Tonkünstler-Magazin Nummer 20

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juni bis september 10 «Fidelio» in Starbesetzung Daniel Hope im Portrait Composer in Residence: Cristóbal Halffter Sonder- ausgabe Grafenegg Vesselina Kasarova Festival-Highlight «Geisterwelten»

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Junis bis September 10

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juni bisseptember 10

«Fidelio» in StarbesetzungDaniel Hope im PortraitComposer in Residence: Cristóbal Halffter

Sonder-ausgabeGrafenegg

Vesselina KasarovaFestival-Highlight «Geisterwelten»

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OHRENSCHMAUSDAS HAB’ ICH VOM KURIER

kurier.atKURIER-MedienpartnerTonkünstler-Orchester Niederösterreich

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Zu Gast in GrafeneggRudolf Buchbinderstellt Gastorchesterund Solisten des Sommers 2010 vor. Seiten 17-19

Franz Welser-MöstDas Cleveland Orchestraunter dem österreichi -schen Chef dirigentenam Wolkenturm.Seite 20

Magdalena Kožená Die gefeierte Sopranis-tin gastiert mit vir tuo -sen Arien von AntonioVivaldi. Seite 21

Concertgebouw Eines der bestenOrchester der Welt,2010 erstmals in Grafenegg zu hören. Seite 22

Hélène GrimaudHöchste Tastenkunst,mit dem Sydney Sym-phony Orchestra unterVladimir Ashkenazy. Seite 23

MusensonnenwendeDie Sommernachts -gala: Glanzvolle Eröf f -nung des Konzert -reigens Grafenegg 2010.Seiten 2/3

Verführerischer TausendsassaDaniel Hope unter derLeitung von Jun Märklam Wolkenturm. Seiten 4/5

GeigenzauberDie Tonspiele ladenjunge Musik freunde indie Zauberwelt vonGrafenegg ein.Seite 6

FidelioBeethovens Freiheits-Epos in Traumbesetz -ung eröffnet das dies-jährige Musik-Festival.Seiten 8–11

Geister, die ich riefVesselina Kasarova mit Mendelssohns«Walpurgisnacht»: Unheimlich gut.Seiten 12/13

Cristóbal HalffterDer Composer in Resi-dence feiert 2010 sei-nen 80. Geburtstag. EinEinblick in seine Welt.Seiten 14/15

TonkünstlERLEBENNovomatic-Chef undMusikliebhaber Franz Wohlfahrt im Ton künstler-Talk.Seite 16

Die Sommersaison in Grafenegg kannbeginnen! Nicht nur die Natur hat sichim Frühjahr auf einen sonnigen Som-mer vorbereitet; auch die Vorbereitun-gen für den Musik-Sommer und dasMusik-Festival sind natürlich in vollemGange.

Bereits zum vierten Mal möchten wirSie dazu verführen, sich dem sommer-lichen Konzertreigen zwischen Wolken-turm, Audi to rium und dem herrlichenPark hinzugeben. Der kommendeSommer verspricht außer gewöhnlichenMusikgenuss in raf fi nier ten Program-men mit herausra gen den Ensem bles,Dirigenten und Solisten. Wir sind über-zeugt, dass Sie auf den kommendenSeiten Ihre Lieb lings projekte für sichentdecken werden. Und dass es mit einigen Künstlern bereits zu einerWieder begegnung auf Grafenegger Bo-den kommt, freut uns ganz be-sonders – denn so begrün den sichschöne Traditio nen, die es wert sind,sowohl von unserer Seite als auch Ih-rerseits gepflegt zu werden.

Das vorliegende Tonkünstler-Maga-zin bietet Ihnen eine Vorschau auf dieSommersaison und dient gleichzeitigals Orientie rungs hilfe: im ersten Teildes Hefts erfahren Sie mehr über dieKonzerte der Tonkünstler im Rahmendes Musik-Sommers und des anschlie-ßenden Musik-Festivals. Rudolf Buch-binder stellt im zweiten Teil die Gastor-chester, Dirigenten und Solisten vor,die das Musik-Festival Grafenegg heuerzu einem unvergesslichen Gesamter-lebnis machen werden.

Wir freuen uns auf ein Wiedersehenund ein Wiederhören mit Ihnen!

Inha

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Ihr Kalendarium liegt dieser Ausgabe beioder kann unter T: 01 586 83 83 kostenlosangefordert werden.

T O N K Ü N S T L E R - M A G A Z I N A U S G A B E 2 / 2 0 1 0

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Musensonnenwende

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Der Sommer kann kommen, Grafenegg istbereit für die Sommernachtsgala! Aber nichtnur die längsten Tage des Jahres lassen sichim «Open Flair» des Schlossparks wunderbarbegehen, auch Musik liegt wieder in der Luft,wenn der Wolkenturm für die diesjährigeSommersaison eröffnet wird.

Mit feuriger Dramatik und leiser Wehmuteröffnen das Tonkünstler-Orchester undChefdirigent Andrés Orozco-Estrada eineerlesene Open Air-Nacht: Die Ouvertüre zuJohann Strauß’ «Zigeunerbaron» spiegeltmit Temperament und Melodienseligkeitherrlich den ganzen Grafenegger Sommerwider und ist Ausgangspunkt eines Pro-gramms, das ganz im Zeichen musikalischerVielfalt und großer Namen steht. Aus derPuszta, der Welt der Titelfigur Sandor Barin-kay, geht es zurück nach Wien. Dort schriebJoseph Haydn für den Trompeter des kaiser-lichen Hoforchesters sein Trompetenkonzert– ein wahrlich kaiserliches Werk, mit demsich auch gleich die umwerfende SolistinAlison Balsom dem Grafenegger Publikumvorstellt.

Der Norweger Edvard Grieg hatte seinenLebensmittelpunkt in Skandinavien, mit sei-nem Klavierkonzert eroberte er aber dieganze Welt: Rudolf Buchbinder höchstper-sönlich, Pianist von Weltrang und der Gast-geber des Grafenegger Sommers, wirft sich

mit Elan in den ersten Satz dieses Meilen-steins der Klavierkonzertliteratur. Ein Welt-star aus dem hohen Norden bringt sodannMusik aus ihrer Heimat auf den Wolkenturm:Anne Sofie von Otter, eine der bedeutendstenSängerinnen unserer Zeit, verzaubert dieStimmung mit dem Lied «Hemma» aus derFeder ihres Landsmanns Benny Andersson.Mit Richard Strauss entführen danach dieTonkünstler und Andrés Orozco-Estrada inorientalische Gefilde, an den Hof des Hero-des Antipas: die schöne Prinzessin Salomesoll ihren Stiefvater unterhalten – und siewählt dafür den «Tanz der sieben Schleier»,um zu ihrem blutigen Ziel zu gelangen. Eingefährliches Spiel treibt auch Carmen,Fabrikarbeiterin im spanischen Sevilla, wennsie sich lasziv über die Liebe auslässt. AnneSofie von Otter setzt weiter fort mit «Car-men» und verführt ihren José anschließendin einer Seguidilla. In Spanien verweilend,geht es weiter zu Manuel de Fallas «Siete can-ciones populares españolas». Von dort ist esnach Mexiko zumindest sprachlich nichtweit, und so gelingt mit dem berühmten«Huapango» des Mexikaners José PabloMoncayo der Sprung über den Atlantik. Ein-mal dort angekommen, darf ein Ausflug zumTango nuevo des Astor Piazzolla nicht fehlen– und die Tonkünstler unter Andrés Orozco-Estrada tanzen mit Alison Balsom ausgelas-sen den «Libertango». Danach ist der Weg für

die «Bretter, die die Welt bedeuten» geebnet:Kurt Weills «I am a stranger here myself» aus«One touch of Venus» lenkt das musikalischeGeschehen von Süd- nach Nordamerika.Hier gesellt sich nochmals Festival-ChefRudolf Buchbinder in die illustre Runde, ummit Gershwins Concerto in F den USA dieEhre zu erweisen. Gershwin gilt auch dasFinale, wenn Anne Sofie von Otter, AlisonBalsom und Rudolf Buchbinder gemeinsamden Song «They can’t take that away fromme» aus dem Film «Shall we Dance» anstim-men. Weil aber alles ein Ende haben mussund man mit guten Traditionen nicht bre-chen soll, bildet an diesem Frühsommer-abend «Pomp and Circumstance» den fest-lichen Ab schluss. Musikalischer Genuss,wohin das Ohr hört, herrliche Natur, wohindas Auge reicht: Das ist Grafenegg.

MARKUS HENNERFEIND

Der Autor ist Musikwissenschaftler, Musikkritiker der

Wiener Zeitung, schreibt für verschiedene Musikinstitu-

tionen und lebt als freier Musikpublizist in Wien.

SOMMERNACHTSGALADo 17. 6., 20.30 Uhr, Wolkenturm (Voraufführung)Fr 18. 6., 20.30 Uhr, WolkenturmÜbertragungstermineFr 18. 6., 21.20 Uhr, ORF2Sa 26. 6., 20.15 Uhr, 3sat

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«Musikalischer Genuss,wohin das Ohr hört …»

«Mit feuriger Dramatik und leiser Wehmut …»

Andrés Orozco-Estrada

Anne Sofie von Otter

Rudolf Buchbinder

Alison Balsom

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Ein Virtuosenleben ist Daniel Hope nicht genug: Der Stargeiger pendelt nicht nurzwischen den Stilen, sondern arbeitet nebenbei auch als Autor, Produzent undModerator. Und hat eine Mission: Die Menschen in den Konzertsaal zu locken. Am10. Juli gastiert der Umtriebige in Grafenegg.

VerführerischerTausendsassa

Daniel Hope

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Sensation: Daniel Hope soll ins Weltall fliegen.Der erste will er sein, der auf einem Raum-schiff zur Geige greift. Der erste, der ein Kon-zert in völliger Schwerelosigkeit gibt. Abflug-termin: Dezember 2010.

Entwarnung: Bei der Nachricht, die am1. April dieses Jahres von einem US-Radio ver-breitet wurde, handelte es sich um einenpuren Jux. Und dennoch: Denkbar wäre esschon, dass dieser Daniel Hope tatsächlichauch eines Tages in einer Sauerstoffblase auf-geigt. Denn in der Karriere des südafrikanisch-britischen Musikers scheint alles möglich. DasZentralmassiv der Konzertliteratur beherrschter ebenso wie federleichtes Ba rock, fernöstli-che ebenso wie zeitgenössische Partituren; ertritt nicht nur mit Stardirigenten auf, sondernauch mit Schauspielern wie Klaus Maria Bran-dauer und Mia Farrow, diskutiert mit dem Pop-star Sting über die Zu kunft der Musik … nein,Berührungsängste kennt dieser Daniel Hopewirklich nicht.

1974 wird Daniel Hope in Südafrika gebo-ren – einerseits ein Spross irischer Einwander -er, andererseits ein Nachfahre jüdischerFlüchtlinge aus dem nationalsozialistischenDeutschland. Gerade ein halbesJahr ist Daniel alt, als die Familiewieder die Koffer packt – undschließlich in England landet.Dort findet die Mutter bei eineman deren Kosmopoliten Arbeit:Yehudi Menuhin. Die Geiger -legende engagiert sie als Sekre -tärin, später als Managerin, nimmt sie aufKonzertreisen mit – auch ihre Kinder. So be -kommt schon der junge Daniel Stars aus näch-ster Nähe zu Gesicht, und beileibe nicht nur«Klassiker»: Das Menuhin-Festival lädt auchIkonen wie die Sitar-Eminenz Ravi Shankarund den Jazz-Geiger Stéphane Grappelli ein.

