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Er hat eine Pionierrolle übernommen und es ganz an die Spitze geschafft: Urs Bucher ist heute europaweit einer der besten Golfer im Rollstuhl mit Handicap 24. Auf dem Platz ist der Luzerner mit einem speziellen Gefährt unterwegs, an dessen Entwicklung er wesentlich beteiligt war. Wenn er auf dem Golfplatz seine Runde dreht, erntet Urs Bucher zuerst neugie- rige, dann bewundernde Blicke. Der 59-Jährige sitzt im Rollstuhl, seine Beine sind gelähmt, die Arme und die Hände kann er nur eingeschränkt nutzen. Da- mit der Luzerner seinen Sport dennoch ausüben kann, benötigt er ein spezielles Gefährt. Der sogenannte Power-Golfer ist einerseits ein Wagen, der ihn auf dem Platz vorwärtsbringt. Andererseits kann Urs Bucher sich damit beim Abschlag von sitzender in stehende Haltung aufrichten. «Das ist mein Cadillac», sagt er mit einem Augenzwinkern. Weiss lackiert, goldene Speichen, eleganter Sitz. Und auf dem Heck des Wagens steht in einem verschnörkelten Schrift- zug doch tatsächlich «Cadillac». Eine Wortspielerei, angesiedelt zwischen der amerikanischen Kultkarosse und dem «Caddie», der Person, die den Golfprofis die Schlägertasche trägt. Schweizer Paraplegiker-Gruppe Behinderten-Sport 77 Handicap trotz Handicap Schwungvoll. Urs Bucher beim Abschlagen auf dem Golfplatz Rastenmoos bei Neuenkirch LU. Bilder: Astrid Zimmermann-Boog Aufrecht. Eine spezielle Vorrichtung hebt den Spieler in eine aufrechte Position. GK_2014_Paraplegie_dt_fr.indd 76-77 12.11.12 15:48

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Page 1: trotz Handicap Schweizer Paraplegiker-Gruppe … · und Unterhalt der Anlagen des Nationalen Be- ... trachten eines grossen Rasenmähers mit ... Geschichte gelesen.

Er hat eine Pionierrolle übernommen und es ganz an die Spitze geschafft:

Urs Bucher ist heute europaweit einer der besten Golfer im Rollstuhl mit

Handicap 24. Auf dem Platz ist der Luzerner mit einem speziellen Gefährt

unterwegs, an dessen Entwicklung er wesentlich beteiligt war.

Wenn er auf dem Golfplatz seine Runde dreht, erntet Urs Bucher zuerst neugie-rige, dann bewundernde Blicke. Der 59-Jährige sitzt im Rollstuhl, seine Beine sind gelähmt, die Arme und die Hände kann er nur eingeschränkt nutzen. Da-mit der Luzerner seinen Sport dennoch ausüben kann, benötigt er ein spezielles Gefährt. Der sogenannte Power-Golfer ist einerseits ein Wagen, der ihn auf dem Platz vorwärtsbringt. Andererseits kann Urs Bucher sich damit beim Abschlag von sitzender in stehende Haltung aufrichten. «Das ist mein Cadillac», sagt er mit einem Augenzwinkern. Weiss lackiert, goldene Speichen, eleganter Sitz. Und auf dem Heck des Wagens steht in einem verschnörkelten Schrift-zug doch tatsächlich «Cadillac». Eine Wortspielerei, angesiedelt zwischen der amerikanischen Kultkarosse und dem «Caddie», der Person, die den Golfprofis die Schlägertasche trägt.

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Handicap trotz Handicap

Schwungvoll. Urs Bucher beim Abschlagen auf

dem Golfplatz Rastenmoos bei Neuenkirch LU.

Bilder: Astrid Zimmermann-Boog

Aufrecht. Eine spezielle Vorrichtung hebt

den Spieler in eine aufrechte Position.

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Bevor Urs Bucher den 9-Loch-Parcours auf dem Golfplatz Rastenmoos bei Neuenkirch LU in Angriff nimmt, wärmt er sich auf. Er dreht und dehnt den Oberkörper mit dem Schläger über den Schultern, schlägt ein paar Bälle auf dem Übungsplatz. Ganz so weit wie früher fliegen sie heute zwar nicht mehr, weil die Kraft in den Fingern fehlt. Doch die Länge sei eh nicht alles: «Viel wichtiger

ist, die Flugbahn richtig zu erwischen.» Und dann gebe es Tage – jetzt schüttelt Bucher den Kopf und verwirft die Hände –,da gehe einfach gar nichts. Kein Ab-schlag will gelingen und kein Einlochen beim ersten Versuch. Zurück bleibt nur Frust. «Kennen Sie den kürzesten Golfer-Witz?» Schelmisches Lachen, herausfor-dernder Blick, Augenbrauenhochziehen. Die Antwort gibt er gleich selber: «Jetz chanis.» Obwohl, tiefstapeln muss der Luzerner nicht. Mit Handicap 24 gehört er schliesslich zu den besten Rollstuhl-Golfern Europas. «Los gehts, ab auf den Golfplatz.» Wer jetzt denkt, mit dem Wa-gen sei der Tetraplegiker viel zu langsam unterwegs und nur ein Hindernis für die anderen Spieler, der wird beim Hinter-herrennen noch ins Schnaufen kom-men…

