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STRESS – WAS KöNNEN WIR TUN? Besonders im Rettungsdienst spielt Stress im beruflichen Alltag eine große Rolle. Im Rahmen einer Masterarbeit soll das Thema umfassend beleuchtet werden. [Seite 8] TOP THEMEN 02 | Juni 2017 PREIS FüR DIE KOMMUNIKATIONSFOLIE Mit dem Prädikat »innovativ genial« erhielt sie den 2. Platz des AGNN-Preises für Notfallmedizin [Seite 14] RKiSH-Fahrradtour am 16. Juni | RKiSH-Angeltag am 2. September NEUES RETTUNGSDIENST- GESETZ FüR SH In Kiel wurde ein nahezu voll- ständig überarbeitetes und wesentlich erweitertes Gesetz verabschiedet [Seite 6] RKiSH NEWS SEPSIS Im Rettungsdienst begegnet sie uns immer wieder, ist aber durch ihre vielfältigen Symptome oft nicht eindeutig zu identifizieren [Seite 18]

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Juni 2017 / RKiSH-News 02 | Seite 1

StreSS – waS können wir tun? Besonders im Rettungsdienst spielt Stress im beruflichen Alltag eine große Rolle. Im Rahmen einer Masterarbeit soll das Thema umfassend beleuchtet werden. [Seite 8]

TOP tHeMen

02 | Juni 2017

PreiS für die koMMunikationSfolie Mit dem Prädikat »innovativ genial« erhielt sie den 2. Platz des AGNN-Preises für Notfallmedizin [Seite 14]

rkiSH-fahrradtour am 16. Juni | rkiSH-angeltag am 2. September

neueS rettungSdienSt-geSetz für SHin kiel wurde ein nahezu voll-ständig überarbeitetes und wesentlich erweitertes gesetz verabschiedet [Seite 6]

rkiSHnewsSePSiS Im Rettungsdienst begegnet sie uns immer wieder, ist aber durch ihre vielfältigen Symptome oft nicht eindeutig zu identifizieren [Seite 18]

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Seite 2 | RKiSH-News 02 / Juni 2017

Vorwort 2

Unternehmensstrategie der RKisH 3

Integriertes Versorgungszentrum Brunsbüttel 4

neues Rettungsdienstgesetz für sH 6

stress im beruflichen Alltag 8

Personalentscheidungen 10

Vorstellung der neuen einsatzfahrzeuge 11

AGnn-Preis für notfallmedizin 14

Late-night-Jobbing in Heide 15

Vorstellung neuer Mitarbeiter 16

1. Praxisanleiterkurs 17

sepsis 18

neue Robert-Koch-straße eingeweiht 23

Rettung in windkraftanlagen 24

Fortbildung des sbe-Teams 28

Die »neue« im sbe-Team 29

Rettungsdienst und Umwelt 30

sportversicherung 31

Angebote des Teams GM 31

Das neue Team GM 31

GM Obst- und Gemüsekorbbewerbungen 32

Blaulichttag elmshorn 34

Aus der Mitarbeiterschaft 35

Impressum 35

inHalt news 02/17 Sehr geehrte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, liebe Kolleginnen und Kollegen,

zu Beginn des Jahres habe ich Ihnen aktuelle Entwicklungen vorgestellt, die für die RKiSH und für den Ret-tungsdienst im Allgemeinen von gro-ßer strategischer Bedeutung sind. Das waren die Entgeltordnung unseres Ta-rifvertrages und das neue Rettungs-

dienstgesetz in Schleswig-Holstein.

Nun ist es soweit: Die neue Entgeltordnung wird in der RKiSH vollständig umgesetzt. Für unsere Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter im Einsatzdienst bedeutet dies vor allem die notwendige und erforderliche materielle Aner-kennung. Gerade die Eingruppierung aller Notfallsanitä-terinnen und Notfallsanitäter bringt den Rettungsdienst auf »Augenhöhe« mit anderen nicht-ärztlichen Gesund-heitsberufen.

Und das ist gut und richtig so.

Das neue Rettungsdienstgesetz setzt Rahmenbedingun-gen, die es uns ermöglichen, den Rettungsdienst auch weiterhin im Interesse von Patientensicherheit und Ver-sorgungsqualität gestalten zu können. Wir sind und blei-ben medizinischer Dienstleister und entwickeln den Ret-tungsdienst auch in den nächsten Jahren bedarfsgerecht und wirtschaftlich weiter.

Der Sommer steht vor der Tür und für viele beginnt die Zeit des Urlaubs. Einige haben schon lange geplant, wo sie die schönsten Wochen des Jahres verbringen wollen, und bald geht’s dann mit dem Flieger an den Strand, mit dem Auto in die Berge oder mit der Bahn ans Meer. Auch wer zu Hause bleibt, kann in Schleswig-Holstein viel unter-nehmen. Doch bei aller Aktivität vergessen Sie nicht, mal Ihre Seele baumeln zu lassen. Sich einen Freiraum zu nehmen für kleine Auszeiten, das ist im Alltag wichtig aber natürlich auch im Urlaub.

Eine schöne Zeit für Sie.

Ihr

Michael Reis

Geschäftsführer der RKiSH

Kommentare zum Newsletter, Informationen und eigene Beiträge gern an [email protected]. Vielen Dank!

NEWS in eigener SaCHe

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Juni 2017 / RKiSH-News 02 | Seite 3

Tim Tiemann

Heide – Eine klare strategische Ausrich-tung ist für Organisationen heute wichtiger denn je. Die Unternehmensleitung hat die Mitarbeiter des Einsatzdienstes eingeladen, die Strategie der RKiSH mit zugestalten. Im Oktober 2016 fand die Auftaktveranstal-tung statt – worum geht es, was ist bisher geschehen, wie geht es weiter:

Strategie soll Unternehmen eine Rich-tung für die Zukunft geben, für den Umgang mit Risiken, die Nutzung von Chancen und die Erreichung selbstgesetzter Ziele. Die RKiSH arbei-tet in einem sehr dynamischen Um-feld, das Gesundheitssystem befindet sich in einem permanenten Umbau, der demografische Wandel bewirkt steigende Einsatzzahlen, die techno-logische Entwicklung der Medizin-produkte, Telekommunikation und Datenverarbeitung schreitet rasant voran. Es gilt vor der Lage zu bleiben und dies kann nur gelingen, in dem wir für uns strategische Ziele definie-ren, die eine Orientierung bieten, das Lagebild immer wieder abgleichen und uns immer wieder vergewissern, dass die richtigen Ressourcen verfüg-bar sind. Und vor allen Dingen müs-sen wir uns sicher sein können, dass die Pläne auch umsetzbar sind. Wür-de eine Strategie allein in der Unter-nehmensleitung entwickelt und von dort in Projekte umgesetzt, bestünde die Gefahr, dass die Umsetzbarkeit in der betrieblichen Realität erst dann zum Thema wird, wenn neue Vor-haben, Techniken und Abläufe den Einsatzdienst erreichen. Ebenso fatal wäre es, wenn die Information über sich anbahnende Veränderungen von strategischer Bedeutung aus dem Rettungsdienst die Unternehmens-leitung nicht erreichen würden. Die Ebene auf der ein strategischer Dialog in beide Richtungen stattfinden muss, ist damit die der Themensetzung und Projektplanung.

Mittlerweile wurden auf 1/3 der Rettungswachen die Umsetzung der strategischen Zielsetzung der RKiSH und der Erfolg bisheriger Projekte aus Sicht der Unternehmensleitung vorgestellt. Den größten Teil der Zeit nahm bereits die Diskussion ein und es zeigten sich viele Themen, die in weiten Teilen der Belegschaft sehr übereinstimmend als zukünftige Herausforderung angesehen werden. Hierzu zählten

- die Gestaltung der zukünftigen Zu-sammenarbeit von Notfallsanitä-tern und Rettungssanitätern,

- die Problematik der Überforderung bei steigendem Anspruch an die medizinische Versorgung,

- aber auch der Unterforderung im Einsatzmix des MZF-Systems,

- die zunehmende Zahl an Patien-ten mit Bagatellerkrankungen und

-verletzungen,- die zunehmende Zahl an Kranken-

transporten für gehfähige Patien-ten und / oder solche ohne Betreu-ungsbedarf

- die Möglichkeiten zur Aufklärung der Bevölkerung über die Wahl der adäquaten Hilfe im Gesundheits-wesen.

Die Themen werden im Juni gebün-delt und es wird zur Teilnahme an Workshops eingeladen, alle Füh-rungsebenen und der Einsatzdienst sollen sich beteiligen. Die Workshops werden nach den Sommerferien be-ginnen, bis dahin wird es auch auf den bisher nicht besuchten Rettungs-wachen im Rahmen von Wachbe-sprechungen eine Vorstellung des strategischen Dialogs geben.

Die RKiSH will sich weiter dadurch auszeichnen, dass sie den Entwick-lungen nicht hinterherläuft, sondern die Themen setzt und gestaltet. Die Frage, wie unsere Welt in zehn oder zwanzig Jahren aussehen wird, ist auch die Frage, wie wir dann leben und arbeiten werden. Eine strate-gische Planung, die akzeptiert ist, eine klare Orientierung gibt und das gesamte Wissen der Organisation be-rücksichtigt, ist der Schlüssel für eine Entwicklung, in der die Chancen die Risiken bei weitem überwiegen.

Strategie in der rkiSH: dialog, trialog… nur kein Monolog

Tim Tiemann Leiter Fachbereich Unternehmens- entwicklung

Strategische ziele

Strategieumsetzung – themen & Projekte

Strategischer dialog

Betriebliche realität

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Seite 4 | RKiSH-News 02 / Juni 2017

Brunsbüttel – Das Krankenhaus Brunsbüttel befindet sich im Rahmen eines durch die Landesregierung und die Kostenträger geförderten Modellprojekts in der Wandlung zu einem Integrier-ten Versorgungszentrum (IVZ). Bereits 2015 kam das WKK auf die RKiSH zu, um die Schnittstelle zum Rettungsdienst zu optimieren und einen Qualitätszirkel (QZ) zu etablieren, der den Prozess der Umwandlung begleitet. Dieser soll zum 31.12.2018 abgeschlossen sein. Erster Schritt zum 1.1.2017 war die Überführung der Inten-sivstation in eine Intermediate-Care (IMC) und die Umstellung des Bereitschaftsdienstes.

IVZ werden als Lösung diskutiert, um in ländlichen Räu-men Krankenhäuser der Grund- und Regelversorgung für eine wohnortnahe Bedienung der Bevölkerung zu erhal-ten. In Brunsbüttel umfasst das Einzugsgebiet in einem 25 min PKW-Radius ca. 30.000 Einwohner, entsprechend hoch waren die Vorhaltekosten gegenüber geringen Fall-zahlen. Die Vorgabe für das Modellvorhaben in Brunsbüt-tel waren:

- Gewährleistung einer qualitativ hochwertigen stationären Grundversorgung,

- Verzicht des Krankenhausstandortes auf komplexe medizinische Leistungen wie zum Beispiel beatmungs-pflichtige Intensivbehandlungen,

- weitere Teilnahme an der ambulanten und stationären Notfallversorgung,

- Verbreiterung und Verbesserung des ambulanten Leistungsangebots,

- räumlich-organisatorische und personelle Verschmel-zung ambulanter und stationärer Leistungen

- sowie dauerhaft zuschlags- und zuschussfreier Betrieb.

Es wird eine interdisziplinäre zentrale Notaufnahme und Aufnahmestation und eine angegliederte Intermediate Care Station (IMC) als Ersatz für die Intensivstation einge-richtet. Die Notfallversorgung bleibt dabei rund um die Uhr gewahrt. Für Ausnahmefälle bleibt neben der Möglichkeit nichtinvasiver Beatmung auf der IMC die invasive Lö-sung bestehen. Komplexe chirurgische Leistungen werden künftig nicht mehr vor Ort, sondern vom Schwerpunkt-versorger im 40 Kilometer entfernten Klinikstandort Hei-de angeboten. In der Konsequenz ergeben sich geringere stationäre Betten- sowie OP- und Anästhesie-Kapazitäten. Neben einer Geriatrie mit 25 Planbetten, einer Station für Innere Medizin und der Palliativmedizin mit 42 Planbet-ten wird eine weitere Station mit 42 Planbetten für die operativen Fächer Chirurgie, Orthopädie und Urologie vorgehalten. So wird das Versorgungsangebot dem demo-

grafischen Wandel der Region angepasst. Der OP-Betrieb wird zukünftig wochentags während der Regelbetriebszei-ten, nachts und an den Wochenenden in Rufbereitschaft betrieben. Die Sicherstellung der fachärztlich chirurgi-schen Betreuung (ambulant und stationär) erfolgt zu Re-gelbetriebszeiten (montags bis freitags, zuzüglich einge-schränkter Regelzeiten samstags) über eine chirurgische MVZ-Sprechstunde sowie nachts und an Sonn- und Feier-tagen über einen Rufbereitschaftsdienst. Die fachärztliche internistische Versorgung ist rund um die Uhr gewährleis-tet. Außerhalb der Regelzeiten erfolgt sie durch einen Vor-der- und Hintergrunddienst, der auch in einem größeren Umfang allgemeinmedizinische Bereiche mit abdeckt.

Damit stellt sich dem Rettungsdienst die Herausforderung, für das Portfolio des IVZ die richtige Indikation zu stel-len. Zugleich ist zu verifizieren, ob das IVZ konstant in der Lage ist, die zugesagte Versorgungsqualität zu erbringen. Um den Rettungsdienst zu unterstützen, entwickelte der gemeinsame Qualitätszirkel eine Positivliste, die alle Indi-kationen umfasst, für die das IVZ geeignet ist (VA 1480:02). Um die Indikationsqualität des Rettungsdienstes und die Versorgungsqualität des IVZ beurteilen zu können, ver-ständigte sich der Qualitätszirkel darauf, die Zuweisungen von Patienten des Rettungsdienstes regelmäßig daraufhin zu untersuchen, wie oft es in den Zeitintervallen von 48 Stunden und 12 Stunden nach Einlieferung zu Notfallver-legungen kam.

- Es zeigte sich in den beiden Halbjahren 2016 eine durchgängig hohe Indikationsqualität, es gab keine Zu-weisung, die nicht durch die Positivlisten abgedeckt war bzw. präklinisch bereits als nicht indiziert erkennbar gewesen wäre.

- Die Weiterverlegungen waren durchgängig bedingt durch Exazerbation, präklinisch nicht erkennbare Komplikationen oder apparative und laborchemische Differentialdiagnosen und damit kein Indiz für eine unzureichende Versorgungsqualität.

- Insgesamt wurden im 2. Halbjahr 1.537 Patienten in das Westküstenklinikum Brunsbüttel transportiert (1.571 im 1. Halbjahr 2016).

- Der Mittelwert der Zeitintervalle von Einlieferung und Weiterverlegung innerhalb 12 Stunden betrug im 2. Halbjahr 2016 4:15 Stunden (3:40 Stunden im 1. Halb-jahr 2016).

QualitätSzirkel iVz BrunSBüttel: indikationS- und VerSorgungSQualität unter der luPe

Tim Tiemann

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Juni 2017 / RKiSH-News 02 | Seite 5

- Es fielen 24 Verlegungen im Intervall innerhalb 12 Stunden als Notfallverlegung und Notfallverlegung mit Arzt an, entsprechend einer Relation von 1,56 % an al-len Zuweisungen durch den Rettungsdienst (28 Verle-gungen entsprechend 1,78 % im 1. Halbjahr 2016).

Aus der quantitativen Auswertung wurden Fälle gefiltert, die Auffälligkeiten zeigten und darauf einzeln qualitativ untersucht. Im 1. Halbjahr 2016 wurden aus den 13 Not-fallverlegungen innerhalb 12 Stunden nach Einlieferung vier Fälle detailliert betrachtet. Bei einem Patienten mit AV-Block III. Grades wurde der Bedarf einer Nachbespre-chung mit dem Notarzt und der Notaufnahme gesehen.

Für das 2. Halbjahr 2016 wurden die Einweisungen durch Hausärzte und Notärzte betrachtet, die innerhalb 48 Stun-den zu einer Notfallverlegung führten (18 von 60 Einliefe-rungen durch den Rettungsdienst). Mehrfach fanden sich hierunter NSTEMI, die als Tachykardie oder Dyspnoe im-ponierten und bei denen erst die weitere Diagnostik im Krankenhaus entscheidend war. Auch die Indikations-qualität der ärztlichen Einweisungen entsprach damit dem Portfolio des IVZ.

