Tonkünstler-Magazin Nummer 14

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Auditorium Musikprogramm 2008 Genusskultur – Kulturgenuss Welch ein Augenblick! Musik & Leben in Grafenegg juni bis september 08 Sonder- ausgabe Grafenegg Ausgabe 14/2008, Tonkünstler-Orchester Niederösterreich Sponsoring-Post Vertragsnummer: GZ 02Z034306 S BNPA: 3100 St. Pölten

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Juni bis September 08

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Auditorium Musikprogramm 2008Genusskultur – Kulturgenuss

Welch einAugenblick!Musik & Leben in Grafenegg

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NaturgewaltenEin Konzertabend mitvielfältigen Impressio -nen aus der Natur,

darunter Debussy, Respighi und derUraufführung von «Call of SacredDrums», einem neuen Werk fürOrchester und japanische Taikotrommlerdes estländischen Komponisten PeeterVähi. Seiten 12/13

Tonkünstler-Residenz GrafeneggDas Tonkünstler-Orchester setzt imSommer 2008 miteiner eigenen

Konzertreihe musikalische Akzente.Beginnend mit der Sommernachtsgala,im Rahmen des Musik-Sommers undschließlich beim Musik-Festival präsen-tiert sich das Orchester. Seiten 4 – 7

Liebe Musikfreunde!

Die laufende Saison geht allmählich zu Ende,aber gleichzeitig wenden wir uns mit Vor -freu de dem Programm im Sommer 2008 zu.Aus Grafenegg haben wir viel Neues zuberichten: Die Arbeiten am neuen Audito ri -um wurden im Frühjahr abgeschlossen undnach der feierlichen Eröffnung und dem er -sten Konzert können wir mit Stolz sagen,dass mit diesem Saal ein moderner undgleichzeitig bewahrender Beitrag zum öster-reichischen Konzertleben geleistet wurde.Die vielseitigen Möglichkeiten desAuditoriums werden Ihnen, liebe Musik -freunde, im Lauf von Rudolf BuchbindersMusik-Sommer und des darauf folgendenMusik-Festivals vorgeführt. Der überdachteKonzertsaal dient in Zu kunft als Ausweich -möglichkeit, wenn bei Konzerten amWolkenturm der Wet tergott nicht gnädig ist –natürlich ist das Auditorium auch ein völligselbständiger Konzertsaal, in dem Ihnenhochkarätige Konzertprogramme angebotenwerden, welche die ausgezeichnete Akustikdes Saals voll ausnützen. Lesen Sie mehrüber das Audito ri um, seine Möglichkeitenund seine Entstehung auf den Seiten 2 – 3.Auch das Musikprogramm des Sommers ver-spricht besondere Höhepunkte: Lassen Siesich in der vorliegenden Ausgabe unseresTonkünstler-Magazins durch das Programmder kommenden Wochen und Monate füh-ren und merken Sie sich am besten IhreLieblingskonzerte vor. Einen Besuch in Grafenegg können Sie auchnützen, um sich neben dem musikalischenVergnügen auch lukullischen Genüssen hin-zugeben. Wie beispielsweise AngelikaKirchschlager ihren Picknickkorb einpackt,verraten wir ab Seite 8.Uns bleibt nun, Ihnen einen sonnigen undstimmigen Sommer in Grafenegg zu wün-schen! Auf ein Wiederhören undWiedersehen freuen sich,

Geschäftsführer Johannes Neubertund Ihr Tonkünstler-Orchester

Fausts VerdammnisDie Eröffnung desMusik-Festivals bringtein musikdramati-sches Meisterwerk

von Hector Berlioz nach Grafenegg.Internationale Vokalgrößen verkörpern dieProtagonisten Faust, Méphistophélès undMarguerite. Seiten 10/11

Das Programm-Kalendarium finden Sie auf den Seiten 17 – 20.

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Das neue AuditoriumMit der Eröffnung desAuditoriums im Mai2008 haben dieTonkünstler und das

Musik-Festival Grafenegg einen akus-tisch und architektonisch ausgezeichne-ten Konzertsaal bekommen.

Seiten 2/3

Essen, Trinken,WohlfühlenKonzerte alsOhrenschmaus,Grafenegg alsAugenschmaus, für

das leibliche Wohl sorgen Picknicks – einpaar Anregungen für lukullische Genüsseim Grünen. Seiten 8/9

Musik-FestivalEin Überblick überRudolf BuchbindersKonzertreigen der

Stars, Ensembles und Orchester, die2008 beim Musik-Festival in Grafeneggzu Gast sind. Seiten 14/15

Composer inResidenceHeinz Holliger ist 2008der Composer inResidence inGrafenegg. ZumAbschluss des Musik-

Festivals dirigiert der Schweizer dieTonkünstler mit Musik von RobertSchumann und eigenen Werken.

Seiten 16

D A S M A G A Z I N – A U S G A B E 2 / 2 0 0 8

Editorial

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Der Saal ist ein Instrument

Das neue Auditorium in GrafeneggNach dem im vorigen Juni eröffneten «Wol -ken turm» wurde im Mai mit dem neuenAuditorium der letzte große Baustein desGrafenegger Festivalgeländes seiner Be stim -mung übergeben. Damit ist nicht nur ein Aus -weichquartier bei Schlechtwetter ge währ -leistet, sondern auch ein ganzjährig be spiel -barer weiterer Veran stal tungsort mit hervor-ragender Akustik gegeben. Aus einem inter-

nationalen Wettbewerb ging das deutscheArchitekturbüro schröder schulte-ladbecksieg reich her vor. Nach den Ent würfen desDort mun der Architektenteams wurde be reits2002 das Kon zerthaus Dort mund ausgeführt.Ab Herbst 2007 betreute das Projekt ArchitektMag. Dieter Irresberger, der bereits für dasHaus für Mozart in Salzburg und das Fest spiel -haus Baden-Baden verantwortlich zeichnete.

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In die Lücke zwischen Reitschule undSchloss taverne setzten schröder schulte-lad-beck einen quaderförmigen Baukörper mitsphärisch verzogener Kupferhülle, die, jetztnoch rötlich glänzend, bald eine dunkle Pa tinaangenommen haben wird. Bei einer kom -promisslos zeitgenössischen Formen sprachelegten die Architekten dennoch großen Wertdarauf, dass der Neubau mit den historischenGebäuden, die ihn umgeben, harmoniert.Verblüffend ist, wie das große Volumen eines1300 Zuhörer fassenden Saals sich in die nied-rigen Dimensionen der benachbarten Altbau -ten mit nur einem Obergeschoss einfügt. Er -reicht wird dies zum einen durch ein Zurück -versetzen des Baukörpers, das eine teilweise

überdachte, geschützte Vorhof-Situation ent-stehen lässt, und zum anderen durch eineleichte Dre hung aus der Achse, die vorne undin den seitlichen Zwickeln großzügig verglas -te, teils weitläufige, teils intimere Foyers mitwechselnden Ausblicken auf den vom Büro«Land in Sicht» revitalisierten Park und diean grenzenden Gebäude freigibt. Neben Gar -deroben findet hier auch der Ticketverkaufausreichend Platz. Die un ver putzte alte Zie -gelwand der Reitschule bildet die In nenwanddes Foyers, von dem die ebenfalls für Ver an -staltungen genutzte Reit schule direkt zugäng-lich ist.

Im Inneren finden die Zuhörer Platz aufdrei Ebenen. Balkon und Galerie sind vomFoyer über schlichte, fast karge Treppenläufezu erreichen. Im Inneren überrascht dieschlichte Schachtelform des Raums nach demVorbild des Wiener Musikvereinssaals. Für dieAkustikplanung zeichnete, wie auch beimWolkenturm, das Münchner Büro BBM, Karl -heinz Müller und Michael Wahl, verantwort-lich. Als eines der weltweit renommiertestenAkus tik büros hat Müller-BBM in seinemPortfolio unter anderem das Wiener Kon -zerthaus, das Teatro La Fenice, den Parcodella Musica Rom, das Auditorio Tenerife, diePhilharmonie Es sen, die Kirov-Oper St.Peters burg und das Festspielhaus Baden-Baden.

Seit letzten Herbst wird das Projekt archi-tektonisch von Dieter Irresberger betreut. ImRahmen einer langjährigen Projekt partner -schaft mit Wilhelm Holzbauer hat Irres ber -

ger unter anderem bereits die AmsterdamerOper, die neuen Säle des Wiener Musik ver -eins, das Festspielhaus Baden-Baden, dasHaus für Mozart in Salzburg sowie Kinder -oper und Konzertmuschel der Wiener Staats -oper realisiert und dabei auch immer wiedermit Müller-BBM zusammengearbeitet.

«Als Architekt kennt man natürlich dieakustischen Vorgaben für die beste Raum -form, Materialien und Bestuhlung. Die Akus -tiker sind es dann, die den Entwurf in raum-akustischer Hinsicht kontrollieren und opti-mieren», so Irresberger. Für die AnfangJanuar 2007 begonnene Bauausführung desGra fen egger Auditoriums wurden im Ver -gleich zum ursprünglichen Entwurf die Bal -kone verkürzt sowie Podium und Rückwandmodifiziert. Während der Boden parkettiertist, prägen die Längsseiten schwere, den Be -ton wänden vorgehängte Stuccolustro-Akus -tik elemente in einer warmen Cremefarbe.Auch die Decke nehmen aus Reflexions-Gründen unterschiedlich verkantete Plattenein. Hin ter den hölzernen Lamellen-Ele men -ten des Podiums verbirgt sich ein optisch iso-lierter zusätzlicher Resonanzraum mit varia-blen akustischen Abschattungen. «Der Saalist ein Instrument, das jetzt, im Zuge der Er -öff nung, gestimmt wird», resu miert Irres -ber ger. Dazu gehört auch die optimale Be -stuhlung. Da diese flexibel sein sollte, warenleicht zu bewegende Einzelsitze gefordert,mit einer Polsterung, die auch bei teilweisebesetzten Plätzen eine ebenso gute Akustik

garantieren sollte wie bei einem vollen Haus.Herausgekommen ist, auch um keine zu -sätzliche Brandlast in den Saal zu bringen,der erste Konzertstuhl aus Metall, eine eben-so dezente wie elegante Rohrrahmen kon -struktion mit Aluminiumkarrosserie. FürDie ter Irresberger bleibt es spannend: «DerSaal entspricht exakt unseren Erwartungen.Die Voraussetzungen sind perfekt; wir habenbisher genau das erreicht, was wir wollten.Jetzt müssen wir schauen, ob auch im Ge -brauch das Ergebnis stimmt.»