Anders als das einstige Wunderkind Yehu-di Menuhin, muss sich Hope seine Virtuositätjedoch von Anfang an mühsam erkämpfen.«Wenn aus dir etwas werden soll, musst dujetzt wirklich arbeiten», sagt er als Zwölfjähri-ger zu sich selbst. Dabei hatte sich bereits für

den Elf jährigen ein wesentlicher Erfolg einge-stellt: Der Arbeitgeber der Mutter lud ihn ein,ge mein sam im deutschen Fernsehen aufzu-treten – der Anfang einer künstlerischenFreund schaft, die bis zu Menuhins letztemöffentlichen Auftritt 1999 wäh rensollte.

Dass Hope heute einer der ange-sehensten Geiger der Welt ist, be -ruht jedoch weniger auf alten Seil -schaften als seiner unbändigenEntdeckerfreude und dem Talent,diese Fundstücke in zeitgemäße Konzepte zupacken. Wäre Hope, der Geiger mit demGespür für zarte Nuancen, nicht auch nochausführendes Organ all dieser Pläne, manmüsste ihn zu mindest einen virtuosen Pro-jektmanager nennen. Wobei er fast ebenso vie-len Tätigkeiten wie Themen nachgeht. So ver-öffentlichte Hope zur Holocaust-Thematiknicht nur durchdachte Konzeptalben mit einstverfemter Musik, sondern auch ein Buch überseine Familiengeschichte («Familienstücke»),lockte prominente Kollegen zu einem Bene-fizkonzert nach Berlin, spielte Maurice Ravels«Kaddish» im deutschen Bundestag zum

Gedenken, produzierte Filme fürseine multimediale Homepage.

Hope, und das ist das Moderne anihm, predigt Musik nicht von derKonzert-Kanzel herab wie die Virtuo-sen honoriger Zeiten – er will Ver-ständnis und Begeisterung schaffenfür eine Kunstform, deren Genuss

längst nicht mehr allgemeine Bürgerpflichtist. «Wir Musiker müssen dafür sorgen, dassein neues Publikum heranwächst, damit wirnicht bald schon in leeren Sälen spielen», sagter. Und: «Klassik ist nicht die Musik der Rei-chen – diesem Vorurteil widerspreche ich ent-schieden.»

So ließ es der Rotschopf zuletzt nicht da mitbewenden, sein Faible für Barock erneut ineinem ausgefeilten Album («Air») zu doku-mentieren. Sein musikgeschichtliches Wissenverarbeitet er zu regelrechten Shows, klärtezuletzt gemeinsam mit Talk-Star Roger Wil-

lemsen über eine gar nicht so hehre Epocheauf, in der «Die Perücken trügen». Ob als Vir-tuose, Moderator, Festivalleiter oder Autor:Hope ist jener Verführer, der den Durch-schnittsmenschen sanft über die berüchtigte

Schwelle zur Hochkultur gelei-ten will – und einem Kultur-schock nach Kräften vorbeugen.«Wann darf ich klatschen?»heißt sein Konzertführer, dersich auch der Frage widmet, waseigentlich aus den obligaten Blu-

men für die Solisten wird. Die Grenze zumBanalen überschreitet dieses Infotainmentaber nicht. Ebenso, wie sich in Hopes Auftre-ten Natürlichkeit mit Eleganz mischt, verrätder Echo-Preis träger die Tonkunst nie durchplumpes Crossover. Publikumsgunst ist ihmdank Können und Charisma gewiss.

Und so steht wohl auch beim Musik-Som-mer Grafenegg ein spannender Abend bevor,wenn der Geiger am 10. Juli, vor Ravels «Daph-nis et Chloé»-Symphonie mit dem Tonkünst-ler-Orchester und dem Tschechischen Phil-harmonischen Chor, auftritt – obwohl Hopeam Wolkenturm keinen klassischen «Reißer»anpackt. Geleitet von Jun Märkl, Chefdirigentdes Orchestre National de Lyon und des MDRSinfonieorchester Leipzig, erklingt DmitriSchostakowitschs erstes Violinkonzert: DasBekenntniswerk eines politisch verfolgtenSowjetbürgers, teils düster, teils explosiv –doch stets von enormer Intensität. Für Hope,den umtriebigen Neugierigen, kein Neuland:Er hat beide Schostakowitsch-Violinkonzerteschon eingespielt: mit dem Komponisten-Sohn Maxim als Dirigenten. Weil er auch die-ser Musik so nahe wie seinem Publikum seinwill. Und damit auch hier ganz der Vermittler.

CHRISTOPH IRRGEHER

Der Autor betreut als Kulturredakteur der Wiener Zeitung

vornehmlich die Themengebiete Klassik und Jazz.

DANIEL HOPE, JUN MÄRKLSa 10. 7., 20 Uhr, Wolkenturm

«Klassik istnicht dieMusik derReichen …»

Daniel Hope

«… ein Konzertin völligerSchwerelosig-keit …»

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Das Tonkünstler-Orchester ist nicht nurOrchestra in Residence beim renommiertenMusik-Festival Grafenegg, es hat auch einesseiner Herzensanliegen im Gepäck, nämlichdie Musikvermittlung. Im Rahmen der Ton-spiele stehen heuer gleich zwei Projekte aufdem Programm: Familienworkshops mit denOrchestermusikern für alle Menschen absechs Jahren, und für die jüngsten Zuhörerder Kindertag mit vier Konzerten für 3- bis6-Jährige, die vom Sextett des Tonkünstler-Orchesters und dem Konzertmeister VahidKhadem-Missagh gestaltet werden.

Bereits 2007, also im Gründungsjahr desMusik-Festivals Grafenegg, begannen dieTon künstler überaus erfolgreich mit ihrerdortigen Tonspiele-Reihe: dabei drehte sichalles um Mendelssohn-Bartholdys «Sommer -nachts traum». Im darauf folgenden Jahrwurde mit Schubert, Schumann und Mahlereine musikalische Landpartie unternommen.Im Vorjahr entführten dann Orffs «CarminaBurana» ins finstere Mittelalter, und für dieJüngsten war Marko Simsa mit seinem Vivaldi-Programm zu Gast.

2010 stehen die beliebten Familienwork -shops unter dem Titel «Geisterwelten». Diekleinen (und großen) Workshop-Teilnehmerdürfen sich auf eine Gespensterjagd freuen,bei der allfällige Schlossgeister mit Tönen undGeräuschen vertrieben und außerdem in und

um die historischen Gemäuer ge heim nisvolleKlanglandschaften erforscht werden.

Diese Workshops gehen einen großenSchritt über das Erlebnis des reinen Musik-hörens hinaus. Sie bieten Kindern ab sechsJahren (und ebenso ihren Eltern) einerseitsdie Gelegenheit, die Menschen hinter derMusik, also die Musiker und Musikerinnendes Tonkünstler-Orchesters persönlich ken-nen zu lernen. Andererseits werden dieWork shop-Teilnehmer animiert, auch selbstmusikalisch kreativ zu werden und mit denOrchestermusikern gemeinsam (und natür-lich mit deren tatkräftiger Unterstützung) zumusizieren. Schwellen ängste sind aber nichtangebracht, es wird auf ganz einfachen Instru - menten musiziert, musikalische Vorkennt-nisse sind nicht erforderlich. Eigene Instru-mente können aber sehr wohl mitgebrachtwerden.

Die Werke, die sich durch die Workshopsziehen, stammen ganz dem Thema entspre-chend aus der Romantik, in der das Magi-sche, Un greifbare, Geisterhafte eine beson-dere An ziehungskraft auf die Künstler aus-übte. Konkret sind dies «Die Mittagshexe»von Antonín Dvorák, «El amor brujo» vonManuel de Falla und «Die erste Walpurgis-nacht» von Felix Mendelssohn Bartholdy.Und genau diese Werke sind am 28. Augustbeim Konzert «Geister welten» zur Gänze zuhören. Die Teilnahme an den Workshops

kann und soll also durchaus dazu anregen,dieses Konzert zu besuchen.

Der zweite Fixpunkt der Tonspiele in Gra-fenegg ist der Kindertag am 21. Juni, bei demfür die 3- bis 6-Jährigen gleich vier Mal «Stra-divahid und das magische Schloss» auf demProgramm steht. Vahid Khadem-Missaghund das Sextett des Tonkünstler-Orchestersvermitteln hier, eingebettet in die bezaubern-de Geschichte der kleinen Geige Stradivahid,den jüngsten Musikfreunden den Zauber derVioline.

Zum Schluss darf noch bemerkt werden,dass der Andrang zu beiden Veranstaltungenerfreulicherweise enorm groß ist. Eine frü h -est mögliche Reservierung ist also fast ebensoempfehlenswert wie das Erlebnis, dabei zusein.

ULLA PILZ

Die Autorin gestaltet und moderiert Musiksendungen für

Ö1. Sie lebt als freiberufliche Sängerin und Schauspiele-

rin in Wien.

KINDERTAGMo 21. 6., ReitschuleKonzerte um 9, 10.30, 12 und 15 Uhr

FAMILIEN-WORKSHOPSSo 22. 8., So 29. 8., So 5. 9. und So 12. 9.jeweils 14 Uhr, Gartensaal im Schloss

Geigenzauber & Geisterwelten

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Schätze des russischen BallettsMichail Jurowski, Erster Gastdirigent derTonkünstler, und der in Wien beheimatetePianist Oleg Maisenberg, präsentieren einen sommerlichen Konzertabend mit russischen Kostbarkeiten. TastenmagierMaisenberg zaubert zu Beginn mit SergejRachmaninows zweitem Klavierkonzert einvirtuoses Werk von monumentaler Größeauf die Bühne des Wolkenturms. Im zwei-ten Teil des Abends öffnen die Tonkünstlerdie Tür zu einem klangfarbenreichenBernsteinzimmer und zeigen «Schätze desrussischen Balletts», fürstlich geschmücktmit Werken von Tschaikowski, Prokofjew,Strawinski und Wladimir Jurowski. Schatz-meister Michail Jurowski hat die Zusam -menstellung eigenhändig angefertigt.

Sa 26. 6., 20 Uhr, Wolkenturm

Überwältigende TöneArabella Steinbacher feierte ihren großenDurchbruch in Paris, wo sie die Herzen desPublikums und der Presse im Sturm er-oberte. «Eine souverän und ausgereift inter-pretierende Künstlerin, deren Tonschönheitüberwältigend ist», war in einer Kritik zu lesen. Seither ist die Geigerin auf den wich-tigsten internationalen Konzert bühnen auf-getreten. Ihre Überzeugung, «in Musik um-zusetzen, was man in seinem tiefstenInneren spürt», bringt sie auch in Grafe-negg zum Ausdruck, wenn sie mit den Tonkünstlern Felix Mendelssohn BartholdysViolinkonzert interpretiert. Ein geleitet wirdder Abend von George Enescus Rumäni-scher Rhapsodie Nr. 1. Weiters steht diezweite Symphonie von Johannes Brahmsauf dem Programm, in der sich der Kompo-nist nach Meinung eines Kritikers «derfrühlingsblühenden Erde wieder zugewen-det» hatte. Die musikalische Lei tung hat Lawrence Foster, einer der prominentestenamerikanischen Dirigenten, inne. Im nach-mittäglichen Prélude stimmt AlexanderSchimpf, Beethoven- Preisträger 2009, aufden Abend ein.

