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ingenieurbüro AG www.ferdykaiser.li MIT FAIRNESS ZUM ERFOLG Biogas Die erneuerbare Energie mit der grossen Zukunft Für mein Klima Tel. 236 15 55 Mehr dazu unter www.lgv.li 16 Juni 2013 Vom rohen Brett bis zum Parkett www.roeckle.li Zeitschrift für Liechtenstein und die Region Aufstieg durch Bildung Damit jeder die Chance auf Erfolg und Wohlstand hat, fördern wir die Köpfe von morgen. Nur wer gut ausgebildet ist, kann seine Freiheit auch nutzen. Seite 6

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Zeitschrift für Liechtenstein und die Region

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Wir wünschen allen Radfahrernviel Glück.

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16Juni 2013

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Aufstieg durch BildungDamit jeder die Chance auf Erfolg und Wohlstand hat, fördern wir die Köpfe von morgen. Nur wer gut ausgebildet ist, kann seine Freiheit auch nutzen. Seite 6

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Eine Ablehnung hätte in der zweiten Lesung – oder auch später via Referendum in einer Volksabstimmung – erfolgen können. Mit dem «Nichteintre-ten» wurden diese Möglichkei-ten ausgeschlossen. Fairerweise muss gesagt wer-den, dass die Vorgehensweise der Vorgängerregierung, näm-lich Geschäfte durchzuziehen, ohne alle beteiligten Kreise zu involvieren, eine Hypothek für diese Vorlage gewesen ist. Auch die Annahme, dass ein Ver-trag in dieser Grössenordnung vorgängig nicht einmal der zur Verschwiegenheit verpflichteten Finanzkommission offen gelegt zu werden braucht, muss als blauäugig bezeichnet werden.Wegen «Nichteintreten» ist nun eine Alternative weniger vor-handen, aber noch keine tragfä-hige andere in Sichtweite. Jene Personen, die sich für die «liech-tensteinische Lösung» stark ge-macht haben, müssen nun Ver-antwortung übernehmen. Die Regierung muss deshalb rasch für klare Verhältnisse in der Führungsetage der TLI sorgen.

Es müssen alle zusammen-arbeitenFür den Erfolg einer liechten-steinischen Lösung ist ent-scheidend, dass alle Akteure der

liechtensteinischen Telekommu-nikationsbranche zusammen-arbeiten und klare Rahmenbe-dingungen festgelegt werden. Dabei dürfen die Interessen der privaten Haushalte, des Gewer-bes und der KMUs nicht hinten anstehen, d.h., die TLI muss die Gesprächstarife jenen der Swiss-com anpassen, damit die priva-ten Haushalte die TLI zukünf-tig nicht mehr mittels höheren Gesprächstarifen im Umfang von jährlich ca. Fr. 1.5 Milli-onen subventionieren! Mit der Anpassung der Gesprächstarife wird Transparenz und zukünf-tige Vergleichbarkeit mit der Swisscom-Lösung geschaffen. Auf der anderen Seite müssen auch der LKW als Netzbesit-zerin klare Rahmenbedingun-gen vorgegeben werden. Für die

Netzbenutzung dürfen keine höheren Gebühren verrechnet werden als vergleichbare Preise in der Schweiz. Auch darf nicht mehr die LKW allein, sondern nur ein Gremium aus Vertretern der LKW, TLI und der Internet Service Provider (ISP) über den Netzausbau entscheiden.Im Weiteren müssen die Er-kenntnisse, die sich aus der jüngsten Analyse des liechten-steinischen Telekommunikati-onsmarktes und den Verhand-lungen mit der Swisscom ergeben haben, konsequent umgesetzt werden. Eine Erkenntnis ist bei-spielsweise, dass der Leitungs-bau in Liechtenstein wesentlich teurer ist als in der Schweiz, weil ein den Anforderungen nicht angepasster Ausbaustandard an-gewendet wird. Man darf sich

dann nicht wundern, wenn das Kupfer-und Glasfasernetz mit einem sehr hohen Preis in den Büchern steht, was zu hohe Ge-bühren für die Netzbenutzung nötig macht!Auch wenn das Geschäft »Ver-kauf der TLI an die Swisscom» für den Moment vom Tisch ist, muss ein Blick zurück gestat-tet sein: Bereits in den Jahren 1997 bis 2000 hat das Land über CHF 5.8 Mio. für Gutachten und Expertisen im Zusammen-hang mit der Restrukturierung der Telekommunikation ausge-geben. Im Jahre 2001 wurden sodann weitere Kredite im Um-fang von ca. Fr. 2 Millionen für Gutachten gesprochen. Mit den Gutachterkosten der vergange-nen zwei Jahre in Höhe von Fr. 1.8 Millionen nähern sich die Gesamtkosten allein für Gut-achten und Experten bereits der 10-Millionen-Grenze!Fest steht: Abschreiber, Experi-mente und Gutachterkosten in Millionenhöhe lässt der zurzeit defizitäre Staatshaushalt nicht mehr zu. Von den zuständi-gen Stellen – Regierung, TLI, LKW, etc. – darf man jetzt er-warten, dass sie innert nützlicher Frist eine zur Swisscom-Lösung gleichwertige Alternative prä-sentieren.

Seite der

Telecom Liechtenstein: Wie weiter?

«Es gilt zu berücksichtigten, dass der Fernmeldebereich unter dem Regime des Staatsvertrages mit der Schweiz mehrere Millionen als Ertragsüber-schüsse in die Landeskasse einbrachte.» So schrieb die Regierung in einem Bericht und Antrag im Jahr 2001. Dass die Swisscom (vormals PTT) da-mals zuverlässig und gewinnbringend für unser Land tätig war, scheinen viele bereits vergessen zu haben. Anders kann wohl nicht erklärt werden, warum der Swisscom-Lösung im Landtag so viel Misstrauen entgegenge-bracht wurde.

Von Herbert Elkuch und Erich Hasler

Herbert Elkuch Erich Hasler

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In der landespolitischen Szene beherrschen derzeit insbesondere der Pensionskassa-Skandal der Staatsan-gestellten, die Sparbemühungen an allen Fronten und der geplatzte Telecom/Swisscom-Deal die Agenden. Während beim Telecom/Swiss-Deal nach einer mehr-stündigen Debatte der Landtag mit 13:12 Stimmen das Eintreten auf die Vorlage verweigerte und damit der Regierung gar keine Chance liess, die Sachlage aus ihrer Sicht zu erläutern, geht es beim 300-Millionen-Loch in der Pensionskasse um viel mehr. Hier dürfte es zu einer Volksabstimmung kommen. Auch die Agenda «Entflechtung Kirche und Staat» ist noch nicht vom Tisch. Hier muss der Landtag noch über eine Verfassungsänderung und das Konkordat be-finden. Regierungschef Adrian Hasler nimmt in einem Interview Stellung. Clemens Laternser, Sekretär der Liechtensteinischen Treuhändervereinigung, sagt, dass unser Finanzplatz am Scheideweg stünde. Was er ge-nau meint, sagt er im Innern der Ausgabe. Im Sportteil stellen wir erstmals das Kickboxteam Liechtenstein vor, das eine lange und sehr erfolgreiche Vergangenheit aufweisen kann. Das Kickboxteam als Mitglied des Weltverbandes (WAKO) hat schon viele internationale Triumphe feiern können. Der FC Va-duz verpasste das Saisonziel deutlich. In Vaduz hätte man es sich nie erträumen lassen, dass man als Tabel-len-Zweitletzter in der Challenge League die Saison 2012/13 abschliessen würde. So gesehen hat der Aus-tausch des Trainers nichts gebracht. Der Blick richtet sich nun in die Zukunft, die mit neuen Spielern und neuem Elan schwungvoll gestaltet werden soll. Wäh-

rend der FC Balzers als Saisonziel herausgegeben hat, sich im Mittelfeld festzusetzen, konzentriert sich der USV ganz auf die Meisterschaft und den Cup. In der 2. Liga scheint es so, dass sich der FC Schaan und der FC Triesenberg auf Lokalderbys in der gleichen Klasse freuen dürfen. In Vaduz finden vom 21.bis 23. Juni im Rahmen des Verbandsmusikfestes 2013 die Feierlichkeiten zum 150-jährigen Bestehen der Harmoniemusik Vaduz statt. Wir alle freuen uns drauf. In der Rubrik «Was macht eigentlich?» stellen wir den Arzt Dr. Arthur Jeh-le in den Fokus. Er ist heute künstlerisch tätig und gibt 2014 eine Ausstellung mit Bildern von Landschaften und Porträts. Die ältere Generation kennt ihn noch, den 92jährigen Maurer Landwirt Anton Meier, der aus seinem reich erfüllten Leben viele interessante Be-gebenheiten erzählt. Ein aussergewöhnliches Ereignis wirft seine Schatten voraus: die erstmalige Ausstellung von rund 70 Expo-naten aus der berühmten Privatsammlung von Rita und Herbert Batliner im Liechtensteiner Kunstmuse-um. Ein Grossteil der Bilder ist seit dem Jahre 2007 in der berühmten ALBERTINA in Wien ausgestellt.In diesem Sinne wünsche ich euch eine spannende Lektüre und tschüss bis zum 10. August. Auch dann mit weiteren höchst interessanten Themenbereichen.

Herbert OehriHerausgeber

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ImpressumVerleger: Zeit-Verlag Anstalt, 9492 Eschen/Liechtenstein – Redaktion: Herbert Oehri (Redaktionsleiter) – Johannes Kaiser – Rebecca Testi-Marogg- Alexander Batliner - Jnes Rampone-Wanger –– Tamara Beck - Vera Oehri-Kindle - Weitere Beiträge/Interviews: Regierungsrätin Dr. Aurelia Frick– Herbert Elkuch – Dr. Erich Hasler – Clemens Laternser – Dr. Patrick Schürmann, LL.M - Chrisi Kindle – Günther Wohlwend – Michael Winkler – Manfred Schiefer – Joanna Linke – Dr. Klaus Albrecht Schröder - Grafi k/Satz/Lithos: Medienbüro Oehri & Kaiser AG – Druck: Südostschweiz Druckzentrum Haag– Fotos: R.& H. Batliner Art Foundation, Medienbüro - Jürgen Posch – LGT - sporteo – iStockphoto – privat zur Verfügung gestellt – Akquisition: Nicolas Haas, Vera Oehri – Seven PS Martin Schaper – Urheberschutz: Die Texte und Bilder dürfen ohne vorherige Genehmigung des Herausgebers/Verlegers nicht kommerziell genutzt, weiterge-geben oder veröff entlich werden – Erscheinung: Wochenende 8. Juni als Monatszeitschrift– Beglaubigte Aufl age: 36‘000 Exemplare (Postverteilung) mit 80‘000 Leserinnen und Lesern - u.a. in alle Haushaltungen von Liechtenstein und Bezirk Werdenberg und Postfächer Rheintaler Gemeinden – Ausgewählte Adressen von Sargans bis Bad Ragaz und Grossraum Feldkirch.

EDITORIAL

Liebe Leserinnen, liebe Leser

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Ein neues Gesicht bei der VU Geschäftsstelle

Die Vaterländische Union (VU) ver-stärkt ihre Geschäftsstelle in Vaduz mit Jnes Rampone-Wanger. Sie wird mit einem 50 %- Pensum vorwiegend die politischen Inhalte der Partei auf-bereiten. Sowohl die Fraktion wie auch das Präsidium können von der professionellen Betreuung profitieren.

Jnes Rampone-Wanger ist seit über 20 Jahren als freie Journalistin tätig und führt ein eigenes Pressebüro. Sie arbeitet seit langem auch als Freelancerin für das Medienbüro Oehri & Kaiser AG, Eschen

Aus dem Inhalt:

polit:zeit

sport:zeit

business:zeit

meine:zeit

Ausgabe 16 / 2013

Kickboxen: Erfolgrei-che VergangenheitDas Kickboxteam Liechtenstein ver-tritt unser Land bei ausländischen Kämpfen. Es ist Mitglied des Weltver-bandes (WAKO) und ist auf internati-onaler Bühne seit Jahren höchst erfolg-reich. Seite 18

Schöne neue Finanzwelt Die EU hat die nächste Stufe des Trans-parenz-Feuerwerks gezündet. Nach-dem Luxemburg und Österreich unter dem Druck eingelenkt haben, sollen nun zügige Verhandlungen eines au-tomatischen Informations-Austauschs in Steuersachen mit der Schweiz und Liechtenstein beginnen. Seite 28

Batliner Kunstsamm-lung in VaduzErstmals stellt das Sammlerehepaar Rita und Herbert Batliner Meisterwer-ke aus ihrer bedeutenden europäischen Privatsammlung von anfangs Oktober bis anfangs Dezember 2013 im Kunst-museum Liechtenstein aus. Ein Glanz-punkt in Liechtensteins Kultur/Kunst-schaffens. ab Seite 38

Bildung wird gefördertBildung ist ein sehr hohes Gut. Sie ist unser wichtigster Rohstoff. Schon in jungen Jahren sollte sich jeder Lehr-ling/Lehrtochter die Frage nach der Weiterbildung stellen. Es gibt viele Wege und Möglichkeiten. Der Staat unterstützt die Bildung in hohem Mas-se. Ab Seite 6

Aus dem Inhalt

Titelthema: «Unsere Technik-Hochschule steht in Buchs» 6

«Schöner Lernen» bringt Erfolg 8

Neugier auf Wissen – lebenslang 8

Dr. Aurelia Frick: «Für alle Beteiligten Nutzen generieren» 10

LLB: Wir konnten den Geschäftsaufwand nachhaltig senken 12

Doris Frick: «Die Diplomatie ist spannend!» 16

FC Vaduz: Eine Saison zum Vergessen 20

USV mit äusserst starkem Team in neue Saison 21

FC Schaan: Die Nummer vier im Land bleiben 22

FC Balzers möchte sich als Ausbildungsverein etablieren 23

Auftakt zur U21-EM-Qualifikation 24

Finanzplatz am Scheideweg: Schöne neue Finanzwelt 28

Die Zwangsvollstreckung von Geldforderungen 29

Der «Stern des Südens» kommt nach Liechtenstein 30

Liechtensteins Kunst-Exporte 32

Batliner-Kunstsammlung in Vaduz: Von Monet bis Picasso 38

Das rät der Arzt 42

Musik Vaduz zum 150-Jahrjubiläum 43

Harmoniemusik Vaduz feiert ihr 150-jähriges Bestehen 44

Über den Wolken… 46

Feuer und Flamme für Gegrilltes 48

Im Portrait: Dr. Arthur Jehle 52

Toni Meier: «Man war früher zufriedener als heute» 56

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: Technische Berufe werden in der Berufswahl oft stiefmütterlich behandelt. Ein Vorurteil, dem Lothar Ritter, der Rektor der Interstaatlichen Hochschule für Technik Buchs NTB engagiert entgegentritt. Für die Zukunft braucht unsere Region gut ausgebildete Frauen und Männer in der Wirtschaft und im Gewerbe.Von Jnes Rampone-Wanger

Als Rektor der Interstaatlichen Hochschule für Technik Buchs NTB arbeitet Lothar Ritter, wie er es selbst beschreibt «als Maurer Bürger im Inland». «Unsere Hochschule steht zwar auf Schweizer Boden, ist aber auch die liechtensteinische Aus-bildungsstätte für technische Studien. Während die Univer-sität Liechtenstein verschiede-ne andere Studienrichtungen anbietet, sind wir eine reine Technikhochschule, die auf ein breites Grundlagenstudium mit anschliessender Spezialisierung in fünf Bereichen setzt. Es ge-hört auch zu meinen Aufgaben liechtensteinischen Unterneh-men, Schulen und der Bevölke-rung aufzuzeigen, wie wichtig unsere Fachhochschule für den wirtschaftlichen Erfolg des Al-penrheintals ist. In den vergan-genen Jahren habe ich erfahren dürfen, dass das Interesse an Ingenieurinnen und Ingenieuren gestiegen ist und auch in kleine-ren Betrieben Liechtensteins ein Umdenken stattgefunden hat», sagt Lothar Ritter. Damit dies so bleibt und vermehrt junge Menschen ihre Zukunft in ei-nem technischen Beruf suchen, müssen genügend gute Lehrstel-len zur Verfügung stehen und den Jugendlichen auch die Ge-legenheit geboten werden, die Berufsmatura (BMS) mit oder nach dem Lehrabschluss zu ma-chen. Gut 85 Prozent der NTB-Studierenden kommen aus einem Lehrberuf. Zusätzlich setzt sich Lothar Ritter aber dafür ein, dass vermehrt auch junge Men-schen nach der gymnasialen Ma-

tura ein technisches Studium an der Fachhochschule beginnen. Dazu wurde die Initiative «Inge-nieurIn nach der Matura – Prak-tikumsjahr in der Industrie» ins Leben gerufen. Zusammen mit den fünf renommierten Partne-

runternehmen Hilti AG, Leica Geosystems, OC Oerlikon, SFS intec und ThyssenKrupp Presta wird Maturandinnen und Ma-turanden ein Praktikumsjahr in der Industrie angeboten. Sie können so in grosser Nähe zur

beruf lichen Praxis, die als Vo-raussetzung für die Zulassung zum Ingenieur-Studium an der Fachhochschule steht, absolvie-ren und verdienen dabei auch noch 1000 Franken pro Monat.

Früh übt sichLothar Ritter kennt unser Bil-dungssystem auf fast allen seinen Stufen. Der ETH-Mathematiker war vor seiner Wahl zum Rektor selbst jahrelang Dozent an der NTB. Zudem hat er als ehema-liger Gemeindeschulrat, Prä-sident der Maturakommission Liechtensteins und langjähriger Präsident des Seniorenkollegs Liechtenstein viele Erfahrungen im Bildungsbereich gesammelt. Dass sich immer noch zu wenig junge Menschen für einen tech-nischen Beruf entscheiden, hat für den erfahrenen Pädagogen unterschiedliche Gründe.

«In der Hochblüte des Finanz-dienstleistungssektors waren Lehren und Studien in diesem Bereich attraktiver und viele El-tern und Jugendliche waren sehr darauf fixiert. Eine handwerk-liche oder industrielle Lehre zu machen, wurde zur 2. Wahl, was ein Irrglaube ist. In unse-rer Region wird in führenden Industrieunternehmen und vie-len KMUs für die ganze Welt gearbeitet. Wir brauchen junge Berufsleute und Ingenieurinnen und Ingenieure, die zwar in der Region verwurzelt sind aber an einer erfolgreichen globalen Zu-kunft mitarbeiten. Die Möglich-keiten dazu sind vielfältig und unsere alljährlich stattfindende

«Unsere Technik-Hochschule steht in Buchs»

Lothar Ritter aus Mauren, Rektor der Interstaatlichen Hochschule für Technik Buchs Bild: NTB-Archiv

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Jobbörse beweist, dass unsere Absolventen begehrte Mitarbei-ter sind. Wer nach dem FH-Stu-dium einen Arbeitsplatz sucht, kann meist unter mehr als fünf Angeboten auswählen.» Weitere Gründe für das mangelnde In-teresse an technischen Ausbil-dungen sieht Lothar Ritter auch in unserem Alltag und in den Schulen: «Unseren Kindern feh-len im technischen Bereich Vor-bilder. Welcher Vater ‚schraubt‘ in seiner Freizeit noch mit seinen Kindern am Auto herum? Eltern sollten sich dafür einsetzen, dass ihre Kinder ein breites Feld von Berufen, eben auch technische, kennen lernen und in ihre Be-rufsentscheidung mit einbezie-hen können. Die Motivation und Anleitung zum experimentellen Spielen kann viel zu diesem Be-wusstsein beitragen.

Auch die Lehrpläne der Primar- und weiterführenden Schulen sind sehr darauf ausgelegt, die Kinder zu Anwendern der Infor-mationen zu machen. Sie kön-nen dann mit den komplexesten technischen Geräten umgehen und lassen sich oft auch von ih-nen bestimmen. Die Fragen nach dem technischen Aufbau der modernen Alleskönner kommen dabei leider oft zu kurz.» Um auch dem entgegen zu wirken, bietet die NTB für Kinder und Jugendliche regelmässig Phy-sik-, Informatik- und Chemie-vorlesungen an, die durch einen spannenden Mix aus Theorie, Experimenten und spielerischem Erfahren beweisen, dass auch

die MINT-Fächer - eine zusam-menfassende Bezeichnung von Unterrichts- und Studienfächern aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik - interessant sind.

Politik wird hellhöriger Auch die Politik hat die Zeichen der Zeit erkannt und Lothar Rit-ter freut sich, dass trotz grosser Sparmassnahmen die Parlamente der Träger St.Gallen, Graubün-den und Liechtenstein dem Kre-dit für die nötigen Erneuerungs-investitionen der Interstaatlichen Hochschule für Technik Buchs NTB von CHF 17.7 Mio. zuge-stimmt haben. Auch das geplante Forschungs- und Innovations-zentrum Rheintal «RyhSearch» wird seitens der Politik und der Wirtschaft mit grossem Inte-resse unterstützt. Der Erfah-rungsschatz, den der Rektor der NTB in den vergangenen Jah-ren sammeln konnte, zeigt, dass hochqualifizierte Ausbildung alleine nicht zukunftsfähig ist: «Natürlich setzen wir alles dar-an, dass unsere Studierenden das bestmögliche Fachwissen mit auf ihren Berufsweg bekommen.

Aber reine Ausbildung alleine ist zu wenig. Wir müssen uns stän-dig darum bemühen, dass auch die Bildung als Ganzes auf einem hohen Niveau ist. Die Zukunft braucht Menschen, die auf eine breite humanistische Bildung ge-nau so zurückgreifen können wie auf Sozialkompetenz und emoti-onale Kompetenz.»

Die NTB: Zahlen und Fakten

1968: Trägerschaft Kanton St. Gallen, Kanton Graubünden, Land Liechtenstein.

2000: neu «Interstaatliche Hochschule für Technik Buchs NTB».

Personal: total 212, davon 38 Professoren (ab August 39), 14 Labor-Assistierende, 96 wissenschaftliche Mitarbeitende, 21 Lehrlinge.

Studierende: 453

Gesamtumsatz 2012: 33.4 Mio.

Hauptleistungsbereiche: Bachelorstudium Systemtech-nikNTB, Masterstudium MSE, Weiterbildung, Dienstleistung, angewandte Forschung und Entwicklung.

Bachelorstudium Systemtechnik NTB: Interdisziplinäres, ganzheitliches Ingenieurstudium mit 5 Studienrichtungen zur Auswahl: Elektronik und Regelungstechnik, Maschinenbau, Mi-krotechnik, Informations- und Kommunikationssysteme, Ingeni-eurinformatik.

Weiterbildung: Master of Science in Engineering (MSE), Inter-nationale Studiengänge für Master of Science (MSc), Master of Advanced Studies, diverse fachspezifische Kurse und Veran-staltungen.

Studienorte: Buchs, Chur, St.Gallen

Studienmodelle: vollzeitig oder berufsbegleitend.

Informationen: www.ntb.ch, www.praktikumsjahr.ch

Unser Finanzplatz steht am Scheideweg!Die EU zündet die nächste Stufe des Transparenzfeuerwerks: Nach dem Einlenken von Luxemburg und Österreich sollen nun Verhandlungen mit Liechtenstein über den automatischen Informationsaustausch in Steuersachen aufgenommen werden. Es gilt jetzt, mutige Schritte zu unternehmen und die richtigen Entscheidungen zu treffen.

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: Wer einmal im «Sunnahof» in Oberschan eingetreten ist, möchte am liebsten ganz lange bleiben. Das Bildungszentrum von Dr.Viviane-Jacqueline Girardier scheint Harmonie und Inspiration gepachtet zu haben.

Obwohl das «Bildungszentrum Sunnahof» im beschaulichen Oberschan steht, ist Langeweile hier ein Fremdwort. Dafür garan-tiert schon die Bildungsfachfrau Dr. Viviane-Jaqueline Girardier, deren Ausbildungsbiographie einzigartig klingt: Möbelrestau-ratorin, Bankangestellte, Tierärz-tin, Primarlehrerin, Hochschul-dozentin und noch einiges mehr sind dort zu finden. Auch heute noch doziert sie an den Pädago-gischen Hochschule St. Gallen in Rorschach und führt Interessierte fachkundig durch den Zürcher Zoo.

Ihr besonderes Augenmerk liegt aber in den beiden stilsicher und liebevoll – nach modernsten öko-logischen Vorgaben – renovierten Häusern, die zum Lernen, Zu-sammensein und Übernachten einladen. Der «Sunnahof» bietet von der Inhaberin selbst geleitete Kurse an, kann von Firmen für Weiterbildungskurse gemietet werden und steht auch für private Feierlichkeiten offen. Dr. Viviane-Jaqueline Girardier, die sich in ihrer Masterarbeit «Ein Raum zum Leben und Ler-nen – Schöner Lernen» intensiv damit beschäftigt hat, in welcher

Umgebung Erwachsene am er-folgreichsten Lernen, hat all ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse im «Sunnahof» umgesetzt. Al-les, vom Seminarraum über die Wohlfühlecke, vom Gästezim-mer bis zum alten Torkelgewöl-be, von der Ludothek bis zum verwunschenen Garten lädt zum Verweilen ein. Zum naturver-bundenen Interior gesellen sich moderne technische Hilfsmittel und Wirelessempfang auch rund ums Haus, das einen traumhaften Ausblick auf die Bergwelt bietet.

www.sunnahof.com

Das Senioren-Kolleg Liech-tenstein bietet jährlich rund 25 Einzelvorlesungen aus allen Wis-sensbereichen an, jeweils am Donnerstagnachmittag 15.15 – 16.45 Uhr. Noch läuft das Som-mersemester 2013. Für das kom-mende, im Oktober beginnende Vorlesungsjahr 2013/14 hat die Programmkommission, in wel-cher Vertreter der Fachdisziplinen vertreten sind, in ihrer Sitzung am 21. April 2013 in Mauren ein erneut spannendes Angebot zu-sammenge-stellt. Es wird bereits das fünfzehnte Jahresprogramm seit der Gründung des Senioren-Kollegs 1999 sein. Im Bild die Programmkommission anlässlich der Sitzung vom 21. April (v. r.): Fritz Epple, Luzius Malin, Tho-mas Batliner, Maria Hämmerle, Gabi Ammann Goop, Berty Ma-lin (Vizevorsitzende), Andreas Batliner, Peter Geiger (Vorsitzen-der); auf dem Bild fehlen Rosma-rie Steiner, Karl Marxer, Chris-toph Wanger und Franz Xaver Goop. (www.seniorenkolleg.li, Foto Priska Lüthi)

«Schöner Lernen» bringt Erfolg

Neugier auf Wissen – lebenslang

Dr. med. vet. Viviane-Jacqueline Girardier, Master in Advanced Studies in Teacher Education (PHSG/PHZ)

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In Speed-Mental-Power-Tagesseminaren lernt man auf einfache, sichere und schnelle Art:

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lie:zeit In der Politik gibt es beim Neuantritt immer 100 Tage Schonfrist. Gilt dies auch für die Ministerin mit Erfah-rung?Aurelia Frick: (lacht) Darum würde ich doch sehr bitten! Als Aussen- und Kulturministerin brauche ich diese Frist nicht. Die-se beiden Ministerien betreute ich

schon in den vergangenen vier Jahren. Aber als Bildungsminis-terin brauche ich diese 100 Tage in jedem Fall. Bildung ist doch ein sehr komplexes Thema.

Konnten Sie sich schon Über-sicht verschaffen im neuen Mi-nisterium?Ich bin nach wie vor damit be-schäftigt, Gespräche mit ver-schiedenen Akteuren im Bil-dungsbereich zu führen. Dazu zählen für mich Pädagogen, El-tern, Schüler und Behördenver-treter. Aber auch die Sichtweise der Eltern und Kinder bezie-hungsweise Schülerinnen und Schüler interessiert mich. Im-merhin ist Schule deren Alltag.

