Thema im Dezember 2019: »OK, Boomer!« – Die Generationen … · 2019. 12. 4. · 2 Einleitung:...

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Kostenloses Unterrichtsmaterial für die Sekundarstufe II www.zeit.de/schulangebote Inhalt: 2   Einleitung: Thema und Lernziele 3 Arbeitsblatt: »OK, Boomer« 5 Aufgaben 8  Internetseiten zum Thema Thema im Dezember 2019: »OK, Boomer!« – Die Generationen streiten Hat das friedliche Verhältnis zwischen Millennials und den Baby-Boomern Risse bekommen? Die Phrase »OK, Boomer« könnte ein Zeichen dafür sein. »OK, Boomer« ist eine ironisch-lakonische Antwort der jun- gen Generation auf belehrende oder herablassende Äußerungen der Älteren. Ist dies nur ein kurzfristiges virales Internet-Meme, oder steckt mehr dahinter? Möglicherweise geht es um einen tiefergreifenden Konflikt, um Werte, globale Verantwortung, politische Entscheidungen und die Gestaltung der Zukunft. In dieser Unterrichtseinheit analysieren und erörtern Ihre Schülerinnen und Schüler Hintergründe zu diesem vermeintlichen Generationenkonflikt und vergleichen den aktuellen Jugendprotest mit dem der 68er-Bewegung. In einem abschließenden Projekt befragen sie die Baby-Boomer selbst und beziehen deren Perspektive in ihre Überlegungen mit ein. Diese Arbeitsblätter sind ein kostenloser Service für Lehrkräfte der Oberstufe und erscheinen jeden ersten Donnerstag im Monat. Sie beleuchten ein Thema aus der ZEIT oder von ZEIT ONLINE, ergänzt durch pas- sende Arbeitsanregungen zur praktischen Umsetzung im Unterricht.

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Kostenloses Unterrichtsmaterial für die Sekundarstufe II

www.zeit.de/schulangebote

Inhalt:

2   Einleitung: Thema und Lernziele

3 Arbeitsblatt: »OK, Boomer«

5 Aufgaben

8  Internetseiten zum Thema

Thema im Dezember 2019: »OK, Boomer!« – Die Generationen streitenHat das friedliche Verhältnis zwischen Millennials und den Baby-Boomern Risse bekommen? Die Phrase »OK, Boomer« könnte ein Zeichen dafür sein. »OK, Boomer« ist eine ironisch-lakonische Antwort der jun-gen Generation auf belehrende oder herablassende Äußerungen der Älteren. Ist dies nur ein kurzfristiges virales Internet-Meme, oder steckt mehr dahinter? Möglicherweise geht es um einen tiefergreifenden Konflikt, um Werte, globale Verantwortung, politische Entscheidungen und die Gestaltung der Zukunft.

In dieser Unterrichtseinheit analysieren und erörtern Ihre Schülerinnen und Schüler Hintergründe zu diesem vermeintlichen Generationenkonflikt und vergleichen den aktuellen Jugendprotest mit dem der 68er-Bewegung. In einem abschließenden Projekt befragen sie die Baby-Boomer selbst und beziehen deren Perspektive in ihre Überlegungen mit ein.

Diese Arbeitsblätter sind ein kostenloser Service für Lehrkräfte der Oberstufe und erscheinen jeden ersten Donnerstag im Monat. Sie beleuchten ein Thema aus der ZEIT oder von ZEIT ONLINE, ergänzt durch pas-sende Arbeitsanregungen zur praktischen Umsetzung im Unterricht.