Sa 3. 7., 20 Uhr, Wolkenturm

Klassische VerführungHeinrich Schiff kann als gefeierter Solo -cellist und nunmehr auch als Dirigent aufeine jahrzehntelange Karriere zurückbli-cken. Bei international bedeutenden Or-chestern und wichtigen Festivals gastierteder gebürtige Oberösterreicher mit großemErfolg. Grafen egg steht im Sommer 2010wieder auf dem Konzertkalender von Hein-rich Schiff, wo er mit dem Tonkünstler- Orchester in Doppel funktion auftritt. Nachseiner Interpretation des Cello konzerts inC-Dur von Joseph Haydn tauscht er denCellobogen gegen einen Taktstock und be-tritt das Dirigenten pult, von wo aus er mitden Tonkünstlern die musikalischen Raffinessen der letzten Symphonie von Johannes Brahms auslotet.

Sa 17. 7., 20 Uhr, Auditorium

Heinrich Schiff

Arabella Steinbacher

Oleg Maisenberg

MUSIK-SOMMERNoch mehr Tonkünstler ...

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Fidelio – der Name steht für ein singuläresStück Musikgeschichte, eine einzigartigeOper. Nicht nur, aber auch, weil das WerkLudwig van Beethovens einziger bedeuten-der Beitrag zum Musiktheater ist.

Das hätte nicht so sein müssen. Knapp gesagt:Die Franzosen waren schuld daran, dass sichder Komponist nicht mit anderen Libretti aus-einandergesetzt hat und uns zumindest einezweite Opernarbeit hinterlassen konnte. Aneinem Stück namens «Vestas Feuer» auf einenText von Emanuel Schikaneder hat er immer-hin gearbeitet. Doch ist er nicht über ein paarSkizzen hinausgekommen. Was wäre dasgewesen – eine Oper Beethovens, im Vereinmit dem Dichter der «Zauberflöte» erarbeitet!

Es hat nicht sollen sein. Die Franzosen sindin Wien einmarschiert. Es war jenes nichtnur für die österreichische Historie, sondernauch für die Musikgeschichte be deutsamesEreignis im Gefolge der napoleonischenKriege, das vor allem in den Biographiengroßer Musiker immer wieder nacherzähltwird. In jenen Joseph Haydns vor allem, dendie Besatzer dann aller Ehren wür digten.Der Kaiser der Franzosen ließ so gar eineEhrenwache vor dem Haydn-Wohnhaus inGumpendorf postieren.

Derweilen hatten die Wiener wenig Lust,ihre Theater zu besuchen. Oder wenig Chan-cen, je nachdem. Eine Woche nach dem Ein-marsch der Franzosen – die horrible Nieder-lage vor Austerlitz stand noch aus – waren

der Adel und das Bürgertum, das es sich leis-ten konnte, aufs Land geflohen.

Im Theater an der Wien, das Schikanedervor wenigen Jahren errichten hatte lassen,saßen an jenem 20. November 1805 also vorallem napoleonische Offiziere. Und die ver-standen vielleicht verhältnismäßig wenigvom Dialog. Die Musik überdies war rechtrevolutionär für die damaligen Ohren, gleichob in Wien oder Paris klanglich sozialisiert.Und dann mochte sich der eine oder andereTheaterfreund unter den Besatzern an heimatliche Erlebnisse erinnert haben, dienicht allzu weit zurücklagen. War da nicht dieOper, wie hat sie gleich geheißen, von einemgewissen Pierre Gaveaux? Richtig! «Leonore,ou l’amour conjugal». Die hat man Anno 98

Fidelio

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in Paris gegeben. Dieselbe Hand lung. Auchdort war geredet worden zwischen den Musik-nummern. Sogar im Augenblick der äußer-sten Verdichtung des Dramas, wenn der guteGefängnisdiener Fidelio sich alstreues Eheweib Leonore ent-puppt und sich dem bösen DonPizarro entgegenwirft, als dieserDon Florestan zu töten versucht.Das hat Beethoven in Wien schon ein wenigspannender gemacht: Bei ihm wird hiergesungen. Und in welcher dramatischen Auf-wallung noch dazu!

Aber die Geschichte kennt man. Wie über-haupt diese Art von «Rettungsoper». Geradein Frankreich hat man nach der glorreichenRevolution – und erst recht nach der Macht-

übernahme durch den ehemaligen Konsul,der sich jüngst zum Kaiser gekrönt hat –Dutzende solcher «Durch Nacht zum Licht»-Stücke inszeniert.

Beethoven selbst ist ja ein glü-hender Parteigänger Napoleonsgewesen, bis zu dem Zeitpunkt,als dieser die Kaiserwürde usur-pierte. Da hat der überzeugte

Demokrat kurzerhand die Widmung«Geschrieben auf Bonaparte» aus demKopistenexemplar seiner Dritten Sympho-nie herausgekratzt. Wo sie einst stand, klafftjetzt ein Loch. «Dem An denken eines Hel-den» gilt das Werk, die so genannte «Sinfo-nia eroica», ab sofort: Dem Andenken desgroßen Gedankens von «Freiheit, Gleichheit

und Brüderlichkeit», so wäre es vielleichtbesser zu formulieren – aber an der Zensurin Wien mit Sicherheit nicht vorbeizu-schmuggeln gewesen.

Die Freiheit – sie beschäftigt Beethovennicht nur in seiner Symphonik. Fürs Theateran der Wien hat er auch ein Symphonie-Paarkomponiert, seine Fünfte und Sechste. In die-sen Werken wird das Hohelied der Natur undder Einbindung des freien Menschen in die-selbe besungen – das ist das Programm der sogenannten «Sinfonia pastorale»; aber auch derselbstbestimmte politische Mensch, der sicheben in der damals viel gebrauchten Formel:«durch Nacht zum Licht» durchringt, «peraspera ad astra», wie der Lateiner sagt: Die c-moll-Symphonie, von den Nachgeborenen «Schick-

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Johan Botha stammtaus Südafrika und isteiner der gefragtestenSänger seines Fachs.Den Florestan hat erschon auf einer Vielzahlwichtiger Opernbühnengesungen, darunterauch in Salzburg.

«Überhaupt:Die Kraft derMusik! …»

Anja Kampe ist denOpernliebhabern unteranderem durch ihreInterpretation von Wag-ner-Rollen ein Be griff.Die Rolle der Leonore/Fidelio sang sie bereitsin Glyndebourne undMünchen.

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salssymphonie» getauft, zitiert denn auch imjubelnden Finale ein französisches Re vo lu -tions-Lied. Das hätten die napoleonischen Sol-daten gewiss wiedererkannt und mitgesummt.

Aber im Theater an der Wien spielt manim November 1805 den «Fidelio», der da -mals noch «Leonore» hieß. Und da kommtkein Revolutionslied vor – aber das Werkmündet wie die Symphonie in einen hymni-schen C-Dur-Schluss, der in seinerGewalt mehr bedeutet als dasbloße Ende einer dramatischenGeschichte, in der eine mutigeFrau, die sich kurzfristig in Män-nerkleidern als Gehilfe verdingt,ihren Mann aus der politischen Gefangen-schaft befreit.

In solchen Dur-Dithyramben beschwörtman die Befreiung der Menschheit, nicht dieeines Einzelnen. Beethoven wird solchetönenden Visionen von einer besseren Zu -kunft noch mehrmals – am lautesten in sei-ner neunten Symphonie – komponieren. Ander wird er 1817 zu arbeiten beginnen. DenPlan, Friedrich von Schillers menschheits-umarmende Ode «An die Freude» zu verto-nen, hat er viel früher schon gefasst.

Zwischendrin unternimmt man mit der«Leonore», die zuletzt doch «Fidelio» heißt –nach einem kläglich gescheiterten Zweitver-such, ein paar Monate nach der Urauffüh-rung – noch einen kräftigen Anlauf: 1814geht das Stück im Theater an der Wien nocheinmal in Szene.

Beethoven hat, wie das so seine Art ist, nochvielgestaltige Änderungen vorgenommen,

Nummern umgestellt, ausge-tauscht, gestrichen. Er hat dieendgültige Form seiner Opergefunden. Statt eine zweite zukomponieren, hat er seineerste ein weiteres Mal kompo-

niert, im wahrsten Sinne des Wortes: neu zu -sam mengestellt.

Jetzt ist der Fidelio jener «Fidelio», den dieMusikwelt noch zweihundert Jahre späterkennt und liebt, ein hinreißendes Klang-Epos von Verfolgung, Willkür und Freiheits-liebe – mit einem bewegenden Chor derGefangenen am Ende des ersten und derschon er wähnten humanistischen Hymneim Finale des zweiten Akts.

Und es mangelt seit der denkwürdigenPremiere an der Wien nicht an szenischenwie musikalischen Deutungsversuchen, diemehr oder weniger oder sehr radikal dieWelt-Botschaft des Komponisten, der sämt-liche offensichtlichen Vorlagen und Vorläu-fer-Stücke mit seiner Musik weit hinter sichgelassen hat, zu vermitteln trachten.

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« Die Freiheit –sie beschäftigtBeethoven …»

Andrés Orozco-Estradaist Chefdirigent desTonkünstler-OrchestersNiederösterreich. Er trittregelmäßig als Operndi-rigent auf, in der Saison09-10 u. a. in Leipzig,Stuttgart und Hamburg.

Falk Struckmann begannseine steile Karriere inKiel und Basel, bevorWien und Berlin zu denZentren seines Wirkenswurden. Zuletzt wurde erals Kaspar («Der Frei -schütz») im Theater ander Wien bejubelt.

Bernarda Bobro ist inGrafenegg als Marzel-line zu hören und hatschon in zahlreichenOpernproduktionen aufsich aufmerksam ge-macht, darunter auch inSalzburg und Bregenz.

Horst Lamnek ist einvielversprechender Ver-treter des österreichi-schen Sänger nach -wuchses. Er gastiertregelmäßig an der Komi-schen Oper in Berlin.

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Schon das Vorhandensein von vier Ouver-türen gibt auch dem Dirigenten in diesemWerk breiten Spielraum: Soll man die Auf-führung mit einer der großen, ausuferndenso genannten «Leonoren-Ouvertüren» eröff-nen? Die «dritte Leonore», jeweils am Be ginnder Aufführungen im Mai 1806 ge spielt, ver-stört die zeitgenössischen Kommentatoren«wegen der un aufhörlichen Dissonanzenund des überladenen Gewirres der Geigen»,wie in einer Kritik zu lesen ist. Man ist nochnicht so weit, zu erkennen,dass Beethoven hier etwasvor wegnimmt, was Kompo-nisten der nächstfolgendenGenerationen, Hector Berliozetwa oder Franz Liszt, als«symphonische Dichtung»für den Konzertsaal kultivieren werden: dasDrama mit rein symphonischen Mitteln ganzund gar erlebbar zu machen.

Überhaupt: Die Kraft der Musik! Beetho-vens Komposition auch der vokalen Teile sei-ner Oper ist so hinreißend, dass sie hie und daauch im 20. Jahrhundert den Regisseuren,auch jenen erfindungsreichen, die sonst nichtzimperlich sind, wenn es um optische Umsetz -ung klingender Ereignisse geht, die sprich-

wörtliche Schneid abkauft. Mehr als einmal istder gewaltig anschwellende Schluss jubel desWerks auch auf Opern- und Festspielbühnenstatisch wie ein Oratorium realisiert worden.

