Themenkreis: Landschaft, Flächeninanspruchnahme und (oberirdische) Infrastruktur

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1 Informations- und Dialogprozess zum Aufsuchen und Fördern von Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten (InfoDialog Fracking) Themenkreis: Landschaft, Flächeninanspruchnahme und (oberirdische) Infrastruktur Fragen-/Aufgabenstellung und Vorgehensweise (Konzept) Bearbeitung Dipl.-Ing. Helmut Schneble M.Eng. Landschaftsarchitektur Katja Weinem Dipl.-Geograph Ingo Niethammer Pfad: 11/PS/1137002 Dialog-Fracking/3_UBS/Präsentation

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Präsentation vom dritten Arbeitstreffen des Arbeitskreises gesellschaftliche Akteure am 11.11.2011. Themenkreis: Landschaft, Flächeninanspruchnahme und (oberirdische) Infrastruktur Fragen-/Aufgabenstellung und Vorgehensweise Münster, 11. November 2011

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Informations- und Dialogprozess zum Aufsuchen und Fördern von Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten

(InfoDialog Fracking)

Themenkreis: Landschaft, Flächeninanspruchnahme und (oberirdische) Infrastruktur

Fragen-/Aufgabenstellung und Vorgehensweise (Konzept)

Bearbeitung

Dipl.-Ing. Helmut Schneble

M.Eng. Landschaftsarchitektur Katja Weinem

Dipl.-Geograph Ingo Niethammer

Pfad: 11/PS/1137002 Dialog-Fracking/3_UBS/Präsentation

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Inhalt

-  Vorbemerkung

-  I Grundlagenermittlung / Klärungsphase

-  II Analyse der Wirkungszusammenhänge auf die Umweltschutzgüter

-  III Beispielhafte Darstellung: Anwendung der Ergebnisse der Analyse der Wirkungszusammenhänge

-  IV Entwicklung (Diskussionsbeitrag) von (landschaftsgebundenen) Kriterien für Auswahl und Bewertung von fördertechnischen Einrichtungen

Anhang: Diskutierte / gestellte Fragen zum Themenschwerpunkt Verkehr/Transport/Flächenverbrauch/Lärm

Bearbeitung: Umweltplanung Bullermann Schneble GmbH

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Vorbemerkung

Seit 2008 führt ExxonMobil in einigen Gebieten Niedersachsens und Nordrhein-Westfalens ein neues Aufsuchungsprojekt durch. Es soll geklärt werden, ob die vermuteten Vorkommen von Erdgas aus neuen Lagerstätten (sogenannten unkonventionellen Lagerstätten) förderwürdig sind. An geeigneten Stellen soll – falls nötig - das im Gestein eingeschlossene Erdgas durch die Fracking Technik freigesetzt und dann auch gefördert werden.

Da sich in der öffentlichen Diskussion viele Bedenken und Fragen von besorgten Bürgerinnen und Bürgern, von Politikern und Wasserversorgern zeigen, hat sich ExxonMobil entschieden, diese von unabhängigen Wissenschaftlern klären zu lassen. Und zwar im Rahmen eines breit angelegten Informations- und Dialogprozesses.

Im Rahmen der vorangegangenen Diskussionen sind Fragestellungen zu den Themenbereichen Verkehr/Transport/Flächenverbrauch/Lärm aufgeworfen worden, die es zu beantworten gilt. Das Büro Umweltplanung Bullermann Schneble GmbH wurde aufgefordert, zu diesem Themenkomplex ein Arbeitskonzept zu entwickeln, um systematisch und vollständig die Fragestellungen aufzuarbeiten und die Grundlagen für eine Umweltverträglichkeitsanalyse zu erstellen.

