TIERVERSUCHE WEIL DER MENSCH GEFÄHRDEN · PDF filebelle 1). Nach der Durchführung...

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  • WEIL DER MENSCH KEINE MAUS ISTZwischen Tier und Mensch bestehen vielfltige Unterschiede hinsichtlich Kr-perbau, Organfunktionen, Stoffwech-sel, Ernhrung, Psyche und Lebensge-wohnheiten. Aber auch die einzelnen Tierarten unterscheiden sich deutlich voneinander. Die Folge ist, dass Tiere verschiedener Arten auf Chemikalien und Medikamente unterschiedlich re-agieren. Zum Beispiel vertragen Katzen das Schmerzmittel Paracetamol viel schlechter als Hunde, weil ihre Leber es nur langsam abbauen kann. Die bliche Dosierung eines Mittels gegen Hautpilz (Insol) ist fr Meerschweinchen doppelt so hoch wie fr ein Pferd, obwohl dieses 500 Mal schwerer ist. Meerschweinchen dagegen sterben an geringen Mengen Penicillin. Katzen vertragen Penicillin

    sehr gut, sterben allerdings an einem bestimmten Flohmittel fr Hunde (Ex-spot). Ein anderes Flohmittel (Frontline) vertragen Hunde und Katzen gleich gut, Kaninchen jedoch nicht. Nicht anders ist das bei Tier und Mensch. Was fr den Menschen schdlich ist, kann fr ein Tier harmlos sein oder umgekehrt (siehe Ta-belle 1). Nach der Durchfhrung eines Tierversuchs kann nicht vorausgesagt werden, ob Menschen genauso oder anders reagieren werden. Im Gegenteil: Die Wirkungs- und Vertrglichkeitsun-terschiede sind hufig so gravierend und die Wirkungen oft so entgegenge-setzt, dass die bertragbarkeit von Er-gebnissen aus Tierexperimenten auf die menschliche Situation ein absolut unkal-kulierbares Risiko darstellt.

    2 3RZTE GEGEN TIERVERSUCHE RZTE GEGEN TIERVERSUCHE

    TIERVERSUCHEGEFHRDENIHRE GESUNDHEIT!Angeblich seien Tierversuche notwendig, um die Produkte, die wir benutzen, fr uns sicher zu machen und um neue Behand-lungsmethoden fr kranke Menschen zu finden. Tatschlich sind Tierversuche aber nicht geeignet, die Wirkung und Gefhr-lichkeit von Stoffen fr den Menschen zu beurteilen. Mittlerweile erkennen immer mehr Wissenschaftler, Politiker und Brger, dass Ergebnisse aus Tierversuchen nicht die gewnschten Erfolge bringen und die Ergebnisse nicht auf den Menschen ber- tragen werden knnen.

  • Tdlich

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    TABELLE 1: Unterschiedliche Reaktionen von Mensch und Tier auf Substanzen. Die Liste ist nur eine kleine Auswahl und liee sich beliebig erweitern.

    Substanz Wirkung beim Mensch Wirkung bei Tieren

    Asbest Stark krebsauslsend Hamster, Ratten Vertrglich

    Aspirin(Acetylsalicylsure)

    Schmerzmittel

    Katzen

    Muse, Ratten,Kaninchen, Affen,Hunde, Katzen

    Missbildungen

    Avocado (Persin) Nahrungsmittel Vgel Hochgiftig

    IbuprofenSchmerzmittel /Antirheumatikum

    Hunde Magenblutungen

    Insulin (knstlichproduziert)

    ArzneimittelKaninchen,Hhner, Muse,Meerschweinchen

    Fhrt zu Missbildungen

    Knoblauch Nahrungsmittel Katzen, Hunde, Pferde Giftig

    Knollenbltterpilz TdlichKaninchen, verschiedeneNagetiere, Wiederkuer

    Relativ gut vertrglich

    Morphium Beruhigungs- / SchmerzmittelKatzen, Schafe,Rinder, Pferde

    Unkontrollierbare Erregungs-zustnde

    Paracetamol SchmerzmittelKatzen

    Nagetiere krebserregend

    Penicillin Wichtiges AntibiotikumMeerschweinchen,Hamster, Kaninchen, Chinchillas

    Tdlich

    Petersilie Nahrungsmittel Papageien Giftig

    Phenobarbital Epilepsiemedikament Ratten Leberkrebs

    Saccharin Sstoff Mnnliche Ratten Blasenkrebs

    Schokolade Nahrungsmittel Hunde, Katzen, Vgel Giftig

    Speisezwiebeln Nahrungsmittel Hunde, Rinder, Pferde Giftig

    Thalidomid(Contergan)

