathan Safran Foer,f. V., PK E3

19.30-22.30 Uhr | Theater am DomhofCARMENOper von Georges Bizet, Mi 1/VB grün + DGBund f. V., PK T4

Fr | 18.09.2015 | 19.30-21.20 Uhr |Theater am Domhof

Wiederaufnahme IM OSTEN NICHTSNEUES (UA)Schauspiel mit Musik von Dominik Günther,Jörg Wockenfuß und Jan-S. Beyer, VB blauund f. V., PK T8

So | 20.09.2015 | 15-17.40 Uhr |Theater am DomhofENDSTATION SEHNSUCHTSchauspiel v. T. Williams, So Na 1 und f. V., PK T8

20-21.30 Uhr | Theater am DomhofMATTHIAS BRANDT UND JENS THOMAS:PSYCHOMusikalische Lesung, f. V., 21,90-30,70 Euro

Mo | 21.09.2015 | 20 Uhr |Osnabrück-Halle1. SINFONIEKONZERT – Am Anfang warder RhythmusOsnabrücker Sinfonieorchester, TuK, KonzMo, Konz So plus/VB Konz 1 und f. V., PK S119.15 Uhr Einführung, Tagungsraum

Di | 22.09.2015 | 9.30 + 11.30 Uhr |Theater am Domhof/Oberes Foyer

ÜÜbernahme aus SPIELTRIEBE 6 VOMFISCHER UND SEINER FRAU (UA)Märchen nach den Gebrüdern Grimm für alleab 8 Jahren, f. V., PK E6

19 Uhr | Theater am Domhof/TanzsaalOFFENES TANZTRAINING 60+Treffpunkt um 18.45 Uhr Bühnenpforte, An-meldung erforderlich, Eintritt frei

19.30 Uhr | Limberg-Theater

ÜÜbernahme aus SPIELTRIEBE 6 ARCHIVDER ERSCH PFUNGSchauspiel von Sascha Hargesheimer, Di 1 Sspund f. V., PK E4

Mi | 23.09.2015 | 9.30 + 11.30 Uhr |Theater am Domhof/Oberes FoyerVOM FISCHER UND SEINER FRAU (UA)Märchen nach den Gebrüdern Grimm für alleab 8 Jahren, f. V., PK E6

19.30-22.10 Uhr | Theater am DomhofENDSTATION SEHNSUCHTSchauspiel von Tennessee Williams, Mi 2/Mi3/Mi 3 Ssp und f. V., PK T9

Do | 24.09.2015 | 9.30 + 11.30 Uhr |Theater am Domhof/Oberes FoyerVOM FISCHER UND SEINER FRAU (UA)Märchen nach den Gebrüdern Grimm für alleab 8 Jahren, f. V., PK E6

19.30 Uhr | MelanchthonkircheEXTREM LAUT UND UNGLAUBLICH NAH (UA)Roman-Adaption nach Jonathan Safran Foer,VB Alt 2 und f. V., PK E3

19.30 Uhr | Theater am Domhof

ÜÜbernahme aus SPIELTRIEBE 6 PARADIESFLUTEN (TANZ-UA)Choreografie von M. de Candia nach einem Stückvon Th. Köck, CDU Classic und f. V., PK T919 Uhr Einführung, Oberes Foyer

JEKYLL & HYDE

Spielplan

September / Oktober 2015

Seite 6

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Fr | 25.09.2015 | 19.30-22.10 Uhr |Theater am DomhofENDSTATION SEHNSUCHTSchauspiel von Tennessee Williams, TuM 1+2und f. V., PK T8

Sa | 26.09.2015 | 19.30 Uhr | Limberg-TheaterARCHIV DER ERSCHÖÖPFUNGSchauspiel von Sascha Hargesheimer, VB EAN1 und f. V., PK E3

So | 27.09.2015 | 11.30 Uhr |Theater am Domhof/Oberes FoyerEINFÜÜHRUNGSMATINEE zur PremiereSIMON BOCCANEGRAOper von Giuseppe Verdi, Eintritt frei

19.30 Uhr | Melanchthonkirche

ÜÜbernahme aus SPIELTRIEBE 6 WAS WIRWISSEN (DSE)Schauspiel von Pamela Carter, VB EAN 2 undf. V., PK E4

19.30-22.30 Uhr | Theater am Domhof

Wiederaufnahme JEKYLL & HYDEMusical von Frank Wildhorn/Leslie Bricusse,Wo 1/VB weiß/Wo 3 und f. V., PK T3

Di | 29.09.2015 | 19.30 Uhr |MelanchthonkircheEXTREM LAUT UND UNGLAUBLICH NAH (UA)Roman-Adaption nach Jonathan Safran Foer,Di 1A Ssp und f. V., PK E3

Mi | 30.09.2015 | 19.30-21.20 Uhr |Theater am DomhofIM OSTEN NICHTS NEUES (UA)Schauspiel mit Musik von Dominik Günther,Jörg Wockenfuß und Jan-S. Beyer, Mi 1/Mi 1Ssp und f. V., PK T9

Oktober

Do | 01.10.2015 | 9.30-10.35 + 11.30-12.35 Uhr |Theater am Domhof/Oberes Foyer

Wiederaufnahme WIR ALLE FÜÜR IMMERZUSAMMENFamilienstück von Guus Kuijer für alle ab 10Jahren, f. V., PK E6

