TU Berlin: Eisenbahnwesen-Seminar am 14. November … · Range-Extender-Fahrzeuge und...
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Für Mensch & Umwelt
Möglicher Beitrag des Schienenverkehrs zur Erreichung der Klimaschutzziele –Maßnahmen und Strategien
Martin SchmiedLeiter der Abteilung I 3„Verkehr, Lärm und räumliche Entwicklung“
TU Berlin: Eisenbahnwesen-Seminar am 14. November 2016
2. Klimaschutz
im Verkehr:
Herausforderungen
und Lösungen
1. Kurzüberblick
Abteilung I 3
des UBA
Gliederung
14.11.2016 Möglicher Beitrag des Schienenverkehrs zur Erreichung der Klimaschutzziele 1
Möglicher
Beitrag des
Schienenverkeh
rs
zur Erreichung
der Klima-
schutzziele –
Maßnahmen
und Strategien
4. Schluss-
folgerungen
3. Beitrag des
Schienenverkehrs:
Maßnahmen und
Strategien
Gliederungspunkt 1
14.11.2016 Möglicher Beitrag des Schienenverkehrs zur Erreichung der Klimaschutzziele 2
Kurz-
überblick
Abteilung I 3
des UBA
Das Umweltbundesamt – Deutschlands zentrale Umweltschutzbehörde seit 1974
14.11.2016 Möglicher Beitrag des Schienenverkehrs zur Erreichung der Klimaschutzziele 3
Aufgaben
Wiss. Unterstützung und
Beratung der Bundesregierung
Forschung in eigenen Laboren u. Forschungs-auftragsvergabe
Untersuchung von
Umweltwirkungen
Anlauf- und Koordinierungsstelle für internationale
Organisationen
Frühwarnfunktion zu Umweltrisiken
und -schäden
Information der Öffentlichkeit zu allen Fragen des Umweltschutzes
Vollzug zur Umwelt-
gesetzgebung
Abteilung I 3 „Verkehr, Lärm und räumliche Entwicklung“ in der Organisationsstruktur des Umweltbundesamtes
14.11.2016 Möglicher Beitrag des Schienenverkehrs zur Erreichung der Klimaschutzziele 4
Präsidentin (P)
Maria
Krautzberger
Vizepräsident (VP)
Dr. Thomas
Holzmann
Fachbereich III
Nachhaltige
Produktion und
Produkte,
Abfallwirtschaft
Fachbereich IV
Chemikalien-
sicherheit
Fachbereich E
Deutsche
Emissions-
handelsstelle
(DEHSt)
Zentral-
bereich Z
Haushalt,
Organisation,
Personal-
verwaltung
Fachbereich II
Gesundheitlicher
Umweltschutz,
Schutz der
Ökosysteme
Fachbereich I
Umweltplanung
und Nachhaltig-
keitsstrategien
• rund 1.400 Mitarbeitende
• davon 850 in Dessau-
Roßlau (insgesamt
13 Standorte)
14.11.2016 Möglicher Beitrag des Schienenverkehrs zur Erreichung der Klimaschutzziele 5
Nachhaltige Stadtmobilität ist Arbeitsschwerpunkt der
Abteilung I 3 „Verkehr, Lärm und räumliche Entwicklung“
Verkehr und
Umwelt
Lärmschutz,
Lärmwirkung
Räumliche
Entwicklung, Umwelt-
prüfungen
I 3.2I 3.1
I 3.3
I 3.4AG Urbaner
Umweltschutz
Nachhaltige
Mobilität
Stadt der
kurzen Wege
Verkehrs-
infrastrukturenLärmschutz
bei ÖV
Kompakte
Stadt
Lärmschutz
bei Kfz
Schutz ruhiger
Gebiete
I 3.5
Verkehrs-
wende
Energiewende
im Verkehr
14.11.2016 Möglicher Beitrag des Schienenverkehrs zur Erreichung der Klimaschutzziele 6
Aktuelle Studien der Abteilung I 3
zum „Klimaschutz im Verkehr“
Zeithorizont: 2030
Schwerpunkt: Güterverkehr
Zeithorizont: 2050
Schwerpunkt: alle Verkehrsträger
Bild
: sto
ckW
ER
K/ F
oto
lia.c
om
Gliederungspunkt 2
14.11.2016 Möglicher Beitrag des Schienenverkehrs zur Erreichung der Klimaschutzziele 7
Klimaschutz
im Verkehr:
Heraus-
forderungen
und Lösungen
Nachhaltige Mobilität ist mehr als die Reduktion der Treibhausgasemissionen des Verkehrs
14.11.2016 Möglicher Beitrag des Schienenverkehrs zur Erreichung der Klimaschutzziele 8
NACHHALTIGEMOBILITÄT
weniger CO2
weniger Feinstaub
weniger NOx
weniger Res-sourcen-
verbrauch
gleiche Mobilität mit
weniger Verkehr
effizient, leistungs-fähig mit geringen Kosten
weniger Flächen-
verbrauch
weniger Lärm
sicher und nutzer-
gerecht für Alle
bezahlbarundfinanzier-bar
14.11.2016 Möglicher Beitrag des Schienenverkehrs zur Erreichung der Klimaschutzziele 9
*Basis: Projektionsbericht
der Bundesregierung 2015.