IRIS MEDER

Die Autorin ist Architekturhistorikerin und Kuratorin in

Wien mit Schwerpunkt Architektur der Moderne und

der Gegenwart. Mitarbeit bei Ticket-W, www.ticket-w.at

Ein ganzjährig bespielbarer Ver-anstaltungsort mit hervorragen-der Akustik.

Wir haben bisher genau daserreicht, was wir wollten.

Interview mit PROF. KARLHEINZ MÜLLER

Welche Voraussetzungen muss ein akustischbefriedigender Konzertsaal erfüllen?

Eine mögliche Form für einenKonzert saal ist, das mag vielleicht über-raschen, der «Rechtecksaal», da in einemsolchen Qua der keine akustischenFokussierungen entstehen. Diese akusti-schen Prämissen haben da auchmaßgeblichen Einfluss auf das Ver -hältnis Länge-Breite-Höhe. Trotzdemdarf der Rechtecksaal im Innenausbaunur wenige rechte Winkel besitzen.

Wie geht man als Akustiker in einem recht-eckigen Raum mit der Schallreflexion um?

Das oberste Ziel ist, keine Schall -energie verloren gehen zu lassen. Dasheißt, dass es keine Absorptions flächen,aber sehr viele Re flexionsf lächen gebenmuss. Da sind Volu men und Material ent-scheidend – eigentlich stören strenggenommen auch die Besucher. Unteranderem darf es aber trotz der Recht -eckform keine parallel en Flächen geben,da mit keine «Flatterechos» entstehen. Wirbrau chen eine diffuse Verteilung desSchalls, damit die akustische Qualität füralle Zu hörer über den gesamten Ton be -reich gleich gut ist.

Lässt sich das Auditorium in Grafenegg anverschiedene Verhältnisse bezüglich Besucher -zah len oder auch Instrumente anpassen?

Die Akustik darf sich bei einem halbbe setzten grundsätzlich nicht von einemvoll besetzten Saal unterscheiden. Daskann man mit den akustischen Eigen -schaften der Be stuhlung sicherstellen.Trotzdem ist der Raum, zum Beispiel fürSprachveran stal tungen oder Popkon zer -te, bei denen es andere Nachhallzeitenbraucht, adaptierbar. Auf der Höhe derGalerie und auch im ge samten Podiums -bereich können dann Vor hänge eingezo-gen werden. Außerdem wurden schall-absorbierende Rollos aus akustisch wirk-samen Stoffen installiert, die sich beiBedarf herunterziehen lassen, beispiels-weise hinter den Bläsern oder Pauken.

INTERVIEW: ALEXANDER WILLIAMS

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Zu Sonnwend öffnet Grafenegg wieder seinePforten: Gemeinsam mit einer wahrhaft illu-stren Solistenschar begeht das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich den Wechsel vomFrühling zum Sommer. Das «Herz der Wachau»wird gewiss höher schlagen, wenn sich gleichzu Beginn in der Ouvertüre zu Emil Nikolausvon Rezniceks komischer Oper «Donna Diana»spanisches Kolorit und Wiener Char me ver-einen.

Dabei feiert der designierte Tonkünst ler-Chefdirigent Andrés Orozco-Estrada seinenEinstand im Grafenegger Wolkenturm – undweiß den wohl besten lyrischen Tenor unse-rer Zeit an seiner Seite: Michael Schade wirdmit Lehárs «Dein ist mein ganzes Herz»gewiss das eine oder andere Musik liebendeWesen erobern. Gleiches tun Katia undMarielle Labèque auch seit vielen Jahren:Wenn die beiden temperamentvollen Schwes -tern mit Verve Saint-Saëns’ «Karneval derTiere» feiern und sich mit jazzigem Schmissin Gershwins «Rhapsody in Blue» werfen,bleibt gewiss kein Auge trocken.

Apropos trocken: Die amerikanischeGeigerin Sarah Chang wird Vivaldis «Som -mer» aus den «Vier Jahreszeiten» hoffentlichnicht zu realistisch anstimmen – damit dasvertonte Gewitter rein musikalisch bleibt.Doch spätestens mit Sarasates «Zigeuner -weisen» wird die außer gewöhn liche Vir -tuosin jeder Witte rung trotzen. Die orgiasti-sche «Bacchanale» aus «Samson et Dalila»wird jedenfalls genügend Hitze entwickeln,die mit Elgars «Pomp and Circumstance»weiter gesteigert wird und in Händels «Feuer -werksmusik» schließlich im wörtlichen Sinneexplodiert: Der Musik-Som mer 2008 isteröffnet!

Ein Platz an der SonneTonkünstler-Residenz Grafenegg

Andrés Orozco-Estrada

Sarah Chang

Katia und Marielle Labèque

Michael Schade

SOMMERNACHTSGALAFr 20. 6., 21.15 Uhr, WolkenturmMichael Schade (Tenor), SarahChang (Violine), Katia undMarielle Labèque (Klavier),Tonkünstler-Orchester NÖ,Andrés Orozco-Estrada (Dirigent)

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ANGELIKA KIRCHSCHLAGER«Ich mag Open Air, ich habe schon in Orange vor9000 Menschen gesungen. Wenn die Akustik gutist, Grafenegg hat da ja einen hervorragenden Ruf,und das Wetter passt, liebe ich, im Freien zu singen,weil es einfach so wahnsinnig romantisch und stim-mungsvoll ist.

Die stilistische Breite des Programms liegt mir:Einige Strauss-Lieder sind gar nicht so weit vonguter Operette entfernt, wie man glauben möchte.Vor allem aber ist mir wichtig, das Publikum zuunterhalten und zu überraschen, Musik zu singen,die den Leuten gefällt. Ob das nun Wiener Lied oderOper ist, macht für mich letztlich keinen Unter -schied, da ich alle Musik, die ich singe, gleich ernstnehme.

Mit dem Tonkünstler-Orchester habe ich für dieCD-Aufnahmen im Vorjahr erstmals gesungen undfreue mich auf den ersten gemeinsamen Live-Auf -tritt. Ich habe es sehr genossen, mit dem Orchesterund Alfred Eschwé zusammen arbeiten, den ichbeim Finale des Belvedere-Wettbewerbs kennenge-lernt und wieder als sehr intelligenten, arbeitswüti-gen, glänzenden Musiker mit großem Erfahrungs -schatz erlebt habe.»

Der Musik-Sommer liegt 2008 in wohl be -währten Händen: Das Ton künst ler-OrchesterNiederösterreich verwöhnt sein Publikum anvier Wochenenden im Juli und August mitmusikalischen Lust barkeiten von Beethovenbis Korngold. Wo lässt sich Musik schönererleben, als fern der Groß städte am Puls derNatur?

1973 gastierte das Orchester erstmals inGrafenegg: Beet hovens «Corio lan»-Ouver -türe spielten die Tonkünstler da mals unterHeinz Wallberg. Und gewiss hätte vor nun-mehr 35 Jahren niemand zu träumen gewagt,wie glücklich sich diese Bindung einst ent-wickeln sollte. Der diesjährige Musik-Som -mer wartet ebenfalls mit «Coriolan» auf: Einschöner Blick in die Ton künstler-Vergan gen -heit, mit Christian Zacha rias am Pult. Erselbst und Till Fellner widmen sich oben -drein Beethovens Kla vier kon zerten Nr. 3und 4, während Alexan der Lon quich Schu -manns Klavierkonzert aus den Tasten zau-bert. Die weiteren symphonischen Höhe -punkte liegen in Händen von Zacharias undLibor Pešek, die Schumanns poetisch-lichteZweite und Antonín Dvoráks vor Le bens -freude und Melodienfülle strotzende 6. Sym -phonie dirigieren werden.

Zum flammenden Schluss soll noch dasGute über das Böse siegen, wenn die Ton -künstler mit Hans Graf die von Igor Stra -winski plastisch in Töne gesetzte Ge schichtevom «Feuer vogel» in die Grafen egger Nachtschmettern.

Ein gebettet in all die orchestrale Prachtschlägt das dritte Wochenende andere, blu-mige Töne an: Angelika Kirchschlager lädtgemeinsam mit Alfred Eschwé und denTonkünstlern zur «Straussiana». Dabei ste-hen selbstredend einerseits Johann Straußund Richard Strauss im Mittelpunkt, aberauch Korngolds «Straussiana» und, ganzim Sinne des prachtvollen Spielortes, Lehárs«Gold und Silber». Ein Erlebnis, wie selbst-verständlich Angelika Kirchschlager, vonAlfred Eschwé und den Tonkünstlern aufeinem üppigen Klangteppich getragen, denWechsel von der Strauss-Primadonna zurOperettendiva vollzieht und dabei «Ruhemeine Seele» oder «Morgen» ebenso pracht -voll singt, wie sie «Draußen in Sieve ring»mit wienerischer Melancholie erfüllt.

Musik-Sommer

STURM UND DRANGSa 26. 7., 20 Uhr, WolkenturmTonkünstler-Orchester NÖ,Christian Zacharias (Dirigent)

WIEN-PRAG-WIENSa 2. 8., 20 Uhr, WolkenturmTill Fellner (Klavier),Tonkünstler-Orchester NÖ,Libor Pešek (Dirigent)

STRAUSSIANASa 9. 8., 20 Uhr, WolkenturmAngelika Kirchschlager(Mezzosopran), Tonkünstler-Orchester NÖ, Alfred Eschwé(Dirigent)

LIEBESFEUERSa 16. 8., 20 Uhr, AuditoriumAlexander Lonquich (Klavier),Tonkünstler-Orchester NÖ,Hans Graf (Dirigent)

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Jedes der drei Sommerwochenenden desMusik-Festival Grafenegg bereichern dieTonkünstler als bewährtes «Orchestra inResidence» mit außergewöhnlichen Pro -gram men. Die Eröffnung steht ganz im Zei -chen eines der größten Stoffe der Weltlite -ratur: «La Damnation de Faust», GoethesDrama in Berlioz’ ganz eigener musikali-scher Version, wird grandiose Stimmen mit-erlebbar machen. Da geraten keine Ge rin ge -ren als Giuseppe Sabbatini und Iris Ver -million in die gefährlichen Fallstricke desMéphistophélès alias Sergej Leiferkus – Aus -gang ungewiss ...