Die Betrachtung der Notfallverlegungen nach Zuweisung durch den Rettungsdienst ist ein geeignetes Instrument, um den Wandel eines Krankenhauses der Grund- und Regelversorgung in ein IVZ zu begleiten. Auch unter den noch konstanten Bedingungen im Jahr 2016 konnten be-reits relevante Fälle erkannt werden, auch wenn die Be-wertung noch keinen systemischen Handlungsbedarf auf-

zeigte. Das Jahr 2016 ist aber auch lediglich als Erprobung zu bewerten, von besonderem Interesse wird der Verlauf im Jahr 2017 unter den sich wandelnden Bedingungen eines zukünftigen IVZ sein. Eine Betrachtung der Notfall-verlegungen nach Zuweisungen inner- und außerhalb der Kernarbeitszeiten ist bereits aufgelegt und wird im Mittel-punkt des nächsten QZ stehen.

Basierend auf den Referenzwerten des Jahres 2016 wird es dann möglich sein, Toleranz- und Eingriffsgrenzen für Auffälligkeiten zu definieren, um die weitere Entwicklung der Notfallversorgung des IVZ zu steuern.

Das IVZ ist damit nicht nur als Transformation eines Hau-ses der Grund- und Regelversorgung ein Vorzeigeprojekt, sondern auch für das Zusammenwirken mit dem Ret-tungsdienst. Nächste Schritte sind die Definition eines Triagesystems für den Rettungsdienst, das die Bereitstel-lung der Ressourcen im Krankenhaus direkt auslöst und eine strukturierte Übergabe. Die Innovationsbereitschaft des WKK macht es hier möglich, an einer Prozessoptimie-rung zu arbeiten, die auch mit anderen Krankenhäusern zu wünschen ist.

Tim Tiemann Leiter Fachbereich Unternehmensentwicklung

Seite 1 von 2 Anlage zu RKiSH 1480 : 2Nummer Version

Positivliste WKK Brunsbüttel Chirurgie / Innere Medizin

1 ZNS IMC

TIA bei abgelaufener Symptomatik / Kontraindikation gegen Lyse

1.) Der Patient ist nicht präklinisch invasiv beatmet. 2.) Es liegt kein akutes, kritisches A-, B- oder C-Problem im Sinne eines respiratorischen oder cardiovasku- lären Versagens vor. 3.) Bei Bedarf einer Stabilisierung für den Weitertransport ist vorab Rück- sprache mit dem IVZ Brunsbüttel über die Verfügbarkeit der erforderlichen Ressourcen zu halten.

Verdacht auf Intrakranielle Blutung > 6 h

Zerebrales Krampfleiden > 17 Jahre

2 KopfverletzungenSHT I° / Commotio

Kopfplatzwunden

Gesichts/- und Kieferverletzungen leicht

Ohrverletzungen leicht

6 AtmungAsthma

COPD

Aspiration

Bronchitis/Pneumonie

Hyperventilation/Hyperventilationstetanie

3 HerzkreislauferkrankungenAngina pectoris

NSTEMI

Herzrhythmusstörungen

Lungenarterienembolie

Herzinsuffizienz bis Lungenödem

Hypertensive Krise

Orthostase/Synkope

4 Thoraxverletzungen

Geschlossene Thoraxverletzungen leicht

5 Wirbelsäulenverletzungen und sonstige WS-BeschwerdenGeschlossene WS-Verletzungen leicht (z.B. Sturz <2-3m, etc.)

Lumbalgie/ Ischialgie/ Cervialgie

7 AbdomenAkutes/ subakutes Abdomen (Beispiele)

Nieren/-Gallen/-Darmkolik

Gastrointestinale Blutung

V.a. Appendicitis und Cholecystitis/ Cholecystolithiasis

8 StoffwechselBlutzuckerentgleisung inkl. Diabetischem Koma

Exsikkose

Seite 2 von 2 Anlage zu RKiSH 1480 : 2Nummer Version

9 ExtremitätenverletzungenOffene Frakturen I° + Hand/ Fuß I - II°

Geschlossene Frakturen (z.B. Radius, OSG, Arm, Bein/ bei Gelenkbeteiligung*)

Gelenkluxationen geschlossen

10 WeichteileErysipel, Phlegmone, Lymphangitis, etc. ohne gen. Sepsis

Decubitus, Diabetischer Fuß, Ulcus Bein/ Arm (mit und ohne Infekt)

Haut/- Unterhautwunden aller Art

Genital/- Analwunden leicht

11 Verbrennungen, Erfrierungen, VerätzungenI - II° Stamm und Extremitäten < 5 - 10% Körperoberfläche

I - II° Kopf/ Gesicht < 2 -3 % Körperoberfläche

I - II° Genital/- Analbereich < 1 - 2 % Körperoberfläche

12 Kinder*Leichte - mittlere* Weichteil/- Extremitätenverletzungen

Unklare Bauchschmerzen leicht

SHT I° Jugendliche

Ohne Trauma Schmerzen Weichteile/ Bewegungsapparat leicht/ mittel

Pseudokrupp

13 PsychiatriePsychose, Manie, Depression, offene Unterbringung*

Erregungszustand, Durchgangssyndrom

Entzugssyndrom, Entzugsbehandlung

Suizidversuch (ohne PsychKG)*

14 SonstigesAnaphylaktische Reaktion

Unterkühlung

sonstige Intoxikation*

Tumorleiden, Finalstadium jeglicher Erkrankung

Stromunfall

Lumbago

Arbeitsunfälle leicht/ mittel

Stromunfälle leicht*

Inhalationstrauma leicht*

Z.n. Ertrinkungsunfall (Beinahe-Ertrinken)

15 Gynäkologie Nein

16 Polytrauma Nein

17 *In Zweifelsfällen steht eine zentrale Rufnummer des WKK Brunsbüttel zur Verfügung,

dies gilt auch für die Indikationen, die nicht im Positiv-Katalog erfasst sind.

Positivliste zu den Behandlungs-möglichkeiten im IVZ Brunsbüttel

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Seite 6 | RKiSH-News 02 / Juni 2017

kiel – Am 23. Februar 2017 beschloss der Schleswig-Holsteinische Landtag die grundlegende Novellierung des Rettungsdienstgesetzes für das Land Schleswig-Holstein. Nach dem Gesetz vom 29. November 1991 wurde nach nunmehr 25 Jahren ein nahezu voll-ständig überarbeitetes und wesentlich erweitertes Gesetz verabschiedet. Da-bei wurde an dem ursprünglich am 06. September 2016 von der Landes-regierung vorgelegten Gesetzentwurf noch bis zur letzten parlamentari-schen Sekunde intensiv gearbeitet.

Erstmalig im Gesetz aufgenommen sind nun die Regelungen der Trä-gerschaft der Luftrettungsstatio-nen Rendsburg und Niebüll durch das Land Schleswig-Holstein sowie die Trägerschaft des Luftrettungs-standortes Siblin durch den Kreis Ostholstein. Es soll alsbald ein Gut-achten zur Überplanung der Luftret-tung in Schleswig-Holstein folgen.

Der bodengebundene Rettungs-dienst bleibt Aufgabe der Kreise und der kreisfreien Städte. Die Aufgabenträger erledigen die Aufga-be weiterhin als pflichtige Selbstver-waltungsaufgabe. Weiterhin tragen die Kreise und kreisfreien Städte die Kosten des Rettungsdienstes. Sie sind berechtigt, die entstandenen Kos-ten durch kostendeckende Entgel-te vollständig zu refinanzieren. Für die Luftrettung tragen die Träger der Luftrettung die Kosten. Das Gesetz will die Versorgung der Bevölke-rung mit bedarfs- und fachgerechten Leistungen des Rettungsdienstes zu tragbaren Kosten sicherstellen. Diese Zielvorgaben gilt es nunmehr in der Zukunft durch die Träger des Ret-tungsdienstes auch stets in vernünf-tige und vertretbare Fahrzeug- und

neueS rettungSdienStgeSetz für SCHleSwig-HolStein – HerauSforderung und CHanCe

Text & Fotos: Jan Osnabrügge

Nach 25 Jahren wurde das Rettungsdienstgesetz für Schleswig-Holstein nun nahezu vollständig überarbeitet und wesentlich erweitert

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Juni 2017 / RKiSH-News 02 | Seite 7

§Personalvorhaltungen jeweils zeitnah umzusetzen.

Außerhalb des öffentlichen Ret-tungsdienstes kann zukünftig nach Ablauf einer Übergangsfrist für be-stehende Genehmigungen nur noch Krankentransport angeboten wer-den. Diese externen Kapazitäten sind dann aber – anders als bisher – durch den öffentlichen Rettungsdienst bei der Planung seiner eigenen Kran-kentransportvorhaltung zu berück-sichtigen. Es bleibt noch abzuwarten, welche Auswirkungen diese neuen Regelungen konkret haben werden.

Neu aufgenommen worden sind auch Bestimmungen zur Fortbildung des ärztlichen Personals. Gleichfalls neu ist die gesetzlich beschriebene Ver-pflichtung für das ärztliche und auch das nichtärztliche Personal, die Fortbildung regelmäßig zu ab-solvieren.

Auch neu aufgenommen sind Reglun gen zur Hygiene und zum Infek tions schutz. Zukünftig sind abgebende Einrichtungen sogar verpflichtet, die Einsatzkräfte des Rettungsdienstes über bestehende Infektionskrankheiten der zu trans-portierenden Patienten zu informie-ren. Bisher standen Bestimmungen des Datenschutzes dieser Information entgegen.

Von uns gegangen sind die größeren Notfallereignisse. Auch in Schleswig-Holstein sprechen wir zukünftig von Großschadensereignissen. Geführt wird die Bewältigung eines Großscha-densereignisses von einer Einsatz-leitung Rettungsdienst (ELRD), Die Begriffe OrgL und LNA sind hingegen erhalten geblieben.

Intensiv überarbeitet wurden die Be-stimmungen zum Datenschutz und zur Dokumentation sowie zum Qualitätsmanagement. Mit den beschlossenen Regelungen sollte es zukünftig gelingen, die Qualität der Patientenversorgung transparent zu machen. Mit den Regelungen soll endlich Licht in die bisherige Black-box Rettungsdienst gebracht werden. Die Regelungen zum Qualitätsma-nagement sollen die Versorgung der Menschen nachvollziehbar machen und Auswertungen zur stetigen Op-timierung der Notfallrettung ermög-lichen.

Es bleibt abzuwarten, wie die An-forderungen an die Qualifikation des Personals bei der Besetzung der Fahrzeuge umgesetzt werden kön-

nen. Sollten die Anstrengungen zur Fort- und Ausbildung von Notfallsa-nitätern im Land Schleswig-Holstein nicht sichtbar mehr Fahrt aufnehmen, erscheint die Umsetzung der gesetzli-chen Vorgaben als mindestens sehr große Herausforderung.

Mit dem am 23. Februar 2017 beschlos-senen Gesetz wird es gut möglich sein, die Menschen in Schleswig-Holstein mit hervorragend ausgebildeten Ein-satzkräften sowie auch mit hochwer-tig ausgestatteten Fahrzeugen im je-weiligen Notfall sicher und schnell zu versorgen. Neue Versorgungsformen

sind im Gesetz erwähnt. Nun gilt es, diese neuen Möglichkeiten weiter zu entwickeln und dann zu nutzen, um damit eine noch bessere Versorgung der Notfallpatienten sicher für alle Beteiligten zu realisieren.

Nach dem Gesetz ist vor der Durch-führungsverordnung. Wie schon 1991 steht auch nun noch eine Konkreti-sierung des Gesetzes durch eine neue Durchführungsverordnung an. Die Arbeiten zur DVO werden vermut-lich in Kürze beginnen. Wie bereits beim Gesetz werden wir auch hier aktiv versuchen, unsere erarbeiteten Lösungsansätze in den zu erwarten-den Bestimmungen zu platzieren. Die Chancen stehen aktuell jedenfalls sehr gut, den Menschen in unserem Lande einen guten Rettungsdienst zu organisieren.

nun gilt es, diese neuen Möglichkeiten weiter zu entwickeln

und dann zu nutzen, um damit eine noch bessere Versorgung

der notfallpatienten sicher für alle Beteiligten zu realisieren.

Jan Osnabrügge stellvertretender Geschäftführer der RKiSH

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Seite 8 | RKiSH-News 02 / Juni 2017

Stress – was ist das überhaupt?

Sätze wie »ich fühle mich gestresst« oder »ich stehe die ganze Zeit unter Strom« sind uns allen bekannt. Aber was heißt »stress« überhaupt? Der Begriff kommt aus dem Englischen und wurde ursprünglich für Beanspruchung, Dehnung, Belastung und Spannung von Materialien ver-wendet. Heutzutage verstehen wir unter Stress den Sam-melbegriff für eine unspezifische Reaktion des Menschen auf jede an ihn gestellte Anforderung, die physiologische, emotionale und motivationale Aspekte umfasst.

Gerade in unserem Beruf stehen wir unter einer perma-nenten Anspannung. Die Ursachen hierfür sind vielfältig und finden sich u. a. in der Entwicklung der Arbeitswelt in den vergangenen Jahren, die von vielfältigen und teilwei-se gravierenden Veränderungen geprägt sind. Beispiele für Einflussfaktoren im Arbeitsalltag, unabhänig von Branche und Unternehmen, sind:

- die neuen Formen von unsicheren Arbeitsverträgen und Arbeitsplatzunsicherheit

- die Intensivierung der Arbeit- die unzureichende Vereinbarkeit von Beruf und

Privatleben- Gewalt, Mobbing und Diskriminierung am Arbeitsplatz- die älter werdende Erwerbsbevölkerung- die zunehmende Emotionalisierung

Stress – und seine folgen

Pro Sekunde werden durch das menschliche Nerven-system über 11 Millionen Reize aufgenommen. Hierbei kommt es zu einer unbewussten (bereits bekannte Reize) und einer bewussten (neue, nicht bekannte Reize) Ana-lyse. Sowohl die unbewussten, als auch die bewusst ver-arbeiteten Reize wirken sich auf das Verhalten (Denken, Fühlen und Verhalten) des Individuums aus. Die unbe-wussten Reize wirken sich oftmals sogar stärker, als die bewussten Reize aus. In der primären Bewertung der Rei-ze findet eine Einschätzung des eigenen Wohlbefindens statt. Erst wenn die Reize stressbezogen, d.h. mit Verlust, Schaden, Bedrohung einhergehen, werden sie einer se-kundären Bewertung unterzogen. Werden hierbei die eigenen Bewältigungsmöglichkeiten positiv eingeschätzt, entsteht kein Stress. Wenn jedoch keine Strategien zur Bewältigung vorhanden sind, entsteht Stress. Stress ist immer ein subjektiv wahrgenommenes Ungleichgewicht

zwischen internen/externen Anforderungen und den zur Verfügung stehenden Bewältigungsmöglichkeiten. Die Re-aktionen auf Stress sind sehr heterogen und reichen von physiologischen (Hormonausschüttung, Aktivierung des Sympathikus), verhaltensbezogenen (Rückzugsverhalten), emotionalen (Depression, Angst, Ärger) bis hin zu kogni-tiven (Desorientiertheit, Unkonzentriertheit) Reaktionen. Das Bewältigungsverhalten, das sog. Coping, ist ebenfalls unterschiedlich. Die Betroffenen können versuchen, aktiv auf die Situation Einfluss zu nehmen (situationsorientiertes Coping). Es kann auch versucht werden, das gesetzte Ziel zu ändern oder eine Sinngebung des Geschehens zu suchen (evaluationsorientiertes Coping). Verhaltensweisen, die infor-mationssuchend oder -unterdrückend wirken, werden als repräsentationsorientiertes Coping bezeichnet.

Im Zuge der Entwicklungen am Arbeitsplatz haben die psychischen Belastungen in den letzten Jahren stark zu-genommen. Als Folge hiervon steigt seit einigen Jahren die Anzahl an psychischen Erkrankungen.

Zu den möglichen Belastungen (Abb. 1) gehören sowohl physikalische (z.B. Lärm), psychische (z.B. Leistungs-druck), soziale (z.B. Geburt des eigenen Kindes) und kör-perliche (z.B. Schmerzen) Faktoren. Die Auswirkungen auf jeden Einzelnen sind sehr unterschiedlich. Die Folgen reichen daher von körperlichen (z.B. Kopfschmerzen), ko-gnitiven (z.B. Denkblockaden), emotionalen (z.B. Gereizt-heit) bis hin zu psychischen (z.B. Schlafstörungen) Symp-tomen. Wenn wir unter Stress stehen, kommt es in der Widerstandsphase zu einer erhöhten Ausschüttung von ACTH, Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin. Bei anhal-tendem, also chronischem Stress, bricht irgendwann diese

StreSS iM (BerufliCHen) alltag! – waS können wir tun?Die psychische Gefährdungsanalyse innerhalb der RKiSH und die Entwicklung von Interventions- und Präventionsmaßnahmen

Daniel Loth

Abb. 1 Zusammenhang von psychischen Belastungen und Beanspruchungen

Gesamtheit der erfassbaren

äußeren Einflüsse (Ursachen)

Individuelle Auswirkungen

auf den Betroffenen

(Wirkung auf den Menschen)

Belastungen Beanspruchung

Persönliche Ressourcen

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Juni 2017 / RKiSH-News 02 | Seite 9

Widerstandsphase zusammen und es kommt zu einer Im-munsuppression durch die ständige Cortisolausschüttung. Als Folge von chronischem Stress können Alkoholabusus, depressive Störungen, Symptome posttraumatischer Be-lastungsstörungen (PTBS), Schizophrenie, Diabetes Melli-tus Typ 2, Herzinfarkt, Schlaganfall und Krebs entstehen.

