Transgene Organismen – klassische Züchtung Methoden und ... · Protein Transgen Antisense RNA....

67
Transgene Organismen – klassische Züchtung Methoden und Konsequenzen im Vergleich. Wolfgang Nellen, Abt. Genetik, Univ. Kassel Science Bridge e.V.

Transcript of Transgene Organismen – klassische Züchtung Methoden und ... · Protein Transgen Antisense RNA....

  • Transgene Organismen – klassische ZüchtungMethoden und Konsequenzen im Vergleich.

    Wolfgang Nellen, Abt. Genetik, Univ. KasselScience Bridge e.V.

  • Zu Science Bridge e.V.:

    unabhängiger, gemeinnütziger Verein an der Universität Kassel

    Schüler- und Öffentlichkeitslabor, das • Grundlagen der Molekularbiologie vermittelt• praktische Einblicke in die Molekularbiologie erlaubt,• gesellschaftliche und ethische Aspekte diskutiert

    Kombination von Schulbildung, Lehrerfortbildung, Studentenausbildung,Erwachsenenbildung.

    www.sciencebridge.net

  • Technische, biologische Aspekte der Gentechnik

    Ökonomische, ethische, gesellschaftliche Aspekte der Gentechnik

  • Marker gestützte Züchtung („Smart Breeding“)

    Herstellung transgener Pflanzen

    Epigenetik

    Voraussetzungen für Gentechnik

    Konventionelle Züchtung

    Beispiele und Argumente auf Wunsch

    Inhalt

    Antisense – RNAi Techniken

  • Gentechnik funktioniert, weil der genetische Code universell ist.

    Der genetische Code wird vonallen Organismen „verstanden“.

    Er wird von allen Organismenin gleicher Weise in Proteine (zelluläre „Maschinen“) übersetzt.

    Voraussetzungen für Gentechnik

  • Das Übersetzungsresultat ist in Bakterien, Pflanzen und Tieren gleich.Proteine mit ähnlichen Funktionen sind in verschiedenen Organismen ähnlich

    Voraussetzungen für Gentechnik

  • Nicht nur die Sprache der Gene ist gleich, auch die „Grammatik“ (Kontext der Gene im zellulären Zusammenhang) ist gleich oder ähnlich.

    Ausschnitt aus dem Citrat CyclusCourtesy of Roche Applied Science© 1993 Boehringer Mannheim GmbH - Biochemica

    Voraussetzungen für Gentechnik

    http://www.roche-applied-science.com/

  • Voraussetzungen für Gentechnik

    DNA muss in eine Zelle hineinkommen.

    DNA muss stabil in das Genom integriert werden.

    DNA muss so integriert werden, dass die Informationverarbeitet werden kann.

    Die Natur liefert dafür ein Beispiel: Agrobacterium tumefaciens

    International Society for Microbial Ecology http://www.apsnet.org/Education/

    Voraussetzungen für Gentechnik

    Science Bridge 2009

  • Wikipedia

    Aus der DNA des pathogenen Bakterienplasmids wurden die Gene für die Tumorbildung entfernt, die Eigenschaften des Gentransfers aber beibehalten.

    Statt der Gene, die den Tumorerzeugen, können nun beliebigeGene in eine Pflanze übertragen werden. Der Mechanismus ist der gleichewie beim Transfer der Pathogen-itätsgene.

    Voraussetzungen für Gentechnik

  • Wie kommt ein Gen in eine Pflanze?

    Agrobacteriumtumefaciens.

    in das „entschärfte“ Plasmid werden das gewünschtes Gen und Selektionsmarker eingesetzt. Damit werden Pflanzen-

    zellen infiziert.http://www.zum.de

    Herstellung transgener Pflanzen

    Agroinfektion

  • Die Zellen wachsen zu undifferenziertem Gewebe (Kallus) an.Kalli werden molekularbiologisch auf Expression und Integrations-ort des Transgens untersucht. Aus „richtigen“ Geweben werden ganze Pflanzen regeneriert.

    Herstellung transgener Pflanzen

    Die genaue Untersuchung der transgenen Pflanze findet in der nächsten Generation und nach weiteren Kreuzungen statt.

    http://www.oksiuta.de/breedingspaces/breedingspaces.htm

    http://edoc.hu-berlin.de/

  • Herstellung transgener Pflanzen

    Das Transgen kann von verschiedenenpflanzlichen Promotoren getriebenwerden.

