Thomas Schrott Projektarbeit KochART - amg-tirol.at · Nach gründlichem Brainstorming wurde die...
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Lehrlingsevent zur Vernetzung von Lehrlingen
„FOOD-STORE KochART“
Projektarbeit
zur Erreichung der Qualifikationsstufe II des Diplomierten Lehrlingsausbilders
von
MMag. Thomas Schrott
Arzl im Pitztal, Jänner 2008
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Inhaltsverzeichnis 1. Ausgangssituation und Problemstellung.............................................................. 3
2. Projektziele und Vorgehensweise ....................................................................... 4
3. Vorbereitung & Planung ...................................................................................... 5
4. Durchführung der KochART ................................................................................ 7
4.1 Get Together..................................................................................................... 7
4.2 Teamübungen................................................................................................... 8
4.3 Kreatives kochen............................................................................................. 10
4.4 Mittagessen..................................................................................................... 11
4.5 Abschluss........................................................................................................ 12
5. Ergebnisse und Ausblick ................................................................................... 13
6. Anhang.............................................................................................................. 14
6.1 Projektablaufplan ............................................................................................ 15
6.2 Drehbuch ........................................................................................................ 16
6.3 Rezeptbuch..................................................................................................... 16
Aus Gründen der Vertraulichkeit wurde der Name des in dieser Projektarbeit untersuchten Unternehmens in „FOOD-STORE“ geändert. FOOD-STORE ist ein vom Verfasser dieser Arbeit frei gewählter Name, ein Bezug zu einem wirklich existierenden Unternehmen ist nicht beabsichtigt und
als Zufall zu betrachten.
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1. Ausgangssituation und Problemstellung
Bestellungen tätigen, die gelieferte Ware übernehmen, das Obst- und Gemüsepult
ansprechend gestalten, die MoPro-Kühlung betreuen, Verkaufsgespräche bei der
Feinkost führen, Regale schlichten, Preisschilder drucken und die Kunden an der
Kassa freundlich verabschieden stellen nur einige der vielfältigen Aufgaben dar, mit
welchen FOOD-STORE Lehrlinge tagein, tagaus in ihrer Filiale konfrontiert sind. Seit
jeher wird dabei besonders großes Augenmerk auf die systematische Ausbildung der
Jugendlichen gelegt, welche in Form einer Rotation zwischen den einzelnen
Abteilungen des Supermarktes erfolgt. Ausgebildet zum Generalisten sind FOOD-
STORE Lehrlinge am Ende der Lehrzeit überall flexibel einsetzbar und wahre
Experten in Sachen Lebensmittel mit ausgezeichneten Aufstiegsmöglichkeiten.
So niveauvoll die praktische Ausbildung vor Ort auch sein mag, eines kommt dabei
meistens zu kurz: Die Möglichkeit des Austausches und der Vernetzung mit anderen
Lehrlingen innerhalb der Firma. Bedingt durch das Netz an FOOD-STORE-Filialen
sind die Lehrlinge über die ganze Region verstreut und nicht in einer Lehrwerkstätte
zusammengefasst. Zwischen dem Lehrmädchen am Standort A und ihrer Kollegin
am Standort B liegen unter Umständen mehrere hundert Kilometer. Ein
Zusammentreffen gibt es nur bei den Seminaren im zentralen Service Center, welche
dann meist aber nicht den richtigen Rahmen für einen Austausch bieten. Ein Manko,
das besonders in kleinen Filialen zu tragen kommt, wo der Lehrling neben der
vorwiegend älteren Stammmannschaft, häufig der einzige Jugendliche ist.
Ohne Lehrlinge aus höheren Lehrjahren fehlen damit besonders Neulingen wichtige
Vorbilder. Die fehlende Austauschmöglichkeit hat mangelnde Motivation und oft
Orientierungslosigkeit zur Folge. Die Erfahrung zeigt, dass wenn mehrere Lehrlinge
in einer Filiale zusammen arbeiten, sich diese gegenseitig unterstützen und
anspornen. Damit profitiert nicht nur der junge, sondern auch der erfahrene Lehrling.
Zudem kann sich auch die Teamfähigkeit nicht optimal entwickeln, da der einzige
Lehrling im Betrieb oft einen Sonderstatus geniest und sich nicht gegenüber
Gleichaltrigen behaupten muss.