Fr | 02.10.2015 | 9.30-10.35 + 11.30-12.35 Uhr |Theater am Domhof/Oberes FoyerWIR ALLE FÜÜR IMMER ZUSAMMENFamilienstück von Guus Kuijer für alle ab 10Jahren, f. V., PK E6

19.30 Uhr | MelanchthonkircheWAS WIR WISSEN (DSE)Schauspiel von Pamela Carter, f. V., PK E4

19.30 Uhr | Theater am DomhofPARADIES FLUTEN (TANZ-UA)Choreografie von Mauro de Candia nach ei-nem Stück von Thomas Köck, Fr 2/GEW undf. V., PK T819 Uhr Einführung, Oberes Foyer

Sa | 03.10.2015 | 19.30-21.20 Uhr |Theater am DomhofIM OSTEN NICHTS NEUES (UA)Schauspiel mit Musik von Dominik Günther,Jörg Wockenfuß und Jan-S. Beyer, Ju 1/Ju 2und f. V., PK T9

So | 04.10.2015 | 15-18 Uhr |Theater am DomhofCARMENOper von Georges Bizet, So Na 2 und f. V.,PK T3

Mo | 05.10.2015 | 19 Uhr | Theater am DomhofÖÖFFENTLICHE PROBE zur Premiere SIMONBOCCANEGRAOper von Giuseppe Verdi, Eintritt frei,18.45 Uhr Einführung, Marmorfoyer

Di | 06.10.2015 | 9.30 + 11.30 Uhr |Theater am Domhof/Oberes FoyerVOM FISCHER UND SEINER FRAU (UA)Märchen nach den Gebrüdern Grimm für alleab 8 Jahren, f. V., PK E6

19.30-21.20 Uhr | Theater am DomhofIM OSTEN NICHTS NEUES (UA)Schauspiel mit Musik von Dominik Günther,Jörg Wockenfuß und Jan-S. Beyer, Di 2/Di 2Ssp und f. V., PK T9

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Page 7: THEATERjournal 2015/16 Ausgabe 1

Die SPIELTRIEBE 6-Routen füh-ren Theatermacher und Theater-fans an ungewöhnliche Spielortein der Stadt Osnabrück.

ErinnerungsschluchtenDie Kunsthalle Osnabrück, situ-iert in der ehemaligen Dominika-nerklosterkirche aus dem 13.Jahrhundert, wird unter der Lei-tung von Dr. Julia Draganovic seitSeptember 2013 für performativeund installative Arbeiten genutzt.Die Hallen der Tischlerei JuliusSchütze in der NobbenburgerStraße waren von 1890, als dieFirma aus der Altstadt umzog, bis2011 durchgehend in Betrieb.

Eisberge am HorizontDie Kaserne am Limberg war bis2009 die größte Kaserne der briti-schen Streitkräfte in Osnabrück.Während des Zweiten Weltkriegesbefanden sich hier die Teutower-ke, wo bis zu 1750 Menschen,meist Frauen und ausländischeZwangsarbeiter, Munition produ-zierten. Bespielt werden das Lim-berg-Theater des Instituts für Mu-sik der Hochschule Osnabrückund die ehemalige Kirche der Ka-serne.

Mit gezücktem RevolverEiner der drei Speicher im Hafenwird auf den Routen „Mit ge-zücktem Revolver“ und „Freiheitso schön elastisch“ zum Spielort.Die Speicher wurden in den 1930-er Jahren auf Geheiß der Natio-nalsozialisten als Heeresverpfle-gungslager errichtet und bis 2008als Teil der britischen Winkelhau-sen-Kaserne genutzt. Die ehemali-ge Turnhalle der Winkelhausen-Kaserne ist heute bekannt als„Hoppla Spielarena“ für Kinder.

Freiheit so schön elastischDas Gebäude in der Möserstraße11 beherbergte bis vor fünf Jahreneine C&A-Filiale und gehört nunder Hamm Immobilie Georgstra-ße GmbH & Co. KG. In der Lie-bigstraße 29 ist seit der umfassen-den Sanierung, die 2014 abge-schlossen wurde, aus dem Gebäu-de einer ehemaligen Konservenfa-brik eine Gesamtanlage aus Lofts,Büros u. v. m. entstanden, die Lie-big-Fabrik.

Der Fußabdruck des FortschrittsDie Halle der Firma Planen Neu-mann in den Martinihöfen stehtleer, seit die Firma ihren Sitz 2014nach Atter verlegte. In der Hallewurden ursprünglich Stoffe fürZeltbahnen hergestellt. Die Me-lanchthonkirche beherbergte von1963 bis 2015 die EvangelischeGemeinde. Ab Ende 2015 suchtdie Kirche einen neuen Besitzerfür das Gebäude.