Plötzlich ist Golfspielen weit weg

Golfen lernte Urs Bucher noch als Fuss-gänger, denn der Architekt pflegte sein geschäftliches Beziehungsnetz gerne beim Spielen. «Der Sport gefiel mir. Und ich genoss es, draussen im Grünen zu sein, unterwegs in diesen ruhigen Parks – ein Gegensatz zu meinem Alltag auf lärmigen Baustellen.» Er war erfolgreich im Beruf, verheiratet und Vater von zwei Kindern. Dann nahm sein Leben eine brutale Wende: Am 31. Juli 1990 hielt Urs Bucher mit seinem Auto vor einem Rotlicht beim Badischen Bahnhof in Basel. Von hinten knallte ein Fahr- zeug in das seinige hinein. Durch den

Vorbereitung. Vor dem Spielen wärmt sich

Urs Bucher auf dem Driving Range auf.

Schonungsvoll. Die optimale Druckverteilung

dank breiter Räder schützt das Green – die sensible

Grasfläche ums Loch herum.

Einzigartige InstitutionDie Schweizer Paraplegiker-Gruppe (SPG) ist

eine einzigartige Institution zur ganzheitlichen

Rehabilitation von querschnittgelähmten Men-

schen. Dazu gehört auch die Förderung von Sport

auf allen Leistungsniveaus für Menschen im Roll-

stuhl. Wahrgenommen wird diese wichtige Auf-

gabe von der Partnerorganisation Schweizer

Paraplegiker-Vereinigung (SPV) respektive deren

Abteilung Rollstuhlsport Schweiz (RSS). Sie offe-

riert zahlreiche Kurse und Lehrgänge, kümmert

sich um administrative und technische Belange,

schult Funktionäre und Trainer usw. Speziell aus-

gebildete Mitarbeitende, die teilweise auch inter-

nationalen Fachgremien angehören, sind weiter

regelmässig an Organisation und Durchführung

von Grossanlässen beteiligt. Das RSS-Angebot

umfasst derzeit 26 Einzel- und Mannschaftssport-

arten (Sommer und Winter), wovon die Mehrheit

auch im paralympischen Programm figuriert.

Massgebliche Unterstützung erhält die SPV von

der Schweizer Paraplegiker-Stiftung (SPS). Deren

Engagement zugunsten von Breiten- und Spit-

zensport erstreckt sich bis zur Funktion eines

Hauptsponsors von Swiss Paralympic. Zudem leis-

tet die SPS Beiträge an die Sportmedizin Nottwil

(Swiss Olympic Medical Center) sowie an Betrieb

und Unterhalt der Anlagen des Nationalen Be-

hindertensport-Zentrums am Sempachersee. Für

mehr als 10 000 Mitglieder in 27 Rollstuhl-Clubs

erbringt die SPV – nationaler Dachverband der

Rollstuhlfahrer – noch eine Fülle weiterer Dienst-

leistungen, um deren Lebensqualität zu erhalten

und ständig zu verbessern.

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Aufprall wurden vier Halswirbel und Bandscheiben verletzt. Es folgten diverse Operationen und Behandlungen. Doch es half alles nichts: Als inkomplet-ter Tetraplegiker sitzt Urs Bucher seit über 20 Jahren im Rollstuhl. Plötzlich behindert sein, nicht mehr gehen kön-nen, das war für ihn ein Schock. «Ich hatte keine Ahnung von alldem.» Der Kampf zurück ins Leben war hart, und das Golfspielen in dem Moment damals ganz, ganz weit weg.

Aufmerksam auf Rollstuhl-Golfen wurde Urs Bucher durch einen Zeitungs-artikel. In einer Rehabilitationsklinik in der Nähe von Graz (Österreich) trai-nierte eine Therapeutin mit Patienten das Schlagen von Golfbällen, da die Be-wegung das Rückenmark wohltuend massiert. «Ich rief die Frau an und be-suchte sie anschliessend.» Was der pas-sionierte Golfer dort sah, überzeugte ihn aber nicht: Die Patienten waren in komischen Rollstühlen angebunden, die sie in eine stehende Position aufrich-teten. «Der Winkel zum Abschlagen stimmte nicht. Es wollte kaum klappen.» Bucher schlug trotzdem ein paar Bälle. Und dabei hörte er es endlich wieder: dieses Geräusch, das entsteht, wenn man den Golfball perfekt trifft. «Er flog zwar nur 100 statt wie früher 200 Meter weit. Aber er flog.» Damit war die Leidenschaft wieder voll entfacht. Und mit ihr der Tüftler-Geist, ein spezielles Gefährt zu entwickeln.