Von da ist es nicht weit zur kon zertantenPräsentation der gesamten Oper. Die Musikist stark, ausdrucksvoll genug, um das ganzeTheater, allen Kulissen, Licht- und Gebär-denzauber aus sich heraus zu transportie-ren. Erst recht, wenn eine exzellente Sänger-besetzung zu Gebote steht wie es zur Eröff-

nung des GrafeneggerMusik-Festivals der Fallsein wird. Die dialogischeSingspiel-Struktur vorallem des ersten Akteskann in einem solchen Fallals störend empfunden

werden. Beim Musik-Festival wird sie daherkurzerhand durch eine neue Textfassungersetzt, die einen Schauspieler einbindet,der durch die Handlung führt. NiemandGeringerer als Heribert Sasse wird im Grafe-negger Auditorium agieren und mit einemknappen, klar geschnittenen Monolog kom-mentierend, erzählend, das Spiel vorantrei-bend durch die Handlung führen, die einzel-nen musikalischen Nummern verbindend,um auch Beethovens visionäre Gedankenerahnen zu lassen.

Und die symphonische Konzentrations-übung der «Leonoren»-Ouvertüren? Es gabin der Bühnen-Geschichte des «Fidelio»mannigfache Versuche, die «Leonore III»einzubinden: Otto Nicolai setzte sie – von

Berlioz begrüßt – als Zwischenspiel zwi-schen die beiden Akte. Gustav Mahler ver-wendete sie als Verwandlungsmusik vor demletzten Bild, um die Handlung noch einmalmusikalisch Revue passieren zu lassen.

Auf all das kann eine konzentrierte, pau-senlose Aufführung der Oper verzichten. Siesoll Beethovens konzisen, zielgerichteten Stilder Präsentation von 1814 wieder aufneh-men: Dafür komponierte der Meister die weitkürzere, den Singspielton der Eingangssze-nen einbegleitende E-Dur-Ouvertüre. Sienimmt von dem gewaltigen inhaltlichenCrescendo, das in den zwei Stunden danachfolgen wird, nichts vorweg. Sie bringt uns aufden Weg – einen der spannendsten, den dieMusikgeschichte bereithält.

WILHELM SINKOVICZ

Der Autor ist Musikkritiker der Tageszeitung «Die Presse»,

Buchautor und hat die neue Textfassung für die konzer-

tante Aufführung von «Fidelio» beim Eröffnungskonzert

des Musik-Festivals Grafenegg erstellt.

ERÖFFNUNGSKONZERT MUSIK-FESTIVALDo 19. 8., 19.15 Uhr, AuditoriumRahmenprogramm18 Uhr, Reitschule: Einführung mit Wilhelm Sinkovicz

«… ein hinreißendesKlang- Epos von Ver-folgung, Willkür undFreiheitsliebe …»

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Heribert Sasse ist ge-bürtiger Linzer und hatals Schauspieler, Thea-terintendant und Regis-seur in unzähligenProduktionen großeBühnenerfolge erzielt.

Alexander Kaimbacherist einer der bekannte-sten österreichischenSänger seiner Genera-tion. Sein Repertoirespannt sich von den lyri-schen Partien Mozartsbis hin zu Charakterpar-tien von Wagner.

Kurt Rydl zählt zu denbedeutendsten Bass is -ten unserer Zeit. Seit1976 ist er Ensemblemit-glied der Wiener Staats -oper und dem Publikumdurch unzählige Auftrittebekannt.

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Vesselina Kasarova

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TITELGESCHICHTE

Geister, die ich rief …

Es ist immer dasselbe: «Die Geister, die ichrief – werd ich nun nicht los.» Dabei hatteGeheimrat Goethes Zauberlehrling, 1797 ausder Taufe gehoben, keine Schuld daran, dassalle Welt sich plötzlich für das Schaurige, dasGespenstische, für die verbotenen Geister-welten interessierte. Was die Menschen bisheute an Gruselromanen, Schauergeschich-ten und Horrorfilmen fasziniert? Das Ton-künstler-Orchester Niederösterreich geht inGrafenegg dem Wunsch nach Schrecken aufden musikalischen Grund.

Einer der ersten Erfolgsautoren der wildenRomantik, der Urzeit des Psychothrillers,wurde noch vor E.T.A. Hoffmann und Zeitge-nossen ein etablierter Klassiker: JohannWolfgang von Goethe. Er kannte die neuenBedürfnisse der Leser genau. 1799 etwa schufer die Ballade «Die erste Walpurgisnacht»,einen historischen Tatsachenbericht überden Ursprung des jährlich stattfindendenHexenritts im deutschen Harzgebirge, aufdem Brocken. Dreißig Jahre nach Herausga-be des Gedichts wagte sich der vom Sujet fas-zinierte Komponist Felix MendelssohnBartholdy an eine Vertonung des Werkes.Im Zeitgeist komponierte er seine Kantatefür Soli, Chor und Orchester. Waren dieAmmenmärchen von Zauberern und Teu-felsreitern Realität, oder doch ein Schutz derHeiden vor dem aufstrebenden Christen-tum?

Schöne Stimmen versöhnenStarke und tolerante Nerven brauchen

jedenfalls selbst moderne Hörer, wenn sie soharte Worte hören wie «Diese dumpfen Pfaf-fenchristen, lasst uns keck sie überlisten …».Keine Sorge, der Zorn über den Chor vomWiener Singverein, bekannt für seinen per-fekten Klang, wird rasch verfliegen. Weitergeht es mit Stars: viel Schönes haben derunnachahmlich runde, samtene Mezzoso-pran von Vesselina Kasarova und FlorianBoeschs voller Bariton zu bieten. Mit demkaum zu erschütternden Bass GüntherGroissböck, erfolgreicher Nachwuchssängeraus Waidhofen/Ybbs, und dem überzeugen-den Daniel Behle wird der Abend garantiertzur unvergesslichen Zeremonie. Dafür sorgtauch das schwerromantische Ambiente aufSchloss Grafenegg und der, bei aller visionä-ren Architektur, mystische Charakter desWolkenturms. Wer noch mehr «Begeistern-des» erleben will und die Spitzensolisten dar-über hinaus mit maßgeschneiderten Lied-programmen hören möchte, muss unbe-dingt das Prélude-Konzert besuchen. In derSoirée verzaubert Vessselina Kasarova nahean der Gesiterstunde.

Von guten und von bösen MärchenZurück in der Geisterwelt: romantische

Beschwörungsformeln mögen etwas Erhe-bendes haben, Volksmärchen jedoch sindnicht immer schön. Die Angst vor der Hexe

des Mittags beispielsweise bewegte Jahrhun-derte lang böhmische Kinder zum Aufessen.Was aber, wenn das Märchen zum Leben er wacht?Antonín Dvorák wagte knappe 60 Jahre nachdem Vorgänger Mendelssohn Bartholdy denSprung ins unbekannt Mystische. Das Ton-künstler-Orchester Niederösterreich und ihrChefdirigent Andrés Orozco-Estrada werdenmit der Brutalität seiner symphonischen Dich-tung «Die Mittagshexe» op. 108 das Grafeneg-ger Publikum bestimmt lehren, ihre Kindernicht mit allen möglichen und unmöglichenÄngsten zu verunsichern. Genauso impulsivwird das niederösterreichische Spitzenensem -ble in Manuel de Fallas Ballett-Suite «El amorbrujo» vom Sieg der Liebe über die Geisterwelterzählen. Denn, um nochmals Meister Goethezu strapazieren: «Die Liebe macht vieles Un -mögliche möglich …»

DANIEL WAGNER

Der Autor ist Musikredakteur bei Radio Stephansdom und

Musikkritiker der Wiener Zeitung.

GEISTERWELTENSa 28. 8., 19.15 Uhr, WolkenturmRahmenprogrammPrélude 16.30 Uhr, Reitschule Soirée 21.30 Uhr, Auditorium

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im inneren hören

Cristóbal Halffter, Doyen und eine der Schlüs -selfiguren der spanischen Musik, ist 2010Composer in Residence beim Musik-FestivalGrafenegg. Kürzlich feierte der Komponistseinen 80. Geburtstag; im Inter view spricht erüber seine neue Oper, den Kampf gegen dieMittelmäßigkeit und den Jakobsweg.

Herr Halffter, Sie haben im Frühjahr Ihren80. Geburtstag gefeiert. Wie geht es Ihnen?

Es geht mir bestens. Ich bin gesund undzufrieden – einen ganzen Tag mit Orchester-proben schaffe ich auch noch sehr gut. Am24. März habe ich meinen Geburtstag ge-feiert, am Tag darauf gab es ein Konzert inSantiago de Compostela, wo ich ein Kammer -orchester dirigiert habe. In Madrid gibt es indieser Saison Konzerte mit meinen Werken,und ich freue mich auf Grafenegg im Sommer.

Wie sieht Ihr Arbeitsplatz aus?Ich habe einen großen Tisch und natürlich

ein Klavier. Häufig lese ich zwischendurch etwas über Geschichte oder die Natur wissen -schaften, das bringt mich auf andere Gedan -ken. Aber ich verlasse mein Zimmer beim Arbeiten nie; ich muss mich da einsperren.Meine Frau bereitet immer alles für mich vorund sagt dann, dass die Englein schon he -

rum fliegen. Ich muss sie dann nur noch ein-fangen und zu Papier bringen.

Sie stammen aus einer sehr kunstorientier-ten Familie. Wie kamen Sie konkret zur Musik?

Ich wurde in Spanien vor dem Bürger krieggeboren. Meine beiden Onkel Ernesto undRodolfo Halffter waren beide Schüler vonManuel de Falla, in unserer Familie war Musiküberhaupt sehr wichtig. Im Haus meinesGroßvaters kamen viele Persönlichkeiten derspanischen Kultur zusammen. Ich wurde oftzu den Abenden dorthin mitgenommen. DeFalla hat mich sicher kennen gelernt, aber ichihn nicht – ich war noch zu klein. Dann kamder Bürgerkrieg und wir mussten Spanien ver-lassen. Drei Jahre meiner Kind heit verbrachteich in Nazi-Deutschland, da wurde ich gegenZwänge und Diktaturen wirklich geimpft.

Conrado del Campo war später mein ersterKompositionslehrer, er war wunderbar, abersehr konservativ. Bei ihm hörte die Musikmit Richard Strauss auf; das spätere wollte ernicht. Wichtige Einflüsse bekam ich natürlichvon meinen Onkeln. Von ihnen bekam ichviele Partituren, die in Spanien nicht erhält-lich waren. Schönberg, Webern … die habeich damals verschlungen.

Sie waren auch einige Zeit in Paris. Was haben Sie dort gelernt?

Von Komponisten wie Stockhausen, Boulez und Berio habe ich die Ernsthaftig-keit gelernt, die Strenge an der Arbeit. Manträgt Verantwortung für das, was manschreibt. Ob es dem Publikum gefällt, ist eineganz wichtige Frage. Aber die darf man sichnur stellen, wenn die Musik aus dem über-zeugten Innersten kommt.

Wie lebte es sich als Komponist währendder Franco-Diktatur?

Die Diktatur war sehr streng, aber in einemmediterranen Klima. Es war etwas weicher.Ich konnte ein «Requiem für die imagi-nierte Freiheit» schreiben und das wurdevom Nationalorchester gespielt. Jeder wus-ste dabei, was ich meine! In Nazi-Deutsch-land wäre das nicht möglich gewesen.