SPIELORTE

Seite 8 | Dienstag, 8. September 2015

Anis Hamdoun:THE TRIPUraufführungRamie ist in Sicherheit und ge-nau das ist sein Problem. In Sy-rien, seiner Heimat, hat er allesverloren, was ihm wichtig war –vor allem seine Freunde, die ihrabsoluter Wille zur Freiheit dasLeben kostete. Doch ihre Stim-men verstummen nicht. In Ra-mies Gedanken werden sie lautund erzählen ihre Geschichten.Schließlich muss sich Ramieentscheiden, wer in seinemKopf das letzte Wort hat …Aus dem Arabischen Frühlinghat sich der Konflikt in Syrienzu einem brutalen Bürgerkriegentwickelt. THE TRIP fragtnach dem Preis, den das Überle-ben kostet, und formuliertgleichzeitig eine poetische An-klage gegen den blinden Totali-tarismus des Assad-Regimes.Das Stück erzählt das Neu-An-fangen in seiner ganzen Ambi-valenz und als Geschichte, dieden Blick zurück nicht kennt.Spielort:Planen Neumann

Pascal Wieandt:DSCHIHAD EXPRESSUraufführungDer Dschihad-Express heißt Siewillkommen! Legen Sie Ihre Ja-cken ab, Ihre neoliberalen Sor-gen, die Ambivalenz Ihrer Frei-heit! Legen Sie die Füße hoch,das Abenteuer beginnt! Im Ver-lauf der Reise erhalten Sie IhreAusrüstung: Gewehre, Chips,Girls und Ideologie-Kreuzwort-rätsel für alle. Schön, dass Siesich entschieden haben, mitdem Dschihad-Express Lebenund Tod einem greifbaren Zielzu widmen! Der Expresswünscht eine gute Reise, vollerSinn!Spielort:Ladenfläche Möserstraße 11

Projektjugendclub Spieltriebe:EXIT_USUraufführungWie sieht die Apokalypse aus?Was löst sie aus? Wer überlebtsie? Was wollen wir bewahrenund was neu denken? Kann derWeltuntergang sogar eineChance sein? In der Regie derTheaterpädagogen Dietz vonCzettritz und Julian Neumayr

entsteht ein Ensemble aus Osna-brücker Amateurtheatergrup-pen. Gemeinsam entwickelt dasTeam einen Abend, der den Un-tergang der (über)technisiertenWelt beleuchtet – und das, wasdanach kommen könnte.Spielort:Kunsthalle Osnabrück

Marie Senf, Anna Werner:WUNDER GIBT ES IMMERWIEDERUraufführungDas Unmögliche geschieht –immer wieder: Tumore ver-schwinden, verkrümmte Wir-belsäulen werden gerade, undkein Arzt hat eine Erklärung.

Man nennt das Spontanremissi-on. Prinz Charles nennt es „Spi-ritual Healing“. Wenn das tat-sächlich funktioniert – waskönnte man damit noch allesheilen? Die FDP? Pegida-An-hänger? Alzheimer? Können wiram Ende sogar dem Tod undder Realität die Stirn bieten?Die Dodos wiederauferstehenlassen? Das wäre doch mal was!Spielort:Liebigstraße 29

Regina Litvinova, ValentinSchaff, Friedrich Stockmeier,Martin Stötzer:DAS APOKALYPTISCHE ICHUraufführungVier apokalyptische Visionen inverschiedener Gestalt: Die Su-che eines Sohnes nach dem Sinndes Daseins führt ihn zur Ent-deckung neuer Dimensionen,doch auch zur Entfremdungvon seiner eigenen, Max FrischsFRAGEBOGEN enthüllt die Su-che nach dem Ich in Abgren-zung zu anderen. Mit DIEACHT TODSÜNDEN warnte1970 der VerhaltensforscherKonrad Lorenz vor den Folgender Enthumanisierung und Zer-störung des natürlichen Lebens-raumes. In der Nüchternheit,mit der sich zwei Männer in ih-rer vermüllten und sterbendenWelt eingerichtet haben, wäh-rend die letzten sich im Ein-klang mit der Natur wähnendenMenschen in der Enthüllung ih-rer Illusion verzweifelnd unter-gehen, offenbart sich die mögli-che Zukunft.Spielort:Limberg-Kirche

Qiuye Jin, Christopher ScheurerAlfredo De Vecchis:ICH AUS ANGST oderDIE LIEBE IN ZEITENÖKONOMISCHERFREMDBESTIMMUNGUraufführungEin chinesisches Märchen er-zählt von einem Mann, der fernvon seiner geliebten Frau seinerArbeit nachgehen muss – eineParabel für die moderne Paar-beziehung, die durch den Berufder ständigen Trennung, demGefühl von Fremdsein ausge-setzt ist und die Liebe in Sehn-sucht erstarren lässt. Ein Mannund eine Frau erwarten in ei-nem Hotelzimmer den nahenTod, ihre Existenz liegt schonlängst nicht mehr in ihren Hän-den, es sind Maschinen, die indieser Science-Fiction-Visiondie Macht und die Entschei-dung über die Auslöschung derMenschheit übernommen ha-ben. Eine Beziehung – Freund-schaft, Liebe? – steht vor unter-schiedlichen Lebensentwürfenund stellt sich und dem Zu-schauer in einer quälenden Aus-einandersetzung die Frage: Wiestark beeinflusst und bestimmtdas ökonomische Denken unserprivates Handeln und Tun?Spielort:Speicher im Hafen, 1. Stock

Thomas Zaufke, Henry Mason:ALICE IM WUNDERLANDAlice lebt in einer Welt vollerRegeln und Pflichten. Warumnur muss man sich überall be-nehmen und zusammenreißen?In Alices Traumwelt sollte essowas gar nicht geben. Schnel-ler als es ihm lieb ist, purzeltdas Mädchen mit dem weißenKaninchen mitten ins Wunder-land. Hier findet es eine umge-kehrte Ordnung vor, die esbald frustriert. Alice beginnt,nach einer Balance zwischenden Werten beider Welten zusuchen. In der Musicaladapti-on von Lewis Carolls weltbe-rühmten Romanen feiern Tho-mas Zaufke und Henry Masonein Fest des Absurden, das fürSPIELTRIEBE als schräg-apo-kalyptische Farce in der Hopp-la Spielarena neu inszeniertwird.Spielort:Hoppla Spielarena

Diese Produktionen sind nur im Festival zu sehenJETZT ODER NIE!

