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tu info Nr. 04 - März 2015, Erscheinungsort Graz, Verlagspostamt 8010, Aufgabepostamt 8010 Graz, P.b.b Nr. 02Z032821 M dein Magazin der Nr. 04 - März 2014 ? SCHLECHTE LEHRE

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tu info Nr. 04 - März 2015, Erscheinungsort Graz, Verlagspostamt 8010, Aufgabepostamt 8010 Graz, P.b.b Nr. 02Z032821 M

tu infodein Magazin der

Nr. 04 - März 2014

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Freie MitarbeiterInnen dieser Ausgabe: Dorothea Bohusch, Lukas Fickert, Kerstin Haubner, Georg Hofferek, Linda Kolb, Martina Thaller. Druck: Dorrong, Graz | Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier | Auflage: 12.000 | Fotos: Titelfoto © TU Graz/Lunghammer; Andere Bilder sind jeweils gekennzeichnet bzw. © HTU Graz oder AutorIn| Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichungen kann trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion vom Heraus-geber nicht übernommen werden. Namentlich gekennzeichnete Artikel müssen nicht in jedem Fall mit der Meinung des Redaktionsteams übereinstimmen. Kein Teil dieser Publikation darf ohne ausdrückliche schriftliche Genehmigung des Herausgebers in irgendeiner Form reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Zugunsten der besseren Lesbarkeit wurde teilweise im Text auf die gleichzeitige Verwendung weiblicher und männlicher Personenbegriffe verzichtet und die männliche Nominalform angeführt. Gemeint und angesprochen sind natürlich immer beide Geschlechter.

InhaltsverzeIchnIs

IMPRESSUM

HerausgeberIn und VerlegerIn: Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft an der TU Graz

Verlags- und Herstellungsort: 8010 Graz, Rechbauerstr. 12, Tel. 0316/[email protected], www.htu.tugraz.at Chefredakteurin: Sandra MathelitschLayout & Grafik: Markus MonsbergerRedakteurInnen: Timotheus Hell, Andrea Friedrich, Stefan Gruber

4 Vorwort des htU-Vorsitzteams

politik & HTU aktuell 5 lehre I: Exzellente lehrende dürfen gehen 6 lehre II: Ein rahmen für exzellente lehre 8 lehre III: IcE - Positivbeispiel für Konsolidierung? 9 lehre IV: Undurchlässigkeiten 10 lehre V: Evaluierung neu und wie es sonst noch weiter geht 11 5 Dinge, die du zur Öh-Wahl im Mai wissen solltest 12 Diagonale

bewusst studieren 14 Und jetzt ist Schluss! Du hast mal Pause! 17 Montagsakademie 18 rezepte: Bunte Auswahl

tu leben 20 Santorin 22 Jeder zu Wort 23 Short News

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lIebe studIerende, WIllKoMMEN IM SoMMErSEMEStEr!

Wir hoffen, ihr hattet erholsame Ferien! Eine kleine, aber wichtige Vorankündigung: Im Mai findet wieder die ÖH-Wahl statt, die-

ses Mal mit der Möglichkeit zur Briefwahl und Direktwahl der Bun-desvertretung. Wir bitten euch jetzt schon: Geht wählen! Warum? Hier ein kleiner Auszug, was in unseren Referaten und Studienvertretungen in den letzten eineinhalb Jahren alles geleistet wurde:

• Unzählige Verbesserungen in Studienplänen und einzelnen Lehr-veranstaltungen

• Zahlreiche neue MitarbeiterInnen auf der ganzen HTU und somit sind es insgesamt schon knapp 400 Personen!

• Finanzielle Hilfe für zahlreiche sozial bedürftige Studierende durch unseren Sozialtopf

• Das tu info (diese Zeitung) wurde wiederbelebt• Gelungene TU-Feste mit mehreren tausend Besucherinnen und

Besuchern• Refundierung von Studienbeiträgen durch unseren Studienge-

bühren-Topf• Direkte Einbindung der Studierenden durch das UniLiquid-On-

linesystem• Im Monat der freien Bildung (Mai 2014) gemeinsam mit allen stei-

rischen Hochschulen die Wichtigkeit des Hochschulsektors der Öffentlichkeit vermittelt

• Sturm-, Glühwein- und Spritzerstände und Grillfeste auf der ganzen TU

• Durchsetzung eines erweiterten Sprachangebotes (Englisch) an der TU und Abschaffung der Kursbeiträge

• Kooperation mit der ÖH Uni Graz u.a. für Studiengebühren-Topf und NAWI Graz

• Kostenloser Zeichensaal rund um die Uhr für alle Studis• Mitorganisation beim gelungenen Ball der Technik (TU-Ball) 2014

und 2015• Mehr Transparenz durch erleichterten Zugang zu interessanten

Unterlagen (z.B. Senat der TU Graz) oder online verfügbaren Be-richten

• Vergrößertes Beratungsangebot, z.B. Versicherungs- und Vertrag-schecks, Beihilfenberatung, Arbeitseinstieg, Studienrecht, sowohl unter vier Augen als auch per Mail

Diese Liste ist natürlich lange nicht vollständig – damit jedoch auch in Zukunft so viel geleistet werden kann, benötigen wir viele neue Helferinnen und Helfer! Schau einfach mal bei uns vorbei (in deiner Studienvertretung oder in den HTU-Räumlichkeiten in der Rechbau-erstraße) und wir erklären dir gern deine ganzen Möglichkeiten und Vorteile. Infos gibt’s natürlich auch auf htu.tugraz.at!

Florian Kubin

Mariam Anita Dakhili

Vorwort

Dorothea Bohusch

Patrik Buchhaus

Wir starten motiviert in das letzte Semester dieser Periode und versuchen, dem zukünftigen Team die HTU so zu übergeben, dass unsere Nachfolger wei-terhin auch das Beste für euch herausholen können.

Flo, Mari, Doro und Buchieuer HTU-Vorsitzteam

P.S.: Falls ihr den Studien- bzw. ÖH-Beitrag noch nicht einbezahlt habt: Die Nachfrist geht noch bis 30. April 2015!

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Die TU Graz verleiht für he-rausragende Leistungen

seit 2011 einen Preis für ex-zellente Lehre. Bisher gibt es sieben PreisträgerInnen. Gut 2200 wissenschaftliche Mit-arbeiterInnen sind an der TU Graz beschäftigt, jedes Semester werden mehrere tausend Lehr-veranstaltungen abgehalten: Diese sieben Lehrenden gehö-ren also zur absoluten Spitze.

Vor zwei Jahren habe ich im Se-nat gebeten, dass die Verträge der Ausgezeichneten verlängert wer-den (es ist ohnehin selten jemand mit unbefristetem Vertrag darun-ter): Als Maßnahme zur Sicher-stellung einer exzellente Lehre, wie sie sich die TU Graz zum Ziel setzt. Das Rektorat hat das abge-lehnt. Der Wunsch, solche Leh-rende zu behalten, ist an vielen Stellen mehrmals deponiert: beim Dekan, beim Studiendekan, in der Studienkommission, im Senat, beim Institut, im Unirat, beim Vi-zerektor für Lehre, beim Vizerek-tor für Personal und beim Rektor. Das ist immerhin die komplette Universitäts- und Fakultätslei-tung. Die Reaktionen bestanden aus knappen Emails, es sei so eine Stelle nicht vorgesehen, kein Geld da, keine Lösungsmöglichkeit gegeben oder aus der Zusiche-rung, man fände das gut, könne aber nichts weiter tun. Auch Ver-weise auf andere Stellen waren darunter - die dann selbst wie-der zurück verwiesen haben.

lehre I: ExZEllENtE lEhrENDE DürFEN GEhEN

Dabei kosten uns exzellente Lehrende gar nicht mehr als durchschnittliche, warum auch? Wenn so jemand eine unbeliebte, schlecht evaluierte Grundlagen-vorlesung im Bachelor anver-traut bekäme und sie zu einer beliebten LV macht, dann können sich die, die sie bisher gemacht haben, auf andere Dinge kon-zentrieren, in denen sie vermut-lich besser sind. Es gibt ja nicht mehr oder weniger Lehre zu hal-ten, nur weil wir einen besseren Lehrenden damit betrauen!

Auch braucht man auch gar nicht von der Idee der forschungs-geleiteten Lehre abzukommen, denn um ein hervorragender Lehrender zu bleiben, muss man selbstverständlich weiterhin For-scher in einer wissenschaftlich aktiven Gruppe sein: Damit man den Studierenden einen Ausblick geben kann, wozu man verwen-den kann, was man lehrt und auch weiß, was relevant ist.

Die Überschrift zu diesem Bei-trag ist sehr bewusst gewählt, denn als Argument, warum die TU das nicht will, kommt oft, dass es für die Karriere gar nicht gut ist, zu bleiben. Das unterstellt natürlich einen be-stimmten Karrierewunsch, aber müssen den alle teilen? Natürlich ist es heute für eine Professur fast Anstel-lungsvoraussetzung, Auslandserfahrung an verschiedenen guten Unis als

Postdoc gesammelt zu haben. Aber was, wenn der Wunsch nicht der nach einer Professur, sondern nach einer Karriere als Lehrende/r in Graz ist?

Die Verantwortung der TU gegenüber der Karriere mutet also eher als Ausrede an. Genauso wie das Ar-gument der Verantwortung gegenüber der Wirtschaft, ihr solche AbsolventInnen nicht vorzuenthalten. Ja, gute Lehrende sind vermutlich auch gute ‘Kommu-nikatoren’, wie der Vizerektor für Personal erklärt. Aber selbst wenn sich die Wirtschaft auf einmal um solche reißt, sind sie in der Lehre viel besser aufgeho-ben, in der sie für bessere AbsolventInnen sorgen, für die in der Wirtschaft ganz sicher Interesse besteht.

Vermutlich geht es vor allem darum, nicht mit unbe-fristet angestellten Lehrenden zu viele Mittel langfri-stig zu binden. Genau das wäre aber eine Stärkung des akademischen Mittelbaus, die der Uni sicher gut täte. Und wenn es keinen trivialen Weg gibt, dann bleibt immer noch, sich zumindest ernsthaft dafür einzusetzen - statt, um den Dekan zu zitieren, festzu-stellen: Es gibt hier „keine Lösungsmöglichkeit“.