    Schwerste Missbildungen Ratten, Muse Keine Missbildungen

    Tollkirschen GiftigRatten, Muse,Kaninchen, Tauben

    Weitgehend vertrglich

    Trauben, Rosinen Nahrungsmittel Hunde Giftig

    Vitamin CMangel fhrt zu Toddurch Skorbut

    Ratten, Muse,Hamster,Hunde, Katzen

    Bentigen kein Vitamin C, da sie es selbst bilden knnen

    Zitronensure Unschdlich Katzen Giftig

    Neben den tierartlichen Unterschieden gibt es natrlich auch individuelle Unter-schiede innerhalb einer Art. Wenn in der U-Bahn zwei Personen von jemandem angeniest werden, bekommt der eine einen Schnupfen, der andere nicht. Ob Sie sich anstecken, hngt unter anderem davon ab, wie fit Ihr Immunsystem ist und das wiederum ist abhngig davon, wie Sie sich ernhren, ob Sie rauchen, viel Stress haben, von psychischen und sozialen Faktoren sowie unbekannten Komponenten. Bei Tieren ist das nicht anders.

    So hat schon so manches Meerschwein-chen eine aus Unwissenheit gegebene Penicillininjektion berlebt, anderen Nagern hat es das Leben gekostet. Ein mittelgroer Mischlingshund berstand eine Vergiftung mit Ibuprofen schadlos, obwohl er eine ganze Packung gefres-sen hatte. Ein etwa gleich groer Hund

    wurde nach nur einer Tablette Ibuprofen mit lebensbedrohlichen Magenblutun-gen in eine Tierklinik eingeliefert.

    Die Natur ist eben nicht linear. Sie funk-tioniert nicht nach dem Prinzip: Wenn A, dann B. B kann passieren, muss aber nicht. Die tierexperimentell ausgerichte-te Forschung versucht diese natrlichen Unregelmigkeiten zu eliminieren, indem Tiere, Haltung und Versuchsan-ordnung standardisiert werden. Alles soll mglichst gleich ablaufen, damit die Versuche reproduzierbar (wiederholbar) sind. Zum Teil werden Tiere gentech-nisch manipuliert, um sie noch gleicher zu machen. Diese knstlich erzeugten Bedingungen unterscheiden sich aller-dings vollkommen von dem normalen Umfeld des menschlichen Patienten. Denn welcher Mensch lebt, isst und ver-hlt sich schon wie unter Laborbedin-gungen?

    Giftig

  • 6 7RZTE GEGEN TIERVERSUCHE RZTE GEGEN TIERVERSUCHE

    WEIL TIERMODELLEUNSERE KRANKHEITENNICHT DARSTELLEN KNNEN

    Schon gesunde Tiere und Menschen unterscheiden sich stark voneinander. Da die meisten menschlichen Krank-heiten natrlicherweise bei Tieren nicht vorkommen, werden die Symptome auf knstliche Weise in sogenannten Tier-modellen nachgeahmt. Die knstlich hervorgerufenen Symptome haben je-doch nichts mit den menschlichen Krank-heiten, die sie simulieren sollen, gemein. Menschen werden lebenslang mit einer Unzahl verschiedenster Einflsse kon-frontiert, die sich hufig gegenseitig be-einflussen. Ernhrung, Lebensgewohn-heiten, Verwendung von Suchtmitteln, schdliche Umwelteinflsse, Stress, psy-chische und soziale Faktoren spielen bei der Entstehung von Krankheiten und de-ren Heilung eine ausschlaggebende Rol-le. Diesem Umstand wird im Tierversuch keinerlei Rechnung getragen. Ergebnisse aus Studien mit Tieren sind daher irre-fhrend und irrelevant.