Probenfoto zu DSCHIHAD EXPRESS mit Niklas Bruhn.

Nicht alle SPIELTRIEBE 6-Pro-duktionen werden in den regu-lären Spielplan übernommen,sondern sind nur im Rahmendes Festivalwochenendes zu er-leben. Also gilt für alle Theater-fans: Karten jetzt sichern!

EINMALIGEGELEGENHEIT

Page 8: THEATERjournal 2015/16 Ausgabe 1

Direkt am Meer leben der Fi-scher und seine Frau in einerärmlichen Hütte, dem alten „Piss-putt“. Jahrein, jahraus geht derFischer angeln, bis er eines Tageseinen großen Butt fängt, derwortreich um sein Leben bittet.

Er sei ein verwunschener Prinz,sagt der Butt, und so beschließtder Fischer, ihm die Freiheit zuschenken. Ende gut, alles gut –wäre da nicht die Frau des Fi-schers, die sogleich ihre Chancewittert, durch einen freien

Wunsch im Gegenzug dem tri-sten Dasein zu entkommen. Sozaubert der Butt dem Paar einegemütliche Hütte und das Lebenscheint perfekt. Aber Ilsebillbleibt unzufrieden: Immer wie-der schickt sie ihren Mann zum

verzauberten Butt hinaus, willmehr und mehr und stellt ihrGlück damit auf eine harte Pro-be – denn mit jedem Wunschwird das Meer dunkler und un-ruhiger. Schließlich verlangt dieFischersfrau, Gott zu sein …

Das bekannte Märchen er-schien erstmals im Jahr 1812in dem ersten Band der Kin-der- und Hausmärchen derGebrüder Grimm und thema-tisiert eine Welt, in der dasWünschen noch geholfen hat– doch wann schlägt derWunsch nach Veränderung inpure Gier um? Die BrüderGrimm erzählen von Habgierund Übermaß, die die Naturin Aufruhr versetzen und denMenschen zuletzt wieder ganzauf sich selbst zurückwerfen.Verhandelt wird die Paradoxiewunschlosen Glücks als Para-bel über die Maßlosigkeit.

(EZ)

VOM FISCHER UND SEINER FRAUMärchenhaftes Kinderstück nach den Gebrüdern Grimm

OSKAR findet sich mitten in Grimms Märchen wieder (Comic von Daniel Brinkmann).

VOM FISCHER UNDSEINER FRAU (UA)Nach den Gebrüdern Grimm,für alle ab 8 Jahren (Übernah-me in den Spielplan.)PREMIERE: FREITAG, 11. SEPTEMBER 2015, IM RAH- MEN VON SPIELTRIEBE 6, PLANEN NEU- MANNInszenierung: Judith KuhnertBühne: Mona MüllerKostüme: Anna GrabowDramaturgie: Elisabeth ZimmermannMit: Anja S. Gläser; Thomas Hofer, Marius Lamprecht

Es ist wieder soweit: Auch in die-sem Jahr startet das Theater Osna-brück einen Malwettbewerb, umdas schönste Kunstwerk für dasPlakat zum diesjährigen Familien-stück DAS GESPENST VONCANTERVILLE zu küren.Ganze 400 Jahre konnte das Ge-spenst auf Schloss Cantervillenach Lust und Laune sein Unwe-sen treiben, bis Mister Otis dasAnwesen kauft. Plötzlich muss dasGespenst die ganze Familie Otisbespuken. Doch das klappt nichtso gut wie erwartet. Denn die Fa-milie lässt sich nicht gruseln, son-dern dreht den Spieß um. NurVirginia steht dem Gespenst beiund hilft ihm aus seiner missli-chen Lage. Denkt euch ein eigenesMotiv zum Stück von Oscar Wilde

aus und lasst eurer Fantasie freienLauf!Dank der freundlichen Unterstüt-zung des Osnabrücker Unterneh-mens Conditorei Coppenrath &Wiese werden auch in diesem Jahrtolle Klassen- und Einzelpreise ver-geben.Teilnehmen können alle Schüle-rinnen und Schüler der Klassen 1bis 6 und Kinder bis 12 Jahren.Die Bilder sollten auf einem Blattder Größe DIN A4 oder A3 gemaltwerden. Der Künstler und dieSchule sollten leserlich auf derRückseite gekennzeichnet sein.Einsendeschluss ist Montag, 5.Oktober 2015. Die Bilder könnenauch an der Theaterpforte zu Hän-den der Theaterpädagogik abgege-ben werden.