    Diese bestimmen, in welchen Teilender Pflanze das Genprodukt exprimiert wird.

    R. Schmidt, MPG M. Grieshaber, Uni Düsseldorf

    Expression eines Marker-gens in Samen oder inMesophyllzellen.

  • Agroinfiltration

    Um schnell und direkt Effekte eines Transgens zu untersuchen,kann Agrobacterium in Blätter infiltriert werden. Die Genexpressionist transient (vorübergehend). Die Pflanze ist nicht stabil transgen.

    Agroinfiltration ist nicht für die Herstellung von kommerziellverwendbaren Nutzpflanzen geeignet.

    Herstellung transgener Pflanzen

    http://www.apsnet.org/mpmi/covers/2001/mma01cvr.htm

    http://www.jic.ac.uk

  • Particle-Bombardment

    Herstellung transgener Pflanzen

    Mit einer „Gene-Gun“ können mit DNA beschichtete Partikel in Zellengeschossen werden. Die DNA löst sich von den Partikeln, wandert in den Zellkern und kannin das Genom integriert werden.

    http://www.bio.davidson.edu http://artsci.wustl.edu

  • Herstellung transgener Pflanzen

    Die Aufzucht transgener Pflanzen und die Untersuchung desTransgen-Effekts erfolgt wie nach Agroinfektion.

    Die Methode ist von der Natur „abgeguckt“: durch saugenden Insektenund andere Verletzungen dringen Viren und andere Pathogene in die Pflanze ein.

    http://www.oksiuta.de/breedingspaces/breedingspaces.htm

    http://edoc.hu-berlin.de/

  • Antisense- und RNAi Technik

    In manchen Fällen möchte man Gene, die für unerwünschte Eigenschaften codieren, ausschalten.

    Beispiele: Toxine, Fettsäure-Desaturasen, Bitterstoffe, Reifungsfaktoren

    DNA

    mRNA

    Protein

    Transgen

    Antisense RNA

  • Die Methode ist hier sehr vereinfacht dargestellt, sie ist aber recht gut untersucht und verstanden.

    Man weiß sogar, warum sie manchmal nicht funktioniert.

    Man findet in der Natur Mutanten, die nach diesem MechanismusGene ausgeschaltet haben.

    Die erste Anwendung waren die zwei verschiedene Sorten von„Anti-Matsch-Tomaten“.

    Antisense- und RNAi Technik

  • transgene Pflanzen

    HerbizidresistenzenPestizidproduktionVirusresistenzenTrockenresistenzSalzresistenzReifeverzögerung

    Ungesättigte FettsäurenIndustriestärke (Amylopektin)Vitamin A VorläuferHöhere EisenspeicherungHöherer FolsäuregehaltHöherer Anthocyangehalt

    Zierpflanzen

    Molecular PharmingProduktion von essentiellen AminosäurenInaktivierung von AllergenenSenkung LigningehaltSenkung Linamaringehalt (Maniok)Früchte ohne Samen (Kerne)

    Modifizierte Speicherproteine

    Beispiele für transgene Pflanzen (in Entwicklung oder existent)

  • Konventionelle Züchtung

    Konventionelle Züchtung

    Raps: ursprünglich Kreuzung zweier Arten (Rübsen, Wildkohl), allopolyploid

    Kreuzung von Kulturarten mit Wildarten (Rübsen) um z.B. Resistenzen gegenpathogene Pilze einzukreuzen.

    Ogura-Hybridsystem: männliche Sterilität in zwischenartlicher Kreuzung

    B. junacea: brauner Senf B. napus: RapsB. rapa: Rübsen B. oleracea: GemüsekohlR. sativus: Rettich B. carinata: abessinischer Senf

    Beachte: es werden Artgrenzen überschritten!

  • Braz. J. Plant Physiol. vol.20 no.2 Londrina Apr./June 2008

    Um mit 90% Sicherheit einen bestimmtenPhänotyp zu finden, müssen ca. 30.000mutierte Individuen untersucht werden.Jedes trägt ca. 20 weitere Mutationen.