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Um dieses durch die Unternehmensstruktur als Filialist bedingte Defizit zu mildern,
wurde bei FOOD-STORE ein Projekt zur Verbesserung der Vernetzung von
Lehrlingen gestartet.
2. Projektziele und Vorgehensweise
Entsprechend der eingangs geschilderten Ausgangssituation wurden die Projektziele
wie folgt definiert:
• Die Vernetzung der Lehrlinge ist intensiviert.
• Ein Ausgleich/eine Belohnung zum Arbeitsalltag ist geschaffen.
• Der Teamgeist unter den TeilnehmerInnen ist gestärkt.
In der Planungsphase kristallisierte sich bereits sehr früh heraus, dass die
Projektziele am besten mit einer für die Lehrlinge maßgeschneiderten Veranstaltung
erreicht werden können. Durch ein solches „Event“ würden die Jugendlichen von nah
und fern an einem Tag zusammengefasst werden. Es wäre genügend Zeit
vorhanden, das fehlende Miteinander auszugleichen und damit die angestrebte
Vernetzung und die Verbesserung des Teamgeists zu realisieren. Weiters schafft so
eine Veranstaltung gemeinsame Erlebnisse, welche in guter Erinnerung bleiben und
sich schließlich förderlich auf das Zusammengehörigkeitsgefühl auswirken würden.
Nach gründlichem Brainstorming wurde die Idee, eine ganztägige
„Kochveranstaltung“ durchzuführen, geboren. An diesem Tag sollten die Lehrlinge
Raum haben um sich auszutauschen und um die Lust am Kochen zu entdecken.
Köche wie Jamie Oliver hatten das kreative Kochen populär gemacht, es würde
damit bestimmt auch bei den Lehrlingen gut ankommen. Zusätzlich wäre ein
arbeitsfreier Tag eine tolle Belohnung und würde sich motivierend auswirken.
Auf diese Weise würden nicht nur alle Projektziele erreicht, sondern auch die
Produktkenntnisse der Lehrlinge vertieft werden. Da das Event auf eine spielerische
und kreative Art und Weise umgesetzt werden sollte, einigte man sich darauf, dem
Lehrlingsprojekt den klingenden Namen „KochART“ zu geben.
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3. Vorbereitung & Planung
Zu den zwei größten organisatorischen Herausforderungen zählten zum einen der
geeignete Veranstaltungsort und zum anderen der passende Termin. Als
Veranstaltungsort wurde zunächst der firmeninterne Seminarraum, später sogar ein
großes, eigens aufgestelltes Partyzelt ins Auge gefasst. Der Seminarraum erwies
sich als zu klein, das Zelt als zu kostspielig. So fand man schließlich mit dem
großzügigen Speisesaal und der für Schülergruppen konzipierten Großküche der
Tourismusfachschule die perfekten Räumlichkeiten für dieses Event. Die günstige
Lage mit angrenzendem Park eröffnete zudem die Möglichkeit bei gutem Wetter
diverse Teamübungen im Freien durchzuführen. Der Fantasie waren keine Grenzen
gesetzt!
Der Termin sollte möglichst vielen Lehrlingen die Teilnahme an der KochART
ermöglichen. Daher wurde die Veranstaltung mit Ende Juni festgelegt, sodass
allfällige Abwesenheiten in der Berufsschule nicht gravierend ausfallen würden und
die Lehrlinge noch nicht in den Sommerferien waren. Außerdem würde die
Veranstaltung dann auch eine adäquate Belohnung für alljene Lehrlinge sein, welche
das Schuljahr mit überdurchschnittlichem Erfolg abgeschlossen hatten.
Nachdem Veranstaltungsort und Termin fixiert waren, wurden die weiteren „To
Do’s“ mit genauen Zuständigkeiten entsprechend des Projektablaufplanes (siehe 6.1.)
grob skizziert. Da die Besprechung aller Aufgaben den Umfang der Arbeit sprengen
würde, wird nur auf ausgewählte Punkte und die kritischen Faktoren eingegangen.