MALWETTBEWERB ZUMFAMILIENSTÜCK 2015

Du interessierst dich für Theaterund möchtest mal selbst auf derBühne stehen? Du hast Lust, ei-ne ganze Spielzeit lang ein Stückzu erarbeiten und unter profes-sionellen Bedingungen zur Pre-miere zu bringen? Dann bist dubei THEATER HAUTNAH ge-nau richtig. Ab sofort werden

Jugendliche für den multikultu-rellen Jugendclub AMIGOS BAN-DIDOS sowie junge und jung ge-bliebene Spielerinnen und Spielerfür das THEATER DER GENE-RATIONEN für die Spielzeit2015/2016 gesucht.Infos und Anmeldung unter:[email protected]

DAS THEATER BRAUCHT DICH!

Theater der Generationen:BORKA mit (v.l.n.r.) SabineWeichold, Marie Neckermann,Sigrid Lippok und Ensemble.

Dienstag, 8. September 2015 | Seite 9

DOM-HOTELOSNABRÜCK

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. . . eine gute

Vorstellung

Page 9: THEATERjournal 2015/16 Ausgabe 1

Liebes Kon-zertpubli-kum,in diesemHerbst ko-operierenwir zumzweitenMal mitLICHT-SICHT, derProjektions-biennale.Sowohl zurEröffnungder Bienna-le in Bad

Rothenfelde, als auch im Foyer desTheaters werden die Videoprojekti-onen renommierter Lichtkünstlerin eine spannende, sich gegenseitigbefruchtende Beziehung zu Musikgestellt.Ganz gleich, ob wir Musik analy-tisch, synästhetisch oder rein emo-tional hören – die Klangwelt und-wirkung musikalischer Meister-werke ist derart stark, dass wirhäufig mit all unseren Sinnen an-gesprochen werden. Das mag dieorchestrale Wucht eines Fortissimosein, die uns scheinbar in den Stuhldrückt, oder das magische Flirreneines kaum hörbaren Tones, dasuns Gänsehaut bereitet. Undmanchmal sind es nur die ganzkonkreten und persönlichen Bilder,die Musik in uns erzeugt.Zahlreiche Kompositionen und dieMehrzahl der Opern bedienen sichder Tonmalerei, sei es bei der Illus-tration des Donners durch einenPaukenwirbel, beim Vogelgezwit-scher der Piccoloflöte oder bei wo-genden Meereswellen der Streicher.Richard Strauss sagte nicht um-sonst einmal halb im Scherz: „Werein richtiger Musiker sein will, dermuss auch eine Speisekarte kompo-nieren können.“Begeben Sie sich doch mit uns aufeine visuelle Entdeckungsreise derMusik bei einem unserer Sinfonie-konzerte in dieser Spielzeit, etwabei Richard Strauss’ ALPENSIN-FONIE, Benjamin Brittens FOURSEA INTERLUDES, den BIL-DERN EINER AUSSTELLUNGvon Modest Mussorgski, oder eben,wenn LICHTSICHT, die Projekti-onsbiennale, ins Osnabrücker The-ater kommt!Herzlichst,Ihr Andreas Hotz

Von Andreas Hotz

Konzerteund mehr

Andreas Hotz

Ludwig van Beethoven ist nichtgerade der Komponist, der ei-nem in den Sinn kommt, wennman an Tanz denkt. Und dochbezeichnete Richard Wagnerdessen 7. Sinfonie gar als „Apo-theose des Tanzes“. Dieses Werkhat gewiss wenig mit den Wal-zern eines Johann Strauß, denLändlern eines Franz Schubertoder den zahlreichen barockenTanzsuiten deutscher oder fran-zösischer Provenienz zu tun.Vielmehr reicht die Verbindungin eine ganz andere Richtung,von der selbst Wagner nochnichts wissen konnte: Im Zent-rum steht – als wesentlichesMerkmal von zum Tanzen ge-eigneter Musik – der Rhyth-mus, der das Werk strukturiertund charakterisiert. So ist esdessen überdeutliche Hervor-

hebung, die bei dieser Sinfonieaufmerken lässt. So wird derRhythmus zur alles vorantrei-benden Urkraft – ein Phäno-men, das die Musikwelt erst gut100 Jahre später wieder in derals orgiastisch empfundenenMusik von Igor Stravinskis LESACRE DU PRINTEMPS auf-schrecken ließ.Rhythmus ist aber auch das zen-trale Merkmal der Musik Gersh-wins, die ganz ursprünglich ihreWurzeln im Tanz hat – in denMusicals und Revuen der 20erund 30er Jahre. Und auch wennGershwin sich mit seinem Kla-vierkonzert den Formen der„klassischen“ europäischen Tra-dition des Konzertes annäherte– es bleibt der Rhythmus, derihn, sein Leben und seine Musikaus dem Innersten heraus prägt.