    TABELLE 2: So wird inTiermodellen versucht,menschliche Krankheitennachzuahmen

    Krankheit Typische Tierart Manipulation

    Alzheimer Maus Genmanipulation

    Bauchfellentzndung Maus Lcher in den Darm stechen, so dassDarminhalt in die Bauchhhle gelangt

    Blutvergiftung Schwein Injektion von Bakterien in die Blutbahn

    Depression Maus, Ratte Schwimmen bis zur Verzweiflung oderam Schwanz aufhngen

    Diabetes Ratte Injektion eines Giftes zerstrt die Insel-zellen in der Bauchspeicheldrse, so dass kein Insulin mehr produziert wird

    Epilepsie Ratte Giftinjektion ins Gehirn oder Stromste

    Herzinfarkt Hund, Ratte Zuziehen einer Schlinge um eineHerzkranzarterie

    Krebs Maus Genmanipulation oder Injektion vonKrebszellen

    Magersucht Ratte Halbierte Futterration, bis das Tier55 % seines Gewichts abgenommen hat

    Multiple Sklerose Maus Auslsen einer gegen den eigenenKrper gerichteten Immunreaktion durch Injektion von Eiweien und Minerall

    Parkinson Maus, Ratte, Affe Nervengiftinjektion ins Gehirn lsstbestimmte Hirnzellen absterben

    Rheuma Ratte Injektion von Chemikalien oder Bakterien ins Gelenk

    Schlaganfall Maus, Ratte Verstopfen einer Hirnarterie mittelseines Fadens

    Umgekehrt wei niemand, wie vie-le sinnvolle Medikamente nie auf den Markt gelangen, weil sie aufgrund von irrefhrenden Tierversuchen vorzeitig aussortiert werden. Viele heute segens-reiche Arzneien wie Aspirin, Ibuprofen, Insulin, Penicillin oder Phenobarbital w-ren uns vorenthalten geblieben, htte man sich schon in frheren Zeiten auf den Tierversuch verlassen. Diese Stoffe rufen nmlich bei bestimmten Tierar-ten zum Teil aufgrund unterschiedlicher Stoffwechselvorgnge schwere Schdi-gungen hervor. Sie wren bei der heu-tigen Vorgehensweise der Wirkstofffin-dung durchgefallen.

    Tierversuche ntzen nicht nur nichts, sie schaden sogar. Sie spiegeln eine Sicher-heit wider, die nicht vorhanden ist und sie halten, wegen der falschen Ergeb-nisse, die sie liefern, den medizinischen Fortschritt nur auf.

  • 8 9RZTE GEGEN TIERVERSUCHE RZTE GEGEN TIERVERSUCHE

    Tatschlich versagt die tierexperimentell ausgerichtete Forschung immer wieder auf ganzer Linie. 95 % der potenziellen Arzneimittel, die sich im Tierversuch als wirksam und sicher erwiesen haben, kommen nicht durch die klinische Pr-fung am Menschen, entweder wegen mangelnder Wirkung oder wegen uner-wnschter Nebenwirkungen.1,2 Von den 5 % der Wirkstoffe, die eine Zulassung erhalten, wird spter rund ein Drittel mit teils dramatischen Warnhinweisen versehen oder zurckgezogen, weil sich beim Menschen weitere schwerwiegen-de, oft sogar tdliche Nebenwirkungen herausstellen.3

    Substanzen mit besonders verheerenden Auswirkungen machen Schlagzeilen und werden aus dem Verkehr gezogen, wie das Rheumamittel Vioxx (Rofecoxib), das in einem der grten Arzneimittelskan-dale 2004 vom Markt genommen wer-den musste. Dabei war dem Hersteller

    MSD das erhhte Schdigungspotenzial dieser Arznei schon seit 2000 bekannt.4 Doch die Risiken wurden gezielt unter den Tisch gekehrt. Erst 2004, als in einer weiteren Patientenstudie vermehrt Herz-infarkte und Schlaganflle auftraten und das Risiko nicht mehr zu vertuschen war, blieb der Firma nichts anderes brig, als das Mittel vom Markt zu nehmen. Einer Studie der US-Arzneimittelbehrde FDA zufolge hatte es allein in den USA zu rund 140.000 Fllen schwerer Herzer-kran