Wunderwerk der Technik Beim Be-trachten eines grossen Rasenmähers mit Sitz kam Urs Bucher die zündende Idee. Gemeinsam mit einem Kollegen baute

er ein Modell so um, dass er sich selber daraufsetzen, fahren und Golf spielen konnte. «Das Gefährt lief mit Benzin, stank und machte einen fürchterlichen Lärm», erinnert er sich. Doch mit diesem «Paramagic» lernte der Tetraplegiker wieder Golf spielen. Der Kollege – ein Rollstuhlfahrer aus Deutschland – entwi-ckelte die Golfmobile weiter. Heute ist er einer der zwei grossen Hersteller für solche Gefährte.

Urs Bucher hat seine Runde auf dem Golfplatz Rastenmoos begonnen. Die Gurten um Beine und Brustkorb sind gut angezogen. Er fährt seinen Wagen in die optimale Position und richtet sich

dann per Knopfdruck auf. Der kleine Motor surrt, der Sitz streckt sich lang-sam, und in fünf Sekunden ist der Spieler parat. Dann gehts ans Schlagen. «Auf mich muss sicher kein Mitspieler warten. Im Gegensatz zu ihnen habe ich auch meinen Golfsack mit den Schlägern im-mer mit dabei», sagts, pfeffert den Ball Richtung Horizont und lässt den Sitz wieder runter.

Die modernen Carts sind technische Wunderwerke. Schräge und steile Wege auf dem Golfplatz? Kein Problem! Sie schaffen Steigungen bis zu 30 % und kommen selbst bei 17 % Schräglage nicht ins Wanken. Und: Sie schonen das

Green, die sensible Rasenfläche rund ums Loch herum. «Ein Golfer mit Schuh-grösse 43 und 85 Kilogramm Körper- gewicht erzeugt auf einem Quadrat- zentimeter einen Druck von einem Kilogramm», rechnet Urs Bucher vor. Ein Rollstuhlfahrer samt Fahrzeug kommt auf einen Viertel weniger. Selbstver-ständlich verhält er sich auf dem Golf-platz so vorbildlich wie jeder. Er klopft lose Grasbüschel wieder in den Boden, recht den Bunker und schont das Green. Nur wenn der Tetraplegiker mit einer ausziehbaren Zange nach einem Ball an-gelt, der in einem zu tiefen, nicht erreich- baren Sandbunker liegt, sind kleine Unterschiede zum Spiel der Fussgänger auszumachen.

Edles Geschenk aus Florida Behinderte waren vor 15 Jahren nicht auf jedem Golfplatz willkommen. In Holzhäusern ZG wurde Urs Bucher damals vom Platz gewiesen und angehalten, mit diesem «Fremdkörper» – gemeint war das Golf-mobil – nicht wiederzukommen. Der Verweis kam einer grossen Zeitung zu Ohr, die prompt über die Diskriminie-rung berichtete. Wenig später bekam

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Hilfsmittel. Mit einer Zange wird der Ball aus

dem Sandbunker geholt (oben). Beim Angeln aus

dem Loch helfen die Zacken am Schlägerende.

Handarbeit. Der Power-Golfer lässt sich bequem

und einfach steuern (oben). Der Schläger muss

öfter von Erdkrümeln gereinigt werden.

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Urs Bucher die Anlage auf einer späte-ren Reise besucht und dort gespielt. «Die Infrastruktur ist fantastisch. Es hat mehrere Behindertenparkplätze an bes-ter Lage, und alles ist rollstuhlgängig.»

Mit Auto und Anhänger ist Urs Bucher heute in ganz Europa unterwegs: in Spa-nien, Italien, Österreich, Deutschland, Tschechien, Holland, Frankreich bis hinauf zur Insel Bornholm (Dänemark). «Das Verfrachten des Power-Golfers ins Flugzeug ist mit viel Umtrieb verbunden, deshalb reise ich meist per Auto an.» Die Wettkampfsaison dauert von April bis Oktober. Im Schnitt findet alle zwei Wochen ein Turnier statt. Dabei treffen Menschen mit verschiedenen Handicaps aufeinander wie Bein- und Armampu-tierte, Blinde und Gehörlose, die dann gegeneinander spielen. «Ein Turnier dauert meistens drei Tage und kann ganz schön anstrengend sein», erzählt Urs Bucher. Bis zu sechs Stunden volle Konzentration am Stück, dazu hebt sich der Golfer in seinem Mobil pro Turnier rund 100 Mal in eine stehende Position, um den Ball zu schlagen. Dies ist zwar ein Kraftakt für den gelähmten Körper, tut ihm aber auch Gutes. Probleme mit der Blase kennt der Tetraplegiker im Gegensatz zu vielen Kollegen kaum, da das Organ durch das viele Stehen immer wieder entlastet wird. «So gesehen, ist Golf eine der besten Sportarten für Querschnittgelähmte.»