• Erstellung des Drehbuchs: Das Drehbuch legt den Ablauf der KochART
inhaltlich fest und listet überblicksmäßig alle benötigten Ressourcen am
Veranstaltungstag auf (siehe Anhang 6.2.). Es gliedert sich in die Bereiche „Get
Together“ - „Teamübungen“ – „Kreatives kochen“ – „Mittagessen“ und
„Abschluss“ und bildet gleichsam den roten Faden durch die Veranstaltung. Die
einzelnen Abschnitte wurden bewusst so gewählt, um einen Bogen zwischen der
Formierung der Teams am Beginn und der Auflösung derselbigen am Ende des
Tages zu erhalten und die Gruppenprozesse zu steuern. Um die 30
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teilnehmenden Lehrlingen koordinieren zu können, wurde die Großgruppe auf
fünf kleine Arbeitsgruppen mit 5-6 TeilnehmerInnen aufgeteilt.
• Ausarbeitung der Teamübungen: Ein wichtiger Bestandteil des Drehbuchs
stellten die verschiedenen Teamübungen am Vormittag dar. Sie sollten es den
Lehrlingen ermöglichen sich innerhalb der Arbeitsgruppen näher kennen zu
lernen und auszutauschen. Später war jede Gruppe für die Zubereitung eines
Gangs des Menüs verantwortlich. Durch die Teamübungen war man damit dem
Ziel, die Vernetzung der Jugendlichen zu steigern, einen Schritt näher.
• Anheuern der Kochcrew: Um die Kochteams mit den Lehrlingen zu leiten,
wurden fünf „Teamleader“ benötigt. Sie sollten nicht nur ein entsprechendes
Know-how in der Küche besitzen, sondern auch einen guten Draht zu den
Jugendlichen haben. Dank der Unternehmensgröße, waren bald fünf KöchInnen
gefunden, welche sich sehr gerne dieser Herausforderung stellten. Die Kochcrew
war zudem für die Beschaffung aller Lebensmittel sowie deren Anlieferung zur
Tourismusfachschule verantwortlich.
• Ausarbeitung des Menüs: Die Köche erarbeiteten selbstständig ein
fünfgängiges Menü samt dazugehöriger Zutatenliste. Man einigte sich darauf
einen Streifzug durch die internationale Küche zu machen und die Speisen so
auszuwählen, dass für jeden Geschmack etwas Passendes dabei sein würde. Die
Rezepte wurden bewusst einfach gehalten, sodass die Lehrlinge später auch in
der Lage sein würden, das eine oder andere Gericht zu Hause selbst
nachzukochen.
• Einladung der TeilnehmerInnen: Um die Lehrlinge auf dieses
außergewöhnliche Event vorzubereiten, erhielt jeder eine ansprechend gestaltete
Einladung, die alle wichtigen Eckdaten sowie Bekleidungsempfehlungen
beinhaltete. Für die Jugendlichen, welche mit öffentlichen Verkehrsmitteln
anreisen würden, wurden der Einladung Bus- bzw. Zugfahrpläne beigelegt. Jenen,
die mit dem eigenen Fahrzeug kamen, half eine detaillierte Anfahrtsbeschreibung.
Da die Lehrlinge neugierig auf die Veranstaltung sein sollten, wurde der
Tagesablauf nur in groben Zügen verraten. Sie erfuhren lediglich den Titel des
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Events: „KochART - Kochen wie Jamie Oliver“! So konnten sie erahnen, dass es
sich um ein trendiges und jugendgerechtes Event handeln musste.
4. Durchführung der KochART
Am 28. Juni war es soweit: Bereits gegen 8:00 Uhr fanden sich die Köche sowie die
Organisatoren der Personalentwicklung in der Tourismusfachschule ein um alles
vorzubereiten. Das Willkommensbuffet musste aufgebaut, die einzelnen Stationen im
sonnigen Park rund um die Tourismusfachschule hergerichtet und der Speisesaal
dekoriert werden. Pünktlich trafen die Lehrlinge ein - insgesamt 28 Mädchen und
Burschen aus allen FOOD-STORE Filialen. Die meisten waren mit öffentlichen
Verkehrsmitteln, einige wenige mit dem Auto, angereist. Bis auf zwei
krankheitsbedingte Ausfälle waren alle gekommen. Die Organisatoren freuten sich,
fast vollzählig in den Tag starten zu können. Im Folgenden werden die wichtigsten
Stationen des Drehbuchs (siehe 6.2.) aufgeschlüsselt und deren Umsetzung erläutert:
4.1 Get Together
Zu Beginn erhielten alle Lehrlinge ein Willkommensgetränk und einen kleinen Imbiss
zur Stärkung. Die Stimmung war gut, alle waren gespannt, was auf sie zukommen
würde. Nachher wurde der Tagesablauf offen gelegt sowie allfällige Fragen
beantwortet. Sodann erfolgte die Einteilung in fünf Gruppen nach dem Zufallsprinzip.
