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Institut für Fluid- und Thermodynamik Universität Siegen 1 Institut für Fluid- und Thermodynamik Lehrstuhl für Fluiddynamik und Strömungstechnik Universität Siegen Vorlesung „STRÖMUNGSLEHRE Zusammenfassung WS 2008/2009 Dr.-Ing. Jörg Franke

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Institut für Fluid- und ThermodynamikUniversität Siegen

1

Institut für Fluid- und ThermodynamikLehrstuhl für

Fluiddynamik und StrömungstechnikUniversität Siegen

Vorlesung

„STRÖMUNGSLEHRE“

ZusammenfassungWS 2008/2009

Dr.-Ing. Jörg Franke

Institut für Fluid- und ThermodynamikUniversität Siegen

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Bewegung von Fluiden (= Flüssigkeiten und Gase)

- Hydro- und Aerostatik=> Druckverteilung in ruhenden Fluiden=> Druckverteilung in als Starrkörper rotierenden Fluiden

- Reibungsfreie Strömungen=> Euler- und Bernoulli Gleichung

- Strömungen mit Reibung I=> Impulssatz

- Strömungen mit Reibung II=> Druckverluste in Leitungssystemen, Rohrströmung

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Stoffeigenschaften von Flüssigkeiten und Gasen

Dynamische Viskosität μ (innere Reibung)

Kinematische Viskosität ν ρμν =

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Stoffeigenschaften von Flüssigkeiten und Gasen

Flüssigkeiten als inkompressibel (ρ = konst.)

Zustandsgleichung für ideale Gase

T = absolute TemperaturR = allgemeine (molare) oder universelle GaskonstanteR = spezifische Gaskonstantem = Molmasse in g/molcp = spezifische Wärme bei konstantem Druckcv = spezifische Wärme bei konstantem Volumen

TmR p

⋅=ρ V

P

VP cc ; cc

mR =κ−==R

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Hydro- und Aerostatik

Massenkraft:

g

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Hydro- und Aerostatik

Druckverteilung in ruhenden, inkompressiblen Fluiden

=> Nur Schwerkraft:

ghpp ρ+= 21

g

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Hydro- und Aerostatik

Druckverteilung in ruhenden, inkompressiblen Fluiden

=> Anwendung z.B. Berechnung der (Druck-) Kraft

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Hydro- und AerostatikDruckverteilung in ruhenden, inkompressiblen Fluiden

⇒ Anwendung z.B. Berechnung der (Druck-) Kraft(wirkt immer SENKRECHT zur Fläche!)

Druckkraft entweder durch Integration über Fläche, ODER

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Hydro- und AerostatikDruckverteilung in ruhenden, inkompressiblen Fluiden

⇒ Anwendung z.B. Berechnung der (Druck-) Kraft

pS

p1

p2

p1

zS

h/2

h/2

h

ρFl

ApFSD⋅=

rSFl1S

zgρpp ⋅⋅+=

Der Angriffspunkt dieser Druckkraft Fresliegt stets unterhalbdes Flächenschwer-punktes

Für Moment:

ODER: Moment durch Integration!

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Hydrostatischer Auftrieb. Druckkraft auf gekrümmte Flächen.

Auf Grund der hydrostatischen Druckverteilung erfährt ein in eine Flüssigkeit eingetauchter Körper einen AUFTRIEB

(= resultierende Druckkraft auf den Körper!)

FA

p2>p1

dAdA,dA 1βα,21

≈<< :1

dAdAcosα =

Auftrieb = Gewicht der verdrängten Flüssigkeit

KörperFlA VgρF ⋅⋅=

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Das Archimedische Prinzip gilt auch für teilweise eingetauchte Körper

auf Volumen VI wirkt überall p1 FDres= 0

Auftrieb = FDres= ρFl·g·VII

IIρFl

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Hydro- und Aerostatik

Druckverteilung in als Starrkörper rotierenden, inkomp. Fluiden

=> Schwerkraft und Zentrifugalkraft:

g

222 yxr +=

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Reibungsfreie Strömungen

Massenerhaltung (Kontinuitätsgleichung):

Kräftebilanz längs Stromfaden:

konstAcρAcρm 222111 =⋅⋅=⋅⋅=& konstAcρm =⋅⋅=&

g

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Reibungsfreie Strömungen

=> EULER Gleichung:

Integration längs des Stromfadens => Bernoulli Gleichung:

dsdzg

sp

ρ1

scc

tc

dtdc

⋅−∂∂

⋅−=∂∂

⋅+∂∂

=

(1)

(2)s

konst.2

2

=⋅++ ∫ zgdpc p

ρ

Stationärer Fall!

