Tram 8 – grenzenlos: Weil am Rhein und Kleinhüningen ......Eine Stadt in drei Ländern Gäbe es...

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Ganz Europa fährt Tram Nicht nur im Dreiland, sondern in ganz Europa befindet sich das Tram im Aufwind. Das war nicht immer so: Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden mit der Zunahme an Autos – und auch an Auto- bussen – immer mehr Tramlinien eingestellt. In den 1990er-Jahren wendete sich das Blatt. Zu den Gründen dafür gehören die Entwicklung längerer Tramzüge, die mehr Personen transportieren können, und technische Neuerungen wie die Vorrangschaltung an Ampeln oder die Niederflurtechnik. So wurde etwa in Freiburg im Breisgau das Netz stark ausgebaut. Ein anderes Beispiel ist Saarbrücken, wo 1997 eine grenzüber- schreitende Tramlinie ins französische Sarreguemines eröffnet wurde. Eine Renaissance erlebt das Tram zurzeit auch in Frankreich, wo es bis in die 1960er-Jahre aus praktisch allen Städten verschwun- den war. Eine der ersten Städte, die das Tram wieder einführten, war 1994 Strasbourg. In der Debatte um die Wiedereinführung spielte Basel als Vorbild eine wichtige Rolle. 2006 bekam auch Mulhouse wieder ein Tram. Verschiedene französische Städte werden in den nächsten Jahren diesem Beispiel folgen. Auch zwischen St-Louis und Basel wird der Bau einer Tramlinie geprüft. Die Tramlinie von Basel nach Weil am Rhein stellt eine besondere Premiere dar: Zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg werden zwischen Deutschland und der Schweiz wieder Trams verkehren. Vorgeschichte Im Januar 2008 gab der Grosse Rat Basel-Stadt seine Zustim- mung zum Bau der Tramlinie 8 von Basel nach Weil am Rhein. Im Februar 2008 sprach sich auch die Stadt Weil am Rhein dafür aus. Bereits im Dezember 2008 wurde in Kleinhüningen als sym- bolischer Spatenstich der erste Fahrleitungsmast aufgerichtet. Im März 2011 begannen auch die Arbeiten in Weil am Rhein- Friedlingen. Voraussichtlich Ende 2013 wird das erste Tram von Kleinhüningen nach Weil am Rhein fahren. Finanzierung Die Verlängerung der Tramlinie 8 wird insgesamt 104 Mio. CHF kosten. Darin enthalten sind auch die Kosten für die Sanierung von Werkleitungen oder für Massnahmen zum Schutz Klein- hüningens vor dem Schwerverkehr. Der schweizerische Bund beteiligt sich mit 43 Mio. CHF am Projekt, das sind 50 Prozent der reinen Baukosten der Tramlinie. Der Kanton Basel-Stadt steuert 37.6 Mio. CHF bei. Die Projektkosten für den Weiler Abschnitt belaufen sich auf 28,5 Mio. EUR. Neben dem Zuschuss des Schweizer Bundes und des Kantons Basel-Stadt tragen das Land Baden-Württemberg 9,65 Mio. EUR, der Landkreis Lörrach 1 Mio. EUR und die Stadt Weil am Rhein 2,6 Mio. EUR zur Finanzierung bei. Die Basler Verkehrs- Betriebe zahlen 1, 6 Mio. CHF. Da der grenzüberschreitende Charakter des Projekts zu Mehrauf- wendungen führt, unterstützt die Europäische Union das Bauvor- haben mit 1 Mio. EUR aus dem Fonds für regionale Entwicklung. Ausführlichere Informationen www.tram8.info [email protected] Infozentrum Tram 8 – grenzenlos, Basel Wiesendamm 14 CH-4057 Basel Geöffnet jeweils dienstags von 16 Uhr bis 18 Uhr Infotelefon Schweiz: 0842 008 008 Infozentrum Tram 8 – grenzenlos, Weil am Rhein Hauptstrasse 402 D-79576 Weil am Rhein Geöffnet jeweils mittwochs von 16 Uhr bis 17 Uhr Infotelefon Deutschland: 07621 704 661 Strasbourg Freiburg i. Br. Mulhouse Tram 8 – grenzenlos: Weil am Rhein und Kleinhüningen erhalten ein Tram Finanziert wird Tram 8 – grenzenlos von: Stadt Weil am Rhein Land Baden-Württemberg Landkreis Lörrach BVB Basler Verkehrs-Betriebe IWB_CMYK_C.EPS IWB (Industrielle Werke Basel) DER OBERRHEIN WÄCHST ZUSAMMEN, MIT JEDEM PROJEKT Europäische Union – Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) Schweizerische Eidgenossenschaft Kanton Basel-Stadt Informationen zum Tram 8 grenzenlos, Februar 2012 Verantwortlich für den Inhalt: Bau- und Verkehrsdepartement des Kantons Basel-Stadt, Tiefbauamt, Münsterplatz 11, 4001 Basel Stadtplanausschnitt: © Grundbuch- und Vermessungsamt Basel-Stadt, 23. 1. 2012, www.gva.bs.ch Auflage: 4000 Exemplare Druck: Druckerei Dietrich AG, Basel Mit 100% Ökostrom, lösungsmittelfrei gedruckt auf Recystar, 100% Recyclingpapier