Dies um sicherzustellen, dass nicht Lehrlinge, welche sich bereits gut kannten, den
ganzen Tag über in derselben Gruppe waren, sondern sich mit den anderen
durchmischten. So konnte der Effekt der Vernetzung maximiert werden.
Weiters wurden die Lehrlinge darauf hingewiesen, dass ein Fotograf die
Veranstaltung sowie die Gerichte dokumentieren und ihnen die Bilder in Form eines
Rezeptbuches zur Verfügung stellen würde.
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4.2 Teamübungen
Dank des guten Wetters konnten die Teamübungen im weitläufigen Park der
Tourismusfachschule durchgeführt werden. Die Lehrlinge hatten an fünf Stationen
verschiedene Aufgaben zu lösen und konnten sich so näher kennen lernen. Nach
etwa 20 Minuten wechselten die Teams die Station und stellten sich einer neuen
Aufgabe.
1. Station – „Decken-Dreh“: Der gepflegte Rasen
eignete sich gut für diese Station, welche das Team
näher zusammenrücken ließ. In der Ausgangs-
situation standen die Gruppenmitglieder auf einer
kleinen Decke. Ziel war es die Decke so
umzudrehen, ohne dass jemand seinen Fuß auf die
Wiese setzen musste. Weil die Decke nur ein wenig
größer war als die benötigte Standfläche, erschien dies zunächst als unmöglich.
Rasch kristallisierten sich jedoch einige Tricks heraus, um dies zu bewerkstelligen.
Auch entpuppten sich manche Lehrlinge als AnführerIn, gaben konkrete
Anweisungen und koordinierten somit die gemeinsamen Bewegungen. Am Ende
bewältigten alle diese mit Lachkrämpfen und Verrenkungen verbundene Station.
Station Nr. 2 – Pantomime: Eine, mit einer kleinen Steinmauer umgebenen,
Parkbank bildete die passende Kulisse für die Pantomime-Übung, bei welcher das
Team verschiedene Begriffe nur mittels Gestik und Mimik darstellen musste. Das der
Übung zugrunde liegende Thema war die Körpersprache, welche im Filialalltag
besonders bei Kundengesprächen eine große Rolle spielt. So mancher Lehrling
entdeckte dabei sein schauspielerisches Talent! Schlussendlich war man sich
darüber einig, dass sich selbst einfache Begriffe auf diese Weise nur sehr schwer
ausdrücken lassen.
Station Nr. 3 – Blindverkostung: Diese Übung fand im unteren Teil des Parks mit
herrlichem Blick auf den darunterliegenden Ort statt. Nichtsdestotrotz wurden den
Lehrlingen die Augen verbunden, sodass diese die Säfte, welche sie verkosteten, nur
aufgrund des Geschmacks erahnen konnten. Diese Übung gestaltete sich, aufgrund
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des großen Angebots an Fruchtsäften in den
FOOD-STORE Filialen, sehr abwechslungsreich.
Während die Klassiker wie Apfel und Orangensaft
von allen Lehrlingen sofort erkannt wurden, gab es
bei exotischen Säften das eine oder andere „Aha-
Erlebnis“. Neben dem Wert als Teamübung konnte
den Lehrlingen bei dieser Station ein spezielles
Segment der FOOD-STORE Warenpalette auf spielerische Art vermittelt werden.
Station Nr. 4 – Der verflixte Knoten: Es folgte eine weitere Übung bei der Körper
und Geist gefordert waren. Ein Seil hatte sich verknotet und musste entwirrt werden,
ohne das die TeilnehmerInnen die Enden des Seiles
loslassen durften! So verfolgten die Mädchen und Burschen
den Verlauf des Fadens mit eigenem Körpereinsatz und
mussten mal über, mal unter dem Seil durchsteigen und sich
durch enge Schlingen zwängen um der Lösung auf die Spur
zu kommen. Eine akrobatische Gruppenübung mit
symbolischem Wert – gilt es ja auch im Alltag so manchen
Knoten zu lösen!