Nach der deutschen Geschichte in franzö-sischem Gewande bringt Kristjan Järvi mitseinem Orchester eine Woche später impres -sionistische Klang welten zum Tönen: ClaudeDebussys rauschendes «La Mer» wird gewissdie sprichwörtlichen Wogen hochgehen las -sen, wäh rend der warme Sommerwind beiRespighis grandiosen «Pini di Roma» durchdie Bäume des Grafenegger Parks streicht.Doch der eigentliche Höhepunkt steht denerstaunlich wandelbaren Tonkünstlern undJärvi nach der Pause bevor: In Peeter Vähis«Call of Sacred Drums» (ein Auftragswerk des

Festi vals) werden sie gemeinsam mit EitetsuHayashi und seinem Taiko-Trommel-En sem -ble archa ische Welten heraufbe schwö ren.

Zum Ab schluss des Musik-Festival Grafen -egg 2008 finden sich die Tonkünstler imAuditorium zusammen, um gemeinsam mitdem «Composer in Residence» Robert Schu -mann zu huldigen: Heinz Holliger wird dieUrfassung der vierten Symphonie und diedramatische Ballade «Nachtlied» (gemein-sam mit dem exzellenten Arnold SchoenbergChor) aufführen. Holligers eigene, auf Schu -mann und Höl derlin basierende Komposi -tion «Gesänge der Frühe» für Chor, Or ches -ter und Ton band, beenden die drei Wochendes Musik-Festival. Mit diesem Blick auf diemusikalische Gegenwart und damit auch indie Zu kunft der Musik bekennt sich das Ton -künst ler-Or chester Niederösterreich gleich-zeitig zu seiner eigenen Tradition: stets amPuls der Zeit zu spielen.

MARKUS HENNERFEIND

Der Autor ist Musikwissenschaftler, schreibt für die

Wiener Zeitung, ist Musikredakteur beim CD-Label

col legno und lebt als freier Musikpublizist inWien.

ERÖFFNUNGSKONZERTDo 21. 8., 19.15 Uhr, WolkenturmIris Vermillion (Sopran), Giuseppe Sabbatini(Tenor), Sergej Leiferkus (Bariton), AlfredMuff (Bass), TschechischerPhilharmonischer Chor Brünn,Gumpolskirchner Spatzen, Tonkünstler-Orchester NÖ, Kristjan Järvi (Dirigent)

JAPANISCHE TROMMELNSa 30. 8., 19 Uhr, WolkenturmEitetsu Hayashi & Ensemble (Taiko-Trommeln), Tonkünstler-Orchester NÖ,Kristjan Järvi (Dirigent)

COMPOSER IN RESIDENCESo 7. 9., 19 Uhr, AuditoriumArnold Schoenberg Chor, Tonkünstler-Orchester NÖ, Heinz Holliger (Dirigent)

Musik-Festival

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GenusskulturBeim Picknick in der märchenhaften Umgebung des GrafeneggerSchlossparks wird das Musik-Festival Grafenegg zu einem wah-ren Fest der Sinne. Angelika Kirchschlager, Toni Mörwald, RudolfBuchbinder und Tassilo Metternich öffnen ihre Picknickkörbe undverraten, was für sie zu einem stilvollen Picknick gehört.

Ein lauer Sommerabend in Schloss Grafen -egg. Sanft bewegt der Wind die Blätter dergewaltigen Baumriesen im Schlosspark undträgt leise Musik vom Wolkenturm zu denWiesen, wo die Besucher des Musik-Festivalsin entspannter Atmosphäre ihre Picknicksgenießen.

Das Ambiente erinnert an das Opern -festival in Glyndebourne, das für seine bis zueineinhalb Stunden langen Pausen bekanntist, während denen die Gäste ausgiebig pick-nicken. Auch deshalb freut sich die Mezzo-

Sopranisin Angelika Kirchschlager, die inGrafenegg am 9. August mit dem Ton künst -ler-Orchester Niederösterreich auftreten wird,schon auf den Konzertabend. «Ich habe voneinem Auftritt in Glynde bourne einen Pick -nickrucksack mitgebracht und finde die Idee,Musik und Picknicks zu verbinden einfachherrlich.»

Eine gut gekühlte Flasche Champagnerwird die Sängerin auf jeden Fall einpacken,wenn sie ihren mit Geschirr für vier Per -sonen, Gläsern und einer Decke bepacktenRucksack schnürt. Im übrigen schwörtKirchschlager beim Picknicken aber auf ein-fache, leichte Kost – selbst gestrichene Leber -wurstbrote, Thunfischaufstrich und frischesBrot oder Tomaten mit Mozarella, in einerSchüssel mit einem Schuss Olivenöl durch-mischt. «Ich bin keine große Köchin, aberdas ist auch nicht nötig. Für mich ist einPicknick ein einfaches, preisgünstiges Ver -gnügen, ein Gegenpol zur mondänen Welt.»Ein schlichtes Picknick im Grünen, bei demman ganz einfach in eine rohe Tomate odereine Wurst beißt, dazu eine Semmel isst undOrangeade trinkt, weckt bei der Sängerinauch Erinnerungen an eine unbeschwerte,fröhliche Kindheit.

Wer seinen Picknickkorb nicht wie An -gelika Kirchschlager selbst packen will, kannsich in Grafenegg auch von Toni Mörwaldseingepackten Köstlichkeiten verwöhnen las-sen. In die Körbe kommt dabei, was derStarkoch bei einem Picknick selbst gerneisst. Der Küchenchef schwört dabei auf selbstGemachtes: Frisch gebackenes Brot aus demHolzofen, einen kräftigen Wurzelspeck, dieHirschwurst aus eigener Küche oder die Le -berpastete nach Hausrezept. «Ich liebe es,mit meiner Frau und meinen drei Töchternzu picknicken. Es ist inspirierend, mit liebenMenschen in einem schönen Umfeld mittenin der Natur ein gutes Essen zu genießen»,meint Mörwald, in dessen Picknickkorb un -bedingt auch noch eine gute Flasche GrünerVeltliner, Marillen- oder Hollersaft für dieKinder und etwas Süßes zum Abschlussmuss: «Nussschnecken oder Mohnkronen,die man leicht mit den Fingern essen kann.Die schönsten Picknicks sind immer etwasimprovisiert und spontan.»

Für alle, die ihre Picknickkörbe selbst ein-packen, hat Mörwald auch noch einige Rat -schläge parat. Keinesfalls dürfe man aufTeller, Messer, Gabeln und Gläser vergessen.Plastikbesteck und Pappteller seien dabei nur

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eine schlechte Notlösung. Es sei außerdemnie ein Fehler, ein Taschenmesser mit Kor -ken zieher und Flaschenöffner einzustecken,und um Getränke längere Zeit kühl und Salatknackig zu halten, empfiehlt Mörwald außer-dem eine separate Kühltasche oder zu min -dest einige Kühl beutel.

Rudolf Buchbinder, künst -lerischer Leiter in Grafenegg,packt ebenfalls gerne Süßeszum Picknick ein. «Ich binder größte Nascher über-haupt», gesteht er, «ohneKuchen oder Manner-Schnit -ten kann ich nicht leben. Undich liebe Fleisch, Back henderlzum Bei spiel oder geräucher-ten Fisch, eigentlich jedesgute Essen. Meine Ansprüche sind da eben-so hoch wie bei der Musik.» Auf Ge müse ver-zichtet Buchbinder dafür herzlich gerne:«Alles nur kein Salat», meint er.

Ansonsten ist es für Buchbinder wenigerwichtig, was im Korb ist, als mit wem er beimPicknicken die Decke teilt: «Nette Freunde,

mit denen man bei einer guten Flasche Velt -liner, Rioja, Chianti oder Bordeaux über dieMusik philosophieren kann, gehören unbe-dingt dazu.»

Einer, den Buchbinder jederzeit und lie -bend gern an seiner Pick nickdecke Platz neh -men lässt, um über die schönen Künste zu

schwär men, ist Tassilo Met -ternich-Sándor, Schloss herrvon Grafenegg. Praktisch -er weise hat er beim Pick -nicken auch ähnliche Vor -lieben: Backhenderl undSchnitzel stehen bei ihmganz oben auf der Be -liebtheitsskala. «Das essenauch meine Kin der gern»,meint der Schloss herr, der

mit seiner Familie re gel mäßig Picknicks imSchloss park abhält.

Shrimpscocktails, Gänseleber oder Kaviarüberlässt Metternich-Sándor dafür lieber denFeinspitzen. Er schwört beim Picknick mehrauf bodenständige Kost wie Wachauer Laib -chen und Geselchtes, dazu ein gelegte Gur -

ken, Zwiebel und eine feine Por tion frischgeriebenen Kren. Frisches Obst und Gemüsemüssen auch im Korb sein. «Aber bitte bloßkeine rohen Karotten, denn die mögenmeine Kinder nicht und ich selbst auch nichtso besonders», gibt er zu. Auf einer Linie istder Schlossherr mit Buch binder dafür wie-der, was die Süßspeisen betrifft: «Etwas Süßesmuss immer im Korb sein. Ich liebe Schoko -lade in jeder Form und ganz besonders denSchokoladekuchen nach einem alten Fa mi -lienrezept.» Und der Grafenegger Schloss -herr hat auch noch einen guten Rat für allePicknick-Liebhaber parat: «Es ist immer gut,einen Insek ten spray und einen Schirm mit-zunehmen, sei es als Schattenspender oderals Schutz bei einem Platzregen. In der Naturist man vor Überraschungen nie gefeit.»

PETER SEMPELMANN

Der Autor ist Redakteur beim Wirtschaftsmagazin

«trend» und ständiger Mitarbeiter beim Nachrichten ma -

ga zin «profil». Er lebt mit seiner Familie in Eichgraben

bei Wien.

«Für mich ist ein Picknick ein einfaches,preisgünstiges Vergnügen, ein Gegenpolzur mondänen Welt.»

