Timbuktu - Islamic Tourism 35/German/46-54.pdf · 2010. 10. 3. · Timbuktu: Bezaubernde Stadt und...

5
Timbuktu: Bezaubernde Stadt und vergessene Kultur 46 Islamischer Tourismus – Ausgabe 35 – Mai-Juni / 2008 Für weitere Informationen, besuchen Sie unsere Website www.islamictourism.com KULTURTOURISMUS Die Moschee > Von Nour-eddine Saoudi óé°ùe Die als geradezu mythisch geltende Stadt Timbuktu präsentiert heute ein reiches islamisches Kulturerbe, das über Jahrhunderte im Sand begraben lag. Gegenwärtig findet eine Wiederbelebung der herausragenden islamischen Vergangenheit statt. Aber viele der entdeckten Manuskripte können verloren gehen oder gestohlen werden. Dies ist eine Bedrohung für das kollektive Geschichtsbewusstsein einer ganzen Region. T imbuktu: 52 Tage.“ Während meines Besuches vor zwei Jahren im südostmarokkanischen Zagora erweckte dieses Schild meine Aufmerksamkeit. Es besagt, dass eine Kamelkarawane genau 52 Tage braucht, um nach Timbuktu zu gelangen. Dieses Schild rief mir alles, was ich über die bezaubernde islamische Stadt gelesen hatte, in Erinnerung. Die Zagora-Region war die Geburtsstätte der Saadier-Dynastie, die während des 16. und frühen 17. Jahrhunderts in Marokko ein Reich beherrschte, das sich bis nach Timbuktu in Mali erstreckte. Bis in die Gegenwart ist Zagora ein wichtiger Halt für Karawanen, die von Marrakesch nach Timbuktu reisen. Arabisch-islamischen Quellen zufolge besuchte der berühmte marokkanische Gelehrte Ibn Battuta, den seine dritte Reise nach Westafrika führte, zwischen 1352 und 1354 die Stadt von Timbuktu. Überliefert ist auch, dass der

Transcript of Timbuktu - Islamic Tourism 35/German/46-54.pdf · 2010. 10. 3. · Timbuktu: Bezaubernde Stadt und...

Page 1: Timbuktu - Islamic Tourism 35/German/46-54.pdf · 2010. 10. 3. · Timbuktu: Bezaubernde Stadt und vergessene Kultur Islamischer Tourismus– Ausgabe 35 – Mai-Juni / 2008Für weitere

Timbuktu:Bezaubernde Stadt undvergessene Kultur

46Islamischer Tourismus – Ausgabe 35 – Mai-Juni / 2008 Für weitere Informationen, besuchen Sie unsere Website www.islamictourism.com

KULTURTOURISMUS

Die Moschee

> Von Nour-eddine Saoudi

óé°ùe

Die als geradezu mythisch geltende Stadt Timbuktu präsentiert heute ein reichesislamisches Kulturerbe, das über Jahrhunderte im Sand begraben lag. Gegenwärtigfindet eine Wiederbelebung der herausragenden islamischen Vergangenheit statt. Aberviele der entdeckten Manuskripte können verloren gehen oder gestohlen werden. Diesist eine Bedrohung für das kollektive Geschichtsbewusstsein einer ganzen Region.

Timbuktu: 52 Tage.“ Während meinesBesuches vor zwei Jahren im

südostmarokkanischen Zagora erwecktedieses Schild meine Aufmerksamkeit. Esbesagt, dass eine Kamelkarawane genau 52

Tage braucht, um nach Timbuktu zu gelangen.Dieses Schild rief mir alles, was ich über diebezaubernde islamische Stadt gelesen hatte, inErinnerung. Die Zagora-Region war dieGeburtsstätte der Saadier-Dynastie, diewährend des 16. und frühen 17. Jahrhundertsin Marokko ein Reich beherrschte, das sich bisnach Timbuktu in Mali erstreckte. Bis in die

Gegenwart ist Zagora ein wichtiger Halt fürKarawanen, die von Marrakesch nachTimbuktu reisen.Arabisch-islamischen Quellen zufolge besuchteder berühmte marokkanische Gelehrte IbnBattuta, den seine dritte Reise nach Westafrikaführte, zwischen 1352 und 1354 die Stadt vonTimbuktu. Überliefert ist auch, dass der�

Page 2: Timbuktu - Islamic Tourism 35/German/46-54.pdf · 2010. 10. 3. · Timbuktu: Bezaubernde Stadt und vergessene Kultur Islamischer Tourismus– Ausgabe 35 – Mai-Juni / 2008Für weitere

48Islamischer Tourismus – Ausgabe 35 – Mai-Juni / 2008 Für weitere Informationen, besuchen Sie unsere Website www.islamictourism.com

KULTURTOURISMUS

marokkanische Reisende und Historiker HassanEl-Wazzane (Leo Africanus) im 16. Jahrhundertvom marokkanischen Wattassiden-Sultan dazuauserkoren wurde, mit den östlichenHerrschern über ein Bündnis mit dem jungenSaadier Emirat gegen die Portugiesen zuverhandeln. Zwei Jahre später schickte derSultan ihn und seinen Onkel in den Sudan, ummit dem König der Songhai zu verhandeln, derTimbuktu einnehmen wollte. Auch westlicheForscher wie der schottische Mungo Park(spätes 18. Jh.), der französische René Cailler(1828) und der deutsche Heinrich Barth (1853-1854) waren geradezu besessen von dermystischen Stadt. Das im heutigen Ostmali gelegene Timbuktuwar als Kreuzungspunkt der berühmtenHandelsstraße ein mächtiges kulturelles undreligiöses Zentrum, in dem die Gelehrten jenerZeit Tausende von Büchern und Manuskriptenverfassten. Die jüngsten Entdeckungenwerfen ein neues Licht auf die GeschichteAfrikas und die Bedeutung des Islams für dieEntstehung der für damalige Verhältnissewohlhabenden Zivilisation.

Die Entstehung TimbuktusMali gehört mit einer Fläche von 1,2 MillionenQuadratkilometern zu den größten LändernAfrikas. Timbuktu ist die sagenumwobeneStadt am Niger im Zentrum Malis und liegt

doch gleichzeitig am Rande der unwirtlichenWüste. Mandingo, Songhai, Fulani und Tuaregheißen die wichtigsten Volksgruppen diesesGebietes. Sie alle sind Muslime undNachkommen der Almohaden, die zwischendem 11. und 12. Jahrhundert über ein Reichherrschten, das sich von Andalusien überMarokko bis weit in die Sahara erstreckte undfür die Ausbreitung des Islams vonausschlaggebender Bedeutung war. Der Name Timbuktu kommt von den Tuareg,die im frühen 12. Jahrhundert an einemBrunnen residierten, den die Wächter „Tim-Buktu“ (den Brunnen von Buktu) nannten.Bereits zwei Jahrhunderte später war Timbuktunicht mehr nur Zwischenstation fürnomadische Stämme, sondern ein bedeutenderOrt und Knotenpunkt an den Handelsstraßen,auf denen Güter wie Salze und Hölzer aus derSavanne ankamen, Viehkolonnen nachÄgypten getrieben wurden und Gold,Elfenbein und Häute nach Marokko gelangten.Für die Händler der Stadt Djenne, die damalsden Niger-Handel nach Süden kontrollierten,war das flussaufwärts am gegenüberliegendenUfer gelegene Timbuktu der ideale Ort, um ihrGewerbe nach Norden zu erweitern. Unter dem Einfluss einer Hadsch und von dendamals führenden Städten wie Kairo inspiriert,entschied der Mali-Herrscher Mansa 1325, dassin Timbuktu eine Moschee gebaut werden