In seinem Gesundheitsreport 2016 stellt der BKK Dach-verband fest, dass die Mitarbeiter im Rettungsdienst zum Einen den achten Platz unter den Berufsgruppen mit den meisten AU-Tagen (Arbeitsunfähigkeitstage) aufgrund von psychischen Störungen (F00-F99) belegen und zum Anderen auch bei den Berufsgruppen mit den meisten Arzneimittelverordnungen von Antidepressiva vertreten sind. In einer Studie des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) wurden die Arbeitsunfähigkeitskennzahlen ermittelt (Abb. 2). Wie man dem Diagramm deutlich ent-nehmen kann, sind die Arbeitsunfähigkeitstage je Fall bei Mitarbeitern im Rettungsdienst im Vergleich zu anderen Berufsgruppen jeweils höher. Eine explizite Differenzie-rung von pathogenen Faktoren fand in dieser Untersu-chung allerdings nicht statt.

ziele des Projekts

Im Rahmen meiner Masterarbeit beschäftige ich mich mit den Mikrostressoren des Berufsalltags und deren Folgen. In einem ersten Schritt möchte ich die Faktoren ermit-teln, die am häufigsten Stress verursachen. Daher wird im Laufe des Jahres eine Onlineumfrage mit Hilfe eines stan-dardisierten Fragebogens stattfinden. Durch die geplante Gefährdungsanalyse sollen sowohl die psychischen Belas-tungen und die psychischen Beanspruchungen analysiert und identifiziert werden. Hieraus werden dann erforderli-che Maßnahmen im Bereich von Arbeitsorganisation, Ar-beitsplatzgestaltung und Arbeitsprozessen (Verhältnisprä-vention) ausgearbeitet und entwickelt werden.

Das Gleiche gilt für Maßnahmen, durch die die Mitarbei-ter in ihrer individuellen Stressbewältigung gestärkt wer-den können (Verhaltensprävention). Die Datenerhebung findet selbstverständlich anonymisiert mit Einhaltung al-ler gesetzlichen Standards des Datenschutzes und der Da-tensicherheit statt und dauert ca. 15 bis 20 Minuten. Bei der Onlinebefragung haben die Teilnehmer die Möglich-keit ganz konkrete Wünsche bezüglich der Fortbildungen anzugeben. Ein weiterer Vorteil ist es, dass sie direkt nach der Beantwortung der Fragen einem Vergleich der persön-lichen Werte mit denen einer Referenzgruppe erhalten. Anhand der Ergebnisse werden dann spezifische Angebote aus dem Bereich der Prävention und Intervention (Abb. 3) ausgearbeitet und den Mitarbeiter dann ab 2019 angeboten.

Für den Erfolg dieses Projektes ist es daher sehr wichtig, dass Sie alle an der Umfrage teilnehmen. Denn nur so können die unterschiedlichen Problemfelder identifiziert und spezifische Lösungswege ausgearbeitet werden. Über das Projekt und den damit verbundenen Entwicklungs-stufen werden die Mitarbeiter der RKiSH regelmäßig über die sozialen Medien (Facebook u. Twitter) und über das »schwarze Brett« auf den einzelnen Dienststellen auf dem Laufenden gehalten.

Das Mitmachen an der Onlinebefragung lohnt sich für Je-den!

Abb. 3 exemplarische Darstellung von Maßnahmen (eigene Darstellung)

RKiSH

11,6

2015

Abb. 2 Arbeitsunfähigkeitskennzahlen 2012 bis 2015 (eigene Darstellung)

arbeitsunfähigkeitskennzahlen (au-tage je fall)

11,8

alle Berufe Rettungsdienst (Bundesdurchschnitt)

11,5

11,9

13,113,5

13

12

11

12,5

11,5

10,52012 2013 2014

13,113

12,512,33

Verhaltensorientierte pathogenetische Maßnahmen: - Sozialberatung - Arbeitspsychologische Beratung - BEM - Suchtberatung

Inte

rven

tions

maß

nahm

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alte

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enen

Verhältnis

Verhalten

Pathogenese Salutogenese

Verhaltensorientierte salutogenetische Maßnahmen: - Gesundheitscoaching - Führungskräfteberatung - Gesunde Ernährung und Bewegung - Entspannungsmaßnahmen - Seminare für Führungskräfte

Verhaltensorientierte pathogenetische Maßnahmen: - BV Gesundheit - BV Mobbing - Gesundheitszirkel - Gefährdungsbeurteilung

Verhaltensorientierte salutogenetische Maßnahmen: - Arbeitsabläufe und Gestaltungsprojekte - Arbeitszeitoptimierung - Teambuilding - Unternehmensziele Gesundheit

Daniel Loth Notfallsanitäter und Dozent

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was?anzahl Bewer-

bungen gesamtteilneh-

mende PaVzusage

ra / notSan / rS fachkräfte 70 32 Insgesamt 27

leiter der rkiSH-akademie 4 4 Henning Sander zum 15.03.2017

teamleiter ausbildung 1 - Christian Menke

ärztliche lehrkraft rkiSH-akademie 10 5 Julia Bremer zum 01.09.2017

Verwaltungsfachkraft rkiSH-akademie 200 6 Celina Hilgert zum 15.05.2017

dozenten 8 3 Christian Liebezeit und Rebekka Mangelsdorf

orgl alle Versorgungsbereiche 39 18 Insgesamt 9 Zusagen und 3 Ranking-Plätze

Stellv. azg 8 3Jens Brandt, Michael Rump Ingo Waltemathe als Trainee

Sachbearbeiter finanz- und rechnungswesen

45 11 Elzbieta Sowislok zum 01.04.2017

Ma Serviceteam gebäudemanagement 7 6 Moritz Müller und Christoph Schäfer

stv. abteilungsleiter einsatztaktik 2 - Tim Germann

stv. abteilungsleiter Betriebsorganisation 4 - Johannes Schulte

was? wache zusage

Stellv. wachenleitungen jeweils zum 01.06.201727 Bewerbungen gesamt

Eckernförde / Gettorf / Felde Stephanie Bertsch

Heide / Ostrohe / Heide-Süd / Wrohm Jakob Kühl

Elmshorn / Glückstadt / Kellinghusen Armin Berg-Mohr

Pinneberg Jonas Bleckwedel

Wedel Sebastian Brosius

Rendsburg / Büdelsdorf Ralf Habben

Brunsbüttel / Westerbüttel / St.Michaelisdonn / Trennewurth / Westerdeichstrich / Krumstedt

Thomas Hillmann und Helmut Siebert

Uetersen / Quickborn / Barmstedt Sven Krüger

Angela Hoyer Leiterin Fachbereich Personal- management und Kommunikation

PerSonalentSCHeidungen

Seite 10 | RKiSH-News 02 / Juni 2017

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Juni 2017 / RKiSH-News 02 | Seite 11

Christian Mandel

ein langJäHrig BewäHrteS SYSteM …Landesweite Beschaffung der Einsatzfahrzeuge – Vorstellung der neuen Generation 2016 / 2017 des RTW und NEF SH

kiel – Ende März 2017 wurde im Ausbildungszentrum der Berufsfeuerwehr Kiel die neueste Generation des RTW und des NEF Schleswig-Holstein vorgestellt. Die euro-paweit ausgeschriebenen Fahrzeuge der aktuellen Serie fahren bereits seit einiger Zeit auf den verschiedenen Ret-tungswachen der RKiSH. Vertreter der Herstellerfirmen, der Kostenträger, der Rettungsdienstträger aus Schleswig-Holstein und der Presse sind der Einladung des Schleswig-Holsteinischen Landkreistages und des Städteverbandes Schleswig-Holstein gefolgt und haben sich die neue Ge-neration der Rettungsfahrzeuge präsentieren lassen. Ein RTW der Wache Preetz im Kreis Plön und das neue NEF der RW Rendsburg standen dem interessierten Publikum vor Ort zum Anschauen, Anfassen und Ausprobieren un-ter Moderation der Mitglieder der Landesarbeitsgruppe Technik zur Verfügung.

Seit fast 20 Jahren ist die landesweit tätige Arbeitsgrup-pe aktiv, um alle zwei Jahre die Fahrzeugbaupläne »unter die Lupe« zu nehmen und Verbesserungen unter verschie-denen Gesichtspunkten einzuarbeiten. Das Hauptaugen-merk liegt immer auf den sicherheitstechnischen Verbes-serungsmöglichkeiten.

»es geht nicht darum, in regelmäßigen Abständen das komplette Rad neu zu erfinden und eine grundsätzlich neue Konzeption zu erfinden, sondern das mittlerweile langjährig bewährte system an den aktuellen stand der Technik anzupassen. Das Bauprinzip der wechselkofferaufbauten bei den Rettungswagen ist landes-weit absolut akzeptiert.« erläutert Hans Rudolf Philippsen, dienstältestes Mitglied und Vorsitzender der AG Technik. Nach fünf Jahren oder 280.000 gefahrenen Kilometern endet das erste Leben eines Rettungswagens. Danach wird der Kofferaufbau im Herstellerwerk von dem ersten Fahr-gestell abgebaut und nach gründlicher Überarbeitung und Modifikation auf ein neues Chassis montiert. »Das ist eine wirtschaftlich sinnvolle und mit den Kostenträgern auf Landes-ebene im Bereich des Fahrzeugmanagements geeinte Lösung.« so Hans Rudolf Philippsen weiter.

Als Vertreter der RKiSH aus der Arbeitsgruppe begleitet Hans Rudolf Philippsen die Prozesse mit viel Erfahrung und Sachverstand seit Anbeginn. Jan Noelle unterstützt ebenfalls seit vielen Jahren die technische Entwicklung der Rettungsfahrzeuge auf Landesebene. Nach ihren Hochrechnungen redet man im Laufe der vielen Jahre der landesweiten Planungen und Beschaffungen inkl. Koffer-wechsel über ungefähr 1.000 Fahrzeuge. Eine stolze Zahl!

Die spürbar größte Änderung beim RTW SH der 2016er Generation ist die Verwendung eines 190 PS starken Sechs-Zylinder-Motors. Das Fahrgestell stammt von Mer-cedes-Benz auf Sprinter 519-Basis. Es sind werksseitig be-reits viele hilfreiche Assistenzsysteme zur Spurhaltung oder Abstands- und Toter Winkelwarnung installiert. Alle weiteren Neuerungen des Kofferaufbaus sind hauptsäch-lich im Detail zu finden. So wurde beispielsweise das Sig-nalanlagen- und Lichtkonzept angepasst und jede Tür und Klappe mit einer Regenrinne ausgestattet. Neu sind auch der automatische Mechanismus der Hecktür und das ver-größerte Gerätefach hinten rechts. Die von selbst einfahr-bare Trittstufe zur sicheren Entnahme der Traumaausrüs-tung ist eine sehr hilfreiche Ergänzung.

»Der serienmäßige einbau der elektrohydraulischen Tragensyste-me ist ebenfalls ein Meilenstein für die Arbeitsergonomie der Ret-tungsfachkräfte und unter Gesichtspunkten des Arbeitsschutzes kein Luxusfeature sondern ein absolut begrüßenswerter schritt.« freut sich Jan Noelle.

nach der einführung der landesweiten standardisierten Rettungswagen vereinten die Kreise und kreisfreien städte als Träger des Rettungsdienstes ihre Ideen hinsichtlich eines einheitlichen Konzeptes für notarzteinsatzfahrzeuge. ergebnis der landesweiten Zusammenarbeit war das erste standardisierte neF im Jahr 2001, bei dem besonderes Augenmerk auf die sicherheit, Leistungsfähigkeit und Kostenreduzierung gelegt wurde. Durch den landesweiten Zusammenschluss und der gemeinsamen Beschaffung der RTw und neF über den städteverband schleswig-Holstein und schleswig-Holsteinischen Landkreistag ist es den Kreisen und kreisfreien städten wieder gelungen, quali-tativ hochwertige RTw und neF preiswert zu beschaffen. Unter anderem tragen die RTw und neF dazu bei, dass das Rettungsdienstpersonal schnell und sicher den einsatzort erreicht. Thomas Jürgensmann, (Koordinierungsstelle Rettungsdienst beim städteverband schleswig-Holstein und schleswig-Holsteinischen Landkreistag)

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Seite 12 | RKiSH-News 02 / Juni 2017

rtw SH 2016- Basisfahrzeug: Mercedes

Sprinter NCV3 519 BlueTec- Zulässige Gesamtmasse:

5.000 kg- Leistung: 140 kW / 190 PS- Drehmoment: 440 Nm- Höchstgeschwindigkeit:

120 km/h (elektronisch gedrosselt)- Antrieb: Hinterachse- Abgasnorm: Euro 6- Getriebe: 7-Gang-

Wandlerautomatik- Bi-Xenon-Scheinwerfer mit

Abbiegelicht- Warmwasser-Zusatzhei-

zung / Standheizung- sechs Airbags- Telefon-Freisprecheinrichtung

mit Lenkradfernbedienung- Motor-Weiterlaufschaltung - zwei Zusatzbatterien- Tempomat- Licht- und Regensensor- COLLISION PREVENTION

ASSIST- Spurhalte-Assistent - Luftfederung mit Absen-

kungsmöglichkeit an der Hinterachse

Medizintechnik (rkiSH):- Trage Stryker PowerPro XT

mit PowerLoad- EKG / Defi: Zoll X-Series mit

12-Kanal EKG mit Interpreta-tion, CPR-Feedback, nichtin-vasiver Blutdruckmessung, invasiver Druckmessung (3x), Temperaturmessung (2x), Pulsoxymetrie, Carboxyhä-moglobinmessung (Kohlen-monoxid CO), Datenübertra-gungsmöglichkeit

- Beatmungsgerät: Weinmann Medumat Transport mit der Möglichkeit, nichtinvasive Beatmungen (NIV) durchzu-führen,

- Absaugpumpe Accuvac Pro- Spritzenpumpe- Schaufeltrage - Spineboard- Vakuummatratze - Tragestuhl mit

Raupenfunk tion- Notfallrucksack Kreislauf - Notfallrucksack Atmung - Kindernotfalltasche - Vorsichtungstasche mit

Materialien für den MANV - Div. Modultaschen für

seltene Notfälle- Medikamente zur Kreislauf-

stabilisierung und Schmerz-bekämpfung

nef SH 2017

- Basisfahrzeug: VW T6- Modellvariante Caravelle

Comfortline - Allradantrieb 4motion- Getriebe: 7-Gang-DSG (Auto-

matikgetriebe)- Leistung: 150 kW / 204 PS- Abgasnorm: Euro 6- Start-Stopp-System mit Brem-

senergierückgewinnung- Adaptiver Tempomat mit Ab-

standsregelung per Radar- LED-Hauptscheinwerfer- Wasser-Zusatzheizung, als

Standheizung nutzbar- Klimaautomatik- Totwinkelassistent- Radio mit Telefonfreisprech-

einrichtung und Lenkradfernbedienung

- Rückfahrkamera - Motorweiterlaufschaltung

Medizintechnik (rkiSH):- EKG / Defi: Zoll X-Series mit

12-Kanal EKG mit Interpreta-tion, CPR-Feedback, nichtin-vasiver Blutdruckmessung, invasiver Druckmessung (3x), Temperaturmessung (2x), Pulsoxymetrie, Carboxyhä-mo-globinmessung (Kohlen-monoxid CO), Datenübertra-gungsmöglichkeit

- Beatmungsgerät: Weinmann Medumat Transport mit der Möglichkeit, nichtinvasive Beatmungen (NIV) durchzu-führen

- Absaugpumpe Accuvac Pro- Spritzenpumpe- Notfallrucksack Kreislauf- Notfallrucksack Atmung - Kindernotfalltasche- Vorsichtungstasche mit

Materialien für den MANV - Div. Modultaschen für

seltene Notfälle- Medikamente zur Kreislauf-

stabilisierung und Schmerz-bekämpfung

Jan Noelle Stabsstelle Technische Entwicklung

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Juni 2017 / RKiSH-News 02 | Seite 13

Analog der RTW-Entwicklungen handhabt die Arbeits-gruppe den Fortschritt bei den Notarzteinsatzfahrzeugen. Als 2001 das erste landesweit konzipierte NEF vorgestellt wurde, war ein VW-Passat als PKW das Basisfahrzeug. Die Nachfolgemodelle waren SUV auf BMW X5 und Hyun-dai Santa Fe. Vor sieben Jahren wurde das NEF erstmals auf einem VW T5 als Kleinbus ausgebaut. Seitdem ist die Kleinbusvariante in der zweijährlichen Überplanung der NEF immer wiedergewählt worden. Argumente hierfür sind beispielsweise die Größe und Gewichtsreserve des Fahrzeuges mit einer optisch verbesserten Wahrnehm-barkeit für andere Verkehrsteilnehmer und durch erhöhte Sitzposition verbesserte Sicht für den Fahrer. Verbesserte Innenausbaumöglichkeiten mit einem seit 2010 nahezu unveränderten Geschränk im Heckbereich und der Sitz-bank mit weiteren Schränken und einem Schreibtisch im mittleren Bereich bieten grundsätzlich flexible Einsatz-bereiche. 2013 hat der Mercedes-Vito die Ausschreibung gewonnen, bevor das neue NEF SH 2017 jetzt aktuell auf einem VW T6 ausgebaut wird.