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Waren Sie ein junger Wilder?Ich war Teil der Gruppe «Musica nueva»,

das waren einige Komponisten, die sich demZeitgeist anschließen wollten. Ich wusste,dass wir keine Waffen in die Hand nehmenkonnten, das hätte mit unserem Tod geendet.Also versuchte ich, über die Kunst etwas zubewirken. Ich nahm die Stelle des Direktorsdes Madrider Konservatoriums an, war also ingewisser Weise ein Mitarbeiter des Regimes.Aber das Radio-Symphonie orchester, das ichmit Francos Geld gegründet habe, spielt heuteimmer noch.

Hatten Sie das Gefühl, die spanische Musikweiterentwickeln zu müssen?

Ja, das war sicher eine wichtige Aufgabe.Wir müssen dazu weiter in die Geschichte zu-rückblicken: Spanien im 19. Jahrhundert warkulturell erstarrt und sehr konservativ. Und

ihm gleich geblieben, damit ich meinen altenFreund Otto wieder erkenne? In der Musikgibt es das auch; alle haben dieselben Notenbenützt und mit Tinte geschrieben. Es mussalso etwas zwischen den Noten geben, was dieMusik un ver kennbar macht.

Musik ist also keine universelle Sprache?Nein, ich glaube nicht. Aber ich denke,

dass man das Hören und das Komponierenauseinanderhalten muss. Musik kann zwar je-der verstehen, aber beim Komponierenkommt nie das Gleiche bei allen heraus.

Sie haben einmal behauptet: «Ich schrei -be nur deshalb weiter, weil ich eben nochkein schönes und gutes Stück geschrie-ben habe» …

Ja, das ist wahr. Villafranca, wo ich lebe,liegt am Jakobsweg, ungefähr 200 Kilometer

«Newton und die Schwerkraft», aber welcheKraft das wirklich ist, die da wirkt, das möchteniemand mehr wissen.

Was sagen Sie jungen Komponisten, wennsie Sie um Rat fragen?

Ich schaue mir ihre Stücke an und frage,ob sie das wirklich so wollen – ob sie dasauch im Inneren hören können. Wenn siesich nicht sicher sind, versuche ich ihnen zuhelfen. Wenn sie sich ganz sicher sind, dannlasse ich sie in Ruhe. Darum bin ich auchkein guter Lehrer.

Woran arbeiten Sie gerade?Ich habe mit einer neuen Oper angefan-

gen. Sie hat ein bisschen mit Wien zu tun, dasSujet ist die «Schachnovelle» von Zweig.Zehn Minuten habe ich schon geschrieben, esfehlen nur noch 90!

die Komponisten haben sich dem unterge-ordnet. Isaac Albeniz hat beispielsweise dreiOpern komponiert, alle wurden mit großemErfolg aufgeführt. Aber keine davon in Spa-nien, denn das war Folklore, die man insAusland verkauft hat. De Falla machte dasschon ganz anders, das war auch Folklore,aber mit einem kosmopolitischen, europäi-schen Ansatz.

Wenn man Ihre Musik hört, kommt mannicht auf die Idee, dass es «spanische» Musik ist …

Man sagt, dass unsere Musik folkloristischist, aber ich denke, das stimmt nicht. Ein Bei-spiel: Man geht in die Schule, dann ist man da-mit fertig. 30 Jahre später treffen Sie auf derStraße einen alten Schulkameraden wieder. Erist nicht derselbe: er hat keine Haare, trägteine Brille und ist dicker ge wor den. Was ist in

von Santiago de Compostela. Ich war öfterdort, aber ich bin den Pilgerweg noch nie zuFuß ge gangen und ich möchte es auch nichtmachen. Denn wenn man angekommen ist,was ist dann? Dann ist es zu Ende. Da ist mirdas Bild der Pilgerfahrt lieber, da kann ichweiter an mir arbeiten.

Sie beteiligen sich in Ihrer Heimat an Diskussionen über den Verfall der Kultur.Was ist ihnen dabei wichtig?

Ich bin gegen die Macht der Vulgaritätund der Mittelmäßigkeit, die immer größerwird. Über Jahrhunderte haben wir Bildungfür alle erkämpft, jetzt liegt uns so viel Wis-sen zu Füßen – und plötzlich wollen dieLeute nicht mehr lesen und lernen, sondernnur mehr unterhalten werden. Wir stellenkeine interessierten Fragen mehr. Wenn et-was zu Bo den fällt, sagt man im Reflex

Möchten Sie dem Grafenegger Publikumgerne vorab etwas sagen?

Ja, ich möchte alle einladen, mit offen emGeist zuzuhören. Es wird Musik geben, dievon einem Komponisten geschrieben wurde:Der ist anwesend und dirigiert das Stück. DieDiskussion darüber soll unbedingt stattfin-den, aber lieber erst nach der Aufführung.

ALEXANDER MOORE

Der Autor ist für die Dramaturgie und die Publikationen

des Tonkünstler-Orchesters und des Musikprogramms Gra-

fenegg verantwortlich.

COMPOSER IN RESIDENCESo 5. 9., 19 Uhr, AuditoriumRound Table mit Cristóbal HalffterSa 4. 9., ab 10.30 Uhr (Eintritt frei)www.grafenegg.at/halffter

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Franz Wohlfahrt, Generaldirektorder international erfolgreichenUnternehmensgruppe Novomatic,ist ein großer Musikfreund. Be son ders Opern haben es demKonzernchef angetan. Wir trafenihn im Tonkünstler-Talk.

Wer ist Ihr Lieblingskomponist? Giacomo Puccini.

Können Sie sich noch an Ihr er-stes Konzert erinnern?

Leider überhaupt nicht mehr.

Was war Ihr schönstes Musiker-lebnis?

«Madame Butterfly» in derWiener Staatsoper. Daran denkeich heute noch oft.

Welche CD hören Sie zurzeitam häufigsten?

Alles von Diana Ross.

Welches Orchesterinstrumentwürden Sie am liebsten spielen?Warum?

Ich würde mir die Klarinetteaussuchen, weil ich als Schülerschon Es-Klarinette gespielt habe.

Angenommen, Sie wären Chef-dirigent der Tonkünstler. Wel-ches Programm sollte auf alleFälle gespielt werden?

Alles von Puccini.

Was war Ihre erste Schallplatte?Eine «Best Of» von den

«Beatles».

Mit welcher/welchem Künstle-rIn würden Sie gern einenAbend verbringen?

Mit Elı na Garanca.

Was würden Sie mit ihr unter-nehmen?

Ich würde gern eine ge-meinsame Tour durch unsereCasinos in Frau Garancas Hei-matstadt Riga machen.

Welchem Künstler würden Sienachreisen?

Rolando Villazón.

Für welches Musikstück wür-den Sie eine Reise auf sich neh-men, um es zu hören?

Die Musik kommt heute oh-nehin zu mir. Per CD, iPod undInternet.

ge FRAGTFranz Wohlfahrt

ge SEHEN

ge LESEN

Nicole Beutler, Publikums-liebling aus «Dancing Stars»und «Schlosshotel Orth» ist vonBeginn an regelmäßig in Grafe-negg dabei: «Es ist großartig,wie Rudolf Buchbinder es mitdem Festival und dem Musik-Sommer in kürzester Zeit ge-schafft hat, Grafenegg zu einem internationalrenommierten Top-Klassik-Festival zu machen! Ichbin Stammgast von Anfang an.»

«… der junge Kolumbianer [Andrés Orozco-Estrada,Anm.], … hat seine Musiker schon bestens im Griff,weiß aus ihnen klanglich wie rhythmisch Nuancen herauszuholen …» Die Presse

«… Tonkünstlerchef Andrés Orozco-Estrada versteht es,Klangkörper unter ‹Strom› zu setzen.» Der Standard

«Bruno Weil, souverän am Pult der klangschön musi-zierenden Tonkünstler und des kraftvollen Singvereins,präsentierte eine genau erarbeitete, stimmungsdichteWiedergabe des 15-teiligen Gedichts [«Manfred»,Anm.].» Kronen Zeitung

ge SAGTWir mögen die Plugged-In-Konzerte ganz besonders.Da erlebt man die Tonkünstler von einer anderen, mit-unter fremden, aber nichts desto trotz spannendenSeite. Diesmal hat uns «Salsa Sinfónica» begeistert.Rhythmus und Schwung und Temperament quer durchden ganzen Saal! Regina Fürhacker, Korneuburg (per E-Mail)

Burgschauspieler Martin Schwab als Sprecher in «Man-fred» war einfach sensationell. Auch sängerisch undmusikalisch war das Konzert wunderbar, weiter so!

Klemens Kratochwil, Dietmanns

Hier könnte Ihre Meinung stehen. Schreiben Sie unter demKennwort «ge:SAGT» an: Tonkünstler-Redaktion, Kulturbezirk 2, 3100 St. Pölten oder [email protected]

Tonkunstler LEBEN

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TERMINUBERSICHTGastorchester & Solisten

Zu Beginn möchte ich Ihnen für die Unterstützung unddie Treue in den vergangenen drei Jahren danken. DurchIhre Reaktionen und Ihren Zuspruch wissen wir, dasswir mit unseren Projekten Ihren Geschmack getroffenhaben – gleichzeitig erfahren wir dank der guten Bezie-hung zu Ihnen auch, was Sie von uns erwarten. Dieseschöne Herausforderung haben wir angenommen undich freue mich, dass es uns gelungen ist, auch für 2010ein so attraktives Programm zusammenzustellen.

Mit Stolz auf das Erreichte und Freude auf das Kom-mende darf ich Ihnen auf diesen Seiten den heurigenKonzertreigen des Sommers in Grafenegg vorstellen. Ichbin überzeugt, dass Sie interessante Künstler und span-nende Konzertprojekte entdecken werden, die Ihnen ei-nen hervorragenden Festival-Genuss garantieren. DerBogen reicht auch heuer von außergewöhnlichen Orche-sterprojekten mit renommierten Vokalsolisten und aus-gezeichneten Dirigenten bis hin zu thematischen

Schwerpunkten. Ein einzelnes Konzert an dieser Stelleherauszugreifen, wäre vermessen: Jedes Projekt, jedesOrchester, jeder Dirigent und Solist bringt nach Grafe-negg eine persönliche Note mit und unterstreicht damiteine unserer wichtigsten Maximen: Die Künstlerinnenund Künstler machen den Charme und den Charaktervon Grafenegg aus. Nicht zuletzt gehört die besondere Atmosphäre und die Nähe zwischen dem Publikum undden Künstlern zu den ganz großen Vorzügen in Grafenegg.

Ich lade Sie daher ein, uns auch heuer zu besuchenund sich dem Zauber der Musik und des großartigenAmbientes hinzugeben – wir werden unser Bestes geben, um dieses Erlebnis für Sie unvergesslich zu machen.

Es grüßt Sie herzlich,

IhrRudolf Buchbinder

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Liebe Musikfreunde!

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Mahler Chamber Orchestra, Mullova, Sokhiev

An den Rand des östlichen Europas unddarüber hinaus führt das Programm desMahler Chamber Orchestra, welches zumwiederholten Male in Grafenegg zu Gast ist.Tugan Sokhiev, einer der großen Stars derjungen Dirigentengeneration, entführt mitBorodins «Steppenskizze» nach Mittel asien.Die russische Geigerin Viktoria Mullova wid-met sich mit Prokofjews lyrisch-verhaltenemg-moll-Violinkonzert Musik aus ihrer Heimat,und mit der böhmisch gefärbten, schmissigen8. Sympho nie von Antonín Dvorák klingt die-ser Abend am Wolkenturm aus.