sollte. Er ließ einen muslimischen Architektenaus Spanien kommen, der denarchitektonischen Stil der Stadt prägte. Das goldene Zeitalter Timbuktus begann mitdem ökonomischen Aufstieg und demdarauffolgenden kulturellen und religiösenAufschwung. Die Stadt wurde ein Magnet fürStudenten und Gelehrte der religiösenTheorien und der Geisteswissenschaft. DerHistoriker und Reisende Hassan El Wazzaneberichtete im 16. Jahrhundert von 120.000Studenten und 180 religiösen Schulen bei einerBevölkerung von 100.000 Einwohnern.Der Autor der „Geschichte des SchwarzenLandes“ Mahmoud Kati schrieb im 16.Jahrhundert: „Timbuktu hat einen hohenGrad Schönheit und Pracht erreicht. Dieislamische Religion dort war begütert und dieTraditionen des Propheten bestimmten dasLeben von allen.“Nach seinem Besuch in Timbuktu schrieb derfranzösische Reisende René Cailler 1828: „DieSklaven von Timbuktu konnten den Koranlesen. Sie hatten ihn auswendig gelernt undunterrichten ihre Kinder bereits im frühen Alter.Die Kamelkarawanen der Tuareg kommennoch immer mit Salz beladen aus demBergwerk von Taoudenni. Das Dock Nigerbringt wie eh und je Güter vom Süden hierher.Natürlich tauschen sie in Timbuktu und sicherist es nicht mehr das, was es war, die Wüste�

Nomadisches Leben ájhóH IÉ«M Das Stadttor áæjóªdG áHGƒH

Page 3: Timbuktu - Islamic Tourism 35/German/46-54.pdf · 2010. 10. 3. · Timbuktu: Bezaubernde Stadt und vergessene Kultur Islamischer Tourismus– Ausgabe 35 – Mai-Juni / 2008Für weitere

50Islamischer Tourismus – Ausgabe 35 – Mai-Juni / 2008 Für weitere Informationen, besuchen Sie unsere Website www.islamictourism.com

KULTURTOURISMUS

wurde unwirtlich und die Dürre bevorzugt dieLänder an der Küste. Aber die Ideen vonTimbuktu, der Glauben und der Stolz darauf,der auserwählte Ort des Schwarzen Landes zusein, zeigt sich an den Gebäuden und in denGesichtern der Menschen. Die Gläubigenmarschieren zur Djingareyber Mosque und derMoschee, die im 14. Jahrhundert von Manssagebaut wurde und sich der Zeit widersetzt.Diese ist aus Steinen und Lehm gebaut. IhreTürme werden von Holzpfählen verstärkt undihre schönen inneren zwölf Hallen sind nochimmer so erhalten wie zur Zeit des Baus.Jenseits der Stadt liegt die Sankore-Moschee, die den gleichen Grundriss hatwie die Kaaba in Mekka. Auch die imspäten 15. Jahrhundert gebaute Sidi-Yahia-Moschee steht noch, geschützt durch eineeiserne Tür im Stil der alten Stadthäuser.Die Straßen von Timbuktu sind sauber undbreit. Innerhalb und außerhalb derBefestigungsmauern stehen zahlreicherunde Strohhütten.“

Bedrohte Erinnerung an diemystische Stadt Erst kürzlich und nach und nach wurde dergewaltige Schatz an Manuskripten entdeckt,der unter der Stadt lagert und zum Teil bis zum13. Jahrhundert zurückgeht. Mehr als 15.000Schriften wurden unter der Schirmherrschaftder UNESCO ausgegraben, mehr als 8.000 sindnoch im Boden der mythischen Stadt begraben.Diese wertvollen Dokumente, die wichtigeInformationen über die herrliche Vergangenheitam Niger enthalten, könnten verloren gehen.Einige der in arabisch oder manchmal in Fulanivon Gelehrten des ehemaligen Mali-Reichesgeschriebenen Manuskripte sind in der Schweizbei Sammlern aufgetaucht. Der Vorsitzende desKulturausschusses von Timbuktu, Ali Ould Sidi,erklärt: „Wir müssen die Dokumente bei denEinheimischen finden, um sie zu bewahren undwiederherzustellen. Ansonsten läuft diegeschriebene Geschichte Timbuktus Gefahrverloren zu gehen; es sind Zeugnisse vonbeträchtlicher Bedeutung.“

Die gefundenen Dokumente enthüllten, dassTimbuktu im 14. Jahrhundert das wichtigsteHandelszentrum zwischen Marokko und demalten Schwarzen Land war, Transitstation fürdas Salz aus Taoudenni, das Gold derBergwerke von Boree und die Sklaven ausGhana. Einige muslimische Prediger, arabischeund persische Händler und Reisende lebtenzusammen in der Stadt. Es war die Zeit, als dieafrikanische Küste in muslimische Königreichegeteilt wurde. Die wichtigsten sind dasKönigreich der Songhai, das sich im späten 14.Jahrhundert über Mali erstreckte, und dasKönigreich der Mossi (Burkina Faso). Die Verteilung der Manuskripte ist ein Indikatorfür die Ausbreitung des Islam. Die drei größtenStädte im Gebiet, Timbuktu, Gao und Djenne,waren islamische kulturelle Zentren, derenBewohner im Reichtum lebten und derenSpuren heute noch allgegenwärtig sind. Im 15.Jahrhundert lebten 100.000 Menschen inTimbuktu (gegenwärtig gibt es nur 30.000)sowie 25.000 Studenten, die den Sankore