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Das vorliegende Arbeitspapier stellt die Vorgehensweise / Arbeitsschritte der Untersuchung vor

I Grundlagenermittlung / Klärungsphase:

Planerische / technische und betriebliche Rahmenbedingungen für das Aufsuchen und Fördern von Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten

Ziel dieses Arbeitsschrittes ist es, alle relevanten Fakten / Daten im Zusammenhang mit den oberirdischen Tätigkeiten bei der Exploration/Erkundung, der Bohrung und dem Fracking sowie dem Endausbauzustand (Produktion/Gasförderung/Aufbereitung, Druckerhöhung und Transport) als Grundlage für eine Umweltanalyse zusammen zu stellen (in Text, Abbildungen/Graphiken und Planunterlagen/Systemskizzen).

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Stichworte/Klärungspunkte, insbesondere:

•  Flächenbedarf: Exploration inkl. Baustelleneinrichtung/Erkundungsbohrung, Ausbau für Regelbetrieb (Clusterbetrieb)

•  Errichtung der Infrastruktur: Exploration/Bohrungen, Fracking-Betrieb, Gasförderung im Regelbetrieb: Größe / Abmessungen der Einrichtungen, insbesondere auch Art und Maß der baulichen / infrastrukturellen Einrichtungen), einschließlich Zuwegung

•  Maßnahmen (oberirdisch) zum Schutz des Grundwassers (Befestigung der Flächen, Versiegelung, Rückhaltung etc.)

•  Maßnahmen zur Sicherung des Oberbodens, zur Eingrünung der Bohrplätze

•  Errichtung der Anlage (Dauer, Verkehrsaufkommen, LKW-Anteile)

•  Betrieb der Anlage (Lärm, Verkehr, relevante Emissionsquellen)

•  Ver- und Entsorgung der Bohrplätze

•  Dauer / Zeitrahmen / Rahmenbedingungen für die einzelnen Schritte/Phasen

•  Anzahl von Anlagen in einem Explorationsgebiet / potentiellen Gewinnungsgebiet, Abstände der Anlagen zueinander

Nachfolgend 4 Abbildungen (Beispiele Infrastruktur Bohrplätze)

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Planung: Lageplan für Exploration / Erforschung der unterirdischen Erdgasvorkommen, Hier: Entwässerungsplan + Darstellung der asphaltierten Flächen und der Entwässerungseinrichtungen, Eingrünung (Plangrundlage ExxonMobil)

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Phase: Infrastruktur für die Bohrungen ist fertiggestellt, Asphaltierte Fläche (Mulde), Regenwasserauffangbecken, Schotterflächen (Parken, Büro-/Sozialcontainer), Erschließungsstraße (ausgebauter Feldweg), Umspannwerk, öffentliche Straße (Foto: ExxonMobil)

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Phase: Durchführung der Erkundungsbohrung, Erkundungsbohrung: Bohrgerät, technisches Equipment (u.a. für das Abdichten des Bohrloches etc.), Baustelleneinrichtung (keine Aggregate/technische Apparate etc. für Fracking) (Foto: ExxonMobil)

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Phase: Fracking - Neben der Baustelleneinrichtung, der Infrastruktur und der Bohrausrüstung sind die oberirdischen Anlagen / Apparate für das Fracking zu erkennen (i.w. Hydraulikaggregate, Behälter und Siloanlagen für Hydraulik-Fracturing-Flüssigkeit, Sand etc.) (Foto: ExxonMobil)

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II Analyse der Wirkungszusammenhänge auf die Umweltschutzgüter durch Flächeninanspruchnahme, Bau der oberirdischen Infrastruktureinrichtungen und Betrieb (Fracking und Regelbetrieb / Produktionsbetrieb)

Grundlage: Ergebnisse / Rahmenbedingungen nach Ziffer I

Vorläufige Auflistung möglicher Wirkfaktoren

Schutzgüter

Wirkfaktoren / mögliche Beeinträchtigungen, die im Rahmen dieser Untersuchung behandelt werden