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»OK, Boomer« funktioniert in etwa so:

Annegret Kramp-Karrenbauer zu den Freitagsdemonstrationen: »Ich hätte meinen Kindern keine Ent-schuldigung geschrieben.« Millennial: »OK, Boomer.«

Dieter Nuhr: »Ich bin gespannt, was Greta macht, wenn es kalt wird. Heizen kann es ja wohl nicht sein, hö, hö!« Millennial: »OK, Boomer.«

Die Phrase »OK, Boomer« breitete sich 2019 viral als Internet-Meme aus. Die »Millennials« (geboren zwischen 1980 und 1995) und die noch jüngere Generation Z kommentieren damit belehrende, über-hebliche oder ausweichende Beiträge der Baby-Boomer-Generation (die Jahrgänge von 1955 bis 1969). Mit »OK, Boomer« kontert die junge Generation somit die Gesprächsverweigerung der älteren mit einer Gegenblockade.

Von der Netzkultur in die Politik fand das Meme »OK, Boomer« beispielsweise im neuseeländischen Par-lament. Die 25-jährige Parlamentarierin Chlöe Swarbrick hielt dort einen Vortrag über ein neues Klima-schutz-Gesetz. Der Vorgang bildet ein typisches Muster für diesen Generationenkonflikt: Swarbrick führte aus, dass vor allem ihre Generation und die Generationen nach ihr mit den Folgen der aktuellen Klimapoli-tik leben müssten. Die ältere Generation hätte die Krise kommen sehen, aber nicht gehandelt. Darauf gab es Zwischenrufe im Parlament, bei denen es laut Swarbrick nicht um Inhalte, sondern um ihr Alter ging. Sie ließ die Zwischenrufer mit einem knappen »OK, Boomer« ins Leere laufen und fuhr mit ihrer Rede fort. Swarbrick erzählte später in den Medien, der Ausspruch sei eine »einfache Zusammenfassung der kollek-tiven Erschöpfung« gewesen. Es sei müßig, jemanden von etwas überzeugen zu wollen, das er auf keinen Fall akzeptieren möchte.

Ist dies der Beginn eines neuen Generationenkonflikts à la 1968? Und ist es überhaupt ein Generationen-konflikt? Offenbar prallen bei dieser Auseinandersetzung konträre Geisteshaltungen aufeinander, und zwar quer durch alle Altersgruppen: Auf der einen Seite ein progressives, global denkendes Lager, das eine nachhaltige Umgestaltung der Wirtschaft und Gesellschaft fordert. Auf der anderen Seite diejenigen, die durch Reformen ihre finanziellen und wirtschaftlichen Errungenschaften in Gefahr sehen und den Sta-tus Quo bewahren und schützen wollen. Diese Polarisierung der politischen Lager kann man in vielen Län-dern beobachten, und sie ist nur zum Teil eine Frage des Alters. Allerdings sind es in der Tat die Vertreter der Baby-Boomer-Generation, die derzeit mehrheitlich die wichtigen Machtpositionen besetzen. Wie also konstruktiv miteinander umgehen, um die Weichen für die Zukunft zu stellen?

In diesem Arbeitsblatt machen sich die Schülerinnen und Schüler mit dem Hintergrund der Redewen-dung »OK, Boomer« vertraut. Sie notieren Beispiele für gesellschaftspolitische Generationenkonflikte aus eigener Erfahrung, ermitteln den Kern der Auseinandersetzung in einer Konfliktanalyse, schreiben einen Kommentar und ziehen einen Vergleich zur 68er-Bewegung. Anschließend suchen sie Lösungsansätze für Konfliktthemen und befragen dann »Boomer« selbst, um deren Sicht der Dinge zu erfahren.

Einleitung: Thema und Lernziele

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Arbeitsblatt »OK, Boomer«

Was wir wissen

Es sind zwei Wörter. »OK, Boomer«. Verbreitet als Antwort auf ein mittlerweile millionenfach über die soziale Plattform TikTok geteiltes Kurzvideo, in dem ein weißhaariger Mann mit Baseballmütze und Polo-shirt sagt: »Die Millennials und die Generation Z haben das Peter-Pan-Syndrom, sie wollen nie erwachsen werden.«

»Boomer« – damit ist die geburtenstarke Nachkriegsgeneration gemeint, sichtbar als Beule in der demo-grafischen Alterspyramide. Auf der anderen Seite stehen deren Kinder und Enkel, die Millennials, geboren zwischen 1980 und 1995, und die noch jüngere Generation Z. Letztere ist die erste Altersgruppe, die von Geburt an mit digitalen Technologien aufwuchs.