    Gamma Strahlen(Chromosomenbrüche)

    EMS = Ethylenmethansulfonat(Punktmutationen)

    Konventionelle Züchtung

    Mutagenese

  • Versuch, Resistenz gegen Fusarium Wilt Disease in Bananen zu erzeugen.(Poster auf einer Tagung 2009 in Padang, Indonesien)

  • Marker gestützte Züchtung

    Marker gestützte Züchtung

    Wikipedia

    Am Äußeren einer Pflanze (Phänotyp)erkennt man nicht den Genotyp.

    Die Zucht von Pflanzen mit un-bekanntem oder unklarem Genotypist sehr langwierig.

    Kennt man jedoch den Genotyp,kann ein Kreuzungsergebnis mitgroßer Sicherheit vorausgesagtwerden.

    Dies gilt für neue Mutanten ebensowie für die Kreuzung von Sorten, umEigenschaften zu kombinieren.

  • http://www.lfl.bayern.de/ipz/biotechnologie/03678/?context=/landwirtschaft/bio_gentechnologie/

    Wenn für Genotypen molekulare Marker existieren, kann man aus der Nachkommenschaft einer Kreuzung sehr schnell die „richtige“ Gen-kombination auswählen.

    Marker gestützte Züchtung

    Marker gestützte Züchtung kann viele Jahre in einem Zuchtprogramm einsparen.

  • Die Entwicklung von Markern ist oft schwierig, weil man bei konventionellen Züchtungen die Mutationen, die zu der ge-wünschten Eigenschaft führen, nicht kennt.

    Werden (konventionelle) Sorten gekreuzt, so werden viele Gen-varianten gemischt, die man alle nicht kennt. Eine gute Ertragssorte unterscheidet sich von einer Sorte mit Resistenz gegen Rostpilz in vielen Genen.Nur eins oder wenige sind für die gewünschten Eigenschaftenverantwortlich.

    Es gilt, die Nadel im Heuhaufen der Unterschiede zu finden!

    Marker gestützte Züchtung

  • Epigenetik

    Epigenetik

    Petunie

    Fliegenauge

    Warum sind einige Zellen weiß und andere rot?Alle haben die selben Gene!

    Manchmal werden Gene in einem Organismuszufällig ein- oder ausgeschaltet.

  • Die Aktivität von Genen wird wesentlich von zwei Faktoren bestimmt:a) die Verpackung der DNA in Proteine (Chromatin)

    DNA

    Histone (Nucleosom)

    Epigenetik

  • Cytidin

    NH2

    N

    ON

    Ribose

    NH2

    N

    ON

    Ribose

    H3C

    Methylierungdurch Dnmts

    5-methyl-Cytidin

    b) die Modifikation der Base Cytosin in der DNA

    Weil nicht jedes Cytidin methyliert wird, entsteht ein zusätzlicher Code: „die fünfte Base“

    Epigenetik

    5-methyl-Cytidin bindet andere Proteineund führt zu einer anderen Zusammen-setzung des Chromatins.

  • Verpackung und DNA Methylierung hängen mit der Nachbarschaftim Chromosom und auch mit Umwelteinflüssen zusammen.

    Die Nachbarschaft im Chromosom ändert sich z.B. durch Brechenund anderes Zusammenwachsen von Chromosomen und durch das Einfügen von DNA.

    Heterochromatin Gen für rote Augen

    An der Codierung von Genen ändert sich nichts!

    Die epigenetische Codierung kann sich jedoch in verschiedenenGeweben, in verschiedenen Stadien der Entwicklung, unter ver-schiedenen Umweltbedingungen unterscheiden.

    Epigenetik

    Heterochromatin („stilles“ Chromatin kann sich ausbreiten!)

  • Das Epigenom zu bestimmen bedeutet, für jedes Gen in jedem Gewebe zu jeder Entwicklungszeit und unter verschiedenen Umweltbedingungendie DNA Verpackung und die DNA Modifizierung zu bestimmen.

    Bei Transgenen kann man Veränderungen in der Nachbarschaft desTransgens erwarten und untersuchen.

    Bei konventionellen Mutanten weiß man nicht, wo man schauen soll.

    Es ist zu erwarten, dass sich unterschiedliche Sorten von Nutz-pflanzen nicht nur genetisch sondern auch epigenetisch drastischunterscheiden.

    Epigenetik

    Bei alloploiden Kreuzungsprodukten sind genomweite epigenetische Veränderungen sehr wahrscheinlich.