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Ganz Europa fährt Tram

Nicht nur im Dreiland, sondern in ganz Europa befindet sich das Tram im Aufwind. Das war nicht immer so: Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden mit der Zunahme an Autos – und auch an Auto-bussen – immer mehr Tramlinien eingestellt.

In den 1990er-Jahren wendete sich das Blatt. Zu den Gründen dafür gehören die Entwicklung längerer Tramzüge, die mehr Personen transportieren können, und technische Neuerungen wie die Vorrangschaltung an Ampeln oder die Niederflurtechnik. So wurde etwa in Freiburg im Breisgau das Netz stark ausgebaut. Ein anderes Beispiel ist Saarbrücken, wo 1997 eine grenzüber-schreitende Tramlinie ins französische Sarreguemines eröffnet wurde.

Eine Renaissance erlebt das Tram zurzeit auch in Frankreich, wo es bis in die 1960er-Jahre aus praktisch allen Städten verschwun-den war. Eine der ersten Städte, die das Tram wieder einführten, war 1994 Strasbourg. In der Debatte um die Wiedereinführung spielte Basel als Vorbild eine wichtige Rolle. 2006 bekam auch Mulhouse wieder ein Tram. Verschiedene französische Städte werden in den nächsten Jahren diesem Beispiel folgen. Auch zwischen St-Louis und Basel wird der Bau einer Tramlinie geprüft.

Die Tramlinie von Basel nach Weil am Rhein stellt eine besondere Premiere dar: Zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg werden zwischen Deutschland und der Schweiz wieder Trams verkehren.

Vorgeschichte

Im Januar 2008 gab der Grosse Rat Basel-Stadt seine Zustim-mung zum Bau der Tramlinie 8 von Basel nach Weil am Rhein. Im Februar 2008 sprach sich auch die Stadt Weil am Rhein dafür aus. Bereits im Dezember 2008 wurde in Kleinhüningen als sym-bolischer Spatenstich der erste Fahrleitungsmast aufgerichtet. Im März 2011 begannen auch die Arbeiten in Weil am Rhein-Friedlingen. Voraussichtlich Ende 2013 wird das erste Tram von Kleinhüningen nach Weil am Rhein fahren.