P.S: Vergangenes Jahr wurde ein Lehrender, Dr. Georg Hofferek, der während seines Doktorats-studiums eine Lehrveranstaltung (VO und UE Logik und Berechen-barkeit) zur bestevaluierten der Fakultät aufgebaut hat, mit dem Preis für exzellente Lehre aus-gezeichnet. Er hat, wie alle PhD StudentInnen, einen befristeten Vertrag. Im Juni wird er nicht länger an der TU beschäftigt sein. Was er sich für Lehrende in sei-ner Situation wünscht, beschreibt er im zweiten Beitrag zum The-ma Lehre in diesem Heft.

Text: Timotheus Hell

© tU Graz/lunghammer

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Text: Georg Hofferek

Es gibt grob drei verschiedene Gruppen von Lehrenden.

Erstens die unbefristet ange-stellten ‚Außerordentlichen‘ und ‚Assistenz‘-ProfessorInnen. Als Studierender habe ich von die-ser Gruppe die beste Lehre er-lebt. Diese Lehrenden haben langjährige Erfahrung und die für die Lehre notwendigen zeit-lichen Ressourcen. Beide Preis-träger des ersten Preises für Ex-zellente Lehre an der TU Graz im Jahr 2011 sind dieser Gruppe zuzurechnen. Diese Art der An-stellung gibt es nicht mehr.

Für die berufenen Professor-Innen scheint die Lehre ziemlich weit unten auf ihrer mit Dingen wie „Projektmanagement“ und „Drittmittel-Anträge schreiben“ reichlich gefüllten Prioritätenliste zu stehen. Die Konsequenz da-raus ist, dass viel zu wenig Zeit für die Lehre aufgewendet wird, was zwangsläufig zu niedrigerer Qualität führt. Viele delegieren große Teile des Arbeitsaufwandes an MitarbeiterInnen, auch an ProjektmitarbeiterInnen, für die eigentlich gar keine Lehrtätigkeit vorgesehen ist. Darüber hinaus werden StudienassistentenInnen,

lehre II: EIN rAhMEN Für

ExZEllENtE lEhrEdie relativ zu ihrer Arbeitsbela-stung nur sehr bescheiden ent-lohnt werden, auch noch für Tä-tigkeiten herangezogen, für die sie die fachliche Qualifikation gar nicht aufweisen, wie zum Beispiel das Erstellen und Korrigieren von Vorlesungsprüfungen.

Bleiben UniversitätsassistentInnen und ProjektmitarbeiterInnen, denen aufgrund der erwähnten Praxis Lehrtätigkeiten zugewie-sen wurden. Ein großer Teil die-ser Gruppe macht die Lehre un-freiwillig. Das führt dazu, dass Leute in der Lehre tätig sind, die keinerlei persönliche Motivation dafür haben, sondern durch Lehr-tätigkeit auf dem Weg zur eigenen Dissertation gebremst werden.

Da ich selbst dieser dritten Grup-pe von Lehrenden angehöre, möchte ich auf deren Situation et-was genauer eingehen. Leider ist es so, dass in dieser Gruppe selbst jene Lehrende, die eine entspre-chende persönliche Motivation eine möglichst hohe Qualität zu erreichen mitbringen, mit vie-len Schwierigkeiten zu kämpfen haben. An erster Stelle steht hier meiner Meinung nach das Zeit-problem. Laut meiner Stellenbe-schreibung hätte ich nur 25% mei-

ner Arbeitszeit, also nominal 10 Stunden pro Woche, für die Lehre aufwenden sollen. Dieser Wert ist selbst jetzt, im vierten Jahr in dem ich die Lehrveranstaltung leite, nur mit Mühe einzuhalten. Am Anfang, mit wenig Erfahrung und ohne Unterrichtsmaterialien, auf die man zurückgreifen kann, kann der reale Aufwand eher mit ca. 80% der wöchentlichen Arbeitszeit beziffert werden.

Damit kommen wir auch schon zum zweiten großen Problem. Anders als in der Forschung, in der eine Publikation in einem qualitativ hochwertigen Journal als größere Leistung angesehen wird als eine Publikation in einem kleinen, unbekannten, nationalen Workshop, erfolgt die Erfassung der Lehrleistung an der TU Graz ausschließlich nach quantitativen und nicht nach qualitativen Kri-terien. Das bedeutet, wer mit einem gewissen Zeitbudget eine qualitativ sehr hochwertige Lehr-veranstaltung anbietet, kommt in Argumentationsnotstand ge-genüber KollegInnen, die mit demselben Zeitbudget zwei oder mehr Lehrveranstaltungen, dafür aber von sehr schlechter Quali-tät anbieten. Das Problem wird noch dadurch verstärkt, dass die

© tU Graz/lunghammer (2), kk

Georg Hofferek hat Telematik (Bachelor & Ma-ster) studiert und im Sommer 2014 sein PhD Studium (In-formatik) mit Auszeichnung abgeschlossen. Er ist der erste Preisträger für exzellente Leh-re seiner Fakul-tät und ab Juni nicht länger an der TU Graz beschäftigt .

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meisten Lehrenden dieser Grup-pe auch nur befristete Dienstver-hältnisse haben, und von ihnen auch erwartet wird, dass sie bis zu deren Ende eine Dissertation erfolgreich abschließen. Darü-ber hinaus werden keinerlei An-reize geboten, sich für qualitativ hochwertige Lehre einzusetzen, denn unabhängig von Erfolg oder Misserfolg steht von vornehe-rein fest, dass man die betroffene Lehrveranstaltung nach nur we-nigen Jahren abgeben muss.

Die befristeten Dienstverhältnisse führen noch zu einem weiteren Problem. Die Lehrpersonen die-ser Gruppe können eine Lehr-veranstaltung meist nur 3-4 mal durchführen, ehe ihr Dienstver-hältnis endet. Das bedeutet also, kaum hat es jemand geschafft, sich richtig gut in eine Lehrveran-staltung einzuarbeiten, gute Un-terrichtsmaterialien zu erstellen, eine gute Abwägung zwischen den einzelnen Themen zu finden, Fehler und „Kinderkrankheiten“ auszumerzen, und herauszufin-den, wie gewisse Sachverhalte am besten gelehrt werden um maximalen Lernerfolg bei den Studierenden zu erzielen, erlaubt man es dieser Person nicht mehr die Lehrveranstaltung weiter-zuführen. Diese Diskontinuität führt einerseits wieder zu einem Verlust an Qualität, und ande-rerseits wird Arbeitszeit ver-schwendet, indem sich laufend neue Leute in eine Lehrveran-staltung einarbeiten müssen.

Aus meiner Sicht ergibt sich daher die Schlussfolgerung, dass die ak-tuell vorherrschenden Rahmenbe-dingungen an der TU Graz denk-bar ungeeignet dafür sind, um qualitativ hochwertige oder gar exzellente Lehre zu erreichen. Das könnte aber geändert werden:

Bei der Erfassung der Lehrlei-stung und der Planung von für die Lehre zur Verfügung stehen-den Zeitbudgets ist neben der Quantität auch auf die Qualität zu achten. Dass qualitätsvolle Ar-beit entsprechend wertgeschätzt wird, und den MitarbeiterInnen

auch realistische (zeitliche) Res-sourcen dafür zur Verfügung gestellt werden, muss zur Selbst-verständlichkeit werden.

Mein zweiter Vorschlag betrifft das Personalmodell der TU Graz. Analog zur Forschungstätigkeit, in der zur Aufrechterhaltung von wichtigen Kernkompetenzen und der notwendigen Kontinuität im Projektmanagement Senior Pro-ject Scientists vorgesehen sind, halte ich die Einführung von (un-befristeten) Senior Lecturer-Stel-len für unumgänglich, um lang-fristig Exzellenz in der Lehre zu erreichen und beizubehalten.

Ein derartiger Senior Lecturer könnte die Leitung und Durch-führung von etwa vier bis fünf Lehrveranstaltungen überneh-men. Nach der notwendigen Ein-arbeitungszeit, sollte dieses Pen-sum meiner Erfahrung nach gut zu bewältigen sein, und auch noch Zeit für die Betreuung von Studie-renden bei Bachelor- und Master-arbeiten lassen. Durch die Senior Lecturers würde die Notwendig-keit (Projekt-)MitarbeiterInnen „unfreiwillig“ zu Lehrtätigkeiten einzuteilen wesentlich geringer werden. Gleichzeitig böten sich auch Vorteile für neue freiwillig Lehrende. Diese könnten eine Lehrveranstaltung im Rahmen eines geordneten Übergangs von einem Senior Lecturer überneh-men, zum Beispiel in dem die LV ein Jahr lang gemeinsam durch-geführt wird. Dadurch könnten die neuen Lehrenden von der Erfahrung und auch von den Un-terrichtsmaterialien, die bereits vorhanden sind, profitieren, was einerseits die Einarbeitungszeit verkürzt und andererseits Dis-kontinuitäten und Qualitätsver-luste vermeidet. Des Weiteren würden durch derartige Überga-ben Senior Lecturers auch alle paar Jahre die Möglichkeit haben, nach Abgabe einer Lehrveranstaltung eine neue zu übernehmen und aufzubauen. Dieses System sichert einerseits die Konti-nuität einer Lehrveranstaltung über einen längeren Zeitraum,

verhindert aber gleichzeitig auch, dass eine Veranstaltung sich über einen langen Zeitraum hinweg gar nicht weiterentwickelt.

Um den forschungsgeleiteten Aspekt der Lehre nicht außer Acht zu lassen, sollten Senior Lecturers nach wie vor in einem Institut bzw. einer Forschungs-gruppe eingebunden sein. Dies könnte beispielsweise durch das Ausbauen von Bachelor- und Ma-sterarbeiten zu Publikationen (in Kooperation mit den betroffenen Studierenden) oder der Unter-stützung von neuen Doktorand-Innen bei ihren ersten Publika-tionstätigkeiten stattfinden.