  • Beispiel:

    Epigenetik

    blau: Zellkerngrün: Verpackungsmarkerrot: Transgen

    Transgen und Verpackungsmarker liegen getrennt vor. Transgen istvoll aktiv.

    Transgen und Verpackungsmarkerüberlappen weitgehend. Transgenist schwach oder nicht aktiv.

    M. Dubin, Abt. Genetik, Univ. Kassel

  • Was kann bei transgenen Pflanzen „schief“ gehen?

    Produkt des Transgens greift in andere Stoffwechselwege ein.Produkt des Transgens schädigt die Pflanze.Transgen hat Auswirkungen auf benachbarte Gene (z.B. epigenetisch).Transgen (z.B. Resistenz) kreuzt in Wildformen aus.Produkt des Transgens löst Allergien aus.Transgen ist instabil und geht verloren.

    Was kann bei konventioneller Züchtung / Mutagenese „schief“ gehen?

    Mutation stört Stoffwechsel oder Lebensfunktionen – Pflanze ist tot.Mutation (Chromosomenbruch) beeinflußt benachbarte Gene (epigenetisch).Gezüchtete Resistenzen kreuzen in Wildformen aus.Arthybride zeigen unerklärliche genetische oder epigenetische Effekte.Endogene Toxine werden aktiviert.Aktivierung von Transposons löst Mutatorphänotyp aus.

  • ... weitere Beispieleund Argumente gerne auf Wunsch!

    Diskussionsforum„Grüne Gentechnik“https://www.xing.com/net/greengenetech/

  • GV Reis und Bio Spinat

    Fettsäuren in Sonnenblumen

    natürlich Genpanscherei

    gentechnische Korrektur eines Genverlusts?

    Golden Rice

    00-Raps

    Bt-Mais

    Biologischer Schutz vor Schadinsekten

    Bacillus thuringiensis im Ökolandbau

  • Bt - Mais

    Kommerzielle Sorten:Mon 810 (Monsanto) und Starlink (Aventis)

    Transgene Maispflanzen produzieren ein Toxin aus Bacillus thuringiensis

    Das Gift ist für den Menschen unschädlich, tötet aber die Larvedes Maiszünslers, wenn sie diePflanze frißt.

    Bt – Toxine haben eine gewisse Spezifitätfür bestimmte Insekten.

    Bei Mais treten hohe Ernteverlustedurch den Maiszünsler auf.

  • Argumente dafür:

    1. Bt-Mais schränkt die Nutzung von Insektiziden ein und verbessert den Ertrag.

    2. Die Giftigkeit ist relativ spezifisch (gilt z.B. nicht für Bienen).

    4. Auskreuzung mit anderen heimischen Pflanzen ist nicht möglich.

    3. Sensitive Insekten (z.B. Monarchfalter) bewegen sich kaum im Maisfeld, Raupen fressen keinen Mais.

    5. Sporen von Bt werden auch im ökologischen Landbau als „natürliches“ Insektizid eingesetzt.

  • Argumente dagegen:

    1. Das Toxin könnte andere (nützliche) Insekten schädigen.

    2. Schadinsekten könnten Resistenzen gegen Bt entwickeln.

    3. Menschen könnten Resistenzen gegen Antibiotika entwickeln.

    4. Bt könnte langfristig doch schädliche Auswirkungen auf den Menschen haben.

    5. Das Transgen kann auf andere Pflanzen übertragen werden.

    6. Das Transgen kann „Bio-Mais“ kontaminieren.

    7. Die Biotech Konzerne werden den Agrarmarkt kontrollieren.

  • GM Mais bringt Ertragszunahme um 28 bis 43 %Finanzieller Verlust durch Anbauverbot: ca. 1 Mrd Eurohttp://www.pubresreg.org/

    ... aber Untersuchungen von anderen Interessengruppenkommen gewiss zu anderen Ergebnissen ....

    Der Maiszünzler verursacht Verletzungen der Pflanze. Dies sind Eintrittsstellen für Pilzinfektionen. Pilze produzieren Toxine. Die Kontamination mit dem Pilztoxin Fumonisin war im „normalen“ Mais um den Faktor 100 erhöht.

    Fumosin ist mit Sicherheit toxisch für Menschen.Bei Bt Toxin versucht man bisher vergeblich das nachzuweisen.