Ging Aurelia Frick gerne zur Schule?Im Grossen und Ganzen kann ich das sicher mit Ja beantwor-ten. Auch ich hatte meine guten

und schlechten Tage. Und mal ehrlich: Wer mag schon Prüfun-gen? Aber wenn ich mich an die Schulzeit erinnere, überwiegen da klar die schönen Zeiten. Das tollste fand ich immer Projekt-wochen und Ausf lüge. Und na-türlich Schulfeste!

Wie wichtig ist Bildung?Bildung ist ein sehr hohes Gut. In unseren Breitengraden wirkt immer alles so selbstverständ-lich: sei es sauberes Trinkwasser, Demokratie oder eben Bildung. Wir sind uns oft viel zu wenig bewusst, dass in den meisten Regionen dieser Erde diese Gü-ter alles andere als selbstver-ständlich sind. Bildung befähigt Menschen, komplexe Themen zu erfassen, Zusammenhänge zu

erkennen, Gedanken und Mei-nungen selbständig zu bilden. Bildung ist unser wichtigster Rohstoff. Dabei denke ich auch nicht nur ausschliesslich an den

Nutzen für die Wirtschaft und die Berufskarriere. Auch die Kultur einer Gesellschaft, unser Zusammenleben, ist massgeb-lich durch Bildung geprägt.

Was werden die hauptsächlichen Schwerpunkte Ihrer Bildungs-politik sein?Da appelliere ich an meine 100 Tage! Ich kann diese Frage noch nicht abschliessend beantworten. Die bisher geführten Gespräche drehten sich um Themen wie Schulautonomie, Wahl der Lehr-mittel, Tagesschulen, Hausaufga-benbelastung, Unterrichtsinhal-te, Durchlässigkeit und andere Themen. Zudem beschäftigte mich gleich am Anfang der Dos-sierübernahme das Hallenbad in Eschen betreffend die Zuteilung von Wasserf lächen an verschie-dene Nutzergruppen, was eine gewisse Zeit in Anspruch nahm.

Immerhin konnten Sie dort ei-nen Konflikt innert Wochen

: Dr. Aurelia Frick ist seit März 2013 neue Bildungsministerin. Die lie:zeit hat sich mit ihr über die Schwerpunkte ihrer Bildungspolitik un-terhalten. Aurelia Frick machte dabei deutlich, dass ihr der duale Bildungsweg sehr am Herzen liegt, dass sie in den Oberschulen auf motivierte Schüler traf und Bildung Nutzen für das Individuum und die Gesellschaft bedeutet. Von Marcus Vogt

Dr. Aurelia Frick: «Für alle Beteiligten Nutzen generieren»

»Wer mag schon Prüfungen?

»Bildung ist unser wichtigser Roh-stoff.

Das 40jährge Jubiläum der Institution «Oberschule» war für die Bildungsministerin eine tolle Gelegenheit, mit den Schülerinnen und Schüler in Kontakt zu treten. Diese zeigten ihr mit Begeisterung «ihre» Schule.

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beilegen, der schon über Jahre dauerte.Ich wünsche mir sehr, dass die Lösung die Grundlage ist, damit die verschiedenen Parteien gut nebeneinander auskommen.

In den letzten Wochen besuch-ten Sie auch die Oberschulen unseres Landes, welche 40 jäh-riges Bestehen feierten. Welchen Eindruck hatten Sie bei diesen Schulbesuchen?Ich freute mich sehr über die Einladungen der Oberschulen, war dies doch eine tolle Mög-lichkeit, als Bildungsministerin in die Schulen hineinzublicken und sowohl die Lehrerschaft als auch die Schülerschaft zu treffen. Es war eine Freude zu sehen, mit welchem Engagement die Schü-lerinnen und Schüler Projekte und ihre Schulen präsentierten. Alle waren voller Begeisterung, die Jugendlichen begegneten mir sehr freundlich und hoch motiviert. Es hat wirklich Spass gemacht. Auch der Lehrerschaft war anzumerken, mit welcher Leidenschaft und Freude sie ih-ren Beruf ausüben. Natürlich sind Projekte immer etwas Besonderes und entfachen viel Energie. Aber das gelingt ja auch nur auf ei-ner guten Basis. Und die scheint zweifelsohne vorhanden zu sein.

Ihr Vorgänger Hugo Quaderer hat als Bildungsminister die Bil-dungsstrategie 2020 vorgestellt. Fühlen Sie sich an das Papier gebunden oder hat die Bildungs-strategie 2020 für Sie gar keine Bewandtnis?Ich kenne die Bildungsstrategie 2020 natürlich schon aus der letz-ten Legislaturperiode. Natürlich habe ich mich jetzt erneut mit den darin enthaltenen Zielen und Strategien auseinandergesetzt. Auf keinen Fall werde ich die geleistete Arbeit meines Vorgän-gers einfach ignorieren. Daran haben sicher zahlreiche Fachleu-te mitgearbeitet. Davor habe ich grossen Respekt. Ich werde aber die Ziele und Strategien erneut diskutieren und überprüfen. Ich kann noch nicht abschliessend beantworten, ob alle Punkte auch der Politik der heutigen Regie-rung entsprechen. Vieles davon ist aber sicher richtig. Wichtig ist

es, von den erwähnten Zielen und Strategien die richtigen Mass-nahmen abzuleiten und dabei die Prioritäten richtig zu setzen.

Wie stehen Sie zum dualen Bil-dungsweg? Kann der Weg über die Lehre der akademischen Ausbildung standhalten?Zu diesem Thema gibt es gerade in der Schweiz zahlreiche Unter-suchungen und Studien. Durch-wegs schneidet dabei der duale Bildungsweg sehr gut ab. Die Lehre bietet mit der Verbindung von schulischer und praktischer Ausbildung eine sehr gute Aus-gangslage für eine spätere Berufs-karriere. Gemäss «Avenir Suisse» sind mit Blick auf die Jugendar-beitslosigkeit Staaten mit einer etablierten dualen Berufsbildung klar im Vorteil gegenüber ande-ren Staaten.

Es gibt aber immer auch wieder die Kritik, Jugendliche müssen sich in einem schon sehr jungen Alter für einen Beruf entschei-den. Ist das kein Nachteil?Sicher wissen manche früher als andere, was sie einmal werden wollen. Andere sind sich darüber nicht so im Klaren und ihr Knopf geht dann später auf. Die Mobili-tät zwischen verschiedenen Beru-fen hat in den letzten Jahren aber stark zugenommen. Wer heute

eine Lehre in einem Beruf macht bleibt ja nicht in jedem Fall bis zur Rente auf demselben Gebiet tätig. Die grössten Karrierechan-cen haben jene Personen, die einer beruflichen Lehre einen akade-mischen Bildungsweg folgen las-sen. Gemäss einem Beitrag von Frau Prof. Uschi Backes-Gellner im «Unternehmer» werden dabei berufliche Fähigkeiten mit aka-demischem Wissen ergänzt.

Aber alle werden nach der Leh-re nicht den akademischen Weg einschlagen können?Nein, das nicht. Aber es gibt heute viele Weiterbildungsmög-lichkeiten. Der Zugang dazu ist wirklich leicht und gesichert. Zudem empfiehlt es sich, auch Erfahrungen im Ausland zu sam-meln. Das bringt Kompetenz in Fremdsprachen und im Umgang mit fremden Kulturen mit sich. Die Chancen, die sich aus dem dualen Bildungsweg ergeben, schätze ich sehr hoch ein.

Werden in Zukunft noch genü-gend Lehrstellen angeboten?Dazu müssen wir unbedingt Sorge tragen. Mitunter besteht eine Gefahr, wenn internationale Unternehmen diesen dualen Bil-dungsweg zu wenig kennen und dann vielleicht zu wenig fördern. Wir müssen mit dem Gerwerbe und der Wirtschaft zusammen arbeiten und gemeinsam für den dualen Bildungsweg werben.

Was liegt Ihnen als Bildungsmi-nisterin noch am Herzen?Das würde den Rahmen eines Interviews sprengen. Schule soll ein Ort sein, wo Lernen Freude bereitet, die Lehrerschaft soll ei-nen kreativen Rahmen schaffen, dazu brauchen sie die geeigneten Rahmenbedingungen. Wie diese aussehen, müssen wir gemeinsam erarbeiten. Ich habe bestimmte Vorstellungen, will diese aber erst mit Fachleuten besprechen. Unser Auftrag muss aber auf die jungen Menschen abzielen. Für sie müs-sen wir Bildungspolitik gestalten, sie haben in Zukunft daraus den Nutzen oder eben den Schaden. Und im Endeffekt überträgt sich dieser Nutzen oder Schaden auf unser Land. Sehen wir zu, dass wir für alle Beteiligten Nutzen generieren.

»Einen kreativen Rahmen schaffen.

Auf Einladung der Arbeitsgruppe Industrielehre AGIL besuchte Dr. Aurelia Frick verschiedene Industriebetriebe, wo ihr Ler-nende Einblick in ihren Ausbildungsalltag gaben.

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polit:zeit

lie:zeit Herr Matt, die Landes-bank konnte im Jahre 2012 rund 100 Mio. Franken als Gewinn ausweisen. Wie beurteilen Sie dieses Ergebnis hinsichtlich einer nachhaltigen Entwicklung der LLB?Roland Matt: Vor dem Hinter-grund des nach wie vor schwie-rigen Umfelds können wir mit dem Leistungsausweis 2012 insgesamt zufrieden sein. Der Gewinn ist mit CHF 97.9 Mio. deutlich höher ausgefallen als im Vorjahr. Allerdings wurde das Ergebnis auch von verschiede-nen Sondereffekten beeinf lusst. Deshalb ist es trotz des gegen-über dem Vorjahr deutlich besse-ren Ergebnisses notwendig, dass wir uns den anspruchsvollen Rahmenbedingungen anpassen und frühzeitig Schritte setzen, um auch langfristig profitabel zu arbeiten.

Trotz eines Gewinns von rund 100 Mio. Franken schliesst die LLB die Filialen in Schaan und Triesenberg. Damit sollen zwei Mio. Franken eingespart wer-den. Im Vergleich zum Gewinn 2012 eine sehr kleine Einsparung. Weshalb ist diese Filialschlies-sung denn so unbedingt notwen-dig?Der Entscheid zur Schliessung der beiden Geschäftsstellen ist Teil eines umfassenden Mass-nahmenpakets «Focus2015», mit dem die LLB-Gruppe aktiv auf den tief greifenden Struktur-wandel in der gesamten Banken- und Finanzbranche reagiert. Um leistungs- und wettbewerbsfähig zu bleiben, ist es unvermeidlich geworden, schlanke Strukturen zu schaffen und die Kosten er-

heblich zu reduzieren. Und auch auf das sich verändernde Kun-denverhalten gilt es zu reagieren. Kunden nutzen vermehrt Selbst-Bedienungszonen wie bsp. Ban-comaten und elektronische Ka-näle. Das Onlinebanking der LLB beispielsweise verzeichnet ein stetes Nutzerwachstum und

die Anzahl der Transaktionen hat sich in den letzten Jahren verdoppelt. Vor diesem Hin-tergrund haben wir unser Ge-schäftsstellennetz überprüft. Das Ergebnis ist eine Konzen-tration der Kräfte in Liechten-stein an den drei Standorten Vaduz, Eschen und Balzers. Zu-

dem wird die LLB ihr Vertriebs-netz ab Herbst 2013 um eine Mobile-Banking-Lösung erwei-tern. Die LLB ist auch künftig die nahe Bank im Land. Im Un-terland bedient die LLB mit ei-ner Geschäftsstelle rund 13'000 Menschen, im Oberland künftig mit zwei Geschäftsstellen rund 24'000 Menschen. An den drei Standorten stehen unseren Kun-den insgesamt 20 Schalter zur Verfügung. Im Schnitt ist die nächste Geschäftsstelle zehn Minuten entfernt, der nächste der rund 20 Bancomaten fünf Minuten. Ein Blick über die Grenze zeigt, dass die LLB mit diesem Schritt nicht alleine da-steht. So wurden in der Schweiz in den letzten zehn Jahren über 180 Geschäftsstellen geschlos-sen, nachdem bereits in den 1990er Jahren mehr als 1'000 Geschäftsstellen abgebaut wur-den.

Welche Einsparungen hat sich die Landesbank für dieses Jahr noch auferlegt? Wurden in Bezug auf Einsparungen auch sogenannte Endziele definiert?Um uns auf die neue Zeit auszu-richten, haben wir ein massives Sparprogramm in Angriff ge-nommen. 2012 haben sich die Einsparungen planmässig ent-wickelt. Wir konnten nachhaltig rund CHF 9 Mio. einsparen und unseren Geschäftsaufwand auf rund CHF 300 Mio. reduzie-ren. Bis Ende 2015 werden wir unseren Geschäftsaufwand ins-gesamt auf CHF 240 Mio. sen-ken. Mit Sparen allein werden wir dieses Ziel allerdings nicht erreichen. Es braucht auch stra-

: Die Liechtensteinische Landesbank hat unruhige Zeiten hinter sich. Thematik USA, Filialschliessungen und Einsparungen im In- und Aus-land sind nur einige Themen, welche für Schlagzeilen sorgten. Wir sprachen mit LLB-CEO Roland Matt über die gegenwärtige Lage und die Zukunft der Landesbank. Von Alexander Batliner

LLB: Wir konnten den Geschäfts-aufwand nachhaltig senken

LLB-CEO Roland Matt: «Der Gewinn ist mit knapp 100 Mio. Franken deutlich höher ausgefallen als im Vorjahr»

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13polit:zeit

tegische Anpassungen und ein-schneidende Massnahmen wie zum Beispiel die Schliessung der LLB (Schweiz), den Verkauf der Jura Trust, die Schliessung von fünf Schalterstandorten der Bank Linth oder von zwei Geschäftsstellen der LLB. Die-se Massnahmen sind hart und schwierig, in der Summe letzt-lich aber unausweichlich, wenn die LLB auch im veränderten Umfeld ihrer zentralen Rolle für das Land und insbesondere den Staatshaushalt gerecht werden soll.

Darf sich das Land Liechtenstein in Zukunft auf höhere Dividen-den-Zahlungen freuen? Mit der neuen Strategie «Fo-cus2015» haben wir uns u. a. zum Ziel gesetzt, 2013 bis 2015 ein kumuliertes Konzer-nergebnis von mehr als CHF 300 Mio. zu erreichen. Zudem verfolgen wir eine langfristige Ausschüttungspolitik zuguns-ten unserer Aktionäre. Für die Zukunft streben wir eine Aus-schüttungsquote von 40 bis 60 Prozent des Konzernergebnisses an. Wegen der soliden Kapital-ausstattung der LLB und der Ausschüttungsquote von 40 bis 60 Prozent bezeichnete Andre-as Venditti, Analyst der Zürcher Kantonalbank, die LLB-Aktie jüngst als «Dividendenperle». Seit Jahresanfang stieg der Ak-tienkurs deutlich an.

Welche Entwicklung dürfen wir von der LLB in den nächsten Jahren erwarten oder anders ge-fragt: Wo steht die LLB in fünf Jahren? Getrauen Sie sich eine Vorhersage zu artikulieren?Vieles ist im Umbruch. Die-sen Wandel verstehen wir als Chance für die LLB-Gruppe. Wir haben die Weichen grund-legend neu gestellt, um die an-stehenden Herausforderungen erfolgreich zu meistern. Die LLB-Gruppe wird mit «Fo-cus2015» a.) schlanker, effizi-enter und profitabler; b.) ihre Ressourcen gezielter in attrakti-ve, zukunftsgerichtete Bereiche investieren und c.) f lexibler auf externe Veränderungen reagie-ren, um sich bietende Mög-lichkeiten schneller zu nutzen.

Dies schafft Mehrwert. Für un-sere Kunden, Mitarbeitenden und für die Aktionäre.

In der Luft hängt auch immer noch die US-Steuerthematik. Die NZZ titelte am 16. Mai: «Es dro-hen schmerzhafte Bussen» Wei-ters konnte in der NZZ gelesen werden: «Das Ausmass von Bus-senzahlungen für eine Branchen-lösung ist dem Vernehmen nach neuerdings wieder Gegenstand der Verhandlungen. Aus Banken-kreisen ist dazu vor allem Stöh-nen zu vernehmen. Die Betrags-forderungen der USA für eine Gesamtlösung sind laut Bran-chenstimmen exorbitant bis völlig inakzeptabel. Gefordert ist offen-bar ein signifikanter Prozentsatz der betroffenen US-Vermögen.» Wie beurteilen Sie diese Situati-on in Bezug auf die Landesbank? Wurden Rückstellungen getätigt?Die Liechtensteinische Landes-bank (Schweiz) AG, Zürich, eine Tochter der Liechtensteinischen Landesbank AG, Vaduz, ist zu-sammen mit anderen Schweizer Banken Gegenstand einer Un-tersuchung der US-amerikani-schen Behörden. Als Konzerno-

bergesellschaft steht auch die Liechtensteinische Landesbank AG, Vaduz, im Dialog mit den US-Behörden. Gemeinsam mit den Anwälten vor Ort hat die LLB konsequent auf eine Klä-rung dieser Thematik mit den US-Behörden hingearbeitet. Wir sind überzeugt, dass wir in den kommenden Wochen eine Lö-sung für die Liechtensteinische Landesbank AG, Vaduz, erzielen werden. Im Jahresabschluss 2012 haben wir für die US-Steuerthematik inklusive Anwalts- und Bera-tungskosten Rückstellungen in Höhe von CHF 16.2 Mio. ge-bildet. Dieser Betrag beinhaltet Rückstellungen für die Liech-tensteinische Landesbank AG, Vaduz, wie auch für die LLB (Schweiz) AG. In diesem Zu-sammenhang möchte ich dar-auf hinweisen, dass die USA zu keinem Zeitpunkt einen strate-gischen Zielmarkt der LLB ge-bildet haben und der US-Markt auch nicht aktiv bearbeitet wur-de. Zu keinem Zeitpunkt wurde der Bank oder ihren Mitarbei-tenden eine Anklage durch die US-Behörden angedroht.

Intensiv wird momentan der automatische Informationsaus-tausch diskutiert. So wie es aus-sieht, dürfte er internationaler Standard werden. Liechtenstein wird sich dieser Entwicklung nicht verschliessen können. Wel-che Auswirkungen hätte ein automatischer Informations-austausch auf die Landesbank? Sehen Sie diesem mit Sorge oder in Gelassenheit entgegen?Die LLB unterstützt die Fi-nanzplatzstrategie des Landes vollumfänglich. Liechtensteins Weg der internationalen Steu-erkooperation ist der richtige Weg. Wir sind uns der entspre-chenden Verantwortung be-wusst und nehmen deshalb am Finanzplatz eine Vorreiterrolle ein. Im Geschäft mit ausländi-schen Neukunden verlangt die LLB bei Vorhandensein gewis-ser Anhaltspunkte eine Dekla-ration des Neukunden über die ordentliche Besteuerung der betreffenden Vermögenswerte. Mit dem automatischen Infor-mationsaustausch und dessen Konsequenzen setzen wir uns bereits seit Längerem ausein-ander. Die Diskussionen mit der EU und gegebenenfalls der OECD sollen mit grosser Of-fenheit geführt werden. Es gilt konstruktive Lösungen in enger Abstimmung mit anderen be-troffenen europäischen Finanz-plätzen zu suchen und zu finden.

Zu glauben, dass die interna-tionalen Entwicklungen keine Auswirkungen auf unser Ge-schäftsmodell haben, wäre naiv. 2012 verzeichneten wir in den traditionellen grenzüberschrei-tenden Märkten – insbesonde-re in Deutschland – insgesamt Abflüsse in Höhe von rund einer Milliarde Franken. Un-sere Zielmärkte verschieben sich: Vermögen aus den tradi-tionellen ausländischen Kern-märkten werden in Zukunft an Bedeutung verlieren. Abf lüsse von Geldern aus diesen Märk-ten federn wir ab respektive kompensieren wir durch Zu-f lüsse von Vermögen aus den Onshoremärkten Liechtenstein, Schweiz und Österreich sowie den Wachstumsmärkten, die zunehmend an Bedeutung ge-

Wurden auf Anfang 2013 geschlossen: Die Schaaner und Triesenberger LLB-Filialen (im Bild die Schaaner Geschäftsstelle)

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polit:zeit

lie:zeit Herr Regierungschef, das Konkordat mit dem Heiligen Stuhl ist immer noch nicht unter-schrieben. Zudem sind zwei An-hänge immer noch nicht öffentlich gemacht worden. Wo hakt es?

Regierungschef Adrian Hasler: Das Abkommen mit dem Heili-gen Stuhl sollte ursprünglich im Dezember 2012 bzw. im Janu-ar 2013 unterschrieben werden. Aufgrund der vom Landtag in das Religionsgemeinschaftenge-setz integrierten Ausstiegsklausel sind die Regierung und der Hei-lige Stuhl gemeinsam überein-gekommen, die Unterzeichnung

des Abkommens aufzuschieben. Dadurch sollte den Gemeinden die Möglichkeit gegeben werden, zunächst die Detailverhandlun-

gen mit der katholischen Kirche abzuschliessen. Die Anhänge, die bisher noch nicht veröffent-licht wurden, sind noch Gegen-stand von Verhandlungen. Bei diesen Anhängen geht es im

Wesentlichen um Fragen der Vermögensentf lechtung in den Gemeinden. Ich halte eine Veröf-fentlichung von nicht bereinigten Entwürfen für nicht sinnvoll.

Es ist ja bekannt, dass der Hei-lige Stuhl mit der im Religi-onsgemeinschaftengesetz vor-gesehenen Ausstiegsklausel für Gemeinden nicht einverstanden ist. Wie wollen Sie hierbei eine Einigung erzielen, ohne beim Landtag eine Gesetzesabände-rung zu beantragen?

Richtig ist, dass die im Religi-onsgemeinschaftengesetz vorge-

sehene Ausstiegsklausel von der katholischen Kirche kritisch betrachtet wird. Eine landesweit einheitliche Lösung ist sicher zu bevorzugen. Wir müssen hier ab-warten, zu welchem Ergebnis die Detailverhandlungen zwischen den Gemeinden und der katho-lischen Kirche führen. Wenn diese Verhandlungen erfolgreich abgeschlossen werden und die Gemeinden der Regelung der Vermögensverhältnisse zustim-men, kommt die Ausstiegsklausel ohnehin nicht zum Tragen.

Das Konkordat hat in der Öf-fentlichkeit schon einige Kritik

: Die Regierung möchte die Entflechtung von Kirche und Staat dieses Jahr noch zu einem guten Ende bringen. Hierbei muss der Landtag noch über eine Verfassungsänderung und das Konkordat befinden. Wir spra-chen mit Regierungschef Adrian Hasler über den aktuellen Stand und das weitere Vorgehen. Von Alexander Batliner

«Grundsätzlich spricht nichts gegen eine Volksabstimmung»

»… das Abkommen ist durchaus ausgewogen und verhältnismässig.

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15polit:zeit

»Ohne Nachweis eines pastoralen Bedürfnis-ses besteht auch kein Anspruch auf Ertei-lung einer Aufent-haltsbewilligung.

ausgelöst. Verschiedentlich ist zu hören, dass dem Erzbistum zu viele Rechte und dem Staat zu viele Pflichten auferlegt werden.Halten Sie dieses Konkordat für ausgewogen und weshalb?

Aus meiner Sicht ist das Abkom-men durchaus ausgewogen und verhältnismässig. Es entspricht dem Wesen einer Entf lech-tung, dass man die bestehenden Rechtsbeziehungen anschaut und die jeweiligen Rechte und Pflich-ten je nach Zuständigkeit verteilt. Dies trifft beide Seiten, die staat-liche wie die kirchliche, in glei-chem Ausmass. Beispielsweise werden der katholischen Kirche umfassende Nutzungsrechte an den Kirchgebäuden eingeräumt. Im Gegenzug hat sie weit gehen-de Unterhalts- und Betriebsver-pf lichtungen zu übernehmen. Weshalb verzichtet das Land Liechtenstein auf die Möglichkeit, ein Mitspracherecht bei Aufent-haltsbewilligungen zu erhalten?

Diese Aussage ist so nicht zu-treffend. Art. 3 des Abkommens regelt die Erteilung von Aufent-haltsbewilligungen im Rahmen der pastoralen Bedürfnisse. Ohne Nachweis eines pastoralen Bedürf-nisses besteht auch kein Anspruch auf Erteilung einer Aufenthalts-bewilligung. Da das pastorale

Bedürfnis von den zuständigen staatlichen Behörden beurteilt wird, besteht hier sehr wohl ein staatliches Mitspracherecht. Zu-dem kann die Gewährung einer Aufenthaltsbewilligung aus Grün-

den der öffentlichen Ordnung ab-gelehnt werden. Die Diskussionen um dieses Thema zeigen beispiel-haft, dass hinsichtlich der Inhalte des Abkommens offenbar einige Unklarheiten bestehen. Von Sei-ten der Regierung wird in nächs-ter Zeit der Fokus darauf zu legen sein, die Bevölkerung umfassend und transparent über die genauen Inhalte des Abkommens und ins-besondere auch über deren Inter-pretation zu informieren.

Auch beim Personal für den Religi-onsunterricht verzichtet das Land auf ein Mitspracherecht. Finden Sie dies eine gute Lösung?

Die vereinbarte Lösung entspricht der bereits heute bestehenden Si-tuation. Zudem ist es im internati-onalen Vergleich durchaus üblich, dass die jeweiligen Religionsge-meinschaften die Lehrpersonen zur Vermittlung ihrer Glaubensin-halte selbst bestimmen. Sofern die so bestimmten Religionslehrper-sonen über die nötigen fachlichen

Qualifikationen verfügen und sich an die Schulgesetzgebung und das Lehrerdienstrecht halten, spricht nichts gegen die vorgeschlagene Lösung. Welches weitere Vorgehen ist nun geplant. Soll die Entflechtung von Kirche und Staat dieses Jahr noch abgeschlossen und unter Umstän-den einer Volksabstimmung zuge-führt werden? Befürworten Sie, dass das Volk das letzte Wort haben soll?

Vorgesehen ist, dass das Gesamt-paket zur Neuregelung des Ver-hältnisses zwischen Staat und Religionsgemeinschaften am 1. Januar 2014 in Kraft tritt. An die-sem Zeitplan soll nach Möglich-keit festgehalten werden. Grund-sätzlich spricht nichts gegen eine Volksabstimmung zu dieser The-matik. Hier bleibt abzuwarten, ob der Landtag die Vorlage zum Re-ferendum ausschreiben wird oder ob vom Stimmvolk das Referen-dum ergriffen wird.

Liechtensteinische Post AG Philatelie LiechtensteinP.O. Box 1000, 9490 Vaduz, LiechtensteinTel +423 399 44 66 Fax +423 399 44 94E-Mail [email protected]/philatelie.liechtenstein

NEUHEITENAusgabe 3. Juni 2013

MALER AUS LIECHTENSTEIN – HANS KLIEMAND (1922-1976)

BRÜCKEN VERBINDEN

JUNGTIERE DER ALPENREGION

ALPENBLUMEN

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polit:zeit

lie:zeit Frau Frick, Sie haben Ihre neue Aufgabe vor kurzem angetreten. Wie geht es Ihnen?Doris Frick: Es geht mir sehr gut. Die ersten 1 ½ Monate haben bereits sehr abwechs-lungsreich begonnen. Dies hat auch damit zu tun, dass die neue liechtensteinische Regie-rung fast gleichzeitig ihre Ar-beit aufgenommen hat. Drei der Regierungsmitglieder haben in dieser Zeit bereits ihre An-trittsbesuche bei Bundesräten in der Schweiz abgestattet. Sol-che Besuche decken ein brei-tes Spektrum an Themen ab, die zwischen der Schweiz und Liechtenstein aktuell diskutiert werden.