Finanzierung

Die Verlängerung der Tramlinie 8 wird insgesamt 104 Mio. CHF kosten. Darin enthalten sind auch die Kosten für die Sanierung von Werk leitungen oder für Massnahmen zum Schutz Klein-hüningens vor dem Schwerverkehr. Der schweizerische Bund beteiligt sich mit 43 Mio. CHF am Projekt, das sind 50 Prozent der reinen Baukosten der Tramlinie. Der Kanton Basel-Stadt steuert 37.6 Mio. CHF bei.Die Projektkosten für den Weiler Abschnitt belaufen sich auf 28,5 Mio. EUR. Neben dem Zuschuss des Schweizer Bundes und des Kantons Basel-Stadt tragen das Land Baden-Württemberg 9,65 Mio. EUR, der Landkreis Lörrach 1 Mio. EUR und die Stadt Weil am Rhein 2,6 Mio. EUR zur Finanzierung bei. Die Basler Verkehrs-Betriebe zahlen 1, 6 Mio. CHF. Da der grenz überschreitende Charakter des Projekts zu Mehrauf-wendungen führt, unterstützt die Europäische Union das Bauvor-haben mit 1 Mio. EUR aus dem Fonds für regionale Entwicklung.

Ausführlichere Informationen

[email protected]

Infozentrum Tram 8 – grenzenlos, BaselWiesendamm 14CH-4057 BaselGeöffnet jeweils dienstags von 16 Uhr bis 18 UhrInfotelefon Schweiz: 0842 008 008

Infozentrum Tram 8 – grenzenlos, Weil am RheinHauptstrasse 402D-79576 Weil am RheinGeöffnet jeweils mittwochs von 16 Uhr bis 17 UhrInfotelefon Deutschland: 07621 704 661

Strasbourg

Freiburg i. Br.

Mulhouse

Tram 8 – grenzenlos: Weil am Rhein und Kleinhüningen erhalten ein Tram

Finanziert wird Tram 8 – grenzenlos von:

Stadt Weil am Rhein

Land Baden-Württemberg

Landkreis Lörrach

BVB Basler Verkehrs-Betriebe

IWB_CMYK_C.EPS

IWB (Industrielle Werke Basel)

DER OBERRHEIN WÄCHST ZUSAMMEN, MIT JEDEM PROJEKTEuropäische Union – Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)

Schweizerische Eidgenossenschaft

Kanton Basel-Stadt

Informationen zum Tram 8 grenzenlos, Februar 2012 Verantwortlich für den Inhalt: Bau- und Verkehrsdepartement des Kantons Basel-Stadt, Tiefbauamt, Münsterplatz 11, 4001 BaselStadtplanausschnitt: © Grundbuch- und Vermessungsamt Basel-Stadt, 23. 1. 2012, www.gva.bs.ch Auflage: 4000 Exemplare Druck: Druckerei Dietrich AG, Basel Mit 100% Ökostrom, lösungsmittelfrei gedruckt auf Recystar, 100% Recyclingpapier

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Eine Stadt in drei Ländern

Gäbe es keine Grenzen, wären Basel und Weil am Rhein – ge-meinsam mit weiteren Orten im Dreiland – Teil einer einzigen grossen Stadt. Das Überqueren der Landesgrenzen gehört für Zehntausende von Menschen zum Alltag.

Nur die Tramzüge wenden noch immer an der Landesgrenze. Der Realität im Dreiland entspricht dies nicht mehr. Das Tramnetz ist in den letzten 70 Jahren kaum ergänzt worden. Dazu kommt, dass der grenzüberschreitende Verkehr in Zukunft weiter wach-sen wird. Ein Grossteil dieser Zunahme soll über den öffentlichen Verkehr (ÖV) abgewickelt werden.

Mehr öffentlicher Verkehr im Dreiland

Im grenzüberschreitenden Verkehr ist heute der Anteil des ÖV am gesamten Verkehrsaufkommen mit 12 bis 17 Prozent noch klein. Wenn der erwartete Mehrverkehr mit dem ÖV umweltge-recht bewältigt werden kann, wird sich dies auch positiv auf die Lebensqualität im Dreiland auswirken.