  • Der Anbau mancher Pflanzen (z.B. Mais, Baumwolle) ist ohne Insektizide kaum denkbar.

    chemische Insektizide sind teuer und giftig.

    Die „Lösung“ in Afrika: sparsame Verwendung, in jede Maispflanze ein Körnchen.Dafür bieten professionelle „Medicine Dropper“ ihre Dienste an.(nur: der „Medicine Dropper“ vergiftet sich dabei!)

    In China vergiften sich pro Jahr 50.000 Baumwollbauern durch unsachgemäßen Umgang mit Insektiziden.

    Bt-Baumwolle, Bt-Mais produzieren selbst ein für Menschenungiftiges Insektizid.

  • 00-Raps

    konventionelle Züchtung ohne Bitterstoffe (Erucasäure, Glucosinolate)

    Durch hohen Eiweißgehalt und geringen Rohfaseranteil massive Verdauungsstörungen, u. a. zu schaumiger Gärung und Tympanie, in akuten Fällen bereits tödlich. S-Methylcysteinsulfoxid: bei länger dauernder Aufnahme (1–3 Wochen) hämolytischeAnämie, mit Todesfolgen. pathologisch-anatomischen Untersuchung: als Folge der hämolytischen Anämie prähepatischer Ikterus, Gastroenteritis, Myokarddegeneration, Hyperämie der Innenorgane und des Gehirnes festgestellt werden, Zerfall der Blutkörperchen, massive Hämosiderose der Leber, Nieren und Milz. In Großhirnhemisphären teilweise ödematöse und nekrotische Herde.Zeitschrift für Jagdwissenschaft, 33, Nr 3 (1987)

    führte zu starkem Rehsterben in Österreich und Bayern.

    Auf Flächen, die einmal mit +0-Raps bepflanzt waren, kann kein 00-Raps für die menschliche Ernährung mehr angebaut werden, da dieser mit ausgesamtem +0-Raps (Ausfallraps) verunreinigt sein kann.

    unerwartete Nebeneffekte, die durch Langzeituntersuchungen hättenvermieden werden können!

  • Golden Rice

    Narzisse/Mais

    Bakterium Erwinia

    Reis

    Anreicherung von ß-Karotin (Umwandlung in Vitamin A)

    Drei Gene eingefügt,die zur ß-Karotin-Produktion in Reisführen.

    Reis mit 0,8 bis 40µg Provitamin Apro Gramm.d.h. 1,6kg bis 70g Reis decken den ganzen Tagesbedarf.

  • Argumente dafür:

    1. Kein industrielles Interesse (Syngenta, Golden Rice Humanitarian Board)

    2. Kann in lokale Reisvarianten eingekreuzt werden.

    3. Keine Umstellung der Anbaumethoden

    4. Deutliche Erhöhung des Vitamin A Angebots

  • Argumente dagegen:

    1. Altruistische Motivation der Forscher wird bezweifelt.(auf Lizenzgebühr wird in armen Ländern nur verzichtet, wenn weniger als 10.000$umgesetzt werden.)

    2. ß-Karotin wird nur in Verbindung mit Fetten aufgenommen, diese stehen aber in den betroffenen Regionen wenig zur Verfügung.

    3. Verstärkung des Reisanbaus auf Kosten des Anbaus vonGrüngemüse.

    5. Vitamin A kann auch in Tablettenform verabreicht werden.

    4. Die Menge an Vitamin A ist nicht ausreichend.

  • 5. Vitamin A kann auch in Tablettenform verabreicht werden.

    Die Versorgung eines Kindes mit Vitamin A Kapseln kostet 1€/Monat.

    Die Maßnahmen zur Anbaugenehmigung bzw. Verhinderung von Golden Rice kosteten bisher weit mehr als 20 Mio US$

    ... und ca. 280.000 Menschenleben alleine in Indien.

    Obwohl kein Risiko aufgezeigt werden konnte, obwohl seit 7 JahrenSicherheitsforschung betrieben wird (ohne eine Gefahr zu identifizieren)wird Golden Rice voraussichtlich erst 2012, d.h. 13 Jahre nach seiner Entwicklung in den Händen der Bauern sei.

    Wer trägt die Verantwortung für diese Menschenleben?

  • Vieles ist möglich, aber welcher Wissenschaftler, welcheFirma hat das Stehvermögen und das Kapital, eine Durst-strecke von 13 Jahren durchzuhalten?

