Treuhand und Revision - Jahrbuch 2012

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Treuhand und Revision JAHRBUCH 2012 herausgegeben von Andrea Mathis & Rolf Nobs

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Jahrbuch zu Treuhand und Revision 2012, Andrea Mathis & Rolf Nobs

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Treuhand und RevisionJAHRBUCH 2012

herausgegeben von

Andrea Mathis & Rolf Nobs

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CIP-Kurztitelaufnahme der deutschen Bibliothek

Jahrbuch zu Treuhand und Revision 2012 Herausgeber: Andrea Mathis & Rolf Nobs

WEKA Business Media AG, Schweiz

© 2012 WEKA Business Media AG, Hermetschloostrasse 77, CH-8048 Zürich, Telefon 044 434 88 88, Telefax 044 434 89 99

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Alle Rechte vorbehalten, Nachdruck – auch auszugsweise – nicht gestattet.

ISBN 978-3-297-48212-4Druck: Kösel GmbH & Co. KG, Layout: Dimitri Gabriel, Satz: Tonio Schelker

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InhaltsverzeichnisEditorialAndrea Mathis/Rolf Nobs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

Fremdwährungsmanagement bei Schweizer KMUBeatrix Wullschleger/Roger Disch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

Zankapfel ArbeitszeugnisRoger Rudolph . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .33

Das neue ProduktesicherheitsgesetzHans-Joachim Hess . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53

Die Umwandlung einer GmbH in eine Aktiengesellschaft bei kleineren und mittleren Unternehmen (KMU)Michael Rutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .93

Benachrichtigung des Konkursrichters durch die RevisionsstelleRico A. Camponovo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119

Unternehmensbewertung: Die Theorie, die Praxis und die KMUTobias Hüttche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 155

Qualitätssicherung und Dokumentation einer ordentlichen Prüfung mit Unterstützung einer PrüfungssoftwarePeter Rüegsegger/Max Gerber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 193

Kluge Zielsetzung als stressreduzierendes FührungsinstrumentRuth Enzler Denzler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 219

Vorsorgeplanung ist Unternehmens- und PrivatplanungTony Z’graggen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 241

Unabhängigkeit – Mitwirkung bei der BuchführungKarl Renggli . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 265

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Andrea Mathis Rolf Nobs

Die Finanz- wie Eurokrise hat auch vor der Schweiz als einem der grös-sten Finanzplätze der Welt keinen Halt gemacht. Hat die Krise bisher hauptsächlich Unternehmen der Finanzbranche und der Exportindus-trie betroffen, besteht nach wie vor das grosse Risiko, dass jederzeit auch kleinere und mittlere Unternehmen in Mitleidenschaft gezogen werden.

Frühere Krisen haben gezeigt, dass die Dienstleistungen der Treuhand- und Revisionsbranche gerade in schwierigen Zeiten sehr gefragt sind. Ein traditionell hoher Ausbildungsstand und die laufende Weiterbil-dung vieler im Treuhand- und Revisionswesen tätiger Fachkräfte tragen in unsicheren Zeiten viel zur grossen Nachfrage nach praxisgerechter Beratungsleistung auf hohem Niveau bei. Und nicht zu vergessen – durch die anhaltend negativen Schlagzeilen aus der Finanzbranche wird das Ansehen der in ihrer Mehrheit zurückhaltend, vertrauensvoll und kompetent auftretenden Treuhänderinnen und Treuhänder weiter steigen.

Wichtig erscheint, dass die Branche rasch erkennt, welche Beratungs-bereiche derzeit besonders gefragt und vonnöten sind, und diese ihrer Kundschaft auch proaktiv anbietet. Warten, bis der Kunde oder die

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Kundin die Geschäftsunterlagen liefert, ist derzeit wohl eher das falsche Geschäftsmodell.

Eines scheint auch klar – die Treuhand- und Revisionsbranche tut gut daran, einer breiten Öffentlichkeit den Nutzen ihrer hochstehenden Dienstleistungen aufzuzeigen, und zwar mehr, als dies in der Vergan-genheit geschehen ist. Für die Treuhänderinnen und Treuhänder, wel-che sich mit den Veränderungen in ihrem Berufsstand aktiv auseinan-dersetzen und ihr Angebot laufend professionalisieren, bringen die Veränderungen zusätzliches Beratungspotenzial.

Die letzten Jahre haben jedoch auch gezeigt, dass sich die Berufsange-hörigen von Treuhand, Revision, Steuerrecht und Personalwesen an dauernde Veränderungen und Neuerungen gewöhnt haben. Wie viel-fach zitiert, gilt der Begriff des lebenslangen Lernens in unserm Be-rufsstand noch viel mehr als anderswo. Die Besten der Branche wis-sen dies schon längst. Sie bilden sich denn auch von sich aus und im ureigenen Interesse viel häufiger und länger weiter, als es von den Berufsverbänden in deren Weiterbildungsrichtlinien mit Mindest-standards gefordert wird. Für sie stellt Weiterbildung nicht eine Pflicht, sondern eine Art Berufung dar, die weniger als Bürde, sondern vielmehr als Freude wahrgenommen wird.

