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TOP 5: A 1-4

Dr. Carl / Knickmeier / Wallwaey

Dr. Sabine Carl, Susanne Knickmeier & Elisa Wallwaey | WiSKoS | Meilensteintreffen | 02. Mai 2016

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Outline

• Deutscher Landesbericht

• Soziokulturelle Ergebnisse

• Rechtliche Ergebnisse

• Statistische Ergebnisse

• Rechtsvergleichung

• Ausgewählte Experten

• Länderauswahl für M2


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Deutscher Landesbericht

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Soziokulturelle Ergebnisse:

Historische Entwicklung

1918-1933:

Weimarer Republik

1933-1945:

NSDAP-Diktatur

ab 1945:

Wiederaufbau

bis 1989:

Kalter Krieg

1990:

Wiedervereinigung

Hyperinflation und

Weltwirtschaftskrise

Instrumentalisierung der

WirtschaftWirtschaftswachstum

und technischer

Fortschritt

Spionage v.a. aus der

DDR

Strukturelle

Unterschiede zwischen

„Ost“ und „West“


Entwicklung der Wirtschaftsspionage i.w.S.

neue Länder

alte

Länder

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1. vor ca. 1918: Arbeitsvertrag

2. ab ca. 1918: nationale Volkswirtschaft

• Quasi-Staatsschutzdelikte

• 1932: Reform des UWGs

• 1940er: Straftatbestand des Wirtschaftsverrats als §

241 StGB diskutiert

3. 1950er: angemessene Rahmenbedingungen für

wirtschaftliches Handeln privater Unternehmen

4. Anfang 1960er: Sicherheit des Staates

5. ab 1967: funktionsfähiger Wettbewerb

Rechtliche Ergebnisse:

Wandel des schützenswerten Rechtsguts


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• Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse, Privatgeheimnisse,

Dienstgeheimnisse und Staatsgeheimnisse

• Art. 39 Abs. 2 TRIPS-Abkommen

• Vorschlag: EU Richtlinie [COM(2013) 813 final]

Definition Betriebs- und Geschäftsgeheimnis

Jede im Zusammenhang mit einem Betrieb stehende

Tatsache, die nicht offenkundig, sondern nur einem, vom

Betriebsinhaber bestimmten, eng begrenzten

Personenkreis bekannt ist und nach dem Willen des

Betriebsinhabers aufgrund eines berechtigten

wirtschaftlichen Interesses geheim gehalten werden soll.


Rechtliche Ergebnisse:

Betriebs- und Geschäftsgeheimnis

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Statistische Ergebnisse:

Arten von Kriminalstatistiken

Eingangsstatistik

Ersterfassung des Delikts

durch die Polizei

Ausgangsstatistik

Beendigung der Ermittlungen

„Zwischenstatistik“

während der Ermittlungen

Dänemark Deutschland

Schweiz

PASS-Daten PKS-Daten


Rechtspflegestatistiken

Po

li

ze

i

- geführt durch StA

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Schlüsselung in der PKS

• zentrale PKS-Schlüssel:

– 678010: § 202a StGB

– 678020: § 202b StGB

– 678030: § 202c StGB

– noch kein Schlüssel und keine Daten für § 202d StGB

– 715300: § 17 Abs. 1 & 4 UWG

– 715400: § 17 Abs 2 & 3 UWG


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§ 17 UWG

PKS-Schlüssel

Abbildung 2: Zeitreihe (Fallentwicklung) der erfassten Fälle (n) von 1994 bis 2014 für die PKS-

Schlüssel 715300 (§ 17 Abs. 1 und 4 UWG ) und 715400 (§ 17 Abs. 2 und 3 UWG)