In den vergangenen Wochen hat »OK, Boomer« eine beeindruckende Karriere hingelegt und ist in den USA von einem Internetphänomen zum geflügelten Wort einer ganzen Generation geworden. Teenager antworten damit auf YouTube-Videos, auf Tweets von Donald Trump und auf alle über 30-Jährigen, die etwas Herablassendes über junge Menschen sagen. Der Ausruf erreichte sogar eine Debatte im neusee-ländischen Parlament. Und auch in Deutschland wird darüber diskutiert.

Aber indiziert »OK, Boomer« tatsächlich einen neuen Generationenkrieg, wie die »New York Times« schreibt? Ist es die »Kampfansage Millionen genervter Teenager«?

In Deutschland sei das zumindest unwahrscheinlich, sagt der Bildungs- und Sozialforscher Klaus Hurrel-mann. Hier wolle die Jugend Konflikte konstruktiv aushandeln und diskutieren. Das zeige die Fridays-for-Future-Bewegung, die zwar der Eltern- und Großelterngeneration ins Gewissen redet und die kurzsichtige Politik vergangener Jahrzehnte anprangert, aber das bislang ohne Krawall.

Hurrelmann ist Mitautor der Shell Jugendstudie, die seit 1953 Einstellungen, Werte und Sozialverhalten von Jugendlichen untersucht. Und laut der neuesten Erhebung politisiert sich die Jugend wieder. Drei bis fünf Prozent der Schüler, Azubis und Studenten engagierten sich aktiv für den Klimaschutz, sagt Hurrelmann. Weitere 20 bis 25 Prozent ließen sich zumindest von den Protesten mitreißen.

Eine leichte Generationenunwucht lässt sich jedoch am Wahlverhalten bei der Europawahl ablesen. Im Mai wählten 35 Prozent der 18- bis 24-Jährigen die Grünen und damit eine härtere Klimapolitik, aber nur 17 Prozent der 60- bis 69-Jährigen. Die Unionsparteien konnten nur 12 Prozent der jungen Wähler von sich überzeugen, aber 31 Prozent der älteren.

In den USA steht eine neue Redewendung für den Konflikt zwischen Jung und Alt. Droht der auch in Deutschland?

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Allerdings sind die unter 25-Jährigen hierzulande mit rund 20,8 Millionen in der Minderheit gegenüber 28,1 Millionen 50- bis 75-Jährigen – und die meisten der Jüngeren dürfen nicht wählen. Der selbst ernann-te Zukunftslobbyist und Buchautor Wolfgang Gründinger fordert deshalb ein Kinderwahlrecht und eine Jugendquote in den Parteien. Bei vielen Volksabstimmungen habe sich gezeigt, dass die Jungen keine Chance hätten gegen die zahlenmäßig überlegenen Alten, kritisiert er. »Wenn es um ihre Zukunft geht, sollten sie mitsprechen dürfen.«

Dass alle Proteste der Jugend bislang friedlich verlaufen sind, liegt wahrscheinlich an dem guten Verhält-nis der Kinder zu ihren Eltern. Das kann Klaus Hurrelmann mit Zahlen untermauern. 92 Prozent der 12- bis 25-Jährigen kämen gut oder bestens mit den Eltern aus, sagen sie. Von einem echten Generationenkon-flikt also keine Spur, oder?

Was wir nicht wissen

Ob es zu Konflikten wie Ende der Sechzigerjahre kommt und, falls ja, wann, ist unmöglich vorherzusa-gen. Zunächst einmal: Für eine vergleichbare Eskalation wie damals fehlt im heutigen Kontext die akute Sprengkraft. Unstrittig liegt die größte Ungewissheit im Miteinander der Generationen in der künftigen Entwicklung. So zeichnete sich in den Ergebnissen der Shell Jugendstudien der vergangenen Jahre zwar bereits ein steigendes politisches Interesse der Jugendlichen ab, die Zugkraft der Fridays-for-Future-Be-wegung und ein damit möglicherweise einhergehendes Konfliktpotenzial konnte und kann jedoch nie-mand vorhersehen.