Angelika Kirchschlager über Genuss im Grünen

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«Faust» assoziiert der Opernliebhaber inerster Linie mit Charles Gounods 1859 inParis uraufgeführter Vertonung des Stoffs.Zu diesem Zeitpunkt existierte bereits seitüber einem Jahrzehnt Hector Berlioz’ dra-matische Legende «La Damnation de Faust».Dass Goethes Schauspiel in Frankreich sopopulär werden konnte, verdankt es der 1828erschienenen Übersetzung Gerard de Ner -

In die

Verdammnis

ner Urauffüh rung in Paris 1829 auch aufkeine positive Resonanz stieß, zog Berliozentmutigt alle noch verfügbaren Partiturenseines op. 1 wieder ein. Nach einer jahrelan-gen Pause wandte er sich dem Stoff um1845/46 auf einer Tournee als Dirigent durchÖsterreich, Un garn und Böhmen wieder zu.Da Eugène Scribe, die Nummer 1 unter denfranzösisch en Li brettisten, nicht gewonnenwerden konnte, schrieb sich Berlioz dasTextbuch weitgehend selbst. Der Handlungs -verlauf der Oper kommt der literarischenVorlage in vielen Punkten sehr nahe, es sindaber dennoch einige gravierende Abweichun -gen festzustellen: Bei Berlioz ist Faust nichtder Gelehrte auf der Suche nach universeller

Erkenntnis, sondern vielmehr eine roman -tisch angehauchte Künst lerfigur. Der vielleichtgravierendste Eingriff ist das Zustande kom -men des Teufelspakts: Anders als bei Goethewird er hier nicht gleich zu Beginn geschlos-sen, sondern entsteht erst als Preis für Mar ga -rethes Rettung. Glaubt man Berlioz’ Me -moiren so war die konzertante Uraufführungin der Operà Comique am 6. Dezember 1846unter der Leitung des Kom ponisten eine derbittersten Niederlagen seines Lebens. Diesevöllig verunglückte Pre miere endete für Ber -lioz nicht nur in einem finanziellen De sastersondern stürzte den Komponisten auch ineine künstlerische Krise. Auf Grund der ge -ringen Nachfrage kam es nur zu einereinzigen Reprise. Zu Leb zeiten des Kompo -nis ten wurde «La Dam nation de Faust» nurnoch im Ausland ge spielt, so unter anderemauch in Wien, wo die Aufführung begeisterteAuf nahme fand.

Das Werk ist an sich eine Mischung ausOratorium und Nummernoper, die vomKom ponisten eigentlich nie für eine szeni-sche Aufführung gedacht war. Auch ent-sprach die Bühnentechnik der damaligenZeit nicht den hohen Ansprüchen, so dassdie Oper sehr lange als schlichtweg uninsze-nierbar galt. Ein Wendepunkt in der Re -zeption des Stücks brachte das Jahr 1893, 24Jahre nach Berlioz’ Tod, in dem man «LaDamnation de Faust» erstmals – und zwar inMonte Carlo – szenisch aufführte. Allerdingsbegann damit auch die Periode der Eingriffeund Verände rungen.

vals. Der da mals 25jährige Berlioz wurde vondem Schau spiel regelrecht angezogen, dochseiner ersten um 1828/29 stammendenmusikalischen Auseinandersetzung mit demStoff war kein Erfolg beschieden: Seine«Huit scènes de Faust» op. 1 ließ er auf Pri -vatkosten drucken und sandte ein Exemplaran Goethe, von dem er allerdings keineRückmeldung erhielt. Als das Werk bei sei -

Der gravierendste Eingriff istdas Zustandekommen desTeufelspakts.

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Heute ist das Werk sowohl im Konzert alsauf der Opernbühne regelmäßig anzutref-fen, wobei beide Aufführungsformen ihreBe rechtigung haben. Ursprünglich nannteBerlioz sein Werk auch «Opéra de concert en4 parties», was durchaus logisch ist, da diePartitur, in die auch die bereits 1828/29 ver-tonten Passagen eingeflochten sind, sym-phonische, opernhafte und oratorische Ele -mente verbindet und so einer szenischenUm setzung beinahe im Wege steht. Außer -dem ist die Musik wie etwa im Bereich derNaturschilderungen von einer solchen Sug -ges tivkraft, dass man die Bühne nicht ver-

misst. Es ist auch bezeichnend, dass das be -kannteste Stück der Partitur, der reißerischeRakoczy-Marsch, rein instrumental ist. Diedrei Hauptrollen bieten den Künstlern jedenur denkbare Chance zur Profilierung, aller-dings wird man leicht eingängliche Arien wiein Gounods Partitur bei Berlioz beinahe ver-geblich suchen, da einzig die Rolle der Mar -guerite – sie wird in Grafenegg von Iris Ver -

million gesungen – mit der schwermütigenArie «D’amour l’ardente flamme» einen sogenannten Ohrwurm bereit hält.

Äußerst prominent besetzt sind die bei-den männlichen Hauptrollen: Der aus Romstammende Tenor Giuseppe Sabbatini zähltzu den wichtigsten Künstlern seiner Gene -ration. Sabbatini ist in den letzten 15 Jahrenan so gut wie allen international wichtigenOpernhäusern aufgetreten, wobei die WienerStaatsoper immer ein Zentrum seiner Kar -riere bildete. Den Faust in Berlioz’ Werk hater bereits vor einigen Jahren mit großem Er -folg an der Pariser Opéra Bastille gesungen.Staatsopernbesucher kennen auch den Me -phisto der Aufführung, Sergej Leiferkus. Deraus Russland stammende Bariton hat sich imLauf seiner Karriere ein ungewöhnlich brei-tes Repertoire erarbeitet und singt regel-mäßig Rollen wie Jago, Scarpia, Telramund,Mazzeppa (Tschaikowski) und Aleko (Rach -maninow). Die Karriere beider Protagonistenist umfassend auf CD und DVD dokumen-tiert.

THOMAS DÄNEMARK

Der Autor studierte Theaterwissenschaft und ist seit

2001 Generalsekretär der Freunde der Wiener Staats -

oper, seit mehreren Jahren auch Mitglied des Publi -

kums forums der Wiener Staatsoper.

Die Hauptrollen bieten den Sän-gern jede nur denkbare Chancezur Profilierung.

Die Musik ist von einer solchenSuggestivkraft, dass man dieBühne nicht vermisst.

ERÖFFNUNGSKONZERT MUSIK-FESTIVALDo 21. 8., 19.15 Uhr, WolkenturmIris Vermillion (Sopran), Giuseppe Sabbatini(Tenor), Sergej Leiferkus (Bariton), AlfredMuff (Bass), TschechischerPhilharmonischer Chor Brünn,Gumpolskirchner Spatzen, Tonkünstler-Orchester NÖ, Kristjan Järvi (Dirigent)Iris Vermillion

Giuseppe Sabbatini

Sergej Leiferkus

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kristallisierte sich auf der Reise heraus undauch die Instrumentation konkretisierte sich:Zwei Shime-Taikos (sehr hoch), zweiNagado-Taikos, zwei Hira-Taikos, eine riesigeOdaiko, fünf Chappas (kleine Blech-Tschi -nellen) und drei Atari ganes (Gongs). Mehrwill Vähi über die Kom position noch nichtverraten. Dass das Werk von seinem Lands -mann Kristjan Järvi und den profiliertestenjapanischen Taiko-Tromm lern, Eitetsu Haya -shi & Ensemble, aus der Taufe gehoben wird,stimmt Vähi jedenfalls zuversichtlich. «Krist -jan Järvi hat schon zwei meiner Werke urauf-geführt – und in beiden Fällen ist es ihm

gelungen, alle Probleme in denGriff zu bekommen, die auf tre -ten, wenn neue Instru mente zurklassischen Orchester besetzunghinzukommen.»

Wenn ein so außerge wöhn -liches Werk auf dem Konzert pro -gramm steht, stellt sich für Diri -gent und Orchester natürlich dieFrage: Was passt dazu? Järvi und

die Tonkünstler entschieden sich, mit zweiNaturimpres sio nen europäischer Kom po -nisten auf die «Heiligen Trom meln» einzu-stimmen: Mit Debussys «La Mer» undRespighis «Pini di Roma». Und zumindestbei Debussy ist es nicht allein das Natur -schauspiel, das als Binde glied dient.

Denn die Begegnung mit asiatischer Kunstwar auch für Debussy sehr bedeutsam.Katsushika Hokusais Holz schnitt «Die großeWoge» wählte der Komponist als Titelbild fürdie Partitur von «La Mer». Das Werk bestehtaus drei «sinfonischen Skiz zen» (wird wegenseines Aufbaus aber auch als Symphonie be -zeichnet): Die erste «Von der Morgen dämme -rung bis zum Mittag auf dem Meer», malt dieruhige Oberfläche der See, das Schau kelneines Bootes auf harmlosen Wel len. Die Ak -korde der Violinen tanzen wie Drachen imWind. Bläsermotive kündigen den Sonnen -aufgang an. Fast könnte man meinen, eine chi-nesische Melodie zu vernehmen ... In der zwei-ten Skizze, «Spiel der Wogen», geht es schon