Unter den Gesichtspunkten der Sicherheit sind auch beim NEF die ganzen ausgewählten Assistenzsysteme zu nennen. Der adaptive Tempomat mit Abstandsrege-lung, Totwinkelassistent oder das Start-Stopp-System mit Bremsenergierückgewinnung erhöhen die Sicherheit der Einsatzkräfte im Fahrzeug. Der seit Jahren verbaute All-radantrieb hat sich in der Fahrsicherheit ebenfalls absolut bewährt.

Verbesserte Wahrnehmbarkeit der NEF durch optimierte Warnanlagen und Schraffurbeklebung am Heck sowie hy-gienische Optimierungen bei Innenausbau sind ebenfalls Detailanpassungen, die das seit Jahren bewährte Grund-konzept immer wieder bestätigen.

»Insgesamt sind die aktuellen RTw und neF absolut praxistaug-liche Fahrzeuge, die alle gegenwärtigen sicherheitsanforderun-gen erfüllen.«, bewerten Hans Rudolf Philippsen und Jan Noelle die Baureihe 2016/2017.

Das hohe Niveau der schleswig-holsteinischen Rettungs-mittel ist durch das intensive Wirken der Arbeitsgruppe ein großer Erfolg in der Anwendersicherheit und Versor-gungsqualität zugunsten der uns anvertrauten Patienten. Vielen Dank für dieses hervorragende Engagement!

Die in Kiel vorgestellten RTW und NEF der 2016/2017er Baureihe sind absolut praxistaugliche Fahrzeuge, die

alle gegenwärtigen Sicherheitsanforderungen erfüllen

Christian Mandel Teamleiter Public Relations und Notfallsanitäter an der Rettungswache Itzehoe

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Seite 14 | RKiSH-News 02 / Juni 2017

Die »Kommunikationsfolie« ist sicherlich fast allen Mitarbeitern innerhalb der RKiSH inzwischen einmal begegnet. Ob im T-RTW, in der RKiSH-Akademie oder auf mittlerwei-le nahezu allen RTW der RKiSH. Umgesetzt wurde die flächendeckende Anbringung der Folie nach Beendigung der Projektphase und der Vorstellung der Evaluationsergeb-nisse (2015 und 2016) sowie Zustimmung der Unternehmensleitung der RKiSH.

Die Grundidee zu dem Projekt stammt aus eigenen Erfahrungen im Simula tionstraining, aus Einsätzen, den CRM-Trainings, dem Konzept des Schockraummanagements und aus der Tatsache heraus, dass Kom-munikation und CRM immer mehr Bedeutung im Einsatzdienst der Prä-klinik finden. Die RKiSH ist schon seit 2009 intensiv dabei, Kommu-nikation gezielt zu schulen und in T-RTW-Fortbildungen und Simula-tionen umzusetzen und zu festigen.Nach dem Vorschlag der Idee und der Vorstellung des Konzeptes, wurde der »Plan« bewilligt und es folgte vorerst die Auswahl geeigneter Materialien, Anbringungsorte und die Frage des »Wie?«.

Nach einer fünfwöchigen Testphase für das Material stellte sich ein Pro-dukt ganz klar und eindeutig in den Punkten: - Nutzbarkeit und Desinfek -

tion der Oberfläche- Wiederverwendbarkeit- Haltbarkeit / Verfärbungen

als geeignet heraus. Anschließend ging es an die Erstellung einer Tabelle zur Nutzung innerhalb des RTW, wel-che die Konzepte der Kommunikation, der standardisierten Algorithmen wie ABCDE und ebenfalls erweiterte Fel-der beinhaltet. In einer Art Zeitleiste soll der Verlauf bzw. eine Tendenz der

Vitalparameter und des Outcome des Patienten visuell dargestellt werden. Hier soll die Folie bei 10/10-Situatio-nen, Übergaben an andere Rettungs-mittel wie NEF / RTH, Erstellen von Einsatzprotokollen oder als Foto für die Übergabe im Schockraum als Hil-fe dienen. Sie vereint die Ebenen der visuellen und verbalen Kommunika-tion.

Optimalerweise kann durch die Nut-zung der Kommunikationsfolie die ein oder andere Fehlerquelle elimi-niert und die Qualität und struktu-rierte Vorgehensweise der Dokumen-tation gesichert werden.

Auf Vorschlag des Ärztlichen Leiters der RKiSH, Dr. med André Gnirke, wurde dieses Projekt nun Anfang 2017 beim Kongress NOSTRA der Arbeitsgemeinschaft in Norddeutsch-land tätiger Notärzte in Lübeck-Tra-vemünde für den »AGNN-Preis für Notfallmedizin« eingereicht. Hierfür wurde ein Abstract verfasst, der alle wesentlichen Punkte des Projektes beinhaltete.

Für die Bewertung war es notwen-dig, ein Poster mit allen wesentlichen Punkten und Fakten zum Projekt – wie Darstellung, Umsetzung und Eva-luationsergebnisse – zu entwickeln.

koMMunikation…aBer SiCHer!Ein Projekt geht auf Reisen…

Marcel Bark

Einsatz einer einheitlichen Kommunikations- und Dokumentationsfolie in den Rettungswagen der RKiSH zur Optimierung

der Teamkommunikation und Dokumentation

einleitung:Im Rahmen der Jahresfortbildung im Simulationsrettungswagen (Trainings-RTW) stellte sich die Frage, inwieweit eine einheitliche und einfach anzuwendende »Kommunikations- und Dokumentationsfolie« die Kommunikation im Team und Dokumentation von kritischen Ereignissen in dynamischen und stressvollen Situationen unterstützen kann. In den letzten Jahren hat es im Bereich der präklinischen Notfallmedizin eine zunehmende Fokussierung auf eine neue Fehler- und Sicherheitskultur und den sogenannten »Human Factor« gege-ben. [1,2,3] Das Thema »Teamarbeit und Fehlerkultur« hat sich in vielen Bereichen durch Konzepte wie »CRM – Crew Ressource Management«-Simulationstraining von einer »Sha-me and blame« zu einer konstruktiven Fehler- und Sicherheitskultur mit Fokus auf die Pa-tientensicherheit gewandelt. [4,5] Simulationstraining wird in der RKiSH seit 2010 für alle Mitarbeiter eingesetzt.

hintergrund:Die Tatsache, dass die Teams bei der Versorgung von Notfallpatienten im Rettungsdienst mitunter zu unterschiedlichen Zeiten am Notfallort eintreffen (NEF / RTH, »Rendezvous«-Verfahren, Nachforderung Rettungsmittel) und eine ausführliche Papier- oder EDV- Doku-mentation in der Versorgungsphase personell und organisatorisch schwierig ist, führte zu der Idee eine bisher ungenutzte Seitenwand eines RTW (RTW Typ »Schleswig-Holstein«) mit einer »Kommunikations- und Dokumentationsfolie« auszurüsten. Ziel der Folie soll es sein, die Versorgung und den Verlauf visuell und chronologisch zu dokumentieren, Mess-werte, Untersuchungsbefunde und Maßnahmen nach ABCDE zu strukturieren und damit Kommunikation, Übergaben und Dokumentation zu erleichtern und zu optimieren. Der Auf-bau der Folie folgt der Systematik der gängigen Versorgungsschemata nach dem ABCDE- Prinzip sowie der Erfassung erhobener Monitoringwerte und durchgeführten Maßnahmen, Medikationen und Infusionen im zeitlichen Verlauf. Die Folie dient dabei nicht als Ersatz für eine Papier- oder EDV-Dokumentation, sondern soll die Erfassung relevanter Handlun-gen und erhobener Patientenwerte in zeitkritischen Situationen unterstützen. Sie dient im weiteren Verlauf und bei Übergaben als Unterstützung der zeitgerechten Dokumentation des Einsatzgeschehens und Einsatzverlaufes.

methodik:Es wurden verschieden Folientypen auf Anwendbarkeit und Handhabbarkeit auf verschie-denen Rettungswachen und Rettungsmitteln getestet. In einer ersten Testphase wurden Folien zunächst auf einigen wenigen Rettungswagen und den Simulationsrettungswagen auf Anwendbarkeit getestet. Im zweiten Schritt wurden weitere Test-RTW ausgerüstet und die Auswertung ausgeweitet. Insgesamt wurde die Test- und Auswertungsphase über zwei Jahre durchgeführt, um eine ausreichend großen Anzahl an Einsätzen und verschiedenen Teamzusammensetzung erproben zu können. Auswertungen der Testphasen erfolgten nach standartisiertem Fragebogen mittels online Umfrage (Survey Monkey).

ergebnisse:Es erfolgte eine Auswertung von n=51 Fragebögen der ersten Testphase (Test 1) und im Abstand von 12 Monaten weitere n=58 Fragebögen in der zweiten Testphase (Test 2). Das Ergebnis zur Anwendbarkeit der Folie ist beispielhaft auf der folgenden Grafiken (rechts) dargestellt. Die Auswertung ergab eine hohe Zufriedenheit bei der Anwendung durch die Mitarbeiter und eine steigende Akzeptanz im zeitlichen Verlauf.

quellen:1. Rall M, Lackner C (2010) Crisis Resource Management (CRM) Der Faktor Mensch in der Akutmedizin. Notfall Rettungsmed 13:349–356 2. Burghofer K, Lackner C (2010) Kommunikation-Risikofaktor in der Akutmedizin. Notfall Rettungsmed 2010 · 13:363–367 3. Manser T (2010) Koordination und Teamarbeit in der Akutmedizin. Notfall Rettungsmed 2010 13:357-362 4. Issleib M, Zoellner C (2015) Simulationsbasiertes Training – Für den Notfall vorbereitet sein in Anästhesie und Notfallmedizin. Bundesgesundheitsbl 2015 · 58:67–73

schlussfolgerung und umsetzung:Die Kommunikationsfolie wird im Einsatzdienst angewendet und findet eine hohe Akzep-tanz bei den Mitarbeitern. Auf der Grundlage der CRM-Grundsätze nach Rall [1] stellt sie ein zusätzliches Hilfmittel dar, um die Kommunikation im Team und die Dokumentation in zeitkritischen Situationen potentiell zu verbessern. Diese Überlegungen verbunden mit den vergleichsweise geringen Kosten und einfacher Umsetzbarkeit haben die Veranwortli-chen der RKiSH dazu veranlasst, die Kommunikations- und Dokumentationsfolie auf allen Rettungswagen einzuführen.

Weitere informationen [email protected] / [email protected]

Autoren: Bark M., Sander H., Cordsen O., Gnirke. Dr. A.Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH) gGmbH

Evaluation zur Anwendbarkeit der Folie (mit SurveyMonkey)

doku- mentation

Uhrzeit _ _ : _ _ _ _ : _ _ _ _ : _ _ _ _ : _ _ _ _ : _ _

Prim

ary

Surv

ey

WASB

A frei, SGA, ET

B Atemfrequenz

C Pulsfrequenz

D GCS BZ

E

Mon

itor

ing

HF HF HF HF HF HF

RR mm/Hg mm/Hg mm/Hg mm/Hg mm/Hg

SpO2% % % % %

etCO2mm/Hg mm/Hg mm/Hg mm/Hg mm/Hg

Temp °C °C °C °C °C

Inte

rven

tion

Infusion Gesamtmenge

ml ml ml ml ml

Medikamente

Intervention

Sonstiges (Diurese)

Q2 Anwendbarkeit der Folie

Beantwortet: 49 Übersprungen: 1

69,39%

34

22,45%

11

2,04%

1

4,08%

2

2,04%

1

49 1,47

68,75%

33

14,58%

7

8,33%

4

2,08%

1

6,25%

3

48 1,63

75,00%

36

8,33%

4

6,25%

3

4,17%

2

6,25%

3

48 1,58

65,31%

32

18,37%

9

12,24%

6

2,04%

1

2,04%

1

49 1,57

75,51%

37

10,20%

5

4,08%

2

4,08%

2

6,12%

3

49 1,55

55,10%

27

22,45%

11

10,20%

5

6,12%

3

6,12%

3

49 1,86

Trifft voll zu Trifft eher zu Unentschieden Trifft eher nicht zu

Trifft überhaupt nicht zu

DasAusfüllender Folieist...

DieZusammenarbeit im Teamwurde du...

Die FoliehatKommunikation und...

DievorhandenenZeilen undMesswert...

DasAusfüllendesNotfallp...

DasAusfüllender Zeilenim Einsa...

0

10

20

30

40

50

Trifftvoll zu

Triffteher zu

Unentschieden Trifftehernicht zu

Trifftüberhauptnicht zu

Gesamt GewichteterMittelwert

Das Ausfüllen der Folie ist problemlos

Die Zusammenarbeit im Team wurde durch die Folie

verbessert

Die Folie hat Kommunikation und Einsatzdaten besser

kommunizieren lassen

Die vorhandenen Zeilen und Messwerte sind ausreichend

Das Ausfüllen des Notfallprotokolls wurde durch die Folie

und dort eingetragene Werte erleichtert

Das Ausfüllen der Zeilen im Einsatz ist umsetzbar

1 / 1

Evaluation_Kommunikationsfolie II

Q2 Anwendbarkeit der Folie

Beantwortet: 49 Übersprungen: 1

69,39%

34

22,45%

11

2,04%

1

4,08%

2

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1

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68,75%

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7

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4

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1

6,25%

3

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75,00%

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8,33%

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18,37%

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2,04%

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10,20%

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2

4,08%

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22,45%

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Trifft voll zu Trifft eher zu Unentschieden Trifft eher nicht zu

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Trifftvoll zu

Triffteher zu

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Trifftüberhauptnicht zu

Gesamt GewichteterMittelwert

Das Ausfüllen der Folie ist problemlos

Die Zusammenarbeit im Team wurde durch die Folie

verbessert

Die Folie hat Kommunikation und Einsatzdaten besser

kommunizieren lassen

Die vorhandenen Zeilen und Messwerte sind ausreichend

Das Ausfüllen des Notfallprotokolls wurde durch die Folie

und dort eingetragene Werte erleichtert

Das Ausfüllen der Zeilen im Einsatz ist umsetzbar

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Evaluation_Kommunikationsfolie II

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Juni 2017 / RKiSH-News 02 | Seite 15

Dieses wurde der fünfköpfigen Jury in einem Kurzvortrag dann im Rah-men des 11. Notfallsympo siums der AGNN Ende März präsentiert. Insge-samt haben 18 Bewerber an diesem Wettbewerb teilgenommen und ihre Projekte oder Studien vorgestellt.

Nachdem alle 18 Vorträge präsentiert waren, hat sich die Jury für die Aus-wahl der besten drei Poster beraten und nach knapp einer Stunde die Er-gebnisse verkündet.

Überaus erfreulich war hier, dass un-ser Projekt der Kommunikationsfolie den zweiten Platz belegt hat!

Es folgte zum Kongressende ein Kurz-vortrag der drei Bestplatzierten vor dem Auditorium der NOSTRA. Somit konnte die RKiSH sich nicht nur wie-der mit einem ihrer T-RTW auf dem Symposium präsentieren, sondern hat auch mit positivem Aufsehen und Standing im Bereich Kommunikati-on und Projektumsetzung überzeugt.