Denn Wirtschafts-, Flüchtlings- und vor allem die Klimakrise haben tiefe Spuren und eine wachsende Ver-unsicherung bei den jungen Menschen hinterlassen. Selbst Gutverdiener können sich in Stadtnähe kaum noch Immobilien leisten, Sparen lohnt sich aufgrund der Niedrigzinslage nicht, und der aktuelle Konsum- und Mobilitätsstil beutet die irdischen Ressourcen aus. Genau hieran könnte sich der Konflikt entzünden. Millennials und Generation Z haben das Gefühl, sie müssten ausbaden, was ihnen die Generationen davor, in ganz besonderem Ausmaß die Babyboomer, eingebrockt haben.

Während die Millennials und ihr Blick auf die Welt jedoch gut untersucht sind, gibt es zur Generation Z nur wenige Studien. Wie die Digital Natives ticken, die eine Welt ohne Internet, Smartphone und soziale Netzwerke überhaupt nicht kennengelernt haben, weiß man noch nicht genau.

Außerdem sollte man misstrauisch sein, wenn Phänomene aus den USA einfach auf Deutschland projiziert werden. Im Fall von »OK, Boomer« gilt das besonders. Denn hier ist es wichtig zu unterscheiden, wer in Amerika zur Babyboomer-Generation zählt und wer hierzulande: In Deutschland waren, nachdem die Not der Nachkriegsjahre dem Wirtschaftswunder wich, die Jahrgänge von 1955 bis 1969 besonders gebur-tenstark. Nie wurden hier mehr Kinder in einem Jahr geboren als 1964. In den USA hingegen setzte der Geburtenboom bereits zehn Jahre früher ein. Dort sind die Kinder von damals, die »Boomer«, also bereits mehrheitlich im Rentenalter, während sie hierzulande noch zur erwerbsfähigen Bevölkerung gehören – ein und dasselbe Wort steht also für unterschiedliche deutsche und amerikanische Alterskohorten.

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Darüber hinaus ist in den USA die gesellschaftliche Gesamtsituation wesentlich angespannter. Einerseits werden dort die Millennials als »Snowflakes« – als arbeitsscheue, verweichlichte Egozentriker – diskredi-tiert. Andererseits müssen sie horrende Studienkredite aufnehmen, um überhaupt eine Ausbildung finan-zieren zu können, blicken auf unsichere und oft befristete Arbeitsverträge sowie wachsenden Populismus in der politischen Debatte. Fehlende soziale Absicherung und der in sich zusammengebrochene Immobi-lienmarkt tun ihr Übriges. Wer ist in ihren Augen schuld? Eben die »Boomer«, die sich jetzt zurücklehnen und mit dem Finger auf die anderen zeigen.

Doch auch in Deutschland hält Klaus Hurrelmann es nicht für unmöglich, dass sich das aktuelle Span-nungsverhältnis noch in einen handfesten Konflikt verwandelt: »An vereinzelten Aktionen zivilen Unge-horsams und einer Solidarisierung mit Gruppen wie Extinction Rebellion lässt sich ablesen, dass eine Radikalisierung der Schülerproteste nicht völlig auszuschließen ist.«

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Katharina Menne, DIE ZEIT Nr. 47/2019, https://www.zeit.de/2019/47/demografie-babyboomer-generationen-millennials-ge-nerationenkonflikt

Aufgaben

Einstieg

1. Streitpunkte zwischen den Generationen erfassena) Notieren Sie auf einem Zettel einen typischen Spruch von Personen der Generationen der heute

50- bis 65-Jährigen, der Sie besonders nervt, ärgert oder empört. Orientieren Sie sich dabei an Gesprächen, die Sie selbst geführt oder die Sie in den Medien mitverfolgt haben. Es geht hierbei nicht um persönliches oder individuelles Streitpotenzial, sondern um gesellschaftliche, soziale, wirtschaftliche oder politische Themen.

b) Lesen Sie die eingesammelten Zettel vor, und kommentieren Sie diese. Filtern Sie dann die Gegensätze und Aspekte heraus, an denen Sie am deutlichsten einen Konflikt der Generationen festmachen können.