(ohne Maßnahmen Aktions-
programm Klimaschutz
2020)
-33%
Lücke zum 40%-Ziel soll durch Aktions-programm Klima-schutz 2020 ge-schlossen werden
Quellen: UBA: Nationales Treibhausgasinventar 2016; BMUB: Projektionsbericht der Bundesregierung 2015.
Entwicklung der Treibhausgas-Emissionen (ohne LULUCF) in Deutschland 1990-2015 und Ausblick auf 2020
0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0
Weiterentwicklung LKW-Maut
Umstellung der LKW-Maut auf Energieeffizienzklassen
Markteinführung von energieeffizienten Nfz
Stärkung des Schienengüterverkehrs
Stärkung des Verkehrsträgers Wasserstraße
Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe
Stärkung des öffentlichen Personenverkehrs
Stärkung des Rad-und Fußverkehrs
Förderung des betrieblichen Mobilitätsmanagements
Kraftstoffsparendes Fahren (PKW/ LKW)
Förderung Carsharing
Verstärkter Einsatz elektrischer Antriebe bei Kfz
Klimafreundliche Mobilität in der Bundesverwaltung
Steuerbegünstigung von Erd-und Flüssiggas n. 2018
Minderung in Mio. t CO2-Äquivalente
Minderungspotential
Aktionsprogramm Klimaschutz 2020: Geplante Maßnahmen im Verkehr
14.11.2016 Möglicher Beitrag des Schienenverkehrs zur Erreichung der Klimaschutzziele 10
Gesamtminderun
g:
7-10 Mio. t CO2-
Äq.
Nicht quantifizierbar
Nicht quantifizierbar
Nicht quantifizierbar
Quelle: BMUB: Aktionsprogramm Klimaschutz 2015; Darstellung des UBA.
Die Beschlüsse der Pariser Klimakonferenz vom Dezember 2015 erfordern treibhausgasneutralen Verkehr im Jahr 2050
14.11.2016 Möglicher Beitrag des Schienenverkehrs zur Erreichung der Klimaschutzziele 11
Quelle: Umweltbundesamt; Berechnungen INFRAS.
Verkehr (direkte Emissionen, o. internationalen Verkehr)
-80%
-95%
Ziel der Bundes-
regierung:
Minderung der
Treibhausgas-
emissionen
gegenüber
1990 um …
Erfordernis
nach Paris
* UBA-Veröffentlichung „Treibhausgasneutrales Deutschland im Jahr 2050“:
Nicht vermeidbare Emissionen aus Landwirtschaft und Industrie.
Ziel der Bundes-
regierung:
-40% gegen-
über 1990
Klimaschutzplan der Bundesregierung:
Verkehr 2030: -40-42% geg. 1990
60 Mio. t CO2-Äquvalente: nicht vermeidbar*
Entwicklung der direkten Treibhausgasemissionen des Gesamtverkehrs in Deutschland: Referenzszenario* bis 2050
14.11.2016 Möglicher Beitrag des Schienenverkehrs zur Erreichung der Klimaschutzziele 12
Quelle: IFEU/INFRAS/LBST 2016. * Basis: BVWP / Verkehrsverflechtungsprognose 2030.