Der Solist des 1. Sinfoniekonzer-tes ist Bernd Glemser am Klavier.Die fulminante Karriere vonBernd Glemser begann schonin jungen Jahren, denn nochwährend des Studiums gewanner alle wichtigen Preise. Seineatemberaubende Virtuosität istgepaart mit höchster poetischerSensibilität und seine tiefgrün-digen Interpretationen, indivi-duell und fernab jeglicher Rou-tine, bleiben einem lange imGedächtnis. Noch während sei-ner eigenen Studienzeit hatte erin Saarbrücken seine erste Pro-fessur übernommen, und er istseit 1996 Professor für Klavieran der Musikhochschule Würz-burg. Seit 2006 ist Bernd Glem-ser „Artist in Residence“ beiden Klosterkonzerten Maul-

bronn, wo er neben einer Kam-mermusikreihe auch jährlicheinen Meisterkurs gibt. Zusätz-lich zu seinen vielen Auszeich-nungen erhielt Bernd Glemserden „Andor-Foldes-Preis“ undden „Europäischen Pianisten-Preis“. 2003 erfolgte die Verlei-hung des Bundesverdienstkreu-zes durch den damaligen Bun-despräsidenten Johannes Rau.Im Sommer 2012 wurde Glem-ser mit dem Kulturpreis Bayerngeehrt. (DS)

APOTHEOSE DES TANZESRhythmischer Auftakt in die Konzertsaison

Das Osnabrücker Symphonieorchester.

Bernd Glemser

1. SINFONIEKONZERT AM ANFANG WAR DER RHYTHMUSGeorge Gershwin Concerto for piano and orchestra in FLudwig van Beethoven Sinfonie Nr. 7 A-Dur OP. 92Samstag, 21. September 2015, 20 Uhr,Osnabrück-Halle/EuropasaalEs findet um 19.15 Uhr eine Einführung mit Klaus Laßmann imTagungsraum statt.Dirigent: Andreas HotzSolist: Bernd Glemser, KlavierMit: Osnabrücker Symphonieorchester

Bereits zum zweiten Mal koope-rieren das Theater Osnabrückund LICHTSICHT – die Pro-jektionsbiennale aus Bad Ro-thenfelde. Bei der Eröffnung derdiesjährigen Biennale am 18.September werden Künstler desTheaters den musikalischenRahmen gestalten. Am 17. Ok-tober werden dann im OberenFoyer des Theaters OsnabrückWerke der Künstler zu sehensein, die in diesem Jahr der Bi-ennale ihr Gesicht geben. Ganzanders als auf den Grenadier-werken werden sie hier vonLivemusik begleitet (www.licht-sicht-biennale.de).

LICHTSICHT 5

Seite 10 | Dienstag, 8. September 2015

Page 10: THEATERjournal 2015/16 Ausgabe 1

Songs, die Geschichte schrieben,Geschichte, die ihren eigenenSoundtrack schuf: 1989, das Jahrdes Mauerfalls, hat sich unaus-löschlich in unser Gedächtnis ge-graben, weil es einen eigenenSound hatte. Diesen Sound, diesesLebensgefühl weckt die Inszenie-rung von Dominik Günther, diebereits in der vergangenen Spiel-zeit in der AusweichspielstätteLimberg-Theater mit großem Er-folg uraufgeführt wurde und nunins Theater am Domhof wechselt.Es ist mitten in der Nacht, ein Os-nabrücker Bahnhof, wildfremdeMenschen warten auf ihren Zugnach Berlin, eine vertraute Situati-on. Doch der Zug hat „bis auf un-bestimmte Zeit“ Verspätung (wirkennen und fürchten ihn, den Jar-gon der Bahn in ausweglosen Situ-ationen …). Nach anfänglichemÄrger kommt sie zurück, die Erin-nerung an die Zeit vor mehr als 25Jahren, als Träumen noch geholfenhat, als die Welt offen schien unddie Möglichkeiten endlos. EinAbend voller herzzerreißenderHymnen, kitschiger Balladen undklugem Pop beginnt. „Where arewe now? („Wo stehen wir jetzt?“),fragt David Bowie uns Heutige,und wir tun es mit ihm. (PH)

IM OSTEN NICHTS NEUES mit (v.l.n.r.) Martin Schwartengrä-ber, Stefan Haschke, Florentine Weihe und Marcus Hering.

Ein musikalischer MauerfallIM OSTEN NICHTS NEUES

THEATERjournal

Verlagsbeilage der Neuen Osnabrücker Zeitungin Zusammenarbeit mit den Städtischen Bühnen Osnabrück

Herausgeber: Verlag Neue Osnabrücker Zeitung,Breiter Gang 10-16, 49074 Osnabrück, Telefon 05 41/310-0

Redaktion: Jürgen Wallenhorst (verantwortlich)Redaktionelle Mitarbeit: Katrin Eisenträger, Peter Helling, Lena Konermann, Gislinde Nauy,

Laura Nerbl, Maria Schneider, Ulrike Schumann, Marie Senf, Patricia Stöckemann, Anne-Ka-thrin Topp, Nora Vogt, Dr. Ralf Waldschmidt, Friederike Winter, Elisabeth Zimmermann

Fotos: Natalie Himpel, Elsa-Sophie Jach, Werner Kmetitsch, Marek Kruszewski,Jörg Landsberg, Uwe Lewandowski, Miriam Schliehe, Kerstin Schomburg, Carl Thorborg

ANZEIGEN-/WERBEVERKAUF:MSO Medien-Service GmbH & Co. KG, Große Straße 17-19, 49074 Osnabrück

Telefon: 05 41/310 500, Geschäftsführer: Sven Balzer, Sebastian Kmoch (V.i.S.d.P.)