Einfach war es für den estnischen Kom po -nisten Peeter Vähi nicht, ein Konzert für ja -panische Ulmenholztrommeln (Taikos) undklassisches Symphonieorchester zu schrei-ben. Zwar hatte er bereits japanisch-inspi-rierte Werke komponiert (u. a. «A chant ofBamboo» für Shinobue-Flöte und Kammer -orchester oder die Kantate «ChrysanthemumGarden Chant»), der Kompositionsauftragdes Musik-Festivals Grafenegg stellte ihnaber vor besondere Herausforderungen.Vähi: «Durch meine Tätigkeit als künstleri-scher Leiter des Orient-Musikfestivals kann-te ich schon einige japanische Per kussions-En sembles – dennoch war dieWelt der asiatischen Schlag instru -mente noch ein Mys terium fürmich. Zunächst verschaffte ichmir daher einen Überblick überdie ver schie denen Trommeln,Gongs und Zim beln. Ich stu -dierte ihren Ein satzbereich, ihrKlangspek trum, ihre Klang farbe.»Um es nicht beim theoretischenWissen zu belassen, erstand der Kom po nistsogar zwei Nagado-Taikos – das sind diegebräuchlichsten Taiko-Trommeln. Die Aus -einandersetzung mit den Instrumen ten warfreilich erst der Anfang. «Eine Reihe vonFragen tauchte auf. Sollte ich mich der nor-malen, europäischen Notation bedienen?Wie muss das Werk aussehen, damit dasZusammenspiel des Taiko-Ensembles unddes Symphonieorchesters gelingt? Sollenweitere Schlaginstrumente zum Einsatzkom men? Inwiefern ist es möglich, sich vonjapanischer Musik inspirieren zu lassen,ohne sie zu imitieren?» erzählt der Kom -ponist. Statt sich in die Beantwortung dieserFragen zu verbeißen, nahm Vähi eine Aus -zeit. «Ich bin drei Monate entlang der GroßenSeidenstraße durch China, Tibet, Turkestan,Indien, Pakistan, Afghanistan, Iran, Syrienund die Türkei gereist. Auf den endlosenWüsten- und Bergstraßen hatte ich genugZeit, nachzudenken und mich zu sammeln.»Der Titel des Werks «Call of Sacred Drums»

weniger beschaulich zu: Hier tanzen dieElemente, Wind weht, Gischt sprüht umher.Eine naturalistische Schilderung darf man sichfreilich nicht erwarten, «Impressionen» desWellenspiels werden skizziert. Die dritteSkizze, «Zwie sprache von Wind und Meer»,spiegelt einen stürmischen, bedrohlichenOzean wider: Wilde, aufwärts-stürmende Fi -guren und harmonische Brüche verdeutlichendie Drama tik, schließlich gipfelt das Stück ineiner hymnischen Vereinigung der Motive desWindes und des Meeres. Bei seiner Urauf -führung 1905 in Paris wurde das Werk übri-gens nicht gut aufgenommen – teils wegenungenügender Proben, teils weil das Publi -kum Debussy seine Untreue übelnahm: DerKomponist hatte gerade seine Ehefrau wegeneiner Sängerin verlassen. Die Ablehnung dau-erte nicht lange – mittlerweile gehört «La Mer»zu den meistgespielten Werken De bussys.

Stimmungsgemälde sind auch OttorinoRespighis «Pini di Roma» (Römische Pi nien).Die sinfonische Dichtung in vier Sätzenbeginnt mit den «Pinien der Villa Borghese».Hier tanzen die Kinder Ringelreihen, führenMilitärmärsche und Schlachten auf; dannlaufen sie davon – und die Atmosphäre wirdwehmütiger: Bei den «Pinien in der Nähe derKatakomben» lässt der Tod grüßen. Auf die«Pinien des Gianicolo» wirft der Vollmondsein Licht, in ihren Zweigen singt eine Nach -tigall. Die «Pinien der Via Appia» lassen ural-ten Ruhm wieder auferleben: Im Morgen -nebel naht ein Konsul mit seinem Heer umzur Via Sacra und zum Triumph auf dasKapitol zu ziehen.

DANIELA TOMASOVSKY

Die Autorin ist Kulturredakteurin der Zeitung Die Presse.

Heilige Trommeln, tanzende Elemente,

römische Impressionen

JAPANISCHE TROMMELNSa 30. 8., 19 Uhr, WolkenturmEitetsu Hayashi & Ensemble (Taiko-Trommeln), Tonkünstler-Orchester NÖ,Kristjan Järvi (Dirigent)

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Zwei Shime-Taikos, zwei Nagado-Taikos, zwei Hira-Taikos, eineriesige Odaiko, fünf Chappas unddrei Atariganes.

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Rudolf Buchbinder, künstlerischer Leiter,präsentiert 2008 ein Festival-Programm,das diesen Sommer wieder internationalrenommierte En sem bles, Dirigenten undSolisten der Spitzen klasse nach Grafeneggführt.

Nach dem Eröffnungskonzert (S. 10) knüpftdas Gustav Mahler Jugendorchester an dasStichwort «Hector Berlioz» an und interpre-tiert am Donnerstag, den 22. 8. mit der «Sym -phonie fantastique» ein weiteres weltbe -rühmtes Werk des französischen Romantik-Pioniers. Das Orchester widmet sich unterder Leitung von Sir Colin Davis aber aucheinem weiteren, früheren Wegbereiter derRomantik: Ludwig van Beethovens einzigesViolinkonzert erklingt in den Händen desdänischen Geigers Nikolaj Znaider, dessenstarkes Engagement für die Förderung jungerMusiker sich in der Partnerschaft mit demGustav Mahler Jugendorchester ausdrückt.

Ein weiteres Orchester mit klingendemNamen kündigt sich am darauf folgendenAbend an: Das Philharmonische OrchesterOslo gastiert mit seinem ChefdirigentenJukka-Pekka Saraste und dem Starpianisten

Arcadi Volodos. Das Programm umfasstMeis terwerke aus Sarastes finnischer Hei -mat als auch des aus Russland stammendenTastenmagiers Volodos. Der Pianist wird sichdem überaus schwierigen Solopart des drit-ten Klavierkonzerts von Rachmaninow undseinen virtuosen Rafinessen widmen; einge-bettet ist das Meisterstück russischer Kla -vierkunst in zwei Orchesterwerke von JeanSibelius. Sein symphonisches Erstlings werkschöpft aus dem Erbe von Bruckner undTschaikowski, gleichzeitig ist Sibelius’ her-vorragend instrumentierte Symphonie einbeeindruckendes Zeugnis seiner musikali-schen Vorstellungskraft. Ebenso faszinierendist die Tondichtung «Pohjolas Tochter», dieeinen Stoff aus dem finnischen Nationalepos«Kalevala» verarbeitet.

Nach drei großformatigen Orchester -aben den am Wolkenturm klingt das ersteWochenende des Musik-Festivals am 24. 8.mit einem Liederabend aus, der die intimeAtmosphäre des neu erbauten Auditoriumsausnützt. «Die schöne Müllerin» von FranzSchubert wird von Michael Schade und Ru -dolf Buchbinder interpretiert – die beidenSpitzenmusiker spüren der Seelenwande rung

eines Müllersgesellen nach, dessen Liebeunerwidert bleibt und den Verzweifeltenschließlich in den Freitod treibt.

Unkonventionell und in gewisser Hin -sicht konformistisch zugleich ist der Abendam 28. 8., wenn der englische Originalklang-Spezialist Sir John Eliot Gardiner mit denEnglish Baroque Soloists und dem Monte -verdi Choir in Grafenegg konzertiert. DasProgramm: Die Johannes-Passion von Jo -hann Sebastian Bach. Mag es überraschen,ein sakrales Werk von so komplexer Tiefe beieinem sommerlichen Musik-Festival aufzu-führen, ist es doch unleugbar eine günstigeGelegenheit, sich in der Distanz zum Trubeldes Alltags einmal in die spirituelle Innigkeitdieses Werks zu vertiefen und Bachs genialeSchöpfungskraft auf sich wirken zu lassen.

Wiederum an den Vorabend anknüpfend,erklingt Bachs Musik beim Konzert des pol-nischen Pianisten Piotr Anderszewski am29. 8. Er kombiniert die erfindungsreichenPartiten Nr. 1 und 2 von Bach mit der Hu -moreske op. 20 und den Nachtstücken op. 23von Robert Schumann.

Nach einem tönenden Naturspektakel derTonkünstler am 30. 8. (S. 12) ist ein weiteres

Ein Fest, ein wahres Fest!Das zweite Musik-Festival in Grafenegg

Jean-Yves Thibaudet

Vesselina Kasarova

Nikolaj Znaider

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renommiertes Orchester in Grafenegg zuGast, das Orchestre de Paris mit seinemChef dirigenten Christoph Eschenbach. Ge -sangs solistin ist Christine Schäfer, derenbreites Repertoire vom Barock bis zur Mo -derne reicht. Der Abend ist ganz GustavMahler gewidmet: Am Beginn stehen fünfLieder nach Gedichten von Friedrich Rückert.Es folgt die Symphonie Nr. 1, in der Mahlerseinen charakteristischen Kompositionsstilverfestigte, der sich häufig durch Schichtun -gen und ironisch-eigenwillige Verfremdun -gen auszeichnet.

Festival-Leiter Rudolf Buchbinder tritt zuBeginn des dritten und letzten Festival-Wo -chenendes erneut als Kammermusiker aufund führt gemeinsam mit Stargeiger MaximVengerov durch einen Brahms-Abend. Diedrei Sonaten für Violine und Klavier erlaubeneinen detailgenauen Einblick in die Kam mer -musik der späten Romantik und rückengleichzeitig die letzte Schaffensphase vonJohannes Brahms in den Vordergrund. DasRoyal Philharmonic Orchestra unter CharlesDutoit präsentiert am 5. 9. ein Pro gramm mitzwei Schlüsselwerken des französischen unddes russischen Repertoires: Camille Saint-

Saëns’ Klavierkonzert Nr. 5, wegen seiner exo-tischen Anklänge häufig «das Ägyptische»Klavierkonzert genannt, wird von Jean-YvesThibaudet interpretiert. Ebenso im Programmfindet sich die Suite «Petruschka» von IgorStrawinski in ihrer originalen Fassung von1911. Umrahmt werden die beiden virtuosenStücke von der Ouvertüre «Le Corsaire» vonBerlioz zu Beginn des Konzerts und MauriceRavels «La Valse» als Abrundung des Abends.Bevor das Musik-Festival Grafenegg 2008 miteinem Abend rund um den heurigen Com -poser in Resi dence, Heinz Holliger (S.16), aus-klingt, steht noch einmal Originalklang ineiner Star be setzung am Programm. VesselinaKasarova, gefeierte Mezzosopranistin, singtausgewählte Arien von Georg Friedrich Hän -del. Begleitet wird sie dabei vom English Con -cert unter Harry Bicket, das den Abend auchorchestral mit zwei Symphonien von JosephHaydn mitgestaltet.

ALEXANDER MOORE

Der Autor ist für die Dramaturgie und die Publikationen

des Tonkünstler-Orchesters und des Musikprogramms

Grafenegg verantwortlich und arbeitet als freier Musik-

Publizist.