Darüber hinaus würde die Exi-stenz derartiger Stellen auch je-nen neuen MitarbeiterInnen, die ihre persönliche Berufung in der Hochschullehre sehen, eine Per-spektive bieten, und damit auch einen Anreiz für qualitativ hoch-wertige Lehre bieten, um später für eine Senior Lecturer Stelle in Betracht gezogen zu werden.

Um das angestrebte Ziel von Exzellenz in der Lehre zu er-reichen, muss die TU Graz die Wahrnehmung von qualitativ hochwertiger Lehre auf allen Führungsebenen durchsetzen und jungen MitarbeiterInnen mit entsprechenden Am-bitionen attraktive Anreize, Perspek-tiven und die not-w e n d i g e n (zeitlichen) Ressour-cen bie-t e n .

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lehre III: IcE - PoSItIVBEISPIEl Für KoNSolIDIErUNG?

Zugegeben, Konsolidierung klingt wie ein Euphemis-

mus für Einsparen und Kürzen. Ist es sicher auch oft. Wörtlich übersetzt meint es aber „fest, stark machen“. So verstehe ich auch, was uns mit ICE (Informa-tion and Computer Engineering) für Telematik gelungen ist.

Das Rektorat wünscht sich - das ist im Entwicklungsplan doku-mentiert - Bachelorstudien sehr breit und Masterstudien weniger breit angelegt. Das heißt nicht nur, dass die Anzahl der ange-botenen Masterstudien gesenkt werden soll, auch innerhalb der Masterstudien selbst soll das An-gebot an Lehrveranstaltungen kleiner werden, während die Ba-chelorstudien breiter aufgestellt werden sollen. Beides ist uns mit den neuen Studienplänen für den Bachelor und Master in ICE gelungen, mit denen Telematik nach genau 30 Jahren unter neu-em Namen fortgeführt wird.

Telematik war historisch immer schon sehr breit aufgestellt, galt es doch den gesamten Bereich der Informatik abzudecken und mit einem gleich großen Anteil Elektrotechnik zu verbinden. Um für möglichst alle Spezialisie-rungen die Grundlagen sicher-zustellen bestand der Bachelor deshalb, vom Minimalangebot an Freifächern abgesehen, nur aus Pflichtlehrveranstaltungen. Im Master dagegen waren alle Informatikinstitute und ein wei-ter Teil der Elektrotechnik mit jeweils mindestens einem Wahl-fachkatalog vertreten - insgesamt also über 30 Vertiefungen, mehr

als es Studierende in einem Jahr-gang gibt. Außerdem zeigt eine Auswertung, dass viele nur sehr selten auch wirklich gewählt wurden. Andere Themen sind inzwischen komplett von fach-lich angrenzenden Masterstudien abgedeckt, etwa dem Computer-Science-Master, den man mit einem Telematik / ICE-Bachelor ohne Auflagen beginnen kann. Die neuen Vertiefungen sind breiter als bisher, enthalten 120 ECTS und wurden bewusst als Verbindung der Themen meh-rerer Institute und beider Fa-kultäten zusammengestellt.

Mit Information and Computer Engineering wurde ein neuer Name gewählt, der die inten-dierte fachliche Ausrichtung des Telematikstudiums trifft: Eine Kombination aus Themen der Informatik und der Elektro-technik, die, das hat Telematik schon vor 30 Jahren einzigartig gemacht, gemeinsam von zwei Fakultäten angeboten wird.

Künftig wird das Masterstudi-um auf Englisch gehalten (der Bachelor bleibt deutsch). Leider ist die oft gewählte Übersetzung von Telematik als ‚telematics‘ eine schlechte Wahl, weshalb eine bessere Übersetzung ge-funden wurde. Auch im Deut-schen wird „Telematik“ oft mit Verkehrstelematik verbunden, einem Thema, das in unserem Studium nicht vorkommt.

Eine detaillierte Beschreibung der Änderungen - die vermutlich nur die Betroffenen interessiert - fin-det sich auf http://ice.tugraz.at.

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Text: Timotheus Hell

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Noch bevor Studierende beginnen können sich über gute Lehre zu freuen, müssen sie sich

um ihre Zulassung kümmern. Den Zielen des Bolo-gna-Prozesses, also einem vereinheitlichten Hoch-schulraum in Europa, folgend, gibt es immer mehr Studierende, die nach einem Bachelor an einer an-deren Hochschule an der TU Graz weiterstudieren möchten. Die Bologna-Ziele, denen sich auch die TU Graz verschrieben hat, beinhalten internationale Ausrichtung, Offenheit und Mobilität. Es gibt zu-dem eine umfangreiche Leistungsvereinbarung der TU Graz mit dem Bundesministerium, in der „in-ternationale Präsenz und Durchlässigkeit besondere Kernelemente“ der Internationalisierung sind. Des Weiteren soll die „leichtere Anwerbung exzellenter internationaler Studierender und der internationa-le Austausch bzw. die Mobilität auf allen Ebenen“ gefördert werden. Trotz der augenscheinlich in-ternationalen Ausrichtung der TU Graz gibt es Fäl-le, bei denen sich Studierende trotz offensichtlich einschlägiger Vorbildung an der TU Graz wenig willkommen fühlen, wie dieses Beispiel zeigt:

Ich bin Bachelor-Absolvent einer deutschen Univer-sität und mit dem Ziel nach Graz gekommen, hier meine Ausbildung mit einem Master abzuschließen. Den Antrag auf Zulassung für ein englischspra-chiges Master-Studium, welches das gleiche Profil wie mein Bachelor aufweist, stellte ich im Oktober. Nach Aussage des Studiendekans, der für die Prü-fung der inhaltlichen Voraussetzungen zuständig ist, hatte meine Bachelor-Ausbildung eine zu große Abweichung zum hiesigen Bachelor, um eine Zu-lassung zu erreichen. Konkret heißt das: Innerhalb eines Studienblockes wurden nicht alle Lehrveran-staltungen vollständig abgedeckt, die der Bachelor der TU Graz in dieser Studienrichtung aufweist. Un-ter dem Strich hat mein Bachelor allerdings 30 ECTS mehr als der vergleichbare Bachelor der TU Graz. Au-ßerdem gehörte ich zu den weniger als ein Prozent an meiner Hochschule, die mit einem Leistungssti-pendium gefördert wurden, so dass ich wohl nicht als „Wackelkandidat“ bezeichnet werden kann.

Um der ausstehenden Ablehnung entgegenzuwir-ken, wandte ich mich an den Vizerektor für Studi-um und Lehre. Die nachzuholenden Lehrveranstal-tungen wurden ohne weiteren Kommentar reduziert und ich bekam eine Zulassung unter Auflagen. Das

lehre Iv: UNDUrchläSSIGKEItEN

war zwar in gewisser Weise ein Erfolg, allerdings führen die Auflagen zu einer Studienzeit von ein bis zwei Semestern für die nachzuholenden Bachelor-Kurse. Dies würde mein Studium noch weiter ver-längern, kann nicht im Sinne einer optimalen Lehre sein und ist für mich nur schwer finanzierbar.

Da es sich um einen komplett englischsprachigen Studiengang handelt, der explizit international ausgerichtet ist, ist ein erheblicher Prozentsatz der Studierenden aus dem europäischen und nicht-eu-ropäischen Ausland. Es ist interessant, dass dieser Entscheidung nach die deutsche Ingenieursausbil-dung offensichtlich nicht mit der aus Indien oder dem Nahen Osten mithalten kann, da Studierende von dort ohne Einschränkung zugelassen worden sind.

Vor dem Hintergrund der Leistungsvereinbarung und den Bologna-Zielen ist es nur schwer nach-vollziehbar, wie eine solch abweisende Haltung zustande kommt. Gerade im Sinne der Internatio-nalisierung der TU Graz ist es ein wichtiges The-ma hier sinnvoll vorzugehen. Obwohl sich das Rektorat im Leitbild der TU Graz neben der Inter-nationalisierung auch einer „professionalisierten internen und externen Kommunikation mit mög-lichst klarem einheitlichen Auftritt“ verpflichtet hat, kommt die Frage auf, ob die oben genannten Punkte einfach noch nicht auf allen Ebenen angekommen sind,oder sie dort bewusst nicht verfolgt werden.

Die Haltung erweckt auch nicht den Eindruck der Gleichbehandlung und Gleichstellung aller Studie-renden. Die Entscheidung des Studiendekans als mo-nokratische Instanz ist aber nicht direkt anfechtbar. Es bleibt nur die Möglichkeit einer Klage, die dann viel-leicht nach ein bis zwei Jahren entschieden wird.

Durch meine befristete Zulassung (die inhaltlich gar nicht vom Studiendekanat geprüft wird) und der da-mit verbundenen Möglichkeit Lehrveranstaltungen zu besuchen, war es mir überhaupt erst möglich mich ein ganzes Semester lang auf allen Ebenen um eine Zulassung zu bemühen. Andere exzellente in-ternationale Studierende, die abgewiesen werden, setzen wohl nie einen Fuß auf Grazer Boden.

Lukas Fickert wird Graz aufgrund der Aufla-gen, die er bekommen hat, wieder verlassen und sein Studium in Deutschland abschließen.

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Text: Lukas Fickert

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Im Mai 2013 habe ich begonnen unter Studie-rendenvertreterInnen nach Meinungen und

Vorschlägen zur Evaluierung zu fragen. Das hat ein sehr stimmiges Bild gezeichnet: Man hat die Vermutung, die Ergebnisse verschwinden ir-gendwo, nicht das Gefühl, dass sich durch das Feedback etwas ändert. Die teils irrelevanten Fra-gen nerven. Und wenige Lehrende besprechen die Rückmeldungen mit ihren Studierenden.