Ein gut funktionierendes ÖV-Netz macht die Region als Wirt-schaftsstandort attraktiver. Sowohl der Einzelhandel als auch der Arbeitsmarkt profitieren von der besseren Vernetzung – und dies auf allen Seiten der Grenzen.

Nutzen für Weil am Rhein und Kleinhüningen

Der Kern des Basler Quartiers Kleinhüningen wird nicht nur mit Weil am Rhein, sondern auch mit der Basler Innenstadt und dem Bahnhof Basel SBB verbunden. Damit die Tramverbindung funk-tionieren kann, wird die Kleinhüningeranlage für den Schwerver-kehr gesperrt. Das Quartier wird damit von Lärm und Abgasen entlastet.

In Weil am Rhein wird die neue Tramlinie durch die Zoll-/Haupt-strasse des Stadtteils Friedlingen bis zum Bahnhof führen. Die Bevölkerung und das Gewerbe werden von den besseren Verbindungen nach Basel und ins Zentrum von Weil am Rhein profitieren.

Vorteile des Trams

Immer wieder taucht die Frage auf, ob es nicht klüger gewesen wäre, statt der Tramlinie die bestehenden Buslinien von Weil am Rhein nach Basel auszubauen. Das Tram weist jedoch gegenüber dem Bus zahlreiche Vorteile auf.

Mehr PassagiereEin Tram kann mehr Fahrgäste transportieren als ein Bus. Und es bewegt mehr Leute zum Umsteigen auf den ÖV. Mit der Umstel-lung einer Buslinie zu einer Tramlinie nehmen die Passagier-zahlen in der Regel stark zu. Eine Studie für Weil am Rhein stellt dies auch für die Tramlinie 8 in Aussicht. Aus diesem Grund beteiligen sich nicht nur die Schweizerische Eidgenossenschaft, Basel-Stadt und Weil am Rhein finanziell an der Tramverlänge-rung, sondern auch das Land Baden-Württemberg, der Landkreis Lörrach, die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) und das Interreg-Programm Oberrhein.

Günstiger im BetriebIn einem Tram haben mehr Personen Platz als in einem Bus. Weil es für den Betrieb eines Trams jedoch gleich viel Perso-nal braucht wie für einen Bus, verursacht das Tram geringere Betriebskosten.Mit einer einzigen zusätzlichen Tramkomposition können Klein-hüningen und Weil am Rhein im 15-Minuten-Takt erschlossen werden. Für eine Buslinie von Weil am Rhein bis in die Basler Innenstadt wären mindestens drei Fahrzeuge nötig – und auch drei Fahrer.

Tiefere UmweltbelastungWürde statt des Tramangebots das Busangebot ausgebaut, wären zwischen Kleinhüningen und Basel neben den heutigen Trams zusätzliche Busse unterwegs. Die Folgen wären nicht nur höhere Kosten, sondern auch mehr Abgase und Lärm.

Mehr KomfortDas Tram bietet mehr Fahrkomfort. Die Reisezeit ist kürzer als im Bus, die neuen Niederflurwagen der Linie 8 erleichtern Rollstuhlfahrenden, Senioren und Personen mit Kinderwagen den Einstieg. Dazu kommt, dass Fahrgäste, die in Richtung Basel unterwegs sind, in Kleinhüningen nicht mehr umsteigen müssen.

All diese Argumente bestätigt übrigens auch ein Gutachten, das Voraussetzung für die Zuschüsse des Landes Baden-Württem-berg war.

Haltestelle, Kleinhüningen, Wiesendamm

Haltestelle, Kleinhüningen, Gärtnerstrasse

Kleinhüningeranlage

Dreiländerbrücke, Richtung Weil am Rhein

Dreiländerbrücke, Richtung Basel

Zoll Weil am Rhein-Friedlingen

Weil am Rhein/Zentrum

Riedlistrasse

Tram 8 in der Kleinhüningeranlage

Tram 8 in der Zollstrasse

Fotomontage

Fotomontage