Menschen

Lärmemissionen (Verkehr, Betrieb, einschl. Baustellenlärm) Auswirkungen auf Erholungs- und Freizeitbelange / Veränderung von Zugänglichkeiten/Wegebeziehungen Beeinträchtigung von Sichträumen/-beziehungen

Boden

Flächeninanspruchnahme, Versiegelung (einschließlich dem Bau von verkehrs- und leitungsgebundenen Infrastruktureinrichtungen), Bodenfunktionen, Schutzwürdigkeit, Seltenheit

Wasser

Ableitung von Oberflächenwasser von versiegelten Flächen, mögliche Schadstoffbelastung, Verringerung der Grundwasserneubildung bei Einleitung des Oberflächenwasser ins Kanalnetz; ggf. Versickerung Eingriffe in das Grundwasser bei der Bohrung

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II Analyse der Wirkungszusammenhänge auf die Umweltschutzgüter durch Flächeninanspruchnahme, Bau der oberirdischen Infrastruktureinrichtungen und Betrieb (Fracking und Regelbetrieb / Produktionsbetrieb)

Ergebnis/Ziel: Erstellung einer vorhabenbezogenen Wirkungsmatrix nach dem Grad des Wirkungszusammenhangs; soweit sinnvoll: Differenzierung nach den einzelnen Phasen

Luft, Klima

Keine betrachtungsrelevanten Wirkungszusammenhänge für den hier behandelten Themenkreis; untergeordnete Wärmeinseleffekte durch Versiegelung / Freisetzung von Abgasen/Stäuben

Landschaft

Insbesondere: Landschaftsbild, Beeinträchtigung von Vielfalt, Eigenart und Schönheit von Landschaft durch die Aufstellung/Errichtung von Betriebseinrichtungen

Tiere und Pflanzen, biologische Vielfalt

Flächeninanspruchnahme, direkte und indirekte Auswirkungen (u.a. Zerschneidungswirkungen, Lärm, Bewegungen)

Kultur- und sonst. Sachgüter

Flächeninanspruchnahme, Überbauung; indirekte Auswirkungen durch optische Beeinträchtigungen

Wechselwirkungen

Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern

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III Beispielhafte Darstellung: Anwendung der Ergebnisse der Analyse der Wirkungszusammenhänge auf einen potentiellen Standort/Bohrplatz

Aufgabe und Ziel:

Darstellung der Wirkungsfaktoren und resultierender möglicher Umweltbeeinträchtigungen der Schutzgüter an einem konkreten Fallbeispiel, gestuft für die einzelnen Schritte/Phasen von der Einrichtung des Bohrplatzes bis zur Aufnahme des Regelbetriebes der Gasförderung

Diskussion/Ableitung möglicher Maßnahmen zur Vermeidung/Verminderung von Umweltauswirkungen

Darstellung in Text, Abbildungen und Karten, Simulation

IV Entwicklung (Diskussionsbeitrag) von (landschaftsgebundene) Kriterien für Auswahl und Bewertung von fördertechnischen Einrichtungen, Bohr- und Gewinnungsplätzen

Ziel könnte es sein, aus den Ergebnissen der Arbeitsschritte I-III einen Kriterienkatalog (als Diskussionsbeitrag) zu entwickeln, der die oberirdischen/landschaftsbezogenen und infrastrukturellen Belange / Umweltwirkungen (wie in Ziffer II vorläufig dargestellt) berücksichtigt.

Dies könnten Ausschluss-, Eingrenzungs- oder Mindestkriterien (im Sinne von Mindestanforderungen) sein, die als Diskussionsbeitrag in den Arbeitskreis eingebracht und dort diskutiert werden können.