Es hat nur zwei Jahre gebraucht bis mein Vor-schlag, wie das geändert werden soll, Umsetzung fand (in der neuen Version gibt es nur mehr weni-ge zentrale Fragen und Anmerkungen zu den ein-zelnen Beteiligten). Dabei war vor allem die tech-nische Umsetzung sehr zäh, deshalb ist der zentrale Punkt, nämlich die Lehrenden zu motivieren, die Evalierung gemeinsam mit den Studierenden zu besprechen, etwas untergegangen - immerhin gab es ein Email des VR Lehre an alle Lehrenden mit der Bitte darum. Unserem Wunsch, alle LVs im-mer zur Evaluierung freizugeben, wird leider wei-ter nicht nachgekommen. Neben Leitung, Technik und Lehrenden sind die Studierenden natürlich am wichtigsten, damit Evaluierung funktioniert: Es sollten möglichst alle evaluieren, damit durch einen hohen Rücklauf auch die Aussagekraft steigt. Beleidigungen und ein schlechter Tonfall drücken zwar Verärgerung sehr schön aus, doch schaden sie dem Anliegen auch ernst genommen zu wer-den. Wenn Lehrende sich angegriffen und verletzt fühlen, werden sie kaum motiviert sein Arbeit in Verbesserungen zu stecken. Alle Kritik kann man aber auch sachlich deutlich ausdrücken, das wirkt viel besser! Zu den Welcome Days habe ich versucht allen Erstsemestrigen mitzugeben, wie wichtig die Evaluierung ist, ich kann es auch an dieser Stelle nur wiederholen: Mit Evaluierungen durch die mei-sten TeilnehmerInnen an der LV in der Hand kann eure Studienvertretung viel besser argumentieren. Außerdem werden die Evaluierungen für Personal-fragen herangezogen und sind die Basis des Pro-zesses zur Qualitätssicherung in der Lehre. Aus ei-gener Erfahrung als Studienrendenvertreter an der Elektrotechnik und der Informatik weiß ich, dass der Prozess dazu nicht nur existiert sondern auch funktioniert, bei mehreren Lehrveranstaltungen gab es bereits von der Evaluierung ausgelöste protokol-lierte Gespräche mit Studierendenvertretung, Stu-diendekan und LV-Leitung: Dabei wurden unter-schiedliche Lösungen erarbeitet und umgesetzt.

lehre v: EVAlUIErUNG NEU UND WIE ES SoNSt Noch WEItEr GEht

Auch an anderen Stellen hat sich inzwischen ge-nug Verbesserungspotential angestaut, dass das Rektorat einen Schwerpunkt für die Lehre setzen will: Ein strategisches Projekt ist “Lehre 2020”, für das bereits erste Treffen stattgefunden haben. Eines unserer zentralen Anliegen wird die in diesem Heft schon ausführlich beschriebene Situation befristet angestellter Lehrender sein. Auch wollen wir, dass die ohnehin schon lange vorgesehenen Analysen dazu, wie es unseren Studierenden denn geht und wo es Probleme gibt, umgesetzt und erweitert wer-den und auch zu spürbaren Konsequenzen führen. Die Gruppengrößen, insbesondere bei Übungen, sollten wie im Curriculum vorgesehen eingehal-ten werden, die Lehrenden didaktische Fortbil-dung besser annehmen, … es gibt viele Baustellen. Wenn ihr besonders krasse seht, schreibt mir!

Was die technischen Neuerungen, die ein Verweis auf ‘2020’ nahelegt, angeht, wäre wohl erst mal ein großer Wunsch, dass die bisherigen Angebote (tugonline, tu teachcenter etc.) was ihre Benutzungs-freundlichkeit und Sicherheit angeht, deutlich zule-gen. Besonders im teachcenter stolpern informatik-affine Studierende seit Jahren über alte und neue gravierende Sicherheitsmängel - aber das würde ei-nen eigenen Artikel verdienen, der in einer der näch-sten Ausgaben vielleicht noch nachgereicht wird.

Es geht also insgesamt sehr viel weiter, aber die Erfahrung zeigt, dass Veränderungen, ins-besondere wenn sie auch technisch umge-setzt werden müssen, oft Jahre brauchen.

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Text: Timotheus Hell

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1. Wann und wo fin-det die Wahl statt?

Von Dienstag, 19. Mai, bis Don-nerstag, 21. Mai 2015, kannst du wählen gehen – Wahllokale be-finden sich an allen drei Stand-orten der TU Graz: Alte Technik, Neue Technik und Inffeld.

2. Wen kann ich wählen?• Deine Studienvertretung

(manche nennen sich infor-mell auch „Basisgruppe“, „Fachschaft“ oder „Interes-senvertretung“), das sind Personenwahlen

• Listen für die 13 Mandatare der lokalen Universitätsver-tretung an der TU Graz

• Listen für die 55 Mandatare der österreichweiten Bun-desvertretung

dInge,3. Was muss ich tun, um wählen zu kön-nen?Du musst während des Sommer-semesters 2015 an der TU für ein Studium gemeldet sein, also auch den Studien- bzw. ÖH-Beitrag einbezahlt haben. Stichtag ist der 31. März 2015. Du kannst dann auch nur die Studienvertretung für diesen Studiengang wählen. Die Listen für die Universitäts-vertretung können natürlich von allen gewählt werden.

4. Was bewirkt mein Wahlgang?Die von dir gewählten Mandatar-Innen sitzen in vielen Gremien bzw. entsenden dort hin. Sie ge-stalten deinen Studienplan und dein Leben an der Universität mit, informieren dich und grei-fen dir finanziell und sozial unter die Arme, sie helfen, wenn eine Lehrveranstaltung unbezwing-bar ist oder die TU widerrecht-lich autonome Studiengebühren einhebt. Als demokratisch legiti-mierte und gesetzlich verankerte VertreterInnen ist es für Leh-rende und PolitikerInnen kaum möglich, sie zu ignorieren. Jede zusätzliche abgegebene Stimme verdeutlicht das.

DIE DU ZUr Öh-WAhl IM MAI WISSEN SolltESt

5. Was, wenn ich an den Tagen nicht in Graz bzw. am Cam-pus bin?Dieses Mal gibt es bei der ÖH-Wahl eine Premiere: Erstmals kann auf dem Postweg mit einer Wahlkarte abgestimmt werden. Mehr Infos dazu findest du auf oeh.ac.at bzw. htu.tugraz.at.

Text: Stefan Gruber5© tim

reckmann/pixelio.de

11politik & HTU aktuell

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Filmische Entdeckungsreisen durch die Welt des heimischen Kinos ermöglicht Jahr für Jahr die Diagonale. Von 17. bis 22. März gastiert das Fe-stival des österreichischen Films wieder in Graz und präsentiert einen Querschnitt durch die le-bendige und vielstimmige Filmlandschaft hier-zulande.

Eröffnet wird die Festivalausgabe 2015 mit der Öster-reichpremiere des Spielfilms Superwelt von Karl Markovics. In seiner nach Atmen zweiten Regiear-beit erzählt Markovics subtil und bildgewaltig vom Leben der Supermarktkassiererin Gabi (Ulrike Beimpold), der plötzlich Gott begegnet. Zwischen Einfamilienhaus und piependem Kassenscanner, Frauenturnen und (Wasch-)Küche spricht der All-mächtige fortan zu Gabi. Wie Ulrike Beimpold die-se imaginäre Beziehung in Szene setzt und durch ihr Spiel die göttlichen Eingebungen vermittelt, ist tatsächlich eine Sensation. Zeitgleich zum Eröff-nungsscreening in der Helmut List Halle hat das Grazer Publikum die Gelegenheit, den Eröffnungs-film im UCI Annenhof als erste reguläre Vorstel-lung des Festivals zu erleben.

Sechs Tage lang wird Graz wieder ganz im Zeichen des österreichischen Films stehen. Rund einhun-dert Produktionen, die im Laufe der letzten zwölf Monate entstanden sind, flimmern dann wieder über die Leinwände der Grazer Festivalkinos, da-runter starke Debüts aller Genres, Längen und For-mate, Österreichpremieren und Uraufführungen.

Gezeigt wird zum Beispiel der neue Spielfilm Bad Luck von Thomas Woschitz, der seine Uraufführ-ung beim Filmfestival Max Ophüls Preis in Saar-brücken feierte. Woschitz, der 2009 mit Universa-love das Festivalpublikum begeisterte, ist auch in seinem jüngsten Streifen dem Episodischen treu geblieben. Nach den in der Ästhetik von Musik-videos gedrehten sechs Geschichten über die Lie-be rund um den Globus, spielt Bad Luck nun in Kärnten und schildert das Schicksal dreier Men-schen, denen das Glück weniger gewogen ist: Dag-mar arbeitet auf einer Tankstelle und hat Schulden. Lippo, Mitarbeiter in einem Wettsalon, wird von

seinem Chef gefeuert und schwört Rache. Karl, ein Automechaniker und sein seltsamer Freund Rizzo lassen sich durch einen überraschenden Geldfund zu unbesonnenen Handlungen hinreißen. So dreht sich hier in tragikomischer Weise alles um falsche Entscheidungen, Zufälle und die Suche nach dem Glück.

Mit Spannung erwartet wird auch die Österrei-chpremiere des Spielfilms Ma folie von Andrina Mračnikar, der ebenfalls im Wettbewerb in Saar-brücken antrat. Die Kärntner Regisseurin, die mit ihren dokumentarischen Arbeiten Andri 1924 – 1944 (2002) und Der Kärntner spricht Deutsch (2006) viel Beachtung erhielt und 2007 auch bei der Diagonale ausgezeichnet wurde, widmet sich diesmal einer fatalen Liebesbeziehung. Hanna und Yann verlieben sich in Paris. Doch zurück in Wien mutiert der anfangs so romantische Geliebte, der seiner Angebeteten gefilmte Liebesbriefchen auf das Smartphone schickt, zu einem eifersüchtigen Stalker. Facettenreich und berührend entfaltet sich die bittersüße Lovestory zu einem düsteren Psy-chodrama, in dem die Grenzen zwischen Realität und Illusion, Wahrheit und Lüge zunehmend ver-schwimmen.

Freuen darf man sich auch auf die aktuelle Arbeit Of Stains, Scrap & Tires des jungen Regisseurs Sebastian Brameshuber, der bei der letzten Festi-valausgabe mit der bemerkenswerten Dokumenta-tion Und in der Mitte, da sind wir vertreten war. In seinem neuen Kurzdokumentarfilm widmet er sich den Verbindungen der steirischen Automobil-industrie mit afrikanischen Absatzmärkten. Der Film nimmt das Auto-Exportbusiness dreier jun-ger Nigerianer in der steirischen Erzbergregion als Ausgangspunkt, um über die Verbindungen zwi-schen Erster und Dritter Welt nachzudenken, über Rüstungsindustrie und ökonomische Abhängig-keiten. Dazwischen ein Gedicht von Bertolt Brecht.