Das Projekt der Kommunikationsfolie wurde nicht nur seitens der Jury als »ausgezeichnet« und »innovativ geni-al« bewertet. Etliche Teilnehmer aus den unterschiedlichsten Regionen und Kreisen sind durch das Projekt auf diese Art der Kommunikation und Dokumentation und den zweiten Platz beim Kongress hellhörig gewor-den und haben großes Interesse be-kundet.

Geschafft aber glücklich ging es dann spät abends wieder nach Hause.

Philip Ruge

Heide – Am 3. März nahmen wir an der Berufsmesse beim Late-Night-Jobbing in der Heider Volks- und Raiffeisenbank teil. Auf dieser Jobmesse präsentierten sich 48 Unternehmen aus Dithmarschen und Umgebung, um Jugendlichen ihr Angebot an Ausbildungsberufen zu zeigen.

So vertraten wir mit vier Azubis und einem Dozenten die RKiSH und stellten den Ausbildungsberuf des Notfallsanitäters vor. Um über verschiedene Erfah-rungen mit der Ausbildung berichten zu können, waren Azubis aus allen drei Lehrjahren mit dabei.

Zusätzlich zu einem Stand, den wir gemeinsam mit dem Bildungszentrum für Berufe im Gesundheitswesen am WKK Heide betreuten und an dem wir Fragen zur Notfallsanitäterausbildung beantworteten, hatten wir einen RTW außerhalb der Bank geparkt. Dieser weckte besonders bei den jüngeren Besu-chern großes Interesse und viele nutzten die Chance, einen echten Rettungs-wagen von innen zu sehen. Während des Abends gab es auf der Bühne eine kleine Vorführung, bei der zwei Auszubildende die Arbeit der RKiSH anhand eines Fallbeispiels darstellten. Laura und Lena zeigten dabei ihr Können an-hand einer simulierten Synkope, während das ganze Szenario von Dozent Jan Meuter kommentiert wurde.

Später waren wir auch beim Job-Speed-Dating vertreten, wo es darum ging, dass Schüler einen kleinen Eindruck von den verschiedenen Firmen und Beru-fen erhalten sollten, in dem sie im Speed-Dating-Prinzip verschiedene Firmen vorgesetzt bekamen. Hier sorgte Kevin dafür, dass die Schüler möglichst viel über die Ausbildung des Notfallsanitäters innerhalb kurzer Zeit erfahren konn-ten. Während des ganzen Abends waren wir an unserem Stand und dem RTW vor der Tür präsent, so dass wir auf Fragen von vielen Interessenten eingehen konnten und Schülern den Beruf des Notfallsanitäters und die Ausbildung bei der RKiSH näher brachten.

late-nigHt-JoBBing in Heide Großes Interesse am Beruf des Notfallsanitäters

Marcel Bark Notfallsanitäter und Praxisanleiter an den RW Quickborn und Barmstedt

Philip Ruge Auszubildender zum Notfallsanitäter im 1. Lehrjahr

Wie auch in den letzten Jahren war das Late-Night-Jobbing gut besucht und toll organisiert. Es hat sich ge-zeigt, dass das Interesse an der Aus-bildung zum Notfallsanitäter immer noch groß ist.

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Seite 16 | RKiSH-News 02 / Juni 2017

Neue MiTarbeiTer sTelleN sich vOr

Hallo, mein Name ist Elena Lengle und ich unterstütze seit Februar dieses Jahres das Team der Stabsstelle Controlling.

Vor 28 Jahren wurde ich in einem kleinen Dorf in der Nähe von Omsk (Russland) geboren. Seit meinem 14. Le-bensjahr lebte ich in Bremervörde (Niedersachsen), wo ich zuerst die Realschule und anschließend das Fachgymnasi-um Wirtschaft besuchte. Nach dem Abitur habe ich mich für eine Ausbildung zur Bankkauffrau bei einer Volks-bank entschieden. Nach dem erfolgreichen Abschluss war ich als Kundenberaterin für Privatkunden tätig. Da mein Drang nach Weiterbildung schon immer groß war und in meinen Augen eine abgeschlossene Ausbildung noch nicht die letzte Stufe bleiben sollte, habe ich mich für ein Fernstudium mit dem Schwerpunkt Finanzwirtschaft und Controlling entschieden. Nach dem Studienabschluss im Sommer 2016 habe ich den Entschluss für einen be-ruflichen Neuanfang gefasst. Damals wusste ich allerdings noch nicht, welche Dimensionen die anstehenden Verän-derungen erreichen werden.

Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung bin ich rein zufällig auf die Anzeige der RKiSH aufmerksam ge-worden. Das Interesse an der ausgeschriebenen Stelle als Junior Controller und an der Branche Rettungsdienst war groß. Umso mehr freue ich mich, die Chance bekommen zu haben, mich in diesem Gebiet beweisen zu können und freue mich auf die neuen Aufgaben und Herausforderun-gen.

Der berufliche Neuanfang wurde übrigens auch zum An-lass für private Veränderung genommen und so lebt meine kleine Familie seit Februar in der Hansestadt Hamburg.

elena lengle Mitarbeiterin im Controlling

Hallo, mein Name ist Jörg Knabe. Ich bin 48 Jahre alt und verheiratet. Wir wohnen mit unserem Berner Sen-nenhund in Krumstedt im Kreis Dithmarschen. Beruflich bringe ich zwei völlig unterschiedliche Ausbildungen mit. Ich habe sowohl den Beruf des Industriekaufmannes ge-lernt und auch eine Lehre als Metallbauschlosser absol-viert.

Seit dem 01. Januar 2017 arbeite ich nun als Kaufmann im Zentrallager der RKiSH und möchte mit dem Wissen mei-ner erlernten Berufe im Team Materialwirtschaft die Ver-sorgung aller RKiSH-Einrichtungen mit Materialien für den Ge- und Verbrauch sicherstellen. Ein Schwerpunkt meiner Arbeit ist die verantwortliche Betreuung des Be-reiches Schutzkleidung.

Jörg knabeKaufmann im Zentrallager

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Juni 2017 / RKiSH-News 02 | Seite 17

wir HeiSSen alle neuen MitarBeiter HerzliCH willkoMMen!

Hallo und Moin Moin zusammen,

mein Name ist Daniel Lütje, bin 28 Jahre alt, in Heide ge-boren und seit Anfang März dieses Jahres Teil des Teams der RKiSH. Nach meinem Abitur im Jahre 2008 begann ich zunächst eine Ausbildung zum Industriekaufmann bei der Wiedemann GmbH in Husum. Anschließend folgte das Studium der Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Controlling in Kiel. Im Rahmen des Praxis-semesters sammelte ich zudem erste Erfahrungen im Con-trollingbereich bei der Tchibo GmbH in Hamburg. Hier galt es im Rahmen des Portfoliocontrollings mittel- bis langfristige Strategien zu ermitteln.

Bevor ich Teil der RKiSH wurde, war ich zudem noch zwei Jahre bei der Senvion in Hamburg als Junior Treasurer tätig, wo vor allem das Cashmanagement und die Betreu-ung einzelner Tochtergesellschaften Schwerpunkte mei-nes Aufgabengebietes waren.

Die RKiSH bietet mir mit der Position in der Stabsstelle Controlling die perfekte Möglichkeit, ein interessantes Aufgabengebiet innerhalb eines spannenden Umfelds ver-tieft kennenzulernen. Ich freue mich auf meine berufliche Zukunft und eine gute Zusammenarbeit.

daniel lütjeMitarbeiter im Controlling

Der 23. und 24. Februar waren aufregende Tage für die Teilnehmer des ersten Praxisanleiterkurses 2017 an der RKiSH-Akademie. Die Teilnehmer mussten zum Abschluss ihre Projektarbeiten verteidigen. Alle Arbeiten waren sehr gut ausgearbeitet und sind mit viel Ideenreichtum präsentiert worden. Damit hat die RKiSH, nach fünf ereignis- und lehrreichen Wochen, weitere 16 tolle Praxisanleiter gewonnen.

Wir gratulieren den Praxisanleitern: Marlenna DückerAlexander StrohofAgnes BaranowskiMarcel BarkMarkus FischerJens ReinartzKatharina HermannDaniel MaksicNils FaresChristian HenseSven KallidatIngo VietzentMelina StührkStephanie BertschFrank HartmannHenning MeierJoshua Böttel (extern)

1. PraxiSanleiterkurS Matthias Mangelsdorff

Matthias Mangelsdorff Teamleiter Weiterbildung

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Seite 18 | RKiSH-News 02 / Juni 2017

Dr. med. André Gnirke

Mit der steigenden Zahl an Rettungs-diensteinsätzen steigt auch die Zahl der Einsätze, bei denen Patienten nicht auf den ersten Blick kritisch krank oder verletzt sind, da oft kein primäres ABC-(DE) Problem vorliegt. Immer häufiger sind darunter aller-dings Patienten, die schnellstmög-lich eine medizinische Versorgung benötigen. Nach Angaben des Kom-petenznetzes Sepsis (SepNet) erkran-ken pro Jahr ca. 154.000 Menschen an einer Sepsis, ca. 56.000 Menschen versterben an den Folgen. Das ent-spricht deutschlandweit ungefähr 154 Todesopfern pro Tag. Dem plötz-lichen Herztod erliegen im Vergleich pro Jahr 65.000 Menschen in ganz Deutschland, das entspricht 178 To-

desfällen pro Tag. Aber wer erinnert sich im Rettungsdienst an seinen letzten »Sepsis-Einsatz«?

Was war nochmal eine Sepsis? War das nicht eine Blutvergiftung mit hohem Fieber und geschwollenen Lymphknoten?

Schon seit der Antike ist eine »Blut-fäule« als Krankheit bekannt und dem aufmerksamen Kinogänger wird es in den Ausführungen des Arztes und Lehrers Ibn Sinas im Film »Der Medicus« aufgefallen sein. Mangeln-de Hygiene und Infektionen können die Ursache für diese Erkrankung sein.

Im Jahr 1914 wurde die erste Defini-tion für eine Sepsis veröffentlicht:

»eine sepsis liegt dann vor, wenn sich in-nerhalb des Körpers ein Herd gebildet hat, von dem konstant oder periodisch patho-gene Bakterien in den Blutkreislauf ge-langen, und zwar derart, dass durch diese Invasion subjektive und objektive Krank-heitserscheinungen ausgelöst werden.«

Bis zur Entdeckung und Entwicklung von Antibiotika war die Sterblichkeit sehr hoch und man entdeckte, dass bei den erkrankten Patienten oft ein niedriger Blutdruck vorhanden war, weshalb man den Begriff »Septischer Schock« einführte. 1989 wurde in einer neuen Definition beschrieben, dass bei der Sepsis nicht ein einzelnes Organsystem betroffen ist:

»sepsis ist definiert als eine Invasion von Mikroorganismen und / oder ihrer Toxine in den Blutstrom zusammen mit der Reak-tion des Organismus auf diese Invasion«.

In der Folge dieser Erkenntnisse wur-den die Schweregrade der Sepsis in vier Stufen eingeteilt:

SIRS: Systemic inflammatory Response Syndrome = generalisierte inflammatori- sche Reaktion verschiedener Ursachen (z. B. Infektion, Verbrennung, Trauma)

Sepsis: SIRS, hervorgerufen durch eine Infektion

Schwere Sepsis: Sepsis mit Organdysfunktionen

Septischer Schock: Sepsis mit Schock

Hinzu kommt noch die Definition der Bakteriämie als das Vorkommen von gefährlichen Bakterien im Blut.

Pathophysiologisch kommt es durch ein Zusammenwirken von Infektion und körpereigener Immunantwort zu einer Aktivierung immunkompeten-ter Zellen und einer Freisetzung von primären Entzündungsmediatoren und in der Folge zu einer Ausschüt-tung sekundärer Mediatoren. Dabei können sowohl Bakterien, Viren, Pil-ze und Parasiten diese Reaktionen auslösen.

Gleichzeitig kommt es zu antiinflam-matorischen Reaktionen und zu einer Aktivierung des Gerinnungssystems mit körpereigenen Antikoagulantien. Es entsteht eine disseminierte intra-vasale Gerinnung (DIC) mit dem fort-schreitenden Verbrauch von Gerin-nungsfaktoren und dem Freiwerden von zytotoxischen Substanzen, die die Zellwände schädigen und zu ei-nem Kapillarleck mit Austritt intra-vasaler Flüssigkeit ins Interstitium führen. Es entsteht ein massiver in-travasaler Volumenmangel mit Mir-ko- und Makrozirkulationsstörungen. Die frei werdenden Substanzen füh-

»HuSten, fieBer, Müdigkeit – daS iSt doCH kein notfall für den rettungSdienSt...«

S E P S I S

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Juni 2017 / RKiSH-News 02 | Seite 19

ren zusätzlich zu einer Vasodilatation mit Hypotension und einer Herz-schwäche mit reduzierter kardialen Auswurfleistung, der sogenannten septischen Kardiomyopathie.

In der Folge kommt es zu multip-len Einflüssen auf das endokrine System (z.B. Insulinsekretion, Ne-bennierenrindenfunktion etc.) und im schlimmsten Fall zu einem fort-schreitenden multiplen Organversa-gen als häufigster Todesursache der Sepsis. (MOF: Multiple Organ Failure Syndrom). Um den Organfunktions-einschränkungen und dem Verlauf der Sepsis gerecht zu werden, wurde 2016 in einer internationalen Kon-sensuskonferenz ein neuer Kriterien-katalog für die Sepsis veröffentlicht:

Schwere Sepsis Eine schwere Sepsis liegt vor, wenn sämtliche folgenden drei Kriterien erfüllt sind:

1. Nachweis eines infektiösen Ursprungs der Entzündung (mind. eines der folgenden Kriterien trifft zu):

- mikrobiologisch gesicherte Infektion

- klinisch gesicherte Infektion- vermutete Infektion

2. Nachweis einer systemischen inflammatorischen Wirtsreaktion (SIRS) (mind. eines der folgenden Kriterien ist zutreffend):

- Hypo- oder Hyperthermie (< 36 °C bzw. > 38 °C)

- Tachykardie (> 90/min)- Tachypnoe (> 20/min) und / oder

arterieller paCO2 < 4,3 kPa

(33 mmHg) und / oder maschinelle Beatmung

- Leukozytose > 12 000/µl oder Leukopenie < 4000/µl und / oder Linksverschiebung > 10 % im Differenzialblutbild

3. Infektionsbezogene Organdysfun - ktion (mind. eines der folgenden Kriterien trifft zu):

- akute Enzephalopathie: reduzier-te Vigilanz, Unruhe, Desorien-tiertheit, Delir ohne Beeinflus-sung durch Psychotropika

- arterielle Hypoxämie: paO2 < 10

kPa (75 mmHg) unter Raumluft, paO

2/FiO

2 < 33 kPa (250 mmHg)

ohne manifeste pulmonale oder kardiale Erkrankung als Ursache

- arterielle Hypotension: systo-lischer arterieller Blutdruck < 90 mmHg oder mittlerer ar-terieller Blutdruck < 70 mmHg über mind. 1 h trotz adäquater Volumenzufuhr bei Abwesenheit anderer Schockursachen

- Thrombozytopenie: Thrombozy-ten < 100 000/µl oder Thrombo-zytenabfall > 30 % in 24 h ohne Blutverlust als Ursache

- renale Dysfunktion: Urinausschei- dung < 0,5 ml/kg/h über mind. 1 h trotz ausreichender Volumen-substitution und / oder Anstieg des Serum-Kreatinins > 2-mal über den Referenzbereich des jeweiligen Labors

- metabolische Azidose: Basendefi-zit > 5,0 mEq/l oder eine Plasma- Laktat-Konzentration > 1,5-mal über den Referenzbereich des jeweiligen Labors

Septischer SchockEin septischer Schock liegt vor, wenn sämtliche folgenden drei Kriterien erfüllt sind:

1. Nachweis eines infektiösen Ursprungs der Inflammation (s. o.: Entspricht den Kriterien bei einer schweren Sepsis.)2. Nachweis einer systemischen inflammatorischen Wirtsreaktion (SIRS; s. o.)

3. Nachweis einer arteriellen Hypo- tonie trotz adäquater Volumen- therapie

- systolischer Blutdruck < 90 mmHg oder mittlerer arterieller Blut-druck < 70 mmHg für mind. 2 h

- bzw. Einsatz von Vasopressoren (Dopamin > 5 µg/kg/min bzw. Noradrenalin, Adrenalin, Phenyl- ephrin oder Vasopressin in jeder Dosierung) nötig, um den systo- lischen Blutdruck > 90 mmHg oder den arteriellen Mitteldruck > 70 mmHg zu halten

qSOFA-KriterienZur Ermittlung der Störungen der Organfunktionen und Identifikation einer besonders hohen Sterblichkeit wurde ein Punktesystem bei der Sep-sis eingeführt. Mit dem Sequential Or-gan Failure Assessment Score (SOFA) wurden den unterschiedlichen Funk-tionseinschränkungen Punkte zuge- ordnet. (siehe Tabelle 1, nächste seite)

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Seite 20 | RKiSH-News 02 / Juni 2017

Zur schnelleren und noch einfache-ren Identifikation wurde der verein-fachte quick SOFA Score mit nur drei Kriterien eingeführt. Liegen zwei von drei Kriterien vor, ist das Vorlie-gen einer Sepsis mit deutlich erhöhter Sterblichkeit sehr wahrscheinlich.