Was sind Ihre täglichen Aufga-ben? Das hängt sehr von der Aktu-alität ab. Eine der Hauptaufga-ben ist es, die Entwicklungen in der Schweiz zu beobachten. Vor dem Hintergrund, dass Liechtenstein und die Schweiz vertraglich und wirtschaftlich sehr eng verf lochten sind, kön-nen Entscheide der Schweiz Auswirkungen auf Liechten-stein haben. Umgekehrt können neue Vorschriften für Liech-tenstein z.B. aufgrund seiner EWR-Mitgliedschaft sich auch auf das Verhältnis Schweiz-Liechtenstein auswirken und zu Anpassungsbedarf der bila-teralen Beziehungen führen. Zu den Aufgaben der Botschaft in Bern gehört es auch, die liech-tensteinischen Interessen zu de-ponieren und zu erläutern. Die liechtensteinische Botschaft bietet einen sehr guten Rah-men, um Gesprächspartner aus

Liechtenstein und der Schweiz oder auch anderen Staaten zu-sammenzubringen und Dialoge zu unterstützen. Regelmässig werden bilaterale Abkommen zwischen der Schweiz und Liechtenstein auf ihre Funkti-onsweise und mögliche Proble-me hin diskutiert. Anfangs Mai haben wir dies z.B. im Rahmen der Gemischten Kommission zum Rahmenvertrag zwischen der Schweiz und Liechtenstein über die Zusammenarbeit in konsularischen Bereichen, über Fragen des Aufenthaltes und die polizeiliche Zusammenar-beit im Grenzbereich gemacht.Stehen Besuche von Regie-rungsmitgliedern an, ist die liechtensteinische Botschaft in Bern auch mit der Vorbereitung dieser Besuche befasst. In Bern sind über 70 Botschaf-ten anderer Staaten auch für Liechtenstein zuständig. Für diese ist die liechtensteinische Botschaft ebenfalls ihr An-sprechpartner. Hat andererseits Liechtenstein ein Anliegen, so werde ich von Vaduz aus gebe-ten, bei den Botschaftern der entsprechenden Staaten vorzu-sprechen. Im Moment werde ich sehr viel zu Anlässen ande-rer Botschaften eingeladen. Das

sind sehr gute Möglichkeiten, mit Vertreterinnen und Vertre-tern der anderen Staaten über Entwicklungen in Liechten-stein zu sprechen und Fragen zu Liechtenstein zu beantworten. Und natürlich gehören zur täg-lichen Arbeit konsularische An-gelegenheiten, die mich in grös-serem Ausmass nur befassen, wenn es sich um Spezialfälle handelt. Unter konsularische Angelegenheiten verstehen wir die Unterstützung von liechten-steinischen Staatsangehörigen in Notsituationen im Ausland, das Einholen von Beglaubigun-gen, Weiterleiten von Rechts-hilfeersuchen, Ausweispapiere von liechtensteinischen Staats-angehörigen, für ein liechten-steinisches Unternehmen In-formationen z.B. zur Erlangung einer Bewilligung bei einem an-deren Land einholen usw.In der Residenz empfange ich hin und wieder auch Gruppen aus Liechtenstein. So hatte ich letzten Freitag die Möglichkeit, 30 Seniorinnen und Senioren aus Liechtenstein die Aufgabe der liechtensteinischen Bot-schaft in Bern zu erklären.

Und was macht Freude? Absolut alles. Ganz besonders gerne spreche ich für ein kon-kretes liechtensteinisches An-liegen bei Vertreterinnen und Vertretern der Schweiz oder anderer in Bern vertretener Staaten vor. Hier kommt mir mein gutes und langjährig auf-gebautes Netzwerk sehr entge-gen. Ausserdem macht es mir besondere Freude über die Viel-falt des Wirtschaftsstandortes Liechtensteins zu sprechen.

Beschreiben Sie doch kurz ihren Tagesablauf für uns.Es gibt es keinen typischen Ta-gesablauf. Am Morgen beginne ich in der Regel im Büro mit den alltäglichen Anfragen und Stellungnahmen, Vorbereitun-gen für Besuche usw.. Ueber die Mittagszeit nehme ich an unter-schiedlichsten Veranstaltungen teil: Einladungen zu National-feiertagen, Lunch-Diskussio-nen, eigene Arbeitsmittagessen in der liechtensteinischen Bot-schaft. An den Nachmittagen bekomme ich oft Besuche von anderen Botschaften, die ein Anliegen bei Liechtenstein deponieren wollen. Vereinzelt fahre ich auch an Anlässe, die für Liechtenstein von Interesse sind. So habe ich vergangene

Woche an der Generalversamm-lung der Handelskammer bei-der Basel teilgenommen. S.D. Fürst Hans-Adam II. war der Gastredner. Sein Referat über den Staat im Dritten Jahrtau-send hat anschliessend zu sehr angeregten Diskussionen über Liechtenstein geführt. Ein bis zwei Mal pro Woche nehme ich an einem Abendessen bei einer anderen Botschaft in Bern teil.

Welches sind die grössten Her-ausforderungen in Ihrem Job?Die vielen Facetten dieser Auf-gabe sind zeitintensiv. Manch-mal würde ich mir wünschen, für die Auseinandersetzung mit

: Doris Frick ist seit kurzem die neue Botschafterin Liechtensteins in Bern. Wie sie dieses Amt täglich erlebt, was ihr an ihrer Aufgabe besonders gefällt und wie sie es schafft, als Mutter alles unter einen Hut zu bekommen, hat uns die frisch gebackene Botschafterin im Gespräch verraten.Von Rebecca Testi-Marogg

Doris Frick: «Die Diplomatie ist spannend!»

»Vor dem Hintergrund, dass Liechtenstein und die Schweiz vertraglich und wirtschaftlich sehr eng verflochten sind, können Entscheide der Schweiz Auswirkungen auf Liechtenstein haben.

»Die vielen Facetten dieser Aufgabe sind zeitintensiv.

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Doris Frick: «Es macht mir besondere Freude über die Vielfalt des Wirtschaftsstand-ortes Liechtenstein zu sprechen.»»

dem einen oder anderen Thema etwas mehr Zeit zu haben.

Wie sieht ihr Werdegang aus?Matura am Liechtensteinischen Gymnasium, Studium der Volkswirtschaftslehre an der Hochschule St. Gallen, Wis-senschaftliche Mitarbeiterin und Assistentin an der Hoch-schule St. Gallen, Dissertation zum EWR und Liechtenstein, Januar 1993 Anstellung als Di-plomatin im Amt für Auswär-tige Angelegenheiten in Vaduz,

ab 1995 stellvertretende Stän-dige Vertreterin an der Mission in Genf (mit Sitz in Vaduz) und ab 1997 zusätzlich Stellvertre-terin an der Botschaft in Bern (inklusive Umzug nach Bern). In Genf habe ich mich schwer-punktmässig mit Aussenwirt-schaftsthemen befasst (WTO und EFTA), in Bern hatte ich immer mit dem ganzen Spekt-rum der bilateralen Beziehun-gen zur Schweiz aber auch all den anderen in Liechtenstein akkreditierten Staaten zu tun.

Ist das ihr Traumjob? Definitiv! Die Diplomatie ist sehr vielfältig. Man ist laufend mit aktuellen Entwicklungen konfrontiert. Es spielen politi-sche, gesellschaftsrelevante und wirtschaftliche Aspekte mit. Die Diplomatie ist spannend.

Die Beziehungen zwischen der Schweiz und Liechtenstein sind wichtig für unser Land. Gerade im Bezug auf ein neues Doppel-besteuerungsabkommen ist in letzter Zeit diskutiert worden.

Wie sehen Sie die Problematik?Die Schweiz ist für Liechten-stein nach wie vor der wichtigste bilaterale Partner. Die vertrag-lichen Verbindungen decken eine Vielzahl von Aspekten und Interessen des gemeinsamen Wirtschaftsraumes ab. Genauso verhält es sich auch mit einem Doppelbes teuer ungsabkom-men – dieses wird ebenfalls ei-ner Vielzahl von Aspekten und Interessen Rechnung zu tragen haben. In dieser Phase ist es zu früh, um eine Wertung abgeben zu können.

Welche Veränderungen hat ihre neue Aufgabe persönlich für Sie mitgebracht?Ich arbeite neu 100% und nicht mehr wie bis anhin 80% und ich ziehe mit der Familie in die Residenz. Die Kinder kommen daher in einen neuen Schul-bezirk und müssen die Schule wechseln. Ich bin zwar nicht mehr wie früher ganze Wochen auf Reisen, dafür hat aber die Anzahl der gesellschaftlichen Anlässe stark zugenommen.

Wie haben Sie es geschafft, Fa-milie und Karriere unter einen Hut zu bringen? Mein Mann und ich haben bis-her beide 80% gearbeitet und wir haben für die restliche Zeit die Unterstützung einer Tages-mutter zur Betreuung unserer beiden Kinder, Elias, 14, und Livia, 12, gehabt.

Was tun Sie gerne, wenn Sie frei haben? Mit Familie und Freunden zu-sammen sein.

Vermissen Sie Liechtenstein? Oder kommen Sie oft her?Beruf lich komme ich regelmäs-sig nach Liechtenstein. Wir ver-bringen den Grossteil unserer Ferien im Steg. Auch sonst fah-ren wir immer mal wieder für ein Wochenende nach Liech-tenstein. Die Familie und die Freunde in Liechtenstein sind uns sehr wichtig.

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sport:zeit

Nationalmannschaft mit glorreicher Vergangenheit und Gegenwart

: Das Kickboxteam Liechtenstein besteht seit über zwölf Jahren und ist die Verbandsmannschaft des Kickboxverbands in Liechtenstein. Das Kickboxen hat in Liechtenstein eine sehr lange und sehr erfolgreiche Vergangenheit.Von Günther Wohlwend

(Dutch-Open 2012): aktuelle Herrennationalmannschaft: Teamchef Rainer Da-vida, Nationaltrainer Besim Music, Peter Davida, Michael Lampert und Günther Wohlwend.

In den 1990er-Jahren gingen die ersten Kickboxer wie Horst Von-bun, Christian u. David Bazda-ric, Hubert Vogt, Bernd Forster, Martin Kaiser und noch viele andere bei den ersten Kickbox-welt und Europameisterschaften (WAKO) an den Start. Ende der 90er Jahre gab es in Liechtenstein zwei Kickboxvereine (Allstyle Karate Schaan und Kickboxing Mauren-Schellenberg). Da sich der Kickboxsport international immer professioneller weiterent-wickelte und die erste bzw. zweite Generation der FL-Kickboxer in Liechtenstein immer häufiger an internationalen Weltklasseturnie-ren teilnahm, kam die Idee eines einheitlichen liechtensteinischen Teams, um vereint international aufzutreten sowie gemeinsam un-ter den beiden Kickboxvereinen zu trainieren. Dadurch wurde der Kickboxsport professioneller und die ersten Erfolge an einer Weltmeisterschaft liessen nicht lange auf sich warten. Martin Kaiser konnte an der WKA-Weltmeisterschaft in Hannover 1999 die erste Silber-Medaille im Punktekampfkickboxen ge-winnen. In den kommenden Jahren erfuhr der Kickboxsport in Liechtenstein einen richtigen Boom und die neuformierte FL-Nationalmannschaft konnte mit Christian Beck, Besim Music, Günther Wohlwend, Josef Goop, Daniel Brendle, Ivana Prvulj und Metin Kayar weitere Kämpfer hervorbringen. Die Erfolge an Welt- und Europameisterschaf-ten sowie internationalen Welt- und Europacupturnieren häuften sich. Ab 1999 bis 2013 erzielten

die Kämpfer des Kickboxteams Liechtenstein über 20 Medaillen an Welt- und Europameister-schaften, was in der Sportland-schaft in Liechtenstein bislang für sehr grosse Anerkennung sowie Akzeptanz sorgt.Nachdem die Topkämpfer Chris-tian Bazdaric, Martin Kaiser, Christian Beck und Besim Music sowie weitere zurücktraten, ent-schied damals der Rest des Teams

(Günther Wohlwend, Labinot Cekaj) sowie der über 15 Jahre tätige Team-Chef Rainer Davida einen Neuanfang zu starten und gänzlich zum prestigeträchtigsten Weltverband WAKO (World As-soziation and Kickboxing Orga-nisation) zu wechseln. Das klei-ne Team trat dann 2008 an der WAKO-Europameisterschaft so-wie 2009 und 2011 jeweils an der WAKO-Weltmeisterschaft an.

Das Resümee waren drei Bronze-Medaillen, welche für das Team durch Günther Wohlwend erzielt werden konnten. Seit 2010 konn-ten sich mit Michael Lampert und Peter Davida zwei weitere innovative Kämpfer für das A-Kader qualifizieren. Beide Kämp-fer gehören derzeit ebenso zu den Aushängeschildern und konnten sich in der Weltspitze sehr gut etablieren.

Die jeweiligen Teamkader werden aus Mitgliedern der FL-Kickbox-vereine, Chikudo Martial Arts und Kickboxing Mauren-Schel-lenberg rekrutiert, wobei sich je-der Liechtensteiner, welcher im Ausland in einem Kickboxverein trainiert, für das Nationalteam qualifizieren kann. Unter dem Slogan «Qualität vor Quantität» ist die Aufnahme für liechtenstei-nische Verhältnisse eher schwie-rig. Damit sich ein Kämpfer für das Kickboxteam Liechtenstein qualifizieren kann, müssen die Kämpfer der jeweiligen Vereine mit dem Team, auf Kosten des jeweiligen Vereins, mitreisen und folglich an internationalen Welt- und Europacup Turnieren, über eine Zeitdauer von ein bis zwei Jahren, regelmässige Platzierun-gen erzielen, um in die Natio-nalmannschaft aufgenommen zu werden. Derzeit stellt der Verein ‘Chikudo Martial Arts‘ (www.chikudo.li) /gegründet 2011) die kompletten Kaderkämpfer. Der Grund dafür ist, dass sich dieser Verein speziell auf den Wett-kampfsport spezialisiert hat und wöchentlich über 10 Stunden ein gut strukturiertes Kickboxtrai-

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Bei den Austrian Classics 2013: Hier zeigt sich die Begeisterung und der Teamspirit bei einem Sieg eines FL-Kämpfers (Wohlwend Günther).

Aktuelle VerbandsstrukturKickboxteam Liechtenstein als Team und Verband: Mitglied Welt-verband (WAKO) und Mitglied FL-Dachverband MAL (Martial Arts Liechtenstein / Liechtensteinsicher Olympischer Sportverband (LOSV)Angeschlossene Kickboxvereine: Chikudo Martial Arts (120 Mitglie-der); Kickboxing Mauren-Schellenberg (220 Mitglieder)WAKO-bzw. Verbandspräsident seit 2013: Günther Wohlwend (neu an Stelle des zurückgetretenen Mario Thöny): vertritt Liechtenstein beim Weltverband WAKO und koordiniert über die jeweiligen Verein-spräsidenten die Zusammenarbeit der Vereine sowie die Anliegen des Verbands.Team-Chef: Rainer Davida (seit 1999) ist Entscheidungsträger und ko-ordiniert die KämpferNationaltrainer: Besim Music (seit Jan. 2013 / neu Anstelle von Chris-tian Bazdaric 2011 / 2012)A-Kader: Peter Davida (seit 2010), Michael Lampert (seit 2010) und Günther Wohlwend (seit 2001)B-Kader: derzeit vakantJunioren-Kader: Jovana Prvulj (seit 2010), Haris Music (seit 2010)

ning für den Spitzensport bietet. Der Verein ‘Kickboxing Mauren-Schellenberg (www.kickboxing.li), hat sich vermehrt auf den Breitensport konzentriert, wobei zwischen den Vereinen eine gute Zusammenarbeit besteht, was die Anliegen des Spitzensports be-trifft.

Trainingsstandort des Nati-onalteamsDas Kickboxteam Liechtenstein hat sich seit Januar 2013 in der neu errichteten sowie speziell für den Kampfsport ausgestatte-ten Sportstätte ‚FIGHTHALL‘ (www.fighthall.li) in Nendeln, für die jeweiligen Team-Trai-nings eingemietet und findet so-mit optimale sowie äusserst pro-fessionelle Rahmenbedingungen, um die Leistungsfähigkeit der Kämpfer in den jeweiligen Kick-boxdisziplinen (Voll-, Leicht- und Punktekampfkickboxen) zu steigern. Ebenso pflegt das Team verschiedene Trainingskontakte zu anderen Nationalmannschaf-ten wie zum Team Kiraly, Team-Schweiz, Team-Deutschland, Team-England, Österreich und Italien.

Erfolge der GegenwartDurch das aktuelle Nationalteam sowie weitere Nachwuchstalente aus dem Verein Chikudo Martial

Arts wurden in dieser aktuellen Saison 2013 auf Weltcupturnie-ren (WAKO) wie den Irish Open, Austrian Classics sowie Dutch Open, etliche Topplatzierungen erzielt, was auf die derzeitige professionelle Arbeit in der Nati-onalmannschaft sowie im Verein Chikudo Martial Arts zurück-zuführen ist. Das Kickboxteam Liechtenstein ist eine innovative Nationalmannschaft, mit viel Charakter und Team-Spirit und dank der hervorragenden Nach-wuchsarbeit in den Vereinen werden weitere Erfolge an Gross-anlässen nicht lange auf sich warten lassen. Das Highlight in der Saison 2013 ist für das Team die diesjährige WAKO-WM, welche vom 30.11 – 8.12. in der Türkei durchgeführt wird. Es ist dabei zu erwähnen, dass sich pro Nation nur ein Kämpfer qua-lifizieren kann. Damit ein FL-Kadermitglied sich für eine WM oder EM qualifizieren kann, muss der jeweilige Kämpfer an internationalen (WAKO) Welt- und Europacupturnieren diverse Rangierungen unter den besten Acht vorweisen. Schlussendlich entscheidet Nationaltrainer Be-sim Music und Rainer Davida, nach Absprache mit dem Präsi-denten sowie unter Einbezug des jeweiligen Athleten, über eine Teilnahme an einem Grossanlass.

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sport:zeit

FC Vaduz: Eine Saison zum Vergessen

: Der Liechtensteiner Challenge League-Verein verpasst das Saisonziel deutlich: Mit grossem Optimismus und eigentlich realistischen Zielsetzungen ist der FC Vaduz, das Liechtensteiner Aushängeschild in Sachen Clubfussball, vor elf Monaten in die Saison 2012/13 gestiegen. Ein Platz unter den ersten fünf in der Challenge League sollte es werden und dazu natürlich die Rückeroberung des Liechtensteiner Cups. Von Christoph Kindle

Nun gut, diese Trophäe steht zwar wieder im Schrank der Residenzler, aber Rang 9 in der Meisterschaft enttäuscht die Fans, die Verantwortlichen und sicher auch die Spieler selber.

Was ist schief gelaufen in der ab-gelaufenen Saison? Vielleicht ist das Spieler-Potenzial am Anfang überschätzt worden. Die als Ver-stärkungen angekündeten Trans-fers blieben während der gesam-ten Meisterschaft vieles schuldig. Vor allem Guilherme Afonso, der eigentlich die Rolle des Top-skorers übernehmen hätte sollen, traf bei weitem nicht wie erhofft. Drei magere Tore stehen auf dem Konto des angolanischen Nati-onalspielers. Da ist im Hinblick auf die kommende Saison noch viel Luft nach oben vorhanden.Auch die «Locarno-Fraktion» (nicht weniger als drei Spie-ler wurden vom Tessiner Liga-Konkurrenten geholt) hat dem Vaduzer Spiel nicht die erwarte-ten Impulse gebracht. Hier muss allerdings auch erwähnt werden, dass Spielmacher Andrea Mac-coppi aufgrund einer Verletzung in der Rückrunde längere Zeit ausfiel. Pech hatte der FCV auch bei Heinz Barmettler. Der im Winter verpf lichtete ehemalige FCZ-Profi verletzte sich gleich bei einem der ersten Trainings und fiel die komplette Rückrun-de aus. Der Defensiv-Spieler hät-te der Mannschaft sicher einiges an Stabilität verleihen können. Und zu allem Ueberf luss zog sich in der Endphase der Meis-terschaft der Ende Februar enga-gierte ex-St. Galler Nico Abegg-

len einen Kreuzbandriss zu, er wird der Mannschaft auch in der ersten Hälfte der neuen Saison fehlen.

Trainerwechsel blieb ohne WirkungSchon früh in der Saison war zu erkennen, dass einiges im Vadu-zer System nicht funktionierte. Die Mannschaft zeigte zwar im-mer wieder positive Ansätze und teils auch starke Vorstellungen (5:3 gegen Aarau, 5:0 gegen Woh-len), doch es blieb ein Strohfeuer. Die Leistungen waren unkons-tant und so ging der Kontakt zur Spitze mehr und mehr verloren. Zuschauer und Verantwortliche wurden zusehends unzufriede-

ner. Am 12. November zog der FCV-Vorstand dann die Reisslei-ne, Trainer Eric Orie wurde ent-lassen. Sein Nachfolger Giorgio Contini erwischte zwar mit dem 1:0-Sieg in Locarno einen erfolg-reichen Einstand, doch eine Ent-wicklung nach vorne sollte in den folgenden Wochen und Monaten nicht zu erkennen sein. Im Ge-genteil: Die Vaduzer rutschten in der Tabelle immer weiter nach unten, am Ende steht ein dürf-tiger 9. Platz (gut, dass nur eine Mannschaft absteigt…)Eklatant vor allem die Heim-schwäche: Seit dem 4. November 2012 (1:0 gegen Lugano) konn-te im Rheinpark-Stadion kein einziges Spiel mehr gewonnen

werden. Das Zuschauerinteresse, schon im Herbst nicht gerade be-rauschend, schwand im Frühjahr nochmals markant. Allerdings darf an dieser Stelle auch Kritik an der Swiss Football League ge-übt werden. Aus völlig unerfind-lichen Gründen wurde die Barra-ge abgeschafft (der Vorletzte der Super League spielt gegen den Zweiten der Challenge League). Und bei nur einem Absteiger aus der Challenge League in die Erstliga-Promotion (auch hier könnte man eine Barrage einfüh-ren), war die Meisterschaft schon frühzeitig gelaufen. Für viele Teams ging es um nichts mehr, die die Motivation von Spielern und Zuschauern nicht förderlich.

Mit Glück zum 41. Erfolg im Liechtensteiner CupSymptomatisch für die Verfas-sung der Vaduzer Mannschaft im Frühjahr war die Vorstellung beim Cupfinal gegen Balzers. Der Profi-Truppe fiel in 120 Minuten nichts ein, um die Ab-wehr des Unterklassigen aus den Angeln zu heben. Uninspiriert, ideenlos, statisch und ohne jeg-liche Kreativität, so der Auftritt des haushohen Favoriten. Am Ende konnten sich die Vadu-zer bei Torhüter Oliver Klaus bedanken, dass wenigstens das Penaltyschiessen gewonnen und so das Minimalziel erreicht wer-den konnte. Jetzt richtet sich der Blick nach vorne: Mit den getä-tigten und noch geplanten Neu-verpf lichtungen soll die Mann-schaft ein etwas anderes Gesicht und den (unbedingt nötigen) fri-schen Schwung bekommen.

Der Trainerwechsel beim FC Vaduz hat sich nicht ausgezahlt: Unter Orie-Nach-folger Giorgio Contini holte die Mannschaft in 20 Spielen lediglich 17 Punkte.

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USV mit äusserst starkem Team in neue Saison

: Erstligist USV Eschen/Mauren hat in der Saison 2013/14 das Ziel unter die besten Fünf zu kommen erreicht. Aber trotzdem ist man im Lager der Unterländer mit dem vierten Rang in der 1.Liga Classic nicht ganz zufrieden. Es hätte doch etwas mehr sein dürfen. Besonders in der Frühlings-runde dauerte es lange bis die Maschinerie in Gang gekommen war.

Kader des USV (bis 4. Juni 2013)Antic Boban (Torhüter), Willi Angelo, Trajkovic Bosko, Simma And-reas, Frrokaj Norbert, Thöny Nico, Istrefi Valdet, Barandun MathiasFässler Marco, Batir Metin, Hasler David, Scherrer Patrick, Coppola Guiseppe, Bärtsch Michael, Hujdur AdisEs fehlen noch 3–4 Spieler und ein Ersatztorhüter. Die Transferkom-mission ist mit einigen im Gespräch.

Von Herbert Oehri

Insgesamt begann die Saison recht verheissungsvoll. Man war lan-ge Zeit Tabellenführer und die Mannschaft bestach im vergange-nen Herbst durch erfrischenden Angriffsfussball. Mit Dursun Ka-ratay und Andreas Hindelang ver-fügte das Wegmann-Team neben anderen tollen Fussballern zwei die aus diesem Kollektiv noch her-ausragten. In den Wintermonaten verliessen diese beiden Teamstüt-zen, die bis dahin praktisch alle Tore für den USV erzielt hatten, den Verein, um sich ins Profilager zu begeben. Das war gut für die Spieler, aber nicht so gut für den USV. Zwar boten sich resp. es wurden Spie-ler aus aller Herren Länder dem Verein angeboten, aber der Club wurde mit keinem einig, weil de-ren Forderungen den Rahmen eines Amateurvereins bei weitem sprengten. Da darf man nicht über die Vereinsführung resp. über den Verantwortlichen den Stab bre-chen, wie es einige in den hiesigen Medien getan haben, sondern man darf hier ohne Weiteres dem Prä-

sidium des USV für seine zurück-altende und besonnene Art mit dem Geld umzugehen, nur gratu-lieren. Eine ähnliche Strategie ist auch der FC Balzers gefahren und er tat gut daran, auch wenn es am Ende mit dem Klassenerhalt noch eng wurde.

Gut gerüstet in neue SaisonDer USV Eschen/Mauren möch-te mit seinem Erfolgstrainer Uwe Wegmann in der neuen Saison ei-nen erneuten Anlauf zum Aufstieg in die 1.Liga Promotion unterneh-men. Ob es gelingen wird, hängt wiederum – wie schon in dieser und in den vorigen Saisons – von vielen Faktoren ab. Bleiben Spieler, gehen Spieler, wie verhält es sich mit den Spielervermittlern, nicht besonders gern gesehene Gäste bei

den Vereinen? – Wie entwickelt sich das eine oder andere Talent beim USV? – Ist das Talent schon soweit, um in eine Profikarriere einzusteigen? Die Transferkom-mission unter der ausgezeichneten Führung des Sportlichen Leiters Christof Biedermann hat es wie-derum vorzüglich verstanden ein Team neu aufzustellen, das kon-kurrenzfähig ist. Es zählt wahr-scheinlich zu den stärksten Trup-pen, die je für den USV Eschen/Mauren gespielt haben. Das wird

sich auch auf die Zuschauerzahlen auswirken, davon kann man über-zeugt sein. Es ist ebenfalls ein an-gestrebtes Ziel der Vereinsleitung die durchschnittliche Zuschauer-zahl auf 700 Personen pro Spiel zu erhöhen. Zudem ist es für den USV schon Usanz, in das FL Cup-finale vorzustossen. Als Coach und Co-Trainer fun-giert weiterhin der zuverlässige Igor Manjolovic. Des Weiteren sind bis jetzt folgende Neuzugän-ge zu vermelden: Antic (Brühl), Frokkey (Brühl), Coppola (Brühl), Scherrer (SCR Altach), David Hasler (FC Vaduz). Als Abgänge sind bis jetzt bekannt: Michael Giger (FC Balzers). Trainer Uwe Wegmann möchte das Kader auf 18 Mann plus zwei Torhüter fixie-ren. Die allermeisten Spieler des Erstliga-Kaders haben dem Verein zugesagt, so dass sich jetzt schon eine schlagkräftige Mannschaft abzeichnet.