2. Kenntnis über das Internet-Meme »OK, Boomer« austauschena) Haben Sie den Spruch »OK, Boomer« schon einmal gehört oder verwendet? Wenn ja: in welchem

Zusammenhang? Und wie war Ihre spontane Reaktion darauf? Teilen Sie Ihre Erfahrungen und Ihr Wissen zu diesem Schlagwort mit.

b) Recherchieren Sie im Internet nach weiteren Beispielen dazu.

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Basis-Aufgabe

3. Kernbegriffe für das Textverständnis klären Definieren und erläutern Sie in Partnerarbeit einen der folgenden Begriffe, die entweder im Text er-wähnt werden oder im Kontext des Themas eine Rolle spielen. Nennen Sie konkrete Beispiele für die dahinter stehende Geisteshaltung. Recherchieren Sie gegebenenfalls im Internet, um Hintergrund-informationen einzuholen: Millennials | Generation Z | Peter-Pan-Syndrom | (Baby-)Boomer | (Internet-)Meme Digital Natives | Snowflakes | Extinction Rebellion | 68er-Bewegung.

Weiterführende Aufgaben

4. Eine Konfliktanalyse durchführena) Erläutern Sie mit eigenen Worten anhand des Textes und Ihrer Ergebnisse aus dem Einstieg, was

die Phrase »OK, Boomer« aussagen soll.b) Arbeiten Sie heraus, welche Kritik an der »Generation Babyboomer« dadurch ausgedrückt wird,

und analysieren Sie die Auseinandersetzung. Nutzen Sie hierfür die Auslegung der Autorin im Text, und ergänzen Sie sie durch eigene Überlegungen.

c) Analysieren Sie den Konflikt: • Inhalte: Worum geht es wirklich, und zwar im Kern? • Interpretation: Welche unterschiedlichen politischen Forderungen oder Überzeugungen

lassen sich daraus ableiten? • Verlauf: Welche Verhaltensweisen werden als eskalierend wahrgenommen? • Parteien: Wer sind die Gegenspieler? Gibt es Akteure im Hintergrund?• Art der Auseinandersetzung: Handelt es sich eher um einen Generationenkonflikt oder um

Spannungen zwischen widersprüchlichen Geisteshaltungen oder Weltanschauungen? d) Visualisieren Sie den Generationenstreit in einem Konfliktmapping. Stellen Sie die Akteure, ihre

Beziehungen sowie die jeweiligen Konfliktthemen grafisch dar.

5. »Snowflakes« und »Boomer«: Über Streitkultur diskutierena) Der Spruch »OK, Boomer« polarisiert. Manche sehen hierin eine Faulheit der Argumentation

ohne inhaltliche Auseinandersetzung. Andere befürworten die Phrase als ironische Spiegelung der Gesprächsverweigerung der älteren Generation. Manche Medien interpretieren »OK, Boo-mer« als Anfang eines neuen Generationen- oder Weltanschauungskrieges (siehe Zeile 19). Schreiben Sie einen Kommentar dazu, in Form eines offenen Briefes an die Babyboomer-Genera-tion mit der Überschrift: »Ist ›OK, Boomer‹ okay?«

a) Vergleichen Sie Ihre Kommentare mit dem Beitrag des YouTubers Rezo in seiner ZEIT ONLINE-Kolumne »›OK, Boomer‹ ist okay, Boomer!«, und erörtern Sie die vorgebrachten Argumente. https://www.zeit.de/kultur/2019-11/generationenkonflikt-ok-boomer-millenials-babyboomer-rezo

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6. Den aktuellen Generationenstreit mit dem der 68er-Bewegung vergleichena) Die 68er-Bewegung wird unter anderem auch als Jugendrebellion interpretiert. Recherchieren

Sie hierzu Themen, Forderungen, Vorwürfe und Formen dieser Protestkultur. Arbeiten Sie heraus, woran sich der Konflikt zwischen den Generationen entzündete.

b) Erörtern Sie, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede Sie zwischen der 68er-Bewegung und den aktuellen Jugendprotesten sehen. Halten Sie diese tabellarisch fest.