Die Aufgabe von Unternehmer Forum Schweiz bei der Herausgabe dieses Jahrbuchs besteht darin, Autorinnen und Autoren für praxiso-rientierte Fachbeiträge zu finden. Hier können wir uns auf unsere grosse Referentendatenbank verlassen. Die Autorinnen und Autoren kennen wir meist schon seit vielen Jahren als ausgezeichnete und pra-xisnahe Referierende an unseren Seminaren, Tagungen und Kongres-sen. Praxisbezug und persönliche Betreuung sind wichtige Vorausset-zungen, weshalb sich von Jahr zu Jahr mehr Treuhänderinnen und Treuhänder, Fachleute aus dem Finanz- und Rechnungswesen sowie Unternehmerinnen und Unternehmer an unseren Veranstaltungen weiterbilden. Den Praxisbezug haben Sie in diesem Buch von der ersten bis zur letzten Seite vor sich. Für die persönliche Betreuung begrüssen wir Sie gerne an einer unserer Ver anstaltungen oder als Mitglied in unserem «preferred leaders club». Alle Details finden Sie unter www. unternehmerforum.ch.

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Wir danken den Autorinnen und Autoren Dr. Ruth Enzler, Beatrix Wull-schleger, Roger Disch, Rico Camponovo, Michael Rutz, Prof. Dr. Tobias Hüttche, Roger Rudolph, Hans-Joachim Hess, Karl Renggli, Peter Rüegsegger, Max Gerber und Tony Z’graggen für ihren grossen und wich-tigen Beitrag zu diesem Jahrbuch. Unser Dank gilt auch der WEKA Business Media AG für die ausgezeichnete Zusammenarbeit.

Die Herausgeber

Andrea Mathis Rolf Nobs

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Beatrix Wullschleger schloss das Volkswirt-schaftsstudium an der Universität St. Gallen im Frühling 2006 mit dem M.A. HSG in Econo-mics ab. Der Einstieg in die Berufspraxis erfolgte über ein Praktikum bei der «Handelszeitung», in dessen Anschluss sie als Finanzredaktorin fest angestellt wurde. Nach einem Wechsel zu Swiss-canto Asset Management AG als Marketing Manager im Bereich Asset Management und Institutionelle Kunden besuchte sie berufsbe-

gleitende die AZEK und erwarb im Juni 2010 das eidgenössische Diplom des Finanzanalytikers und Vermögensverwalters. Seit Juli 2011 arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Finanzmanage-ment der Hochschule für Wirtschaft, FHNW in Basel.

Roger Disch studierte Betriebswirtschaften an der Hochschule für Wirtschaft in St. Gallen und erlangte im Dezember 2009 einen exekutiven Master mit Vertiefung Corporate Finance von der Hochschule Luzern. Er ist seit neun Jahren im Management & Business Consulting tätig und berät in dieser Funktion Banken und Indus-trieunternehmen in den Bereichen Corporate Treasury, finanzielles Risikomanagement und Corporate Finance. Nach seinen Beratungstä-

tigkeiten bei BearingPoint und PricewaterhouseCoopers (PwC) hat er die Leitung und den Aufbau des Schweizer Büros der in Holland ansässigen Beratungsboutique Zanders Treasury & Finance Solutions übernommen. Neben seiner Beratungstätigkeit publiziert Roger Disch regelmässig in Fachzeitschriften und -magazinen. Er ist regelmässig als Referent bei ver-schiedenen Hochschulen, Universitäten und Weiterbildungsinstituten tätig.

Fremdwährungsmanagement bei Schweizer KMU

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Inhaltsverzeichnis1. Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