Anspruchsvolle Klimaschutzziele werden
ohne weitere Maßnahmen nicht erreicht!
-22%
Anmerkung:
EWF = Emission
Weighting Factor
Entwicklung der Verkehrsleistung des Güterverkehrsin Deutschland: Referenzszenario* bis 2050
14.11.2016 Möglicher Beitrag des Schienenverkehrs zur Erreichung der Klimaschutzziele 13
Quelle: IFEU/INFRAS/LBST 2016. * Basis: BVWP / Verkehrsverflechtungsprognose 2030.
Anspruchsvolle Klimaschutzziele im Verkehr sind nur mit einer Verkehrswende und einer Energiewende im Verkehr möglich
14.11.2016 Möglicher Beitrag des Schienenverkehrs zur Erreichung der Klimaschutzziele 14
Alternative
Kraftstoffe +
Antriebe
Minderung Treibhausgas-
emissionen (Basis: 1990)
-95%
Verkehrsvermeidung
+ Verkehrsverlagerung
+ Verbesserung
Effizienz
Verkehrs-
wende
+
Energiewende
im Verkehr
-40%bis
-60%
• Für anspruchsvolle Klimaschutzzieleim Verkehr müssen eine Verkehrswendeund eine Energie-wende Hand-in-Hand gehen
• Eine Energiewende wird aber umso teurer, je mehr Energie der Transportsektor benötigt daher ist Verkehrswende zwingend notwendig
Vier mögliche Wege in die postfossile Zukunft des Verkehrs
14.11.2016 Möglicher Beitrag des Schienenverkehrs zur Erreichung der Klimaschutzziele 15
Alternativer Antrieb
Brennstoffzellen-fahrzeuge mitregenerativ erzeugtem Wasserstoff
Konventioneller Antrieb(Verbrennungsmotor)
Energie-wende im Verkehr
Flüssige und gasförmige Biokraftstoffe
Flüssige und gasförmige stromgenerierte Kraftstoffe
Elektromobilität (inkl. Plug-in-Hybride, Range-Extender-Fahrzeuge und Oberleitungs-Kfz)
Quelle: Darstellung INFRAS.
Anbau-Biomasse:ökologische Nachteile
Rest-Biomasse:Mengenrestriktionen
Drei
Der Oberleitungs-Lkw hat für den Fernverkehr ökologisch und ökonomisch Vorteile, aber …
14.11.2016 Möglicher Beitrag des Schienenverkehrs zur Erreichung der Klimaschutzziele 16
Qu
elle
: Ö
ko
-In
stitu
t, IN
FR
AS
, D
VG
W-E
BI 2
01
5.
Straßenfernverkehr (Lkw-Fern/Reisebusse): Volkswirtschaftliche Differenz-
kosten im Vergleich zum Referenzszenario für Zeitraum 2010-2050
Anmerkungen: Referenzszenario = Einsatz von konventionellen Kraftstoffen / positiv = Mehrkosten.
0
50
100
150
200
250
300
350
Energie-bereitstellung
Tankstellen & Ladeinfrastruktur
Fahrzeug-anschaffung
Insgesamt
Dif
fere
nzk
os
ten
in
Mrd
. €
(ge
g.
Re
fere
nz)
E+ (Schwerpunkt Elektromobilität)
Fl+ (Schwerpunkt PtL)
CH4+ (Schwerpunkt PtG-Methan)
H2+ (Schwerpunkt PtG-H2)
… ist gleichzeitig mitUmsetzungshemmnissen verbunden
14.11.2016 Möglicher Beitrag des Schienenverkehrs zur Erreichung der Klimaschutzziele 17
Qu
elle
: h
ttp:/
/uplo
ad
.wik
ime
dia
.org
; IN
FR
A/Q
uan
tis 2
01
4.