Szene vom Erstligaspiel FC Balzers – USV mit dem USV-Captain Mathias Baran-dun (rechts).

USV-Präsident Horst Zech: «Unsere Transferkommission unter der Leitung von Christoph Biedermann hat gute Arbeit bei den Transfers ins Eins geleistet.»

USV-Chef-trainer Uwe Wegmann hat mit dem neuen USV-Team viel vor.

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sport:zeit

FC Schaan: Die Nummer vier im Land bleiben

: In Liechtenstein befindet sich die Fussballwelt im Umbruch: Mit dem FC Vaduz, dem FC Balzers, dem FC Schaan, dem FC Triesen-berg und dem FC Ruggell bekunden diverse Vereine Mühe, in ihren Ligen vorne mitzuspielen. Als ersten Verein ereilte den FC Schaan der Abstieg. Und das, obwohl die Schaaner gute Spiele zeigten.Text: FC Schaan

«Wir haben unsere Chancen auf den Klassenerhalt bereits in der Hinrunde verspielt», erklärt FCS-Präsident Michael Winkler. «Erfreulich am Ganzen war aber, dass wir in elf von 13 Spielen den Zuschauern gute Leistungen bo-ten – alleine die Torerfolge blie-ben aus», versucht der Präsident, dem Ganzen etwas Positives ab-zugewinnen. «Die Mannschaft hat Gas gegeben, guten Fussball gezeigt und wurde dafür nicht belohnt. Hier entschieden die kleinsten Fehler. Das ist schade, doch auch das ist Fussball. Ich kann dem Trainerteam und den Spielern nichts vorwerfen», sagt Michael Winkler. Umbruch mit FolgenAngesprochen auf die Nicht-Ver-tragsverlängerung von Aufstiegs-trainer Daniele Polverino reagiert Winkler gefasst: «Wir mussten feststellen, dass Daniele nicht der richtige Trainer für einen Amateurverein ist und wir ent-schieden uns für einen Umbruch. Dass dieser natürlich Geduld forderte, wussten wir. Jetzt ha-ben wir ein Trainerteam, das sich auf und neben dem Platz für den Verein einsetzt und so sollte es sein.» Dass nun Polverino seiner-seits in Diensten des FC Vaduz (2. Mannschaft) beim FC Scha-an für Unruhe sorgt, indem er Spieler abwerben will (Quaderer, Solinger, Stulz), interpretiert der FCS-Präsident als Retourkutsche. Man habe bezüglich dieser Spie-ler nie mit dem FC Schaan Kon-takt aufgenommen. «Wenn es von Vereinsseite heisst, dass keine Spieler abgeworben werden, das

dann aber doch hintenrum ge-schieht, dann kann ich das Ganze irgendwie nicht ernst nehmen», kritisiert Winkler die Nachbarn aus Vaduz. «Ob mit oder ohne diese Spieler werden wir unse-ren Weg machen – obwohl uns natürlich lieber wäre, diesen jun-gen Talenten ein hohes Niveau zu bieten und wir davon überzeugt sind, dass wir zur sportlichen Entwicklung dieser Spieler bes-ser beitragen können als andere. Am Ende müssen diese Frage die Spieler für sich beantworten.» «Lieferant» von überzeugen-den KräftenNach wie vor sei der FC Schaan ein Ausbildungsverein. Mit Se-mir Nuhija (FC Balzers) und Mi-chael Giger (USV) belieferten sie letzte Saison erstklassige Spieler in die Erste Liga. In diesem Jahr werden zwei bis drei Spieler wie-der den Sprung in die Erste Liga antreten. «Wir sind stolz, dass wir dem Liechtensteiner Fussball und den Spielern so gute Voraus-setzungen schaffen können, dass sie am Ende sogar an der Tür zum Profitum anklopfen kön-nen», erklärt Winkler. Mit Nicola Kollmann, Valentin Flatz, Lukas Quaderer, Burak Eris und Seyhan Yildiz stelle der Verein zudem re-gelmässig U21- und A-National-spieler. «Wenn die Jungs den FC Schaan verlassen, wissen sie, dass wir ihnen vieles ermöglicht ha-ben. Vielleicht denken sie dann auch einmal an uns, wenn sie ihre Vereine wieder verlassen. Wir sind ständig mit ihnen im Kon-takt», erklärt der FCS-Präsident. Ausdrücklich lobt er die Zusam-

menarbeit mit Mario Frick und Norbert Foser vom FC Balzers. «Die Balzner arbeiten akribisch und reden sowohl mit dem Ver-ein und die Trainer haben unter-einander ebenfalls ein sehr gutes Verhältnis. So arbeitet man gerne zusammen.» Deshalb wird Scha-an auch in Zukunft versuchen, als Ansprechpartner für die höher-klassigen Vereine zur Verfügung stellen – «als ein wichtiger Teil der Ausbildungskette regionaler Fussballer». 2. Liga regional als ChanceBereits in der Winterpause galt es, sich mit einem Abstiegsszenario auseinander zu setzen. «Natür-lich glaubten wir bis zum Schluss daran, dass wir den Klassenerhalt schaffen. Das sollte aber eben nicht sein. Das ist schade, doch man muss die positiven Seiten der 2. Liga regional sehen.» Dazu gehören laut Winkler Einsparun-gen bei den Reisen, kürzere Wege zu Auswärtsspielen, die grössere Anzahl an Gästen auf der Rhein-wiese und die familiäre Atmo-sphäre der Liga. «Alles ist nahe beieinander und es gibt viele Der-bys. Ich freue mich jetzt schon, denn ab dem Sommer wollen wir dann wieder vorne mitspie-len.» Mit den Zielsetzungen ist Winkler noch vorsichtig und das Wort Wiederaufstieg möchte er noch nicht in den Mund nehmen. «Wenn die Mannschaft dazu in der Lage ist und das will, dann werden wir das sicher nicht ver-hindern», schmunzelt der Prä-sident. Auf alle Fälle wolle man seine Position als Nummer vier im Land festigen.

Mit bewährten Kräften ins obere DrittelDie meisten Spieler verlängern ihr Engagement in Schaan. Auch das Trainerteam bleibt. «Kontinuität ist wichtig, damit wir auf Kurs bleiben.» Neuzugänge wurden bisher mit Daniele Capobianco und Mario Pescio aus der U18 ge-meldet. Ansonsten meldete Scha-an noch keine offiziellen Neuzu-gänge. «Wir sind aber laufend in Gesprächen – in- und ausserhalb des Vereins – um das Team wei-terhin zu verstärken. Sobald es Neuzugänge gibt, wird man das sofort unserer Homepage ent-nehmen können», macht Winkler Werbung in eigener Sache.

Captain Agim Zeciri wird für ein weiteres Jahr beim FC Schaan bleiben.

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FC Balzers möchte sich als Ausbildungsverein etablieren

: Der FC Balzers, der den Klassenerhalt in der 1. Liga am letz-ten Spieltag aus eigener Kraft realisierte, ist mitten in der Kaderplanung für die kommenden Saison. Wichtigste Personalentscheidung: die Verpflichtung des Nationalspielers und langjährige Italien-Legionärs Mario Frick vorerst als Spielertrainer und ab der Rückrunde nur noch als Trainer. Von Herbert Oehri

Es sei eine «nervenaufreibende Saison mit einer wahren Berg-und Talfahrt» für den FC Balzers gewe-sen, meint FCB-Präsident Norbert Foser in unserem Gespräch, das wir mit ihm kürzlich geführt haben. Die Zielsetzung für die 1. Mann-schaft ist für Balzers klar: Festset-zung im gesicherten Mittelfeld. Ausserdem möchte sich der FCB auch in Zukunft als etablierten Ausbildungsverein anbieten.

lie:zeit Die 1. Mannschaft des FC Balzers hat es am letzten Spieltag aus Sicht des Liechtensteiner Fuss-ballsports glücklicherweise geschafft, die 1. Liga zu halten. Diese letzten Spiele haben sicherlich viel Nerven gekostet. Wollen Sie nochmals so et-was durchmachen?Norbert Foser: Rückblickend war es doch eine sehr nervenauf-reibende Saison mit einer wahren Berg- und Talfahrt. Die Konstanz während der Saison hat schlicht-weg gefehlt. Die Highlights waren sicher der Ligaerhalt in der 1.Liga Classic und die Teilnahme am Cupfinal. Wir sehen den Sachver-halt genau gleich. Der Verbleib des FC Balzers in der 1. Liga ist sehr wichtig für den Fussballsport in Liechtenstein. Dieses Leistungs-niveau ist aus unserer Sicht das Minimum, damit die zur Natio-

nalmannschaft abgestellten Spieler auch international einigermassen mithalten können.Die Tatsache, dass der FC Balzers mittlerweile wieder fünf Natio-nalspieler stellt, freut uns sehr und bestärkt uns, den Weg als Ausbil-dungsverein weiter zu führen.

Wie ist Ihrer Meinung nach die Meisterschaft der 1. Liga für Ihr Team gelaufen? Oder anders gefragt, würden Sie alles nochmals so ma-chen wie Sie es gemacht haben? Nach dem schlechten Start mit fünf Niederlagen in Folge sahen wir uns seitens des Vorstandes gezwungen bei der sportlichen Führung der Mannschaft zu handeln. Mit Ma-rio Frick als Cheftrainer und Bran-ko Dunijc als Co-Trainer haben wir eine ideale Lösung gefunden. Es wurde vom Trainerteam der

Turnaround geschafft und eine wirklich tolle und auch nachhalti-ge Arbeit geleistet. Dies zeigt sich auch darin, dass praktisch die gan-ze Mannschaft für die nächste Sai-son zusammen bleibt. Besonders erwähnenswert ist sicherlich auch, dass Mario Frick und sein Staff vier «Eigengewächse» in die 1. Mann-schaft integriert hat. Dies freut uns seitens des Vorstandes sehr und zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Sehr wichtig ist für uns auch, dass unsere zwei-te Mannschaft in der 3. Liga vor-ne mitspielt und jungen Spielern Spielpraxis bietet. Somit bietet dies auch ein ideales Sprungbrett für die 1. Mannschaft an. Die hervor-ragende Zusammenarbeit zwischen Mario Frick und Ranko Telic, dem Trainer der 2. Mannschaft funktio-niert bestens.

Im Nachhinein gesehen müssen wir feststellen, dass die Kadergrösse mit 20 Spielern in der 1. Liga zu knapp war. Mit verletzten und teil-weise gesperrten Spielern mussten wir einige Spiele mit nur zwei bis drei Ersatzspielern in Angriff neh-men. Deshalb haben wir das Kader, das mittlerweile praktisch komplett ist, auf max. 23 bis 24 Spieler auf-gestockt.

Können Sie uns sagen wie sich der FC Balzers auf die neue Saison verstärkt. Stossen neben dem Talent Michael Giger, weitere Spieler zum FC Balzers? Können Sie schon Na-men nennen? Es sind dies: Eris Burak ( Jahr-gang 1989, Mittelfeld, FC Schaan); Gadient Michel ( Jahrgang 1991, Stürmer, St. Gallen U21) ; Giger Michael ( Jahrgang 1992, Stürmer, USV Eschen - Mauren); Reho Gian Luca ( Jahrgang 1992, Vertei-diger, FC Altach Amateure)

Wie ist die Zielsetzung für die neue Erstliga-Saison? Und Zusatzfrage: Wird Spielertrainer Mario Frick die Mannschaft weiter coachen? Die Zielsetzung für die neue Sai-son ist, dass wir uns im gesicherten Mittelfeld festsetzen. Sich unter den ersten sechs Teams zu plat-zieren, wäre für uns ein absolutes Top- Ergebnis. Im Liechtensteiner Cup wollen wir wieder ins Finale einziehen.

Der starke Stürmer Lebien Nsingui (rechts) bleibt für ein weiteres Jahr.Norbert Foser

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Mario Frick hat seinen Vertrag als Spielertrainer beim FC Balzers um zwei Jahre verlängert. Der FC Balzers freut sich das Mario wei-terhin die Verantwortung für die 1. Liga -Mannschaft übernimmt und die erfolgreiche Zusammen-arbeit weiterführt. Mario Frick erhielt vom Verein einen Zweijah-resvertrag, was auf das grosse Ver-trauen des FCB in die Fähigkeiten von Frick zum Ausdruck bringt. Seine Zielsetzung ist klar: «Wir wollen kontinuierlich an der Ver-besserung der Spieler arbeiten und in der neuen Saison sich möglichst rasch aller Abstiegssorgen entle-digen». Ausserdem bietet der FC Balzers jungen Talenten aus der Region ein Sprungbrett für höhere Aufgaben. So will sich Trainer Ma-rio Frick, der den FC Balzers vor

dem sicheren Abstieg rettete, per-sönlich um jedes einzelne Talent kümmern und es weiterbringen. Das haben auch viele junge Talente im Kader des FC Balzers erkannt und sich für ein weiteres Jahr für den Verein entschieden. Mit Mi-chael Giger (vom USV Eschen/Mauren) und Michel Gadient (FC St. Gallen U21) sind zwei erfolgversprechende Talente im Verein von Mario Frick gelandet. Sie sollen für höhere Aufgaben vorbereitet werden. Besonders auf die Verpflichtung von Giger sei er stolz. Es sei in den vergangenen Jahren kaum vorgekommen, dass ein Spieler vom USV nach Balzers gewechselt sein, das sei meistens umgekehrt gewesen, erklärte der Balzner Trainer.

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Auftakt zur U21-EM-Qualifi kation Am 31. Januar 2013 hat in Nyon die Auslosung für die Gruppenphase der U21 EM-Qualifikation stattgefunden. Liechtenstein wurde in Grup-pe 5 gelost und trifft dort auf die Schweiz, die Ukraine, Kroatien und Lettland. Für die Qualifikation haben sich alle 53 Mitgliedsverbände der UEFA angemeldet. Als Gastgeber ist die Tschechische Republik automatisch an der EM-Endrunde 2015 vertreten, während alle anderen Nationen, aufgeteilt in zehn Gruppen, durch die Qualifikation müssen. Am kom-menden Dienstag findet nun der Auftakt zwischen Liechtenstein und Lettland statt. zur EM-Qualifikation mit dem neuen Trainer Roger Prinzen in Jürmala / Lettland (18.30 Uhr Ortszeit) statt. Der Qualifikationsgruppe mit Liechtenstein sind folgende Länder zugelost worden: Lettland, Kroatien, Schweiz, Ukraine.

Mario Frick für zwei weitere Jahre verpfl ichtet

Kader FC Balzers 2013/14

Spieler: Jusuf Akyer, Markus Auer, Michael Caluori, Andreas Chris-ten, Burak Eris, Michel Gadient, Michael Giger, Robin Gubser, Ro-man Hermann, Thomas Hobi, Domenico Macri, Lebien Nsingui, Semir Nuhija, Luca Piperno, Ivan Quintans, Martin Rechsteiner, Ra-phael Tinner, Sandro Wegmann.

Zugänge: Burak Eris (FC Schaan), Michel Gadient (U21,FC St.Gallen), Michael Giger (USV Eschen/Mauren)

Abgänge: Thomas Beck (FC Hard), Rifat Sen (unbekannt)

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Segen für MotorradfahrerAm Samstag, den 1. Juni fand die traditionelle Motor-radsegnung in Triesenberg statt.Leider spielte der Wettergott so gar nicht mitund die Segnung, welche von Kaplan Marc Kalisch vorgenommen wurde, fand in der Parkhalle der Sportanlage Leitawies statt. Trotzdem kamen viele Motorradfahrer/-innen und liessen es sich nicht nehmen den Segen abzuholen. Danach stellte Adi Moto eine Moto Guzzi zum Probefahren zur Verfügung. Viele Besucher mit und ohne Motorrad fanden den Weg nach Triesenberg, denn auch für das leibliche Wohl war bestens gesorgt und die Kinder erhielten ein Überraschung.

Also rundum ein gelungener Anlass!

Adi Wohlwend auf einer Moto Guzzi, welche zum Probefahren bereit stand.

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Von Drachenhunden, Riesen-schildkröten und magischen Musikinstrumenten

: Jedes Jahr im Sommer wird Bregenz zur Kulturhauptstadt. Denn die Bregenzer Festspiele im Juli gehören zu den grössten und be-kanntesten Kulturveranstaltungen des Dreiländerecks. Besonderer Anzie-hungspunkt der Festspiele ist das «Spiel auf dem See» auf der grössten See-bühne der Welt. Seit Anfang 2013 ist die LGT Bank neuer Hauptsponsor der Bregenzer Festspiele.Von Manfred Schiefer

Drei imposante Drachenhunde säumen die Bregenzer Seebühne vor der einzigartigen Kulisse des Bodensees. © Bregenzer Festspiele/Anja Köhler

Die Bregenzer Festspiele sind ein international renommiertes Kulturfestival in der Vorarl-berger Landeshauptstadt. Jedes Jahr im Juli und August wird auf ihrer Seebühne eine grosse Pro-duktion des Musiktheaters in-szeniert. Diese Seebühne macht die Bregenzer Festspiele zu et-was ganz Besonderem: durch die unglaubliche natürliche Kulisse des Bodensees, die überdimen-sionalen und technisch ausge-feilten Bühnenbilder und ihre einzigartige Akustik.

«Die Bregenzer Festspiele be-geistern jedes Jahr Tausende von Menschen und stehen für hohes Qualitätsbewusstsein und inno-vatives Denken», erklärt Tho-mas Piske, CEO LGT Private Banking, den Hintergrund des Engagements der LGT. «Das sind Werte, die auch die LGT im Private Banking pf legt.»

Mozarts Zauberflöte feiert Premiere2013 feiert ein neues Werk Pre-miere auf der Seebühne. Mit Wolfgang Amadeus Mozarts «Die Zauberf löte» bringt Regis-seur und Festspielintendant Da-vid Pountney eine der weltweit beliebtesten Opern auf die Büh-ne. Seit jeher begeistert das Sing-spiel Mozarts seine Zuschauer mit seinen märchenhaften In-halten und den spektakulären

Bühnenverwandlungen. Die berühmten Arien der Zauber-f löte sind auch vielen Menschen vertraut, die die Oper noch nie gesehen haben.

Imposantes BühnenbildAussergewöhnliche Bühnenbil-der erwarten auch das Publikum auf der Seebühne in Bregenz. Drei haushohe Drachenhunde säumen die Bühne, das Zentrum besteht aus einer gigantischen

Schildkröte mit beweglichem Rückenpanzer und umgeben wird das Ganze von einem «Un-terwasser-Requisiten-Karussell». Und Bühnenbildner Johan En-gels hat für die Zuschauer noch einige Überraschungen in seine Kulisse eingebaut. Seit Herbst 2012 tüfteln rund dreissig Fest-spieltechniker und Mitarbeiter von Spezialfirmen an der Fer-tigstellung der Bühne. An der höchsten Stelle misst sie fast 28

Meter über der Wasseroberf lä-che, zweieinhalb Meter tief auf dem Grund des Bodensees ist sie von einer kreisrunden Schienen-Fahrbahn mit 61 Metern Durch-messer umsäumt.

Neue Partnerschaft zwi-schen LGT und Bregenzer FestspielenDie LGT Bank ist seit 2013 ei-ner der drei Hauptsponsoren der Bregenzer Festspiele. Die Part-

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Festspielbühne im Bau: Noch laufen die Arbeiten am Bühnenbild auf Hochtouren. Bühnenbildner Johan Engels hat wieder einige Überraschungen eingebaut. © Bregenzer Festspiele/Lisa Mathis

Ich möchte zwei Tickets für «Der Kaufmann von Venedig» gewinnen.

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Bitte senden Sie den Coupon an:LGT Group, Verlosung Bregenzer Festspiele, Herrengasse 12, 9490 Vaduz.

Sie können an der Verlosung auch online teilnehmen unter www.lgt.li/verlosung

Teilnahmeberechtigt sind alle Leserinnen und Leser der «lie:zeit». Mitarbeitende der LGT Group und ihrer Tochterunternehmen sowie deren Angehörige sind nicht teilnahmeberechtigt. Einsendeschluss ist der 30.06.2013. Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt.

Verlosung

Die Bregenzer Festspiele bieten neben dem Spiel auf dem See auch erst-klassige Opernaufführungen im Festspielhaus.

Als Hauptsponsor der Bregenzer Festspiele verlost die LGT für die Premiere der Oper «Der Kaufmann von Venedig» von William Shakespeare am 18. Juli 2013, 19.30 Uhr, im Festspielhaus Bregenz

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nerschaft mit dem Kulturun-ternehmen am Bodensee wurde im Januar über einen Zeitraum von zwei Jahren geschlossen. «Die LGT fühlt sich seit jeher der Kunst und Kultur verbun-den. Dies gilt auch für unsere Eigentümerin, das Fürstenhaus von Liechtenstein, das eine der grössten Kunstsammlungen in Europa besitzt», sagt Norbert Biedermann, CEO der LGT Bank. «Deshalb ist die Förde-rung von Kulturveranstaltungen wie die Bregenzer Festspiele, neben der Unterstützung von regionalem Sport und sozialen Projekten in Liechtenstein, ein sehr wichtiges Element unserer Sponsoring-Strategie.

Ausserdem sind die Festspie-le durch die Nähe zu Bregenz natürlich auch für uns hier in Liechtenstein ein ganz besonde-res Ereignis.»

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Finanzplatz am Scheideweg: Schöne neue Finanzwelt

Noch immer optimistisch – Vorstand und Geschäftsstelle der Treuhändervereinigung: (v. l.) Peter Prast, Patrick Schürmann, Prinz Michael von und zu Liechtenstein, Anton Wyss, Ivo Elkuch, Roger Frick, Roland Altmann, Clemens Laternser

: Die EU hat die nächste Stufe des Transparenzfeuerwerks ge-zündet: Nach dem Einlenken von Luxemburg und Österreich sollen zügig Verhandlungen unter anderem mit der Schweiz und Liechtenstein über die Einführung eines automatischen Informationsaustausches in Steuersachen aufgenommen werden. Liechtenstein hat Gesprächsbereitschaft signali-siert. Unser Finanzplatz steht am Scheideweg.

Clemens Laternser ist Geschäftsführer der Liech-tensteinischen Treuhän-dervereinigung. Die Treu-händervereinigung ist die Standesorganisation der in Liechtenstein tätigen Treuhän-der und Treuhandgesellschaf-ten. Die Treuhandbranche gehört zu den wichtigsten Pfeilern der liechtensteinischen Wirtschaft. Rund ein Viertel des Volkseinkommens sowie der Staatseinnahmen stammen aus dem Treuhandsektor.

Von Clemens Laternser

Noch ist offen, wie das Verhand-lungsmandat im Detail aussehen wird. Im Raum stehen aktuell zwei Modellvarianten: zum ei-nen die Umsetzung des automa-tischen Informationsaustausches über eine Revision des bestehen-den Zinsertrags-Abkommens, zum anderen die Implementie-rung eines noch weitergehenden sogenannten EU-FATCA-Mo-dells. Beide Modelle sehen die automatisierte Weitergabe von Bankinformationen und somit einen tiefen Eingriff in die Pri-vatsphäre der Menschen vor. Das Ziel der EU wird sein, den auto-matischen Informationsaustausch mit Drittstaaten gleichzeitig wie in den EU-Mitgliedsstaaten auf den 1. Januar 2015 einzuführen. Die Schweiz hat bereits verlau-ten lassen, dass sie den automa-tischen Informationsaustausch dann umsetzen werde, wenn die-ser zum weltweit gültigen Stan-dard erklärt werde und somit die wichtigsten Finanzzentren mit gleichlangen Spiessen operieren würden. Zudem verknüpft die Schweiz diese weitere Locke-rung des Bankgeheimnisses mit Gesamtlösungen für bestehende Vermögen (Altbestandslösungen) sowie mit dem Zugang zum EU-Binnenmarkt.

Auch Liechtenstein kann sich dem automatischen Informati-onsaustausch langfristig nicht entziehen, muss aber eine wei-tere, für uns zentrale Gegenfor-derung in die Verhandlungen einbringen: Gleichbehandlung. Gleichbehandlung bedeutet An-erkennung der Liechtensteiner Gesellschaftsformen und Ver-

mögensstrukturen durch die EU-Staaten. Sie bedeutet steuerliche Nicht-Diskriminierung und die Beseitigung von Doppelbesteue-rungen. Und Gleichbehandlung bedeutet ungehinderten Zugang zum europäischen Binnenmarkt. Alles eigentlich Selbstverständ-lichkeiten für einen EWR-Staat.Liechtenstein mit personellen und finanziellen SchwierigkeitenAllein die Gleichbehandlung stellt unseren Finanzplatz auch vor ungeheuere Herausforde-rungen. Die praktisch absolu-te Transparenz gepaart mit der überbordenden Regulierung im Finanzdienstleistungssektor bringt kleinere Einheiten an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit. Das gilt sowohl für Unternehmen

– wo kleine Dienstleister die im-mer neuen administrativen Auf-lagen je länger je weniger abbilden können – als auch für Staaten, die

immer neue Aufsichtspflichten umsetzen müssen. Unsere perso-nellen und finanziellen Ressour-cen sind am Anschlag. «Kleine Räume leiden auch un-ter ihrer Kleinheit. Deswegen versuchen sie ihre Nischen so zu gestalten, dass sie Luft zum Le-ben haben», sagte der Luxembur-ger Premierminister Jean-Claude Juncker jüngst in einem Interview mit «Der Zeit». Angesichts ih-rer finanziellen Schwierigkeiten zwingen die grossen Staaten den kleinen Räumen ihre Spielregeln auf. Das führt dazu, dass die zu-nehmende Regulierungsdichte immer weniger Spielraum lässt, die erwähnten Nischen zu identi-fizieren und möglichst kleinstaa-tenverträglich zu gestalten. Die jüngsten Entwicklungen lassen die Luft langsam dünn werden für unseren Finanzplatz und un-ser Land.

Noch ist Zeit. Zeit, die Staatsfi-nanzen ins Lot zu bringen. Zeit, die Rahmenbedingungen im In-land im Sinne von f lankierenden Massnahmen zu optimieren, um in der transparenten Welt zu bestehen, Nischen zu gestalten. Ideen und Konzepte dafür sind vorhanden. Sie harren aber ih-rer Diskussion und Umsetzung. Denn schon werden neue Be-gehrlichkeiten laut. Die offizielle Schweiz denkt laut darüber nach, das Bankgeheimnis auch inner-staatlich aufzuweichen. Schöne neue transparente Welt. George Orwell hat sich wohl nur im Da-tum geirrt.

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: Der folgende Beitrag soll kurz die Möglichkeiten von Gläubi-gern zur gerichtlichen Zwangsvollstreckung rechtskräftiger und unbezahlter Geldforderungen in Liechtenstein aufzeigen.

ALLGEMEINESImmer wieder kommt es vor, dass Schuldner - obwohl ihre Schuld von einem Gericht rechtskräftig festgestellt wur-de bzw. obwohl sie ihre Ver-pf lichtung im Rahmen eines Vergleichs rechtsverbindlich anerkannt haben – ihren dies-bezüglichen Verpf lichtungen nicht erfüllen. In solchen Fällen haben Gläubiger die Möglich-keit, ihre Forderung exekutiv im Wege der Zwangsvollstre-ckung durchzusetzen. Die «Ex-ekution» einer Forderung eines Gläubigers gegenüber seinem Schuldner ist über einen ent-sprechenden Exekutionsantrag an das Gericht einzuleiten. Vo-raussetzung für die Einleitung der Zwangsvollstreckung ist aber zwingend, dass der Gläu-biger über einen sogenannten Exekutionstitel (z.B. ein rechts-kräftiges Urteil) verfügt.