Sa 24. 7., 20 Uhr, Wolkenturm

Venice Baroque Orchestra, Kožená, Marcon

Lesen Sie mehr auf Seite 21.

Sa 31. 7., 20 Uhr, Auditorium

EUYO, Rysanov, Davis

Zwei Leckerbissen der Orchesterliteratur des19. und 20. Jahrhunderts hat das EuropeanUnion Youth Orchestra für den ersten Teil die-ses Grafenegger Konzert abends mit im Ge-päck: Tschaikowskis «Romeo und Julia» undJanáceks Or chesterrhapsodie «Taras Bulba».Danach zieht es Sir Colin Davis, einen derbedeutendsten Dirigenten und Orchester- er zieher unserer Zeit, am Pult der Young-sters mit Berlioz’ «Harold in Italien» gen Sü-den, wohin ihm das groß besetzte Orchestermit Maxim Rysanov an der Solo-Viola freudigfolgen wird.

Sa 7. 8., 20 Uhr, Wolkenturm

EUYO, Davis

Aus dem Schatz des romantischen Orches -terrepertoires zaubern Sir Colin Davis und dasEuropean Union Youth Orchestra zu Beginn ih-res zweiten Grafenegg-Abends die symphoni-sche Dichtung «Tapiola» von Jean Sibeliushervor, in der ein Waldgeist aus der finnischenMythologie sein Unwesen treibt. Ein seltenerHörgenuss sind die rituellen Tänze aus SirMichael Tippetts Oper «The Mid summer Mar-riage», die der Komponist an Mozarts «Zau-berflöte» anlehnte. Und als mitreißender sym-phonischer Kehraus folgt mit Beethovens«Eroica» der klassische Höhepunkt.

Sa 14. 8., 20 Uhr, Wolkenturm

Festival-Eröffnungskonzert «Fidelio»

Lesen Sie mehr auf Seite 8.

Do 19. 8., 19.15 Uhr, Auditorium

Cleveland Orchestra, Welser-Möst

Lesen Sie mehr auf Seite 20.

Fr 20. 8., 19.15 Uhr, Wolkenturm (Nur noch Restkarten)

CBSO, Grubinger, Nelsons

Helle Begeisterung, wo auch immer er auf-tritt: Der Schlagzeuger Martin Grubinger reißtjeden auch noch so erfahrenen Konzert gehermit, als würde er das erste Mal Musik hören.Nach einem aufregenden Prélude-Konzert(nicht versäumen!) spürt Grubinger gemein-sam mit dem City of Birmingham SymphonyOrchestra unter dem lettischen Rising StarAndris Nelsons in Avner Dormans «Frozen intime» am Schlagwerk der geologischen Ent -wick lungsgeschichte der Erde nach – einge-bettet zwischen Wagners «Rienzi»-Ouvertüreund Dvoráks Symphonie «Aus der neuenWelt».

Sa 21. 8., 19.15 Uhr, Wolkenturm

Concertgebouworchester Amsterdam,Bezuidenhout, Koopman

Lesen Sie mehr auf Seite 22.

So 22. 8., 15.30 Uhr, Auditorium

Mariinsky-Orchester, Gergiev

Eines der besten russischen Orchester mit ei-nem der größten russischen Dirigenten unser -er Tage – das alles natürlich mit russischerMusik: Das Mariinsky-Orchester St. Peters-burg gastiert mit seinem Chef diri genten ValeryGergiev in Grafenegg. Prokofjews massiv-ausladende fünfte Symphonie steht einer derschönsten orchestralen Märchenerzählungengegenüber: Gebannt lauschen Jung und Alt,wenn sich Rimski-Korsakows «Scheherazade»auf der Bühne des Wolkenturms niederlässtund uns, umgarnt von Grillen und Blät ter -rauschen, ihre Geschichten erzählt.

Do 26. 8., 19.15 Uhr, Wolkenturm

Staatskapelle Dresden, Buchbinder, P. Järvi

Grafenegg-Gastgeber Rudolf Buchbinderund die Staatskapelle Dresden unter PaavoJärvi konzentrieren sich an diesem außer-gewöhnlichen Abend ganz auf Beethoven.Das fünfte Klavierkonzert und die fünfteSym phonie – der Höhepunkt klassischer Kla-vierkonzertkunst und einer der Gipfel sym-phonischer Musik überhaupt in meisterhaf-ten Interpretationen. 1808/09 wurden dieseewigen Meisterwerke in Wien uraufgeführt.Von ihrer Dramatik und Größe haben sie bisheute nichts verloren, wie sich das Publikumim ausverkauften Auditorium im August über -zeugen kann.

Fr 27. 8., 19.15 Uhr, Auditorium (Ausverkauft)

Martin Grubinger

Christian Gerhaher

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Geisterwelten

Lesen Sie mehr auf Seite 12.

Sa 28. 8., 19.15 Uhr, Wolkenturm

Gustav Mahler Jugendor chester,Gerhaher, Blomstedt

Das in Grafenegg beinahe schon heimischeGustav Mahler Jugendorchester gastiert unterder Ägide des gefeierten Dirigenten HerbertBlomstedt mit Meisterwerken des jungen Mah-ler und des betagten Bruckner. Mit dabei:Christian Gerhaher, dem anlässlich seinerInterpretation der «Gesellen»-Lieder zuletzt«perfekt umrissene, kultivierte Töne mit leich-ter, leiser Höhe» attestiert wurden. Zur selbenZeit wie Mahlers Lieder entstand Anton Bruck-ners unvollendete, «dem lieben Gott» gewid-mete 9. Sympho nie, die in einem wahrhafthimmlischen Adagio ausklingt.

So 29. 8., 19.15 Uhr, Wolkenturm

Orchestre National de France, Gatti

Luchino Viscontis «Tod in Venedig» wäre ohnedas berühmte Adagietto aus Mahlers fünfterSymphonie nicht denkbar – oder vielleicht niederart erfolgreich geworden. Ob es allerdingsMahlers Fünfte ohne diesen Film auftritt zusolch grenzenloser Popularität gebrachthätte, steht auch in den Sternen. Im Grafe-negger Sonnenuntergang wird der italieni-sche Star-Dirigent Daniele Gatti, neuer Chefder Zürcher Oper, ge meinsam mit dem Or-chestre National de France den symphoni-schen Weg vom Trauermarsch zum heiter-ge-lösten Finale zurücklegen.

Fr 3. 9., 19 Uhr, Wolkenturm

Sydney Symphony Orchestra, Grimaud, Ashkenazy

Lesen Sie mehr auf Seite 23.

Sa 4. 9., 19 Uhr, Wolkenturm

Composer in Residence

Lesen Sie mehr auf Seite 14.

So 5. 9., 19 Uhr, Auditorium

Bayerisches Staatsorchester, Lugansky, Nagano

Schumanns Klavierkonzert verlangt einenPoeten am Klavier: Nikolai Lugansky, einerder großen Pianisten unserer Tage, weiß Vir-tuosität und lyrischen Ausdruck auch beideutscher Romantik aufs Schönste zu ver-binden. Das traditionsreiche BayerischeStaats orchester und sein Chefdirigent KentNagano stehen ihm hier als einfühlsamePartner bei. Danach gilt es, Bruckners sie-bente Symphonie in ihrer vollen Wucht undGröße erstehen zu lassen – das grandioseWerk erzählt aber auch vom Tode Wagners,welchen Bruckner unendlich verehrt hat.

Fr 10. 9., 19 Uhr, Auditorium

NDR Sinfonieorchester, Widmann, Oelze, Dohnányi

Mit Mozarts lyrisch-duftigem Klarinetten -konzert stimmt Jörg Widmann als Solist aufeinen prächtigen Konzertabend mit demNDR Sinfonieorchester und Christoph vonDohnányi ein. Danach interpretiert der Grand -seigneur unter den deutschen Diri gentenGustav Mahlers vierte Symphonie, die derKomponist selbst als «symphonische Humo-reske» bezeichnet hat. Darin paaren sichherzhafter Schalk, ruhige elegische Klängeund bittersüße Ironie, bevor im leise wie -genden Finale Christiane Oelze mit engels-gleichem Sopran von den «himmlischen Freu-den» künden wird.

Sa 11. 9., 19 Uhr, Auditorium

Valery Gergiev

Lang Lang

Christiane Oelze

Daniele Gatti

Wiener Philharmoniker, Lang Lang, Harnoncourt

Zum Festival-Finale finden sich die Super-stars der heimischen und internationalen Mu-sikszene im Auditorium ein: Die Wiener Phil-harmoniker, Österreichs Musik bot schaf ter inder Welt, Nikolaus Harnon court – einer derbedeutendsten Dirigenten der Gegenwart undLang Lang – Klavier-Pop star der Sonder-klasse. Beet hovens trotzig-heiteres erstesKlavier konzert und die im Anti-Napoleon- Fieber entstandene 7. Sym phonie garantierenzum letzten Vorhang des Musik-Festivals 2010einen Triumph der Musik auf allerhöchstemNiveau.

So 12. 9., 19 Uhr, Auditorium (Ausverkauft)

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Franz Welser-Möst, dem es sogar gelungen ist,mit Cleveland eine spezielle Bastion zu bre-chen: Ihr gemeinsamer Opernauftritt bei denSalzburger Festspielen 2008 mit AntonínDvoráks herrlicher «Rusalka» ließ die WienerPhilharmoniker ein wenig die Stirn runzeln,Publikum und Kritik aber jubeln. Vom «tech-nisch makellosen, in allen Lagen ausdrucks-stark klingenden Cleveland Orchestra unterder Leitung seines Chefdirigenten» war da zulesen, von einer zauberhaften Interpretation«mit allen Farben, allem Bilderreichtum, allermagisch-rätselhaften Imaginationskraft, die einMärchen nur je in Kinder- (und Erwachsenen-)Seelen zu wecken vermag».

Wenn Welser-Möst nun in Grafenegg mitFranz Schuberts vierter Symphonie (der «Tra-gischen») und Richard Strauss’ «Heldenle-ben» gastiert, dann kann er, im Gegensatz zuvielen seiner Zunftkollegen, bei beiden Kom-

Es war so etwas wie der endgültige musikali-sche Ritterschlag für den freilich schon langezuvor international gefragten Franz Welser-Möst, als das Cleveland Orchestra ihn ab 2002zum neuen Chefdirigenten verpflichtet hat.

Die Wahl kam nicht von ungefähr: Der großar-tige Klangkörper wünschte sich nach der fastzwanzig Jahre währenden erfolgreichen Äravon Christoph von Dohnányi ausdrücklicheinen weiteren Chefdirigenten aus der deutsch-österreichischen Kapellmeistertradition. Dennvon jeher war das Orchester stolz darauf, als daseuropäischste unter den «Big Five» zu gelten –also in der Handvoll der renommiertesten undtraditionsreichsten Orchester der USA – weil esihm in exemplarischer Weise gelingt, die viel-gerühmte, hierzulande aber auch manchmalscheel beäugte amerikanische Präzision undBrillanz weder zu vernachlässigen noch insZentrum zu rücken. Hand in Hand geht hiereine spezielle Musizierweise mit atmenderPhrasierung , deren Wurzeln sich, genauso wiedie familiären Wurzeln vieler Orchestermit-glieder, bis in die Regionen der Donaumonar-chie zurückverfolgen lassen.