Station Nr. 5 – Rätselecke: Im Schatten der Bäume kamen in der Rätselecke die
grauen Zellen zum Einsatz. Ähnlich wie bei der Millionenshow mussten die
TeilnehmerInnen verschiedene Fragen zum Thema Lebensmittel beantworten. Es
stellte sich heraus, dass diese Übung für unsere Profis ins Sachen Lebensmittel
etwas zu leicht angelegt war. So lösten alle fünf Gruppen die Fragen in kürzester Zeit
und erhielten bei dieser Station die volle Punktezahl. Die verbleibende Zeit nutzten
die Gruppenmitglieder und tauschten sich über ihre Erfahrungen in der Filiale aus.
Jede Station wurde von einem „Schiedsrichter“ betreut, der den Lehrlingen die
Übung eingangs erklärte und dann nach genau festgelegten Kriterien Punkte vergab.
Abschließend wurden die Punkte addiert und die Siegergruppe ermittelt. Da alle
Gruppen sehr geschickt waren und großen Spaß hatten, gingen so gut wie alle
Lehrlinge als Sieger aus diesen Teamübungen hervor.
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4.3 Kreatives kochen
Während die Lehrlinge durch die einzelnen Stationen geschleust wurden, hatte die
Kochcrew die Tische mit Menükarten versehen und alle Vorbereitungen in der Küche
getroffen. Jeder Koch war für einen Gang des Menüs zuständig und ging nun mit der
von ihm betreuten Lehrlingsgruppe zur Zubereitung der Speisen über.
Anhand der Menükarten wurde den Lehrlingen ihr Gericht vorgestellt sowie auf die
Zutaten und die Zubereitung eingegangen. Dabei konnten die Lehrlinge unbekannte
Zutaten verkosten und so spielerisch ihr Produktwissen vertiefen. Dann übertrug
jeder Koch seinen Schützlingen konkrete Aufgaben für die Zubereitung und
überwachte die Fortschritte. Durch die hervorragende Ausstattung der Übungsküche
ging alles schnell von der Hand. Der großzügige Zeitrahmen ermöglichte es mit viel
Humor an das Kochen heranzugehen.
Tostadas MEXChips: Als Appetizer entführten uns
die frittierten Weizenfladen mit roten Bohnen,
Tomatenwürfeln, Jalapenoscheiben und Cheddar-
Cheese ins feurige Mexiko. Neben der Dekoration
galt die Aufmerksamkeit der Lehrlinge der Guacamole
Dipp-Sauce, welche diese feurige Speise zu einer
wahren Gaumenfreude werden ließ.
Tomaten-Mozzarella-Terrine: Geographisch stand
mit dieser leichten Vorspeise nun Italien auf dem
Programm. In der Zubereitung brauchte diese Speise
etwas Vorlauf, da die Gelatine für die Terrine binden
musste. So kümmerten sich die Lehrlinge in der
Zwischenzeit um den Rucolasalat mit Balsamico-
Oliven-Dressing, was die Speise auf dezente Art und
Weise vollendete.
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Hühnersuppe „Tom Ka Gai“: Das nächste
Kochteam zauberte eine fernöstliche Suppe mit
frittierten Knoblauch-Chilistreifen und Hummerchips.
Nicht nur für das Auge schön anzusehen, überzeugte
dieser Gang mit seiner feinen Würze. Die Lehrlinge
waren begeistert, wie einfach eine exquisite Suppe
zubereitet werden kann.
Surf & Turf: Mit dem trendigen Mix aus Fisch &
Fleisch waren wir bei der Hauptspeise und damit in
den USA gelandet. Diese Spezialität amerikanischer
Steakhäuser wurde mit Limetten-Kräuteröl verfeinert.
Die würzigen Potato-Wegdes waren in aller Munde.
Doch für die Lehrlinge bedeutete dieser Gang viel
Arbeit – Kartoffelschälen war angesagt!
Mousse-Variation auf Fruchtspiegel: Auf süße
Weise entführte uns die Nachspeise schließlich nach
Frankreich und wurde von keinem verschmäht! In der
Pattiserie ging es genau her: Alle Zutaten mussten
abgewogen und die Fruchtspiegel exakt gezeichnet
werden. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen!