Umsetzungshemmnisse:
noch kein tragfähiges Einführungs-
szenario für Deutschland („Henne-Ei-
Problematik“)
zur Sicherung des grenzüberschreitenden
Straßengüterverkehrs muss Oberleitungs-
infrastruktur auch in anderen
europäischen Ländern aufgebaut werden
für Hersteller müssen Lkw auch weltweit
verkaufbar sein Konzept muss auch
außerhalb Europas auf Akzeptanz stoßen
Weitere Prüfung der Optionen für Fernverkehrs-Lkw notwendig
Entwicklung der direkten Treibhausgasemissionen des Gesamtverkehrs in Deutschland: Klimaschutzszenario* bis 2050
14.11.2016 Möglicher Beitrag des Schienenverkehrs zur Erreichung der Klimaschutzziele 18
* Zielszenario: Erreichung eines treibhausgasneutralen Verkehrs.Quelle: IFEU/INFRAS/LBST 2016.
Anmerkung:
EWF = Emission
Weighting Factor
Gliederungspunkt 3
14.11.2016 Möglicher Beitrag des Schienenverkehrs zur Erreichung der Klimaschutzziele 19
Beitrag des
Schienenverkehr
s: Maßnahmen
und Strategien
14.11.2016 Möglicher Beitrag des Schienenverkehrs zur Erreichung der Klimaschutzziele 20
Kernelemente für eine Klimaschutzstrategie im Verkehr und möglicher Beitrag des Schienenverkehrs (1)
Verbessern der Effizienz
Vermeiden
Verlagern
Energie-
wende
Im Verkehr
Energie
-
effizien
z
Bahnen
14.11.2016 Möglicher Beitrag des Schienenverkehrs zur Erreichung der Klimaschutzziele 21
Verbesserung der Energieeffizienz: Auch im Schienenverkehr bestehen noch Energieeffizienzpotentiale
14.11.2016 Möglicher Beitrag des Schienenverkehrs zur Erreichung der Klimaschutzziele 22
Potential von Energieeffizienzmaßnahmen im Schienenverkehr zum Klimaschutz in Deutschland
0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0
Güterverkehr - Diesel
Güterverkehr - E-Traktion
Personenfernverkehr - Diesel
Personenfernverkehr - E-Traktion
Personennahverkehr - Diesel
Personennahverkehr - E-Traktion
Millionen Tonnen CO2-Äquivalente
Direkte Emissionen (relevant bei nationaler Klima-berichterstattung für Sektor Verkehr)
Indirekte Emissionen (Energie-bereitstellung)
Treibhausgasemissionen der Eisenbahn im Jahr 2014 in Deutschland:
Quelle: TREMOD (Stand: September 2016).
0
20
40
60
80
100
120
2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035 2040 2045 2050
Ind
ex
: S
pe
z. E
nd
en
erg
iev
erb
rau
ch
20
05
= 1
00
Jahr
Schienenpersonenverkehr
Schienengüterverkehr
14.11.2016 Möglicher Beitrag des Schienenverkehrs zur Erreichung der Klimaschutzziele 23
Entwicklung der Energieeffizienz des Schienenverkehrs im Klimaschutzszenario bis 2050
Klimaschutzszenario: Entwicklung des spezifischen Endenergieverbrauchs
des Schienenverkehrs (Index: 2005 = 100)
Quelle: IFEU/INFRAS/LBST 2016.
Senkung des spezifischen
Endenergieverbrauchs:
- Personenverkehr: - 0,6 %/a
- Güterverkehr: - 0,9 %/a
14.11.2016 Möglicher Beitrag des Schienenverkehrs zur Erreichung der Klimaschutzziele 24
Kernelemente für eine Klimaschutzstrategie im Verkehr und möglicher Beitrag des Schienenverkehrs (2)
Verbessern der Effizienz
Vermeiden
Verlagern
Energie-
wende
Im Verkehr
Energie
-
effizien
z
Bahnen
Ver-
lagerung
auf die
Bahn
14.11.2016 Möglicher Beitrag des Schienenverkehrs zur Erreichung der Klimaschutzziele 25
Entwicklung der Siedlungs- und Verkehrsfläche sowie 30-ha-Ziel für 2020: Ohne Verkehrsverlagerung ist Flächenziel nicht erreichbar
Quelle: Statistisches Bundesamt 2014, Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung 2009
• BVWP dürfte
1,9 ha/Tag
beanspruchen
• BVWP
überschreitet
dieses Budget
um ca. 50 %
Entwicklung der Verkehrsleistung des Personenverkehrs: Klimaschutzszenario im Vergleich zur Referenz* bis 2050
14.11.2016 Möglicher Beitrag des Schienenverkehrs zur Erreichung der Klimaschutzziele 26
Quelle: IFEU/INFRAS/LBST 2016. * Referenzszenario: Basis BVWP / Verkehrsverflechtungsprognose 2030.