    ... das sind nur die ganz großen Konzerne und das trägt zurMonopolisierung auf dem Agrarmarkt bei.

  • In Maiswurzeln wird die Substanz (E)-beta-Caryophyllen (EßC) produziert, die Nematoden anlockt. Diese Nematoden töten die Larven des Maiswurzelbohrers und stellen so eine natürliche Schädlingsbekämpfung dar.

    Das Enzym, das den Lockstoff pro-duziert, ist aber im Verlauf der konventionellen Maiszüchtung anscheinend „verloren gegangen“.

    Ist ein transgener Mais, der einen Fehler der konventionellen Züchtung behebt, ökologisch akzeptabel?

    http://www.biotechnologie.de/BIO/

  • Wir spielen Gott und schaffen unnatürliche Nahrungsmittel.Das kann nicht gut sein!

    Aber, ohne genetische Abnormalitäten wäre unser heutiges Leben nichtdenkbar;

    Einkorn + wilder Spelzweizen = wilder Emmer (tetraploid)Emmer + Wildweizen (Triticum tauschii) = Kulturweizen (hexa-ploid) – ein genetisches und epigenetisches Monstrum!

    MPIZ, Köln

  • Seine engste Verwandtschaft sieht so aus:

    oder so ...

    Wir züchten Monster, die in der Natur nichtüberleben würden, die man aber gut essen kann!

    Glauben Sie, dass ein Blumenkohlein wirkliches „Naturprodukt“ ist?

    www.leshop.ch

  • Möchten Sie natürliche Bananen essen?

    Oder lieber triploide, sterileZuchtformen ohne Kerne?

  • Gentechnik schafft unnatürliche Chimären, die in derNatur nie entstehen würden.

    „Natürliche“ Genpanscherei: unkontrollierte Mischung der Gene von Pflaume und Aprikose

  • erhöhter Gehalt an ungesättigten

    Fettsäuren

    erhöhter Gehalt an ungesättigten

    Fettsäuren

    gentechnisch hergestellt

    biologischeZüchtung

  • gentechnisches Einfügen einer Duplikation des Oleat-

    desaturase – Gens

    Mutagenese mit DMS(Dimethylsulfat)

    Punktmutationen, Genduplikationen

    Stilllegung des Oleat-desaturase – Gens durch

    RNA Interferenz

    Selektion auf Pflanzen miterhöhtem Anteil an

    ungesättigten Fettsäuren

    Prüfung der gentechnischenVeränderung.

    Prüfung der Äquivalenz mitder Ausgangssorte

    Keine weitere Prüfung.

    Zufällige Feststellung, dassunter anderem eine Stilllegung

    des Oleatdesaturase – Gensdurch RNA Interferenz

    stattgefunden hat.nicht zugelassen

    An insertion of oleate desaturase homologous sequence silences via siRNA the functional gene leading to high oleic acid content in sunflower seed oil. Lacombe S, Souyris I, Bervillé AJ., Mol Genet Genomics. 2009 Jan;281(1):43-54.

  • Reis und Spinat(Nature Biotechnology 24, Okt. 2006)

    August 2006:FDA hält eine Pressekonferenz ab, weil BayerCropScience mitgeteilt hat, dass Spuren von gentechnisch verändertem Reis (LL Rice 601) in kommerziell erhältlichen Reis gelangt sind. Es wird festgestellt, dass keine gesundheitliche Gefährdung besteht.

    Die Medien in Deutschland berichten ausführlich über Tage und Wochen über die „Genkontamination“. Greenpeace und „Friends of the Earth“ starten eine weitere Kampagne gegen die unberechenbare Gesundheitsgefährdung durch „Genfood“. Es werden keine Erkrankungen durch gentechnisch veränderten Reis gemeldet.

  • September 2006:Kontamination von frischem, “organischem” Blattspinat mit E. coli O157:H7 (aus organischem Dünger) führt in den USA zu 150 Erkrankungen, davon 75 Krankenhausaufenthalte, davon 20 mit hämolytisch-uremischem Syndrom, davon 1 bestätigte (!) Todesfolge.

    Die Nachricht findet in den deutschen Medien keine Beachtung. Greenpeace und „Friends of the Earth“ sehen keine Gefahr und verhalten sich ruhig.