4.4 Mittagessen
Pünktlich um 13:30 Uhr hieß es dann „Guten Appetit“. Im Gegensatz zu den anderen
Tagespunkten im Drehbuch, musste das Mittagessen nicht geplant werden, sondern
passierte von selbst. Die Idee, ein Menü mit dem Schwerpunkt kreative Weltküche zu
kreieren, ging auf: Für jeden war etwas dabei. Nur wenige Teller wurden nicht
aufgegessen, und dies war dann eher auf die Erschöpfung zurückzuführen. Bewusst
wurde auch hier genügend Zeit eingeplant damit jeder Gang genossen werden
konnte. Zudem bot gerade das gemeinsame Mahl viele Austauschmöglichkeiten
zwischen den Lehrlingen an. Als Getränk wurde ein Holundersaft kredenzt, welcher
von einem der Köche extra für diese Veranstaltung kreiert worden war.
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Zwischen den Gängen wurden auf eine Videoleinwand Bilder mit Impressionen der
Teamübungen projiziert, was für so manchen Lacher sorgte. Schön zu beobachten
war auch, wie stolz die jeweiligen Teams waren, als Ihr Gang aufgetragen wurde.
Gemeinsam mit ihrem betreuenden Koch gab es dafür dann auch Applaus von den
restlichen Lehrlingen.
4.5 Abschluss
Damit dieser Tag eine echte Belohnung für die Lehrlinge darstellen und in positiver
Erinnerung bleiben würde, kümmerten sich zwei Servicekräfte der
Tourismusfachschule nach dem Essen um das Abräumen der Tische und die
Reinigung der Küche. Währenddessen begaben sich die meisten Lehrlinge auf einen
kleinen Verdauungsspaziergang ins Freie.
Rechtzeitig zur Schlussrunde um 15:30 Uhr waren dann wieder alle versammelt, ging
es doch darum das Event angenehm ausklingen zu lassen. Geplant war einerseits
auf den ereignisreichen Tag zurückzublicken als auch die Teams in ihrer Einheit
nochmals in den Vordergrund zu rücken. So erhielt jede der fünf Gruppen eine weiße
Leinwand sowie Farbe und Pinsel mit der Aufgabe, die Eindrücke des Tages grafisch
festzuhalten und diese den anderen TeilnehmerInnen zu präsentieren.
Emsig machten sich die Lehrlinge ein letztes Mal gemeinsam ans Werk. So
entstanden in kurzer Zeit richtige Kunstwerke, welche stolz präsentiert wurden. Dabei
hatte jedes Team bzw. jeder Lehrling die Möglichkeit den Tag aus seiner Sicht zu
kommentieren. Zur Freude der Organisatoren waren die Rückmeldungen sehr positiv.
Als Erinnerung an den schönen Tag wurden die Malereien im Service Center für
jedermann ersichtlich ausgestellt.
Vor den Schlussworten und bevor sich die TeilnehmerInnen in alle
Himmelsrichtungen aufteilen würden, erhielt noch ein jeder ein frisch-gedrucktes
Gruppenbild zur Erinnerung mit auf den Nachhauseweg. Das Kochbuch mit allen
Rezepten zum Nachmachen und weitere Fotos bekamen die Lehrlinge dann in den
nächsten Tagen in ihre Filiale geschickt. So ging eine mehr als gelungene KochART
zu Ende.
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5. Ergebnisse und Ausblick
Der Projekterfolg der KochART kann anhand der Erreichung der eingangs definierten
Projektziele objektiv beurteilt werten.
Die Vernetzung der Lehrlinge ist intensiviert: Um dieses Ziel zu erreichen, war es
notwendig, alle Lehrlinge an einem Ort zu versammeln und Austauschprozesse zu
initiieren. Die verschiedenen Team- und Kochübungen waren hierzu sehr förderlich.
Weiters luden die zahlreichen Pausen die TeilnehmerInnen ein, ungezwungen
aufeinander zuzugehen. Es erscheint jedoch einleuchtend, dass eine Veranstaltung
lediglich den Rahmen für die Vernetzung schaffen kann. Welche Interaktionen
innerhalb der definierten Grenzen stattfinden, ob Freundschaften geknüpft und
Vorbilder gefunden werden können, lässt sich Seitens der Projektleitung nur schwer
beeinflussen. Die positiven Rückmeldungen legen aber die Vermutung nahe, dass
die geknüpften Kontakte, auch über die Veranstaltung hinaus bestehen werden.