Die qSOFA-Kriterien sind:

- Atemfrequenz ≥ 22/min- eingeschränkte Vigilanz GCS ≤ 15- systolischer Blutdruck ≤ 100 mmHg

Ursachen der SepsisDazu zählen insbesondere folgende Infektionen / Erkrankungen:

- Pneumonie- Meningitis- Endokarditis- Urosepsis (z. B. bei Harnwegsinfekt,

Pyelonephritis)- Katheter- / Fremdkörpersepsis (z. B.

durch zentrale Venenkatheter)- Pankreatitis- Wundinfekt - Knochenmarkinsuffizienz - Cholangiosepsis

(z. B. bei Gallensteinen) - von den Mandeln ausgehende

(tonsillogene) Sepsis - Neugeborenensepsis- Großflächige Brandverletzungen- vorangegangener operativer oder

anderer invasiver Eingriff

Typische ErregerHäufig können folgende Keime nachgewiesen werden: (andere sind möglich):

- Staphylococcus aureus - Escherichia coli - Bakterien der Gattungen Klebsiella,

Enterobakter, Serratia - Pseudomonas species - Streptococcus viridans,

Streptococcus faecalis und Streptococcus pneumoniae

SOFA-Kriterien

System Punkte

0 1 2 3 4

atmung

paO2/FiO2,mmHg (kPa) ≥400 (53,3)

<400 (53,3)

<300 (40)

<200 (26,7 mit Unterstütung

<100 (13,3 mit Unterstütung

Blutgerinnung

Thrombozyten, x 103/µl ≥150 <150 <100 <50 <20

leber

Bilirubin, mg/dl (µmol/l) >1,2(20)

1,2 – 1,9(20 – 32)

2 – 5,9(33 – 101)

6 – 11,9(102 – 204)

>12(204)

Herz-kreislauf

MAD ≥ 70 mmHg MAD < 70 mmHg Dopamin < 5 oder Dobutamin

Dopamin 5,1 – 152 oder Epinephrin ≥ 0,12 oder Norepinephrin ≥ 0,12

Dopamin > 152 oder Epinephrin > 0,12 oder Norepinephrin > 0,12

zentrales nervensystem

Glasgow Coma Scale 15 13 – 14 10 – 12 6 – 9 <6

niere

Kreatinin, mg / dl (µmol / l) <1,2(110)

1,2 – 1,9(110 – 170)

2 – 3,4(171 – 299)

3,5 – 4,9(300 – 440)

< 5 (440)

Urinmenge, ml / d < 500 < 200

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Juni 2017 / RKiSH-News 02 | Seite 21

Präklinische DiagnostikAnamneseDie Symptome der Sepsis sind gera-de in der Anfangsphase oft unspezi-fisch und können auch durch andere, harmlosere Erkrankungen, verur-sacht werden. Hier ist eine gründli-che Erfassung der Vorgeschichte der Patienten (SAMPLER Anamnese) und eine Ermittlung des qSOFA Score besonders wichtig. Medikamenten-einnahmen, vorausgegangene in-vasive Eingriffe, Operationen sowie Hinweise auf gestörte pulmonale, gastrointestinale und renale Funktio-nen können einen wichtigen Hinweis auf das Vorliegen einer Sepsis ge-ben. (Diarrhoe, Obstipation, Anurie, Harnwegsinfekt, etc.)

Assessment nach ABCDE / SymptomeDie Symptome der Sepsis sind nicht immer auf den ersten Blick ersicht-lich können auch durch andere Ur-sachen hervorgerufen sein. In der strukturierten Untersuchung können u.a. folgende Befunde auffallen:

A – Airway- blasse und trockene Schleimhäute

B – Breathing- Atemnebengeräusche- Husten und Auswurf- Tachypnoe- Hypoxämie- Hyperkapnie

C – Circulation- Tachykardie- Hypotension- Schocksymptomatik- verlängerte Rekapzeit- Herzgeräusche

D – Disability- Bewusstseinsstörungen

(Verwirrtheit, Unruhe, Somnolenz, Koma)

- Schmerzen- Nieren- / Gallenkolik- Hyper- / Hypoglykämie- Meningismus-Zeichen

E – Environment/Exposure- (intermittierendes) hohes Fieber /

Hypothermie- Schüttelfrost- Schonhaltung- Oligurie bis Anurie (zu geringe

Urinmenge)- Hämaturie; Pyurie (Blut- oder Eiter

im Urin)- Lymphknotenschwellungen- Rötungen, Erysipel - einliegende Katheter und

Einstichstellen- Osler-Knötchen (linsengroße,

bläulich-rote und schmerzhafte Gewebsverhärtungen an den Fingern und Zehen)

- Petechien (punktförmige Haut- oder Schleimhautblutungen)

- Grey-Turner-Zeichen, Cullen- Zeichen (entstehen im Rahmen einer akuten Pankreatitis: In der Flankenregion bzw. periumbi-likal zeigen sich braun-grünliche oder blau-grünliche Flecken)

- Ikterus (Gelbfärbung der Haut und Schleimhäute)

Hämodynamisches MonitoringDa es im Verlauf einer Sepsis zu ei-ner eingeschränkten Herz-Kreislauf-funktion kommt, ist ein Standard-monitoring obligat. Zumal sich die initiale Therapie am MAD (mitt-leren arteriellen Druck) orientiert, ist das Erfassen von Herzfrequenz,

Blutdruck (NIBD, inkl. MAD) und periphere Sauerstoffsättigung im-mens wichtig. Bei Intensivtranspor-ten kommen eine invasive arterielle Druckmessung und ein Dauerkathe-ter mit Stundenurometer hinzu, da die Stundendiurese ein gutes Maß für die Volumentherapie bieten kann.

Therapie im RettungsdienstDa der Fokus der Sepsis präklinisch nicht ermittelt oder zielgerichtet be-handelt werden kann, kommt es in der prähospitalen Versorgung vor al-lem auf eine symptomatische Thera-pie, eine adäquate Volumentherapie und auf einen Fokus in der Übergabe an. Damit die aufnehmende Klinik diese Patienten zeitnah weiterbehan-delt, ohne dass die Sepsis-Symptome in der Notaufnahme »untergehen«. Grundsätzlich muss dabei natürlich der erforderliche übliche Eigenschutz bei potentiell infektösen Patienten beachtet werden.

Positiv bei 2 von 3! 2 Punkte: 3-fach höhere Sterblichkeit 3 Punkte: 14-fach höhere Sterblichkeit

aBCdestrukturierte untersuchung

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Quick Sofa (qSofa)

Atemfrequenz ≥ 22 / min

Verändertes Bewusstsein (GCS < 15)

Systolischer Blutdruck ≤ 100 mmHg

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Seite 22 | RKiSH-News 02 / Juni 2017

VolumentherapieBei hypotoner Kreislaufsituation steht eine adäquate Volumentherapie im Vordergrund. Nach der aktuellen Leitlinie (ESICM) sollen 30 ml/kgKG kristalloide Infusion innerhalb der ersten drei Stunden gegeben werden. Da auch eine übermäßige Volumen-zufuhr für eine eingeschränkte Herz-Kreislauffunktion schädlich sein kann (septische Kardiomyopathie), sollte eine Volumentherapie mit Be-dacht und nicht unkritisch durchge-führt werden. Bei einem hypotonen Patienten mit einem Körpergewicht von 80 kgKG bedeutet das, dass 2.400 ml in den ersten drei Stunden infun-diert werden sollten. (30 ml/kg x 80 kg = 2.400 ml), für eine prähospitale Versorgung und Transport entsprä-che das 400–800 ml kristalloide Infu-sion. HAES-Lösungen sind in diesem Fall kontraindiziert und dürfen nicht verwendet werden.

Sollte eine Stabilisierung der Kreis-lauffunktion durch eine Infusions-therapie nicht möglich sein, erfolgt durch den Notarzt eine Katechola-mintherapie. Hierbei kommt in ers-ter Linie Noradrenalin als alphaad-renerge Substanz als kontinuierliche Applikation mittels Perfusor zur An-wendung.

Eine mögliche Dosierung könnte dabei folgende sein: Noradrenalin- Perfusor (Arterenol®): 10 mg Norad-renalin in 50 ml NaCl als Perfusor (= 0,2 mg/ml)

- 40 ml NaCl + 10 ml Arterenol® - Start mit einer Laufrate von

0,5 ml/h- Steigerung um jeweils 0,1 ml/h je

nach Wirkung

AntibiotikaeinsatzAktuell gibt es international erste Un-tersuchungen eine prähospitale anti-biotische Sepsistherapie bereits durch den Rettungsdienst (Notarzt) einzu-leiten. Hierbei werden zunächst Blut-kulturen abgenommen und danach ein Breitbandantibiotikum (Ceftrai-xon) eingesetzt. Für einen generellen Einsatz fehlen hierzu allerdings noch ausreichend kontrollierte Studien und eindeutige Aussagen zu Hand-lungsempfehlungen.

Einsatztaktik und TransportGrundsätzlich gelten bei der Versor-gung von Patienten mit Verdacht auf eine Sepsis die üblichen Maßnahmen der Hygiene und des Infektionsschut-zes. Besteht der Verdacht auf eine Infektion oder Kontamination mit multiresistenten Erregern, muss da-rüber hinaus auf ausreichenden Ei-genschutz geachtet werden.

Zusammenfassung

- SIRS, Sepsis, schwere Sepsis und septischer Schock sind schwer-wiegende und potentiell lebensbe-drohliche Erkrankungen mit einer hohen Letalität.

- Sie kommen auch im Rettungs- dienst vermehrt vor und werden häufig nicht erkannt bzw. ver-kannt

- Symptome sind vielfältig und oft nicht eindeutig zu identifizieren

- Mit dem qSOFA Score besteht eine einfache Möglichkeit der präkli-nischen Identifikation der Sepsis

- Im Mittelpunkt der Therapie stehen eine symptomatische Behandlung, eine adäquate Volumentherapie und der Fokus auf der entsprechenden Übergabe in der weiterbehandelnden Klinik.

- Notärztlich können Katecholamine (Noradrenalin) als Perfusor zu einer weiteren Stabilisierung der Kreislauffunktion beitragen

- Die üblichen Maßnahmen der Hygiene und des Infektionsschut-zes müssen beachtet werden

Quellen: - surviving sepsis Guidelines 2016- Hochentzündlich – sepsis präklinisch

erkennen; Andreas Tremml, Jürgen Knapp; retten! 2017; 6(01): 26 –37

Dr. med. André Gnirke Ärztlicher Leiter Rettungsdienst

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Juni 2017 / RKiSH-News 02 | Seite 23

itzehoe – Ein Meilenstein für die Erweiterung des Klinikums Itzehoe ist gesetzt: Am Mittwoch, den 05.04.2017 wurde die neue Robert-Koch-Straße eingeweiht. Die Straße wurde auf einer Länge von 550 Metern an den Waldrand verschwenkt, um ein zusammenhängendes Areal zu erhalten. Die neue Fahrbahn geht an die Stadt über, die bisherige Straße liegt nun auf Klinikgelände. Insgesamt wurden 6,65 Millio nen Euro investiert. Darin enthalten ist neben dem Kauf der benötigten Flächen, der Erschließung und den Baukosten auch die Instal-lation der lange geforderten Ampel an der Kreuzung zur Edendorfer Straße.

Verbandsvorsteher Dr. Reinhold Wenzlaff erinnerte an den steinigen Weg, bis die Erweiterung im November 2015 beginnen konnte: Seit 14 Jahren habe sich das Klinikum um die Erweiterungsfläche bemüht, mehr als ein Dutzend Gremien, Verbände und Behörden aus Stadt, Kreis und Land mussten beteiligt werden. »es war bei diesem Projekt nicht das Bohren dicker Bretter notwendig, sondern das Bohren meterdicker stahlbetonwände«, so Wenzlaff.

Er verdeutlichte, wie wichtig die Erweiterung für die Zu-kunft des Klinikums ist: Der demografische Wandel lässt die Zahl der Patienten steigen, deren Ansprüche ebenfalls wachsen. Auch aufwändigere medizinische Möglichkei-ten erfordern mehr Platz. »schon heute arbeiten wir an der Kapazitätsgrenze, manchmal darüber«, betonte Wenzlaff. Auf dem Erweiterungsgelände entsteht ein neues Zentrum für Psychosoziale Medizin, das bereits im Bau ist. In diesem Jahr soll zudem mit dem Neubau eines integrativen Bil-dungszentrums begonnen werden. Ebenfalls geplant sind ein Hotel, das mit einem Investor realisiert werden soll, so-wie ein Parkhaus. Durch die Neubauten werden im Kern-gebäude Umbauten ermöglicht, die Platz für die Erweite-rung bestehender Stationen schaffen. 2019 soll zudem eine neue Palliativstation dazu kommen. »Bauen ist Investition in die Zukunft«, unterstrich Wenzlaff.

Krankenhausdirektor Bernhard Ziegler dankte dem Eh-renamt und der Stadtverwaltung, die das Projekt positiv begleitet haben. Es sei ein »großer Tag für die stadt«, sagte Bürgermeister Dr. Andreas Koeppen. Sie erhalte nicht nur eine neue Straße, sondern es werde damit auch eine wich-tige Entwicklung eingeleitet. Ein so großes Unternehmen noch größer zu machen, sei etwas Besonderes. »Das Klini-kum wächst, es kann die Menschen in der gesamten Re gion ver-sorgen und seinen guten Ruf weiter festigen.«

Als erste Fahrzeuge durchfuhren ein Traktor und zwei Elektroautos des Klinikums Itzehoe sowie ein RTW und NEF der Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Hol-stein die neue Straße, die im Anschluss offiziell für den Verkehr freigegeben wurde.

neue roBert-koCH-StraSSe eingeweiHt

Katrin Götz, Pressesprecherin, Klinikum Itzehoe

Freie Fahrt: Krankenhausdirektor Bernhard Ziegler, Verbandsvorsteher Dr. Reinhold Wenzlaff und Bürgermeister Dr. Andreas Koeppen (v.li.)

geben die neue Robert-Koch-Straße frei

Die ersten Fahrzeuge starten auf der neuen Fahrbahn

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Seite 24 | RKiSH-News 02 / Juni 2017

Gut 28.000 Windenergieanlagen stehen in ganz Deutschland – davon ca. 3.230 in Schleswig-Holstein – und leisten einen großen Beitrag zur Energiewende. Der be-schlossene Atomausstieg braucht alternati-ve Energiegewinnungsmethoden. Der Anteil der Stromerzeugung aus Windkraft beträgt bundesweit mittlerweile über 8 %, und das mit steigender Tendenz. Seit einigen Jahren wachsen daher die Mengen an Windrädern in einigen Landstrichen rasant an. Nicht nur auf dem Festland (Onshore), sondern auch zunehmend auf hoher See (Offshore) ent-stehen Windparks, die durch Wind erzeug-te Energie in die Netze einspeisen und die Stromversorgung mit sicherstellen sollen. Windkraft ist eine mittlerweile umfangreich genutzte Variante der erneuerbaren Ener-giegewinnung, zumindest an den Küsten als optimaler Standort mit garantiert viel Wind.

Gerade im Bereich der schleswig-hol-steinischen Westküste sind sowohl an Land wie auch auf dem Wasser große und teilweise unübersichtliche Wind-parks entstanden, die ein gewisses Gefährdungspotenzial bieten.

Im Bereich der RKiSH sind nach einer Tabelle des Landesamtes für Land-wirtschaft, Umwelt und Ländliche Räume Schleswig-Holstein insgesamt 1.360 genehmigungspflichtige Wind-räder in Betrieb bzw. vor der Inbetrieb- nahme. Davon 1.203 im Zuständig-keitsbereich der Leitstelle West und 157 im Bereich der Leitstelle Mitte.

In jüngster Vergangenheit wurde onshore mit dem Abbau einiger alter Anlagen begonnen, die durch noch größere und leistungsfähigere Wind-

krafträder ersetzt werden (Repowe-ring) sollen. Gesamthöhen der neuen Türme bei hochstehendem Rotorblatt von bis zu 200 m sind dadurch zu-künftig keine Seltenheit mehr. Natür-lich kann es im Bereich der Anlagen zu Unfällen oder Notfallereignissen kommen, die der medizinischen Hilfe bedürfen.