Vom neuen Mann an der Spitze waren dem-nach nicht nur enge Vertrautheit mit dem Kon-zertrepertoire vom Barock bis zur Gegenwartgefordert, sondern auch umfassende Operner-fahrung – und auf beides konnte der Oberöster-reicher verweisen, der ja zur Zeit seiner Kür alsMusikdirektor des Opernhauses Zürich fun-gierte, wo er nicht zuletzt mit Wagners «Ringdes Nibelungen» großes Aufsehen erregt hatte.

Nun ist das 1918 gegründete ClevelandOrchestra ja eigentlich ein reines Konzertorches-ter – doch seine hervorragenden Musiker wis-sen genau, welch besondere Flexibilität im Gra-ben nötig ist und trainiert werden kann. Des-halb hat das in vielen preisgekrönten Platten-aufnahmen verewigte Cleveland Orchestra inseiner Geschichte immer wieder bei konzertan-ten oder (halb-)szenischen Opernauffüh run -gen mitgewirkt: Richard Strauss’ monumenta-le «Elektra» stand da in den letzten Jahren eben-so auf dem Programm, wie ein aus Zürichimportierter Zyklus mit Mozarts Da-Ponte-Opern, der in der kommenden Saison mit «DonGiovanni» beschlossen wird. Am Pult jedes Mal

ponisten auch auf Opernerfahrung verweisen:Mit Strauss’ «Frau ohne Schatten» hatte er sichaus Zürich verabschiedet, dort aber auch Schu-berts «Fierrabras» aus dem Dornröschenschlafgeweckt. Dem Lied in der Oper, dem Opern-haften in der symphonischen Dichtung spürtder Dirigent mit Vergnügen nach.

Mittlerweile ist Franz Welser-Mösts Vertragin Cleveland, ungeachtet seiner Verpflichtungan die Wiener Staatsoper, bis 2018 verlängert:eine Partnerschaft mit Zukunft.

WALTER WEIDRINGER

Der Autor ist Musikkritiker der Tageszeitung «Die Presse»,

Verlagsmitarbeiter bei Doblinger und lebt als freier Jour-

nalist in Wien.

CLEVELAND ORCHESTRAFr 20. 8., 19.15 Uhr, Wolkenturm

OHIO AN DER DONAU

2020

Franz Welser-Möst gastiert mit seinem Cleveland Orchestra

Franz Welser-Möst

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Die Mezzosopranistin Magdalena Koženástellt gemeinsam mit dem Venice BaroqueOrchestra unter Andrea Marcon wenig be -kannte Arien von Antonio Vivaldi vor.

«Die Menschen heutzutage wollen nicht im -mer nur die bekannten Opern-Arien hören.»Die einstige Mozart-, Debussy- und Gluck-Spezialistin Magdalena Kožená hat ihre Liebezum Opernkomponisten Vivaldi entdeckt,von dem sie heuer in Grafenegg einige weni-ger bekannte Arien zum Besten geben wird.Mit dem Originalklangensemble Venice Ba -roque Orchestra unter Andrea Marcon, mitdem sie bereits für ihre CDs «Ah! mio cor»mit frühen Händel-Arien und «Vivaldi» zu -sammengearbeitet hat, stellt sie Stücke aus denOpern «Griselda», «Orlando furioso», «Arsi l -da regina di ponto» und «Il Farnace» vor.

Wenn sich letzteres auch bekannt anhört,weil der Komponist darin Teile seines «Win-ters» aus den «Vier Jahreszeiten» verpackthat, so sind die meisten Opernarien Vivaldisdoch weniger gängig. Während man allge-mein mit Vivaldi Virtuosität verbindet, hat die

tschechische Mezzosopranistin auf ihremAlbum, mit dessen Programm sie seit 2009tourt und aus dem sie für Grafenegg siebenArien gewählt hat, die innige Seite des Kom-ponisten vorgestellt. Sie hat sich Stücke aus-gesucht, in denen es um Gefühl, Schönheitund Schlichtheit geht,darunter auch mehrere,die ihrem Mezzo-Facheigentlich nicht ent-sprechen und die ihrerlauben, auch ihrenmühelosen Sopran und ihre starken Kolora-turen zu präsentieren. «Ich nutze meinenStimmumfang gerne, um verschiedene Fär-bungen auszudrücken. So entsteht ein Klang,der vielleicht nicht immer schön ist, aberumso mehr über den Inhalt verrät – mich per-sönlich langweilt es nach zehn Minuten,wenn ich einem Sänger zuhöre, der nichts alsschöne Klänge produziert», sagt Kožená ineinem Interview.

Als «Vielseitigkeitswunder» (FAZ) wirddie Mezzosopranistin bezeichnet, die inBrünn geboren wurde und erstmals beim

Mozart-Wettbewerb 1995 in Salzburg auf sichaufmerksam machte. Der internationaleDurchbruch gelang ihr im Jahr 2000, als siebei den Wiener Festwochen Nerone in Monte-verdis «L’incoronazione di Poppea» sang.Seither arbeitet sie an Häusern wie der Metro-politan Opera in New York, der Covent Gar-den Opera London, beim Edinburgh Festival,in Aix-en-Provence, Paris, Berlin, Salzburgund mit großen Dirigenten wie Sir SimonRattle, Claudio Abbado, Marc Minkowski,Nikolaus Harnoncourt und vielen mehr.

Liederabende sind ihr dabei ein großesAnliegen: «Ich kann den Zuhörern hier vielgenauer mitteilen, was ich über den Textdenke», sagt sie in einem Interview. GroßeGefühle will sie mit Vivaldis Arien transpor-tieren, stellt dieses Ziel sogar über die Ori-ginalklangbestrebungen. «Ich habe mich beimeinen Interpretationen von Barockmusikvon Sichtweisen darüber, wie authentischbarock sie sind, befreit. Das interessiert michnicht. Für mich ist die höchste PrioritätGefühl, Emotion, das, was Musik Menschengeben kann.» – Dass ihr das mit Vivaldigelingt, attestieren Kritiker in Rezensionender CD mit viel Enthusiasmus. «So viel See-lenweite, solch ein Reichtum war bei AntonioVivaldi bisher noch nie zu hören», schrieb dieSüddeutsche. Von «Intimität ohne vokalesAuftrumpfen», von «exemplarischer Klang-malerei» war die Rede. Als Einstimmung aufden Abend mit Vivaldis vokaler Pracht ver-spricht die Geigerin Midori Seiler, Konzert-meisterin der Akademie für Alte Musik Berlin,ein besonderes Hörvergnügen im Prélude.

In Zukunft setzt Kožená ihre Bestrebungen,unbekanntere Komposi-tionen vorzustellen mitWerken des frü hen Hän-del, Myslivecek und rarenVivaldi-Arien weiter fort.Im Herbst wird eine Auf-

nahme erscheinen, in der Kožená neben Mon-teverdi Werke von Tarquinio Merula und GiulioCaccini präsentieren möchte.

THERESA STEININGER

Die Autorin ist Redakteurin der Kulturzeitschrift «k2 in

centrope» (www.k2centrope.com) und freie Kulturjour-

nalistin in Wien (u. a. APA, profil).

ORIGINALKLANGSa 31. 7., 20 Uhr, Auditorium

«Für mich ist die höchstePriorität Gefühl …»

Magdalena Kožená

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INNIGER VIVALDI

Magdalena Kožená

Page 24: Tonkünstler-Magazin Nummer 20

geschalteter», virtuos-unpersönlicher Brillanzaus der breiten Masse hervor.

Am 11. April 1888 wurde im AmsterdamerStadtteil Oud-Zuid jenes nach dem Vorbild desLeipziger Gewandhauses entworfene Concert-gebouw («Konzertgebäude») eröffnet, von demdas wenig später gegründete Orchester mit denbesten Instrumentalisten der Stadt den Namenübernommen hat und in dem es am 3. Novem-ber des selben Jahres auch seinen ersten Auf-tritt feiern konnte. Der niederländische Geigerund Dirigent Willem Kes bestimmte siebenJahre lang die Geschicke des Klangkörpers,bevor 1895 die ein halbes Jahrhundert währen-de, prägende Ära von Willem Mengelbergbegann – wenige Tage, nachdem dieser großeDirigent als Pianist mit Liszts Es-Dur-Klavier-konzert im Concertgebouw debütiert hatte.Unter seiner Leitung stieg das Orchester zuinternationalem Ruhm auf – durch seine rigo-rose Genauigkeit und eminente Klangphanta-sie: «Hörner, Schalltrichter hoch! Pauke, mehram Rand schlagen. Trommel, versuchen Sie es

Im Dezember 2008 veröffentlichte die re -nommierte britische Klassik-Zeitschrift Gra -mophone das Ergebnis einer Abstimmungunter führenden internationalen Musikkriti-kern, welches denn nun das «beste Orches -ter der Welt» sei. Das für Kenner kaum über-raschende Ergebnis: die Krone ging nachAmsterdam, an die Meistermusiker des«Koninklijk Concertgebouworkest», wie dasOrchester auf niederländisch heißt, dasKönigliche Concertgebouworchester. Obman nun dergleichen Rankings im Bereichder Kunst überhaupt ernst nehmen magoder nicht – sicher ist eines: Das Concertge-bouworchester zählt zur Weltspitze unterden Klangkörpern, und das nicht erst injüngster Zeit.

Im Gegenteil, gerade das Festhalten an der Tra-dition und einem speziellen Klangideal schärftauch das unverwechselbare Profil dieses Orches -ters und hebt es mit seinem erdhaft dunklen,vollen Sound im Zeitalter international «gleich-

mal mit der anderen Seite der Stöcke. Streicher,kein geschlepptes te-de, sondern deutlichgetrennt ta-ta. Die Bläser müssen etwas antizi-pieren, sonst klingt der Ton eine Idee zu spät imSaal. Bei meinem Auftakt müssen Sie sichschon vorbereiten, und der Ton soll genau dasein, wenn mein Taktstock stillsteht. Über-haupt müssen Sie viel mehr aufeinander lau-schen, es kommt mir vor als hätten Sie Horn-haut auf dem Trommelfell.» Eine harte Schule,die sich unbedingt bezahlt machte – auch undgerade für die Komponisten der Moderne:Mengelberg präsentierte dem Publikum ingroßen Musikfesten nicht zuletzt die Werkevon Richard Strauss und Gustav Mahler, diebeide auch selbst in Amsterdam dirigierten.Mengelbergs indifferente Haltung den Nazisgegenüber brachte ihm freilich 1945 ein Auf-trittsverbot in den Niederlanden ein, an dem erzugrunde ging. Aber durch seine Pioniertätig-keit war ein Grundstein gelegt, der noch heutefür das Concertgebouworkest größte Bedeu-tung hat und auf dem seine Nachfolger, darun-ter Bernard Haitink, Riccardo Chailly und aktu-ell Mariss Jansons, stetig aufbauen konnten.

Die Größe und Vielseitigkeit des fabelhaf-ten Orchesters zeigt sich aber auch im unbän-digen und schon früh einsetzenden Interessefür historische Aufführungspraxis: Von derlangen Zusammenarbeit mit keinem Geringe-ren als Nikolaus Harnoncourt konnten beideTeile enorm profitieren. Wenn nun in Grafe-negg ein anderer Fachmann für Alte Musik ansPult tritt, nämlich der grandiose Cembalist undDirigent Ton Koopman, dann ist mit einemwunderbaren Programm mit Werken vonBach, Mozart und Haydn ein spannenderNachmittag auf höchstem Niveau garantiert,zu dem der aus Südafrika stammende PianistKristian Bezuidenhouteindrucksvoll beitragenwird.