Neben diesen und anderen Entdeckungen des noch jungen Kinojahres ermöglicht der beliebte Jahresrückblick ein Wiedersehen mit den span-nenden Produktionen des Vorjahres. Zu sehen gibt

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12 politik & HTU aktuell

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es dabei den auf internationalen Filmfestivals ge-feierten Spielfilm Macondo von Sudabeh Mortezai. Versteckt am Stadtrand von Wien liegt Macondo, eine Wohnsiedlung in der viele AsylwerberInnen leben. Berührend und weitgehend klischeefrei er-zählt die Regisseurin in ihrem Spielfilmdebüt die sensible Geschichte des elfjährigen Ramasan – ein Coming-of-Age unter prekären Umständen.

Aber auch im dokumentarischen Kino kann das vergangene Kinojahr mit brisanten und beeindru-ckenden Arbeiten aufwarten, so zum Beispiel mit der Dokumentation Auf die Barockaden von Doris Kittler. Dieses Langzeit-Projekt, das bereits 2008 damit startete, einen Wiener Bürgerprotest filmisch zu begleiten, wirft einen erheiternden und coura-gierten Blick auf neue, kreative Formen des Wider-standes. Als die denkmalgeschützten Barockgärten am Wiener Augartenspitz durch den Bau einer Konzerthalle für die Sängerknaben zerstört werden sollen, wird das Josefinische Erlustigungskomitee ins Leben gerufen, das mittels kreativem Aktionis-mus jede Menge Menschen anlockt. Doch die Be-hörden wissen sich durchzusetzen: Nach diversen Aufbietungen von Privatsecurities und brutalen Polizeieinsätzen, wird der Konzertsaal gebaut und schließlich 2012 eröffnet.

Ebenfalls im Jahresrückblick läuft Hubert Saupers mehrfach ausgezeichnete Doku We come as friends, die den Südsudan als ein von brutalen Ungleich-zeitigkeiten geprägtes Land ins Blickfeld rückt. Nach einer langen und blutigen Kolonialgeschich-te versuchen heute (westliche) Investoren, sich un-ter dem Banner der Zivilisierung Macht und Profit zu sichern. Dabei ist es alles andere als einfach zu durchschauen, welche dieser Absichten auch wirk-lich Gutes hervorbringen. Sechs Jahre arbeitete Hu-bert Sauper an seinem Film, dem Nachfolgeprojekt des 2006 viel diskutierten und für den Oscar no-minierten Dokumentarfilms Darwin’s Nightmare.

In der Reihe Zu Gast folgt diesmal die junge fran-zösische Filmemacherin Mia Hansen-Løve unserer Einladung nach Graz. Die 1981 in Paris geborene Drehbuchautorin und Regisseurin dreht realis-tische, sehr persönliche, autobiografisch inspirierte

Filme, die durch eine ungewöhnliche Form des Erzählens bestechen. Die Zeit und ihr Verstreichen nehmen in ihrem Werk einen wichtigen Platz ein. Ihre jüngste Kinoarbeit Eden, die sich der Ent-wicklung eines enthusiastischen Ravers hin zum ausgebrannten Garage-House-DJ widmet, wird sie in Graz persönlich präsentieren. Erzählerische Meisterschaft und feine Beobachtung zeichnen das Werk des renommierten Dokumentarfilmers Ni-kolaus Geyrhalter aus, den die Diagonale 2015 mit einer Personale würdigt. In ruhig gefilmten Ein-stellungen erzählen Geyrhalters vielfach preisge-krönte Filme bildmächtig von Orten und Nichtor-ten an den Rändern der Welt. Ausgehend von einer spezifischen Situation legt der Reisende in Sachen dokumentarisches Kino immer wieder beeindru-ckende Bestandsaufnahmen gesellschaftlicher Ab-läufe und Umbrüche vor. Kino bei Geyrhalter ist Raumerfahrung, ist mit jedem Einzelbild die Mög-lichkeit, mehr zu sehen und sich neu zu verorten.

Spannende Begegnungen mit der österreichischen Filmgeschichte bieten die drei filmhistorischen Spezialprogramme. Neben der Reihe FilmExil, die sich mit der aus Österreich vertriebenen Avantgar-de auseinandersetzt und einem vom Filmarchiv Austria kuratierten Programm zu Eigensinn und Geschichte, stellt das Filmmuseum mit dem frisch restaurierten Werk von Alfred Kaiser einen großen Unbekannten der heimischen Filmgeschichte vor. Darüber erinnert ein Spezialprogramm an zwei im letzten Jahr leider verstorbene Größen des hei-mischen Kinos: Michael Glawogger und Florian Flicker.

Abseits der Kinosäle bietet die Diagonale wie im-mer wieder ein ausgedehntes Rahmenprogramm: Diskussionen und Ausstellungen erlauben außer-dem punktuelle Vertiefungen des filmischen In-puts. Lange Festivaltage klingen im Festivalzen-trum Kunsthaus Graz bei Konzerten und Partys aus. Es wird also sicher wieder intensiv. Und es wird sicher wieder schön.

Weitere Informationen und Online-Tickets un-ter www.diagonale.at. Das detaillierte Filmpro-gramm wird am 6. März bekannt gegeben. Der Ticketverkauf startet am 11. März. Programminfo und Tickets per Telefon: 0316/822 81 822.

Es freut uns, dass wir in Kooperation mit der Diagonale auch in diesem Jahr wieder drei Preise verlosen können: 1. Preis: 1x2 Diagonale-Tickets 2. Preis: 1 Diagonale-T-Shirt 3. Preis: 1 Diagonale-Katalog plus Diagonale-Giveaways

Zur Teilnahme gilt es eine kurze Gewinnfrage zu beant-worten: Wem ist die diesjährige Personale gewidmet?Die Antwort bitte bis 15. März 2015 per E-Mail mit dem Betreff „Diagonale 2015“ an [email protected] senden. Die Preise werden unter den richtigen Einsen-dungen verlost. Die Verständigung der Gewinner/innen erfolgt wie immer per E-Mail.

© thiemfilm

13politik & HTU aktuell

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Text: Andrea Friedrich

Es ist leichter gesagt als getan, für manch einen ist es sogar

ein Ding der Unmöglichkeit. Tat-sächlich ist es schwierig, das sich aufgrund unseres Alltages Ange-staute über das richtige Ventil ab-lassen zu können. Einfach mal ab-zuschalten, zu entspannen – nichts zu tun.

und jetzt Ist

schluss!DU hASt MAl PAUSE!

Vor dem gleichen Problem wie unzählige andere, auch wenn sie es vielleicht nicht gerade gerne zu-geben wollen, stehen C. (weiblich) und P. (männlich). Sie hat gerade ihre Bachelorarbeit eingereicht, die letzten Prüfungen bestanden und sagen wir mal so, die letzten zwei Monate kaum Zeit zum Luft Holen bekommen. Er ist eher ein mittelmäßig bemühter Student, muss aber innerhalb weniger Wochen nun zwei doch recht an-spruchsvolle Prüfungen bestehen, um auch endlich ein Stück im Stu-dium voranzukommen. Was ihm am meisten Kopfzerbrechen be-reitet, ist, dass ihm diese noch als Voraussetzungen für das im näch-sten Semester angestrebte Labor fehlen. Das heißt also kurz gesagt, P. muss lernen, lernen, lernen.

Beide wohnen zusammen in einer netten, überschaubaren Wohnge-meinschaft mit großer Dachterras-se, die schon so manch eine wilde Sause überstanden hat.

Was diese beiden Personen jedoch gemeinsam haben und man sich folgender Tatsache vielleicht erst bewusst werden muss – im Lau-fe dieser unglaublich stressigen (Lebens-) Phase, in der man mög-licherweise nur das eine Problem, das unbedingt zu bewältigen ist, wie eingemeißelt vor Augen hat, sammelt sich für den Körper eine ungemeine Belastung an. Er win-det sich, verkrampft sich und steht unter Dauerstrom. Das Adrenalin strömt. Die Problematik: Bemerkt werden die Symptome oft erst sehr spät, wenn überhaupt.Stress wirkt sich vor allem auf die Muskeln aus, aber auch auf das Herz-Kreislauf-System, das Immunsystem und auf das Ver-dauungssystem. Weiß man daher, dass man ständigen Stresssituati-onen ausgesetzt ist und man leidet unter Symptomen wie Herzrasen, Schlafstörungen, Angst oder wird schnell mal krank, dann sollte man sich eventuell überlegen etwas am eigenen Lebensstil zu ändern.

Auch in stressigen Zeiten ist es wichtig abzuschalten zu können!

Im Sinne des noch frischen Semesters ein ganz leichtes leseschmankerl.Bei Fragen zum thema und/oder Anregungen u.a. für weitere Artikel schreibt mir doch einfach unter [email protected]

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Leistungsdruck hin oder her, man muss sich selbst auch am Schlafittchen packen können und sagen, es reicht, jetzt wird hinuntergeschalten. Aber wenn das nur immer so einfach wäre, wenn die Eindrücke ei-nen von allen Seiten überfluten.

Entspannung kann harte Arbeit bedeuten. Es ist dazu notwendig, sich mit sich selbst auseinander zu setzen und einmal darauf zu lauschen, was will ich und was brauche ich bzw. was benötigt mein Körper jetzt im Moment wirklich.

Wenn man allerdings unter enormem Druck, egal welcher Art, steht, einfach zu sagen: „Jetzt entspann dich“ - so funktioniert das natürlich nicht.

Wenn P. oft bis spät in die Nacht lernt um das Pen-sum zu schaffen, das er sich vorgenommen hat, tut er sich damit nichts Gutes. Aber er hat klarerweise wieder in der letzten Sekunde angefangen, seinen Kopf mit dem notwendigen Lernstoff zu füttern. Jetzt heißt es um jeden Preis das Versäumte so schnell wie möglich nachzuholen.