Landschaftsimpressionen á©«ÑW

Page 4: Timbuktu - Islamic Tourism 35/German/46-54.pdf · 2010. 10. 3. · Timbuktu: Bezaubernde Stadt und vergessene Kultur Islamischer Tourismus– Ausgabe 35 – Mai-Juni / 2008Für weitere

52Islamischer Tourismus – Ausgabe 35 – Mai-Juni / 2008 Für weitere Informationen, besuchen Sie unsere Website www.islamictourism.com

KULTURTOURISMUS

Der Niger ôé«ædG ô¡f

Madrassa besuchten, die später zur Moscheewurde. Sie schrieben die Vorträge derGelehrten auf Baumrinden, Kamelhäute undauf Papier, das gerade erst entdeckt und ausdem Osten importiert worden war. Sie schufen über die Jahrhunderte einenwahren Schatz aus Gesetzestexten,philosophischen und religiösenÜberlieferungen, Denkschriften überAstronomie, Physik, Musik und Wirtschaft. DieKarawanen, die durch Agadez (Niger), Tichite(Mauretanien) und Sokoto (Nigeria) kamen,verbreiteten überall den Ruf der berühmtenGelehrten. In nur drei Jahrhunderten warenWissen und Handel gediehen. Diese kulturellen, religiösen undwissenschaftlichen Schriften widerlegen dieThese der westlichen Wissenschaftler über dieNichtexistenz schriftlicher Kulturen imafrikanischen Sahel kategorisch. Das Ahmed-Baba-Zentrum fürDokumentation und Forschung, das 1970 vonder Regierung mit der Hilfe der UNESCOeingerichtet wurde, ist ein wesentlicher Beitragzur Rekonstruktion afrikanischer Geschichte.Hier werden Manuskripte klassifiziert,wiederhergestellt und vor Zerstörung bedrohteSchriften geschützt. Der Kulturminister OmarSisoko erklärte: „Wenn wir nicht all dieseManuskripte wiedererlangen können, werdenwir die Einrichtung privater Institutionenermutigen, die das schnelle Restaurieren der

Die Moschee

sich in Familienhand befindlichen Manuskripteermöglicht. Dies ist der beste Weg, die Leutedazu ermächtigen, diesen Schatz zubewahren.“ Die meisten dieser Manuskripte gehörenFamilien. Um ihre Inhalte zu erforschen,genügt es, sich den Familien zu nähern und sieeinzubeziehen. Ismail Diadat Haidara, Mitglied

der Kati-Familie, lebt in einem alten Haus inTimbuktu in der Nähe der DjingareyberMoschee und beschreibt seine Schätze: „DieSammlung von Manuskripten beginnt mit dererzwungenen Abreise eines meiner Vorfahrenaus Toledo im Jahr 1468, der von Westgotenabstammte und zum Islam konvertierte. Ali IbnZiad al Qaouti kam, um sich in Gambo im Land

óé°ùe

Page 5: Timbuktu - Islamic Tourism 35/German/46-54.pdf · 2010. 10. 3. · Timbuktu: Bezaubernde Stadt und vergessene Kultur Islamischer Tourismus– Ausgabe 35 – Mai-Juni / 2008Für weitere

54Islamischer Tourismus – Ausgabe 35 – Mai-Juni / 2008 Für weitere Informationen, besuchen Sie unsere Website www.islamictourism.com