Dem Gläubiger stehen verschie-dene Exekutionsmittel zur Ver-fügung:

FAHRNISEXEKUTIONBei der sogenannten Fahrni-sexekution werden bewegliche Sachen (Möbel, Fernsehge-rät, Auto etc.) des Schuldners gepfändet und in einer öffent-lichen Zwangsversteigerung verkauft. Die Pfändung der Gegenstände erfolgt durch den Gerichtsvollzieher, indem die-ser die pfändbaren Gegenstän-de in einem Pfändungsprotokoll verzeichnet, beschreibt und schätzt. Gewisse persönliche Gegenstände sind der Exekuti-on entzogen und dürfen nicht gepfändet werden. So sind z.B.

Kleidungsstücke, notwendige Haushaltsgegenstände, Werk-zeuge eines Handwerkers, Lern-behelfe etc. von der Pfändung ausgenommen. Die gepfände-ten Gegenstände verbleiben bis zur öffentlichen Zwangsver-steigerung am bisherigen Ort, sofern die Gegenstände nicht auf Antrag des Gläubigers in Verwahrung genommen werden.

FORDERUNGS-EXEKUTION

Die Forderungsexekution be-wirkt, dass eine Forderung, welche dem Schuldner zusteht, vom Gläubiger übernommen und eingetrieben wird. So kann beispielsweise der Lohn eines Schuldners gepfändet und an den Gläubiger überwiesen wer-den. In diesem Fall teilt das Ge-richt dem Arbeitgeber mit, dass

– mit Ausnahme des Existenz-minimums - nicht mehr an den

Arbeitnehmer sondern an den Gläubiger bezahlt werden muss.

Eine weitere häufige Art der Forderungsexekution stellt die Guthabenpfändung dar. Dabei wird das Kontoguthaben bei ei-ner Bank gepfändet. Die Bank wird seitens des Gerichtes an-gewiesen, keine Auszahlungen an den Kontoinhaber zu leisten. Mit dem gepfändeten Gutha-ben kann daraufhin die dem Gläubiger zustehenden Forde-rung beglichen werden.

EXEKUTION AUF DAS UNBEWEGLICHE VERMÖGEN (LIEGEN-SCHAFTEN)Auf Liegenschaften kann durch zwangsweise Pfandrechtsbe-gründung, Zwangsverwaltung und Zwangsversteigerung eine Zwangsvollstreckung durchge-führt werden. Durch die zwangs-

weise Pfandrechtsbegründung wird im Grundbuch auf das Grundstück des Verpflichteten ein Pfandrecht zu Gunsten des Begünstigten eingetragen. Da-durch wird die Forderung gesi-chert, auch wenn nicht sofort die Zwangsversteigerung eingeleitet wird. Mit der Zwangsverwaltung einer Liegenschaft wird der er-zielte Gewinn aus der laufenden Nutzung verwendet, um die be-triebene Forderung abzudecken. Die Zwangsverwaltung muss im Grundbuch vorgemerkt werden. Die Zwangsverwaltung wird be-endet, sobald die Geldforderung des Gläubigers getilgt ist.

Im Rahmen einer Zwangsver-steigerung beantragt der Gläu-biger die Versteigerung einer Liegenschaft des Schuldners, um aus dem Erlös die betriebe-ne Forderung abzudecken. Die Einleitung des Versteigerungs-verfahrens wird im Grundbuch vermerkt. Daraufhin wird die Liegenschaft geschätzt und ein Versteigerungstermin festgesetzt. Die Versteigerung wird in einer Verhandlung von einem Richter durchgeführt, wobei der Meist-bietende das Versteigerungsob-jekt durch Zuschlag kauft.

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Die Zwangsvollstreckung von Geldforderungen

Dr. Patrick Schürmann, LL.M.

Von Dr. Patrick Schürmann, LL.M.

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Der «Stern des Südens» kommt nach Liechtenstein

Am 7. Mai war es endlich soweit. Im Rahmen einer grossen Medienkon-ferenz in den Grand Resorts in Bad Ragaz haben die Verantwortlichen des International Swiss U16 Cups die Mannschaften der diesjährigen Aufl age des Turniers vorgestellt und die Gruppenauslosung durchgeführt. Der In-ternational Swiss U16 Cup fi ndet dieses Jahr bereits zum siebten Mal vom 25. bis 28. Juli auf der Freizeitanlage Widau in Ruggell statt.Von Joanna Linke

Dass der International Swiss U16 Cup nicht nur ein Jugendturnier unter vielen ist, wurde auf der Medienkonferenz schnell deut-lich. Neben den Grussworten des Fürstentums Liechtenstein, der Fussballverbänden der Schweiz und Liechtenstein, war kein ge-ringerer als Stephan Chapuisat die Glücksfee für die Gruppenauslo-sungen. Dem ehemaligen Schwei-zer Nationalmannschaftspieler, der mit Borussia Dortmund 1997 die Champions League und den Welt-pokal gewann, liegt die Jugendför-derung sehr am Herzen, weswe-gen er neben seiner Tätigkeit als Glücksfee, auch am Turnier selbst als Gast vorbeischauen wird, um das Turnier zu unterstützen. Aber auch durch den sozialen Charak-ter des Turnieres, unterscheidet es sich von den meisten Jugendtur-nieren. Seit der 3. Auflage im Jah-re 2004 wird zu jedem Swiss U16 Cup ein «Special Guest Team» aus einer Krisen- bzw. Entwick-lungsregion eingeladen. Nach dem das letzte «Special Guest Team» aus Sierra Leone überraschend das Turnier für sich entscheiden konnte, liegt die Messlatte für das diesjährige Team aus Laos extrem hoch. Der Präsident des Schwei-zer Hilfswerk «Laos – Bildung, Gesundheit, Sport», Alois Kessler, durch den der Kontakt zu Stande kam, versucht aber die Erwartun-gen ein wenig zu dämpfen: « In Zusammenarbeit mit dem Lao-tischen Fussballverband wurde diese Mannschaft neu zusammen-gestellt. Sie werden vor allem kör-perlich unterlegen sein, so ist der grösste Spieler gerade mal 1,70m

gross und der Kleinste 1,47m. Da-her darf man nicht zu viel von den Spielern erwarten. Jedoch ist allein die Teilnahme an diesem grossar-tigen Turnier ein Lebensereignis für jeden einzelnen Spieler. Viele von ihnen haben noch nie Laos verlassen und nun treten sie eine solch grosse Reise in die Schweiz und das Fürstentum Liechtenstein an.»

Mit Spitzenmannschaften messenDer Vorsitzende des Organisa-

tionskomittees, Hanspeter Ro-thmund, verdeutlichte nochmals den Ursprung und die Absicht des Turniers – regionalen Mann-schaften die Chance zu geben, sich gegen Jugendmannschaften von internationalen Spitzenclubs zu messen. Das Team Liechtenstein, Team Vorarlberg, der FC St. Gal-len sowie die beiden Schweizer Mannschaften FC Zürich und Grasshopper Club Zürich bekom-men daher die Möglichkeiten ge-gen Mannschaften aus Deutsch-land, England und Schottland zu

spielen. Bei den internationalen Gästen werden wieder Werder Bremen, Rapid Wien und Man-chester City, welche schon an frü-heren Turnieren anwesend waren, teilnehmen. Das Teilnehmerfeld komplettieren werden die Debü-tanten Tottenham Hotspur FC, Celtic Glasgow und der FC Bay-ern München. Mit der erstmali-gen Teilnahme des sogenannten «Stern des Südens» und dem dies-jährigen Champions League Ge-winner sind den Verantwortlichen ein besonderer Coup gelungen.

Nach der Vorstellung der Teams war «Chappi» an der Reihe die Gruppenauslosungen vorzuneh-men. Die zwölf Mannschaften wurden auf zwei Gruppen verteilt, bei der das Special Guest Team in der Gruppe A auf Platz 1 vorher schon gesetzt war. Somit findet das Eröffnungsspiel zwischen dem Special Guest Team aus Laos und der U16 Mannschaft von Man-chester City statt.

Mit dem Blick auf ehemalige Tur-nierteilnehmer wie Marco Reus, Xherdan Shaqiri oder Pirmin Schwegler darf man wieder ge-spannt sein, welcher der diesjäh-rigen Spieler uns in Zukunft über den Weg laufen werden. Verpassen Sie also nicht die Gelegenheit die Stars von Morgen beim Internati-onal Swiss U16 Cup vom 25. bis 28. in Ruggell zu beobachten.

Die neusten Informationen über das Turnier gibt es auf der Home-page: www.swissU16.com oder auf Facebook.

Gruppe A Gruppe BSpecial Guest Team – Team Laos SV Werder BremenManchester City FC Celtic GlasgowFC Zürich Team VorarlbergFC Bayern München Tottenham Hotspur FCFC St. Gallen Grasshopper Club ZürichTeam Liechtenstein SK Rapid Wien

Blick in die Konferenz ACCESS in Abu Dhabi

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Die Kraft von Partnerschaften

Gewinnen ist nicht alles!

: Die Liechtensteiner Stiftung FOOTBALL IS MORE (FIM) nahm vom 16. bis 18. April an der international Konferenz «ACCESS» in Abu Dhabi teil. Unter dem Thema «Inclusion through community part-nerships» präsentierte die Stiftung neben ihrem eigenem Partnernetzwerk auch die strategischen Wichtigkeit von Partnerschaft innerhalb des Für-stentums Liechtenstein.Von Joanna Linke

Die international Konferenz ACCESS Abu Dhabi wurde bereits zum 6. Mal durch die Zayed Higher Organization (ZHO) durchgeführt und dient zur Förderung von behinderten Menschen. Unter dem Motto «Towards Social Partnerships To Achieve Inclusion» zeigte die diesjährige Veranstaltung in Vorträgen und Workshops auf, wie stark heutzutage der Erfolg von sozialer Arbeit und vor allem bei der Integration von behinderten Menschen, an die Qualität von Partnerschaften geknüpft ist. Da lag es nicht fern, dass FIM getreu ihrem Motto «together we are stronger», von der Partnerorganisation ZHO ebenfalls dazu eingeladen wur-de, über ihre Aktivitäten und

das Partnernetzwerk zu spre-chen. Neben den Projektvorstel-lung wie das Special Adventure Camp, einem Fussballcamp für Menschen mit einer geisti-gen und/oder körperlichen Be-hinderung, verdeutlichte FIM Stiftungsratsmitglied Prof. Dr. Walter Tokarski während sei-ner keynote-Rede, wie wichtig Partnerschaften heutzutage sind, um Synergien zu bündeln und somit einen grösseren sozialen Einf luss zu erreichen. Mit dem Partnernetzwerk «fim – together we are stronger» versucht die Stiftung bereits Fussballclubs, Organisationen sowie Unter-nehmen zu motivieren, um zu-sammen benachteiligten Men-schen zu helfen. So waren neben Prof. Dr. Torkarski und FIM-

Geschäftsführer Hanspeter Ro-thmund auch Tom Bender (Prä-sident der Bundesliga Stiftung), Prof. Dr. Jürgen Buschmann (Professor an der Deutschen Sporthochschule) sowie Bill By-groves (Head oft he Community Department Liverpool FC) als Vertreter des Partnernerzwerkes als Redner in Abu Dhabi.

«Die arabischen Länder sind den westlichen Ländern bei dem Thema Integration von Behin-derten schon vieles voraus. Da-her hat es uns sehr gefreut, dass wir von HE Mohammed Mo-hammed Fadel al Hameli einge-laden wurden, um von unseren Erfahrungen und Projekten zu berichten» so Prof. Dr. Walter Tokarski. ,«Ebenfalls sehen wir

es als unsere Aufgabe, als inter-nationale Organisation, Liech-tenstein positiv im Ausland zu vertreten und somit den Men-schen das «wahre» Bild des Für-stentums zu zeigen, weg von den ganzen Schwarzgeldthemen», fuhr Prof. Tokarski fort. Nicht nur die Aussendarstellung ist der Stiftung wichtig, auch die Kooperationen innerhalb Liech-tensteins. Daher werden unter anderem seit 2011 das Special Adventure Camp sowie das Partnerprojekt «International Swiss U16 Cup» in Kooperation mit den Gemeinden in Liech-tenstein durchgeführt.

Unter diesem Motto veranstal-tet die FOOTBALL IS MORE Foundation vom 24. bis 29. Juli 2013 das Special Adventure Camp, einem Fussballcamp für Menschen mit einer geistigen und/oder körperlichen Behin-derung, im Fürstentum Liech-tenstein. Zu den teilnehmenden Mannschaften gehören unter an-derem der FC Liverpool, der FC Zürich und die Zayed Higher Organization aus Abu Dhabi. In abwechslungsreichen Trainings-einheiten unter der Leitung in-ternational anerkannter Trainer, wie Bill Bygroves, Leiter der Ab-teilung für Soziales Engagement des Liverpool F.C., wird den Teil-nehmern ideale Voraussetzungen geboten, um die fussballerischen Fähigkeiten auf hohem Niveau weiterzuentwickeln. Aber auch

abseits des Fussballplatzes war-tet auf die Mannschaften ein be-sonderes Freizeitprogramm aus gemeinsamen Grillabenden oder Badeausflügen.

Das Special Adventure Camp ist ein weiterer Baustein des sozia-len Engagements innerhalb des International Swiss U16 Cups. Daher spielt die Integration der Behindertenrolle eine grosse Rolle innerhalb des Turniers. In einem abschliessenden Turnier, dem Special Adventure Tourna-ment, werden die Behinderten-mannschaften in den Pausen den International Swiss U16 Cups gegeneinander antreten und die anwesenden Menschen mit ihrem fussballerischen Können, ihrer Spielfreude sowie ihrem Kämp-ferherz begeistern. Als Special Guest Team wurde eine Mannschaft aus Laos eingeladen.

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Liechtensteins Kunst-Exporte

Liechtenstein hat, besonders für ein kleines Land, eine sehr lebendige Kulturlandschaft. Überall wird geprobt, gemalt, geschaffen. Doch vielen, die ihre Kunst zum Beruf ma-chen wollen, werden die Grenzen hier zu eng und sie ziehen in die Ferne - oft in ein urba-nes Umfeld. Vier Beiepiele porträtieren wir in dieser Aus-gabe. Die junge Künstlerin Amina Broggi lebt und arbeitet in Wien und Berlin und ist mit ihren hyperrealistischen Werken sehr

erfolgreich. Die Künstlerin wird von nam-haften Galeristen vertreten, ihre Werke sind in wichtige Sammlungen aufgenommen wor-den.The Beauty of Gemina heisst die Liechten-steiner-Schweizerische Band, die derzeit den Gothic- und Wave-Musikmarkt Euro-pas aufwühlt, Chartplatzierungen inklusive. Gründer und Frontmann Michael Sele er-klärt im Gespräch, wie internationaler Erfolg für heimische Bands funktioniert.

Die heimlichen Stars sind die Brüder Tho-mas und Bruno Hasler, die es von Schaan in die Nähe von Zürich gezogen hat. Ihre Ins-trumentalplatten sind so erfolgreich, dass sie zwei Mal Platin und vier Mal Gold gemacht haben.Andy Konrad hat seinen Wohnsitz nach Ber-lin verlegt. Der Schauspieler hat einen Job, der für viele ein Traumjob ist. Er erzählt, wie die Realität aussieht und was er für die Zu-kunft plant.

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Kunst-ExporteAmina Broggi: «Man braucht einen langen Atem»

: Die Liechtensteiner Künstlerin Amina Broggi schafft hyperrea-listische Werke, die verstörend und ästhetisch zugleich wirken. Ihre Botschaft kommt an: Die junge Künstlerin, die in Wien und Berlin lebt, steht am An-fang ihres Weges, hat aber bereits viel Erfolg.Von Rebecca Testi-Marogg

lie:zeit Man sagt gerne, Kunst sei brotlos. Wie sehen Sie das?Das habe ich auch schon gehört.(lacht) Und das gehört auch zu den grossen Sorgen, die man sich während des Kunststudi-ums macht. Schliesslich möchte jeder einmal von seinem Beruf leben können. Das einzige was man dagegen unternehmen kann, ist unbeeindruckt zu bleiben und mit viel Disziplin seinen Weg zu gehen. So habe ich das gemacht. Nach und nach erhöhen sich die Bilderpreise und die Ausstellungen werden regelmässiger. Bis dahin ist es ein schwerer Weg, auf dem man vor allem nicht ständig an sich selbst zweifeln sollte. Man muss lernen mit Kritik umgehen zu können. Das Geld kommt nie re-gelmässig rein. Manchmal arbeitet man ein halbes Jahr an einer Solo-

show, hat Auslagen aber keine Ein-nahmen. Dann steigt der Druck und man kann nur hoffen, dass der Galerist seine Arbeit gut macht. Wer im Leben den Wunsch hat mit seinem Beruf reich zu werden, sollte sich definitiv die Frage stel-len, ob es nicht einfachere Wege gibt, als den der Kunst.

Was braucht ein Mensch, der in ih-rem Bereich erfolgreich sein will?In erster Linie den absoluten Wunsch, Kunst zu machen. Es muss sich wie eine Berufung an-fühlen, sonst hält man die harten Zeiten nicht durch. Es ist ein oft sehr einsamer Beruf, man ist Ein-zelkämpferin, steht für sich und seine Meinung ein. Dies auch auf der Ebene des Marketings. Es hört sich für Laien vielleicht seltsam an, aber in erster Linie braucht man

ein «mission statment» und sollte versuchen sich breit zu vernetzen. Die Kunst alleine führt nicht zum Erfolg. Dahinter stehen Strategien und Macher. Ein Damien Hirst oder eine Cindy Sherman sind ge-hypt, weil dahinter eine Maschine-rie steht. Soweit kommt man nicht alleine. Alleine das ist schwierig, da man in der Branche nicht ein-fach in eine Galerie reinspaziert und seinen Katalog einreicht, um Werbung für sich zu machen. Es ist wichtig, die Szene als Ganzes zu begreifen und sich richtig zu plat-zieren, wenn möglich, dann breit und international. Und das dauert. Man braucht einen langen Atem.

Wie wichtig war es für Sie, ins Aus-land zu gehen?Ich sah es als einzige Möglichkeit. In Liechtenstein kann man nicht Kunst studieren. Wer nicht studiert hat, wird selten auf dem Markt bez. in der Szene ernst genommen. Ich war jung und wollte raus in die Welt und alles aufsaugen. Es ist wichtig das Nest zu verlassen und eigene Erfahrungen zu machen. Ich finde das gilt aber nicht nur für Künstler. Ich würde das jedem raten. Zurück kommen kann man ja immer noch.

Wie viel Glück braucht es zum Er-folg? Und wie viel Arbeit? Und wie viel Talent?Das Dreiersystem haben Sie rich-tig erkannt. Ohne Talent, keine Chance. Ohne dauerndes Arbei-ten ebenfalls nicht. Es ist ein Beruf wie jeder andere. Man malt nicht, wenn man sich gerade kreativ fühlt. Kein Mensch ist dauerkreativ, man muss sich aber angewöhnen dau-erproduktiv zu sein und in krea-tiven Zeiten alles aufzuschreiben, skizzieren, fotografieren, was ei-nem in die Finger gerät. Das heisst noch nicht, dass man auch nur ein

Werk verkauft. Dazu gehört neben sehr viel Glück, wie oben erwähnt Strategie und Disziplin. Hinter jeder Ecke könnte ein Kurator lauern... aber wer sagt dir schon, welche Ecke an welcher Biegung in welcher Stadt?! Und ist es dann auch der richtige Zeitpunkt? Und blöd, wenn du dann grad an der falschen Ecke stehst. Daher ist es erfahrungsgemäss sinnvoll, gelas-sener zu werden und sich auf die Arbeit zu konzentrieren als ständig auf Kunstparties rumzuhängen, in der Hoffnung, dass man jeman-den ganz wichtigen kennenlernen könnte. Wenn du wen kennen-lernst, bist du dann wenigstens vorbereitet.

Wo sehen Sie sich in zehn Jahren? Was haben Sie vor?Ich werde weiter Kunst machen. Aus dem einfachen Grund, dass ich nicht damit aufhören kann. Ich habe etwas mitzuteilen und die Malerei ist mein Medium dazu. Ich hoffe natürlich, mich noch besser positionieren zu können, bessere Bildpreise erzielen zu kön-nen, mehr Sammler für mich ge-winnen zu können, in Museen und Kunsthallen ausstellen zu können. Ich habe zwar drei Galeristen, aber das ist variabel und ist nicht der einzige Schlüssel zum Erfolg. Man weiss nie, was noch kommt. Wenn es kommt, werde ich da sein und ich bin vorbereitet. Dann gibt es im Leben aber noch mehr als Malerei. Ich möchte eine Familie gründen, mehr von der Welt sehen, einen grösseren Garten haben, mehr Tie-re haben, ich interessiere mich für die Gastronomie, möchte ein Buch schreiben und einfach mit meinem Mann glücklich sein. Das wird sich neben dem Malen alles irgendwie ausgehen, wenn mein Plan aufgeht. Mit etwas Glück.

Amina Broggi: «Es ist ein oft sehr einsamer Beruf. Man ist Einzelkämpferin, steht für sich und seine Meinung ein.»

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«Erfolg bleibt immer relativ» : Ihr neues Album «The Myrrh Sessions» erreichte in den Deutschen Alternative Charts Position zwei, der Vorgänger «Iscariot Blues» Platz drei in den Schweizer iTunes Album Charts. The Beauty of Gemina sind derzeit Liechten-steins erfolgreichster Rock-Export – und noch immer auf dem Weg nach oben.Von Rebecca Testi-Marogg

lie:zeit Ihr seid die interna-tional erfolgreichste Band aus Liechtenstein. Was unterscheidet euch von den anderen?Wenn das wirklich so ist, dann freut es mich natürlich. Warum aber etwas erfolgreicher wird wie vielleicht etwas anderes, das ist schwierig zu beantworten, da es bekanntlich keine sicheren Er-folgsrezepte gibt. Das macht das Musikgeschäft ja letztlich auch so spannend, denn wer kann mit Sicherheit voraussagen, was ein Publikum finden wird und was nicht. Am Schluss sind es immer die Fans, welche dich erfolgreich machen oder nicht. Sie sind es, die entscheiden, ob sie zu deinen Konzerten fahren, ob sie deine CDs kaufen oder deine Poster im Zimmer aufhängen. Einfach ge-sagt wäre die Antwort also, weil wir einfach weltweit gesehen mehr Fans haben. Was natür-lich insofern interessant ist, da wir ja alles andere als leicht ver-dauliche und kommerzielle Mu-sik machen. Nichts desto trotz bleibt Erfolg immer auch relativ, drum möchte ich an dieser Stel-le lieber die Tatsache betonen, dass es im kleinen Liechtenstein eine so grosse Anzahl von Mu-sik begeisterten Menschen gibt. Überall wird musiziert, geprobt, gesungen, sei es nun in Rock- oder Popbands oder auch Mu-sikvereinen und das Niveau und die künstlerische Palette ist doch grossartig. Das muss uns zuerst jemand nach machen.

Wie habt ihr das geschafft?Vorab möchte ich betonen, dass wir längst nicht am Ziel sind. Ich habe aber über die Jahre im-mer besser gelernt, keine oder möglichst wenige Kompromisse zu machen. Auch zu unterschei-den, mit welchen Partnern man

zusammenarbeiten will. Man muss die richtigen Menschen überzeugen und mit ins Boot holen. Dazu gehören gerade am Anfang einer Karriere Fehl-entscheidungen, auch reichlich Lehrgeld, welches man bezahlt. Man muss auch lernen, mit Ent-täuschungen und Misserfolgen umzugehen. All das bringt aber nur dann etwas, wenn man auch Songs am Start hat, welche mög-lichst eigenständig und authen-tisch sind. Sie müssen leiden-schaftlich sein und man muss das Herzblut spüren. Natürlich muss es handwerklich einem gewissen Standard entsprechen. Man muss auch ein Ziel ver-folgen und stets daran glauben. Wenn in einer Band nicht alle am gleichen Strang ziehen, soll-te man sich schon frühzeitig von einzelnen Leuten trennen, es ist sonst schade um die ganze Zeit und die Mühe. Das tönt viel-leicht etwas unpopulär, aber nur ein guter Kumpel zu sein, der

etwas Bass oder Gitarre spielen kann, reicht heute nicht mehr.

Könnt ihr von der Musik leben?Nein, das geht nicht. Man darf nicht vergessen, dass etwa zehn Leute bei tBoG mitarbeiten, ih-nen allen einen vollen Monats-lohn zu erwirtschaften, ist nicht möglich. Mit dem zunehmenden Erfolg wird es dadurch natürlich immer mehr zur Herausforde-rung, Beruf, die Musik-Karriere und die Familien unter einen Hut zu bringen. Andererseits ist es auch ein konstruktives und letztlich kreatives Spannungs-feld.

Seid ihr auf dem Höhepunkt eu-rer Karriere angekommen?Wir haben jetzt zwei sehr er-folgreiche Jahre hinter uns und stehen an einem Punkt wo wir bis jetzt noch nie waren. Immer bessere Auftrittszeiten auf inter-nationalen Festivals, weltweite CD Verkäufe, erste ausverkaufte

Club Konzerte, das alles ist auch Genugtuung und freut uns wirk-lich sehr. Doch sind wir immer noch am Anfang der Reise und der ganz grosse Durchbruch ist längst nicht geschafft. Was ratet ihr jungen Musikern, die vom Erfolg träumen?Oft beginnen junge Leute ja in einer Zeit Musik zu machen, in welcher sie selber grosse Musik-fans sind. Sie hören bestimmte Musikgruppen und haben ihre ganz klaren Vorbilder. Natürlich ist es dann naheliegend, dass man auch so klingen will wie diese, das bringt auch schnell erste Erfolgserlebnisse. Um aber nachhaltig erfolgreich zu sein, braucht es eigentlich einen kom-plett anderen Ansatz. Eigenstän-digkeit ist das allergrösste Ziel. Gerade für Sänger ist das exis-tentiell. Aber eigentlich auch für alle anderen Musiker. Die eigene Handschrift, den eigenen Stil zu entwickeln, das muss mög-lich sein. Natürlich ist das auch eine grosse Herausforderung, aber warum soll das nur jungen Bands in England, Skandinavien oder wo auch immer gelingen. Ich hoffe wirklich, dass eine Generation junger Musiker im Liechtenstein heranwachsen wird, welche experimentierfreu-dig und selbstbewusst ist und auch den Mut haben wird, das heimische Publikum zünftig vor den Kopf zu stossen. Setzt euch Ziele, macht einen Plan, seid f leissig und innovativ. Dann zum Schluss, öffnet die Türen in euren Proberäumen und helft ei-nander. Geht auch auf internati-onale Bands oder Managements zu. Bewerbt euch als Support Acts. Versucht möglichst viel Live unterzukommen.

Michael Sele: "Wir haben zwei erfolgreiche Jahre hinter uns und sind an einem Punkt, an dem wir noch nie waren."