„Ich muss heute 20 Seiten pauken.“ bewirkt aller-dings genau das Gegenteil von der so sehnlich er-wünschten Erholung. Lieber rechtzeitig anfangen (ja schwierig, kennt jeder), aber dann bleibt genü-gend Zeit um auch Pausen zu machen, seinen Hob-bies nachzugehen oder sich auch einen Abend lang auf der Couch vor dem Fernseher breit machen zu können. Für das positive Gefühl ist es im Gegenteil eher von besonders großer Bedeutung, sein Ego zu streicheln und ihm auch hin und wieder mitzuteilen: „Heute haben wir aber wieder viel geschafft. Weiter so!“ Wenn man also das sieht, was man erreicht hat und nicht das, was man alles nicht getan hat, dann ist das schon der halbe Weg, um den Stress beim Lernen zu vermindern.

Tipp!• kein Multitasking, lieber eins nach dem an-

deren• einen Platz finden, an dem man am besten

lernen kann• zeitraubende Aspekte erkennen und mini-

mieren – das Wichtigste zuerst• aktive Pausen• rechtzeitig beginnen, damit Zeit für Erho-

lung bleibt• nicht ablenken lassen

C. hingegen will jetzt einmal so richtig dem erhol-samen Lebensstil frönen. Keine lästigen Seminare, Ausarbeitungen und Vorlesungsprüfungen mehr. Das ärgert natürlich P. im Zimmer nebenan ganz ge-waltig, er wird sogar richtiggehend eifersüchtig, weil ihm wieder ein Tag vor dem ungeliebten Skript blüht.

P. ist C. aber mittlerweile ausreichend gut bekannt und sie weiß, dass er dringend an die frische Luft muss, weil seine üble Laune nicht mehr auszuhalten ist. Ständig jammert er, dass er so viel zu erledigen habe, sie spiele ihre Musik zu laut und in der Küche wäre sowieso immer eine Tellerschlacht und er kön-ne sich deswegen nicht konzentrieren, sein Kopf sei wie vollgestopft, da passe kein einziges Wort mehr hinein und so weiter und so fort.

Viele (zusätzliche) Stresssituationen entstehen, wenn man sich nicht auch zwischendurch etwas Anderem widmet. So kann es jemandem gelingen das eigene Kopfkino und die rasenden Gedanken auszuschal-ten.Man hat dazu herausgefunden, dass Sport eine gute Alternative gegen extreme Belastungen ist (naja nichts Neues eigentlich). Stress löst u.a. die Ausschüt-tung von Adrenalin aus und versetzt den Körper in Einsatzbereitschaft. Das evolutionäre Kampf- oder Fluchtverhalten ist eine Reaktion, die die Zeit über-dauert hat. Wird das Adrenalin allerdings nicht mehr abgebaut, dann ist das selbstverständlich schädlich. Aber das sollte man eigentlich zumindest irgend-wann in der Schulzeit so nebenbei mitbekommen ha-ben. Sport schafft hier eine gute Abhilfe. Die Rede ist dabei nicht von Leistungssport (außer natürlich man ist bereits ein Leistungssportler), sondern von simp-ler Bewegung die für keinen zu anstrengend ist.C. kann P. nach längerem Hin und Her doch zum Laufen bewegen. Obwohl er sich zuerst so gesträubt hat, läuft er ihr jetzt immer mindestens zwei Nasen-längen voraus.

Tipp!• moderates Training, das einen nicht überfor-

dert• den Sport finden, den man gerne macht• Bewegung in den Alltag einbauen• so oft wie möglich den inneren Schweine-

hund überwinden• wenn es geht Sport an der frischen Luft zB.

Laufen, Radfahren, Schwimmen,…• im Winter als Alternative: der gute alte Spa-

ziergang

Wieder zuhause in den vier Wänden angekommen, geht es unserem P. um Einiges besser. Er sollte öfters auf C. hören, denkt er sich schmunzelnd.

Auch C. kann seit langem wieder durchatmen, fühlt sich einfach pudelwohl und voller Tatendrang. Da sie jetzt Zeit hat, will sie P. auch mal gerne unter die Arme greifen und ihn am Abend mit einem selbst ge-kochten Essen überraschen. Essen macht schließlich auch, zumindest ein bisschen, glücklicher. Und da sie schon dabei ist, putzt sie das gemeinsame Bad auch gleich noch. du

has

t mal

Paus

e!

15bewusst studieren

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Es ist wichtig, Aufgaben wie beispielsweise im Haus-halt, auch abzugeben (wenn das denn geht und man nette Leute um sich hat). So gewinnt man mehr Zeit, um seine eigenen Aufgaben erledigen zu können. Das heißt natürlich nicht alles, was man nicht tun möchte, auf andere abzuwälzen. Aber so kann man Jeman-dem über eine kurze stressige Phase hinweghelfen. Die Unterstützung, die man erhalten hat, sollte man dann an anderer Stelle wieder zurückgeben. Das ver-steht sich aber wohl von selbst, oder? So funktioniert auch ein harmonisches Miteinander um Einiges bes-ser. Man gibt und man bekommt. Das erspart Streit, was wiederum noch weiteren Stress bedeuten kann.

Wer kennt das nicht – stressbedingte schlaflose Näch-te. Auch C. hat sich so die eine oder andere Nacht um die Ohren geschlagen und sich hellwach im Bett hin und her gewälzt. Immer die belastenden Gedanken im Kopf, dass sie doch nicht rechtzeitig ihren Ab-schluss schaffen könnte, um dann ihr Auslandsprak-tikum nicht antreten zu können. Im Endeffekt ist aber eh alles (wie immer) gut gegangen.

Es benötigt zwar jeder Mensch unterschiedlich viel Schlaf, um sich danach auch so richtig fit zu fühlen, aber dass ein guter Schlaf essentiell für das eigene Wohlbefinden ist, ist wohl keine Streitfrage. Schlaf-lose Nächte zehren mit der Dauer an den Nerven und sind für den Körper ungesund, weil er nie zur Ruhe kommen kann.

Das Aufstehen am Morgen trägt natürlich auch dazu bei, dass man frisch und munter ist. Also Schluss mit dem ewigen Wecker auf „snooze“ Schalten. Aus den Federn, am besten gleich frische Luft atmen und kalt-warme Wechselduschen. Das ist der Hit für einen quietschfidelen Kreislauf.

Tipp!• regelmäßige Schlafenszeiten• Vermeidung von Lärm – zur Not: Ohropax• dunkles, nicht zu warmes Schlafzimmer• vor dem Schlafen stoßlüften• kein zu spätes Essen• ein warmes Bad nehmen• entspannende Gerüche z.B. Lavendelöl

Allen C.s und P.s dieser Welt ist es wichtig, dass man sich gegenseitig unterstützt, aber dabei seine eigenen Probleme nicht immer nur hinten anstellt. Ohne Fleiß erreicht man (meistens) nichts, aber nicht um jeden Preis. Wenn man sich nämlich am Weg zum Ziel bereits kaputt rackert, hat man keine Kraft mehr, um das zu bewältigen, was man eigent-lich erreichen wollte. Sei es im Beruf oder in der Uni.

Jeder Mensch hat dazu seine eigenen Bedürfnisse. D.h., die einen entspannen lieber bei guter Musik, die anderen bei einem Glas Bier mit guten Freunden. Es gibt kein richtig oder falsch, aber man muss lernen, auch in Stress behafteten Zeiten abschalten zu kön-nen.

Der Körper benötigt diese Entspannungsphasen auf allen geistigen und physischen Ebenen. So kann er besser auf neue Herausforderungen und Stresssitua-tionen reagieren oder auch das Immunsystem wieder auf Vordermann bringen.

Phasen der Anspannungen lassen sich selbstver-ständlich nicht vermeiden, denn höchste Leistungen erfordern meistens einen hohen Druck. Jede Anspan-nung sollte allerdings mit der angemessenen Erho-lung belohnt werden. Dazu muss man lernen auf die ureigene innere Stimme des Körpers zu hören, nicht auf andere Leute, die vielleicht meinen, sie wüssten was für einen das Beste ist. Wichtig ist wirklich nur auf sich selbst Acht zu geben.

Es ist dabei egal, wie man sich zur Ruhe bringt, denn es gibt hunderttausend verschiedene Wege, das zu tun. Aber solange man sich selbst dabei etwas Gutes tut, ist es immer sinnvoll.

Leidet man allerdings wirklich unter permanentem Stress, ist es Zeit zurückzuschalten und sich auch nicht davor zu scheuen, Hilfe zu holen, sollte man denn gar keinen Ausweg mehr sehen. Der Körper zeigt uns in den meisten Fällen an, wenn er am Ende seiner Kräfte angelangt ist und Stress bedeutet wirk-lich eine enorme Belastung.

Für all jene, die noch immer nicht so recht wissen, was man für die eigene Erholung denn alles so tun könnte, gibt es noch ein paar Anregungen zum Schluss.

Tipp!• ein Ausflug in die Sauna• Massagen• Frühstücken gehen und sich mal schön von

Anderen bedienen lassen• sich einen Faulenztag gönnen• einmal nicht erreichbar sein – Handy etc.

AUS!• sich nicht mit anderen vergleichen• einen Rückzugsort schaffen• neue Methoden ausprobieren zB. autogenes

Training• Atemübungen

Damit wünsche ich euch einen hoffentlich nicht zu stressigen Start ins neue Semester!

16 bewusst studieren

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Leitthema „Der Alltag: Sensationen des Gewöhnlichen“

MoNtAGSaKadeMIeDie Montagsakademie bietet allgemein ver-

ständliche Vorträge aus der Welt der Wissen-schaft – frei zugänglich für alle und kostenfrei in der Aula der Universität Graz sowie live via Inter-net in regionalen Einrichtungen (wie Rathäuser, Veranstaltungszentren, Schulen). In jedem Studien-jahr wird ein Leitthema von WissenschaftlerInnen aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet. Im Anschluss an den Vortrag können Fragen gestellt werden, auch via Chat aus den Regionen.