Schiene 2050:
+ 59 % geg. 2005
im Klimaschutz-
szenario
Entwicklung der Verkehrsleistung des Güterverkehrs: Klimaschutzszenario im Vergleich zur Referenz* bis 2050
14.11.2016 Möglicher Beitrag des Schienenverkehrs zur Erreichung der Klimaschutzziele 27
Quelle: IFEU/INFRAS/LBST 2016. * Referenzszenario: Basis BVWP / Verkehrsverflechtungsprognose 2030.
Schiene 2050:
+ 198 % geg. 2005 im
Klimaschutzszenario
14.11.2016 Möglicher Beitrag des Schienenverkehrs zur Erreichung der Klimaschutzziele 28
Energieeffizienz ist neben der Verkehrsverlagerung die Schlüssel-maßnahme zur Senkung des Energieverbrauchs des Güterverkehrs
UBA-Klimaschutzszenario: Δ Energieverbrauch 2005-2050 beim nationalen Güterverkehr
-40%
-20%
0%
20%
40%
60%
80%
Zunahme
Verkehrs-leistung
Verkehrs-
vermeidung(Verkehrs-
leistung)
Verkehrs-
verlagerung
Effizienz +
AuslastungLkw
Effizienz +
Auslastungandere VM
Gesamt-
Minderung
Klimaschutz-
szenario
Pro
zen
tuale
Verä
nd
eru
ng
geg
en
üb
er
2005
Klima-
schutz-
szenario
-11%-P.
-22%-P.
-60%-P.
+73%-P.
-6%-P.
-25%
Qu
elle
: U
BA
/IN
FR
AS
/LB
ST
20
16
.
Maßnahmen wirken nur indirekt auf die Reduktion der Umweltauswirkungen des Verkehrs
14.11.2016 Möglicher Beitrag des Schienenverkehrs zur Erreichung der Klimaschutzziele 29
Quelle: INFRAS.
Kernelemente
Vermeidung
(Verminderung von
Fahrten und Fahrtlängen)
Verlagerung
(auf umweltfreundliche
Verkehrsträger)
Verbesserung
(Steigerung der
Energieeffizienz)
Energiewende
(Alternative Antriebe und
Kraftstoffe)
Maßnahmen
• Marktregulierung und
Marktzugang
• Gebote und Verbote
• Steuern und Gebühren
• Optimierung/Ausbau
der Infrastrukturen
• Integrierte Verkehrs-
und Raumplanung
• Informationspolitik und
Förderinstrumente
Outcome
Verminderung von
- Energieverbrauch
- CO2- und
Treibhaus-
gasemissionen
- Luftschadstoffen
- Lärm
- Flächenverbrauch
Klimafreundliche und nachhaltige Mobilität benötigt ein integriertes, abgestimmtes Maßnahmenbündel
14.11.2016 Möglicher Beitrag des Schienenverkehrs zur Erreichung der Klimaschutzziele 30
Quelle: INFRAS.
• es muss ein
ausgewogenes
Paket aus Push-
und Pull-Maß-
nahmen sein
• Kostenwahrheit
ist aber ein sehr
zentrales
Element
Ansatzpunkte für Stärkung des Schienenverkehrs im Klimaschutzszenario: Überblick
14.11.2016 Möglicher Beitrag des Schienenverkehrs zur Erreichung der Klimaschutzziele 31
Quelle: INFRAS/Fraunhofer ISI 2016.
Finanzierungssystem
- Instrument, Abgabe- Einnahmenverwendung- Finanzaufkommen (Niveau)- Förderbeiträge
Regulierungen
- Umweltregelungen - Markt-/Netzzugang- Zulassung- Fahrverbote, Gewichtslimits
Infrastrukturangebot
- Netz Schiene / Straße- Infrastruktur KV- Gleisanschlüsse
Zwei Szenarien:
1. Referenzszenario: Basis BVWP 2030
2. Klimaschutz-szenario 2030
Ansatzpunkte für Stärkung des Schienenverkehrs im Klimaschutzszenario: Finanzierungssystem
14.11.2016 Möglicher Beitrag des Schienenverkehrs zur Erreichung der Klimaschutzziele 32
Quelle: INFRAS/Fraunhofer ISI 2016.