KULTURTOURISMUS

von Soninke niederzulassen. Seitdemsammelten sich von Generation zu GenerationManuskripte an. 1999 entschieden wir uns, siezu veröffentlichen.“Die Bibliothek enthält einen Querschnitt desWissens seit dem 14. und 15. Jahrhundert:Beschreibungen von Arzneimitteln undHeilgetränken; Gesetzestexte, Texte überSprache, Religion, Mathematik, mitKommentaren an den Rändern, die aufWissenschaftler aus Cordoba, Bagdad oderDjenne hinweisen. Auf von Metallzäunengeschützten Regalen befinden sich Texte, dieetwas über die Behandlung von Juden undChristen in Timbuktu aussagen oder Aufschlussüber die Preise für Sklaven, Salz, Gold undFedern geben. Vergoldete dekorierte Motive,die man von der anderen Seite der Wüstekennt, geben Aufschluss über florierendeHandelsbeziehungen.Diese Texte sind nicht einheitlich. Zumeist sindsie in einem Gemisch aus Arabisch und anderein örtlichen oder marokkanischen Sprachenverfasst, eine Herausforderung für dieÜbersetzer, die das Freskogemälde derafrikanischen Geschichte wieder an dieOberfläche befördern.Unter den Dokumenten großen Wertes ist:„Tarikh As-Sudan“ von Mahmoud Kati, das dieDynastie der Könige von Timbuktu und Tarikhschildert. Oder „El-Fattash“ von Abdul-RahmanAl-Saadi aus dem 17. Jahrhundert, das einenAbriss der mittelalterlichen Geschichte an derKüste bietet. Die Entdeckung dieserManuskripte verleiht dem Gebiet die historischeBasis, die lang bestritten worden ist. DieManuskripte bestätigen die Thesen des großensenegalesischen Historikers Cheikh Anta Diopvom Fortschritt des vorkolonialen Afrikas. Siebeweisen somit, dass der Reichtum dieserRegion auf der von muslimischen Predigerninitiierten Fähigkeit des Islam beruht,Wohlstand und Handel zu generieren.Diese kulturelle Kommunikation endete mitder Ankunft von Portugiesen im 15.Jahrhundert. In seinen Memoiren, die vonseinen Vorfahren inspiriert wurden, unterihnen auch Ahmed Baba, erklärte Scheich DanFodio (1754-1817), dass der Islam bis zurAnkunft der Europäer Afrika weitgehenddurchdrungen hatte. Diese These wurde imfrühen 20. Jahrhundert bestätigt. Timbuktu hat einen eigenenarchitektonischen Stil hervorgebracht, der die Ein altes Haus ºjób â«H

Stadt unterscheidet und vereinigt. Sievereinigt das Moderne mit den älterenGebäuden. Moscheen und Minarette sind mitHolzbalken versehen, die es ermöglichen, dieWände jederzeit zu erneuern. Ihre Mauernwerden mit einer dicken Schicht bedeckt, diesie vor dem Regen schützt. Eine Mauer umgibtdie Moschee und ihre Promenade. DieMoscheenarchitektur ist durch eineNüchternheit geprägt, die sich durch dieAbwesenheit von dekorativen Motiven undLichtöffnungen manifestiert. Die massivenTüren sind aus lokalem afrikanischen Holzgefertigt. In der Nähe vom Mihrab ist der hoheMinbar. Die Gläubigen stehen links und rechtsdavon. Eine Halle ist eigens für Frauenreserviert. In diesen Moscheen ist kein Platz fürrituelle Waschungen vorgesehen, dieAfrikaner sind es gewohnt, diese Zeremoniezu Hause durchzuführen, bevor sie zurMoschee kommen.

Abschließend rufen wir lokale, islamische undinternationale Institutionen auf mitzuhelfen,die kostbaren Manuskripte von Timbuktu zubewahren. Dies ist für die Geschichte dermythischen Stadt mit ihrem reichenislamischen Erbe unerlässlich. Inzwischen verdient Timbuktu mit seinemaußerordentlichen Schatz und seinemkulturellen und religiösen Erbe, seinen vonherrlicher Einfachheit geprägten originärenMoscheen und seiner schönenWüstenlandschaft es, von Touristen besucht zuwerden. Dies gilt besonders für Muslime, dieum die Bewahrung ihres einmaligenislamischen Erbes besorgt sein sollten.

(Spezieller Dank gilt dem TouranbieterNaturetrek www.naturetrek.co.uk und demAbenteuer-Spezialisten Dragoman Overlandwww.dragoman.com für die Bilder zu diesemArtikel.)