GASTORCHESTERFr 22. 8., 19.15 Uhr, WolkenturmNikolaj Znaider (Violine), Gustav MahlerJugenorchester, Sir Colin Davis (Dirigent)

GASTORCHESTERSa 23. 8., 19.15 Uhr, WolkenturmArcadi Volodos (Klavier), PhilharmonischesOrchester Oslo, Jukka-Pekka Saraste(Dirigent)

LIEDERABENDSo 24. 8., 19 Uhr, AuditoriumMichael Schade (Tenor), Rudolf Buchbinder(Klavier)

ORIGINALKLANGDo 28. 8., 19 Uhr, AuditoriumMark Padmore (Tenor), Peter Harvey (Bariton), Solisten desMonteverdi Choir, The Monteverdi Choir,The English Baroque Soloists, Sir JohnEliot Gardiner (Dirigent)

RECITALFr 29. 8., 19 Uhr, AuditoriumPiotr Anderszewski (Klavier)

GASTORCHESTERSo 31. 8., 19 Uhr, WolkenturmChristine Schäfer (Sopran), Orchestre deParis, Christoph Eschenbach (Dirigent)

DUO-ABENDDo 4. 9., 19 Uhr, AuditoriumMaxim Vengerov (Violine), RudolfBuchbinder (Klavier)

GASTORCHESTERFr 5. 9., 19 Uhr, WolkenturmJean-Yves Thibaudet (Klavier), RoyalPhilharmonic Orchestra, Charles Dutoit(Dirigent)

ARIENABENDSa 6. 9., 19 Uhr, AuditoriumVesselina Kasarova (Mezzosopran), TheEnglish Concert, Harry Bicket (Dirigent)

COMPOSER IN RESIDENCESo 7. 9., 19 Uhr, AuditoriumArnold Schoenberg Chor, Tonkünstler-Orchester NÖ, Heinz Holliger (Dirigent)

Piotr Anderszewski

Jukka-Pekka Saraste

Sir John Eliot Gardiner

Page 17: Tonkünstler-Magazin Nummer 14

1616

Schumann und Hölderlin – beide hochsen-sible Künstlerpersönlichkeiten, die durchGeisteskrankheit ein zu frühes, tragischesEnde genommen haben. Heinz Holligerscheint von diesen Schicksalen betroffenaber gleichzeitig fasziniert zu sein. Der späteSchumann will einen fünfteiligen Klavier -zyklus «An Diotima» nennen – jene angebe-tete Geliebte aus den Dichtungen Hölderlins.Clara Schumann und Johannes Brahmskönnen mit dem Titel nichts anfangen… imWerkverzeichnis Schumanns steht schluss -endlich «Gesänge der Frühe». Hier schließensich die Kreise. Holligers Stück bedient sicheines großen Orchesters, das um Tonbandund (bei Schumann nahe liegend) ein Klavierergänzt wird. Zwölf Sänger bilden den Chor,der gemeinsam mit den Live-Musikern jeneAbschnitte realisiert, die das Werk der beidenKünstler direkt betreffen: Holliger vertontnicht nur Hölderlin, sondern verwebt auchsehr geschickt Musik von Schumann in seinevierteilige Kom po sition. Vom Tonband hin-gegen kommen die «fremden» Passagen. Alles,was – teils auch sehr bizarr – die Krank heits -zustände kommentiert. Hier geht es nichtum die sensiblen Künstler, sondern um pat -ho logische Per sonen. Neben den «Ge sängender Frühe» op. 133 von Robert Schu mann zi -

Zum Abschluss des Musik-Festival Grafen -egg 2008 präsentiert sich Heinz Holliger, derheurige Composer in Residence, mit einemfür ihn typischen Programm. Der SchweizerKom ponist, Oboist, Dirigent und Lehrer (*1939)zeigt in seinen «Gesängen der Frühe» ausdem Jahr 1987 feinfühlig die Kombinationvon Orchesterklang, Tonband und Stimmen– mit Bausteinen von Künstlern, die ihm«seelenverwandt» sind: Friedrich Hölderlinund Robert Schumann. Man kann HolligersKomposition durchaus als psychologisieren-des Doppelportrait sehen.

tiert Heinz Holliger noch einen Cho ralsatz,Passagen aus «Manfred» sowie das «Nacht -lied» op. 108, das beim Abschluss konzert inGrafenegg mit dem Tonkünstler-OrchesterNiederösterreich den dramaturgischen Bo genvon Schu manns Symphonie Nr. 4 zu HolligersKomposition bildet.

Die knapp zehnminütige Vertonung einesGe dichtes von Friedrich Hebbel («Quel lende,schwellende Nacht») für großes Orchesterund Chor entstand 1849 und zeigt Schu -mann als Meis ter des feinfühligen Satzes.Die dramatischen Spannungen beispielswei-se in der zweiten Strophe («stei gendes,neigendes Le ben») sind Romantik par ex cell -ence. Nicht immer waren Schu mann, seineFreunde oder die Kritik mit seinen Werkenoder In strumentierungen ein ver standen –mehrere Kompositionen wurden um ge -schrieben. So ist auch die heute be kannteFassung der vierten Sym phonie in d-mollop. 120 aus dem Jahr 1851 eine Umarbeitungeines zehn Jahre alten Werkes. 1841 war das«symphonische Jahr» von Robert Schu mann,das durch die d-moll Symphonie ge kröntwurde. In seine Auf zeichnungen schreibt ereinmal, «meine nächste Sym phonie sollKlara heißen und ich will sie darin abmalen».Selbstverständ lich findet man kein Porträtvon Clara Schu mann in dieser Symphonie –es unterstreicht aber den noch die Bedeutungdieser Kom posi tion. Schumann kommt mitwenigen Motiven aus, die das ganze Werkdurchziehen. Die Veränderungen zwischen1841 und 1851 be treffen neben «Schönheits -korrek turen» wie Umbenen nung der Satz be -zeich nungen vom Italienischen ins Deutscheoder neu komponierte Übergänge haupt -sächlich den Or chesterklang. Die Urfassungist viel direkter und transparenter, die be -kannte Be arbeitung dichter und vom Klangher dunkler. Der prominenteste frühe För dererdieser ersten Ver sion ist Johannes Brahmsgewesen, der sie 1891 gegen den Willen vonClara Schumann veröffentlichen ließ.

Als Einstimmung auf den Abend wirdHeinz Holliger am Konzerttag gemeinsammit Festival-Leiter Rudolf Buchbinder undweiteren Solisten das Prélude-Konzert um16.30 Uhr in der Reitschule gestalten.

CHRISTOPH WELLNER

Der Autor ist Musikwissenschaftler und seit 2001 Pro -

grammdirektor des Klassiksenders «Radio Stephans -

dom 107,3» in Wien.

Ein Doppel-portrait

COMPOSER IN RESIDENCESo 7. 9., 19 Uhr, AuditoriumArnold Schoenberg Chor, Tonkünstler-Orchester NÖ, Heinz Holliger (Dirigent)

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Veranstaltungen 5. 6. bis 7. 9. 2008Playing AwayTonkünstler-Orchester NÖRebecca von Lipinski La LolaHubert Francis Terry BondClaire Wild CynthiaRichard Angas The Great RefereeRichard Stuart Stan StockJoo-Hee Jung Mr. YDavid Stout MickWill Towers Mag. Aggro-JunkAdrian Clarke Jack SpotHeather Shipp April ShowersDavid Pountney RegieRossen Gergov DirigentBENEDICT MASON «Playingaway». Oper in zwei Akten

EinführungAlbert Hosp

FestwochenkonzertTonkünstler-Orchester NÖWiener SingvereinKristjan Järvi DirigentOLIVIER MESSIAEN L’AscensionARVO PÄRT Stabat Mater(Auftragswerk des Tonkünstler-Orchesters Niederösterreich) UASERGEJ PROKOFJEW Suite aus dem Ballett «Romeo undJulia» (Zusammenstellung vonKristjan Järvi)

SommernachtsgalaTonkünstler-Orchester NÖMichael Schade TenorSarah Chang ViolineKatia und Marielle LabèqueKlavierAndrés Orozco-Estrada DirigentWerke von u.a. GEORGE GERSH -WIN, CAMILLE SAINT-SENS,FRANZ LEHÁR, EDOUARD LALO,GIOACCHINO ROSSINI, ANTONIOVIVALDI, PABLO DE SARASATE,LUDWIG VAN BEETHOVEN, EMILNIKOLAUS VON REZNICEK,EDWARD ELGAR und GEORGFRIEDRICH HÄNDEL

Vom Orchesterleben - Das Tonkünstler-Orchester NÖDokumentarfilm, Ö 2008Regie: Harald Friedl

Do 5. 6. 19.30 Uhrund

Fr 6. 6. 19.30 UhrSt. Pölten | Festspielhaus |

Großer SaalKarten € 32 | 22 | 8

Mitglieder – 10 %T: (02742) 90 80 80-222

[email protected]

Do 5. 6. 18.30 UhrSt. Pölten | Festspielhaus | Haydn-Saal

Fr 6. 6. 18.30 UhrSt. Pölten | Festspielhaus | Haydn-Saal

Do 12. 6. 19.30 UhrWien | Musikverein | Großer SaalKarten € 45 | 39 | 32 | 30 | 27 | 23 | 13 | 5

T: (01) 505 81 [email protected]

www.musikverein.at

Fr 20. 6. 21.15 UhrGrafenegg | Wolkenturm

Abo «Schlossklänge» Karten € 69 | 57 | 44 | 31 | 20 | 10 | 6

Mitglieder – 10 %T: (01) 586 83 83

[email protected]

Übertragung auf ORF 2 und Radio NÖ

Wiederholung auf 3sat am 21.6.