WALTER WEIDRINGER

CONCERTGEBOUW ORCHESTER AMSTERDAMSo 22. 8., 15.30 Uhr, Auditorium

TRADITION UND NEUGIERDas Concertgebouworchester aus Amsterdam in Grafenegg

Ton Koopman

Page 25: Tonkünstler-Magazin Nummer 20

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Die Pianistin Hélène Grimaud spielt gemein-sam mit dem Sydney Symphony Orchestraunter Vladimir Ashkenazy Ravels Klavierkon-zert G-Dur. Der Abend ist eine doppelteRarität: Grimaud tritt erstmals in Grafeneggauf, das australische Opernorchester istüberhaupt nur selten in Europa zu hören.

«Grün und gelb» – dies sind die Farben, dieHélène Grimaud sieht, wenn sie Ravels Kla-vierkonzert G-Dur spielt. Als Synästhetikerinnimmt die weltberühmte Klaviervirtuosinbeim Hören von Musik Farben wahr, im kon-kreten Fall noch dazu solche, die passender zuihrem Auftritt in Grafenegg nicht sein könn-ten: Grün wie der Park rund um den Wolken-turm, gelb wie die Sonne, die bis kurz vor demKonzert (hoffentlich) den Aufenthalt in dem-selben versüßt hat.

Ravels Klavierkonzert begleitet die Pianis -tin schon lange, bereits vor 13 Jahren hat Gri-

maud dieses auf einem Album verewigt, nunhat sie es für ihren ersten Auftritt in Grafe-negg ausgewählt: «Diese Komposition bedeu-tet mir sehr viel. Musik ist immer stärker undgrößer als der Interpret, sie lässt Raum zuwachsen – daher wird man ihrer auch nichtüberdrüssig», sagt sie in einem Interview. Mitder Zeit habe sich ihre Interpretation vonRavels Klavierkonzert verändert: «Ich spielees heute weniger getrieben und hektisch alsfrüher, ich gebe dem Stück mehr Platz zumAtmen», sagt Grimaud.

In Grafenegg wird sie Ravels Meisterwerkgemeinsam mit dem Sydney SymphonyOrchestra vortragen, das hier einen seinerraren Auftritte in Europa gibt. Am Pult stehtVladimir Ashkenazy, der mit dem australi-schen Klangkörper außerdem AntonínDvoráks «Karneval»-Ouvertüre und PjotrIljitsch Tschaikowskis «Manfred» spielenwird. Dass mit Vladimir Ashkenazy einer der

bedeutendsten Pianisten unserer Zeit Diri-gent dieses Konzerts ist, schätzt Grimaud sehr:«Wenn du mit jemandem arbeitest, der ein sogenaues Wissen über die physikalischenGegebenheiten deines Instruments hat, gibtdir das eine besondere Freiheit – währendandere Dirigenten sich bei Läufen vielleichtschwer tun, das Ende genau zu treffen, kannstdu bei Ashkenazy sicher sein, dass er genauBescheid weiß, was du tust. Und das ist nurein Beispiel, warum es für eine Pianistin wun-derbar ist, einen Pianisten-Dirigenten zuhaben», schwärmt sie im Interview.

Grimaud selbst zählt seit Jahren zu denangesehensten Klaviervirtuosinnen der Ge -genwart, ihre Weltkarriere begann sie 1987,als sie bei der MIDEM in Cannes spielte undvon Daniel Barenboim eingeladen wurde, mitihm und dem Orchestre de Paris aufzutreten.Seither arbeitet Grimaud mit Dirigenten wieClaudio Abbado, Esa-Pekka Salonen, PierreBoulez, David Zinman und Klangkörpern wieden New York Philharmonic, der BerlinerPhilharmonie, dem Concertgebouworches-ter, der Dresdner Staatskapelle, den WienerSymphonikern, dem Israel PhilharmonicOrchestra und vielen mehr. Seit 2002 ist sieexklusiv bei Deutsche Grammophon unterVertrag, zuletzt erschien hier die CD «Bach»und die DVD «A Russian Night».

Bei Auftritten erlebt man Grimaud stets alsKünstlerin, die ihren Gefühlen durch ihrexpressives Klavierspiel besonders stark Aus-druck verleiht – schon als Kind war sie hyper-aktiv, die Musik «rettete sie», wie sie mehrfachbekundete. Noch heute nennt sie sich «obses-siv» – was für eine Künstlerin ein Muss sei.Wie sie sich einem Werk annähert? «Wennman ein Stück gefunden hat, mit dem dieChemie stimmt, muss man viel Zeit mit ihmverbringen: am Klavier, aber auch nur mit derPartitur alleine – du lässt zu, dass das Stückdich leitet. Je mehr Zeit man miteinander ver-bringt, desto mehr formt einer den anderen.»Was sie andererseits den Zuhörern empfiehlt,um so wie sie selbst nach der Seele des Musik-stücks zu forschen? «Einfach das Herz zu öff-nen».

THERESA STEININGER

SYDNEY SYMPHONY ORCHESTRASa 4. 9., 19 Uhr, Wolkenturm

MUSIKALISCHEOBSESSION

Hél ne Grimaud

Page 26: Tonkünstler-Magazin Nummer 20

GENÜSSE AM WAGR AM

W A S D A S F E S T I V A L - S C H L O S S G R A F E N E G G K U L I N A R I S C H S O W U N D E R B A R V E R G O L D E T : T O N I M .

W W W . M O E R W A L D . A T

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ImpressumMedieninhaber (Verleger): Niederösterreichische Tonkünstler Betriebsgesellschaft m.b.H., Kulturbezirk 2,3100 St. Pölten. Herausgeber: Verein Tonkünstler-Orchester Niederösterreich. Für den Inhalt verantwortlich:Johannes Neubert. Redaktion: Mag. Alexander Moore. Koordination: Mag. Pia Stimpfl-Abele. Mitarbeit:Mag. Stefan Lang, Julia Ornetsmüller, Mag. Edith Schweitzer, Victoria Zazzara. Visuelle Gestaltung: Fuhrer,Wien. Produktion: AgensKetterl, Mauerbach. Bildnachweis: Marco Borggreve, Philipp Horak, Felix Broede,Michael Burchhart, Peter Rigaud, Marco Borggreve/SonyBMG, Frank Höhler, Riccardo Musacchio, Johan-nes Ifkovits, Mathias Bothor, Mathennek, Mats Bäcker, Alexander Basta, zwazl OHG, Robert Vano, Alexan-der Vasiljev, Pilo Pichler Wien, Bothor, Andreas Hofer, Hiromichi Yamamoto, Michael Herdlein, Marco DosSantos, Natalie Bothur, Felix Broede/DG, Natur im Garten/Alexander Haiden, alle anderen unbenannt.Redaktionsschluss: 15. 4. 2010Termin-, Programm- und Besetzungsänderungen bleiben vorbehalten. Für etwaige Druckfehler wird keineHaftung übernommen.

MUSIK FESTIVAL GRAFENEGG 19. 8. BIS 12. 9. 2010

ABONNEMENT SCHLOSSKLÄNGE 10-11Sichern Sie sich bereits jetzt mit Ihrem Schlossklänge-AboKarten für die Sommernachtsgala 2011.

Musik im Rhythmus der Natur: Die Tonkünstler bringen Wohl -klang und Harmonie nach Grafenegg. Die Schlossklänge bietenMusikgenuss in einem einzigartigen Ambiente, das mit Recht als«Symphonie der Sinne» internationale Bekanntheit erlangt hat.Dabei führen die Tonkünstler nicht nur ausgewählte Konzerteaus ihrer Aboreihe auf, sondern richten sich in Grafenegg auchnach dem Wechsel der Jahreszeiten.

Sa 16. 10. 2010, 18.30 Uhr | AuditoriumENIGMAFazil Say Klavier | Eiji Oue Dirigent

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Sa 6. 11. 2010, 18.30 Uhr | AuditoriumWEST SIDE STORYChloë Hanslip Violine | Michail Jurowski Dirigent

BARBER, WALTON, BERNSTEIN

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J. S. BACH Weihnachtsoratorium

Sa 5. 3. 2011, 18.30 Uhr | AuditoriumBEETHOVEN & SÖHNELars Vogt Klavier | Michail Jurowski Dirigent

WEBER, BEETHOVEN, SCHOSTAKOWITSCH

So 24. 4. 2011, 18.30 Uhr | AuditoriumOSTERKONZERTChristiane Karg Sopran | Bruno Weil Dirigent

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Abo-Preise 6 Konzerte € 239 | 203 | 168 | 134 | 99

Tonkünstler-Freunde € 191,20 | 162,40 | 134,40 | 107,20 | 79,20

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Tonkünstler-Freunde € 219,20 | 186,40 | 155,20 | 124 | 92,80

Der Einzelkarten verkauf startet im Herbst 2010.

Buchen Sie im Tonkünstler-Kartenbüro T: 01 586 83 83 | www.grafenegg.at | [email protected]

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Page 28: Tonkünstler-Magazin Nummer 20

Sa 3. 7., 20 Uhr | Wolkenturm Tonkünstler-Orchester NiederösterreichArabella Steinbacher ViolineLawrence Foster DirigentMENDELSSOHN BARTHOLDY Violinkonzert e-mollBRAHMS Symphonie Nr. 2 D-Dur u. a.� 16.15 und 17.45 Uhr ab Musikverein Wien (€ 10)

Sa 10. 7., 20 Uhr | Wolkenturm Tonkünstler-Orchester NiederösterreichTschechischer Philharmonischer ChorDaniel Hope ViolineJun Märkl Dirigent RAVEL «Daphnis et Chloé»SCHOSTAKOWITSCH Violinkonzert Nr. 1 a-moll� 16.15 und 17.45 Uhr ab Musikverein Wien (€ 10)

Sa 17. 7., 20 Uhr | Auditorium Tonkünstler-Orchester NiederösterreichHeinrich Schiff Violoncello und DirigentHAYDN Violoncellokonzert Nr. 1 C-DurBRAHMS Symphonie Nr. 4 e-moll� 16.15 und 17.45 Uhr ab Musikverein Wien (€ 10)

Sa 28. 8., 19.15 Uhr | Wolkenturm Tonkünstler-Orchester NiederösterreichWiener SingvereinVesselina Kasarova MezzosopranDaniel Behle TenorFlorian Boesch BaritonGünther Groissböck BassAndrés Orozco-Estrada DirigentMENDELSSOHN BARTHOLDY«Die erste Walpurgisnacht»DE FALLA «El amor brujo» u. a.� 15.15 und 16.45 Uhr ab Musikverein Wien (€ 10)

So 5. 9., 19 Uhr | Auditorium Tonkünstler-Orchester NiederösterreichLise de la Salle KlavierCristóbal Halffter Dirigent DE FALLA «Noches en los jardines de España». HALFFTER «Ritual» (UA) u. a.� 15.15 und 16.45 Uhr ab Musikverein Wien (€ 10)

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ABHOLUNGò Kartenbüro Grafenegg, Auditorium

ò Tonkünstler-Kartenbüro, MQ Wien

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INFOSERVICEInformieren Sie mich über Veranstaltungen in Grafenegg ò per Post ò per E-Mail

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