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Die heimlichen Stars : Bruno und Thomas Hasler verkaufen Alben ohne Ende. Zwischen 1990 und 2012 haben sie 10 Alben veröffentlich, von denen vier mit Gold und zwei mit Platin ausgezeichnet wurden. Sie sind die heimlichen Stars der Liech-tensteiner Musikszene, denn die beiden Brüder stammen aus Schaan.Von Rebecca Testi-Marogg

lie:zeitVon Verkaufszahlen wie den ihren können andere Musiker nur träumen. Wie haben Sie das geschafft?Es ist natürlich auch für uns ein Traum, mit dem wir nie gerech-net haben. «Der Erfolg hat viele Väter», heisst es in einer Rede-wendung. In unserem Fall ken-nen wir nicht einmal einen Vater genau. Möglicherweise haben wir in dieser sehr hektischen Zeit mit den entspannenden harmo-nischen Klängen einfach einen Nerv getroffen. Wie wir aus vie-len Reaktionen wissen, scheint unsere Musik Raum zu bieten, um für sich eine Insel des Inne-haltens, des Durchatmens und des Zusichkommens zu schaffen.

Warum machen Sie die Musik, die sie machen?Ganz einfach: Weil sie uns gefällt. Und, um ehrlich zu sein: Wir können (musikalisch) nichts an-deres.

Sie verkaufen Alben, ohne dass je-mals besonders viel über Sie in den Medien wäre. Wie funktioniert das? Mund-zu-Mund-Propagan-da?Ja, genau so funktioniert es. Man kann selber den Test ma-chen: Glaubt man eher der Wer-bung, dem Presseartikel oder der Empfehlung nahestehender Menschen? Zu Beginn unserer musikalischen Aktivitäten waren wir schon etwas enttäuscht, dass

«Back to Earth» in den Medien kaum Beachtung fand. Inzwi-schen aber fühlen wir uns extrem privilegiert, mit der Mund-zu-Mund-Propaganda die glaubwür-digsten WerbebotschafterInnen zu haben, die man sich wünschen kann.

Sind sie Perfektionisten?Wenn wir mit einem gewissen zeitlichen Abstand unsere CDs wieder hören, fällt uns da und dort immer wieder etwas auf, was man ändern oder besser machen könn-te. Aber im Moment der Pro-duktion, in die wir Hunderte von Stunden investieren, ist die Musik immer das Beste dessen, was wir im gegebenen Zeitpunkt zu bie-

ten in der Lage sind. In diesem Sinne sind wir Perfektionisten.

Wären Sie auch so erfolgreich ge-worden, wenn Sie in Liechtenstein geblieben wären?Schwierige Frage. Mit den heuti-gen Möglichkeiten, die das Inter-net bietet, spielt der Standort ei-gentlich keine grosse Rolle mehr. Gleichzeitig hat sich allerdings auch das Angebot fast unüberseh-bar vervielfacht. Wir glauben aber, dass wir – als wir vor über 20 Jah-ren angefangen haben – auch von Liechtenstein aus unser Publikum gefunden hätten. Sehr wahr-scheinlich hätte sich das ganze «Back to Earth»-Projekt einfach viel langsamer entwickelt.

Thomas und Bruno Hasler sind "Back to Earth" und erreichen mit ihren Instrumentalalben Verkaufszahlen, von denen andere nur träumen können.

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«Es braucht Geduld und Leiden-schaft »

: Andy Konrad ist Schauspieler – ein Traumberuf für viele. Nach sei-nem Studium an der Münchner Berufsfachschule für darstellende Kunst hat er in mehreren Fernsehrollen und auf der Bühne gespielt – und hat noch viele Pläne.Von Rebecca Testi-Marogg

lie:zeit Du bist erfolgreicher Schauspieler. Wie sieht dein Wer-degang aus?Nun das ist sicher Ansichtsache, was man unter Erfolg versteht. Man möchte ja immer einen Schritt weiterkommen und das so schnell wie möglich Ich bin und wollte immer freiberuflich sein und wenn ich mich mit anderen Schauspielkollegen vergleiche, darf ich mich sicher nicht be-schweren. Ich spiele regelmässig und durfte schon einige schöne Rollen spielen.

Wie viel Glück gehört zum Erfolg?Vielmehr als ich als ich gedacht habe, speziell in der Film und Fernsehbranche ist es als «No Name» extrem schwer, da ich keine Kontakte habe, die mich z.B. weiterempfehlen. Und wie es überall so ist: ohne Vitamin B muss man einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein um überhaupt eine Chance zu be-kommen. Diese habe ich bis jetzt noch nicht bekommen, aber man weiß ja nie ;-)

Was rätst du jemandem, der eine ähnliche Karriere anstrebt?Zuerst die Matura abschliessen und/oder eine Lehre machen. Letzteres habe ich gemacht und hatte einfach viel weniger Druck, da ich die Sicherheit hatte, dass ich zu jeder Zeit Geld verdienen kann. Es ist in der heutigen Zeit einfach wahnsinnig schwer um alleine vom Schauspiel leben zu können. Es war vor zehn oder zwanzig Jahren noch einfacher, weil viel mehr produziert wurde. Damals konnte man mit ein paar Drehtagen im Jahr noch überle-ben, aber das war einmal... und ganz ehrlich, meiner Meinung nach wird es in Zukunft auch nicht besser.

Welche Charaktereigenschaften sind deiner Meinung nach für ei-nen Schauspieler wichtig?Geduld und Leidenschaft. Man muss sich immer wieder aufs Neue beweisen. Wenn jemand Sicherheit braucht, dann rate ich ihm den Schauspielberuf ab, da es im künstlerischen Bereich keine Sicherheit gibt. Man weiß nie, was Morgen ist und kommt. Dazu sollte man eine gewisse Le-benserfahrung haben, erfreuliche und nicht so tolle Lebenssituati-onen, die man bewältigen musste, sind meiner Meinung nach auch von Vorteil. Das ist Material. Um eine Figur verkörpern zu können, ist es einfacher, wenn man etwas ähnlich wie die Figur, die man spielt, schon einmal erlebt hat. Und ganz wichtig: Man sollte of-fen und neugierig sein!

Wo siehst du dich in zehn Jahren? Wie soll deine Karriere weiterge-hen? Hast du gerade grosse Pläne?Das kann man wohl sagen … Es gibt einige Projekte in denen ich mitspielen darf. Mein größ-ter Plan für die Zukunft ist aber meine Firma die ich vor kurzem gegründet habe, Showtime Es-tablishment. Ich sehe mich in Zukunft nicht nur auf der Bühne sondern auch im Hintergrund. Ich will in Zukunft eigene Pro-jekte produzieren und inszenie-ren. Meine Erfahrungen, die ich in den vergangenen Jahren im Theater, Film und Fernsehbereich erlebt habe, in eigene Projekte hi-neinfließen lassen. Übrigens, im Oktober gibt es schon eine Kost-probe davon im Ballenlager Va-duz, ich würde mich freuen, wenn Ihre Leser vorbeischauen würden. Infos unter: www.showtime.li

Andy Konradgeboren 1981, ist als Schau-spieler sowohl auf der Bühne als auch im Fernsehen zu sehen. Er hat an der Berufs-schule für Darstellende Kunst in München sein Fach erlernt und sich mit Workshops in Berlin, Los Angeles und New York zusätzlich ausgebildet.

«Vor zehn oder zwanzig Jahren war es noch einfacher, von der Schauspielerei zu leben.»

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Batliner-Kunstsammlung in Vaduz: Von Monet bis Picasso

: Von Anfang Oktober 2013 bis Anfang Dezember 2013 zeigt das Kunstmuseum Liechtenstein Vaduz eine der bedeutendsten europäischen Pri-vatsammlungen der internationalen klassischen Moderne des Kunstsammlers Dr. Herbert Batliner. Die berühmte Sammlung der R. & H. Batliner Art Foundation Vaduz wird zum ersten Mal in Vaduz einem breiten Publikum präsentiert.Von Herbert Oehri

Sammlerehepaar Rita und Herbert Batliner, Vaduz

Pierre-Auguste Renoir

Mädchenbildnis ( Elisabeth Maître), 1879

Im Mai 2007 übergab Prof. Dr. Herbert Batliner aus Vaduz eine der bedeutendsten europäischen Privat-Sammlungen der interna-tionalen Klassischen Moderne an die ALBERTINA in Wien. Die umfangreiche Sammlung der R.& H. Batliner Art Found-ation, Vaduz stellt das Herzstück der Schausammlung dar, welche Hauptwerke von Monet, Renoir, Degas, Cézanne, Toulouse-Lautrec bis hin zu Picasso zeigt. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem deutschen Expressio-nismus mit den beiden Künstler-gruppen «Die Brücke» und «Der Blaue Reiter». Darüber hinaus ist die Epoche des Surrealismus durch Mirò, Ernst und Magritte, die russische Avantgarde durch Malewitsch und Lissitzky ver-treten. Wichtige Exponate des späten Picasso und Bilder von Dubuffet, Fontana oder Bacon führen in die zweite Hälfte des 20. Jh. In der Ausstellung Batli-ners in Wien sind zudem Werke von zeitgenössischen Künstlern wie Richter, Baselitz, Kiefer und Katz und andere Meister zu se-hen.

70 ausgewählte Exponate in VaduzDie Ausstellung von Rita und Herbert Batliner in Vaduz ist auf Ersuchen des Kunstmuseums Liechtenstein (Stiftungspräsi-dent Johannes Matt, Ruggell) zustande gekommen. Aus der umfangreichen Sammlung hat das Liechtensteinische Kunst-museum ca. 70 Exponate grosser zeitgenössischer Meister ausge-wählt und wird sie für rund zwei

Monate einem breiten Publikum zugänglich machen. Das Kunst-museum nimmt diese Gelegen-heit wahr, um Dr.Dr.Batliner für die Zurverfügungstellung seiner Sammelstücke zu danken.

Ein grösserer Teil aus der Batliner’schen Sammlung wird zeitgleich in der Eremitage in der Stadt Sankt Petersburg an der Newa ausgestellt. Die Ere-mitage zählt heute zu den größ-ten und bedeutendsten Kunst-museen der Welt. In mehr als 350 Sälen, darunter dem Win-terpalais, sind über 60‘000 Ex-ponate ausgestellt.

Das Kunstmuseum Liechten-stein freut sich ausserordentlich eine Auswahl aus der bedeu-tendsten Privatsammlung Euro-pas in Vaduz zeigen zu können.

Quelle: ALBERTINA, Wien

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Edgar Degas, Zwei Tänzerinnen, um 1905 Paul Signac, Venedig, die rosa Wolke / Ankerplatz bei der Giudecca, 1909

Von Monet bis PicassoAus der Sammlung Batliner

4.10.–1.12.2013SAVE THE DATE

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Batliner-Sammlung: Teil der öster-reichischen Museums-Landschaft

: Dr. Klaus Albrecht Schröder, Jg.1955, ist ein bekannter österrei-chischer Kunsthistoriker und Museumsleiter. Nachdem er rund zwölf Jahre lang das BA-CA Kunstforum leitete, wurde Schröder im Jahre 2000 Direktor der weltberühmten ALBERTINA in Wien. Von Herbert Oehri

Seit Mai 2000 ist Klaus Albrecht Schröder der österreichische Vertreter im Auswahlgremi-um der renommierten Ausstel-lungen des Europarates. Der Kunsthistoriker und Kultur-manager hält weltweit Vorträ-ge über Museumsmanagement, rezensiert Buchpublikationen und unterreichtet am Institut für kulturelles Management der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, am Kuratoren-Lehrgang der Lan-desakademie Niederösterreich in Krems und an der Webster Uni-versity Vienna. Klaus Albrecht Schröder ist 2009 zum Ritter des Ordens von Oranien-Nassau er-nannt worden. Ausserdem erhielt Dr. Schröder 2010 das Grosses Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich. Her-bert Oehri hat sich mit Albrecht Schröder mit ihm über die Batli-ner-Ausstellung in Vaduz unter-halten.

lie:zeit Herr Schröder, Sie sind ein international anerkannter Kunstkenner. Wie schätzen Sie die Kunstsammlung von Herbert und Rita Batliner ein?

Dr. Klaus Albrecht Schröder: Die Sammlung Batliner gehört zweifelsohne zu einer der heraus-ragendsten Sammlungen an Ma-lerei der Klassischen Moderne. Insbesondere die Geschlossenheit, mit der die Sammlung Batliner konsequent Entwicklungslinien der modernen Kunst nachzeich-net - vom Impressionismus über den Pointilismus, zum Fauvismus, dem deutschen Expressionis-mus bis zum späten Picasso und der Russischen Avantgarde von Chagall bis Malewitsch - ist fast ein Alleinstellungsmerkmal und macht diese Sammlung so beson-ders und wertvoll.

Welches sind die herausragenden Exponate der Sammlung? Die herausragenden Exponate kann man gar nicht aufzählen, so viele fallen einem aufgrund ihrer Qualität ins Auge, aber ein besonderes Exponat sind natür-lich die Seerosen von Monet. Ich würde aber auch das berühm-te, frühe Stillleben von Matisse ebenso wenig missen wollen wie den herrlichen Modigliani-Akt. Was ich besonders schätze, ist die Geschlossenheit, mit der man das gesamte Schaffen Picassos über-blicken kann oder den Abstrak-ten Expressionismus anhand ex-zellenter Arbeiten, wie etwa von Hans Hoffmann.

Ist das Interesse an den Kunstwer-ken seitens der Öffentlichkeit in den letzten Jahren (seit der Eröff-

Dr. Klaus Albrecht Schröder, Wien

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nung der Batliner-Ausstellung in der ALBERTINA 2007) gross?

Das Interesse seitens der Öffent-lichkeit ist ungebrochen gross. Ja, viele sehen heute die Sammlung Batliner als einen Teil der Öster-reichischen Museumslandschaft an, als einen Teil der großen Tradition der Albertina – und denken bei der Albertina an die Sammlung Batliner und bei der Sammlung Batliner an die Al-bertina. Keiner möchte mehr ohne den anderen leben – und das nimmt auch die Öffentlich-keit so wahr. Wir haben seit 2007 etwa 2,5 Millionen Besucher al-leine durch die Sammlung Batli-ner geschleust.

Die Batliners wollen die Wer-ke erstmals im Liechtensteiner Kunstmuseum zur Ausstellung bringen. Dazu eine Frage zum Transport. Wie werden diese hochsensiblen und teuren Kunst-werke transportiert?

Mit der kleinen Auswahl an wunderbaren Gemälden der Sammlung Batliner, die wir im Kunstmuseum Liechtenstein acht Wochen lang präsentieren, wird Liechtenstein einen guten Einblick in den Reichtum die-ser Kollektion gewinnen können. Die Schwerpunkte wurden ge-meinsam mit den Kollegen in Va-duz ausgewählt. Ich bewundere die Professionalität, mit der hier unsere Partner in Liechtenstein ans Werk gehen – das entspricht durchaus dem Standard eines Weltmuseums, wie es die Alber-tina darstellt. Der Transport fin-det unter höchsten Sicherheitsbe-

dingungen statt: das reicht von der Geheimhaltung bis zu luft-gefederten Transportwägen und Klimakisten, die auch einen Un-fall oder einen Brand eine Stunde lang komplett abhalten.

Wann und wie lange wird die Sammlung in Liechtenstein aus-gestellt? Und kehrt sie nach einer Weile nach Wien zurück?

Wir zeigen die Ausstellung acht Wochen lang in Vaduz, dann kehrt sie nach Wien zurück. Wie umfassend diese Privatsamm-lung ist zeigt die Tatsache, dass wir zur selben Zeit einen anderen Querschnitt der Sammlung – den zur Malerei des Expressionismus

– in der renommierten Eremitage in St. Petersburg zeigen.

Welche Bedeutung hat die Samm-lung Batliner für die Stadt Wien?

Für die Stadt Wien kam die Sammlung Batliner wie der Re-gen in die Wüste. Aus verschie-denen historischen Gründen, die durchaus nachvollziehbar sind, hat die 2. Republik es verabsäumt, Gemälde der Klassischen Mo-derne für Österreichische Bun-desmuseen zu erwerben. Heute könnte man das gar nicht mehr, weil die Kunstwerke viel zu teuer sind oder – viel wichtiger – weil sie letzten Endes nicht mehr greifbar sind, da sie vom Markt nicht mehr angeboten werden.

Die Stadt Wien hat die Samm-lung Batliner auch immer als eine Bereicherung empfunden, die weit über den Stellenwert eines Bundesmuseums hinausgeht und daher Herbert Batliner die aller-höchste Auszeichnung verliehen, über die die Bundeshauptstadt der Republik Österreich verfügt: das Große Goldene Ehrenzei-chen für Verdienste um das Land Wien.

links oben: Armedo Modigliani,

Junge Frau im Hemd, 1918(Wird nicht in Vaduz ausgestellt)

links unten:Claude Monet,

Der Seerosenteich, um 1917–1919

rechts oben:Pablo Picasso,

Stillleben mit Gitarre, 1942

rechts:Marc Chagall,

Mutterschaft, 1914

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Das rät der Arzt

«Gesundheit ist nicht allein das Fehlen von Krankheit»

lie:zeit Was beinhaltet die Vor-sorgeuntersuchung für Kinder?Die Vorsorgeuntersuchungen beinhalten drei Themen: Der allgemeine körperliche Zustand, die Entwicklung des Kindes und die Prävention. Bei der körperlichen Untersu-chung geht es um das frühzeitige Erkennen von Krankheiten oder Fehlentwicklungen. Insbeson-dere sind hier die Sinnesorgane (Augen, Ohren) die inneren Or-gane und der Bewegungsapparat zu nennen. Ein zentrales Thema bei den Vorsorgeuntersuchungen ist natürlich die Entwicklung. In den ersten Monaten sind die Entwicklungsschritte sehr gross und variabel. An den sogenann-ten Meilensteinen der Entwick-lung kann man sehen, wie viele neue Fähigkeiten die Kinder in diesem Lebensabschnitt innert

kurzer Zeit erlernen. Hierzu ist zu sagen, dass diese Meilenstei-ne lediglich eine Screeningme-thode darstellen und dazu die-nen, die Kinder zu identifizieren, die einer besonderen Beobach-tung bedürfen. Kinder, die nicht alle Meilensteine zu der vorge-gebenen Zeit erreichen, sind in den meisten Fällen gesund. Die Beobachtung der Entwicklung wird für die Eltern mit zuneh-mendem Alter schwieriger, weil man immer mehr mit anderen Kindern vergleicht. Die Vorsor-geuntersuchungen helfen hier, eine individuelle Entwicklung im Normbereich von einer even-tuell behandlungsbedürftigen Entwicklungsverzögerung zu unterscheiden.Die Prävention betrifft sehr vie-le Aspekte. Nach der Geburt werden die Familien zusätzlich durch die Hebammen und im Verlauf durch die Mütter- und Väterberatung begleitet. In den ersten Wochen drehen sich die Fragen v.a. um die Ernäh-rung, den Schlafrhythmus, das Verhalten und die allgemeine Gesundheit. Bereits in die-ser Zeit ist aber eine Beratung in präventiven Massnahmen wichtig. Die Verhütung von Unfällen kann durch kleine Massnahmen deutlich verbes-sert werden, ohne dass der Be-wegungs- und Forschungsdrang der Kinder eingeschränkt wird. Die Vorbeugung von schweren Erkrankungen ist zentral, hier ist natürlich die ärztliche Bera-tung bezüglich Impfungen sehr wichtig. Die Impfungen sind

die wirksamste Methode, um die Kinder vor gewissen, poten-ziell schweren Erkrankungen zu schützen. Nur weil diese Er-krankungen dank der Impfun-gen seltener auftreten, heisst das noch lange nicht, dass sie nicht mehr existieren oder sogar un-gefährlich sind. Mit zunehmen-dem Alter der Kinder werden Fragen bezüglich Erziehung und Verhalten wichtig, mit vier Jahren wird das Thema Kinder-garten besprochen, später dann die Einschulung. Die Jugendli-chen werden dann zunehmend ihrem Alter entsprechend in die Präventionsbemühungen mit einbezogen, hier kommen dann zunehmend auch Themen aus der Erwachsenen-Prävention zur Sprache.

Für wie wichtig erachten Sie diese Untersuchungen?Aus meiner Sicht als Kinder-arzt sind diese Untersuchungen für die Gesundheit der Kinder sehr wichtig. Die WHO defi-niert dies so: Gesundheit ist ein Zustand vollkommenen körper-lichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein das Fehlen von Krankheit und Gebrechen. Dies bedeutet, dass es nicht nur um die körperli-che Verfassung der Kinder geht, sondern auch, dass die Entwick-lung den Möglichkeiten des Kindes entsprechend gefördert wird und dass das soziale Um-feld stimmt. Alle diese Aspekte werden bei den Vorsorgeunter-suchungen berücksichtigt.

: Dr. Daniel Egli ist Kinderarzt in Triesen. In seiner Praxis betreut er Kinder und Jugendliche von der Geburt bis zum Erwachsenenalter. Vorsor-geuntersuchungen sind in diesem Zusammenhang zentral und, wie Dr. Egli betont, wichtig.Von Rebecca Testi-Marogg

Dr. Daniel Egli «Impfungen sind die wirksamste Methode, um die Kinder vor gewis-sen, potenziell schweren Erkrankun-gen zu schützen»

Was ist der Nutzen für Eltern und Kinder? Die Eltern sollen durch die Vor-sorgeuntersuchungen in ihrer zentralen Rolle in der Betreu-ung der Kinder unterstützt wer-den, sei es, dass sie Gewissheit haben, dass alles in Ordnung ist, sei es, dass zusätzliche Mass-nahmen in Form von Therapien oder Abklärungen notwendig werden.

In welchem Abstand werden die Untersuchungen durchgeführt?Der Abstand der Untersuchun-gen ist altersabhängig. Die ers-te Untersuchung findet in den ersten Lebensstunden statt, die zweite in der ersten Lebenswo-che, dann mit vier Wochen und zwei, vier und sechs Monaten. Eine Kontrolle mit neun Mona-ten wird nicht immer durchge-führt. Weiter geht es dann mit 12, 18 und 24 Monaten. Dann verlängert sich das Intervall deutlich, mit 4 Jahren wird dann auch das Thema Einschulung in den Kindergarten wichtig, mit sechs Jahren der Schulbeginn. Bei problemlosem Verlauf kom-men dann noch Untersuchun-gen mit 10 und 14 Jahren, wobei dazwischen meist irgendwann Kontakte wegen gesundheitli-chen Fragen stattfinden.

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150 JAHRE

HARMONIE

MUSIKVADUZ

1863 – 2013

Wir gratulieren der Harmonie Musik Vaduz zum 150-Jahrjubiläum

A D L E R G A S T R O N O M I E A Gw w w . a d l e r . l i

Wa l t e r H a g e n • F L - 9 4 9 0 Va d u z • L i e c h t e n s t e i n

Te l + 4 2 3 2 3 2 2 1 3 1 • F a x + 4 2 3 2 3 2 3 1 0 2

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städtle 15, vaduz+423 232 85 34

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150 JAHRE

HARMONIE

MUSIKVADUZ

1863 – 2013

Harmoniemusik Vaduz feiert ihr 150-jähriges Bestehen

: Vom 21. bis 23. Juni 2013 finden im Zentrum von Vaduz die Fei-erlichkeiten zum 150-jährigen Bestehen der Harmoniemusik Vaduz statt. An diese Jubiläumsfeier angeschlossen ist auch das 66. Liechtensteiner Verbands-musikfest, welches am Sonntag, 23. Juni 2013 über die Bühne gehen wird. Von Alexander Batliner

Vaduz steht ein Wochenende im Zeichen der Blasmusik bevor. Vom 21. bis 23. Juni 2013 finden im Zentrum von Vaduz die Fei-erlichkeiten zum 150-jährigen Bestehen der Harmoniemusik Vaduz statt. Diesen ist das 66. Liechtensteiner Verbandsmu-sikfest angegliedert, welches am Sonntag, 23. Juni stattfinden wird. «Wir bieten der Bevölke-rung von Vaduz und von ganz Liechtenstein ein umfangreiches Programm, mit welchem Musik von höchster Qualität zu erleben sein wird», so HMV-Präsidentin Angelika Moosleithner.

Hierfür ist es dem Organisati-onskomitee gelungen, auch Blas-musiken aus dem Ausland für

einen Auftritt in Vaduz zu ge-winnen. So werden unter ande-rem die Gardemusik Wien sowie die Stadtmusik Rorschach in Va-duz zu hören sein. Den Auftakt macht das Jubiläumskonzert des Christoph Walter Orchesters, mit welchem am Freitagabend die Festlichkeiten beginnen. Des Weiteren wird die Okto-berfestband «Die Kirchdorfer» für Unterhaltung anlässlich des bayerischen Abends sorgen. Mit den Gasterländer Musikanten, welche schweizweit einen gros-sen Bekanntheitsgrad vorweisen, finden die Feierlichkeiten ih-ren Abschluss. «Es war uns von grosser Bedeutung, auch auslän-dische Blaskapellen nach Liech-tenstein einzuladen. Wir wollten

damit ein Zeichen setzen, dass Musik nicht an Landesgrenzen Halt macht, sondern ein ideales Mittel zur Verständigung unter Nachbarn ist. Mit den Schweizer und Österreicher Musiken, wel-che nach Vaduz kommen, bieten wir den Besucherinnen und Be-suchern Blasmusik der Extra-klasse», so Festpräsident Adolf E. Real.

Doch nicht nur ausländische Blasmusiken werden in Vaduz ihr Können präsentieren, son-dern auch die Liechtensteiner Blasmusikvereine werden im Rahmen des 66. Liechtensteiner Verbandsmusikfestes auftreten. «Dass das diesjährige Musik-fest in Verbindung mit dem 150.

Geburtstag der HMV durchge-führt wird, macht diesen An-lass zu einem ganz besonderen musikalischen Leckerbissen. Ich freue mich auf diese drei Tage, an welchen Musik und spezi-ell die Blasmusik Vaduz in eine ganz besondere Stimmung geben werden», so Anton Gerner, Prä-sident des Liechtensteiner Blas-musikverbandes.

Darüber hinaus werden die bei-den Liechtensteiner Bands «Kea-den» und «Turpentine Moan» für Rock und Pop Klänge im Hof der Liechtensteinischen Lan-desbank sorgen. Damit erfüllen die Organisatoren eine Vorgabe, die sie sich selbst gegeben haben. Für HMV Präsidentin Angelika

Die Harmoniemusik Vaduz feiert ihr 150-jähriges Bestehen.

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CENTRUM BANK Foundation

Freitag, 21. Juni 2013

Christoph Walter Showorchestra

Grosses Jubiläumskonzert Zeit: 20.00 Uhr

Zeltöffnung: 19.00 UhrTickets: Tickets können im Internet über

www.ticketcorner.ch sowie an den Poststellen in Balzers, Eschen, Schaan, Triesen und Vaduz bezogen werden.

Preis: CHF 49.–

www.150jahrehmv.li

Moosleithner ist es von Bedeu-tung, dass an den Feierlichkeiten verschiedene Stilrichtungen zu hören sein werden. Sie betont: «Es war uns ein Anliegen, alle Altersgruppen anzusprechen. Ob das Konzert des Christoph Walter Orchesters, der bayeri-sche Abend mit den Oktoberfest erprobten «Die Kirchdorfer», die Präsentation von verschiedenen Blasmusiken wie der Gardemu-sik aus Wien oder der Stadtmu-sik Rorschach, der Auftritt der Jugendmusiken sowie die Kon-zerte der beiden Liechtensteiner Bands «Keaden» und Turpenti-ne Moan garantieren, dass ver-schiedene Stilrichtungen zu hö-ren sein werden und für jede und jeden etwas dabei ist. Ich bin überzeugt, dass wir ein Festpro-gramm präsentieren, welches in der Bevölkerung von Vaduz aber auch in jener von ganz Liech-tenstein auf grosses Interesse stossen und viele Musikfreunde nach Vaduz locken wird.»