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Bestimmung des Integrals in der Bernoulli-Gleichung∫p dp

ρ

a) Isobar: 0=∫p dp

ρ

b) Isochor: ρ = konst. (inkompressibel)

∫p dp

ρ ρρppp Δ

=−

= 12

c) Isotherm: T = konst.

∫p dp

ρ 1

2lnppT

mR

⋅⋅=

d) Isentrop:

⎥⎥⎥

⎢⎢⎢

⎟⎟⎠

⎞⎜⎜⎝

⎛−⋅⋅

−−=

−κ

κ

ρκκ

1

1

2

1

1 11 p

pp∫p dp

ρ

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Reibungsfreie StrömungenAus Gleichgewicht senkrecht zum Stromfaden:

Gekrümmte Stromfäden üben Kräfte aufeinander aus!

⇒ Bei parallelen Stromfäden ist Druck quer zum Stromfadenkonstant, WENN keine Schwerkraft! Sonst Druck über Hydrostatik (=> Bernoullikonstante variiert von Stromfaden zu Stromfaden).

c

z gp(z)

c

z p(z) Hier: Strömungeindimensional,d.h. Geschw. und Druck konst.über Querschnitt!

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Die verschiedenen Druckbegriffe und ihre Messung

--- stationäre, inkompressible Strömung im Schwerefeld--- Bernoulli-Gleichung liefert Verknüpfung von Druck p

und Geschwindigkeit c längs Stromfaden:

konst.zgρpc2ρ 2 =⋅⋅++⋅

Bezeichnungen: p = pstat: statischer Druck

= pdyn: dynamischer Druck

p = p0 : Ruhe-/Gesamtdruck

2c2ρ

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Messung des Ruhe- oder Gesamtdruckes--- mit PITOT-Sonde (Hackensonde)

p0 ; c=0

p0 = pa + ρFl ·g·Δh

ρFl

pa

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Messung des statischen Druckes

---über Wandanbohrung

p

p

---Druck am Grenzschichtrand prägt sich der Grenzschicht bis zur Wand auf

D = 0,2 – 0,8 mm

Detail der Wandanbohrung:

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Messung des dynamischen Druckes--- mit PRANDTL-Rohr (Prandtl-Sonde, Prandtlsches Staurohr)--- Kombination aus Pitot-Rohr und statischer Drucksonde

pstat pges=p0

Aus Bernoulli-Gl.:

2

dyn

dynstat0

c2ρp

ppp

⋅=

=−

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Strömungen mit Reibung I – Impulssatz

Massenerhaltung in integraler Form:

Für stationäre Strömung:

( ) 0dAnwρdVtρ

AV

=⋅⋅⋅+⋅∂∂

∫∫rr

( ) 0dAnwρA

ndresultiere =⋅⋅⋅= ∫rr

&m

Massenänderung im Innern von V

Massenstrom durch die Oberfläche A von V

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Impulssatz mit Anwendungen

Vorraussetzung: stationäre Strömungen (Reibung möglich)

• Impulskraft

• Äußere Kräfte (z.B. Gewichtskraft, Druckkraft)

0FF AI =+ ∑rr

( ) dAnwwρFA

I ⋅⋅⋅⋅−= ∫rrrr

dAnpFA

D ⋅⋅−= ∫rr

Nur Daten auf Rand (A) des Kontrollraums (V) notwendig!

ins Innere gerichtetparallel zu

ins Innere gerichtetparallel zu

wr

nr

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Impulssatz mit Anwendungen

Vorgehensweise:

1. Wahl des Kontrollraums (V) (Erfahrung; gesuchte Größen freischneiden; gegebene Größen)

2. Eintragen der angreifenden Kräfte

3. Aufstellen des Impulssatzes (Kräftebilanz)

4. Berechnung der einzelnen Kräfte

5. Auflösen nach der gesuchten Kraft (Vektor => Betrag und Richtung, bzw. Komponenten)

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Rohrkrümmer frei ausblasend

Vor.: stationär, inkompressibel, ohne SchwerkraftGeschwindigkeiten w1, w2 und die Drücke p1, p2 seien bekanntund konstant über die Querschnitte 1 und 2.