Anzeigen-/Werbeverkauf:Sven Balzer, Wilfried Tillmanns; E-Mail: [email protected]

Technische Herstellung: NOZ Druckzentrum, Weiße Breite 4, 49084 Osnabrück

Domhof 10/11 | 49074 Osnabrück | Intendant: Dr. Ralf Waldschmidt

ANFAHRT/BUS Theater am Domhof, Domhof 10/11 (Haltestelle Theater): Erreichbar vom Hbf mit den Linien 81, 82 und vom Altstadtbahnhof mit der Linie 41

Limberg-Theater, Am Limberg/Gebäude 176/49088 Osnabrück (Haltestelle Schlesische Straße); Erreichbar mit den Linien 31, 51/52, 53, R 31

Melanchthonkirche, Bergerskamp 40 (Haltestelle Brinkhofweg, Fußweg 7 Minuten, ansteigend): Erreichbar mit den Linien 71/72 (Haltestelle Bergerskamp, Fußweg 7 Minuten); Erreichbar mit der Linie 51 Rückfahrt: Haltestelle Berningshöhe

Osnabrückhalle, Schloßwall 1-9 (Haltestelle Osnabrückhalle): Erreichbar mit den Linien 51, 52, 91, 92, 491

PARKHÄUSER Theater am Domhof: Nikolaizentrum oder L+T-Parkhaus emma-theater: Nikolaizentrum oder Stadthaus Osnabrückhalle: Ledenhof (www.parken-os.de)

KARTENVORVERKAUF Der Vorverkauf beginnt, sobald die Termine veröffent- licht sind, und zwar am ersten möglichen Werktag, an dem die Theaterkasse geöffnet ist. Ab dem 25.8.2015 sind alle Vorstellungen im Theater am Domhof sowie die Sinfonie- konzerte in der Osnabrückhalle für die gesamte Spielzeit 2015/16 buchbar.

THEATERKASSE/KASSENZEITEN

Dienstag bis Freitag: 10.30 bis 18.30 Uhr Samstag: 10.30 bis 14 Uhr, Montag geschlossen (24 Stunden tägl. unter www.theater-osnabrueck.de)

TELEFONISCHE RESERVIERUNG Dienstag bis Freitag: 11 bis 18 Uhr, Samstag: 11 bis 14 Uhr Karten-Telefon: 05 41/7 60 00 76 Fax: 05 41/7 60 00 77, E-Mail: [email protected]

THEATER OSNABRÜCK

Von Georges BizetNächste Vorstellung:16. September 2015, 19.30 Uhr,Theater am Domhof„Daniel Inbal bringt als Dirigentdie Musik zum Glühen, AdrianaAltaras setzt eine stimmige Regieum, und Almerija Delic verkörperteine umwerfende Carmen: MitGeorges Bizets gleichnamiger Operist dem Theater Osnabrück einweiterer großer Wurf gelungen.“(Neue Osnabrücker Zeitung)

CARMEN

CARMEN

IM OSTEN NICHTS NEUES (UA)Von Dominik Günther, Jörg Wockenfuß, Jan-S. BeyerWIEDERAUFNAHME: SONNTAG, 18. SEPTEMBER 2015, 19.30 UHR, THEATER AM DOMHOFInszenierung: Dominik GüntherMusikalische Leitung: Jan-S. Beyer, Jörg WockenfußBühne/Kostüme: Sandra FoxDramaturgie: Peter Helling, Elisabeth ZimmermannMit: Marie Bauer, Rosemarie Fischer, Florentine Weihe; Stefan Haschke, Marcus Hering, Oliver Meskendahl, Martin Schwartengräber Band: Jan-S. Beyer, Christian Haupt, Jörg Wockenfuß

Von Tennessee WilliamsWiederaufnahme:15. September 2015, 19.30 Uhr,Theater am Domhof„Annette Pullens Inszenierung […]spielt raffiniert mit den Widersprü-chen in beiden Welten. Einerseitsweckt sie Sympathie für den Lebens-realismus der Kowalskis. Anderer-seits hält sie mit Blanche, von SonjaBaum wunderbar abgründig ge-

spielt, die Sehn-sucht nach ei-nem kultivierte-ren, menschli-cheren Mitein-ander aufrecht.Damit stellt sieeindringlich dieFrage, wie wirleben wollen.“(WestfälischeNachrichten)

ENDSTATIONSEHNSUCHT

ENDSTATIONSEHNSUCHT

Von Frank Wildhorn/Leslie BricusseWiederaufnahme:27. September 2015, 19.30 Uhr,Theater am Domhof„Hinter einem Gazevorhangbringt das auf der Bühne spielendeOrchester unter An-Hoon Song dieganze musikalische Breite des Mu-sicals, vom romantischen Klavier-part und Jazz bis hin zum sattenBig-Band-Sound, zum Leuchten.Begeisterter Applaus.“(Westfälische Nachrichten)

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Page 11: THEATERjournal 2015/16 Ausgabe 1

VIS-À-VIS und OFFENETANZTRAININGSIn ihrem Doppelabend BIO-GRAFIA DEL CORPO begebensich Rafaële Giovanola undMauro de Candia auf die Suchenach ihren tänzerischen Wur-zeln und fragen sich: Was wardas Spezifische in ihrer Ausbil-dung bei Marika Besobrasova,der großen russischen Ballett-pädagogin. Im VIS-À-VIS be-richten sie von ihrer choreogra-fisch-tänzerischen Forschungs-reise (am Freitag, 9. Oktober,mit Rafaële Giovanola und amSamstag, 26. Oktober, mit Mau-ro de Candia). Am 9.10.2015,19.30 Uhr, Tanzsaal, TreffpunktBühnenpforte, 19.15 Uhr, Ein-tritt frei.Die nächsten Termine für dasOFFENE TANZTRAININGsind: für 60+ am 22.9., 8.10.und 29.10.2015 jeweils von 19-20 Uhr; für 16+ am 19.9. und10.10.2015, jeweils von10–11.30 Uhr: Treffpunkt ist je-weils 15 Minuten vor Beginn ander Bühnenpforte;

Anmeldung unter [email protected] oderTelefon 0541/76 00 151.