Sa 21. 6. 21.50 Uhr3sat

Musik-Sommer Grafenegg

Sa 26. 7. 20 UhrGrafenegg | Wolkenturm

Karten € 32 | 27 | 22 | 17 | 12 | 8 | 6Mitglieder – 10 %

T: (01) 586 83 [email protected]

www.grafenegg.at

Sa 26. 7. 19 UhrGrafenegg | Reitschule

Do 31. 7. 21.03 UhrORF, Radio NÖ

Sa 2. 8. 20 UhrGrafenegg | Wolkenturm

Karten € 32 | 27 | 22 | 17 | 12 | 8 | 6Mitglieder – 10 %

T: (01) 586 83 [email protected]

www.grafenegg.at

Sa 2. 8. 19 UhrGrafenegg | Reitschule

Sa 9. 8. 20 UhrGrafenegg | Wolkenturm

Karten € 32 | 27 | 22 | 17 | 12 | 8 | 6Mitglieder – 10 %

T: (01) 586 83 [email protected]

www.grafenegg.at

Sa 9. 8. 19 UhrGrafenegg | Reitschule

Sturm und DrangTonkünstler-Orchester NÖChristian Zacharias Klavier undDirigentLUDWIG VAN BEETHOVENOuvertüre zu Collins Trauerspiel«Coriolan» op. 62Konzert für Klavier und OrchesterNr. 3 c-moll op. 37ROBERT SCHUMANN SymphonieNr. 2 C-Dur op. 61

EinführungWalter Weidringer

Radiosendung «Tonkünstler»Moderation Peter Kislinger56 Minuten Musik mit demTonkünstler-Orchester und weiteren Ensembles Vorschau auf Musikveranstal tun -gen in Niederösterreich und Wien

Wien-Prag-WienTonkünstler-Orchester NÖTill Fellner KlavierLibor Pešek DirigentWOLFGANG AMADEUS MOZARTOuvertüre «Die Entführung ausdem Serail» KV 384LUDWIG VAN BEETHOVENKonzert für Klavier und OrchesterNr. 4 G-Dur op. 58ANTONÍN DVORÁK Symphonie Nr. 6 D-Dur op. 60

Einführung Gustav Danzinger

StraussianaTonkünstler-Orchester NÖAngelika KirchschlagerMezzosopranAlfred Eschwé DirigentRICHARD STRAUSS Ouvertüre zu«Die schweigsame Frau»; 4 Lieder (Das Rosenband,Muttertändelei, Ruhe meineSeele, Morgen); «Don Juan»JOHANN STRAUSS Ouvertüre undCouplet des Orlowsky aus «DieFledermaus»; Leichtes Blut, op. 319; «Draußen in Sieveringblüht schon der Flieder» ERICH WOLFGANG KORNGOLDStraussianaFRANZ LEHÁR Zwanzinette, nachMotiven aus «Eva»; «MeineLippen, sie küssen so heiß» aus«Giuditta»; Gold und Silber,Walzer op. 79

Einführung Peter Jarolin

Page 19: Tonkünstler-Magazin Nummer 14

Sa 23. 8. 16.30 UhrGrafenegg | Reitschule

Sa 23. 8. 18 UhrGrafenegg | Reitschule

So 24. 8. 19 UhrGrafenegg | Auditorium

Karten € 89 | 76 | 61 | 45 | 29 | 15Mitglieder – 10 %

T: (01) 586 83 [email protected]

www.grafenegg.at

So 24. 8. 11 UhrGrafenegg | Schloss

So 24. 8. 16.30 UhrGrafenegg | Reitschule

So 24. 8. 18 UhrGrafenegg | Reitschule

Do 28. 8. 19 UhrGrafenegg | Auditorium

Karten € 89 | 76 | 61 | 45 | 29 | 15Mitglieder – 10 %

T: (01) 586 83 [email protected]

www.grafenegg.at

Do 28. 8. 18 UhrGrafenegg | Reitschule

Do 28. 8. 21.03 UhrORF, Radio NÖ

PréludeWalter Schober FlöteStefan Vohla KlarinetteJudith Steiner ViolineGerald Hinterndorfer ViolineVictoria Fónyad ViolaMartin Först VioloncelloMartin Mössmer KontrabassJEAN SIBELIUSStreichtrio g-moll«En Saga» op. 9 (rekonstruierteFassung für Flöte, Klarinette undStreichquintett)

EinführungChristoph Hirschmann

LiederabendMichael Schade TenorRudolf Buchbinder KlavierFRANZ SCHUBERT «Die schöneMüllerin». Liederzyklus D 795

Musik für die FamilieEine musikalische LandpartieFamilien-Workshop mitMusikerInnen des Tonkünstler-Orchesters

PréludeWaldmüller-Trio Wien (AnnaGelan Klavier; Ines Miklin Violine; Martin Först Violoncello)Victoria Fónyad ViolaBernhard Binder KontrabassKURT SCHWERTSIKVier Bagatellen in stark wech-selnder Laune op. 36FRANZ SCHUBERTKlavierquintett A-Dur D 667«Forellenquintett»

EinführungJürgen Kesting

OriginalklangEnglish Baroque SoloistsMonteverdi ChoirMark Padmore EvangelistPeter Harvey ChristusSolisten des Monteverdi ChoirSir John Eliot Gardiner DirigentJOHANN SEBASTIAN BACHJohannes-Passion BWV 245

EinführungMichael White

Radiosendung «Tonkünstler»Moderation Gustav Danzinger56 Minuten Musik mit demTonkünstler-Orchester und weiteren Ensembles Vorschau auf Musikveranstaltun -gen in Niederösterreich und Wien

18

Sa 16. 8. 20 UhrGrafenegg | Auditorium

Karten € 32 | 27 | 22 | 17 | 12 | 8 Mitglieder – 10 %

T: (01) 586 83 [email protected]

www.grafenegg.at

Sa 16. 8. 19 UhrGrafenegg | Reitschule

Do 21. 8. 19.15 UhrGrafenegg | Wolkenturm

Karten € 79 | 66 | 52 | 38 | 23 | 12 | 7Mitglieder – 10 %

T: (01) 586 83 [email protected]

www.grafenegg.at

Übertragung ab 20.04 Uhr auf Radio NÖ

Do 21. 8. 18 UhrGrafenegg | Reitschule

Fr 22. 8. 19.15 UhrGrafenegg | Wolkenturm

Karten € 89 | 76 | 61 | 45 | 29 | 15 | 8Mitglieder – 10 %

T: (01) 586 83 [email protected]

www.grafenegg.at

Fr 22. 8. 18 UhrGrafenegg | Reitschule

Sa 23. 8. 19.15 UhrGrafenegg | Wolkenturm

Karten € 89 | 76 | 61 | 45 | 29 | 15 | 8Mitglieder – 10 %

T: (01) 586 83 [email protected]

www.grafenegg.at

LiebesfeuerTonkünstler-Orchester NÖAlexander Lonquich KlavierHans Graf DirigentROBERT SCHUMANNOuvertüre «Manfred» op. 115;Konzert für Klavier und Orchestera-moll op. 54IGOR STRAWINSKIFeuervogel (1910)

Einführung Erna Cuesta

EröffnungskonzertTonkünstler-Orchester NÖTschechischer PhilharmonischerChor BrünnGumpoldskirchner SpatzenIris Vermillion MargueriteGiuseppe Sabbatini FaustSergej Leiferkus MéphistophélèsAlfred Muff BranderKristjan Järvi DirigentHECTOR BERLIOZ «La damnationde Faust». Légende dramatiqueop. 24

EinführungRudolf Buchbinder im Gesprächmit Oliver A. Láng

GastorchesterGustav Mahler JugendorchesterNikolaj Znaider ViolineSir Colin Davis DirigentLUDWIG VAN BEETHOVENKonzert für Violine und OrchesterD-Dur op. 61HECTOR BERLIOZ «Symphoniefantastique. Episode de la vie d’unartiste» op. 14

EinführungGert Korentschnig

GastorchesterPhilharmonisches Orchester OsloArcadi Volodos KlavierJukka-Pekka Saraste DirigentJEAN SIBELIUS «PohjolasTochter». Symphonische Fantasieop. 49SERGEJ RACHMANINOW Konzertfür Klavier und Orchester Nr. 3 d-moll op. 30JEAN SIBELIUS Symphonie Nr. 1e-moll op. 39

Musik-Festival Grafenegg

Page 20: Tonkünstler-Magazin Nummer 14

Fr 29. 8. 19 UhrGrafenegg | Auditorium

Karten € 59 | 47 | 35 | 23 | 15 | 9Mitglieder – 10 %

T: (01) 586 83 [email protected]

www.grafenegg.at

Fr 29. 8. 18 UhrGrafenegg | Reitschule

Sa 30. 8. 19 UhrGrafenegg | Wolkenturm

Karten € 69 | 57 | 44 | 31 | 20 | 10 | 6Mitglieder – 10 %

T: (01) 586 83 [email protected]

www.grafenegg.at

Sa 30. 8. 16.30 UhrGrafenegg | Reitschule

Sa 30. 8. 18 UhrGrafenegg | Reitschule

Sa 30. 8. 22 UhrGrafenegg | Wolkenturm

So 31. 8. 19 UhrGrafenegg | Wolkenturm

Karten € 89 | 76 | 61 | 45 | 29 | 15 | 8Mitglieder – 10 %

T: (01) 586 83 [email protected]

www.grafenegg.at

Übertragung auf Radio NÖ

So 31. 8. 11 UhrGrafenegg | Schloss

So 31. 8. 16.30 UhrGrafenegg | Reitschule

So 31. 8. 18 UhrGrafenegg | Reitschule

RecitalPiotr Anderszewski KlavierJOHANN SEBASTIAN BACHPartita Nr. 2 c-moll BWV 826Partita Nr. 1 B-Dur BWV 825ROBERT SCHUMANNHumoreske B-Dur op. 20Nachtstücke op. 23

EinführungGerhard Kramer

Japanische TrommelnTonkünstler-Orchester NÖEitetsu Hayashi & EnsembleJapanische Taiko-TrommelnKristjan Järvi DirigentCLAUDE DEBUSSY «La Mer»OTTORINO RESPIGHI «Pini diRoma». Symphonische DichtungPEETER VÄHI Konzert für Taiko-Ensemble und Orchester «Call ofSacred Drums» (Uraufführung)Auftragswerk des Musik-FestivalsGrafenegg

PréludeSupercussion ViennaJOHN TROWER Aurora BorealisKEIKO ABE The WaveMINORU MIKI Marimba Spiritual

EinführungPeter Schneeberger

SoiréeEitetsu Hayashi & EnsembleJapanische Taiko-TrommelnSolo-Performance

GastorchesterOrchestre de ParisChristine Schäfer SopranChristoph Eschenbach DirigentGUSTAV MAHLER Fünf Lieder nach Gedichten vonFriedrich RückertSymphonie Nr. 1 D-Dur

Musik für die FamilieEine musikalische LandpartieFamilien-Workshop mit Musiker -Innen des Tonkünstler-Orchesters

PréludeWolfgang Holzmair BaritonCapriccio WienVahid Khadem-Missagh Violine &LeitungJOHANN STRAUSS Rosen ausdem Süden op. 338, Schatzwalzerop. 418 , Wein, Weib und Gesangop. 333 GUSTAV MAHLER Lieder einesfahrenden Gesellen