Ausbau Nutzerfinanzierung & Sicherung Finanzbedarf:
• Lkw-Maut: Ausweitung und Differenzierung +6 Mrd. € / a
→ alle Straßen; ab 3,5 t; inkl. Umweltkosten
• Teil-Zweckbindung Mauteinnahmen:
→ Förderung KV-Umschlaganlagen, Lärmschutz
• Trassenpreise: moderate Erhöhung & Differenzierung +10%
• LuFV Bahnen: Erweiterung Finanzmittel +1,25 Mrd. € / a
• Bahninfrastrukturfonds
(davon 2,5 Mrd. €/a
schon beschlossen)
(umgesetzt in LuFV II)
14.11.2016 Möglicher Beitrag des Schienenverkehrs zur Erreichung der Klimaschutzziele 33
Vergleich der Mautsätze 2016 mit den Wegekosten und den Umweltkosten
05
10152025303540
Lieferwagen bis3,5 t
Lkw von 3,5 t bis12 t
Lkw ab 12 t Pkw Bus
Ce
nt/
km
Wegekosten im Jahr 2017 (BMVI 2014)
Bundesautobahnen
Bundesstraßen dieder Lkw-Mautpflichtunterliegen
übrige Bundesstraßen
0
10
20
30
40
Lieferwagenbis 3,5 t(Diesel)
Lieferwagenbis 3,5 t(Benzin)
Lkw ab 3,5 t(Diesel)
Pkw (Diesel) Pkw (Benzin) Reisebus(Diesel, Euro
V)
Ce
nt/
km
Umweltkosten im Jahr 2010 (UBA 2010)
Lebenszyklus
Lärm
Abrieb
Treibhausgase
Schadstoffe (Auspuff)
Ansatzpunkte für Stärkung des Schienenverkehrs im Klimaschutzszenario: Infrastrukturangebot
14.11.2016 Möglicher Beitrag des Schienenverkehrs zur Erreichung der Klimaschutzziele 34
Quelle: INFRAS/Fraunhofer ISI 2016.
Starker Ausbau der Schienen- und KV-Infrastruktur:
• Ausbau Schienengüterverkehrsachsen (inkl. 740-m-Netz für
Schienengüterverkehr):
+60-70 % Kapazität
Investitionen: ca. +11 Mrd. €
• Straße: Ausbau analog VVP, Priorität Substanzerhalt
• Starker Ausbau Verlagerungsinfrastruktur KV
Umschlagkapazität mind. +70%
Investitionen: ca. +2 Mrd. €
Gutachten „Finanzierung einer nachhaltigen Güterverkehrs-infrastruktur: Verkehrliche Wirkungen 2030
14.11.2016 Möglicher Beitrag des Schienenverkehrs zur Erreichung der Klimaschutzziele 35
Quelle: INFRAS/Fraunhofer ISI 2016.
Klimaschutzszenario 2030: Transportleistung Schiene 25% höher
+39%
+26%
-9%
+79%
+43%+25%
0
100
200
300
400
500
600
700
1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030
Mrd
. Tkm
Straße
Schiene
Schiff
Referenzszenario (VVP)
Zielszenario
ex-post
Gutachten „Finanzierung einer nachhaltigen Güterverkehrs-infrastruktur“: Ökologische Wirkungen 2030
14.11.2016 Möglicher Beitrag des Schienenverkehrs zur Erreichung der Klimaschutzziele 36
Quelle: INFRAS/Fraunhofer ISI 2016.