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13 Bearbeitung: Umweltplanung Bullermann Schneble GmbH

Konventionelle Ölförderung, Beispiel für die Verteilung von Ölsonden in einem Fördergebiet (Foto: ExxonMobil)

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14 Bearbeitung: Umweltplanung Bullermann Schneble GmbH

Anhang: Diskutierte / gestellte Fragen zum Themenschwerpunkt

Verkehr/Transport/Flächenverbrauch/Lärm

Verkehr/Transport/Flächenverbrauch/Lärm  

Bemerkung  [1]

Mit welchem Schwerlastverkehr ist zu rechnen? Herstellung der Infrastruktur, Betriebsphasen (Fracking, Regel-/Förderbetrieb)

Wie viel Schwerlasttransporte sind pro Bohrplatz bei der Einrichtung, der Durchführung der Bohrung, beim Fracking zu erwarten?

Siehe oben

Wie werden die geförderten Gase transportiert? √

Wie erfolgt der Emissionsschutz (z.B. Lärm)? √

Wie groß ist die Lärmbelastung beim Bohren und beim Fracking? √

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Anhang: Diskutierte / gestellte Fragen zum Themenschwerpunkt

Verkehr/Transport/Flächenverbrauch/Lärm

Welchen Belastungen unterliegen Straßen und Wirtschaftswege? Gibt es vorab eine Bestandsaufnahme?

Wie wird die Zuwegung geregelt?

Kann man Transportwege frühzeitig darstellen (schon beim Genehmigungsverfahren)?

Von welchem Konzern bzw. von welcher Firma bezieht Exxon die chemischen Stoffe und wie viele Kilometer beträgt der Anfahrtsweg?

Hier nicht Untersuchungsgegenstand

Flächenverbrauch und Nutzungskonflikte

Zu Nutzungskonflikte: Noch zu klären, inwieweit im Rahmen dieser Untersuchung zu bearbeiten. Primär wirtschaftlich / entwicklungs-strukturelle Fragestellung

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Anhang: Diskutierte / gestellte Fragen zum Themenschwerpunkt

Verkehr/Transport/Flächenverbrauch/Lärm

Welche konkreten Auswirkungen sind für die Flächennutzer der Forst- und Landwirtschaft zu erwarten? Sehen Sie hier Risiken für die zukünftige Entwicklung?

Prüfen, inwieweit dies hier behandelt werden sollte (wirtschaftliche, strukturelle Entwicklung)

Wird bei jeder Bohrung ein Standrohr gesetzt? √

Ist mit einer Vielzahl von Förderbohrungen pro Probebohrung zu rechnen?

Wie hoch wären der Flächenverbrauch und die Versiegelung von Fläche im Fall einer kommerziellen Gewinnung?

Vergleichsberechnung möglich

Anzahl der Bohrtürme? Wird nach der Förderung alles komplett zurückgebaut?

Wie viele Bohrungen sind im Vergleich zur konventionellen Erdgasförderung zur Erkundung und Ausbeutung einer Lagerstätte notwendig?

√ (siehe auch oben)

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Anhang: Diskutierte / gestellte Fragen zum Themenschwerpunkt

Verkehr/Transport/Flächenverbrauch/Lärm

Wie lange bleibt das Bohrgerüst am Bohrplatz? Wie lange bleibt der Bohrplatz insgesamt eingerichtet? Wie viel Fläche verbraucht der Bohrplatz?

Wie lange wird eine Bohrung voraussichtlich Erträge abwerfen? Wann ist mit einem vollständigen Rückbau einer Bohranlage zu rechnen?

Erste Teilfrage: Hier nicht relevant

Sind die Investitionen für die Probebohrung (ca. 1,8 Mio. €) nicht erst dann wirtschaftlich, wenn hinterher eine Vielzahl von Förderbohrungen errichtet wird?

Hier nicht relevant

Wie groß ist der Abstand zwischen den einzelnen Bohrplätzen? √

(Szenario möglich)

Wer bezahlt die Infrastruktur (Zuwegung schwerlastverkehrtauglich, Wasser- und Stromversorgung etc.)?

Hier nicht relevant

Gibt es eine Beteiligung an den Unterhaltungskosten der zur Verfügung gestellten Infrastruktur (Verkehrswege)?

Hier nicht relevant