Gesucht: Die Haltekraft FB, mit der der Krümmer in (1) angeflanscht werden muß.

= Kraft infolge pa = ?

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2. Geändertes Problem: Rohrkrümmer sei frei ausblasend

Bestimmung der Druckkraft FD3,4 infolge des Außendruckes pa auf den Krümmermantel:

22a11a AnpAnp ⋅⋅+⋅⋅+=rr

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2. Geändertes Problem: Rohrkrümmer sei frei ausblasend

Graphische Addition der Kraftvektoren:

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CARNOTscher StoßdiffusorWirbelwalze (Rückströmung)

A1A2

ca. 8·D

= plötzliche Erweiterung

Kontrollraum

Frage: Welcher Druckverlust tritt infolge der plötzlichen Erweiterung auf?inkompressible Strömung: ρ = konstant {

44 344 21V

m

AA

AAwp

c

Carnot

ς

ρ⎟⎟⎠

⎞⎜⎜⎝

⎛−⋅⋅⋅⋅=Δ

2

1

2

121 12

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Strömungen mit Reibung II – Druckverluste Vorr.: Stationäre Strömung eines reibungsbehafteten,

inkompressiblen, NEWTONschen Fluids

⇒ Allgemeine Form des Druckverlusts (ohne Schwerkraft)

⇒ Allgemeine Form des Druckverlusts (mit Schwerkraft)

mit: h = Höhendifferenz zwischen 1 und 2Vorzeichen aus Hydrostatik (cm = 0)

Vmcppp ςρ⋅⋅=−=Δ 2

21 2

ghcppp Vm ρςρ±⋅⋅=−=Δ 2

21 2

cm: volumetrischer Mittelwertder Geschwindigkeit

ζV: Verlustkoeffizient

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Strömungen mit Reibung II – Druckverluste Ausgebildete Rohrströmung (Einbauten wie Krümmer additiv):

- Laminar (ReD < 2300): HAGEN-POISEUILLE Strömung

analytische Berechnung von c(r) und τ(r):

x

r ⎟⎟⎠

⎞⎜⎜⎝

⎛−⋅=⎟⎟

⎞⎜⎜⎝

⎛−⋅

⋅⋅

Δ= 2

2

max2

22

114

)(Rrc

RrR

Lprc

μ

mcc ⋅= 2max

νλλς Dc

DL m

DD

lamV⋅

==⋅= ReRe64 und mit lam

( ) 2max2Rrc

drdcr −== μτ

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Strömungen mit Reibung II – Druckverluste Ausgebildete Rohrströmung (Einbauten wie Krümmer additiv):

- Turbulent (ReD > 2300): zeitliche Mittelwerte!

hydraulisch glatte Rohre:

Blasius Formel:(bis ReD≈105)

Prandtl Formel:(bis ReD≈3·106)

turbVVm Dlcppp λζζρ

⋅=⋅⋅=−=Δ mit 221 2

( )41

Re

3164,0

D

turb =λ

{ } 8,0Relog21turbD

10turb

−λ⋅⋅=λ

νDcm

D =Re

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Strömungen mit Reibung II – Druckverluste Ausgebildete Rohrströmung (Einbauten wie Krümmer additiv):

- Turbulent (ReD > 2300): zeitliche Mittelwerte!

raue Rohre (Sandkornrauheit ks):

NIKURADSEDiagramm

turbVVm Dlcppp λζζρ

⋅=⋅⋅=−=Δ mit 221 2

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Klausuren

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Viel Erfolg und DANKE für die – meist – ungeteilte Aufmerksamkeit.