Ein Ausgleich zum Arbeitsalltag/eine Belohnung ist geschaffen: FOOD-STORE
vertritt die Philosophie, dass die Lehrzeit Spaß machen und in guter Erinnerung
bleiben soll. Viel zu schnell vergeht die Jugendzeit und aus den Teenagern werden
Erwachsene, welche auf dem Arbeitsmarkt bestehen müssen. Um die Lehrlinge mit
dem Event zu belohnen, war es notwendig, ihnen wertschätzend gegenüberzutreten
und sicherzustellen, dass sie sich den ganzen Tag über wohl fühlten. Erst wenn die
Teilnahme als begehrenswert empfunden wird, würde sich das positiv auf die
Motivation der Jungendlichen auswirken. Die KochART konnte nur dann erfolgreich
sein, wenn diese auf die Interessen der Jugendlichen abgestimmt war und im
Zeichen der Abwechslung stand. Mit großem Aufwand wurde daher eine
jugendgerechte Veranstaltung ins Leben gerufen, welche mit dem Thema „kreatives
Kochen“ zu begeistern vermochte.
Der Teamgeist unter den TeilnehmerInnen ist gestärk t: Die Herangehensweise
an dieses Ziel bestand ähnlich wie bei der Vernetzung darin, spezielle Übungen zum
Einsatz kommen zu lassen, welche die Zusammenarbeit der Lehrlinge erforderlich
machten. Gleich an mehreren Punkten im Tagesablauf wurde den TeilnehmerInnen
vor Augen geführt, dass vieles nur gemeinsam erreicht werden kann, sei es einen
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Knoten in einem Strick zu lösen oder eine Suppe zu kochen. Diese Form von
Übungen waren die Lehrlinge bereits aus den Lehrlingsseminaren gewohnt, wo
immer versucht wird Schlüsselqualifikationen zu vermitteln. Das gemeinsame
Schaffen in der Küche leistete wahrscheinlich den wesentlichsten Beitrag zur
Stärkung des Teamgeists. Alle Lehrlinge waren stolz, als ihre Speisen aufgetragen
wurden.
Als kritische Erfolgsfaktoren für das Gelingen der Veranstaltung haben sich ein
passender Ort sowie ein geeigneter Termin erwiesen. Ohne passende Räumlichkeit
fehlt es am Ambiente und im Fall der Lehrküche an der geeigneten Ausrüstung.
Ohne den passenden Termin hätten manche Lehrlinge von vornherein nicht
teilnehmen können. Da die Jugendlichen meist noch nicht im Besitz eines
Führerscheins sind, ist die gute Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln ein
weiterer Faktor zur Durchführung einer solchen Veranstaltung. Ein gut durchdachtes
Drehbuch stellt sicher, dass die Lehrlinge immer beschäftigt sind und keine Leerläufe
entstehen. Trotzdem sollte dieses flexibel genug sein um Improvisationen zuzulassen,
falls eine Übung etwas länger dauert als geplant. Zu guter Letzt steht und fällt eine
Kochveranstaltung mit der Kochcrew. Ohne fachliche Unterstützung von unseren
Küchenchefs hätte es wohl Tiefkühlpizza und Folienkuchen zum Essen gegeben.
Aus meiner Sicht war die KochART ein überaus gelungenes Lehrlingsprojekt, mit
welchem nicht nur die Projektziele erreicht werden konnten, sondern welches auch
thematisch gut zum angestrebten Beruf der Lehrlinge und zur Firma FOOD-STORE
passte. Positiv für mich war, die Lehrlinge in einem ungezwungenen Rahmen fernab
von Filiale und Schulungsraum kennen zu lernen. Dadurch hat sich mein Draht zu
den Jugendlichen nachhaltig verbessert. Bei der erstmaligen Durchführung ist der
Projektaufwand, gerade die Erstellung des Drehbuchs und das Austüfteln von
Gruppenübungen, allerdings nicht zu unterschätzen. Aufgrund der guten
Erfahrungen und dem positiven Echo soll dieser Weg auch künftig gegangen werden.
Es sind bereits weitere Lehrlingsevents in Planung!