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Das Programm der Festlichkeiten 150 Jahre HMV und des 66. Liech-tensteiner Verbandsmusikfestes vom 21. bis 23. Juni 2013 in VaduzFreitag, 21. Juni 2013

20:00 Grosses Jubiläumskonzert mit dem Christoph Wal-ter Showorchestra (Festzelt)

Samstag, 22. Juni 2013

9:30 – 16:00 Jugendmusik-Tag des Liechtensteiner Blasmusik-verbandes, Workshops der diversen Kategorien

Rathausplatz13:00 Vorträge der Jugendmusikkapellen des Liechten-steiner Blasmusikverbandes auf dem Rathausplatz16:00 Rathaus bis Peter-Kaiser-Platz, Einmarsch der Jugendkapellen des Liechtensteiner Blasmusikverbandes, der Stadtmusik Rorschach und der Gardemusik Wien Peter-Kaiser-Platz 16:15 Musik in Bewegung Gardemusik Wien16.40 Musik in Bewegung Stadtmusik Rorschach Im Hof der Liechtensteinischen Landesbank 16.50 – 17:45 Rock und Pop mit Turpentine Moan/FL Platz vor dem Kunstmuseum16:50 – 17:20 Konzert Gastkapelle Rathausplatz17:15 – 17.45 Konzert Gastkapelle Peter-Kaiser-Platz 18:00 Musik in Bewegung Stadtmusik Rorschach18.25 Musik in Bewegung Gardemusik Wien

Im Hof der Liechtensteinischen Landesbank19:00 – 20:00 Rock und Pop mit Keaden/FL

Peter-Kaiser-Platz bis Rathausplatz19:00 Einmarsch der Stadtmusik Rorschach sowie der Gardemusik Wien vom Peter-Kaiser-Platz zum Rathaus

Rathausplatz19:30 Showblock der Gardemusik Wien20.00 Showblock der Stadtmusik Rorschach Festzelt21:00 Bayerischer Abend mit der Oktoberfestband «Die Kirchdorfer»

Sonntag, 23. Juni 2013

Rathausplatz09:30 Festakt zum 150-jährigen Bestehen

Festzelt10.30 – 11.30 Frühschoppenkonzert der Gardemusik Wien

66. Liechtensteiner Verbandsmusikfest

Poststelle Vaduz bis Rathaus11:45 Einzug der Vereine des Liechtensteiner Blasmusik-verbandes zum Rathaus

Rathaus Haupttreppe12:15 Begrüssung vor dem Rathaus

Festzelt 12:45 Fahneneinmarsch, Vorträge der Gastvereine, Verleihung der Jungmusiker Leistungsabzeichen (JMLA) durch den Jugendreferenten des LBV, Daniel Oehry, Ehrungen durch LBV-Präsident Anton Gerner 16:00 Unterhaltung mit den Gasterländer Musikanten

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Über den Wolken…

: Der Arbeitsplatz von Manuela Estermann ist ein Airbus, das Reisen gehört zum Beruf, ist aber auch ihre grosse Leidenschaft: Manuela Estermann sorgt gemeinsam mit ihrer Crew an Bord des Fliegers dafür, dass sich die Passagiere wohl fühlen und alles rund läuft.Von Tamara Beck

Als Maître de Cabine arbei-tet Manuela Estermann für die Fluggesellschaft Edelweiss Air. Sie agiert an Bord als Ver-mittlerin zwischen Cabin und Cockpit Crew, führt die Crew-Mitglieder und leitet die Kom-munikation jeder Art in der Kabine während des Fluges. Sie betätigt zudem das Unterhal-tungsprogramm an Bord und ist selbst im Service von Business und Economy Class tätig. Die Crew besteht an jedem neuen Flugtag aus verschiedenen Pilo-ten und Flight Attendants. «Es ist sogar möglich, mit jemandem zwei Jahre lang überhaupt nicht zusammen zu f liegen», berich-tet Estermann. Dennoch sei das Verhältnis im Team sehr gut und familiär. «Das Teamwork funk-tioniert super und die Hilfbe-reitschaft untereinander ist sehr hoch. Wir ziehen alle an einem Strang, Vertrauen und Kommu-nikation ist insbesondere auch bei den Piloten ausgezeichnet.» Bei Ausnahmesituationen wie

z.B. einem «unruly passenger» (negativ auffallender Passagier), werde sie stets von den Piloten unterstützt. Das Klischee des «umtriebigen» Piloten, der in je-dem Hafen eine andere «Braut» hat, kann sie übrigens nicht be-stätigen. «Die Firma ist klein, man kennt sich. Viele der Pi-loten sind glücklich verheiratet oder liiert.» Manuela Estermann selber ist Single, sagt, dass es aber auch mit ihrem Job durch-aus möglich sei, eine stabile Be-ziehung zu führen. «Wir haben die Möglichkeit, Familie oder Freunde auf längere Aufenthalte mitzunehmen.» Das erleichtert sicher vieles.

Verschiedene PassagiereDie Arbeitszeiten erfordern aber natürlich ein grosses Mass an Flexibilität. Manchmal startet Manuela Estermann um 5.20 Uhr morgens, manchmal geht ihr Flug auch erst um 22 Uhr abends. Und natürlich sind auch Wochenenden und Feiertage

Arbeitstage. Erholung gibt es an den freien Tagen im Monat, die vorgeschrieben sind und auf längeren Aufenthalten von bis zu sieben Tagen. Über den Um-gang mit den Passagieren un-terscheidet Manuela Estermann zwischen den Ferien- und den Business-Flügen. Diejenigen auf den ersten Flügen seien natür-lich schon so gut wie im Urlaub währenddessen letztere auch während des Fluges arbeiten und den Flug deshalb kaum ge-niessen können. Meist werde die Cabin Crew sehr höf lich behan-delt, nach einem Zwischenfall tausche man sich aus, bleibende Erinnerungen an gewisse Pas-sagiere habe sie aber keine bis auf eine: «Vor Kurzem meinte ein Passagier ich sei ein «blödes Weib», das hat mich schon scho-ckiert.» Solche Vorfälle werden notiert und wenn Estermann privat gegen eine Person vorge-hen wollte, würde sie die Edel-weiss unterstützen.

Reparatur über NachtIn Erinnerung bleibt Manuela Estermann der 27. April 2011. «In Arrecife, Lanzerote liess sich die Gepäcktüre des Flug-zeuges (Hold) auf einem A330 nicht mehr schliessen, sie war blockiert. Das Flugzeug war voll mit 285 Passagieren und abgese-hen von dieser Türe wären wir bereit gewesen, den Rückf lug nach Zürich zu beginnen. Da es vor Ort keine qualifizierten Me-chaniker für dieses Problem gab, dauerte es einige Stunden bis wir alle Passagiere in ein Hotel bringen konnten. In der Nacht wurden Schweizer Mechaniker von SR Technics eingef logen. Die Crew hat an diesem Tag alles gegeben, einen kompletten Mittagessen-Service am Boden durchgeführt und die Passagiere bei Laune gehalten. Ich war sehr stolz auf diese Crew. In den letz-ten acht Jahren habe ich einige solche Erfahrungen gemacht.» Schwerwiegende technische Probleme, vor allem in der Luft,

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erlebte sie aber nie. Ich denke, dass für jeden Mensch sein Weg schon geschrieben ist, somit glaube ich nie zum falschen Zeit-punkt am falschen Ort zu sein. Wir werden sehr gut geschult um Flugunfällen aufgrund mensch-lichen Versagens vorzubeugen. Dabei geht es um Kooperation, situative Aufmerksamkeit, Füh-rungsverhalten und Entschei-dungsfindung.

Manuela Estermann f liegt so-wohl Kurz-, als auch Mittel- und Langstrecken. Ihre Destinatio-nen lesen sich wie ein perfekter Reisetrip: Ägypten, Bulgari-en, Dominikanische Republik, Griechenland, Island, Italien, Japan, Kanada, Kenya, Kosovo, Kroatien, Kuba, Libanon, Ma-lediven, Marokko, Mauritius, Mazedonien, Mexiko, Portugal (Madeira und Festland), Spa-nien (Balearen, Kanaren und Festland), Südafrika, Tansania, Thailand, Tunesien, Türkei, USA, Zypern.Fliessend spanischSie mag jede ihrer Langstre-ckendestinationen, da sie alle etwas Spezielles bieten. «Thai-land bietet gutes Essen und tolle Massagen, Afrika einzigartige Safaris und in der Karibik kann ich mein f liessendes Spanisch gebrauchen und lateinamerika-nisch tanzen, das liebe ich. Die Malediven sowie Mauritius sind ideal zur Erholung und um viel zu lesen oder lernen. Auch kann ich dort bestens Sport treiben.» Wenn sie in den USA (New York oder Tampa), in Vancouver oder Kapstadt ist, geht sie gerne shop-pen. «Diese Städte bieten aber auch sehr viel Kulturelles und Outdoor-Aktivitäten.Zwischendurch ist Manuela Es-termann natürlich auch in Liech-tenstein, wo sie dann viel Zeit mit ihrer Familie und Verwandt-schaft verbringt und Freunde be-sucht. Am Fürstenfest konnte sie leider nur zwei Mal teilnehmen in den letzten zehn Jahren, wie sie sagt.Im fernen Ausland ist sie für die Leute, die sie trifft, oft die ein-zige Liechtensteinerin, die sie je kennen gelernt hätten. «Ich wur-de für den Tourismus geboren»,

sagt Manuela Estermann. Schon als kleines Mädchen habe sie mit ihren Brüdern «Reisebüro» ge-spielt und Flugreisen verkauft.

Sie habe sie früh für Geographie interessiert und für die verschie-denen Länder und Kulturen.

Gastfreundschaft lebenNach der Schule absolvierte sie eine Ausbildung bei der Kuoni Reisen AG und arbeitete im Rei-sebüro MRG Travel in Eschen. Nachdem dieses Büro schloss, war sie gezwungen, sich eine Alternative zu suchen und ent-schloss sich fürs Ausland: «Bei

Imholz Reisen AG/Tui Suisse bekam ich eine Stelle als Orts-reiseleiterin in Spanien und habe Liechtenstein verlassen.» Damals war sie 22 Jahre jung. Zwei Jahre lang arbeitete sie in Mallorca und Teneriffa bevor sie ihren nächs-ten Traum verwirklichen wollte, den der Flugbegleiterin. Manu-ela Estermann schätze die Ab-wechslung an ihrem Beruf, liebt es, Gastfreundschaft zu leben und täglich die gelernten Fremd-sprachen anwenden zu können. Die Zusammenarbeit mit den verschiedensten Menschen und alltägliche Herausforderung – das sind die Highlights ihres Berufs. «Das einzige, was manchmal schwierig ist, ist, schnell wieder einen Rhythmus fürs Essen und Schlafen zu finden. Wenn ich aus Asien zurück komme, habe ich Mühe, mich wieder an die MEZ (Mitteleuropäische Zeit) zu ge-wöhnen.

Belastbar und flexibelWer Flight Attendant werden will, muss laut Manuela Estermann Werte wie Pflichtbewusstsein, Pünktlichkeit und Gastfreund-schaft verinnerlichen. Deutsch, englisch und französisch sind Voraussetzung, jede weitere Spra-che sehr willkommen. Belastbar und f lexibel sollte man sein und natürlich den Kontakt und Um-gang mit Menschen mögen. «Als Maître de Cabine muss man zu-dem eine Führungspersönlichkeit sein, die Crew motivieren können und manchmal ein dickes Fell haben.» Seit acht Jahren arbeitet Estermann «in der Luft», sechs Jahre davon als Maître de Cabine. «Seit 2008, nachdem die Edel-weiss zur Schwestergesellschaft von Swiss International Airlines wurde, sind wir sehr gewachsen und mussten f lexibler werden. Wir f liegen in Europa für die Swiss, z.B. nach Amsterdam, Ve-nedig, Frankfurt oder Berlin etc. Diese Abwechslung erfüllt mich sehr», so Estermann. Sie glaubt auch, dass sie ab und zu um ihren Beruf beneidet wird, v.a. um die tollen Destinationen wo sie auch im Winter einige Sonnenstrahlen tanken dürfe. Junge Menschen weist sie deshalb immer wieder darauf hin, dass neue, gute Mit-arbeiter stets gesucht sind.

Manuela EstermannAlter: 32 JahreWohnort: Glattpark ZHZivilstand: ledigBeruf: Maître de CabineWerdegang (kurz): KV-Lehre bei Kuoni Reisen AG Vaduz, Stelle bei Kuoni Reisen AG Buchs, MRG Travel Eschen und Imholz Reisen AG/Tui Suisse; danach Flight Attendant bei Edelweiss und schliesslich seit 2007 Maître de Cabine.

Beim Abendessen auf der Insel Bandos, auf den Malediven

Auf dem Südamerika-Spezialflug für Globus Reisen von Zürich nach Rio de Janeiro

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Feuer und Flamme für Gegrilltes

Sie liess heuer etwas länger auf sich warten, die Grillsaison und noch hat sie ihren Höhepunkt aufgrund des unsteten, immer wieder regnerischen Wetters nicht erreicht. Doch was nicht ist, kann ja noch werden und die «Grilleros» stehen schon mit Grillzange und -platte im An-schlag bereit um ihre Kochkünste über dem Feuer zu beweisen. Die lie:zeit sprach mit Philipp Os-pelt, der es selber kaum erwarten kann, zuhause den Grill «anzu-schmeissen» und im Genussmarkt in Schaan seine Kunden über die richtige Gartemperatur des Grill-guts zu beraten.

Keine Grenzen«Das Grillieren hat sich in der warmen Jahreszeit immer mehr über die Generationen durchge-setzt», erzählt Philipp Ospelt. «Das Schöne dabei ist, dass beim Grillen der Kreativität praktisch keine Grenzen gesetzt sind. Auch Leute die sonst nicht gerne in der Küche stehen, lassen sich häufig dazu begeistern, mal den Grill anzumachen und ein gutes Stück Fleisch, Fisch oder Gemüse auf den Grill zu legen.»Philipp Ospelt ist der Meinung, dass Grillen deshalb so beliebt ist, weil für alle etwas dabei sein kann und man nicht stundenweise in

der Küche stehen sondern direkt mit Freunden und Familie dieser kulinarischen Freizeitbeschäfti-gung nachgehen kann. Zwar ste-hen beim Grillen Fleisch, Fisch und Wurstwaren im Zentrum aber auch Gemüse, Brot, Früchte oder sogar Pizza können mit ei-nem entsprechenden Aufsatz auf dem Grill zubereitet werden – so haben auch Vegetarier ihre wah-re Freude an der sommerlichen Outdoorküche. Die gute Folien-kartoffel ist bereits ein Klassiker.

Mut für neue KreationenWas Philipp Ospelt auffällt, ist, dass beim Grillen immer mehr

experimentiert wird – sei es mit Kochbüchern aus fernen Ländern oder dem Ausprobieren von Ei-genkreationen, die man stolz mit seinen Gästen teilen und genies-sen kann. Der Fachhandel unterstützt die motivierten Grilleure mit immer ausgeklügelteren Geräten, die mit zahlreichen Funktionen und Zu-behör das Grillen zum Event ma-chen, das auch die Gäste – oder besser gesagt – Zuschauer begeis-tert.

«Grillen lädt jedes Jahr aufs Neue zu Kreativität und Freude ein», sagt Philipp Ospelt von der Ospelt AG. Dabei sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt, die Möglichkeiten ungezählt. Was man auf welche Weise grilliert, ist abhängig von persönlichen Vorlieben und Geschmack.Von Tamara Beck

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Kurzinterview mit Philipp Ospelt; nachgefragt beim Grill-Fachmann

Worauf muss ich als Anfänger achten, damit ich mehr als nur eine Wurst gut hinbekomme?Philipp Ospelt: Bei Anfängern rate ich dazu, sich vor dem Gril-len gut beraten zu lassen, denn auch eine Wurst kann man schnell verkohlen. Wichtig ist, zu erwähnen, welche Art von Grill man hat und was man gerne isst und dann kann man individuell darauf eingehen, sei es mit Tipps von Bekannten oder in einem Fachgeschäft direkt. Jedem Anfänger rate ich, sich an die Sache ranzutrauen. Nach den ersten Erfolgen wird man schnell angesteckt mit dem «mehr» ausprobieren und sich diese schöne Freizeit-beschäftigung anzueignen. Welche Tipps hast Du in Bezug auf Marinaden und Wür-zen?Bei den Marinaden gilt es herauszufinden, was einem per-sönlich am besten zu welchem Produkt schmeckt. Es gibt wirklich wenig bis keine Grenzen. Fleisch sollte man 24 Stunden vorher einlegen, damit es den Geschmack besser aufnehmen kann. Wer trocken würzt, soll bis nach dem Grillen mit dem salzen warten denn Salz trocknet das Fleisch aus. Ich empfehle diesbezüglich ein feines Meersalz nehmen. Salz ist nicht einfach Salz, es gibt viele qualitative hochwertige Salze, die den Geschmack «runder» machen und gesünder sind.

Was grillst Du selber am liebsten?Persönlich habe ich gerne ein gutes Steak, eine gute Wurst oder ganz gerne einen leckeren Fisch am Stück, direkt vom Grill. Gemüse lege ich persönlich auch gerne mit dazu, als ergänzende Beilage.

Philipp Ospelt

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Ja. Ich will.Ja. Ich will.Konzentrieren Sie sich auf das Ja-Wort. Den Rest machen wir.Konzentrieren Sie sich auf das Ja-Wort. Den Rest machen wir.

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Rezept Schweinshals an Ingwer-Rosmarin-Marinade• 1.2 kg Schweinshals• Schwarzer Pfeffer aus der Mühle• 4 Zweige Rosmarin fein hacken• 2 Chilischoten entkernen und fein hacken• 3 cm Ingwer (frisch) schälen und fein reiben• 3 EL Honig• 3 EL Olivenöl• Rosmarinzweige zum Grillieren• Salz

Zubereitung: Das A und O für gutes Gelingen ist das langsame Braten nicht über der Glut sondern neben dem Feuer. Schweinshals rundum grosszügig mit Pfeffer aus der Mühle würzen. Rosmarin, Chili, Ingwer, Honig und Olivenöl zu einer Marinade verrühren und das Fleisch rundum damit bestreichen und in Alufolie gewickelt etwa 6 Stunden im Kühlschrank marinieren lassen.Zum Grillen in der Mitte des Grills eine Tropfschale mit etwas Wasser und Rosmarinzweigen stellen. Fleisch salzen und in die Mitte des Grills legen und zugedeckt etwa 1 ½ Stunden langsam garen lassen. Zwischendurch immer wieder mit Marinade bestreichen. Gutes Gelingen und en guata!

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Erdbeerkuchen einmal anders

Zutaten:225 g Butter225 g Zucker3 Eier1 Zitrone, Schale und Saft1 Päckchen Vanillezucker300 g Mehl1 TL Backpulver½ TL Salz225 g Naturejoghurt250 g Erdbeeren

Text: Rebecca Testi-Marogg – Foto: Oliver Hartmann

D ie Saison beginnt immer frü-her: Bereits seit einiger Zeit gibt es in den Geschäften

Erdbeeren aus Spanien zu kaufen. Ob pur oder als Dessert, die roten Bee-ren sind wahre Vitaminbomben. Wer die gewohnte Erdbeertorte nicht mehr mag, sollte unbedingt dieses Rezept für Erd-beerkuchen ausprobieren, das auch Backanfänger leicht bewäligen können. Durch die Zugabe von Joghurt und Zit-rone schmeckt dieser Kuchen nicht nur wunderbar frisch, er bleibt auch während meherer Tage schön feucht.

Rezept:Den Backofen auf 190 Grad vorheizen. Eine Gugelhopfform fetten und mehlen. Die Erd-beeren in Würfel schneiden und mit zwei Esslöffeln des Mehls bestäuben. Die weiche Butter mit den Eiern und dem Zucker zu ei-ner hellen Masse aufschlagen. Den Saft und die abgeriebene Schale einer Zitrone sowie den Vanillezucker zugeben. Den Joghurt un-terrühren. Den Rest des mit dem Backpulver vermischte Mehls beigeben und unterrühren.Den Teig in eine Gugelhopfform geben und in den Ofen schieben. Die Hitze auf 160 Grad re-duzieren und ca. 1 Stunde backen.

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Was macht eigentlich …?Dr. Arthur Jehle: « Bilder erfor-dern einen emotionalen Zugang »

: Dr. Arthur Jehle widmete sich nach der Aufgabe seiner Arztpraxis 2006 vollumfänglich der Malerei. Für 2014 plant er in Eschen eine Ausstellung mit Bildern – Landschaften und Porträts zwischen figurativ und abstrakt. Von Tamara Beck

lie:zeit Dr. Jehle, seit wann ma-len Sie?Dr. Arthur Jehle: Ich habe in den 80er-Jahren damit begonnen, hat-te immer schon ein Faible dafür. Intensiviert male ich seit ich aus gesundheitlichen Gründen meine Praxis aufgegeben habe. Ich war überlastet, zeigte depressive Sym-ptome.

Seitdem ist das Malen Ihr Beruf?Ja, das Malen ist genau so intensiv und interessant wie es vorher die Medizin für mich war.

Haben Sie Kurse besucht um das Malen zu erlernen?Nein, ich habe es einfach auspro-biert und mich selber weitergebil-det. Man kann über Technisches und Kunstgeschichte an Hoch-schulen viel lernen, aber das indi-viduelle Malen eines Bildes kann man dort nicht lernen.

Was inspiriert Sie?Man muss unterscheiden zwi-schen Motivation und Inspiration. Ersteres kann ich nicht erklären, es steckt in mir drin, ich muss malen wie ich essen und trinken muss, es ist ein Bedürfnis. Die Inspiration ergibt sich durch komplexe Um-weltfaktoren – Beziehungen zu Menschen, der Natur, was mich umgibt. Motor beim Malen ist im-mer Leidenschaft.

Wie würden Sie Ihre Malerei je-mandem erklären?Es ist ein brüchiger, unsicherer Pfad zwischen figurativ und abs-trakt. Jeder sieht etwas anderes in meinen Bildern. Nur wenige haben den Mut, auf ein Bild zuzugehen. Man darf ein Bild nicht als Rätsel ansehen, der Zugang soll auf rein emotionaler Ebene erfolgen. Die Rationalität ist dabei oft im Weg.

Sie malen vor allem Landschaften. Wie gehen Sie dabei vor?Ich habe die Idee einer Land-schaft, es entsteht ein zielorien-tierter Malvorgang, der übergeht in einen prozessorientierten. Das Malen wird selbstständig, es er-folgen Korrekturen und Überma-lungen. Die Applikation der Farbe erfolgt mit diversen Hilfsmitteln.

Wie lange dauert die Entstehung eines solchen Werks?Rund zwei Wochen – mit vielen Unterbrüchen, so dass es insge-samt mehrere Monate dauern kann und parallel arbeite ich an anderen Bildern.

Wie hat sich das Malen im Verlauf der vergangenen Jahre entwickelt?Vor 2006 machte ich Collagen und Zeichnerisches auf Holz. Von 2006 -12 habe ich Landschaften in Acryl auf Malgewebe gemalt. Seit 2012 arbeite ich mit Ölfarben. Bis 2014 sollen auf diese Weise 15 grossformatige Bilder entstehen, die ich an einer Ausstellung in Eschen präsentieren möchte.

Was bedeutet Ihnen das Malen?Es ist eine Passion, vergleich-bar mit dem Lebensabschnitt der Medizin; der Stellenwert ist gleich hoch.

Wenn Sie nicht malen, kümmern Sie sich u.a. um Ihre «Haustie-re». Sie halten und züchten Rep-tilien…Ja, ich halte derzeit Klapper-schlangen, Kobras und einen Waran namens «Ex». Insgesamt habe ich 19 Klapperschlangen-arten gehalten und sechs Arten nachgezüchtet.

Weshalb gerade diese Tiere?Sie geben weniger Aufwand als beispielsweise Säugetiere, man muss sie nur alle zwei bis drei Wochen füttern. Ich interessiere mich zudem sehr für das Thema der biologischen und kulturellen Evolution und komme durch die Beobachtung der Tiere diesbe-züglich auf interessante Gedan-ken. Schon als Kind hatte ich viele verschiedene Tiere.

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Dr. Arthur JehleAlter: 55Familienstand: ledigBeruf: Allgemeinmediziner, MalerWohnort: EschenHobbies: Reptilienhaltung und -zucht, Reisen, FotografieWebsite: www.arthurjehle.com

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Der Landtag in einer Variation in Grün

Akrylfarben auf Baumwolle und Leinen (2010)

Porträt C. Rice (2005/07); Akryl-, Öl- und Kunstharz-farbe auf Kunstgewebe

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Ahnenforschung Mauren: 2012 – ein ÜbergangsjahrNach dem erfolgreichen Ab-schluss der fünfteiligen Buch-serie «Menschen, Bilder & Ge-schichten- Mauren von 1800 bis heute» durch den Verein für Ah-nenforschung, Pf lege der Kultur und des Brauchtums Mauren, hat der Verein verdientermassen ein Übergangsjahr eingelegt, um neue Projekte zu eruieren.

Bei der diesjährigen General-versammlung am 14. Mai 2013 in den Räumen der Maurer Kul-turgütersammlung legte der Vor-stand neue Projekt vor, die der Ahnenforschungsverein angehen möchte. Im Zentrum des Inte-resses lag dabei die Sammlung und Erforschung des Maurer Di-

alektes resp. von Maurer Mund-artwörtern. In groben Zügen stellte Vorstandsmitglied Adolf Marxer der Versammlung das neueste Produkt des Vereins vor. Es soll nach dem Willen der Ge-neralversammlung weiterverfolgt werden. Wie Vereinspräsident Herbert Oehri unterstrich, soll dazu eine spezielle Kommission gebildet werden, die mit allen Kräften durch den Ahnenfor-schungsverein unterstützt wer-den soll. Dazu gehören auch die finanziellen Mittel.

Dank an GemeindevertretungVereinsvorstandsmitglied Adolf Marxer berichtet von der kos-tenlosen Zurverfügungstellung

eines Raumes für die Ahnen-forschung seitens der Gemein-de, der zur Aufbewahrung und zur täglichen Arbeit als ideal bezeichnet werden kann. Der Ahnenforschungsverein Mauren bedankte sich für diese schöne Geste bei der Gemeinde Mau-ren mit einem kräftigen Applaus. Dies verdeutliche offen das gros-se Interesse der Gemeindevor-stehung und des gesamten Ge-meinderates die genealogische Erforschung zu unterstützen, wurde der Gemeinderat von Mauren allseits gelobt.

Des Weiteren kam der Vereins-präsident auf den kleinen Restbe-stand der Buchedition des wohl

einmaligen fünfteiligen Werkes «Menschen, Bilder & Geschich-ten - Mauren von 1800 bis heute» zu sprechen. Band I und Band IV sind völlig vergriffen. Von Band II sind noch neun Bücher, von Band III 24 und von Band V 8 Exemplare für den Verkauf noch vorhanden. Entsprechende Massnahmen für den Verkauf wird der Vorstand einleiten.

Vereinskassier Roger Matt legte der Versammlung abschliessend eine ausgeglichene Jahresrech-nung und den positiven Revisi-onsbericht für das Berichtsjahr 2012 vor. Beide Traktanden wurden einstimmig von der Ver-sammlung gut geheissen. (pd)

Der neu gewählte Vorstand des Vereins für Ahnenforschung, Pflege der Kultur und des Brauchtums Mauren: von links Adolf Marxer, Walburga Matt, Herbert Oehri, Roger Matt und Johannes Kaiser.