Trendumkehr bei
Treibhausgasemissionen
und Energieverbrauch
Veränderung 2010 - 2030 Klima vs. Referenz
2030 (in %)Referenz Klimaschutz
Treibhausgase +2% -17% -18%
Stickoxide -75% -78% -10%
Endenergieverbrauch +5% -5% -10%
0
10
20
30
40
50
60
2010 2030 Referenz 2030 Ziel
Straße Schiene Binnenschiff
-17%
2%
-18%
Treibhausgasemissionen (in Mio. t CO2-eq)
2030 Klima
Gutachten „Finanzierung einer nachhaltigen Güterverkehrs-infrastruktur“: Ökonomische Wirkungen 2030
14.11.2016 Möglicher Beitrag des Schienenverkehrs zur Erreichung der Klimaschutzziele 37
Quelle: INFRAS/Fraunhofer ISI 2016.
Gesamtwirtschaftliche Wirkung Zielszenario leicht positiv
Veränderung Klima vs. Referenz 2030 (in %)
Beschäftigte Wertschöpfung
Straßengüterverkehr -5% -5%
Schienengüterverkehr +33% +33%
Schieneninfra., Frachtumschlag/Logistik +1% +2%
Hoch- & Tiefbau +1% +1%
Total (alle Branchen) ca. 11.000 Besch. ca. 1,6 Mrd. €
• Nutzerfinanzierung gestärkt, ausländischer Anteil steigt
• Effizienzsteigerung Verkehr
• Verlagerung innerhalb Verkehr
• Langfristige Sicherung Finanzierungsbedarf
Gutachten „Finanzierung einer nachhaltigen Güterverkehrs-infrastruktur“: Gesamtbewertung 2030
14.11.2016 Möglicher Beitrag des Schienenverkehrs zur Erreichung der Klimaschutzziele 38
Quelle: INFRAS/Fraunhofer ISI 2016.
Kriterien Referenzszenario Zielszenario
Zielerreichung
Umwelt
Klima (–) +
Energie – (+)
Zielerreichung
Verkehr
Modalsplit – (+)
Verkehrsintensität – –
Ökonomische
Effizienz
Volkswirtschaftl. Gesamtwirkung (+) +
Logistik-, Transportbranche + (+)
Finanzielle Nachhaltigkeit (–) +
Verursacherprinzip o +
Akzeptanz, Realisierbarkeit o (–)
Gliederungspunkt 4
14.11.2016 Möglicher Beitrag des Schienenverkehrs zur Erreichung der Klimaschutzziele 39
Schluss-
folgerungen
Möglicher Beitrag des Schienenverkehrs zur Erreichung der Klimaschutzziele: Gesamtresümee
14.11.2016 Möglicher Beitrag des Schienenverkehrs zur Erreichung der Klimaschutzziele 40
1. Um die anspruchsvollen Klimaschutzziele in Deutschland zu
erreichen muss die Mobilität bis 2050 treibhausgasneutral
werden (Dekarbonisierung des Verkehrs) – und dies ist
möglich.
2. Die Lösung: Eine Verkehrswende mit Vermeidung, Verlagerung
und Verbesserung der Effizienz muss Hand-in-Hand gehen mit
einer Energiewende im Verkehr. Allerdings setzt dies bereits
heute Handeln voraus.
3. Der Schienenverkehr ist eine tragende Säule für mehr
Klimaschutz
im Verkehr: Es müssen vor allem mehr Güter und Personen für
den Schienenverkehr gewonnen werden!
4. Nachhaltige Mobilität ist aber mehr als klimafreundlicher
Verkehr – Verlagerung auf die Schiene setzt ambitionierten
Lärmschutz voraus.
UBA-Studie „Strategien zur effektiven Minderung des Schienengüterverkehrslärms“ im Abschluss
14.11.2016 Möglicher Beitrag des Schienenverkehrs zur Erreichung der Klimaschutzziele 41
Preissteigerungen im Schienengüterverkehr war in den letzten Jahren höher als im Straßengüterverkehr
14.11.2016 Möglicher Beitrag des Schienenverkehrs zur Erreichung der Klimaschutzziele 42
Quelle: Statistisches Bundesamt: Fachserie 17 Reihe 9.2.
Erzeugerpreisindizes für Schienen- und Straßengüterverkehr
Preisent-
wicklung
läuft Ver-
lagerung
entgegen
Vielen Dank fürs Zuhören!
Martin Schmied
Leiter Abteilung I 3 "Verkehr, Lärm und räumliche Entwicklung"
Umweltbundesamt
Wörlitzer Platz 1
06844 Dessau-Roßlau