6. Anhang
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6.1 Projektablaufplan
KW To Do’s Wer (Initialen) Details
11 Projektstart - Zieldefinition PE Verbesserung Vernetzung, Stärkung Teamgeist, Belohnung
12 Brainstorming PE Art der Maßnahmen, Idee Kochevent
13 Ort fixieren PE Schulungsraum, Partyzelt, extern: Tourismusfachschule
13 Termin fixieren TS Keine Überschneidungen, Teilnahme für alle möglich
14-15 Projektablauf skizzieren TS To Do’s und klare Zuständigkeiten
15-17 Drehbuch festlegen TS Roter Faden durch den Tag
17 Teamübungen ausarbeiten TS Abwechslungsreich, Förderung des Teamgeists
18 Kochteam anheuern TS 5 Köche mit gutem Draht zur Jugend
20 Lokalaugenschein Tourismusfachschule TS/Köche Ort für Teamübungen finden, Speisesaal & Deko, Ausstattung Küche
23 Meeting Köche & Menüerstellung Köche Anforderungen: jugendgerecht, einfach, Lebensmittel von FOOD-STORE
23 Rezepte & Kostenvoranschlag Köche
24 Einladung der Lehrlinge TS Wegbeschreibung, Busfahrplan, Bekleidungsempfehlungen
24 Menükarte erstellen TS Grundlage: Menüvorschläge vom Kochmeeting
24 40x Einwegkochschürzen besorgen KW
24 40x Einweg-Kochhauben besorgen HA
24 40x Asia-Stäbchen SG
24 Getränk: Holunder-Sirup KW
25 Beginn Organisation Lebensmittel Köche Gemäß Kostenvoranschlag, Einkauf auf Lieferschein oder Lagerabgang
25 Organisation Jause am Vormittag TS/SA Diverses Gebäck vom Bäcker
25 Material für Teamübung besorgen TS/SG Transport sicherstellen
25 Dekomaterial, Namensschilder, Zubehör TS
26 Erste Hilfe Set TS
26 Fotoausrüstung, Laptop, Beamer, Verlängerungskabel, Fotodrucker
TS
28.06. KochART TS/Köche Durchführung laut Drehbuch
27 Fotos aufbereiten TS
27 Rezeptbuch erstellen TS alle Zutaten, Bilder der Speisen, Impressionen von der KochART
27 Versand Fotos/Rezeptbuch an Lehrlinge TS
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6.2 Drehbuch
���� SF Inhalt Hilfsmittel
08:00
Vorbereitungen � Aufbau Willkommensbuffet � Dekoration Speisesaal � Aufbau & Test Technik � Vorbereitungen Küche (Köche!) � Vorbereitung Teamübungen im Park
Getränke, Jause, Menükärtchen, Beamer, Laptop, Fotodrucker, Kamera, Zutatenliste, Material für Teamübungen
09:30 Plenum
Get Together � Lehrlinge willkommen heißen � Jause einnehmen � Tagesablauf offen legen � Gruppenbildung
10:00 Gruppe
Stationsbetrieb im Park (bei gutem Wetter) � Decken-Übung � Pantomime � Blindverkostung � Knoten lösen � Rätselecke
Anleitung & Punkteschema für Schiedsrichter
11:30 Gruppe
Kreatives Kochen � Kennen lernen der Köche � Einweisung in das Gericht � Zubereitung in der Küche laut Aufgabe
Zutaten laut Rezeptliste
13:30 Plenum Mittagessen � Impressionen von Teamübung projizieren � Lehrlinge präsentieren ihre Speisen
Servicepersonal Tourismusfachschule
15:30 Gruppe
Abschlussübung � Reflexion über den Tag � Bild malen � Präsentation
Leinwände + Acrylfarben
16:15 Plenum Verabschiedung � Gruppenfotos als Andenken mitgeben
vorher: Ausdruck der Gruppenbilder
16:30 Veranstaltungsende Bus- & Zugfahrpläne zur Abreise
SF… Sozialform
6.3 Rezeptbuch
Die großartigen Gerichte, welche im Zuge des 5-Gänge-Menüs der KochART serviert
wurden, sollen nicht in Vergessenheit geraten. Deshalb, und auch als nette
Erinnerung an das Event, erhielt jeder Lehrling nachfolgendes Rezeptbuch des
neben Fotos von den Gerichten auch die Bilder der einzelnen Gruppen zeigt.