1.1 Problemstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

1.2 Vorgehen und Zweck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

2. Kleine Unternehmen – grosse Risiken? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

3. Gefahr erkannt – Gefahr gebannt? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

3.1 Kennen die Unternehmen ihre Risiken? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

3.2 Messen die Unternehmen ihre Risiken? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

4. Absicherung ist die Ausnahme – Abwälzen die Regel . . . . . . . . . . . . . . 16

4.1 Wer managt die Risiken ausgehend von welcher Grundlage? . . . . . . . . . . 16

4.2 Wie managen die Unternehmen die Risiken? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

4.3 Welche Risiken werden abgesichert? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

5. Erkenntnisse der Umfrage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

6. Umsetzungsempfehlungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

6.1 Handlungsbedarf gegeben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

6.2 Stellenwert des Fremdwährungsmanagement bestimmen . . . . . . . . . . . . . 22

6.3 Auf-/Ausbau eines Fremdwährungskonzepts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

6.4 Absicherungsstrategie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

6.5 Kommunikation der Strategie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

7. Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

8. Schlussfolgerung und Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29

Abkürzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

Literatur und Materialien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

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1. Einleitung1.1 ProblemstellungWechselkursschwankungen, Wechselkursziele, Deflation- und Infla-tionssorgen zugleich – 2011 war ein turbulentes Jahr und für Schweizer KMU der Startschuss zu einer deutlich gesteigerten Wahrnehmung und auch Sensibilisierung des Themas Fremdwährungsmanagement. Auch nach der Festlegung eines Wechselkursziels für den Euro durch die Schweizerische Nationalbank SNB ebbten die Diskussionen um die Fol-gen der starken Aufwertung des Frankens im Vergleich zum Euro und US-Dollar nicht ab. Zu deutlich zeigte sich, wie stark der Wechselkurs den Preis von Produkten und folglich auch den Markt bestimmen kann, zu heftig und scheinbar unlösbar präsentierte sich die europäische Schul-denkrise und damit die Frage nach der Zukunft des Euro. Zwar nahm der von der SNB verteidigte Mindestkurs von CHF 1.20 Druck von den Un-ternehmen, aber nicht in gewünschtem und teilweise erhofftem Aus-mass.

Wir erlebten 2011 irrationale Handlungsweisen an den Devisenmärkten, die gegen jegliche Geld- und Finanzmarkttheorien «verstossen». Dies führte dazu, dass der Schweizer Franken eine massive Aufwertung erfuhr und schürte seitens der Unternehmer Angst vor Export- und Gewinnein-bussen. Die hohe Präsenz dieser Thematik in den Medien liess eine ge-wisse Nervosität und zum Teil auch Hilflosigkeit spüren.

Ein von der Osec und der Credit Suisse durch Befragung von über 200 KMU ermittelter KMU-Exportindikator zeigt, dass im 4. Quartal 2011 73% der befragten Schweizer KMU befürchteten, aufgrund der Franken-stärke weniger exportieren zu können – und damit deutlich mehr als noch in den Vorquartalen (Q2: 55%, Q3: 67%). Sogar noch mehr (83%) rech-nen mit negativen Auswirkungen auf ihre Gewinnmarge.1

Ein in der Vergangenheit möglicherweise unterschätzter Wertetreiber für die Entwicklung der Geschäftstätigkeiten hat in den vergangenen Mona-ten damit nicht nur stark an Bedeutung gewonnen, sondern wird in den

1 Credit Suisse und Osec, KMU-Exportindikator: Unsicherer Konjunkturverlauf und Frankenstärke trüben Exportstimmung, 4. Quartal 2011, Seite 1, abrufbar unter http://www.osec.ch/sites/default/files/KMU_Exportindikator_Studie_Q4_DE_20111011.pdf

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nächsten Jahren auch zwangsläufig zu einem ständigen Begleiter: die Fremdwährungseinflüsse und deren Risiken – und dies für sämtliche Grössenordnungen von Unternehmen und Branchentypen.

Gemeinsam mit der Beratungsboutique Zanders Treasury & Finance So-lutions wollte das Institut für Finanzmanagement der Fachhochschule Nordwestschweiz (IFF) vor dem Hintergrund dieser Verunsicherung und der zum Teil breit geschlagenen Worst-Case-Szenarien im Rahmen einer empirischen Untersuchung den tatsächlichen Anteil von Fremdwährun-gen und deren Implikation auf den Geschäftsgang bei exportorientierten Schweizer Unternehmen – und den Umfang, in welchem diese abgesi-chert werden – herausfinden. Die folgende Frage steht dabei im Fokus: «Kennen die Unternehmen ihre Risiken – und wenn ja, wie gehen sie damit um?»

Nicht mehr nur die Erschliessung neuer Märkte, die Entwicklung neuer Technologien oder Firmenzusammenschlüsse stehen auf der Agenda der Unternehmensleitungen, sondern vermehrt das Thema Finanzen und insbesondere Risikomanagement. Die nachfolgenden Ergebnisse der Umfrage verdeutlichen, dass die Wechselkursrisiken von den Schweizer KMU wohl richtig eingeschätzt und priorisiert werden, aber nur eine un-zureichende Problemlösung stattfindet. Um es vorwegzunehmen, die Schaffung einer Risikokultur ist für alle Unternehmensgrössen unabding-bar. Daher muss zwingend das Risikomanagement in die strategische Entscheidungsfindung (z.B. für die systematische Risikoeinschätzung bei besonderen Geschäftsvorfällen) miteingebunden werden.

1.2 Vorgehen und ZweckEs wurden rund 100 Schweizer KMU mittels Online-Fragebogen zu 20 spezifischen Sachverhalten befragt, wie ihr Fremdwährungsmanage-ment heute aufgebaut ist, umgesetzt und gelebt wird. Sowohl hinsicht-lich Branchen (Metalle und verarbeitende Industrie, Beratung, Bauge-werbe, Detail- / Grosshandel, Chemie und Pharma, Energiewirtschaft etc.) als auch Jahresumsatz (bis knapp über 1 Mia. CHF) ist eine breite Streuung gegeben. Die Ergebnisse geben damit nicht nur einen guten Einblick in die aktuelle Praxis, sondern repräsentieren auch die Vielfäl-tigkeit der Schweizer Klein- und Mittelunternehmen.