    2009 wiederholt sich das Szenario mit gentechnisch verändertem Leinsamen und Rucola/Kreuzkraut:100 g Salat enthielten 1 600 µg Kreuzkrautgift. (Grenzwert: 1 µg/Tag)von GV Leinsamen ist keinerlei Gefahr bekannt.

  • Biologischer Schutz vor Schadinsekten

    insektenpathogene Nematoden (Heterorhabditis bacteriophora). Nematoden befallen die Schädlingslarven, ein mitgebrachtes Bakterium (Xenorhabdus) tötet diese. Nematoden gelten als ungefährlich für Pflanzen und Warmblüter. Die Wirkung auf Nicht-Zielorganismen ist nicht untersucht.

    Schlupfwespen der Gattung Trichogramma werden gezielt gezüchtet und gegen unerwünschte Insekten eingesetzt. Der Befall von Nicht-Zielorganismen ist nachgewiesen.

    Im Bio-Anbau wird der asiatische Marienkäfer gegen Blattläuse eingesetzt.Es wurden keine Langzeitstudien durchgeführt. Der Befall von Nicht-Zielorganismen ist nachgewiesen.Der Verlust an Biodiversität (ca. 80 heimische Arten!) ist voraussagbar.Die Käfer sind nicht rückholbar.

  • Asiatische Marienkäfer wurden 2001 erstmals freilebend in Belgien gefunden.Heute sind sie in ganz Deutschland weitverbreitet und werden bereits zur Plage.

    de.wikipedia.org

    Es werden ca. 100 Arten (meist Insekten) zur „biologischen Schädlings-bekämpfung“ angeboten.Auswirkungen auf die Umwelt und den Menschen sind nicht/kaum untersucht.

    Zum Teil sind Schäden bekannt – die Anwendung geht weiter.

    Im Weinbau verursachen die Käfer starkeQualitätseinbußen, wenn sie sich in Traubenverkriechen und in den Wein geraten.

  • Verwendung von Bacillus thuringiensis:

    Bacillus thuringiensis (B.t.) wird seit über 30 Jahren in Deutschlandeingesetzt, heute auf über 20.000 Hektar im Jahr, überwiegend imWeinbau, Forst , Obst- und Gemüsebau. Eine Unterart israelensis wird am Oberrhein zusätzlich auf über 10.000 Hektar pro Jahr gegen Stechmückenlarven ausgebracht. (www.oekolandbau.de)

    Es werden Sporen des Bakteriums ausgebracht.Die Toxingene liegen auf Plasmiden, die sich für horizontalen Gentransferanbieten.

    Bacillus thuringiensis, ist eine Variante (die selbe Spezies!) wie der Milzbranderreger Bacillus anthracis und Bacillus cereus , die fürMenschen pathogene Toxine bilden.Ist das Ausbringen von Unmengen dieser Organismen sicher?

    http://de.wikipedia.org/wiki/Bacillus_anthracishttp://de.wikipedia.org/wiki/Bacillus_cereus

  • Die Wachsmotte gehört zur Familie der Zünsler.

    Biologie, Univ. Bielefeld

    Waben werden mit B401,einer Suspension aus BtSporen behandelt.

    Imkereibedarf Schagerl, Lunz am See

    Biohelp.de„Der Geschmack des Honigs bleibt unverändert.“

  • ZEIT ONLINE: Sie plädieren für eine nachhaltige Landwirtschaft statt Gentechnik und künstlicher Düngung, um den Hunger zu bekämpfen. Können auf diese Art überhaupt genügend Nahrungsmittel erzeugt werden?

    Müller: Die Weltbevölkerung wird wachsen, von heute 6,5 Milliarden auf über 9 Milliarden Menschen im Jahr 2050. Deswegen werden mehr Nahrungsmittel benötigt. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass der Zugang zu Nahrungsmitteln das wesentliche Problem ist. Heute werden genug Lebensmittel produziert, um alle Menschen zu ernähren, und trotzdem hungern über eine Milliarde Menschen. Meine Meinung ist, dass wir das Klimaproblem und das Hungerproblem nur zusammen lösen können, durch eine Landwirtschaft, die produktiv und klimafreundlich zugleich ist.

    Alexander Müller, Grünen-Politiker und stellvertretender Generaldirektor der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) beantwortet eine Frage (13.11.2009):

    Was denn nun? Können wir oder können wir nicht?