Quelle: PKS Bundeskriminalamt, 2014


Rechtsvergleichung


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Ausgewählte Experten /1


Land Autor(en), Zugehörigkeit Institutionstyp

Belgien 1. K. De Schepper

2. E. Vandebroek, Universität Hasselt

3. Prof. F. Verbruggen, KU Leuven & Universität Hasselt

Forschung, Lehre

Bulgarien 1. Dr. T. Petrova, Ministerium des Inneren

2. Dr. D. Yordanova, Universität Sofia

3. S. Petrov, Oberste Kassations-StA

4. P. Boyadjiyski, Commission for Prevention and Ascertainment of

Conflict of Interests

Ministerium, Forschung,

Lehre, Justiz

Dänemark 1. Prof. Dr. E. Afsah, Universität Kopenhagen Forschung, Lehre

Estland 1. Prof. J. Saar, Universität Tartu Forschung, Lehre

Frankreich 1. Prof. C. Harbulot, École de guerre économique

2. Dr. O. de Maison Rouge, eigene Kanzlei

3. T. Janier, Prometheus

freie Wirtschaft, Lehre

Finnland 1. M. Rudanko, Max-Planck Institut für ausländisches und

internationales Strafrecht

2. Prof. R. Lahti, Universität Helsinki

Forschung, Lehre

Griechenland 1. Prof. Dr. A. Pitsela, Aristoteles-Universität Thessaloniki

2. T. Chatzispyrou, Aristoteles-Universität Thessaloniki

Forschung, Lehre

Großbritannien 1. Prof. M. Button, Universität Portsmouth

2. Prof. Dr. A. Wakefield, Universität Portsmouth

3. K. Larkins, Universität Portsmouth

Forschung, Lehre

Irland 1. Prof. Dr. G. Coffey, Universität Limerick Forschung, Lehre

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Italien 1. Prof. Dr. A. Nisco , Universität Bologna Forschung, Lehre

Kroatien 1. Dr. M. Dragičević Prtenjača, Universität Zagreb Forschung, Lehre

Lettland 1. Prof. A. Vilks, Stradiņš-Universität Riga Forschung, Lehre

Litauen 1. A. Kalinauskaitė, Oberes Verwaltungsgericht Litauen Justiz

Luxemburg 1. A. Gudmannsson, Arendt & Medernach & Universität Luxemburg freie Wirtschaft

Malta 1. Dr. E. Dalmas, Mediterra Group

2. Dr. A. Ghirlando, Mediterra Group

freie Wirtschaft

Niederlande 1. E. van Luijk, Universität Utrecht Forschung, Lehre

Österreich 1. Prof. M.J. Hilf , Universität Bern

2. Dr. C. Konopatsch, Universität Bern

Forschung, Lehre

Polen 1. Dr. W. Dadak, Jagiellonien-Universität Krakau

2. Prof. K. Krajewski, Jagiellonien-Universität Krakau

Forschung. Lehre

Portugal 1. Prof. C. Da Agra, Universität Porto

2. Prof. Dr. A. Lamas Leite , Universität Porto

3. Prof. Dr. P. Sousa , Universität Porto

Forschung, Lehre

Rumänien 1. G. Zlati, Sergiu Bogdan & Associates, Cluj Bar Association & Babeș-

Bolyai-Universität Cluj

freie Wirtschaft,

Forschung, Lehre

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Schweden 1. G. Almkvist, Universität Uppsala Forschung, Lehre

Schweiz 1. Prof. Dr. M.J. Hilf, Universität Bern

2. Dr. C, Konopatsch, Universität Bern

3. M. Rentsch, Universität Bern

4. P. Stocker, Universität Bern

Forschung, Lehre

Slowakei 1. Prof. Dr. T. Strémy, Comenius-Universität Bratislava Forschung, Lehre

Slowenien 1. Prof. Dr. S. Zgaga, Universität Maribor Forschung, Lehre

Spanien 1. Dr. A. I. Blanco García, Universität Valencia Forschung, Lehre

Tschechische

Republik

1. Dr. P. Škvain, Akademie der Wissenschaften Tschechische Republik

& Universität West-Böhmen

Forschung, Lehre

Ungarn 1. Dr. Csaba Győry, Akademie der Wissenschaften Ungarn & ELTE

Universität

Forschung, Lehre

Zypern 1. A. Christou, Elias A. Stephanou LLC

2. Prof. N. Courakis, Universität Nikosia

3. Prof. D.Sorvatzioti, Universität Nikosia

4. Dr. A, Plevri, Universität Nikosia

5. Dr. V. Polyzoidou, Universität Nikosia

freie Wirtschaft,

Forschung, Lehre

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Ergebnisse der Rechtsvergleichung


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• Aus dem Erhebungsraster

• 18 Ähnlichkeit und

• 14 Unterschiede entnommen

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• Wahrnehmung der Wirtschaftsspionage i.w.S

• Gefühlte Bedeutung der Wirtschaftsspionage i.w.S.

0

10

20

30

Wahrnehmung

Keine Wahrnehmung

keine Angaben

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• Strafbarkeit der Wirtschaftsspionage i.w.S und i.e.S.

• Strafbarkeit der Konkurrenzausspähung

0

5

10

15

20

25

30

Wahrnehmung Keine Wahrnehmung

keine Angaben

0

5

10

15

20

25

30

Strafbarkeit Keine Strafbarkeit Keine Angaben

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• Geschützte Rechtsgüter der Wirtschaftsspionage i.e.S.