Matthias Brandt & JensThomas: PSYCHOInnerhalb einer Wort-Musik-Collage präsentieren dieKünstler Matthias Brandt undJens Thomas ihre Interpretati-on von PSYCHO, dem filmi-schen Jahrhundertwerk. DerSchauspieler Matthias Brandtgibt dem Abend seine Stimme,während der Musiker JensThomas in der Interaktion mitihm den Soundtrack improvi-siert. An diesem Abend istnichts fest geplant, aber der Ti-tel ist Programm … Am20.9.2015, 20 Uhr, Theater amDomhof.

Stadt verdoppelt Spenden fürdas emma-theaterDas emma-theater in der Lot-ter Straße in Osnabrück wirdgerade saniert. Auch Bühnen-technik und Beleuchtungmüssten dringend erneuert

werden, Geld dafür fehlt abernoch. Aus diesem Grund hatder Rat der Stadt Osnabrückauf Initiative von Oberbürger-meister Wolfgang Griesert nunein außergewöhnliches Spen-denkonzept verabschiedet: Je-de Spende für die Erneuerungvon Bühnentechnik und Be-leuchtung des emma-theaterswird (bis zu einer Höchstgren-ze von insgesamt 150 000 Eu-ro) durch städtische Mittelverdoppelt!

SPENDENKONTOEmpfänger Städtische BühnenOsnabrückKreditinstitut Sparkasse Osna-brückBIC NOLADE22XXXIBAN DE12 2655 0105 15516057 67Verwendungszweck: Spendeemma-theater (bitte dies unddie Spender-Anschrift angeben!)Spendenbescheinigung: FürSpenden ab 200 Euro werdenSpendenbescheinigungen aus-gestellt.

AKTUELLES

VERSTRICKTSIMON BOCCANEGRAVon Giuseppe VerdiPremiere amSamstag,10. Oktober 2015

IDEALISTISCHDON CARLOSVon Friedrich SchillerPremiere amSonntag,8. November 2015

PERSÖNLICHBIOGRAFIA DEL CORPOVon Rafaële Giovanola undMauro de CandiaPremiere am Samstag,21. November 2015

GRUSELIGDAS GESPENST VONCANTERVILLEVon Oscar WildePremiere am Sonntag,25. Oktober 2015

ROMANTISCH2. SINFONIEKONZERTEINE EIGENE WELT – mit Werkenvon Britten, Dutilleux, SchumannAm Sonntag, 1. November 2015,und Montag, 2. November 2015

AUSBLICK: Nächstes THEATERjournal am 6.10.2015

Seite 12 | Dienstag, 8. September 2015

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Das Theater Osnabrück trauertum seinen langjährigen Ober-spielleiter Matthias Otto, der am15. Juli im Alter von 76 Jahrenverstarb. Von Intendant ErdmutC. August 1981 nach Osnabrückverpflichtet, wurde das Musikthe-ater von ihm in den nächstenJahren entscheidend geprägt. Ot-to hatte sein Handwerk in seinerHeimatstadt Leipzig gelernt undin der DDR bereits eine beachtli-che Karriere als Regisseur undschließlich Operndirektor inSchwerin gemacht, als er 1980nach einem Gastspiel in Saarbrü-cken nicht mehr dorthin zurück-kehrte. In den 80er Jahrenherrschte Aufbruchsstimmungam Theater Osnabrück, es ge-lang, viele junge Menschen neufür das Theater zu begeistern.Matthias Ottos Inszenierungensorgten oft für Furore und schrie-ben Osnabrücker Theaterge-schichte. Erinnert sei an Mauri-cio Kagels „Aus Deutschland“,das einen regelrechten Theater-skandal auslöste und dann einPublikumserfolg wurde. Unver-gesslich ist für viele die „Woz-zeck“-Inszenierung mit Werner

Schürmann in der Titelpartie.Klassiker wie „Figaros Hochzeit“und so manche Operette insze-nierte Otto ebenso wie unbe-kanntere Werke, darunter „Matt-his der Maler“ und „Lady Mac-beth von Mzensk,“ oder Kam-meropern im neu eröffneten em-ma-theater. Von 1990 bis 2000war Matthias Otto als Chefdispo-nent tätig, blieb seiner Regietätig-keit dabei treu. Mit Matthias Ot-to verliert Osnabrück einen klu-gen, politisch bewussten und er-fahrenen Theatermann, der biskurz vor seinem Tod bei keinerPremiere fehlte. Wir werden ihnvermissen! (RW)

TRAUER UM MATTHIAS OTTO

Matthias Otto †