Kampf gegen Hagelkörner Viel hat Urs Bucher in den letzten Jahren auf Golf-plätzen rund um die Welt erlebt. In bester Erinnerung ist ihm ein Turnier in Eugen-dorf (Österreich). «Das Thermometer

der Luzerner Post aus den USA: Ein ausgewanderter Schweizer hatte die Geschichte gelesen. «Er war General-Manager einer der schönsten Golfplätze Floridas. In einem Brief teilte er mir mit, dass der Verwaltungsrat beschlos-sen habe, mir die Gratismitgliedschaft zu schenken.» Und zwar für den Ken-sington Golf & Country Club in Naples, Florida/USA. Wert dieses Präsents: 80 000 Dollar. Selbstverständlich hat

Golf für AnfängerDas Golfspielen ist in den vergangenen Jahren

immer populärer geworden. Wer mit dem Sport

beginnen will, sollte ein paar Sachen beachten:

Starthilfe. Wie muss ich den Ball treffen? Wie

weit kann ich ihn schlagen? Wo fliegt er hin?

Anfänger starten mit ihren ersten Versuchen

auf einer sogenannten Driving Range. Hier

lernen sie das Abschlagen. Lektionen bei einem

Golflehrer lohnen sich, denn er vermittelt die

Grundlagen des Sports und Benimmregeln.

Material. Bevor Anfänger sich ein Golf-Set

zulegen, sollten sie verschiedene Schläger

testen. Denn je nach Material sind Gewicht und

Handling anders. Auf dem Markt sind immer

wieder gebrauchte Sets zu kaufen – wer in

neues Material investieren will, muss mit Aus-

gaben von mindestens 600 Franken für ein

Golf-Set rechnen.

Zeitbedarf. Wer Golf spielt, braucht Zeit. Denn

nur regelmässiges Training hilft, die Spielbe-

rechtigung zu erlangen – also die sogenannte

Platzreife, die es braucht, um Golf auf einer

Anlage spielen zu dürfen. Eine Runde auf einem

18-Loch-Platz dauert rund vier Stunden. Fort-

geschrittene Golfer können an Turnieren teil-

nehmen und so ein Handicap erreichen. Dieses

zeigt die Spielstärke des Golfers an, wobei

null das beste ist.

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zeigte 10 Grad, und es regnete den ganzen Tag.» Bei Loch 16 begann es gar zu hageln, wodurch sich das Green in eine weisse Holperpiste verwandelte. Was tun? Warten, bis die Hagelkörner schmelzen? Verboten! Laut Reglement wäre erlaubt gewesen, die Hindernisse von Hand aus der Bahn zu wischen. «Aber das ging nicht, da ich mit der Hand gar nicht auf den Boden kam.» So blieb nur eins: Spielen. «Ich versiebte fünf Schläge, bis der Ball endlich im Loch war.» Für Rollstuhlfahrer gelten die gleichen Regeln wie für Fussgänger – mit einer einzigen Ausnahme: Landet ein Ball im Sandbunker und ist er mit dem Gefährt nicht erreichbar, darf der Spieler den Ball rausnehmen und ihn so platzieren, dass der Bunker überspielt

werden muss. Natürlich wird dafür ein Strafschlag verrechnet.

Der Profi ist mittlerweile beim letzten Loch des Kurses angelangt. In seinem «Cadillac» spiegelt sich das Sonnenlicht. Urs Bucher platziert den letzten Ball beim Abschlag, Das Surren des Motors setzt ein. Der 1,85 Meter grosse Mann richtet sich auf. Er zieht den Brustgurt zurecht, nimmt das Ziel ins Visier und schlägt ab. «Am schönsten ist, dass ich meistens zusammen mit Fussgängern spielen kann.» Urs Bucher will dabei nicht freundlich integriert, sondern als ebenbürtiger Partner akzeptiert werden. «Dann machts mir am meisten Spass.»

Christine Zwygart

Transport. Urs Bucher ist in ganz Europa

unterwegs. Seine Ausrüstung verstaut er in

einem speziellen Anhänger.

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