Die Montagsakademie stellt eine Möglichkeit dar, einen Überblick über die Vielfalt der Forschungs-themen und ihre gesellschaftliche Rolle zu bekom-men. Mit dem heurigen Leitthema „Der Alltag: Sensationen des Gewöhnlichen“ wird eine beein-druckende Bandbreite an wissenschaftlichen Fra-gestellungen veranschaulicht und für ein Laienpu-blikum aufbereitet.

WANN? Jeweils montags pünktlich um 19.00 Uhr, Anmeldung nicht erforderlich.WO? Aula der Karl-Franzens-Universität Graz, Hauptgebäude, Universitätsplatz 3, 1. Stock, 8010 Graz.

Live-Übertragungen in folgende Regionen: Bruck an der Mur: Rathaus,Hartberg: oeko-park, Maxoom Kino,Knittelfeld: Stadtbibliothek,Leibnitz: Galerie Marenzi,Leoben: Neues Rathaus,Oberpullendorf: BHAK & BHAS,Villach: Alpen-Adria-Mediathek,Baden: Volksschule Pfarrplatz,Tamsweg: Lungauer Bildungsverbund.

Termine 2015

16.3.2015 Gott, die Mühen, das Leiden.Betrachtungen über den Segen des AlltagsUniv.-Prof. Dipl.theol. Dr. Rai-ner-Maria Bucher, Institut für Pastoraltheologie und Pastoral-psychologie, Universität Graz

20.4.2015 Routinen, Intuition und unbewusstes Denken: Au-topiloten für den AlltagUniv.-Prof. Dipl.-Psych. Dr. Kat-ja Corcoran, Institut für Psycho-logie, Universität Graz

4.5.2015 Soziale Cyborgs: Ma-schinen und Lebewesen ver-schmelzen zu Super-Gesell-schaftenAssoz. Prof. Mag. Dr. Thomas Schmickl, Institut für Zoologie, Universität Graz

18.5.2015 ‚Gefühle in Zeiten der Professionalisierung‘ Über blinde Flecken der Pädagogik und ihre Folgen für die SchuleUniv.-Prof. Mag. Dr. Agnieszka Czejkowska, Institut für Pädago-gische Professionalisierung, Uni-versität Graz

8.6.2015 Geschlechterkampf im ArbeitsalltagUniv.-Prof. Dr. Renate Ortlieb, Institut für Personalpolitik, Uni-versität Graz

© Montagsakademie (2)

KONTAKTZentrum für Weiterbildung der Universität Graz Harrachgasse 23, 2. Obergeschoß, 8010 GrazTel.: +43/(0)316/[email protected]://montagsakademie.uni-graz.at (inkl. Onlinevideothek)

17bewusst studieren

Page 18: tu info 03 2015

rEZEPtE: bunte auswahl

1 Karottensuppe mit Limette (ca. 4 Portionen)

ZUTATEN:

1 Bio-limette250 g Karotten1 kleine chili (fein gehackt)20 g Koriander oder Petersilie20 g Butter750 ml Wasser1 Schuss Milch oder SahneSaft einer frischgepressten orange

ZUBEREITUNG:

Von der Limette die Schale abreiben und den Saft auspressen, Karotten und Zwiebel schälen und in kleine Stücke schneiden. Gemüse, Limettenscha-le, Chili und die Hälfte des Korianders oder der Petersilie in Butter anschwitzen und danach mit Wasser und Limettensaft aufgießen und weichkö-cheln.

Die Suppe mit dem Stabmizer fein pürieren und mit Salz, Pfeffer und den übrigen Zutaten verfei-nern.

Zur Suppe passt sehr gut ein kross gebratenes Baguette. Baguette in etwas Butter anrösten - nach Belieben kann es danach auch mit einem frischen Knoblauch abgerieben werden, um eine Nuance von Knoblauchgeschmack darauf zu erzielen.

2 Prosciutto-Paradeis-Pizza (ca. 2-3 Portionen)

ZUTATEN:

20 g Germ (keine trockengerm)125 ml Wasser (lauwarm)300 g Mehl (glatt - es gibt auch spezielles Pizzamehl.teig wird durch das Pizzamehl geschmeidiger und feiner im Geschmack)60 ml olivenöl0,25 tl Salz500 g Paradeiser, vorzugsweise cocktailtomaten100 g Prosciutto80 g Kapernbeeren2 El oregano (gehackt)1 El rosmarin, fein gehackt (Nadeln)60 g ParmesanSalzPfeffer (grob geschrotet)Mehlolivenöl

ZUBEREITUNG:

Germ im Wasser auflösen, mit Mehl, Öl und Salz zu einem geschmeidigen Teig kneten. Teig zuge-deckt an einem warmen Ort ca. 45 Minuten gehen lassen.

Rohr auf 220°C vorheizen.Teig nochmal kräftig durchkneten, rechteckig ausrollen, Ränder etwas dicker lassen. Teig auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Mit etwas Olivenöl beträufeln und für ca. 10 Minuten vorbacken.

Paradeiser halbieren, abwechselnd mit Prosciutto und Kapernbeeren auf den Teigboden legen, sal-zen, pfeffern und mit Kräutern bestreuen.

Teig nochmals 15 bis 20 Minuten aufgehen lassen und im Rohr ca. 15 Minuten backen. Vor dem Anrichten mit Parmesanspänen bestreuen.

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3 Apfel-Kaiserschmarrn (ca. 4 Portionen)

ZUTATEN:

1 Apfel (mittel)2 El Zitronensaft1,5 Pkg. Vanillezucker3 Eier (mittel)300 ml Milch130 g Mehl (vorzugsweise glatt)Schale von 1/2 Bio-Zitrone40 g Kristallzucker30-40 g ButterPrise SalzPrise ZimtStaubzuckerhandvoll MandelblättchenZwetschkenröster fertig

ZUBEREITUNG:

Apfel schälen, vierteln und Kerngehäuse aus-schneiden. Apfel in 0,5 cm dicke Stücke schneiden, mit Zitronensaft beträufeln, mit Vanillezucker (1 Pkg.) und 1 Prise Zimt vermischen.

Rohr auf 180°C vorheizen. Eier in Dotter und Klar trennen. Milch mit Mehl, übrigem Vanille-zucker, Zitronenschale und 1 kleinen Prise Salz glatt rühren. Dotter einrühren. Eiklar mit Zucker zu cremigem Schnee schlagen und unter den Teig heben.

In einer Pfanne mit hitzebeständigem Griff Butter erhitzen, Teig darin verteilen, mit Apfelstücken und Mandelblättchen bestreuen und bei schwa-cher Hitze 30 Sekunden anbacken. Schmarrn ins Rohr (mittlerer Schiene / Gitterrost 160-180 Grad) stellen und ca. 8 Minuten backen.

Teig halbieren und jedes Stück wenden. Schmarrn auf dem Herd kurz weiterbacken, in kleine Stücke teilen, anrichten und mit Staubzucker bestreu-en und mit Zwetschkenröster, nach Geschmack, servieren.

Liebe Studi´s, ich wünsch euch wieder gutes Gelingen bei der diesmaligen bunten Auswahl an RezeptenEure Martina

allergencodes: A,c,G,h,o

19bewusst studieren

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Text: Kerstin Haubner

Schon beim Anflug bekomme ich einen perfekten ersten

Eindruck von der Besonderheit Santorins. Während sich die Außenseite der sichelförmigen Hauptinsel mit flach abfallenden Sandstränden eher Griechen-land-typisch präsentiert, ist der Westen eine einzige Steilküste aus Lavamasse. Dieser Krater-rand ist kilometerlang von größ-tenteils strahlend weißen Häu-sern bedeckt. Ein Bild, das ich aus Katalogen und von Internet-seiten bereits kenne und nun live bestaunen kann.

„Typisch santorinisch“ wohnt man natürlich an der Caldera, dem Kraterrand. Je weiter oben, desto besser. Zu einem Bad im

Meer und einem Spaziergang im Sand kommt man hier zwar nicht, dafür entschädigt die Aus-sicht. Es klingt fast kitschig, aber das satte Blau des Meeres und jenes des Himmels gehen beina-he nahtlos ineinander über und ich kann von meinem Schatten-platz hoch oben auf der Caldera stundenlang in die Ferne starren, ohne mich satt zu sehen.

Trotz dieser Aussicht wäre es aber schade, sich nicht ganz Santorin anzusehen. Wer nicht auf den günstigen, aber nicht immer pünktlichen und meist sehr vollen Linienbus angewie-sen sein möchte, kann die Insel mit einem Mietauto, Moped oder Quad erkunden. Die 70 km² sind gemütlich an zwei, drei Tagen abzufahren.

Am meisten Tourismus findet sich natürlich in der Hauptstadt Firá, dort legen auch die Kreuz-fahrtschiffe an. Die Fahrt mit der österreichischen (!) Seilbahn hi-nunter zum Hafen ist ein Muss für mich, zurück hinauf geht es dann mit dem Maultier. Ein recht aben-teuerlicher Ritt, denn kaum bin ich im Sattel, läuft mein tierischer Freund auch schon los nach oben, reagiert in keinster Weise auf mich und rennt unterwegs zahlreiche (teils kreischende und auf die Sei-te springende) Touristen beinahe um.

Wem nach buntem Nachtleben ist, der ist ebenfalls in Firá gut auf-gehoben. Ich empfehle den Koo Club (unter freiem Himmel) oder den Town Club. Allerdings sollte man Geduld beweisen, wenn es

ΣαντορίνηWer bei Santorin an Pensionisten, Inselkoller und Langweile denkt, liegt eindeutig falsch. Die Inselgruppe mit der gleichnamigen Hauptinsel in der südlichen Ägäis zeigt im wahrsten Sinne des Wortes (mindestens) zwei griechische Gesichter.

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darum geht, sich danach ein Taxi zu organisieren.