EinführungManuel Brug

19

Do 4. 9. 19 UhrGrafenegg | Auditorium

Karten € 89 | 76 | 61 | 45 | 29 | 15Mitglieder – 10 %

T: (01) 586 83 [email protected]

www.grafenegg.at

Do 4. 9. 18 UhrGrafenegg | Reitschule

Fr 5. 9. 19 UhrGrafenegg | Wolkenturm

Karten € 89 | 76 | 61 | 45 | 29 | 15 | 8Mitglieder – 10 %

T: (01) 586 83 [email protected]

www.grafenegg.at

Fr 5. 9. 18 UhrGrafenegg | Reitschule

Sa 6. 9. 19 UhrGrafenegg | Auditorium

Karten € 79 | 66 | 52 | 38 | 23 | 12Mitglieder – 10 %

T: (01) 586 83 [email protected]

www.grafenegg.at

Übertragung auf Ö1

Sa 6. 9. 16.30 UhrGrafenegg | Reitschule

Sa 6. 9. 18 UhrGrafenegg | Reitschule

Duo-AbendMaxim Vengerov ViolineRudolf Buchbinder KlavierJOHANNES BRAHMSSonaten für Violine und Klavier Nr. 1 G-Dur op. 78Nr. 2 A-Dur op. 100Nr. 3 d-moll op. 108

EinführungHeinz Sichrovsky

GastorchesterRoyal Philharmonic OrchestraJean-Yves Thibaudet KlavierCharles Dutoit DirigentHECTOR BERLIOZ Ouvertüre «LeCorsaire» op. 21CAMILLE SAINT-SAËNS Konzertfür Klavier und Orchester Nr. 5 F-Dur op. 103IGOR STRAWINSKI Suite aus demBallett «Petruschka» (Fassung1911)MAURICE RAVEL La Valse

EinführungHelmut Mauró

ArienabendThe English ConcertVesselina Kasarova MezzosopranHarry Bicket DirigentJOSEPH HAYDN Symphonie A-Dur Hob. I:64«Tempora mutantur»Symphonie f-moll Hob. I:49 «LaPassione»GEORG FRIEDRICH HÄNDEL«Mi lusinga», «Verdi prati» und«Sta nell’Ircana» aus «Alcina»HWV 34Ballettmusik aus dem 2. Akt, «Quid’amor», «Scherza infida» und«Doppo notte» aus «Ariodante»HWV 33

PréludeEnsemble UnicornHermann Oswald TenorMichael Posch Blockflöte undLeitung«Ich sünge gerne hübschensanc» – Die Blütezeit desMinnesang in Österreich undSüdtirol

EinführungBernhard Trebuch

Page 21: Tonkünstler-Magazin Nummer 14

20

So 7. 9. 19 UhrGrafenegg | Auditorium

Karten € 59 | 47 | 35 | 23 | 15 | 9Mitglieder – 10 %

T: (01) 586 83 [email protected]

www.grafenegg.at

So 7. 9. 11 UhrGrafenegg | Schloss

So 7. 9. 16.30 UhrGrafenegg | Reitschule

So 7. 9. 18 UhrGrafenegg | Reitschule

Composer in ResidenceTonkünstler-Orchester NÖArnold Schoenberg ChorHeinz Holliger DirigentROBERT SCHUMANN Symphonie Nr. 4 d-moll op. 120(Urfassung)«Nachtlied» für Chor undOrchester op. 108HEINZ HOLLIGER «Gesänge derFrühe» für Chor, Orchester undTonband (nach Schumann undHölderlin)

Musik für die Familie«Eine musikalische Landpartie» Familien-Workshop mitMusikerInnen des Tonkünstler-Orchesters

PréludeKai Wessel CountertenorHeinz Holliger Oboe undEnglischhornKurt Franz Schmid KlarinetteGottfried Pokorny FagottOlivier Darbellay HornEric Kushner HornRudolf Buchbinder KlavierHEINZ HOLLIGER«Cynddaredd-Brenddwyd» (Fury-Dream) für Horn solo (2001)GYÖRGY KÚRTAGIn Nomine - all’ongherese,Fassung für Englischhorn (2001)Damjanich - emlékkö, Fassungfür Englischhorn (2001)ELLIOTT CARTERA 6 Letter Letter for English Horn(1996)HEINZ HOLLIGER«Induuchlen» Vier Lieder fürCountertenor (mit Baritonlage)und Naturhorn nach Gedichtenvon Albert Streich (2004)WOLFGANG AMADEUS MOZARTQuintett für Bläser und KlavierEs-Dur KV 452

EinführungRainer Lepuschitz im Gesprächmit Heinz Holliger

KartenbüroIm Kartenbüro des Tonkünstler-Orchesters im WienerMuseumsQuartier sind Karten für alle Konzerte undMusiktheateraufführungen der Tonkünstler, ihre CD-Aufnahmen und die Publikationen des Orchesters

erhältlich. Im neuen Kartenbüro Grafenegg (Foyer des Auditoriums)sind von Montag bis Sonntag Karten für sämtliche Konzerte derTonkünstler und des Musik-Festivals sowie Artikel aus dem Shop-Angebot (siehe gegenüberliegende Seite) erhätlich.

Tonkünstler-KartenbüroMuseumsQuartierWienMuseumsplatz 1/e-1.2, A 1070 WienT: +43 (0)1 586 83 83, F: +43 (0)1 587 64 92Öffnungszeiten: Mo bis Fr 9 – 17.30 Uhr

Kartenbüro GrafeneggAuditorium GrafeneggA 3485 Grafenegg 10T: +43 (0)2735 5500Mo bis So 10 - 17 Uhr

[email protected]

ImpressumMedieninhaber (Verleger): Niederösterreichische Tonkünstler Betriebsgesellschaft m.b.H., Kulturbezirk 2, 3109 St. Pölten. Herausgeber: Verein Tonkünstler-Orchester Niederösterreich.Für den Inhalt verantwortlich: Johannes Neubert. Redaktion: Mag. Alexander Moore. Mitarbeit: JuliaOrnetsmüller, Mag. Edith Schweitzer (www.rasenplatz.at), Mag. Pia Stimpfl-Abele. Visuelle Gestaltung:Fuhrer, Wien. Produktion: Agens-Ketterl, Wien. Bildnachweis: Getty Images (S.10), Corbis (S. 13), PeterRigaud, Philipp Horak, Alexander Koller, Fa. Mörwald, Lukas Beck, Cliff Watts EMI Classics, JohannesIfkovits, Coco, Alexander Haiden, Pavel Antonov, K. Kurigami, Decca Kasskara, Susanne Schwiertz, SheilaRock, Georg Lange, Uwe Arens_Sony BMG, alle anderen unbenannt. Redaktionsschluss: 30. 4. 2008Termin-, Programm- und Besetzungs änderungen bleiben vorbehalten. Für etwaige Druckfehler wird keineHaftung übernommen.

Sämtliche Préludes, Einführungen und Soiréen können mit einer gültigenEintrittskarte für das jeweilige Abendkonzert besucht werden.

Page 22: Tonkünstler-Magazin Nummer 14

MUSIK FESTIVAL GRAFENEGG 21. 8. BIS 7. 9. 2008

Der Schlosspark Grafenegg ist mit Die Garten Tulln Standort der NÖ Landesgartenschau.

Shop-Angebot 2008CDs

Wollen Sie sich auf das Musik-FestivalGrafenegg einstimmen und seine Künstlerund Ensembles vorab hören? Dann besu-chen Sie unseren CD-Shop im Internet aufwww.grafenegg.at/shop/CD oder rufen Sieuns unter +43 (0)1 586 83 83 an. Sie werdenüber eine erlesene Auswahl an CD-Aufnah-men mit den Mitwirkenden des Musik-Festi-vals informiert und können sich auch gleichIhren Wunsch-Künstler oder Ihr Lieblings-stück sichern.

SitzkissenOb für Rasenplätze oder Ihren Sitzplatz

auf dem Wolkenturm: Diese Kissen sorgenfür besten Sitzkomfort während ihres Kon-zertbesuchs.

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PicknickdeckenGrünes Licht für Ihr Picknick: Mit diesen

isolierten Decken sind Sie überall im Parkfür Ihre Jause vor Rasenflecken und Feuch-tigkeit geschützt.

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FleecedeckenNicht Frieren unter Sternen: Diese

Fleece decke hält Sie auch bei Dämmerungund Abendluft warm. (Hinweis: Open Air-Konzerte finden bei zu niedrigen Temperatu-ren im Auditorium statt.)

Preis: € 15

Anfahrt & TransferSie erreichen Grafenegg von Wien aus in 45Minuten. Wir bieten auch einen Transfer mitBus oder Nostalgiezug an.

Fahrplan Bus (ab Wien Musikverein) 20. 6. – 19.30 Uhr 26. 7. – 17.45 Uhr

2. 8. – 17.45 Uhr9. 8. – 17.45 Uhr

16. 8. – 17.45 Uhr21. 8. – 16.45 Uhr22. 8. – 16.45 Uhr23. 8. – 15.15 Uhr und 16.45 Uhr24. 8. – 15.15 Uhr und 16.45 Uhr28. 8. – 16.45 Uhr29. 8. – 16.45 Uhr30. 8. – 15.15 Uhr und 16.45 Uhr31. 8. – 15.15 Uhr und 16.45 Uhr4. 9. – 16.45 Uhr5. 9. – 16.45 Uhr6. 9. – 15.15 Uhr und 16.45 Uhr7. 9. – 15.15 Uhr und 16.45 Uhr

Preis € 10

Fahrplan Nostalgiezug (ab Wien Südbahnhof)Haltestellen an Stationen der Vorortelinie23. 8. – 15.16 Uhr30. 8. – 15.16 Uhr 6. 9. – 15.16 Uhr

Preis € 34, für Jugendliche € 17

Buchen Sie die Fahrkarten direkt mit IhrenEintrittskarten.

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Musik-Festival Grafenegg und die Tonkünst-ler-Konzerte im Musikverein Wien und inGrafenegg.Gutscheine erhältlich zu € 10 | € 20 | € 50

Zu bestellen im Tonkünstler-Kartenbüround im Kartenbüro Grafeneggwww.grafenegg.at