Für die offshore gelegenen Anlagen auf hoher See wird von den Wind-parkbetreibern eigens für Notfaller-eignisse ein Rettungshubschrauber auf dem Flugplatz in St. Peter-Ording vorgehalten, um möglichst schnell medizinische Hilfe zur betroffenen Windenergieanlage gelangen zu las-sen und einen erforderlichen Trans-port in eine Klinik zu gewährleisten. Sowohl die Mitarbeiter auf den An-lagen 70 km westlich des Festlan-des mitten in der Nordsee, sowie die Crew des »Northern Rescue 01«-Hub-schraubers, die sich auf diese Art der Rettung spezialisiert hat, haben wie-derkehrende Ausbildungen und Si-cherheitsübungen zu absolvieren. Vor dem Betreten der Anlagen, egal ob auf dem Festland oder auf dem Was-

ser, müssen alle mit dem Service und der Wartung der Windräder betei-ligten Personen viele Einweisungen und Belehrungen durchlaufen haben.Grundsätzlich benötigte Rettungs-abläufe, um verletzte oder in Gefahr befindliche Personen sicher zu retten und schnell und nachhaltig in Sicher-heit zu bringen und oder medizinisch versorgen zu können, sind bisher aber nicht standardisiert. Dies betrifft so-wohl die Rettungskette per Schiff auf See und per Helikopter aus der Luft, als auch für bestimmte Situationen an Land. Seit Mai 2015 läuft ein durch das Land Schleswig-Holstein aus Mit-teln des europäischen Sozialfonds (ESF) gefördertes Projekt zur Ent-wicklung von Qualifizierungsstan-dards für Rettungsabläufe bei Notfäl-len in Windkraftanlagen. Vorgesehen ist das Projekt für Rettungsfachkräfte und Servicetechniker, sowie die fest-angestellten Mitarbeiter im Bereich der On- und Offshorewindkraft.

Ziel des Projektes ist die Optimierung der sicheren Gestaltung der Arbeits-plätze in dem wachsenden Tätigkeits-feld der Windenergiegewinnung.

Text: Christian Mandel Fotos: Christian Mandel Jürgen Matthiesen Andreas Rauschelbach

wenn der wind aM rad dreHt Die Sache mit der Höhe und dem Boden der Tatsachen

Seit Mai 2015 läuft ein Projekt zur Entwicklung von Qualifizierungsstandards für Rettungsabläufe bei Notfällen in Windkraftanlagen

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Juni 2017 / RKiSH-News 02 | Seite 25

Die Konzeption wurde in zwei Haupt-phasen unterteilt, wobei die erste Phase für die Entwicklung von Stan-dards für Rettungskräfte vorgesehen war. Auch wurde hier der zusätzli-che Bedarf an erforderlichem Trai-ningsequipment bestimmt sowie die Durchführbarkeit der Trainings unter Realbedingungen definiert. Die zwei-te Projektphase beinhaltete die pra-xistaugliche Umsetzung der neu ent-wickelten Rettungsprozeduren und Etablierung der Standards in Pilot-trainings. Die RKiSH hatte im Febru-ar dieses Jahres als bodengebundener Rettungsdienst in den Pilottrainings die zweitägige Möglichkeit, die Um-setzbarkeit der Rettungsmethoden zu testen. Teilnehmer waren insgesamt neun OrgL und PAL der verschiede-nen Versorgungsbereiche sowie der Teamleiter Fortbildung der RKiSH-Akademie.

Der erste Tag beinhaltete die theore-tische Einweisung in die Windener-gieanlagen (WEA), die Vorstellung der technischen Komponenten und die Einführung in die Rettungsmög-lichkeiten mittels Seilklettertechnik im Trainingszentrum der Fa. OffTEC GmbH in Enge-Sande bei Niebüll. Ein umfangreicher Gesprächspunkt in der Teilnehmerrunde mit den Do-zenten war die Auffindbarkeit der richtigen Windkraftanlage im Notfall. Teilweise unterstützen digitale Not-fallinformationssysteme das Routing der Rettungsfahrzeuge zum Einsatz-ort durch die automatische Über-mittlung der Anlagennummer. Das System funktioniert aber noch nicht flächendeckend. Die gründliche An-passung des Gurtzeugs und die mode-rierte Durchführung der Kletter- und Abseilübungen in Höhen bis max. 6 m an der Übungskletterwand der Trai-ningshalle rundeten den hochinteres-santen ersten Tag ab.

Die Firma OffTEC ist neben der BZEE Academy GmbH und der schleswig-holsteinischen Seemannsschule Lü-beck einer der ESF-geförderten Pro-jektpartner. OffTEC und BZEE sind Pioniere der Windenergieausbildung mit Schulungs- und Trainingszentren in Nordfriesland, während die See-mannschule des Landes Schleswig-Holstein mit Sitz in Lübeck-Travemün-de als seemännische Berufsschule, überbetriebliche Ausbildungsstätte und maritimes Weiterbildungszent-rum des Landes Schleswig-Holstein die wichtige Schnittstelle zur ma-ritimen Wirtschaft innerhalb des Projektes darstellt. Einen imposan-ten Eindruck hinterließen bei den RKiSH-Teilnehmern die technischen Komponenten der <<<<

Im Februar dieses Jahres hatte die RKiSH die Möglichkeit, die Umsetzbarkeit von Rettungsmethoden für Notfälle in Windkraftanlagen zu testen

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Seite 26 | RKiSH-News 02 / Juni 2017

Windräder. Mehrere Modelle der Bauteile stehen in der Übungshalle von OffTEC zur Ansicht. Die kompak-te und enge Bauweise der Anlagen ist hierbei eines der größten Problemfel-der für die medizinische Versorgung und der technischen Rettung.

Eine Windkraftanlage besteht im Wesentlichen aus einem Rotor mit Nabe und Rotorblättern sowie einer Maschinengondel, die den Generator und häufig ein Getriebe beherbergt. Es gibt auch getriebelose Anlagen. Die Gondel ist drehbar auf einem Turm gelagert, dessen Fundament die notwendige Standsicherheit gibt. Dazu kommen die Überwachungs-, Regel- und Steuerungssysteme sowie die Netzanschlusstechnik in dem Ma-schinenhaus und im Fuß oder außer-halb des Turmes.

Den wenigsten Teilnehmern war im Vorwege bewusst, dass ein Maschi-nenhaus in 80 und mehr Metern Höhe durchaus mehrere hundert Tonnen wiegen kann. Abhängig von der Ausstattung, ob mit oder ohne Getriebe, kommen je nach Größe und Leistungsfähigkeit der WEA schnell Massen bis 150 t und mehr zusam-men. Eine leistungsfähige Bremse, die Windrichtungsnachführung, der Generator, verschiedene Messinstru-mente sowie die Nabe zur Aufnahme des Rotors werden auf kleinster Flä-che platziert.

Der zweite Tag der Fortbildung stand im Zeichen der praktischen Ausbil-dung an einer »scharfen« Windkraft-anlage. Eine drei Megawatt-Anlage (3 MW) mit einem 80 m hohen Turm und einer Blattlänge von 50 m war das Übungsobjekt. Bei einer Rotor-blattlänge von 50 m ist die kreisför-mige Windangriffsfläche gut 8.000 m² groß. Die Spielfläche des Hamburger Volksparkstadion misst im Vergleich

»nur« 7.140 m². Mit dem enganliegen-den Gurtzeug gut gegen Absturz gesi-chert gab es für die Teilnehmer zwei Möglichkeiten, in das Maschinen-haus zu gelangen. Ein Teil der Gruppe entschied sich für die senkrecht im Turm verlaufende Leiter mit dem am Gurt direkt vor dem Bauch befestig-ten Sicherungselement, während die anderen Teilnehmer die im Turm in-tegrierte Befahranlage zum Aufstieg genutzt haben. Die herrschende Enge im Turm und dem Maschinenhaus verdeutlichten sehr schnell, dass der Rettungsdienst alleine keine Mög-lichkeiten hat, in Not geratene Perso-nen aus ihrer Zwangslage zu retten. Dies geht ausschließlich nur zusam-men mit den vor Ort befindlichen Servicetechnikern, die auch entspre-chendes Rettungsgerät vorhalten und einsetzen können müssen. Das war trotz der großen Höhe der Anlage, der reale Boden der Tatsachen. Der gigan-tische Ausblick aus dem Dach des Ma-schinenhauses hingegen entschädigte diese Erkenntnis für den Moment et-was und lud die Teilnehmer bei herr-lichem Sonnenschein zum Blick in die Ferne ein.

Die im Rahmen unserer Fortbildung bestiegene Anlage befindet sich seit November 2011 im Produktionsmo-dus und hat in dieser Zeit mehr als 21,5 Mio. kWh Strom erzeugt. Das ist die jährlich benötigte Strommen-ge von gut 4.300 Häusern mit einem Durchschnittsverbrauch von 5.000 kWh. Interessant waren die Ausfüh-rungen der Mitarbeiter von OffTEC zur Fernsteuerung der Windräder über Leitstellen der Netzbetreiber, die bei zu starkem Wind und damit zu hoher Produktion bzw. Netzaus-lastung die Anlagen drosseln oder abschalten können. Im Produktions-betrieb sind die Anlagen grundsätz-lich unbemannt. Wenn Service- und

Durch die herrschende Enge im Turm und dem Maschinenhaus hat der

Rettungsdienst alleine keine Möglichkeit, in Not geratene Personen aus ihrer

Zwangslage zu retten

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Juni 2017 / RKiSH-News 02 | Seite 27

Wartungsarbeiten ausgeführt werden, wird das Windrad vom Fernsteuermodus abgekoppelt und manuell vor Ort bedient. Dann steht die Anlage komplett still und ist ge-gen Wiederanfahren gesichert, solange Personen im Turm sind.

Fazit der Fortbildung für die RKiSH war, dass grundsätz-lich ein Gefährdungspotenzial bei Unglücks- und Notfäl-len im Bereich der WEA besteht, das wir ohne Hilfe der Servicetechniker vor Ort und den Beauftragten der Wind-energieunternehmen am Einsatzort alleine nur schwer beherrschen können. Bei Einsätzen in Windparks sollte daher immer ein OrgL mitalarmiert werden, der die Maß-nahmen der Rettungsdienstkräfte in Absprache mit den Anlagenbetreibern und Servicetechnikern sowie den wei-teren Hilfskräften, in der Regel Feuerwehr oder Höhenret-tung, koordiniert.

Ohne Hilfe der Service-techniker vor Ort und den Beauftragten der

Windenergieunterneh-men können wir das

Gefährdungspotenzial vor Ort nur schwer

beherrschen

Christian Mandel Teamleiter Public Relations und Notfallsanitäter an der Rettungswache Itzehoe

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Seite 28 | RKiSH-News 02 / Juni 2017

witten – Einmal jährlich findet in Witten bei Bochum die Jahrestagung der Bundesvereinigung Stressbearbeitung nach belastenden Ereignissen e.V. (SbE e.V.) statt.

Die inzwischen 22. Veranstaltung dieser Art war thema-tisch bunt und sehr interessant zusammengesetzt. Refe-renten unterschiedlicher Organisationen berichteten zu ihren Tätigkeiten und setzten Impulse für die übergreifen-de Arbeit von SbE. Wie schon seit Jahren, war auch dieses Mal das SbE-Team der RKiSH zahlenmäßig von allen Teil-nehmern am stärksten vertreten.

Für alle Teams ist es gerade immer wieder der Blick über den eigenen Tellerrand, der diese Fortbildung so wertvoll macht. So ging es im ersten Vortrag um die Einsatznach-sorge bei der Polizei, die inzwischen ein einheitliches und verbindliches Konzept erarbeitet hat und an der Umset-zung arbeitet. »Schuld und Ohnmacht« war der Titel des nächsten Referates. Anhand von teilweise im wahrsten Sinne des Wortes biblischen Geschichten wurde deutlich, dass ein »sich schuldig fühlen« oftmals der Versuch ist, die eigene Ohnmacht zu bekämpfen – ein Gefühl, das noch schwerer zu ertragen ist als Schuld. Denn wer schuldig ist, der hatte immerhin die Macht, etwas falsch zu machen.

Die Einsatznachsorge des Terroranschlages auf dem Weih-nachtsmarkt am Breitscheidplatz in Berlin hat den Blick auf neuartige Belastungen für Einsatzkräfte aufgezeigt. In dem Vortrag wurde klar, dass die Nachsorgemaßnahmen sich ganz deutlich von denen nach einem Unfall unter-

scheiden. Zum einen ist solch ein Ereignis eben kein Un-fall oder kein Versehen, sondern von Menschen bewusst herbeigeführt. Zum anderen war eigentlich nie wirklich klar, ob die Einsatzstelle sicher war. Anhand des Berliner Einsatzes wurde auch noch einmal mehr die Wichtigkeit der Vernetzung der verschieden SbE-Teams deutlich. Al-leine ist so ein Einsatz nicht zu stemmen. Dann ist es gut, zu wissen, dass von überall aus dem Land Unterstützung in Form von gleich ausgebildeten Helfern kommt.

Die Bundesvereinigung SbE unterstützt auch die Organi-sationen Sea-Watch und Sea-eye, die mit Rettungsschif-fen auf dem Mittelmeer arbeiten. Um diesen Einsatz ging es dann im letzten Vortrag des Tages, bevor wir zum Ab-schluss ein privat geführtes Feuerwehrmuseum besucht haben. Auch für den nicht Feuerwehraffinen Typ eine wirklich großartige Sammlung.

Insgesamt war es wieder eine sehr informative Veranstal-tung, die nicht nur zufällig wieder neue Kontakte und Ko-operationsmöglichkeiten mitbrachte.

wenn der einSatz StreSS MaCHt…Fortbildung des SbE-Teams

Thorsten Kliefoth

Thorsten Kliefoth Mitarbeiter des Teams SbE und Notfallsanitäter an der RW Itzehoe

Mitglieder der SbE-Teams der RKiSH v.l.n.r.: Carsten Horstmann, Thorsten Kliefoth, Björn Jedamski, Gabi Kliefoth, Malte Kleist, Helmut Siebert, Oliver Gloy, Jean Deatcu, Frank Mahlstedt, Julian Hanschen, Harald Wolff

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Juni 2017 / RKiSH-News 02 | Seite 29

Die Lösung ist einfach, es ist eine »alte Häsin«: Gabriele Kliefoth. Vielleicht noch etwas besser bekannt als Gabi Gusek. Durch ihre langjährige Erfahrung mit SbE und mittlerweile familiärer fester Verbindung nach Heiligenstedten bei Itze-hoe steht sie eng für die professionelle Einsatz-nachsorge in der RKiSH. Hier ein Portrait:

Gabi ist echte Hamburger Deern und mitt-lerweile 52 Jahre alt. Sie hat zwei erwach-sene Söhne und ist seit 25 Jahren Pastorin. Erst war sie in den Niederlanden in Edam und Monnickendam unterwegs, seit 1999 dann wieder hier in Deutschland.

Schon seit dem Jahr 2000 ist sie in der Einsatznachsorge und Notfallseelsorge aktiv und wurde ursprünglich von der Stiftung Mayday bei der Lufthansa zur Betreuung von Crew und Cockpit ausge-bildet. Stiftung Mayday arbeitet nach der amerikanischen Variante von SbE (Stress-bearbeitung nach belastenden Ereignis-sen), aber die Abläufe sind identisch.

Damals war Gabi Mitglied des ersten SbE-Teams im Kreis Steinburg gemeinsam mit Thorsten Kliefoth, Thomas Neuss, Martin Hinsch, Rolf Albat und einigen Mitarbei-tern der Feuerwehr, Polizei und des Klini-kums Itzehoe.

Der Rettungsdienst gehörte noch dem DRK an, als der Bedarf der Einsatznach-sorge deutlich wurde. In dieser Zeit war Gabi als Krankenhausseelsorgerin in It-zehoe, so dass die Wege zwischen Klinik und Rettungsdienst auch auf dieser Ebene sehr kurz und entsprechend einfach wa-ren. Mit Gründung der RKiSH wurden alle SbE-Elemente übernommen, da auch Geschäftsführer Michael Reis den Bedarf an Einsatznachsorge für absolut erforder-lich hielt und durch seine Tätigkeit in dem Bereich eine große Verantwortung als Ar-beitgeber sah, die heute immer noch gilt.

Zwischendurch war Gabi ein paar Jahre Leiterin der Seniorenakademie in Lübeck und im Anschluss als Gemeindepastorin

in Niendorf an der Stecknitz. Sie hat im Laufe der Jahre verschiedenste Bereich von kirchlicher Arbeit erlebt und intensiv kennengelernt.