Ähnlich wie die Hauptstadt, aber etwas weniger überlaufen und noch charmanter, präsentiert sich Oía. Kleine Geschäfte, Cafés und Restaurants reihen sich in den engen Gassen aneinander und es finden sich alle paar Meter be-eindruckende Fotomotive. Den schönsten Blick habe ich von der Lóndsa-Burg, einer Ruine am äu-ßeren Rand des Dorfes. Einen Ab-stecher wert ist Ammoúdi, quasi der Hafen von Oía. Erreichbar zu Fuß über knapp 300 Stufen oder mit dem fahrbaren Untersatz über eine Straße. Einen Parkplatz zu finden ist allerdings eine He-rausforderung. Am Hafen vorbei folge ich ein paar Menschen auf einem kleinen Fußweg und ge-lange so zum Kap Àgios Nikóla-sos. Nicht ganz einfach, über die Felsen ins Wasser zu kommen, aber es lohnt sich. Von einem ho-hen Felsen gegenüber springen Mutige ins Wasser. Selbst muss ich das nicht ausprobieren, aber das Zuschauen ist allemal inte-ressant.

Der Sonnenuntergang in Oía soll der schönste der Insel sein und ist einer der bekanntesten von ganz Griechenland. Viele Schaulusti-ge versammeln sich schon einige Zeit vorher an den Wegen und in den Cafés, um der orangefar-benen Kugel beim Verschwinden zuzusehen. Also unbedingt recht-zeitig einen guten Platz sichern! ;)

Auch in der größten Hitze des Hochsommers können die Aus-grabungen von Akrotíri besucht werden, diese sind nämlich über-dacht und damit vor der Hitze geschützt. Auf rund 10.000 m² führen Wege durch Mauern und Fundstücke der ältesten Stadt Eu-ropas. Es wird sogar gemunkelt, dass es sich hierbei um das legen-däre Atlantis handeln könnte.

Mit 567 Metern ist der Profitis Ilias der höchste Punkt der Insel und bietet einen schönen Über-blick über ganz Santorin. Müsste ich mich entscheiden, würde ich aber einen Ausflug auf den mit 360 m etwas kleineren Mésa Vounó noch viel mehr empfeh-len. Eine gewundene Straße führt bis fast ganz oben, wo sich ab dem 9. Jahrhundert v. Chr. über 1000 Jahre lang die Hauptsiedlung der Insel befand. Der Spazier-gang durch die Ausgrabungen ist besonders interessant, hat man doch rundum gleichzeitig auch beeindruckende Sicht nach unten auf die Strände und Dörfer.

Trotz der Caldera muss man auf Santorin aber nicht auf Sand, Strand und Meer verzichten, wo-mit wir beim anderen Gesicht der Insel angelangt wären. Vor allem im Süden und Südosten gibt es Strände, deren Besuch sich lohnt. Der Red Beach wird als einer der schönsten Strände Santorins be-zeichnet und ist mit seinen roten und schwarzen Steinen auch wirklich beeindruckend, aber sehr

klein und damit schnell überlau-fen. Perissa und Kamari locken mit schwarzem Sand und einer schönen Strandpromenade mit Restaurants und Cafés. Hier sind auch zahlreiche Hotels angesiedelt und es gibt Sonnenschirm- und Liegestuhlverleih, also alles schon deutlich touristisch angehaucht.

Nicht leicht zu finden und nur über eine scheinbar nicht enden wollende Sand-Schotter-Straße zu erreichen, ist der Eros Beach in der Nähe von Vlichada. Mein Fa-vorit! Hier relaxe ich ohne Men-schenmassen und vor beeindru-ckender Kulisse, denn hinter mir erheben sich Bimssteinfelsen mit interessanten Formen und Aus-höhlungen.

Wie schon erwähnt, ist Santorin nicht besonders groß, daher bietet es sich auf jeden Fall an, mit dem Mietauto mehrere Strände abzu-fahren und anzuschauen. Alleine schon wegen der unterschied-lichen Farben des Sandes und der Steine, die jedem der Strände ein ganz eigenes Flair verleihen.

21tu leben

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JEDEr ZU wort!(T)Utopia – Was wäre, wenn… ...Evaluierungen gelesen werden würden?Kolumne: Linda Kolb

Ich bin nun schon fast zwei Jahre bei der Studien-vertretung meiner Studienrichtung. Da bekommt man so nebenbei sehr viel Einsicht darüber, was da eigentlich so alles läuft und nicht läuft an unserer Universität. Ein Beispiel dafür wären die Evaluierungen: Etwa die Hälfte meiner Lehrveranstaltungen, die ich dieses Semester inskribiert habe, bieten gar keine LV-Evaluierung an. Das ist schade. Für mich be-deutet das, dass die LV-Leitung dieser Lehrveran-staltungen ihre Lehre nicht verbessern möchte. Mir scheint, dass auch nur ein kleiner Anteil der-jenigen, die eine Evaluierung anbieten, diese auch durchlesen. Und dass der Anteil, der auch wirklich etwas den Evaluierungen entsprechend verändert, noch viel kleiner ist. LV-Evaluierungen verstauben (im digitalen Sinne) irgendwo auf den Servern des ZID - eventuell auch noch gesperrt für die Augen der Studierenden. Wozu evaluiere ich, wenn danach keine Verbesse-rungen eintreten? Es gibt Lehrveranstaltungen, die seit Jahren eine sehr negative Evaluierung vorbrin-gen. Und nichts passiert. Man sollte es vielleicht nicht Evaluierung nennen, denn das würde voraussetzen, dass es jemand liest und danach handelt. Lehre ist sicher ein undankbarer und harter Job, aber wenn man sich dafür entscheidet, sollte man doch zumindest versuchen, seine Arbeit gut zu verrichten.Ein paar gute Beispiele in der Lehre gibt es schon - die lesen Evaluierungen, versuchen ihre Lehrver-anstaltung zu verbessern, laden Studierende in ihre Sprechstunden ein, benachteiligen Niemanden, halten sich an die Satzung, prüfen fair und sinnvoll. Mittlerweile mag ich schon nicht mehr evaluieren, weil dort, wo Evaluierungen gelesen und als sol-che gehandhabt werden, habe ich keine Verbesse-rungsvorschläge und die anderen wollen meine Stimme nicht hören.

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studieren – es ist mir eine (l)ehreKolumne: Dorothea Bohusch

Pünktlich zum Semesterstart, nach einer kurzen Erholungspause zwischen Prüfungen und dem neuen Semester, stellen sich manche von uns viel-leicht die Frage: Studieren – warum tu ich mir das eigentlich an? Lohnt es sich denn wirklich? Wegen dem Titel? Wegen den guten Arbeitsmöglichkeiten danach? Aus Interesse nach mehr lernen?Im Idealfall würden wir Studierende nur aus rei-ner Wissbegierde uns die Mühe eines Studiums machen und die Lehrenden mit voller Freude und Begeisterung lehren. Keiner von uns müsste neben dem Studium arbeiten gehen, um sich sein Leben zu finanzieren. Man hätte die Chance sich 100 %ig dem Lernen und der persönlichen Weiterbildung und einem Studentenleben in Form von Reisen, Ausgehen und Spaß zu widmen. Man könnte tage- und nächtelang in Fachbüchern und einschlägigen Zeitschriften schmökern, um sein (Fach)wissen noch mehr zu vertiefen. Sich bei Fachsimpeleien und Gesprächsrunden gemeinsam mit anderen sich die Frage nach der Entwicklung eines Perpe-tuum mobiles stellen.Aber wir als TUlerInnen wissen aus Erfahrung, dass es immer auch einen Realfall und ECTS-Punkte nicht zum Kaufen gibt. Und in diesem Re-alfall gibt es studienrelevante Dinge zu lernen, die einen nicht interessieren. Vorlesungsinhalte für die sich nicht einmal die Vortragenden begeistern kön-nen. Übungsbeispiele, die sich nicht mit Teamar-beit, Fachbüchern und Internet lösen lassen. Aber oft gibt es Highlights, die einem die Bestätigung ge-ben, der Aufwand lohnt sich. Und wir bleiben mit Freude dabei bei unserem Studium, immer weiter auf der Suche unseren persönlichen TU-Moments.

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Shortne

ws

sonderprojekte-topf

Hast du eine tolle Idee, die – wie auch immer – Studierenden zu-gute kommen könnte? Benötigst du finanzielle Unterstützung für dieses Projekt? Du kannst dafür einen Antrag beim Sonderpro-jekte-Topf der HTU Graz stellen, Infos unter htu.tugraz.at beim Menüpunkt „Downloads“.

gewinnspiel: htu-thermobecher

Wir verlosen 10 Exemplare un-seres brandneuen HTU-Thermo-bechers für Kaffee, Tee und ande-re Heiß- oder Kaltgetränke! Was ist dein Lieblingsort an der TU und warum? Einfach eine kurze Mail mit dem Betreff „Becher“ an [email protected] sen-den! Mit etwas Glück kannst du ihn dir bald bei Renate im HTU-Sekretariat abholen, Einsende-schluss ist der 20. März 2015.

lernraum gesucht?

Lernstress und keine Räumlich-keiten dafür? Der HTU-Zeichen-saal in der Mandellstraße steht dir kostenlos zur Verfügung, einfach im HTU-Sekretariat an-melden – du kannst dann rund um die Uhr mit deiner TU-Card in den Raum! Infos: htu.tugraz.at/services/zeichensaal

Kostenlos lastenrad ausleihen!Im März gibt es auf der HTU Graz (Rechbauerstraße) test-weise ein Lastenrad, das du ko-stenlos entleihen kannst. Zur Verfügung gestellt wird das Fahrzeug vom Verein zur För-derung von Lastenrädern und der Stadt Graz. Sollte das Projekt guten Anklang finden, wird das Fahrzeug ggf. regelmäßig auf der HTU stehen – die Standorte wechseln prinzipiell quer durch Graz. Das Reservierungssystem, die Nutzungsbedingungen und weitere Infos findest du auf www.das-lastenrad.at!

neuer webauftritt & neue tugrazonline-version

Die TU Graz plant einen kom-plett neuen Webauftritt für tugraz.at. Außerdem bekommt das TUGRAZonline (Campus Online) neben den laufenden Neuerungen wie z.B. der inter-universitären Anmeldung (für Nawi-Studierende) eine gänz-lich neue Oberfläche, die die Bedienung auf Mobiltelefonen und Tablets verbessern wird. Die neuen bzw. aktualisierten Sys-teme erscheinen voraussichtlich 2016 bis 2017.

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