7. Lösungsansätze für Konfliktthemen suchen Fridays for Future, Artensterben, Flüchtlingshilfe, hohe Wohnungsmieten und Rentenbeiträge, Unter-repräsentation der jungen Generation auf den meisten Macht- und Entscheidungsebenen: Dies sind nur einige der aktuellen Streitpunkte zwischen den Generationen. Untersuchen Sie in Kleingruppen für einen beliebigen Aspekt, wie die Generationen gemeinsam zu konstruktiven Lösungen finden können. Nutzen Sie hierfür auch die Arbeitsergebnisse der Konfliktanalyse.

Projekt/Hausaufgabe

8. Eine Umfrage zum Generationenstreit durchführen • Wie denkt die Boomer-Generation über die Millennials? • Wo sehen die Boomer das Konfliktpotenzial mit den Jüngeren? • In welchen Punkten unterstützen sie die junge Generation?Befragen Sie hierzu fünf Personen aus der Baby-Boomer-Generation. Tragen Sie die schönsten, witzigsten, nachdenklichsten und treffendsten Zitate aus Ihren Umfragen in einer Collage zusammen. Ziehen Sie dann ein abschließend Fazit aus Ihrer Beschäftigung mit der Thematik.

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IMPRESSUMProjektleitung: Franziska Sachs, Zeitverlag Gerd Bucerius GmbH & Co. KG, Projektassistenz: Jannike Möller, Zeitverlag Gerd Bucerius GmbH & Co. KG, didaktisches Konzept und Arbeitsaufträge: Susanne Patzelt, Wissen beflügelt

ZEIT ONLINE: Zeit, Platz zu machen?https://www.zeit.de/2019/07/generation-babyboomer-klimawandel-generationenvertrag-rente-genera-tionenwechsel

ZEIT ONLINE: Häh?https://www.zeit.de/zeit-magazin/leben/2019-04/jugend-pubertaet-teenager-widerstand-greta-thun-berg

ZEIT ONLINE: Auch die Jugend ist gespaltenhttps://www.zeit.de/gesellschaft/2019-10/shell-jugendstudie-2019-klimapolitik-populismus-aengste

ze.tt.de: #OkBoomer: So wehren sich Millennials gegen den Vorwurf, Weicheier zu seinhttps://ze.tt/okboomer-so-wehren-sich-millennials-gegen-den-vorwurf-weicheier-zu-sein

ze.tt.de: 14 Gründe, warum die Generation Y sehr viel besser ist als ihr Rufhttps://ze.tt/14-gruende-warum-die-generation-y-sehr-viel-besser-ist-als-ihr-ruf

tagesspiegel.de: Aufstand gegen die Babyboomer – Ihr habt auf unsere Kosten gelebt!https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/aufstand-gegen-die-babyboomer-ihr-habt-auf-unsere-kos-ten-gelebt/25211180.html

sueddeutsche.de: In Ordnung, alter Mannhttps://www.sueddeutsche.de/leben/internet-in-ordnung-alter-mann-1.4678212

Internetseiten zum Thema: »OK, Boomer!« – Die Generationen streiten

Das kostenlose ZEIT-Angebot für Schulen Die Unterrichtsmaterialien für das Schuljahr 2018 / 19 »Medien verstehen« und »Schule, und was dann?« sowie DIE ZEIT für drei Wochen im Klassensatz können Sie kostenfrei bestellen. Alle Informationen unter: www.zeit.de/schulangebote