Seit 2015 ist Gabi wieder zurück in Stein-burg und hat sehr schnell wieder die SbE-Arbeit aktiviert. Der erste Einsatz nach der Pause war in Dithmarschen bei der Feuerwehr gemeinsam mit Thorsten Klie-foth und Björn Jedamski an einem freien Wochenende, als sie vom Herzogtum Lau-enburg noch zwischen gefahren ist.

Seit dem 01. Dezember 2016 ist Gabi mit einer 75 % Stelle die Koordinatorin für Notfallseelsorge und Traumazentrierte Fachberaterin beim ev.-luth. Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf im Kreis Steinburg beschäftigt. Das ehrenamtliche Engage-ment im SbE-Team Steinburg ist ihr sehr wichtig und ist für alle Mitarbeiter der Ar-beit eine fachliche und menschlich wert-volle Ergänzung.

Am 14. Februar 2017 haben Thorsten Kliefoth und Gabi geheiratet, so dass sich eigentlich nur der Nachname verändert hat. So einfach ist also die Lösung der an-fänglichen Frage: Aus Gusek wurde Klie-foth. Dabei ist sie – mit einer Pause dazwi-schen – schon lange.

wer iSt eigentliCH die »neue« iM SBe-teaM?

Gabriele Kliefoth, Christian Mandel / Foto: Gabriele Kliefoth

Christian Mandel Teamleiter Public Relations und Notfallsanitäter an der RW Itzehoe

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Seite 30 | RKiSH-News 02 / Juni 2017

Finden wir doch unter dem Titel der gesellschaftlichen Verantwortung schon seit langem geschrieben, wie wir mit den uns zur Verfügung ste-henden Ressourcen umgehen wollen: achtsam, sorgsam und sparsam. Auch die Nachhaltigkeit unseres Handelns wird darin bekräftigt.

Auszug aus den Unternehmenszielen:

Im Rahmen der gesellschaft-lichen Verantwortung ist das nachhaltige Handeln, der acht-same Umgang mit der Ressour-ce Umwelt beschrieben. Dieses ist in Einklang mit den ge-setzlichen Anforderungen des Rettungsdienstes zu bringen, die konkurrierenden Anfor-derungen sind ausgewogen zu bewerten Die Stabstelle unter-stützt und berät die Unterneh-mensleitung in allen Bereichen in denen Umweltaspekte tan-giert sind.

Im neuen Organigramm befindet sich neuerdings im Fachbereich Finanz- und Dienstleistungsmanagement eine Stabsstelle Umwelt als beratende Funktion für die Geschäftsführung.

In den Unternehmenszielen der RKiSH ist eine positive Einstellung zur Umwelt durch den schonenden Umgang mit den Ressourcen und eine verbindliche Nachhaltigkeit festgelegt. Umweltbelange werden in Deutsch-land durch eine Vielzahl von Geset-zen und Verordnungen geregelt, die es auch für die RKiSH einzuhalten gilt.

Überschlägig haben wir ca. 4.000 Rechtsvorschriften, die sich mit um-weltrelevanten Fragen beschäftigen. Aufgeteilt in Umweltschutzgesetz, Wasserhaushaltgesetz, Kreislaufre-gelgesetz bis hin zur Altpapierver-ordnung, um nur ein paar wenige zu nennen. Die Einhaltung dieser gelten-den Gesetze ist zwingend erforderlich, da wir uns bei Nichterfüllung ganz schnell im Bereich eines Straftatbe-stands bewegen.

Neben den schon etablierten Stabs-stellen, wie z.B. Arbeitssicherheit oder Datenschutz, hat sich in den letzten Jahren immer mehr herauskristalli-siert, dass der Bereich Umwelt durch die Fülle der gesetzlichen Auflagen und Verordnungen mehr Aufmerk-samkeit bekommen muss.

Als erster Arbeitsauftrag steht nun die Erstellung eines Umweltregisters an. Wo bestehen Schnittstellen zu den je-weiligen Umweltgesetzen und wo ist Handlungsbedarf? Bislang handelt es sich bei der Erstellung um reine Re-cherchearbeit.

Darüber hinaus wollen wir auch in Umweltfragen unser tägliches »Tun und Wirken« als Rettungsdienst und als Unternehmen beleuchten. Gibt es in unserer Arbeit Bereiche oder Dinge, die wir bezüglich der Umwelteinflüs-se positiv verändern können, verän-dern wollen oder auch müssen? Hier gilt es auch die Ökologie und Ökono-mie immer im Einklang zu halten.

Ein Ziel am Horizont könnte dann eine Zertifizierung im Rahmen des Umweltschutzes sein. Bis wir aber so weit sind, wird noch einige Zeit ver-gehen.

Auf jeden Fall lebt diese Stelle von der Mitwirkung und Aufmerksamkeit so-wie von den Ideen der Mitarbeiter der RKiSH. Verbesserungsvorschläge zu dem gesamten Thema Umwelt kön-nen und sollen gerne bei mir einge-reicht werden.

Eine durchaus berechtigte Frage, die sich aber mit einem Blick auf unsere Unternehmensziele eigentlich sofort geklärt hat.

Stefan Fiege

rettungSdienSt und uMwelt, (wie) PaSSt dieS zuSaMMen?

Stefan Fiege Stabsstelle Umwelt

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Juni 2017 / RKiSH-News 02 | Seite 31

GMTeam

VerSiCHerung BeiM lBSV-SH daS neue teaM gM

0685 – dein teaM gM, deine angeBote

André von Glischinski André von Glischinski

André von Glischinski

André von Glischinski Teamleiter Gesundheitsmanagement und Notfallsanitäter an der RW Wedel

Unsere Betriebssportaktivitäten und die Teilnah-men an Ausdauerwettkämpfen wie Volksläufen, Triathlons oder Radrennen sind durch die Sport-versicherung des Landesbetriebssportverbandes in Schleswig-Holstein e.V. abgesichert. Folgende Versi-cherungsleistungen sind vorhanden:

- Unfallversicherung- Haftpflicht- Rechtsschutz- Reisegepäck (Diebstahl, Beschädigung)

Damit im Unfall- oder Schadensfall eine Inan-spruchnahme der Absicherung möglich ist, ist es sehr wichtig, dass vor dem Training oder dem Aus-dauerwettkampf die Teilnahme dem Betriebssport-gruppenleiter in der RKiSH, André von Glischinski, mitgeteilt wird. Bei Ausdauerwettkämpfen kann dies durch die Beantragung der Rückerstattung der Startgebühr geschehen. Sollte ein Unfall oder ein anderer Versicherungsfall eingetreten sein, muss dieses möglichst noch am selben Tag per Ereignis-meldung über die Wachenleitung an Thomas Ott-mar gemeldet werden.

Das Team Gesundheitsmanagement wünscht ein unfallfreies Sportjahr 2017! Welche Betriebssport-gruppen in der RKiSH aktuell aktiv sind steht im Intranet 0685.

Seit mehr als acht Jahren besteht das Team Gesundheits-management in der RKiSH schon. In dieser Zeit haben viele engagierte Teammitglieder aktiv an der Entwicklung und Ausgestaltung der Angebote für die Mitarbeiter, und an der Verringerung von Belastungen in den verschiede-nen Arbeitsabläufen in der RKiSH gearbeitet. Seit Ende 2016 unterstützen einige neue Kollegen das Team. Eine gute Gelegenheit die aktuellen Teammitglieder einmal vorzustellen.

Erreichen kannst du das Team GM unter [email protected]

Das Team GM hat viele gesundheitsbezogene Angebote zusammengestellt. Damit es für dich einfacher ist, das richtige oder die richtigen An-gebote zu finden, haben wir im Intranet unter der Dokumentennummer 0685 eine Zusam-menfassung für dich. Hier erfährst du übrigens auch, welche Sportstudios unseren Mitarbeiter besondere Konditionen anbieten und in wel-chen Schwimmhallen du mit deinem Mitarbei-terausweis schwimmen gehen kannst.

André von Glischinski (Teamleiter / RW Wedel)

Katharina Hermann (RW Wedel / Pinneberg)

Celina Martin (RW Bordesholm)

Lisa Petong (Personaladminis-tration Heide)

Gesche Klinck (RW Trenne-wurth / RKiSH-Akademie)

Philipp Nowack (RW Pinneberg)

Jakob Kühl (RW Krumstedt)

Thorsten Garon (RW Trenne-wurth)

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Seite 32 | RKiSH-News 02 / Juni 2017

oBSt- und geMüSekorB BewerBungen Mai 2017

Verwaltung Heide

rw westerdeichstrichrw ostrohe

rkish.de/media/ostrohe

Video der RW Ostrohe<<<<

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Juni 2017 / RKiSH-News 02 | Seite 33

rw Bordesholmrw felde

rw Quickborn

GMTeam

1. Einheimisches Kernobst2. Leiter des Teams PR3. Vitamin C reiche Beere4. Lässt den Mund verziehen5. Beere, die eigentlich eine Nuss ist6. Typische Weihnachtsfrucht7. Stadt in Italien8. Wintersalat9. Schmerzensausruf

Die Einsendung der RW Felde hat uns zu einem Gewinnspiel für euch inspiriert: Schickt uns das Lösungswort des Kreuzworträtsels bis zum 16. Juni an [email protected] gewinnen gibt es 3x je ein RKiSH Sport-Shirt. Viel Erfolg!

Bewerbung für den Obstkorb

Sie sind klein, rund und goldig im Munde, sie bringen der Figur die lästigen Pfunde, es lässt die Herzen der Kinder und Erwach-senen höher schlagen,dann ist Ferrero Rocher im Magen. Versuch das mal mit Rosenkohl, glaub mir dem Magen ist dies nicht wohl.Sehr gesund und hält mich immer munter, esse ich Goldbären rauf und runter. Ist die Schwiegermutter bei einem daheim, bleibt der Pieper stumm und gemein, will man jedoch gesundes Kochen, wird man vom schrillen Ton unterbrochen. Der Gang zu McDonalds bleibt unentbehrlich, ohne Mampf kein Kampf, sonst wird’s gefährlich.Im Wagen schnell den Burger verdrücken, und zum nächsten Einsatz ausrücken. In der Wache wieder angekommen, das Essen kalt oder weggenommen,bleibt nur übrig der Gang zum Schrank,Schokolade muss jetzt ran. Doch jetzt ist Schluss, die Hose zu klein,statt Goldbären muss der Apfel rein, kein Cheeseburger oder Big Mac, und nichts mehr mit Friteusenfett. Willst du nicht enden wie Reiner Calmund,dann esse Wurzeln und bleib gesund.Und die Moral von der Geschicht, mit Fast Food alleine schafft man es nicht, will man seine Kilos verlieren, muss man die Duplos reduzieren.

Dieses Gedicht wurde vom Notfallsanitäter in Ausbildung mit bestandener Kompetenz-überprüfung, selbsternannten Dichter und Philosophen, Caglar Yerden ausgedacht und verfasst.

OBST…

Oder kein OBST…

Das ist hier die Frage…

OBST…

Oder kein OBST…

Das ist hier die Frage…

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OBST…

Oder kein OBST…

Das ist hier die Frage…

André von Glischinski Teamleiter Gesundheitsmanagement und Notfallsanitäter an der RW Wedel

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Seite 34 | RKiSH-News 02 / Juni 2017

elmshorn – Am 14. Mai 2017 war es so-weit, als nach drei Jahren Pause und einem halben Jahr Vorbereitung pünktlich um 11:00 Uhr das mittlerweile schon traditio-nelle Konzert der Sonderrechtsanlagen den 4. Elmshorner Blaulichttag eröffnete.

Das Konzert hatte großen Erfolg, da sich an dem Tag mehr als 10.000 Besucher aus Elmshorn und Umge-bung auf den Weg zum Buttermarkt machten, um die Darstellungen aller Blaulicht-Organisationen zu sehen. Die angrenzende Krückau diente den Wasserrettern dabei als Präsentations-fläche.

Auf der abgesperrten Demonstrations-fläche gab es den ganzen Tag Vorfüh-rungen und Übungen, an denen sich auch die RW Elmshorn beteiligte. Das klassische Szenario eines Verkehrs-unfalls wurde demonstriert. Die Be-sonderheit war dieses Mal ein Baum, der auf einen PKW gestürzt war. Das Fahrzeug wurde durch die Feuerwehr geöffnet und der Baumstamm gesi-

chert. Die Rettungskräfte der RKiSH versorgten den Patienten, um ihn dann mittels Spineboard gemeinsam aus dem PKW zu retten.

Der Infostand der RKiSH war den ganzen Tag über sehr gut besucht. Be-sonders gefreut haben sich die Kolle-gen auch über die Besuche aus dem aktiven und ehemaligen Mitarbeiter-kreis sowie der Geschäftsführungs-ebene.

Im RTW haben unsere beiden Auszu-bildenden Lea Thomsen und Simon Cordes sämtliche Geräte nicht nur engagiert gezeigt, sondern auch prak-tisch mit unseren großen und kleinen Gästen angewendet. Puls- und Blut-druckmessung und die Ermittlung der Sauerstoffsättigung waren neben dem Anlegen eines Verbandes und der Anwendung des Immobilisations-equipments die am meisten gezeigten Tätigkeiten.

Ein weiterer Dauerbrenner des Tages, war eine »Probefahrt« mit dem Pow-

erload Tragensystem, dem Hydrauli-klifter des KTW’s sowie das Blaulicht-tag-Gewinnspiel.

Um eine Besichtigung bei der Feuer-wehr, Polizei oder unserer Rettungs-wache zu gewinnen, mussten sich die Teilnehmer mit einer Rätselkarte an jeden Stand begeben und eine kleine Frage beantworten. Für jede richtige Antwort gab es einen Stempel mit ei-nem Buchstaben aus dem sich dann das Lösungswort ergab.

Um 17:00 Uhr ging der 4. Elmshor-ner Blaulichttag zu Ende. Nach dem Einpacken und Aufräumen haben wir uns, erschöpft aber zufrieden, auf den Weg nach Hause gemacht.

4. elMSHorner BlauliCHttagRW Elmshorn wieder dabei

Text: Norbert Wunder, Fotos: Wolfgang Herrgesell, Feuerwehr Elmshorn

Norbert Wunder Wachenleiter Elmshorn

Über 10.000 Besucher machten sich auf den Weg zum 4. Elmshorner Blaulichttag

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Juni 2017 / RKiSH-News 02 | Seite 35

iMPreSSuM

Sitz der gesellschaftEsmarchstraße 50 | D-25746 Heide

Tel. 0481. 785 - 2805 | Fax 0481. 785 - 2809

[email protected] | www.rkish.de

Geschäftsführer

Michael Reis

Eingetragen im Handelsregister Pinneberg

HRB 1888 ME

auflage750

Verantwortlich für den inhaltAngela Hoyer

gestaltungvingervlug

vingervlug.com

naCHwuCHS

Am 3. März 2017 kam die Tochter von Thorben Ohlsen (notfallsanitäter der Rw Rendsburg) zur Welt. Elli Ma-rie Ohlsen wog 3.920 Gramm und war 56 cm groß. Wir gratulieren von Herzen!

Bjarne wurde am 7. Februar 2017 ge-boren. Der Sohn von Claudia Bönsch und Johann Kross war bei seiner Ge-burt 3.665 g schwer und 52 cm lang. Seine Eltern arbeiten als Notfallsani-täter an der Rettungswache Gettorf. Claudia Bönsch ist zusätzlich Do-zentin an der RKiSH-Akademie. Wir wünschen von Herzen alles Gute!

Doppelter Grund zur Freude: Die Zwillinge von Rebekka Mangelsdorf (Rettungs-assistentin der Rettungswache Pinneberg) kamen am 19. Oktober 2016 zur Welt. Alma (rechts im Bild) bereits um 14:09 Uhr. Sie wog 3.320 g und war 50 cm lang. Mara (links im Bild) folgte sechs Minuten später mit einem Gewicht von 3.210 g und 51 cm Größe. Wir freuen uns mit der Familie und wünschen viel Kraft und alles Liebe!

auS der MitarBeiterSCHaft

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rettungSaSSiStenten / notfallSanitäter (M /w) dozent an der rkiSH-akadeMie (M /w)

Bitte senden Sie uns Ihre aussagekräftige Bewerbung bevorzugt per E-Mail an: [email protected]

RKiSH gGmbH | Angela Hoyer Moltkestraße 10 | 25421 Pinneberg

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Unsere ausführliche Stellenausschreibung finden Sie unter: www.rkish / karriere

Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH) gGmbHFrau Angela HoyerMoltkestraße 10 | 25421 PinnebergE-Mail: [email protected]

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