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enschen, Bilder und Geschichten

Mauren von 1800 bis heute

Die fünftbändige Buchreihe «Menschen, Bilder & Geschichten – Mauren von 1800 bis heute» wurde abgeschlossen.

Das Werk umfasst auf 2700 Seiten alle alten und neuen Maurer Familiengeschlechter, die weit über die Gemeinde hinausstrahlen. Viele aussergewöhnliche Geschichten umranken die Bandreihe und wecken Erinnerungen. Auch die Judensiedlungen in Mauren und am Eschner-berg von 1625–1652, das Schicksal der Schwabenkinder, die Hexenprozesse in Liechtenstein, aber auch persönliche Erzählungen von Zeitzeugen unter dem Titel «So bin ich aufgewach-sen» oder die Vorstellung der Dorfteile der Gemeinde Mauren sind Teil dieser interessanten geschichtlichen Abhandlung.

Wir bieten noch einige wenige Exemplare der fünfteiligen Buchreihe «Menschen, Bilder & Geschichten – Mauren von 1800 bis heute» zum Verkauf an:

Band 1: vergriff enBand 2: (Familien Fürst, Haas, Heeb, Jäger, Kaiser, Kieber, Kirschbaumer, Malin, Marock und alle neuen Bürgerfamilienvon Fahrni bis Lutterschmidt II)Band 3: (Familien Marxer und Matt sowie alle neuen Bürgerfamilien von Mahlknecht bis Mayer) Band 4: vergriff en Band 5: (Familien Ritter, Schreiber, Senti I und Senti II, Üehle, Walser, Wohlwend, Zech und alle neuen Bürgerfamilien von Pucher bis Zünd)

Von Band 5 sind noch nicht alle Exemplare abgeholt worden. Wir räumen eine letzte Frist bis Freitag, 27. Mai 2011 ein. Alle bis dahin nicht abgeholten Exemplare werden gegen Verrech-nung an Ihre Adresse zugestellt.

Kontaktaufnahme: Wer die komplette Buchreihe bestellt hat, also im Besitz der ersten vier Bände ist, erhält den 5. Band kostenlos. Kontaktadresse: Vera Oehri-Kindle, Tel. 375 9003

Verein für Ahnenforschung, Pfl ege der Kultur und des Brauchtums Mauren

LetzteGelegenheit!

Letzte Gelegenheit! Infolge Umzugs werden die restlichen Bände zum Sonderpreis von CHF 50.– statt 100.– pro Band vergeben:

Band 1 + 4: vergriffenBand 2: 24 Exemplare (Fam. Fürst, Haas, Heeb, Jäger, Kaiser, Kieber, Kirsch-

baumer, Malin, Marock und alle neuen Bürgerfamilienvon Fahrni bis Lutterschmidt II)

Band 3: 8 Exemplare (Fam. Marxer und Matt, alle neuen Bürgerfamilien von Mahlknecht

bis Mayer) Band 5: 9 Exemplare (Familien Ritter, Schreiber, Senti I und Senti II, Üehle,

Walser, Wohlwend, Zech und alle neuen Bürgerfamilien von Pucher bis Zünd)

enschen, Bilder und Geschichten

Mauren von 1800 bis heute

Frau Vera Oehri-Kindle, Tel. 375 9003 oder [email protected] Verein für Ahnenforschung, Pfl ege der Kultur und des Brauchtums Mauren

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Toni Meier: «Man war früher zu-friedener als heute»

: Am Vorabend zu seinem 87. Geburtstag, am 16. Jänner 2007, be-suchte Herbert Oehri , in seiner Eigenschaft als Autor der fünfteiligen For-schungsserie «Menschen, Bilder & Geschichten – Mauren von 1800 bis heute», den Landwirt Anton Meier *1920 in seinem Zuhause am Weiherring. Heute ist Anton 93 Jahre alt und dem fortgeschrittenen Alter entsprechend bei bester körperlicher und geistiger Gesundheit. AntonMeier entstammt einer traditions-reichen Bauernfamilie im Dorf. Sein Vater David Meier war Landwirt, Schmied und Gemeindevorsteher von Mauren.Von Herbert Oehri

Anton wuchs mit seiner Schwester Paula im Haus Nr. 77 im Dorfteil Weiher auf. Das Vorgängerhaus wurde seiner-zeit das «Fürsthaus» genannt, weil die Grossmutter von Anton und Paula eine geborene Fürst aus Mauren war. Im folgenden Artikel erzählt Toni Meier aus seinem Leben, den Entbehrun-gen der Dreissigerjahre als es dem ganzen Land nicht beson-ders gut ging. Seine Dialekt-ausdrücke sind eine Fundgrube. Die junge Generation von heu-te hätte wahrscheinlich keine Chance diese althergebrachten Ausdrücke und Dialektwörter einzuordnen oder gar zu ver-stehen. Sie stammen aus einer anderen Zeit und einer anderen Arbeitswelt. Es war eine Zeit, in welcher das ganze Land in starkem Ausmass bäuerlich ge-prägt war. Die Stalltüren ver-schwanden erst ab 1960 .

Anton Meier ist in dieser Zeit der Dreissiger- und Vierziger-jahre aufgewachsen. Seine Ge-neration hat eine entbehrungs-reiche Zeit erlebt. Im Gegensatz zu seinen Vorfahren hatte seine Generation aber immer genug zu essen, da praktisch alle Fa-milien in Mauren Selbstver-sorger waren. Anton hat den Landwirtschaftsbetrieb in den Dreissigerjahren übernommen, ein paar Jahre nachdem sein Va-ter David Meier Vorsteher von Mauren geworden ist.

Das folgende Interview wurde auf Tonbandaufgezeichnet und (fast unverändert) in Auszügen wiedergegeben.

Anton, kannst du dich noch an deine Jugendzeit erinnern? Wie seid ihr aufgewachsen?

Anton Meier: Auf alle Fälle war es früher schöner als heu-te. Gemütlichere Zeiten, man war – kurz gesagt – zufriedener. Man hat auch mit den Jahres-zeiten gelebt, man war im Ein-klang mit der Natur. Wir haben uns z.B. auf den ersten Salat gefreut; heute hat man ihn das ganze Jahr. Je nach Ernteertrag haben wir gegessen, das eine Jahr üppiger, das andere Jahr schmaler. Einmal im Jahr^war grosse «Metzgete» angesagt, wenn das Jahr gut verlaufen war, sogar zweimal.

Hatte die Kirche Einfluss auf das bäuerlicheUmfeld?

Da muss ich sagen, dass die Kirche, oder besser gesagt das Kirchenjahr, einen gossen Ein-f luss auf die Familien und den Jahreszyklus ausübte. Ich kann mich noch entsinnen, dass in der Fastenzeit keine Musik, kein Gesang, kein Radio zu hören war. Für Kilbe, Tanz, Vergnügen waren andere Zei-ten reserviert. Vor allem in der

Anton Meier *1920, Landwirt, Mauren

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Fasnachtszeit, da ging es schon manchmal rund, oder bei der «Tüarka-Uszühete», auf die sich vor allem die Jugend freute.Grundsätzlich kann ich sagen, dass die Festlichkeiten früher viel lustiger, gemütlicher und spassiger waren als heute. Das Jahr war gut organisiert und geregelt. Mit der heutigen Zeit nicht zu vergleichen. Alle Fes-tivitäten wurden ausgiebiger gefeiert und vielmehr geschätzt.

Zur Ausbildung...

Welche Schulen hat Anton Meier besucht und gab es im Land auch noch andere Ausbildungsmög-lichkeiten?

Ich habe die Volksschule be-sucht. Es gab damals im Lande neben der Primarschule auch eine Realschule in Eschen und eine in Vaduz. Unser Schul-lehrer war vonder 4. bis zur 8. Klasse Johann Meier, «dr’ Han-nesle». Buben und Mädchen waren im Unterricht getrennt.

Die Mädchen hatten eine Or-densschwester als Unterrichts-lehrerin. Der Lehrer Meier war kein Anhänger der weiterfüh-renden Schulen. «Jo Buoba, ihr mond ned i d ’Realschual, ihr kond das bi miar o lerna». Er hatte eine eher konservative Grund-haltung.Vor der Schulzeit besuchte ich auch den Kindergarten im da-maligen alten Vereinshaus. Die-ses wurde unter der Führung von Kaplan Hollweck gebaut. Meine Kindergartenschwester war Schwester Mathilde. Ich bin aber nie gerne in den Kin-dergarten gegangen. Ich wollte lieber mit ins Riet gehen, mir war nicht so wohl im Kinder-garten, mir war es dort zu eng.

Dein Vater, Altvorsteher Da-vid Meier, war im eigentlichen Sinne dein «Lehrmeister» und auch Vorbild? Von Anfang an ein Bauer vom Scheitel bis zur Soh-le. Wie erlebtest du deine Ausbil-dungszeit?Es war Krieg und es bestanden auch keine grossen Möglich-

keiten, eine Lehre zu absolvie-ren. Ausbildungsplätze wurden praktisch keine angeboten. Jeder hatte mit sich selbst zu kämp-fen. Wir waren drei Buben des Jahrgangs 1920 in unserer Klas-se, Ernst Mündle, Ernst Bühler und ich. Keiner von uns hat die Realschule besucht. Das Gym-nasium wurde erst später einge-führt. Ernst Mündle fand kei-nen Ausbildungsplatz und fing später bei den LKW an. Ernst Bühler «Balle-Ernst» stieg bei seinem Vater ins Baugeschäft ein. Damals stampfte Ernst Bühler in Formen Zementroh-re; alles von Hand. Die Rohre wurden für die Drainagen an-gefertigt. Ich habe selber noch mit Ross und Wagen Rohre für die Drainagen ins Riet geführt. So begann mein Berufsleben als Bauer auf unserem Hof.

Wie lief ein Arbeitstag auf einem Bauernhof damals ab?Bei Heuwetter hiess es morgens früh um 4 Uhr aus den Federn. Es wurde gmeit (gemäht), al-

les von Hand. Eine Mahda (Mahd) das Grundstück rauf, eine runter. Dadurch entstand eine Doppelmahd. Die folgen-den Mahden wurden alle in der gleichen Richtung als einfache Mahda gemäht. Ich habe noch viel von Hand gemäht, bis ca. 10 Uhr vormittags. Bevor man zum Mähen schritt, wurde die Segass (Sense) mit dem Ten-gelhammer auf dem Tengel-stock tenglat. Nach dem Tengla befestigte man die Segass am Warb (hölzerner, leicht nach aussen zum Körper des Mähers gebogener, sechskantiger Stiel mit im spitzen Winkel nach rückwärts eingesetztem ca. 25 cm hohem Handgriff und am Stielende einem eingesetzten Quergriff ) mit dem Segassring (Sensenring), der auf der f la-chen Unterseite die Segass an den Warb andrückte und mit einem Schrubagwind (Schrau-bengewinde) versehen war, das mit dem Schlüssel angezogen, Segass und Warb fest verband. Zur Vorbereitung gehörte auch der Wetzstoo (Wetzstein), der

Anton Meierin den Dreissiger Jahren

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seinen Platz im Wetzstein-fass hatte, das man an einem Riemen um die Körpermitte trug. Das Futterfass wurde mit Wasser gefüllt. Nun ging’s auf zur Heuarbeit, für die Bauern die arbeitsreichste Zeit der längsten und vom Wetter so sehr beeinf lussten Arbeitsta-ge. Nachher musste man das Dürre wieder nochaheua. Das heisst, noch vor Mittag, wenn die Taunässe verdunstet war, wurde gwarbat oder zettet (Wiederausbreiten des Gra-ses auf der ganzen Wiese) und dann ging’s zum Mittagessen nach Hause. Nach dem Essen hiess es kehra (das angetrock-nete Gras wenden), entweder mit der Heugabel oder mit dem Rechen.Am späteren Nachmittag wur-de das Gras gmähdlat (mit dem Rechen in Mahden zusam-mengezogen). Aus den Mähdle wurden Höckerle (kleine Heu-haufen) geformt, indem man mit der Gabel das Gras überein-ander schichtete. Bei unbestän-digem Wetter brachten wir am frühen Nachmittag d‘Hoonza (Heinzen) auf die Wiese. Das Gras wurde anschliessend ghoonznat. Die Heinzen wur-den mit den Hoonzastecka (ca.

5 kg schwerer Eisenstab mit verdickter Spitze und einem f lachgehämmerten scheiben-förmigen Mittelstück) in das mit dem Hoonzastecka vorbe-reitete Hoonzaloch gesteckt und mit der runden Fläche des Hoonzastecka noch fester ein-geschlagen. Dann wurde das Gras an den drei Hoonzaspros-sa, von denen der mittlere quer zu den beiden anderen stand, aufgehängt und mit einem Kopf (Grasdach)versehen.

Die Heuernte…War das Wetter gut, konnten wir am zweiten Tag das Heu einfahren. Nach Verdunstung des in der Nacht gefallenen Taus wurden die Mähdle des Vortages verzettet, die Höcker-le und Hoonza abanandergnoo (Heu wieder ausbreiten). Nach dem Essen wurde das Heu nochmals gekehrt und dann mit Gabeln von beiden Sei-ten zu Bieta (grosse Mahden) zusammengeworfen. Man be-zeichnete diese Arbeit auch als zemmatoo. Beim Hölada (Heu-auf laden) waren folgende Per-sonen beteiligt: Der Lader, der mit der Ladgabla (besonders grosse Gabel) das Heu von der Hööbieta (grosse Heumahde)

auf den Wagen hinaufreichte; der Höölader, der auf dem Wa-gen das Heu zu einem Würfel aufbaute und in den vier Ecken die Heubüschel zusammenfal-tete – ma tuat arntna – um dem Heufuder einen besseren Halt zu geben. Der Noherecher, der die auf der Wiese zurückgeblie-benen Heureste mit dem Höö-recha (Heurechen), der vom Rechenmacher als hölzerner Handrechen gefertigt wurde, oder Zogrecha (grosser, meist aus Metall hergestellter Rechen von fast zwei Metern Breite und nach innen gerundeten ca. 30 cm langen Rechenzähnen) zemma grechat.

Der Heuwagen als Inbe-griff des HeuensDer Name Hööwaga (Heuwa-gen) oder Wessbomm (Wies-baum), Hööläterle (Heuleiter-lein), sind Begriffe, die unsere ältere Generation noch aus eigener Erfahrung kennt. Die allermeisten Jugendlichen kön-nen sich unter diesen altherge-brachten Ausdrücken unserer Vorfahren wohl kaum noch et-was vorstellen. Normalerweise benutzte man zum Höölada ei-nen Laterawaga (Leiterwagen)

und selten einen Brockawaga (Brückenwagen). Bei beiden Wagen war auf der Stirnsei-te ein ca. 1,5 m hohes mit vier Sprossen versehenes Hööläter-le (Heuleiterlein) angebracht, das beim Leiterwagen mit zwei am unteren Endeangebrachten Blechösen unten an der Late-rastanga befestigt war. Oft ver-wendete man, besonders beim Laden von Fetthöö (Fettheu) und Ohmat (Emd), an allen vier Ecken des Wagens Höös-tecka, ca. 1,30 m lange Holz-stöcke, die unten mit einem schräg eingeschlagenen Nagel auf den unteren Lateraholm ge-steckt wurden. War das Höö-fuader (Heufuder) fertig ge-laden, wurde der Wessbomm, der vorne eingekerbt war, unter eine Sprosse des Hööläterle gesteckt und auf das aufgela-dene Heu niedergedrückt. Der Wessbomm wurde rückwärts mit dem Höösaal (Heuseil, ein ca. 12 mm starkes etwa 8-10 m langes Hanfseil) nach unten gezogen, so dass das Heufuder zusammengepresst wurde. Das geschah wie folgt: Das Seil wurde mit einer Schlaufe am Laterabomm oder einem Griff am Brückenwagen festgemacht und zweifach um den Wess-

Heuwagen oder «Laterawaga» Getrockneter Mais im «Tüarkaköbel», auf dem Quer eisen wurden die Körner vom Kolben abgerieben.

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bomm geschlungen und am anderen Laterabomm oder ei-ner ensprechenden Vorrichtung am Brückenwagen befestigt. Die Schlooffa (Schlaufe) wurde senkrecht nach unten gezogen und um einen Knauf an der Hööwinda (Holzwinde) gewi-ckelt, die zwischen den beiden Sitalatera drehbar eingesetzt mit den Windaknebel (zwei Stück, die in die versetzten Lö-cher der Winde gesteckt wur-den) durch Drehen der Winde den Wessbomm nach unten zo-gen. Nun wurde das Hööfuader noch auf allen Seiten abgrechat (abrechen), um lose Heubü-schel zu entfernen.

«Rochkessel» und «Bremaöl»Zum Schutz der Zugtiere (Pfer-de, Ochsen, Kühe) gegen Un-geziefer wie Brema (Bremsen), Mogga (Mücken), Stechf lüga (Stechf liegen) wurden Roch-kessel (Rauchkessel) an der Wagendeichsel mitgeführt. Sie wurden mit faserigem Tuarba (Torf ) geheizt, um möglichst viel Rauch zu erzeugen. Oft wurden kleine Gummistücke beigemischt, um einen scharf riechenden Rauch zu erzeugen.

Dieser stank fürchterlich und vertrieb die Plagegeister.

Schwere BeleidigungWenn beim Mähen jemand in das Grundstück des Nachbarn hineinmähte und mit diesem Nachbarn nicht auf allerbestem Fusse stand, liess man auf dem eigenen Grundstück ein gleich grosses und gleich geformtes Stück ungemäht stehen. Dies hiess Schelmamahd und wur-de als schwere Beleidigung be-trachtet, oder man stellte Ste-cken auf, um den Nachbarn auf den Grenzverlauf aufmerksam zu machen.

100 Sonnentage für guten MaisDer angepf lanzte Mais brauch-te zum Reifen mindestens 100 Sonnentage. Im Oktober war es dann soweit. «Miar gon gi Tüarka itoo», und der Tüarka, d. h. nur die Tüarkakolpa wer-den abgno (geerntet). Zu Hause wurde er im Tenn (Scheune), oft sogar in der Wohnstube abgela-den.Am Abend kamen dann Ver-wandte und Nachbarn zum grossen Tüarka-Uszüha (Mais

ausschälen, das heisst, die äus-seren Blätter entfernen). Dies war immer mit einem grossen Fest verbunden. Wenn heirats-fähige Mädchen im Hause wa-ren, fehlte die männliche Jugend nicht, und das Tüarka-Uszüha wurde zu einem unvergesslichen Erlebnis, auf das man sich je-des Jahr gleichermassen wieder freute. An Getränken mangelte es nicht. War die Arbeit getan, wurden die Arbeiter noch mit Speis und Trank bewirtet. Oft waren alle Abende der jungen Leute besetzt, aber auch die äl-teren mussten ihren Nachbarn und Verwandten gegenüber Ge-genrecht halten, und bei der Be-wirtung durfte man sich nicht als knausrig erweisen.

Wie ging das «Tüarka-Uszüha» vor sich?

Beim Tüarka-Uszüha wurden die äusseren Blätter zugleich mit dem Schnarka (Kolben-stumpf ) entfernt, zwei bis drei Blätter am Kolpa (Kolben) blieben stehen. Dann wur-den vier Kölpa mit den Blät-tern zu einer Tüarkahengala zusammengebunden,die dann auf die Obertele (Estrich) ge-tragen und aufgehängt wurden.

Die Hausfrau suchte sich schon beim Tüarka-Uszüha jene schön gewachsenen, vollbesetz-ten etwa zwölfreihigen Kölpa als Somakolpa für das nächste Jahr aus.Diese haben wir dann zu je zwei Kolbenzu einer Hen-gala gebunden und separat auf der Obertele aufgehängt. Der frische Mais brauchte ca. zwei Monate zum Austrocknen, be-vor er zum Müllergebracht werden konnte. Die auf dem Feld zurückgeblie-benen leeren Tüarkastengel wurden mit der Sichel knapp über der Erde abgeschnitten und in Tüarkagarba (Garben) gebunden. Die Garben stellte man zu Tüarkakelcha (Kelche) zusammen. Dann wurden sie heimgebracht, wo sie mit dem Streueschneider zerkleinert und als Streue im Stall verwen-det wurden. Was zu entbehren war, wurde von den Buben für den Funkasunnteg (Funken-sonntag, erster Fastensonntag) zusammengebettelt. Noch bis vor 25 Jahren bettelten die Fun-kenbuben aus dem Dorf bei den Bauern mit folgendem Satz um Stroh und Gaben: «Böschele, Böschele, Tüarkastroh, alte Wi-ber nemmer oo».

Werkzeuge für das HeuenGetrockneter Mais im «Tüarkaköbel», auf dem Quer eisen wurden die Körner vom Kolben abgerieben.

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Toni. Dein Vater war Gemein-devorsteher.War das Vorsteher-büro hier im Hause oder in der Gemeindeverwaltung? Und was uns noch interessiert, was hat dein «Tätte» gelernt?

Mein Vater lebte von 1891 bis 1986. Er kam im Gaggalätsch (Rosenstrasse) zur Welt. Er verkörperte noch die «gute alte Zeit» der Jahrhundertwende. Er war ein sehr f leissiger Mann. Ich sah ihn praktisch ein Leben lang am Arbeiten. Er stammt von den «Schmed-Meier» im Gaggalätsch ab und erlernte – wie seine Vorfahren auch – das Handwerk eines Schmieds.Schon früh musste er auf eige-nen Füssen stehen. Nach sei-ner Heirat mit Maria Münd-le (1880-1954) zog er in das Haus seines Schwiegervaters in den Weiherring, wo er sich als Landwirt betätigte. Mein Vater hat sich von Jugend an sehr stark für die Öffentlichkeit einge-setzt. Zuerst in Gemeindekom-missionen, später als Vorarbei-ter beim Jahrhundertwerk der Maurer Trinkwasserversorgung im Jahre 1932. Insgesamt war er von 1924 bis 1948 in öffentli-cher Funktion als Gemeinderat oder Vorsteher. Von 1933 bis 1948 war David Meier ununter-brochen Gemeindevorsteher.

Wie war es damals mit der Kom-munikation? Gab es in Mauren schon Telefonanschlüsse?

In meiner Jugendzeit gab es in Mauren nur wenige Telefonap-parate. Heute trägt fast jeder das Telefon in der Tasche mit. Ich weiss, dass Gebhard Mei-er, Autotransporte, der Recht-sagent David Bühler, unser Nachbar, der Schreinermeister Eugen Meier, Emil Batliner «Küferle» und ein paar weite-re ein Telefongerät im Hause hatten. Meistens waren es Fa-milien, welche ein Gewerbe ausübten oder einen Handelsla-den betrieben. Es waren aber nur einige wenige. Neuigkeiten tauschten wir meistens an den Stammtischen im Wirtshaus aus, auf dem Kirchplatz am Sonntag nach der Messe, an Veranstaltungen oder zufällig auf der Strasse. Das Telefon brauchte man im Allgemeinen sehr wenig, nur in dringenden Fällen, z. B. wenn der Arzt oder Tierarzt gerufen werden musste.

Was kam früher auf den Tisch?

Meine Mutter war eine sehr gute Köchin. Und man freute sich auf das Essen. Man ass, was auf den Tisch kam. Vor al-lem die liechtensteinische Na-tionalspeise: Rebel und Kaffee. Das wurde täglich gegessen. Zum Frückstück gab’s immer Butter und Brot sowie Milch oder Milchkaffee. Fleisch kam meistens am Sonntag auf den Tisch. Es war kirchlich ver-

boten, am Freitag Fleisch zu sich zu nehmen. Dieses Verbot wurde auch in den allermeis-ten Familien strikt eingehalten. Apropos Butter: Meine Mutter hat die Produkte – meistens Butter (1/2 kg Mödle) und Käse (Sauerkäse), welche wir an den Senntagen gemacht haben, im Oberland verkauft. Auf einem beladenen Handwägele ging es Richtung Schaan und Vaduz ins Villenviertel, wo die Herr-schaften meiner Mutter für gutes Geld die frischen Milch-produkte abgekauft haben. Im Herbst wurden ein bis zwei Schweine geschlachtet. Die Metzgete wurde von den Haus-metzgern Rupert und Gebhard Bühler (Metzgerei Bühler), Metzger Pauli Matt und später von Metzger Fehr von der Bin-za auf dem Hof durchgeführt. Vom Schwein blieb nicht mehr viel übrig. Alles wurde ver-quantet (aufgebraucht).

Wenn du die Zeit von heute mit früher vergleichst, was ist we-sentlich anders geworden? Wür-dest du gerne in die heutige Welt hineingeboren werden?

Gegenüber früher hat sich praktisch alles verändert, was an und für sich der Lauf der Dinge ist. Auch unsere Vor-fahren haben sich weiterentwi-ckelt. Was mir auffällt, ist der gewaltige Wohlstand in unserer Gesellschaft. Allein der Fort-

schritt auf dem elektronischen Markt ist fast schon beängsti-gend. Wir sprachen vom ersten Telefon in Mauren. Heute – ich habe das schon einmal kurz er-wähnt – trägt man ein kleines Telefon im Brustsäckchen mit. Das ist faszinierend. Und trotz-dem geht mir alles zu schnell. Und wenn etwas zu schnell geht, verliert man den Über-blick.Die Erziehung von heute kann man mit der Erziehung von früher nicht mehr vergleichen. Bei meinem Aufwachsen gab es noch Autoritäten: die Autorität des Elternhauses, die Autorität der Schule, die Autorität der Kirche und die Autorität der Politik. Diese obersten Hüter einer gut funktionierenden Ge-sellschaftsordnung sind heute weggebrochen, was zu grossen Verwerfungen innerhalb der Generationen der letzten dreis-sig bis vierzig Jahre geführt hat. Neben dem vielen Positiven, das die moderne Gesellschaft zu bieten hat, gibt es viel Ne-gatives. Fast jeder lebt nur noch für sich allein und vergisst da-bei die Gesellschaft als Gan-zes. Der Konkurrenzkampf, der sich ein Leben lang hinzieht, wird bereits im Schulalter aus-getragen. Bei der Erziehung der heranwachsenden Gene-rationen ist einiges schief ge-gangen. Die Jugend sitzt viel zu viel vor dem Fernsehappa-rat oder bei Computerspielen.

Wie in vergangenen Zeiten: Enkel Andy Zerwas macht ein Schläfchen auf der war-men Kuh, rechts Nene Anton Meier

Haus Nr. 77, Aufnahme von der Rückseite

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Wie und was soll sie da noch lernen? Und so ergibt eines das andere. Nein, früher war die Gesellschaft besser geordnet und dankbarer. Man hatte nie diesen Überf luss und konn-te sich noch auf etwas freuen. Heute ist dies fast nicht mehr möglich. Wenn früher z.B. der alte «Joggele-Egon» seine

Handorgel geholt und auf der Veranda beim «Kemifeger-Ma-rock» im Weiherring gespielt hat, so war das ganze Quartier dabei und es gab viele lustige und unvergessliche Abende.

Heute ist u. a. die Technomusik der Ersatz, womit sich die jun-gen Menschen auch noch das

Gehör kaputt machen. Nein, ich muss ganz ehrlich sagen, ich möchte nicht in die heuti-ge Welt hineingeboren werden. Ohne die alte Zeit zu verklären, sie war einfach schöner, besser, ruhiger, mit zufriedeneren und glücklicheren Menschen.

KüchenutensilienKüche mit Herd und Feuerstelle

Die ersten Radiogeräte wurden für das Hand-orgelspiel zur Konkurrenz.

Man könnte meinen, die Zeit verginge heute schneller...Haus Nr. 77, Aufnahme von der Rückseite

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Lösungswort:

Auflösung des Rätsels aus der Ausgabe 15Das Lösungswort lautete:

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