• Geschützte Rechtsgüter der Konkurrenzausspähung

Deutschland Staatliche Stabilität

Estland Wirtschaftliche Stabilität

Griechenland Nationale Volkswirtschaft

Litauen Staatssicherheit

Niederlande Staatssicherheit

Schweiz Interessen der Schweiz oder der Schweizer Wirtschaft

Dänemark Funktionsfähigkeit des Wettbewerbs

Deutschland Funktionsfähigkeit des Wettbewerbs

Estland Funktionsfähigkeit des Wettbewerbs

Griechenland Funktionsfähigkeit des Wettbewerbs

Litauen Fairer Wettbewerb

Österreich Wirtschaft und Wettbewerbsfähigkeit

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• Deliktsformen der Wirtschaftsspionage i.e.S.

• Deliktsformen der Konkurrenzausspähung

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• Angaben zur Sanktionierung der Wirtschaftsspionage i.w.S.

• Zuständige Behörde für die Verfolgung der Selben

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• Anzahl der Länder mit (ja) und ohne

(nein) berichteten publizierten Basisdaten in A 4

• Angaben zur Art der publizierten Statistik

(Mehrfachnennung möglich)

→ Anhand dieser Ergebnisse haben wir dann die Auswahl-

kriterien für die Länderauswahl für M2 entwickelt

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Kriterien der Länderauswahl für M2 /1

Überschneidungsbereich

Wirtschaftliche AuswahlkriterienRechtliche Auswahlkriterien

Common Law oder

Civil Law

EU oder EFTA

Exportstärke

Wettbewerbsfähigkeit

Innovationskraft

KMU-Struktur

BIP

Verhältnis von

Behörden und

Unternehmen

Betroffenheit von

Wirtschaftsspionage

i.w.S.


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Kriterien der Länderauswahl für M2 /2

• weitere Kriterien:

– geographische Lage in Europa:

• Nord-, Mittel-, Ost- und Westeuropa

– Verfügbarkeit von statistischen Basisdaten

• ausreichende Fallzahl der relevanten Delikte für M2

• Ausschluss von Südeuropa:

– Spanien: keine ausreichende KMU-Struktur

– Griechenland

– Italien

– Malta

– Zypern


keine Verfügbarkeit von

ausreichenden

statistischen Basisdaten

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Zum Vergleich ausgewählte Länder /1

1. Bulgarien

• Lage in Osteuropa

(ehemaliger

Ostblockstaat)

• Entwicklung einer KMU-

Struktur erst nach 1990

• geringe Exportstärke und


• Verfügbarkeit von

Hellfelddaten

• Strafbarkeit von

Wirtschaftsspionage i.w.S.

2. Dänemark

• Civil Law

• Zugehörigkeit zur EU

• Lage in Nordeuropa

• mittlere


• Verfügbarkeit von

statistischen Hellfelddaten

• Strafbarkeit von

Wirtschaftsspionage

• Harmonische

Kooperation von

Unternehmen und

BehördenDr. Sabine Carl, Susanne Knickmeier & Elisa Wallwaey | WiSKoS | Meilensteintreffen | 02. Mai 2016

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3. Großbritannien

• Common Law

• keine ausgeprägte KMU-

Struktur

• keine Strafbarkeit von

Wirtschaftsspionage

oder

Konkurrenzausspähung


4. Österreich

• Rechtslage ähnelt der

deutschen, jedoch:

Privatklagedelikt im

Bereich der

Konkurrenzausspähung

• Lage in Mitteleuropa

• starke Anbindung an

Osteuropa

• gute KMU-Struktur

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5. Schweiz

• EFTA-Mitglied

• ausgeprägte Industrie- und

Dienstleistungsstruktur

• Lage in Mitteleuropa

• Rechtslage ähnelt der

deutschen, allerdings:

Vorhandensein eines

Unternehmensstraf-

rechts

• Verfügbarkeit von Polizei-

und Justizdaten

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Danke für Ihre Aufmerksamkeit.

Dr. Sabine Carl, Susanne Knickmeier & Elisa Wallwaey

Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht

Abteilung Kriminologie

Günterstalstr. 73

79100 Freiburg i.Br.

Tel.: +49-761-7081-230 / -274 / -291

Fax: +49-761-7081-294

[email protected], [email protected]; [email protected]

www.mpicc.de

www.wiskos.de


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